I am beautiful

No matter what they say

Words can't bring me down

I am beautiful in every single way

Yes, words can't bring me down

Mit etwas Alc lässt es sich doch gleich viel besser reden...

„Und du warst echt mit Marcus Flint zusammen?", fragt May bewundernd.

Lucy kichert. „Ja, der steht auf blond."

„Der steht auf alle", kommt Deans Kommentar von hinten.

„Ja, aber Lucy war ganze drei Wochen mit ihm zusammen. Das ist Schulrekord", betont Pan, sichtlich stolz auf ihre Freundin.

„Drei Wochen?"

„Ja, alles andere hält meistens nur eine Woche."

„Was für ein Macho", stellt April fest.

„Ja, aber total süß", gibt Naomi zu.

Es ist kurz vor zwölf, und noch ist niemand richtig blau. Der Underground ist komplett. Fast.

„So langsam könnte die sich hier aber mal blicken lassen", meint Ron und zeitgleich geht die Tür auf. Alle drehen sich um. In der Tür steht, mit ihrem üblich desinteressierten Gesichtsausdruck, July.

„Hey Leute."

„Wo warst du?"

„Geht euch nichts an."

„Doch."

July verdreht für alle sichtbar die Augen. „Erst bei den Darks, dann bei den Metallern und Rappern und dann bei den Junkies. Zufrieden?"

„Ja", antwortet Harry grinsend und lässt sich zurück auf die Couch fallen.

Draco hält July eine Bierflasche hin. „Was zu trinken?"

„Ne lass mal."

Wieder richten sich alle Augen auf July. Bei jedem anderen wäre es egal gewesen, wenn er Alc abgelehnt hätte. Aber gerade July, die nicht danach aussieht, als würde sie auf jeder Party nüchtern bleiben. Warum sollte die jetzt noch nicht einmal eine Minipulle Bier anrühren?

„Was ist los?"

„Nichts", antwortet sie gelangweilt.

„Laber, du willst nichts trinken?"

„In fünf Stunden vielleicht, vorher nicht."

„Warum nicht?"

„Das wollt ihr gar nicht wissen."Auch wenn sie nicht vorhat den anderen etwas zu erzählen, sie weiß, dass sie es nicht wissen wollen. Nicht wissen sollen.

„Doch."

„Schon mal gehört, Heroin verträgt sich nicht mit Alkohol", erklärt July trocken und alle sind plötzlich still.

July weiß gar nicht warum. Natürlich, nicht jeder ist heroinsüchtig, aber doch bald jeder dritte. Für sie ist es ganz normal. Sie spritzt sich zwei Mal am Tag, ihre Ration ist seit zwei Jahren gleich geblieben. Angefangen hat sie mit knapp 11 Jahren, aber sie war sich, wie die meisten, den Folgen nicht ganz bewusst. Am Anfang war dieses Pulver einfach nur eine Lösung für alle ihre Probleme. Sie brauchte es, wenn ihr Vater sie schlug, wenn sie keinen Mut zum S-Bahn surfen hatte, oder wenn sie mal wieder Stress mit den Bullen hatte.

Jetzt spritzt sie nur noch, um keine Entzugserscheinungen zu bekommen.

Ein paar Sekunden vergehen, bevor Harry wieder etwas sagt.

„Du spritzt?", fragt er entsetzt.

„Ja und ich wäre euch dankbar wenn ihrs nicht sofort überall rumlabert, ok?"

Alle nicken nur teilnahmevoll. July will kein Mitleid.

Die Musik läuft wieder, die anderen labern weiter. July setzt sich neben Dus und guckt sich seine Skizzen an. Sie sind gut, aber definitiv ausbaufähig. Sie nimmt sich einen Bleistift und zeichnet ein bisschen rum. Dus holt ihren Pulli aus seinem Rucksack und gibt ihn July. July zieht ihn, im Gegensatz zu den anderen dreien, gleich an, was zum allgemeinen Aufgeilen von den Jungs genutzt wird. July merkt es, sieht sie abschätzend an.

Dann steht sie wieder auf.

„Ich muss noch mal weg."

„Du weißt ja wo du uns findest."

„Bye."