Ich nehme an, ihr seid schon mächtig gespannt auf das neue Kapitel... gut! Dann will ich euch nicht länger aufhalten... viel Spaß!! *ggg* (falls man das bei der Story überhaupt so nennen darf...)

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Dark dreams – gloomy reality

Seine Umgebung schien nur aus den Farben schwarz, rot und weiß zu bestehen. Alles war irgendwie verschwommen und unscharf, als würde er die Szene durch eine Glasscheibe betrachten, über die Wasser lief. Er nahm nur verwischte Farbflächen wahr, die mit hohem Tempo um ihn herumstrudelten. In den Bewegungen der Flächen entdeckte er weitere Bewegungen. Nicht mehr als flüchtige Schatten, die innerhalb eines Augenblicks mehrmals ihren Platz wechselten und sich drehten und herumhüpften, doch sie hatten menschliche Konturen.

Mit einem Mal hörte die wilde Drehung um ihn herum auf, alles schien stillzustehen. Sogar die Schemen auf den Flächen erstarrten. Dann wurde es finster um ihn. Ein kalter Wind schien aufzukommen und trieb weiße Nadeln vor sich her. Immer näher kamen sie. Erreichten ihn. Bohrten sich in seinen Körper. Er krümmte sich vor Schmerz. Einem Schmerz, den er nur undeutlich empfand. Doch er war da. Unterbewusst spürt er ihn. Wie er sich wie Gift durch seinen Leib fraß.

Er blickte an sich herunter. Die Unschärfe war mit einem Mal wie weggewischt. Von den weißen Nadeln war keine Spur zu sehen, doch Ströme von Blut quollen aus hauchfeinen Öffnungen hervor und malten ein feines Netz aus dünnen, roten Fäden auf seinen nackten Körper. Unter seinen Füßen sammelte sich das Blut zu einer Lache, die sich rasch ausdehnte. Sie wuchs zu seinem See heran, breitete sich immer weiter aus, bis sie sein gesamtes Blickfeld ausfüllte. Ein Ozean aus Blut.

Plötzlich erhob sich aus der ruhigen, glatten Oberfläche eine Gestalt. Sie war klein und zierlich. Ihr schwarzes Haar fiel ihr wie dunkle Seide über den Rücken. Ihre Haut war weiß wie frisch gefallener Schnee und ihre Lippen voll und rot. Es war ein kleines Mädchen im Alter von etwa acht bis neun Jahren. Wie er war sie völlig unbekleidet.

Sie hob langsam den Kopf und blickte ihn aus vorwurfvollen Augen an. Der Wind wirbelte ihr Haar hoch, sodass es wie ein finsterer Schleier um ihren Kopf wehte. Dann schloss sie die Augen wieder.

Eine Zeitlang schien nichts zu geschehen. Dann begann das Mädchen plötzlich buchstäblich auseinander zu brechen. Teile ihres Körper flogen davon, das Fleisch löste sich von den Knochen, die Haut zerplatzte und riss auf. Aus den Rissstellen spritzte eine schwarze Flüssigkeit, die in alle Richtungen davonschoss. Als sie die wie ein Spiegel daliegende Oberfläche der Blutlache berührten, türmte sich die zu meterhohen Wellen auf, die über ihm zusammenschlugen.

Er versank in abgrundtiefe Finsternis. Ein grausames, hysterisches Lachen ertönte, im Hintergrund ein leises Schluchzen.

Auf einmal sah er in der Ferne etwas blitzen. Als er näher hinschaute, erkannte er ein langes Schwert, das mit schier unglaublicher Geschwindigkeit auf ihn zuraste. Angst kroch in ihm hoch, füllte ihn aus. Verzweifelt versuchte er, sich zu bewegen, doch er war wie gefesselt. Er konnte nichts anderes tun, als zuzusehen, wie das Schwert näher kam, näher und immer näher und sich mitten in seine Brust bohrte.

Im selben Augenblick, als die Klinge seine Haut zerschnitt, erschien für einen Moment ein Gesicht, bleich, von Angst, ohnmächtiger Wut und unendlichem Schmerz zu einer grauenvollen Maske verzerrt. Ein Gesicht, das ihm so vertraut wie sein eigenes war: Sesshoumarus Gesicht. So rasch, wie es gekommen war, verschwand es wieder in der Finsternis.

Plötzlich fühlte er sich zurückgerissen. Er stürzte in einen Abgrund, der sich urplötzlich unter ihm aufgetan hatte und sich nun anschickte, ihn zu verschlingen. Er schrie. Doch der Schrei erstarb noch in seiner Kehle zu einem leisen, unhörbaren Flüstern, vom lauten Flattern seiner Kleidung tausendfach übertönt. Sein Haar wurde durcheinandergewirbelt. Der Wind zerrte mit eisigen Klauen an ihm, versuchte ihn zu zerreißen...

Dann schlug er hart auf. Alle Luft wurde aus seinen Lunge gepresst und er schlug die Augen auf. Es war dämmrig um ihn herum. Über ihm reckten sich die Äste des Baumes, auf dem er eingeschlafen war, als Schatten in das dunkle Graublau des Morgenhimmels. Die Sonne war noch lange nicht aufgegangen.

Er hörte eilige Schritte auf sich zukommen und wälzte sich mühsam auf die Seite. Er war nicht gerade sanft gelandet.

„Inu Yasha!", hörte er Kagome rufen. „Was ist denn los? Warum hast du so geschrieen?"

Irritiert hob er den Kopf und blinzelte Kagome an. Geschrieen? Er? Er musste geträumt haben. Im Zwielicht der Morgendämmerung erkannte er nur undeutlich ihre Umrisse. Das Mädchen hatte sich neben ihn gekniet und beugte sich nun leicht über ihn.

„Nur ein Traum", knurrte er und setzte sich auf. „Nichts weiter. Leg dich wieder schlafen."

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Sesshoumaru stolperte und fiel hin. In der Dunkelheit des Waldes sah er weder, wohin er lief, noch einen Weg durch das Unterholz. Aber das war ihm inzwischen gänzlich egal. Er wollte nur weg. Weit weg. Soweit es ging. Er wollte vergessen. Und doch wusste er, dass er niemals würde vergessen können.

Es hätte niemals soweit kommen dürfen. Er hätte niemals Narakus Angebote annehmen dürfen. Er war zum Sklaven Narakus geworden. Zu einer Puppe. Er hatte sich bannen lassen, hatte zugelassen, dass Rin vor seinen Augen ermordet wurde.

Naraku hatte ihn damals besiegt. Er hätte ihn töten können. Und doch hatte er den Hundedämon am Leben gelassen und ihm einen Treueschwur abgenommen, sodass Sesshoumaru ihm nun bis zum Ende seines Lebens zur Treue verpflichtet war. Naraku hatte ihm seine Juwelensplitter abgenommen und sie zu seinen eigenen hinzugefügt. Dadurch war er für Sesshoumaru übermächtig geworden. Das hatte er ausgenutzt, um ihn mit Leichtigkeit zu bannen und Rin zu töten.

Ja, er hatte Rin umgebracht. Rin, seine Rin war tot. Tot!!! Noch immer schien ihm seine ganze Situation seltsam unwirklich.

Das konnte doch alles nicht wahr sein. Das durfte nicht wahr sein. Es war alles nur ein Traum, redete er sich ein. Ein böser Alptraum, aus dem er erwachen musste. Er musste aufwachen. Das war nicht real!

Sein Magen und seine Brust zogen sich zusammen, raubten ihm den Atem. Tränen strömten seine Wangen hinunter. Seine Hände hatten sich tief in den weichen, duftenden Waldboden verkrallt. Er wurde von einem heftigen Weinkrampf geschüttelt. Zwischen den Schluchzern flüsterte er hilflos Rins Namen. Immer und immer wieder, in der verzweifelten Hoffnung, sie möge zu ihm kommen und ihn aus diesem grausamen Traum aufwecken.

Er wusste nicht, wie lange er dagelegen hatte und unter Tränen auf ein Erwachen gehofft hatte. Er wusste nicht, wie oft er den Namen des Mädchens gestammelt hatte, wie viele bittere Tränen im Erdboden versickert waren. Zitternd richtete er sich wieder auf. Eine Dornenranke peitsche quer durch sein Gesicht und hinterließ einen blutenden Striemen. Er spürte es nicht.

In ihm brodelte eine Wut und ein Hass, wie er es noch nie zuvor verspürt hatte. All diese Emotionen ballten sich in seinem Inneren zusammen, stauten sich auf und entluden sich schließlich in einem gewaltigen, wütenden und hasserfüllten Schrei, den man noch weit entfernt vernehmen konnte: „NARAAAAAAAAKU!!!! DAS WIRST DU BÜSSEN!!!! ICH WERDE RIN RÄCHEN, UND MEINE RACHE AN DIR WIRD GRAUSAM SEIN!!! NOCH LANGE BEVOR ICH DICH TÖTE, WIRST DU UM DEN TOD BETTELN!!!"

Dann versagte Sesshoumarus Stimme und er sank besinnungslos zu Boden.

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Jetzt muss ich mich noch mal ganz lieb bei euch bedanken für die tollen Reviews!! Ihr seid echt super!!! Vielleicht schreibt ihr mir ja noch ein paar....? Sorry, dass es diesmal so lang gedauert hat... *zähneknirsch* Ich hatte n Haufen Arbeit!! Das nächste Kapitel kommt schneller!! Versprochen!!!

Also dann bis bald!!

Eure Durloth

(und bitte, bitte, bitte vergesst die Reviews net!! Wär lieb von euch!!)