Eine Woche später sprach Joey immer noch nicht mit Cole, doch mit Phoebe hatte sie sich wieder ausgesöhnt. Jamie und Elias waren in der Schule und Cole war auf der Arbeit. „Baby, Mommy geht eben duschen", meinte Phoebe zu Joey. „Ich komm mit und mal da", erklärte Joey ihrer Mutter. Phoebe nickte und fing an zu duschen, während Joey in ihrem Malbuch kritzelte. Plötzlich hörte Joey ein Geräusch und sah auf, doch dort war niemand. „Mommy?", fragte Joey ängstlich. „Was ist, Baby?", fragte Phoebe und versuchte die Duschtür zu öffnen, doch sie klemmte. Zumindest dachte Phoebe das. „Mommy, das Wasser ...", meinte Joey erschrocken und stand auf. Das Wasser in der Dusche lief nicht mehr ab und überschwemmte nun bereits den Boden des Badezimmers. Phoebe sah ihre Tochter panisch an. Diese Situation kannte sie aus einer Vision. Einer ziemlich alten Vision. „Joey, hör mir zu. Lauf zu Tante Piper und hol sie rüber", erklärte Phoebe ihrer Tochter und versuchte ruhig zu bleiben. Joey nickte und lief aus dem Badezimmer, die Treppe hinunter auf die Haustür zu. Ihre schwarzen Turnschuhe ließen sie etwas stolpern. Joey suchte in ihrer blauen Jeanslatzhose nach etwas. Dann griff sie nach der Klinke und sah dann auf die Straße. Was nun? Joey drehte rum und rannte wieder nach oben. „Mommy, ich darf doch nicht alleine über die Straße gehen", meinte sie und stolperte ins Badezimmer. Phoebe, die schon bis zu den Schultern von Wasser umgeben war sah panisch zu ihrer Tochter. „Mommy, du musst daraus!", rief Joey und versuchte die Tür zu öffnen. Plötzlich ertönte ein Lachen hinter ihr. Erschrocken wirbelte Joey herum. Phoebe war nun vollends von Wasser bedeckt und versuchte nach oben zu schwimmen wo noch etwas Luft war. „Wer sind sie?", fragte Joey erschrocken. „Wer ich bin?", lachte der Mann. Joey nickte. Phoebe schaffte es in diesem Moment aufzutauchen. „Lass die Finger von ihr!", rief Phoebe. „Oh ... naja, so einfach geht das nicht, Miss Turner", lächelte er. „Und warum nicht?", fragte Phoebe als sie wieder auftauchte. „Weil sie gesegnet ist! Sie ist ein Engel!", erklärte Barbas ihr. „Joey, lauf!", rief Phoebe und tauchte wieder unter. Joey lief auf die Tür zu, drehte sich dann aber wieder um und trat dem Dämon gegen das Schienbein. Dieser schrie auf. „Du Miststück!", schrie er und wollte Joey schlagen, doch plötzlich materialisierte Cole sich vor seiner Tochter und fing den Schlag ab. „Finger weg!", knurrte er und wollte Barbas gerade schlagen, als dieser plötzlich verschwand. Die Duschtür öffnete sich und der leblose Körper von Phoebe fiel auf den Boden. „Phoebe!". „Mommy!", rief Joey und Cole und sie eilten beide auf Phoebe zu. „Du musst sie wieder gesund machen, Daddy!", flehte Joey und sah ihn mit Tränen in den Augen an. Cole fing an eine Herzmuskelmasage zu machen. Phoebe spuckte Wasser und sah sich irritiert um. „Mommy!". „Joey, was ist passiert?", fragte Phoebe und sah verwirrt um sich. „Barbas hat dich angegriffen", erklärte Cole ihr, als er Phoebe in ein Handtuch hüllte. Eine kleine Hand legte sich auf Coles Schulter. „Daddy, danke das du uns gerettet hast", flüsterte Joey und warf sich ihm weinend in die Arme. Phoebe lächelte. „Alles wird gut, Prinzessin", flüsterte Cole und drückte seine Tochter glücklich an sich. Er hatte sein Kind wieder! „Und ich hab dich niemals gehasst sondern ganz doll geliebt", erklärte Joey ihm und sah ihrem Vater in die blauen Augen. Cole nickte nur. Joey gab ihm einen Kuss.

Später saß Phoebe immer noch erschöpft auf dem Sofa. Die Haustür wurde aufgerissen und Piper kam mit Paige im Schlepptau hereingestürmt. „Das ist ein großer Scherz, Phoebe Turner!", rief Piper und kam ins Wohnzimmer gestürmt. „Nein, das ist es nicht", meinte Paige, als sie Phoebes graue Strähne sah. „Was genau ist passiert?", fragte Piper und setzte sich zu Phoebe. „Ich war duschen und Joey war im Badezimmer und das Wasser hörte plötzlich nicht mehr auf zu steigen", erzählte Phoebe. „Das erinnert mich an Prue ...", meinte Piper. Phoebe nickte. „Hey, Baby, hier ist dein Tee", meinte Cole sanft und reichte Phoebe eine Tasse. „Wie geht's Joey?", fragte Paige. „Ganz gut soweit", meinte Phoebe irritiert. „Aber irgendetwas scheint nicht zu stimmen", riet Piper. Phoebe nickte. „Wisst ihr, Barbas hat gesagt er sei wegen Joey hier". „Warum das? Sie kriegt ihre Kräfte doch erst mit sechs, oder?", fragte Paige verwirrt. „Ich glaube nicht, dass er sie als Hexe wollte. Er sagte, Joey sei gesegnet, ein Engel". „Joey? Ein Engel?", fragte Piper grinsend. Phoebe warf ihr einen strafenden Blick zu. „Also ... äh ... mir ist da auch was komisches passiert", gab Cole zu. Alle sahen ihn an. „Joey hat sich als gelbes Licht vor mir im Büro gezeigt". „Als gelbes Licht? In deinem Büro?", fragte Paige ungläubig. Cole nickte. „Woher wusstest du, dass es Joey war?", fragte Phoebe ihn. „Ich konnte es spüren". „Okay, heißt das, dass Joey ein Engel ist? Wenn ja, wie?", fragte Piper. „Vielleicht liegt es an dem Ort an dem sie gezeugt wurde?", riet Cole und musste unwillkürlich grinsen. Phoebe lächelte. „Gut möglich", meinte Piper nachdenklich. Plötzlich wurde die Haustür aufgerissen. „Wir sind wieder da!", rief Jamie und warf ihren Rucksack auf den Boden. Elias und sie kamen ins Wohnzimmer gerannt. „Was ist passiert?", fragten beide sofort. „Nichts, alles ist okay", meinte Phoebe und gab Jamie und Elias einen Kuss. Misstrauisch sahen Elias und Jamie ihre Eltern an. „Wie war's in der Schule?", fragte Cole ablenkend. „Wir haben heut in Mathe ne Arbeit geschrieben", erklärte Jamie ihnen und setzte sich auf den Schoß ihrer Mutter. „Und?", fragte Cole. Elias verzog das Gesicht. „Ich ha... kann Mathe nicht leiden", meinte Elias, nachdem er den Gesichtsausdruck seiner Mutter gesehen hatte. „Wann kriegt ihr die Arbeit wieder?", fragte Paige interessiert. Beide Kinder zuckten mit den Schultern. „Äh ... Phoebe, wir telefonieren nachher noch, aber wir müssen jetzt rüber. Patty und Patsy töten sich sonst", scherzte Piper. Phoebe und Cole nickten. Piper und Paige winkten ihnen noch zu und verließen dann das Haus. „Wo ist Joey?", fragte Elias seine Eltern. „In ihrem Zimmer. Geht doch und spielt mit ihr, das Essen ist gleich fertig", log Phoebe und lächelte schwach. Elias und Jamie nickten und liefen nach oben. „Geht's dir gut?", fragte Cole besorgt und setzte sich neben Phoebe. Diese nickte. „Lügnerin". Phoebe lächelte schwach. „Ich hätte nie gedacht, dass mir das mal passiert", erklärte sie ihm. „Was genau? Das Barbas dich angreift? Aber er hat euch doch schon mal angegriffen, oder?", fragte Cole etwas verwirrt. „Ja, aber ... dass ich tief in meinem innerem diese Angst habe, hätte ich nie ... warum diese Angst?", fragte Phoebe. „Prue und deine Mom ...?", fragte Cole vorsichtig. „Kann sein", murmelte Phoebe leise. „Hey, Prue hat ihn damals schon Mal vernichtet und du wirst das auch schaffen", meinte Cole sanft. „Ich weiß nicht. Prue war viel stärker als ich". „Du schaffst das!".