July geht zu der Treppe. Ein Gang teilt sich nach rechts und nach links. Man hört Musik. Es ist laut.

July geht zu der rechten Tür. Klopfen bringt eh nichts, die da drinnen würden sie sowieso nicht hören. Tür auf, July steht im Raum.

Stop

You never know when to stop

You never know when to stop

Playin god

This is no game

Die Musik wird sofort leiser gedreht, alle glotzen July an. Sie guckt kalt zurück. 21 Leute. Alles Jungen. 12 von ihnen gepierct.

17 oben ohne. 3 im T-Shirt. 1 im Pulli.

14 sichtbar tätowiert.

Ein Typ betrachtet July von oben bis unten und nickt ihr zu.

„Hey Kleines, haste dich im Raum geirrt?"

July schaut ihn abschätzend an. „Wenn du mit mir sprichst... Nein, eigentlich nicht."

„Kannst trotzdem wieder gehen."

„Wer sagt das?"

„Ich."

„Ich? Haste auch nen richtigen Namen?"

„Verpiss dich doch einfach."

„Warum sollte ich?"

„Punkt 1, du bist ein Mädchen. Punkt 2, du bist doch erst fünfte oder sechste. Punkt 3, du bist weder gepierct, noch tätowiert. Punkt 4, du hast einen scheiß Musikgeschmack. Du schaffst es noch nicht einmal fünf Bands aufzuzählen, die wir hier hören."

„Aha. Und da bist du dir so sicher?"

„Ja."

„Schade für dich."

„Warum?"

„Punkt 1. Du hast Recht, ich bin ein Mädchen, darin wird sich auch in nächster Zeit nichts ändern nehm ich an. Punkt 2. Sorry, ich bin weder fünfte noch sechste. Punkt 3. Mit nem Piercing kann ich leider nicht dienen, Tattoo schon. Punkt 4. Lasst mich raten. Limp Bizkit, Korn, Far From Heroes, The More I See hm... so wie ihr ausseht noch Slipknot, Mastodon und Disturbed, System of a Down, The Dillinger Escape Plan und Marilyn Manson. So Pseudo-Hardcore Zeug."

Der Typ guckt July an wie ein Weltwunder. „Wer bist'n du?"

„Das würd ich langsam gern mal von dir wissen."

Ein anderer Typ steht auf und reicht July die Hand. „Musst ihn nicht so ernst nehmen, der hat schon zu lange keinen guten Stoff mehr bekommen... Ich bin Rasco."

„July."

„Sorry. Aber es verirrn sich andauernd so Pop-Girlies wegen Rasco und Marcus hierhin. Ich bin Daniel", entschuldigt sich der eine Typ von gerade.

Nacheinander stellen die Typen sich vor. Rasco, Marcus, Daniel, Alex, David, Evan, Rod und Phillip aus Slytherin; Chris, Kian, Josh, Charlie und Joe aus Gryffindor; Lee, Tobey, Dominic, Sven und Adam aus Hufflepuff und Matt, Ryan und Scott aus Ravenclaw.

So wie es aussieht ist Marcus DER Marcus Flint von dem Harry und die anderen die ganze Zeit gelabert haben. Aber überhaupt sind die Typen ok, genau Julys Richtung. Nach der Meinung „Wir sind hier und alle anderen können sich verpissen wenn's ihnen nicht passt".

Sie hängen ein bisschen rum, aber July will ja noch weiter.

„Boah ich muss langsam mal wieder."

„Wo willsten hin?"

„Euren Rap-Kollegen n Besuch abstatten."

„Pass auf dich auf, die gehen nicht gerade zimperlich mit kleinen Mädchen um."

„Das müsst ihr gerade sagen, ne? Außerdem kann ich schon ganz gut auf mich alleine aufpassen."

„Wenn du meinst... Wir sehn uns Kleine. Und äh-"

„Was?"

Rasco zögert einen Moment. „Bist du echt tätowiert?"

July grinst. „Klar."

„Laber."

July zieht sich ihren Pulli über den Kopf, sie hat kein Problem damit, sie ist es gewohnt sich unter Jungen umzuziehen. Auf ihrer rechten Schulter steht „Jay & Ju – Nothing's between us", auf ihrer linken „D-Tasis", darunter „Freeway-Sprayer".

„Jason? Wersn das?"

„Mein Bruder. Vor nem Jahr an ner Überdosis krepiert."

„Und D-Tasis?"

„Ich spraye."

„Alter, sag bloß das sind dann DIE Freeway-Sprayer aus New York!? Mit JTC, ESA und so?"

„Jo. Und ab jetzt ohne D-Tasis."