Hi ihrs!

Ihr schockt mich immer wieder mit euren Reviews!! Nein, nein, des is jetzt nicht bös gemeint oder so!!! Ich bins halt einfach nicht gewöhnt, in weniger als drei Tagen einen solchen Haufen neue Reviews zu kriegen!!! Aber ich freu mich jedes Mal wahnsinnig drüber, wenn ich ein Neues entdeck!

In diesem Sinne noch mal: DANKE EUCH ALLEN!!!!!! Ihr seid echt süß!!! knuddel euch

Und jetzt – wie immer – viel Spaß!!!!

Breakdown of future – breakdown of past

Der Halbdämon schreckte aus einem unruhigen Schlaf und somit aus einem schrecklichen Alptraum hoch. Sein Atem ging schnell und heftig, sein Herz pochte, als ob es seinen Brustkorb zerschlagen wolle. Er fühlte sich fiebrig, zerschlagen, wie gerädert. Stechende Schmerzen hatten sich hartnäckig in seinem Schädel breitgemacht und traktierten ihn nun.

Stöhnend hob er eine Hand an die Schläfe und massierte sie unter sanftem Druck. Es half nichts. Der Kopfschmerz blieb.

Verfluchter Traum! Er hatte diese Alpträume satt. Ständig sah er dieses kleine Mädchen vor sich, ein langes, blutiges Messer. Er hörte dieses grausige, höhnische Gelächter, das ihm jedes Mal, wenn er es vernahm, Angstschauer durchs Mark jagte. Und dann war da noch sein Bruder, Sesshoumaru. Bisher hatte er immer nur ganz kurz sein von Schrecken und Wut verzerrtes Gesicht gesehen, doch diesmal war es anders gewesen...

Ein weißer Punkt vor ihm in der Finsternis... Schier unendlich weit weg... Er kam näher... Immer näher. Erreichte ihn. Nahm Gestalt an. Verfärbte sich...

Vor ihm lag ein Mann, in weiße Gewänder gehüllt, die jedoch über und über mit Blut besudelt waren. Sein schneeweißes Haar, verfilzt und teilweise vom Blut verklebt, lag um seinen Kopf herum wie ein breiter Fächer. Der schlanke Leib bebte und zitterte. Wurde von Muskelkrämpfen gepeitscht und krümmte sich unter unerträglichem Schmerz.

Plötzlich warf sich der Mann herum, sodass er nun sein Gesicht sehen konnte. Es war das seines Bruders. Schmerz, ja grenzenlose Qualen verzerrten es zu einer alptraumhaften Grimasse aus Angst, Hass und Trauer. Stumme Tränen liefen ihm über die eingefallenen Wangen. Seine Lippen waren fest aufeinandergepresst, nur noch ein dünner, blutleerer Strich in dem totenbleichen Antlitz.

Seine Augen, bis jetzt geschlossen, öffneten sich und ihr Blick durchbohrte sein Herz.

Bernsteinfarbene Iriden, tief wie Bergseen, doch von Schmerz und Trauer verschleiert. Ein stummer Schrei aus der Tiefe seines Herzens schien in diesen Augen aufzulodern. Ein Schrei nach Erlösung. Ein Schrei nach Hilfe. Ja, das war es. Ein Hilfeschrei. Eine stumme, hilflose Geste. Verzweifeltes Betteln nach Etwas, das unerreichbar schien.

Sanft senkten sich die Lider wieder über die Augen und verbannten den flehenden Blick.

Der junge Halbdämon wandte sich ab von dem erschütternden Bild seines Bruders, schloss für einen seine Augen. Als er sie wieder öffnete, erstreckte sich vor ihm eine weitläufige, stark bewachsene Lichtung. Zahlreiche Farne und kleine Sträucher wuchsen darauf. Zwischen ihnen lugten ab und zu Blumen hervor.

Ein helles Lachen erregte plötzlich seine Aufmerksamkeit. Links von ihm sprang ein kleines Mädchen aus dem Gebüsch. Sein schwarzes Haar flog wie ein Schleier hinter ihm her. Das Kind jagte einem Schmetterling hinterher, versuchte ihn zu fangen. Natürlich schaffte sie es nicht. Aber sie gab nicht auf. Unermüdlich rannte sie weiter dem Insekt nach. Und immer griffen ihre kleinen Hände ins Leere.

Auf einmal blieb das Mädchen stehen und wandte sich zu ihm um. Der Schmetterling war vergessen. Voller Freude winkte sie nun in seine Richtung. Aber das Winken galt nicht ihm, wie er gleich darauf feststellte. Hinter ihm war noch jemand aus dem Unterholz auf die Lichtung getreten.... Sesshoumaru.

Doch dieser Sesshoumaru unterschied sich vollkommen von dem, den er vor wenigen Augenblicken erst gesehen hatte. Kein Schmerz lag auf seinem Gesicht. Sein Haar war glatt und vollkommen sauber und auf seiner Kleidung war nicht die geringste Spur von Blut zu sehen. Doch das Merkwürdigste war: Er schien ihn nicht zu bemerken. Sein Blick war auf das Mädchen gerichtet, das jetzt mit weit ausgebreiteten Armen auf ihn zu rannte.

Und plötzlich geschah etwas, das Inu Yasha so überraschte, dass er einen Schritt nach hinten taumelte: Sesshoumaru lächelte. Doch es war kein überhebliches, kaltes Lächeln, nein, dieses Lächeln war warm und voller Liebe. Niemals seit sie sich kannten hatte er etwas in dieser Richtung bei seinem Bruder beobachten können. Er kannte seinen Bruder so nicht. War das wirklich sein Bruder?

Der Dämon streckte die Arme nach dem Mädchen aus und hob es hoch. Er drehte sich um seine eigene Achse und wirbelte das Kind herum. Und das Lächeln wurde zu einem leisen, glücklichen Lachen. Die Kleine quietschte vor Vergnügen. Dann setzte Sesshoumaru das Mädchen auf seine Schulter und setzte seinen Weg über die Lichtung fort.

Wieder wechselte das Bild. Inu Yasha befand sich nun auf einem schmalen Weg in einem tiefen Wald. Etwas verwirrt blickte er sich um. Ein tiefes Knurren hinter ihm ließ ihn zusammenzucken. Der Geruch von Wölfen und Blut stieg ihm in die Nase. Als er sich umwandte sprangen die Wölfe in alle Richtungen davon. Vor ihm auf dem Weg lag der leblose Körper des Mädchens, das er gerade eben noch gesehen hatte, in einer immer größer werdenden Blutlache. Und keine fünf Schritt weiter stand Sesshoumaru und starrte mit ausdruckslosem Gesicht auf das Mädchen herab.

Die kleine, hässliche Kröte, die seinen Bruder immerzu begleitete, trat vor und beäugte den Körper.

Oh, mir ihr ist es aus. Ein Biss hat sie getötet", stellte der Zwerg fest. Dann wandte er sich zu seinem Herrn um und fragte vorsichtig: „Sesshoumaru-sama, hattet Ihr etwas mit ihr zu tun?"

Der Dämon drehte sich weg und schüttelte den Kopf. „Nein", entgegnete er in kaltem Ton. Er tat ein paar Schritte, dann blieb er stehen, das Gesicht von Inu Yasha abgewandt. Seine Körperhaltung veränderte sich plötzlich. Er wirkte keineswegs mehr wie der skrupellose, selbstsichere Dämon, er wirkte irgendwie... traurig und – fast getraute sich Inu Yasha nicht, das Wort überhaupt zu denken - ... menschlich

In einer fließenden, entschlossenen Bewegung wandte er sich wieder zum Leichnam des Kindes um und zog sein Schwert Tenseiga aus der Scheide an seinem Gürtel. Einige Augenblicke verharrte er in dieser Position, den Blick auf einen Punkt irgendwo hinterhalb des toten Mädchens gerichtet, dann vollführte er einen einzigen pfeilschnellen Hieb über den Leichnam hinweg. Die Klinge war nur noch als silbern blitzender Bogen in der Luft zu erkennen.

Der Dämon schob Tenseiga wieder zurück in die Scheide und kniete sich neben dem Mädchen nieder. Sanft hob er den kleinen Körper in seine Arme. Und plötzlich öffneten sich wie durch ein Wunder die Augen des Kindes und seine Brust hob und senkte sich wieder. Das Blut war gänzlich verschwunden. Etwas verwirrt blickte das Mädchen seinen Retter an. Sesshoumaru erwiderte den Blick und ganz langsam stahl sich ein Lächeln auf seine Lippen. Ein sehr zufriedenes Lächeln...

Inu Yasha zuckte zusammen, als ein Zweig ganz in seiner Nähe knackte. Jeder Muskel in seinem Körper spannte sich an. Sofort fiel alle Müdigkeit von ihm ab. Langsam und völlig lautlos richtet er sich in die Hocke auf. Wieder raschelte es im Gebüsch. Der Blick des Halbdämon huschte aufmerksam umher. Irgendetwas machte sich dort in den Schatten auf einen Kampf bereit. Er spürte es ganz deutlich. Ein weiteres Knistern von trockenem Laub zeigte ihm, wo sein Gegner sich befand. Ohne ein Geräusch zu machen, wandte er sich in die Richtung um, in der er seinen Kontrahenten vermutete.

Dann sprang er. Laub wirbelte auf. Zweige brachen unter seinem Gewicht. Ein schriller Schrei gellte auf. Die Vögel auf den Ästen über ihm flogen laut kreischend davon. Und er bekam einen kleinen Körper zu fassen. Doch noch bevor er überhaupt wieder auf dem Boden aufgekommen war, spürte er, wie etwas verdammt Hartes gegen seine Schläfe krachte. Bunte Sterne tanzten vor seinen Augen. Aus irgendeinem Reflex heraus schlug er mit seiner Klaue zu. Und traf. Er fühlte nur noch, wie etwas Warmes und Klebriges sein Gesicht bespritzte, dann sackte er ohnmächtig in sich zusammen.

Er wusste nicht mehr, wie lange er jetzt schon hier lag. Wusste nicht mehr, ob er dem Leben oder dem Tode näher war. Sein ganzer Leib schien in Flammen zu stehen, brannte vor unsäglichem Schmerz. Und trotz all der Qualen, die ihn erdrückten und seine Sinne marterten, fühlte er nicht wirklich. Der Schmerz war da, doch er erreichte seine Gedanken nicht mehr. Sein Körper reagierte nicht mehr auf seine Befehle. Resignation stieg in ihm auf wie bittere Galle.

Und er erkannte seinen Fehler... Er hatte sich ein Schwäche vor Naraku erlaubt. Er hatte es zugelassen, dass er verletzbar wurde. Indem er das Mädchen wiedererweckt hatte. Indem er zugelassen hatte, dass ein Band der Freundschaft zwischen ihnen entstand. Indem er zugelassen hatte, dass sich dieses Band festigte und indem er zugelassen hatte, dass er Gefühle wie Liebe und Vertrauen für sie empfand. Sogar jetzt noch, nach ihrem Tod empfand er das für sie.

Ja, er hatte Rin geliebt. Er hatte sie wie eine Tochter geliebt und war ihr verfallen. Er war diesem kleinen Mädchen verfallen, das ihn so selbstlos gesund gepflegt hatte. Vom ersten Augenblick ihrer Bekanntschaft an war er ihr mit seinem ganzen Selbst verfallen. Und er war ihr dankbar dafür. So unendlich dankbar, dass sie das Wagnis eingegangen war und ihm ihr Vertrauen und ihre Zuneigung geschenkt hatte. Die Erinnerung an das Mädchen schmerzte so sehr wie sie ihn traurig stimmte. Und trotzdem war keine einzige dieser Erinnerungen schlecht.

Eine weitere Träne versickerte in seinem silberweißen Haar, als die Erinnerungen wieder auflebten. Seufzend schloss Sesshoumaru die Augen. Ungeachtet der Schmerzen vertiefte er sich ganz in die Bilder, die in seinen Gedanken herumwirbelten.

Und er sah sie wieder. Seine kleine, herzensgute Rin. Er sah sie ganz deutlich vor sich...

Sie beide saßen am Lagerfeuer. Es war eine kalte, sternklare Herbstnacht gewesen. Ihm hätten weder Kälte noch Dunkelheit etwas ausgemacht, doch dem Mädchen zuliebe hatte er ein Feuer entfacht. Nun saßen sie da. Er an den Stamm eines alten Baumes gelehnt, sie auf seinem Schoß sitzend. Rin hatte sich eng an ihn gedrückt. Sie genoss die Wärme, die das Feuer auf sie beide abstrahlte und auch die Wärme, die von ihrem Beschützer ausging.

Sieh mal, Rin", sagte er plötzlich. Das Mädchen sah zu ihm auf. „Eine Sternschnuppe!"Er deutete mit dem Finger auf den rasch verblassenden Silberstreif am nächtlichen Firmament. Ihr Blick folgte seiner Geste und ein helles Lächeln erstrahlte auf ihrem Gesicht.

Jetzt darfst du dir etwas wünschen!", fuhr er fort. „Aber du darfst niemandem von deinem Wunsch erzählen."

Das Lächeln auf ihrem Gesicht erlosch. „Darf ich ihn noch nicht einmal dir erzählen, Sesshoumaru-sama?"

Nein, sonst erfüllt er sich nicht."

Plötzlich lächelte Rin wieder. „Dann wünsche ich mir auch nichts, wenn ich dir nichts davon erzählen darf!"

Auf seine Lippen umspielte nun ein Lächeln, wenn auch ungleich trauriger als ihres. Er strich dem Kind durch das dunkle Haar und zog es an sich. Langsam begann er zu verstehen, was sein Bruder an diesen Menschen fand....

Plötzlich kam ihm etwas in den Sinn, das Naraku vor langer Zeit einmal zu ihm gesagt hatte: „Du bist deinem Bruder so ähnlich, aber du willst es nicht wahrhaben. Aber irgendwann wirst du es begreifen müssen."Und Naraku hatte Recht gehabt. Die ganze Zeit über hatte er gewusst, dass ihn und Inu Yasha mehr verband als nur das Blut ihres Vaters. Doch er hatte es ignoriert, hinter dem gewaltigen Hass auf seinen Bruder und seinem Stolz verborgen. Wie sehr hatte er sich geirrt....

Unter Tränen öffnete er die Augen wieder. Nur dunkles Grau um ihn herum. Nur Grau und Schatten. Doch mit einem Mal schien sich die Dunkelheit vor ihm zu teilen und ein kleiner, menschlicher Umriss wurde sichtbar. Der Schemen winkte ihm zu und eine glockenhelle, freundliche Stimme ertönte: „Komm, Sesshoumaru-sama. Ich will dir was zeigen!"

Rins Stimme!

„Rin?", fragte der Dämon mit leiser, brüchiger Stimme. Dann lauter: „Rin!"Seine Überraschung war deutlich hörbar.

Unter Schmerzen kämpfte er sich hoch und torkelte einige Schritte weiter, ehe er wieder in die Knie brach. Sein Körper war zu schwach. Mit zitternden Händen nahm er den Panzer und das Fell ab und ließ die Sachen achtlos neben sich auf den Boden fallen. Das Geräusch, das der Aufprall des Harnisches auf dem felsigen Grund erzeugte, zerschnitt einem Peitschenschlag gleich die nächtliche Stille.

Wieder erhob er sich, seine beiden Schwerter nun in der Hand. Er schwankte, konnte kaum einen Fuß vor den anderen setzen. Sein ganzes Bewusstsein nur auf diesen Schemen vor sich ausgerichtet, stolperte er voran.

„Rin", keuchte er. Alle Vernunft in ihm war erloschen, nur noch der verzweifelte Wunsch, das kleine Mädchen wieder um sich zu haben zog ihn noch vorwärts. Wie mit eisernen Seilen wurden seine Glieder Schritt für Schritt weiter den felsigen Hang hinaufgerissen. Aller Stolz in ihm war in diesem Moment seiner größten Niederlage tief unter den Trümmern seiner zerstörten Seele begraben. Sein Geist hatten den Kampf gegen die Verzweiflung verloren. Immer tiefer sank er in den Ozean der Trauer hinab.

Wie von weiter Ferne drangen die Worte zu ihm: Komm, Sesshoumaru-sama. Komm, ich muss dir was zeigen! Schnell! Komm schnell!

Immer schneller und schneller trugen ihn seine Beine den Hang hinauf. Er wusste nicht, ob er überhaupt noch dorthinauf wollte. Doch sein Körper gehorchte ihm nicht mehr. Immer wieder krächzte er Rins Namen, immer mehr Tränen strömten seine Wangen hinab.

Und immer klarer wurde ihm, dass Naraku gewonnen hatte. Er hatte sein kleines, böses Spiel schon an dem Tag gewonnen, als Sesshoumaru sein Leben an ihm verloren hatte. Die ganze Zeit über, in der er Naraku gedient hatte, hatte er geglaubt, noch einen freien Willen zu haben. Jede Entscheidung, die der Dämon ihm scheinbar überlassen hatte, war schon vorher getroffen worden. Das alles war nichts anderes als eine grausame Farce gewesen, um ihn in den Wahnsinn zu treiben. Naraku hatte ihn vernichten wollen; er wäre eine Gefahr gewesen, hätte er sich gegen ihn gestellt.

Und Naraku hatte ihn vernichtet.

Im selben Augenblick , als er sich dessen bewusst wurde, verließen ihn seine Kräfte. Er sackte in sich zusammen. Eine Welle eiskalter Erschöpfung überrollte ihn, trieb ihn an den Rand der Ohnmacht. Und in seinen Gedanken formte sich der Wunsch, tot zu sein...

Tut mir leid, dass ich mir soviel Zeit gelassen habe... aber das Chap hier war echt das härteste, das ich jemals geschrieben habe!!

Ich hoffe mal, ihr seid mir nicht zu böse wegen dem, was ich dem armen Sesshou hier antue... aber das hat alles seinen Sinn und Zweck!

knuddel euch

Durloth