A/N: Wer rät, was mit Draco los ist? Hm? Das Kapitel geht hauptsächlich um ihn und die Folgen meines netten Cliffhangers. Mehr gibt es momentan glaube ich nicht zu sagen... hm.
Qui e nuce nucleum esse vult, frangat nucem.
Wer den Kern aus einer Nuss essen will, soll die Nuss zerbrechen.
[Desiderius Erasmus Roterodamus, Adagia 2, 2, 9, 35]
Kapitel 39
Böses Erwachen
„Mylord."
Die dunkle Gestalt kniete demütig auf dem Boden, umgeben von ihren langen schwarzen Gewändern, die sie eindrucksvoll und gefährlich erscheinen ließen, wenn sie nicht gerade auf dem Boden kauerte. „Mylord, ich habe Nachricht."
„Sprich, junger Goyle", erwiderte der Dunkle Lord ohne sich zu seinem Untergebenen umzuwenden. Er stand am hohen Fenster seiner gut versteckten Burg; draußen dämmerte es bereits und Voldemort beobachtete den langsamen Aufgang der Sonne mit einem amüsierten Grinsen. „Fast ironisch, meinst du nicht auch, junger Goyle? Die Sonne wird nicht mehr oft aufgehen... das Land wird die ewige Dunkelheit kennen lernen. Und sie werden mich anflehen." Ruhig nahm er ein Glas Rotwein in die Hand, welches neben ihm auf dem Tisch stand. Er nippte mit seinem lippenlosen Mund daran und betrachtete, wie die Sonne die Wolken orangerot färbte. „Sie werden mich anflehen, ihnen zu vergeben. Mich zu erbarmen. Aber dann ist es zu spät. Sprich, junger Goyle, welche Botschaft bringst du mir?"
Gregory Goyle erhob sich langsam, wobei seine dunklen Roben raschelten. „Euer Plan nimmt Gestalt an, Mylord. Draco Malfoy hat seinem Verräter von Vater heute von den Träumen erzählt. Wir sind noch nicht soweit, ihm Träume mit dem genauen Zeitpunkt unserer angeblichen Übernahme zu schicken, aber man glaubt ihm... Und Draco wird nicht mehr so schnell aus seinen Träumen erwachen. Lucius Malfoy wird alles in Bewegung setzen, Euch aufzuhalten, Mylord. Und während diese Trottel das Ministerium aufrüsten, haben wir schon längst an wichtigeren Punkten zugeschlagen." Er kicherte leise.
Endlich drehte Voldemort sich zu seinem jüngsten Diener um. Er lächelte, wenn man es so nennen konnte, denn sein Schlund verzog sich zu einer grotesken Grimasse. „Gut gemacht, Goyle. Und sorge dafür, dass Lucius Malfoy nichts von unseren Plänen erfährt, er soll nicht merken, dass wir um sein Doppelleben wissen. Er wird seine gerechte Strafe erhalten. Schon bald."
„Ja Mylord", erwiderte Goyle unterwürfig. Er drehte sich um, um den Raum zu verlassen, drehte sich dann jedoch noch einmal um und zögerte. „Mylord?"
„Noch etwas, Goyle?"
„Warum töten wir Lucius nicht gleich? Warum der Umweg über seinen Sohn?"
Voldemort schien nicht erstaunt über die Frage. Einige Todesser, die in den Plan eingeweiht waren, stellten sie. Und er antwortete immer mit demselben Satz. „Qui e nuce nucleum esse vult, frangat nucem."
XXX
Draco erwachte, als helle Sonnenstrahlen seine Lider kitzelten. Blinzelnd öffnete er die Augen und sah sich ein wenig benebelt um. Er konnte sich nicht erinnern, letzte Nacht ins Bett gegangen zu sein – und dies war definitiv nicht sein Zimmer auf Malfoy Manor.
Der Raum war, bis auf einige Zimmerpflanzen, die wohl einen freundlichen Eindruck vermitteln sollten, in sterilem Weiß gehalten. Boden und Wand waren gekachelten und durch ein geöffnetes Fenster zu seiner Rechten konnte er die Geräusche eines Parkes hören: spielende Kinder, Menschen, die sich unterhielten, zirpende Vögel und gelegentlich einen Hund, der aufgeregt kläffte.
Der Raum, in dem er sich befand, war spärlich eingerichtet. Das Bett, in dem er lag, einige Topfpflanzen, ein kleiner hölzerner Tisch stand an der gegenüberliegenden Wand und daneben zwei Plastikstühle.
Ein kleiner Schrank schien in die Wand eingearbeitet und zu seinen Seiten befand sich jeweils eine Tür.
Draco stand problemlos auf und sah erst einmal aus dem Fenster. Mit seiner ersten Einschätzung hatte er anscheinend richtig gelegen. Ein Park. Nichts Besonderes für Draco. Das Gebäude, in dem er sich aufhielt, schien sich jedoch noch sehr lange und über viele Stockwerke zu erstrecken. Er schätze, dass er hier im fünften Stock war.
Er ging zu einer der beiden Türen, öffnete sie und entdeckte dahinter ein ebenso steriles Badezimmer. Dies hier schien definitiv St. Mungos zu sein. Zwar wusste er nicht, warum er hier war, aber irgendetwas musste passiert sein.
Dracos Erinnerung war wie ausgelöscht und langsam überkam ihn Furcht. Was, wenn es einen Überfall gegeben hatte und seiner Familie etwas passiert war?!
Er schloss die Tür ein wenig zu heftig und öffnete die nächste, die logischerweise der Ausgang sein musste.
Der Gang war menschenleer, so ging er einfach links entlang und hoffte, ein Ärztezimmer oder eine Treppe, die nach unten führte, zu finden.
Nichts dergleichen geschah. Der Korridor schien sich endlos lange zu erstrecken, ab und an bog er nach links oder rechts, aber Draco konnte nicht ausmachen, wo genau er sich gerade befand; die Türen waren allesamt abgeschlossen und auf sein Klopfen bekam er keine Antwort. Fenster gab es hier keine.
Draco fühlte sich wie in einem verwirrenden Traum gefangen. Ein paar mal zwickte er sich selbst in den Arm um sich zu beweisen, dass er wach war. Ihn überkam ein Gefühl der Verzweiflung und Panik und er fragte sich, ob er nicht einfach umkehren sollte, als er ein leises Geräusch hinter der verschlossenen Tür zu seiner Rechten vernahm. Etwas schien von innen an der Tür zu kratzen.
Angst überkam ihn, jedoch war dies das einzige Zeichen von Leben in diesem Gebäude und somit drückte er, ohne viel Hoffnung, die Türklinge herunter. Zu seiner Überraschung war der Raum nicht mehr verschlossen, wie einige Minuten zuvor.
Das Zimmer sah genau aus wie das, in dem er erwacht war; die Möbel waren ebenso platziert und als er aus dem Fenster sah, schien sich nicht einmal der Ausblick geändert zu haben. War es möglich, dass er, ohne es zu merken, im Kreis gelaufen war? Doch woher war das Kratzgeräusch an der Tür gekommen?
Weder eine Person, noch ein Tier war außer ihm in diesem Raum, also beschloss er, sich die Tür zu besehen und tatsächlich – Der Lack war mit im unteren Bereich an einigen stellen vom Holz gekratzt.
Draco versuchte vergebens, sich einen Reim daraus zu machen, als er eine schlanke Gestalt durch die Tür treten sah.
„Hermine?", flüsterte er kaum hörbar. Er ging auf seine Freundin zu, wollte sie umarmen, sie fragen, was passiert war und was er hier tat – doch es war nicht Hermine, die vor ihm stand und ihn mit giftgrünen Augen ansah.
Die Person schien plötzlich die Gestalt zu wechseln, an Größe zu verlieren, bis sie nur noch die Maße eines Babys hatte und strampelt auf dem Boden lag.
Nuri weinte und lachte zugleich. Ein grausames Lachen, wie das, eines alten verbitterten Mannes.
„Hallo Daddy", sprach das Wesen mit einer unnatürliche hohen Stimme.
Draco traute seinen Augen nicht. Er hatte keine Ahnung, was dort vor ihm auf dem Boden lag, aber er wusste, dass es nicht sein Sohn war. Er sagte nichts, denn seine Angst siegte über seine Stimme und am liebsten wäre er an der Kreatur, die erneut die Form wechselte und sich ihm als Lucius Malfoy präsentierte, vorbei gerannt, aber er war wie versteinert. Sein Herz raste und pochte wild in seiner Brust; der Puls schien immer weiter anzusteigen.
„Draco", sagte der falsche Lucius sanft. „Leg dich hin. Wir kümmern uns um dich. Wir kümmern uns um alles. Hab keine Angst. Du musst nie wieder in die Welt zurück."
„Wer bist du?", brachte Draco stotternd hervor und schaffte es, einen schritt nach hinten zu machen, um dem Wesen zu entweichen, dass mit seichten Bewegungen auf ihn zuging.
Die Form seines Gegenübers änderte sich wieder und in Draco kamen Erinnerungen hoch. Er wusste, dass er sich nicht hereinlegen lassen durfte. „Sag mir, wer du bist!", befahl er jetzt schon beherrschter.
„Aber siehst du das nicht?", fragte Ron Weasley. Ich bin du."
„Nein", stellte draco einfach fest. „Sag mir, was du wirklich bist. Was passiert hier?"
Rons Ebenbild lachte. Leise, aber ein Klang, bei dem sich Draco die Nackenhaare aufstellten. Es antwortete nicht, stellte stattdessen eine weitere Gegenfrage. „Was willst du, Draco?"
„Ich will Nachhause. Ich will wissen, was passiert ist."
Das Krankenzimmer um ihn herum verschwand und für einen Moment schien er in endlos weißer Sphäre fest zu hängen, dann spürte er plötzlich etwas Weiches unter seinen Füßen. Der Teppich auf dem Fußboden seines Zimmers auf Malfoy Manor. Die Szene wechselte und er fand sich im Salon der Villa wieder.
Draco war heilfroh und fühlte sich, als sei er aus einer besonders hartnäckigen Tagträumerei erwacht, denn um ihn herum herrschte geschäftiges Treiben; Hauselfen trugen Tabletts mit Teekannen und Kuchen und anderen guten Dingen herein, sein Vater saß am großen Tisch und las den Tagespropheten, während Narcissa die Hauselfen anwies, alles auf der bar abzustellen und Hermine sich mit ihrer eigenen Mutter, Heather, unterhielt, die den kleinen Nuri im Arm hielt und ihn hin und her wiegte.
Draco seufzte erleichtert auf und gesellte sich zu seinem Vater. Er setzte sich auf einen der soft gepolsterten Mahagoni-Stühle und blickte geradeaus auf den Service der Hauselfen. „Weißt du was, Vater", sagte er ohne wegzusehen. Mittlerweile konnte er sich kaum noch erklären, wovor er solche Angst gehabt hatte. „Gerade war mir, als sei ich in einer anderen Welt gefangen."Er lachte leise, amüsiert über seine eigenen Hirngespinste.
Lucius antwortete nicht. Er hatte seine Form inzwischen zu der Professor Snapes geändert. Draco fiel in Ohnmacht.
Lalle: Ja, diesmal mal etwas schneller. Welche Versprechen meinst du?
weihnachtskeks3: Danke, das freut mich zu hören (: Ich finde deinen Nick irgnedwie süß -g-
Bea: Ja, mir ist sie - obwohl mir in letzter Zeit oftmals die Ideen felhen - auch sehr ans Herz gewachsen.
Soulsister3000: -g- Ich hoffe, du hast mittlerweiel auch Ferien... oder vielleciht hatetst du auch schon... wer weiss (:
XLady MalfoyX: Diesmal kannst du dich nicht beschweren, hat gar nicht so lange gedauert -hoff- Leider werde ich in nächster Zeit nur noch an dieser Story weiterschreiben, weil mir, wie man an den spärlichen Updates merkt, einfach die Zeit fehlt. Ich finde es schade, aber vielleicht eines Tages...
