Titel: Veränderung

Teil:2/?

Autor: laenae

Email: laenae@web.de

Fanfiction (welcher Anime/Manga):Gravitation

Rating: PG

Warnung: gibt glaub ich keine, außer, dass es ziemlich runterzieht

Kommentar: Da ich ja mal nicht so sein will, hab ich gleich mal den 2. Teil hochgeladen. Der nächste kommt aber nicht so schnell.

Pairing: Yuki/Shuichi

~~~~~~Teil 2***Während du schliefst~~~~~~~~~

Endlich hatte er es geschafft. Den Abgabetermin hatte er noch rechtzeitig einhalten können und er

war wirklich am Ende. Wie immer war er es nicht mal mehr dazu in der Lage, auch nur einen

Schritt zu machen. Doch diesmal war kein Shuichi da, der ihn auffing. Diesmal würde er am

nächsten Morgen frierend am Boden vor seinem Schreibtisch erwachen und sich fragen, was nur

schief gelaufen war in seinem Leben. Seine Stimmung wirkte sich sogar auf seine Arbeit aus.

Solange es mit dem kleinen Wirbelwind gut lief, solange hatten seine Romane allesamt ein

Happy- end. Doch dieser hier war so traurig am Ende, das es kaum noch zu ertragen war. Es war

ziemlich sicher, dass kein Leserauge trocken bleiben würde. Doch das interessierte ihn nicht. So

gut wie gar nichts interessierte ihn mehr. Seit Shuichi gegangen war, waren nun schon 2 Wochen

vergangen und er hatte immer noch nichts von ihm gehört. Er war sich auch sicher nichts mehr

von ihm zu hören. Wenn, dann musste er selbst den ersten Schritt machen. Aber noch konnte er

nicht so einfach über seinen Schatten springen. Noch war er zu stolz, um bei Shuichi angekrochen

zu kommen. Aber er wusste, dass dieser Zustand nicht mehr lange anhalten würde. Der Kleine

fehlte ihm. Mehr, als er es sich jemals hätte vorstellen können. Langsam wurde ihm bewusst, was

er an dem Sänger überhaupt gehabt hatte. Jemand der ihn ohne Vorbehalte geliebt hatte. Jemand,

der alles für ihn getan hätte und auch getan hatte. Jemand der sich immer für ihn geopfert hatte.

Shuichi hatte ihn irgendwie immer aus seinen Depressionen rausgeholt und ihn zum Lächeln

gebracht. Oft hatte der Kleine ihn auch genervt, doch er hatte ihn von weiteren Überlegungen

abgehalten, ihn immer abgelenkt. Und Yuki hatte nie etwas davon gewürdigt. Hatte ihm nie

gezeigt, wie wichtig er ihm doch eigentlich war. Man merkte anscheinend immer er erst was man

an jemanden hatte, wenn es zu spät war. Doch war es wirklich schon zu spät für ihn und Shuichi?

Er wusste es nicht. Er wusste gar nichts mehr. Und er wollte auch nicht mehr nachdenken.

Schutzsuchend begab er sich ins Land der Träume, die ihn ein falsches Bild einer heilen Welt

vorgaukelten. Doch tief in seinem Unterbewusstsein machte sich die Gewissheit breit, dass nichts

mehr so sein würde, wie es einmal war. Auch er nicht. Er hatte sich verändert, genauso wie

Shuichi. Ob zum Guten oder Schlechten, würde die Zeit offenbaren.

Er bekam nicht mehr mit, wie sich leise die Wohnungstür öffnete und Shuichi den Raum betrat.

Er suchte mit seinen Augen die Wohnung ab und blieb schließlich mit dem Blick an dem

schlafenden Schriftsteller hängen. Kopfschüttelnd ging er auf ihn zu. Es war aber auch jedes Mal

das selbe mit ihm. Er wusste nie, wo seine Grenzen waren. Vorsichtig ließ sich Shuichi neben ihm

auf den Boden sinken und blickte ihm emotionslos ins Gesicht. Wenn Yuki schlief, sah er aus wie

ein Engel, doch er war sich hinreichend bewusst, das dies nur ein Trugbild war. Langsam hob er

seine Hand und führte sie zu dem Gesicht des Blonden. Er war sich sicher, das Yuki nicht

aufwachen würde. Wenn er mal wieder durchgemacht hatte, war es unwahrscheinlich, ihn selbst

mit einem Atombombeneinschlag aufwecken zu können. Sein Schlaf war einfach viel zu tief.

Shuichi hatte sich schon immer gefragt, wie Yuki es schaffte an jedem Ort, in jeder Situation

einschlafen zu können.

Zaghaft berührte er mit den Fingerspitzen seine Wange, fuhr seine Konturen nach, die Lippen die

Augen. Es war ungewohnt, Yuki jetzt wieder so nahe zu kommen. Aber er war sich bewusst, dass

es für lange Zeit, vielleicht für immer, das letzte Mal sein würde, dies zu tun. Und er wollte diese

Gelegenheit nutzen.

Noch immer waren seine Augen mit Leere erfüllt, noch immer zeigte er keine einzige

Gefühlsregung. Nur seine Finger versuchten, sich jede Kontur dieses so wunderschönen Gesichtes

einzuprägen. Das war das einzige, was an Yuki schön war.

„Weißt du, Yuki... irgendwie ist alles schiefgelaufen. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Ich

bin immer damit klar gekommen, dass du mich nur kritisiert hattest. Ich habe dich halt geliebt,

genauso, wie du warst. Aber als du mich dann gar nicht mehr beachtet hattest... ich bin mir

wirklich einsam vorgekommen.

Yuki, es hat alles mal ein Ende. Selbst ich kann nicht ewig darauf warten, dass du irgendwann mal

Gefühle für mich entwickelst. Und ich kann auch nicht ewig hoffen, dass du mir irgendwann mal

hilfst. Damals... hätte ich wirklich deine Hilfe gebrauchen können. Und wenn du mir nur zugehört

hättest, das hätte mir vollkommen gereicht. Denn es gibt da Dinge, von denen du nichts weißt.

Dinge, die du dir nicht mal vorstellen kannst. Ich hätte es dir erzählt, an diesem Abend. Doch

nun... nun ist alles zu spät."

Seine monotone Stimme klang noch im Raum nach, als sich Shuichi erhob. Er warf noch einen

kurzen Blick auf Yuki, wandte sich dann ab, um seine wenigen Habseligkeiten zusammen zu

suchen. Kurz bevor er die Wohnung verließ blieb er noch einmal stehen und sah sich um. Das war

es dann wohl gewesen.

„Leb wohl... Eiri..."

Für einen kurzen Moment blitzte in seinen Augen so etwas wie Traurigkeit auf, doch es schien ein

Trugschluss zu sein, da danach seine Augen ebenso leer waren wie zuvor. Langsam wandte er

sich um und ging.

Stille blieb in der kahlen Wohnung zurück. Nur ein stetiges Atemgeräusch verriet, dass sich hier

drinnen noch jemand befinden musste. Durch die großen Fenster ließ die untergehende Sonne ihre

letzten warmen Strahlen auf den schlafenden Yuki fallen. Dieser hatte von alle dem nichts

mitbekommen und schlief seelenruhig weiter. Man hörte nur noch, wie er leise „Shuichi"

murmelte.