A/N: halli, hallo, da bin ich wieder! tut mir leid, dass ich euch so lange warten ließ, aber dafür gibt's diesmal auch ein extra langes kapitel. ich hoffe, es gefällt euch wieder so gut wie das letzte. die vielen rewievs haben mich beinahe vom stuhl gehauen!! es tat mir richtig leid, dass ich nicht sofort weiterschreiben konnte, aber das habe ich jetzt ja nachgeholt!! also, viel spaß!!

"Als allererstes möchte ich mich bei euch allen bedanken, dass ihr heute so zahlreich erschienen seid! Ich habe gar nicht gewusst, dass ich sooo beliebt bin!", begann er mit einem Zwinkern.

Die Menge brach in lautes Gelächter aus, da man dem Prinzen ansah, dass er sich seiner Wirkung auf andere Elben, im speziellen auf weibliche, sehr wohl bewusst war.

"Außerdem möchte ich meinem Vater danken, der dieses wunderbare Fest, ich hoffe doch dass es wunderbar wird, überhaupt erst möglich gemacht hat.

Da ich selber leider hoffnungslos untalentiert im Organisieren von Festlichkeiten bin, hat er mich erst gar nicht rangelassen!", fuhr er fort.

Wieder begann sich die Menge vor Lachen zu winden.

"Ist er nicht göttlich? Er sieht toll aus, ist Prinz des Düsterwaldes, hat einen unglaublichen Humor und ist zudem noch Single! Was sagst du dazu?", flüsterte Alassë ihrer Freundin leise ins Ohr.

Laineth sah sie abschätzend an. Ihre Freundin hatte sich doch nicht etwa auch schon von diesem arroganten Schleimbeutel einwickeln lassen, oder? Man musste ihn sich doch nur einmal ansehen!

OK, sie gab ja zu, dass er wirklich nicht schlecht aussah, aber wie er sich aufführte!

So witzig war er nun auch wieder nicht. Und nach allem was ihr Bruder erzählt hatte, konnte er sehr egoistisch und hochnäsig sein.

Dieser kannte ihn nämlich von verschiedenen sportlichen Wettkämpfen, die die Jungelben liebend gerne veranstalteten.

In letzter Zeit war er immer besser mit dem Prinzen ausgekommen und war sogar in die Mannschaft Legolas' aufgenommen worden, was natürlich eine große Ehre war.

Aber warum dachte sie überhaupt über ihn nach? Er interessierte sie doch überhaupt nicht, also konnte es ihr egal sein, wie er war und was er tat, oder?

Laineth beschloss ehrlich zu sich selber zu sein.

Wer fühlte sich denn nicht von diesem jungen, attraktiven Elben angezogen, der wirklich Humor hatte und, wenn man es genau betrachtete, doch nicht sooo eingebildet war. Da war auch sie keine Ausnahme. Und sein leichtes Lächeln war einfach traumhaft.

Doch Laineth zwang sich, nicht so wie ihre Freundin einfach wie gelähmt dazustehen und den Prinzen anzuhimmeln.

OK, auch sie würde wahrscheinlich zu Stein erstarren, wenn Legolas auf die absolut unwahrscheinliche Idee kommen würde, sie anzusprechen, doch abseits solcher Wahnvorstellungen würde sie einen kühlen Kopf bewahren und nicht alles um sie herum vergessen, wenn sie ihn sah.

Sie wollte nicht abhängig von eingebildeten Gefühlen für einen Elben sein, der sie sowieso niemals beachten würde.

Der Prinz des Düsterwalds hatte inzwischen seine Ansprache erfolgreich beendet und hatte sich unter das "gemeine" Elbenvolk gemischt.

Ja, das nannte man Volksnähe! Schon König Thranduil hatte sich immer bemüht einen guten Kontakt mit seinen Untergebenen aufrecht zu erhalten, aber so weit wie sein Sohn wäre er nie gegangen.

Alassë hatte sich inzwischen wieder von ihrer Erstarrung erholt und blickte ihre Freundin entschuldigend an.

Sie wusste, wie sehr Laineth es hasste, wenn man sich so abhängig von jemandem machte, dass man nicht mehr selber denken konnte. Sie achtete sonst auch immer darauf, dass sie nicht zu sehr in Verzückung über ein männliches Wesen in ihrer Gegenwart ausbrach, aber bei Legolas musste sie einfach eine Ausnahme machen. Laineth würde es schon verstehen.

Ihre Freundin sah sie auch wirklich nur mit einem leichten Grinsen an, was Alassë unglaublich erleichterte. Sie mochte Lai wirklich sehr gern und wollte ihre Freundschaft nicht durch solche winzigen Kleinigkeiten stören.

Wieder vor Unternehmungslust sprühend packte sie plötzlich Laineth's Hand und zog sie mit sich.

"He, warum hast du es plötzlich so eilig?", wollte diese verwundert wissen, als sie am Arm ihrer Freundin durch die Halle stolperte.

"Lai, sei mir nicht böse, aber ich muss den Prinzen einfach einmal in meinem Leben aus der Nähe sehen! Ich muss! Bitte sei mir nicht böse!", antwortete diese, ohne ihre Augen von der Stelle zu lassen, an der sich plötzlich eine große Elbentraube gebildet hatte.

"Ist schon OK! Warum sollte ich dir böse deswegen sein?", beruhigte Laineth ihre Freundin.

"Ich hab mir nur gedacht, dass du etwas dagegen haben könntest, da du sonst immer so spöttisch von unserem Prinzen redest!", war die Erklärung von Alassë.

"Ich weiß, ich weiß, aber ich habe beschlossen, mich von nun an ein bisschen damit zurückzuhalten!", war die überraschende Antwort von Laineth.

Alassë war so überrascht von Laineth's plötzlichem Sinneswandel, dass sie mitten im Elbengetümmel einfach stehen blieb und ihre Freundin perplex musterte.

"Was ist? Man kann seine Meinung doch auch mal ändern, oder?", wollte Laineth ein bisschen ärgerlich wissen.

Sie wollte nicht, dass Alassë ihre Gründe für diese Veränderung ihres Denkens erfuhr. Niemand sollte wissen, wie sie sich in Gegenwart von gutaussehenden männlichen Elben fühlte, vor allem, wenn sie absolut unerreichbar für sie waren.

Ihre Freundinnen dachten, dass sie jeden Elben zuerst genau unter die Lupe nehmen wollte, bevor sie überhaupt daran dachte ihn besser kennen zu lernen. Deshalb wäre sie einfach ein bisschen zurückhaltender als sie.

Doch die Wahrheit war, dass Laineth einfach Angst davor hatte, von einem Elben ausgelacht zu werden, wenn sie ihn ansprechen würde und da sie neben Vanye, mit der sie ab und zu ausging, ziemlich unscheinbar wirkte, war sie auch noch nie von jemandem angesprochen worden, den sie vorher noch nicht gekannt hätte.

Das machte sie sehr unsicher.

Auch hatte sie in früheren Jahren oft Probleme damit gehabt mit gleichaltrigen Elben, mit denen sie sich trafen zu unterhalten oder etwas zu unternehmen.

Sie war nämlich von Natur aus ein wenig zurückhaltend und die etwas strenge Erziehung ihrer Eltern trug noch dazu bei, dass sie bald als verschüchtertes, langweiliges Mädchen galt, das immer nur zu Hause saß und lernte.

Auch Elben kommen natürlich nicht mit dem gesamten Wissen ihrer Ahnen auf die Welt und müssen viele Dinge noch lernen. Das geschah meistens dadurch, dass die jungen Elben zu Hause von ihren Eltern oder von Verwandten unterrichtet wurden.

Laineth war sehr gelehrig und liebte es, Bücher und alte Schriften zu lesen. Manche fand sie so spannend, dass sie sie geradezu verschlang.

Das brachte ihr den Ruf ein, dass sie auch nach den Unterrichtsstunden immer noch mehr Wissen in ihren Kopf hineinstopfen würde und sich für etwas Besseres halten würde.

Doch das hielten die anderen Jungelben, darunter auch Berion, nicht unbedingt für aufregend und toll und sie ließen sich auch von Laineths und gelegentlich Vanyes Beteuerungen, dass das nicht so sei, nicht davon abbringen.

Dadurch fühlte sich Laineth nie richtig in der Gemeinschaft der Gleichaltrigen angenommen, obwohl sie so oft wie möglich bei deren Unternehmungen dabei war.

Doch da sie dort verständlicherweise auch nicht gerade vor Gesprächigkeit sprühte, behielt sie ihren Außenseiterstatus. Die einzigen Dinge, die die anderen zu ihr sagten, waren spöttische oder abschätzige Bemerkungen, die sie wie Dolchstöße trafen.

Laineth versuchte zwar, sich nichts anmerken zu lassen, aber ihr ging es in dieser Zeit sehr schlecht.

Sie weinte zwar nicht oft und das auch nur, wenn sie zu Hause im Bett lag, aber sie wurde immer verschlossener und ihr fröhliches Lachen, das früher oft durch das Haus geklungen hatte wurde immer seltener.

Ihre Eltern schienen nichts zu bemerken und Vanye war zu sehr damit beschäftig verschiedenste Freundschaften zu knüpfen, um sich um ihre Sorgen zu kümmern.

Einige Wochen wollte sie von Laineth überhaupt nichts mehr wissen, was dieser den letzten Schups in die totale Einsamkeit gab.

Somit zählte diese Zeit zum Schlimmsten, was sie in ihrem bisherigen Leben erlebt hatte.

Erst als einige neue Jungelben zu ihrer Gruppe dazukamen, begann sich Laineth's Leben zu ändern und sehr zu verbessern. Sie lernte einige sehr nette Elbinnen kennen, unter ihnen auch Alassë und Mereniel, was ihr half aus ihrem Traurigsein wieder herauszukommen.

Sie entdeckte sehr bald, dass sie und Alassë einiges gemeinsam hatten und so erzählte sie ihr bald ihre tiefsten Geheimnisse und beriet sich mit ihr, was sie tun konnte, damit sie nicht immer links liegen gelassen wurde.

Auch mit Vanye verstand sie sich bald wieder ausgezeichnet, da diese erkannte hatte, dass ihr niemand so gut zuhören konnte wie Laineth. Sie redeten jetzt offener miteinander und ihre Freundschaft wurde sogar noch intensiver als sie zuvor gewesen war.

Laineth war überglücklich, dass sie die dunklen Wochen und Monate hinter sich gelassen hatte und hatte manchmal sogar ein schlechtes Gewissen und schalt sich selber als undankbar, da sie mit ihrer Freundschaft zu Vanye und Alassë immer noch nicht zufrieden war.

Doch dann sah sie all die glücklichen Gruppen von Jungelben um sich herum und wusste, dass auch ihr dieses Glück zustand.

Doch es war schwer zu diesem Glück zu kommen, da sie immer noch die meisten der Gleichaltrigen einfach nicht beachteten oder sie nur abschätzig anblickten.

Und wenn es einer einmal wagte, ihr einen Blick zuzuwerfen, verging sie beinahe vor Schüchternheit und wandte sich schnell wieder ab.

Laineth redet sich ein, dass ihr das egal wäre, da es noch viele andere Elben gab, aber es schmerzte sie doch, wenn sie sah, wie ihre Freundinnen mit Jungen flirteten, während sie nur daneben stand und zusah oder einfach wegging.

Auch wenn sie mit einer Elbin reden sollte, die sie nicht kannte und die so Selbstbewusst wie Vanye war, fühlte sie sich immer sehr klein und unscheinbar, was sie auf der einen Seite sehr ärgerte, sich auf der andern Seite aber auch nicht ändern ließ, sosehr sie es auch versuchte.

Nachdem Laineth aus diesem Ausflug in die Vergangenheit wieder aufgeschreckt war, stellte sie fest, dass Alassë es in der Zwischenzeit geschafft hatte, sich wirklich nahe an Legolas heranzuquetschen.

Doch der Prinz hatte nach kurzer Zeit genug von dem vielen Händeschütteln und den belämmerten Blicken weiblicher Elben allen Alters gehabt und hatte sich einer weit interessanteren Beschäftigung zugewandt.

Alassë und Laineth blieben wie versteinert stehen.

Sie trauten ihren Augen nicht! Was sie da sahen, ließ ihren Atem stocken.

Laineth schloss die Augen.

A/N: ich hoffe, dass mir damit meine lange abwesenheit vergeben wird und ich würde mich natürlich sehr über reviews freuen!!!