Ich freue mich immer wieder auf eure Reviews und sie sind meist doch alle positiv... Diesmal einen ganz besonderen Dank an meine Leser insbesondere an Cecelina, mrsgaladriel und Kingsley (schön wieder von dir zu hören...) für die Reviews und an meine Schwarzleser, die es garantiert auch gibt #grins#...
Planungskonferenz II
Godric und Salazar standen eine Weile schweigend auf dem Balkon. Dem jungen Mann ging das Erzählte nur schwer aus dem Kopf. Eigentlich war es kein Wunder, dass der Zaubertrankmeister durch diese unangenehme Sache nur schwer den Muggeln vertrauen konnte.
"Kommt ihr?" fragte Rowena, die in der Tür stand und die beiden Männer auffordernd ansah. Godric warf einen flüchtigen Blick zu Salazar dann folgte er der jungen Frau hinunter in den Besprechungsraum.
"Also gut..." fing Helga an, als die vier Erwachsenen wieder am Tisch saßen, "Ich gehe mal davon aus, dass wir das mit der Finanzierung innerhalb der nächsten Wochen regeln können... Der nächste Punkt, den wir auszudiskutieren hätten, wäre der Standort der Schule."
"Eine möglichst zentrale Lage," sagte Salazar, "Um eine zu weite Anreise der Schüler zu verhindern, vielleicht in der Nähe von Glasgow oder Edinburgh..."
"Wenn wir die Schule wohnortnah bauen wollen..." folgerte Godric, "dann sollten wir bedenken, dass die meisten Zaubererfamilien im weit enger besiedelten Südengland wohnen und die Nähe von London und dem Ministerium wäre sicher nicht verkehrt."
"Und genau darin besteht eine Gefahr, die wir momentan kaum einzuschätzen vermögen," warf Rowena ein. Sie war aufgestanden und betrachtete eine Karte von Großbritannien. Die drei sahen fragend zu ihr auf.
"Der Süden Englands ist wie Godric bereits sagte, ziemlich dicht besiedelt." setzte Rowena zur Erklärung an, "Das bedeutet Zauberer und Muggel leben auf recht engen Raum und die Bevölkerungszahlen in Südengland scheinen weiter zu steigen. Das Zaubereiministerium registriert besonders in der Nähe der Ballungszentren vermehrte Einsätze, was darauf schließen lässt, dass viele Muggel sehr rigoros gegen die Zauberei vorgehen, wenn sie sie wahrnehmen. Die Inquisition ist hoch angesehen und gerade dort ist mit Hexenverfolgungen und Problemen zu rechnen." Rowena machte eine kurze Pause und ließ sich wieder auf ihrem Platz nieder.
"Wir müssen bedenken, dass wir junge und unerfahrene Hexen und Zauberer haben, die besonderen Schutz bedürfen, da sie sich noch nicht selbst vor diesen Gefahren verteidigen können und diese als solche nicht einmal erkennen. Egal wie gut wir die Schule verstecken können, im dichtbesiedelten England wird es schnell zu Gerüchten kommen."
"Das heißt wir müssen uns auf schottisches Gebiet beschränken?" fragte Helga und Rowena antwortete mit einem Nicken.
"Und nicht nur das..." fuhr Rowena mit einem Seufzer fort, "Die Politik der Muggel, soweit sie zu überblicken ist, lässt vermuten, dass sich die Lage in den Lowlands sehr bald verändern wird. Die Engländer fallen immer mehr in den schottischen Osten und unterwerfen das Volk. Es ist abzusehen, dass die Entwicklungen Schottlands ähnlich wie in England der letzten Jahrhunderte ablaufen wird."
"Na super," sagte Helga, "wenn es demnach geht können wir eine Schule vergessen."
"Nein, nicht ganz," warf Salazar ein und sah nun zu Rowena an, die ihm ein Lächeln schenkte.
"Was?" fragte Godric ungeduldig.
"Die Highlands," sagte Salazar und es folgte ein zustimmendes Nicken von Rowena, "Ein dünnbesiedeltes Gebiet, sehr unwegsam und daher von den Engländern und den Lowlandern gemieden. Es wird Jahrzehnte, wenn nicht noch länger, dauern bis Südengland sich das letzte Stück des schottischen Landes unter den Nagel gerissen hat." Es folgte ein bitteres Lächeln des Zaubertrankmeisters, welches aber sicher nur der Drachenjäger zu deuten wagte. Salazar wünschte sich nicht sehnlichster, als von dieser Gegend wegzukommen und jetzt lief alles darauf hinaus, dass er doch hier bleiben musste.
"Die Highlands??" fragte Helga ungläubig, "Schwarze, zerklüftete Berge,... Es wird im Winter kaum hell. Ihr glaubt doch nicht dass das der richtige Ort für eine Schule ist."
"Schätzchen," sagte Salazar. Vielleicht sollte es sarkastisch klingen, aber es wirkte eher resigniert, "Glaub mir, wenn es eine Möglichkeit gäbe einen anderen Ort zu wählen, würde ich sofort mitmachen, aber die Dinge stehen anders und ich bin fest davon überzeugt, dass du die Schönheit des Landes noch nicht gesehen hast. Gut,... das Klima mag etwas rauer sein und auch die Winter sind streng, aber wenn es noch einen Fleck in ganz Großbritannien gibt der etwas magisches hat, dann nur hier oben, weil sich die Hexen und Zauberer noch nicht vor den Muggeln verstecken müssen."
"Das muss in Fable Village auch niemand!" sagte Helga stur.
"Aber Fable Village ist umgeben von Muggeldörfern," sagte Rowena beruhigend, "Wer weiß wie sich die Gegend entwickeln wird... wobei wir sicher sein können, in den Highlands lange unbemerkt zu bleiben."
"Ihr solltet euch mal reden hören!" sagte Godric, "Ihr tut so, als wolltet ihr eine Schule für die Ewigkeit bauen... Ich wäre damit zufrieden, wenn sie bis an mein Lebensende hält. Außerdem wer weiß wie sich die Zukunft entwickeln wird. Die Inquisition ist vielleicht nur eine Phase und in hundert Jahren mag es den Muggeln egal sein, wenn Hexen und Zauberer unter ihnen leben. Wer weiß das schon?"
"Das kann niemand wissen, aber für den Moment würde ich den Schutz der Highlands trotzdem vorziehen," sagte Rowena, "Vielleicht sollten wir heute Abend mal einen Ausflug nach Hogsmeade machen?"
"Hogsmeade?" fragte Helga und sie schien darüber nachzudenken, "Habe ich schon mal gehört.
"Ein Zaubererdorf," sagte Godric. Seine Erinnerungen an den doch sehr kurzen Aufenthalt dort, waren nicht die besten. Doch Helga nickte zustimmend und auch Salazar entrang seinen Lippen ein schwaches Lächeln.
"Und die Vampire?" flüsterte Godric zu Salazar hinüber. Der fahlgesichtige Mann sah nun ernst zu Godric.
"Nun, der Schutztrank wird stark genug sein, Hunderte von Menschen sicher in einem Gebäude unterzubringen, aber natürlich besteht ein Restrisiko. Die Highlands werden gefährlich bleiben." Salazar sprach zwar ebenfalls sehr leise, doch er zog die Aufmerksamkeit und Helgas misstrauischen Blick auf sich. Salazar wiederholte seine Befürchtungen doch Rowena winkte ab.
"Es wird immer irgendwo ein Problem geben. Das müssen wir einkalkulieren und mit den verschiedenen Schutzzaubern, werden wir es schon schaffen sie uns vom Hals zu halten." sagte sie. Es folgte eine kurze Pause indem sich die Vier schweigend Blicke zuwarfen. Ob alle mit der ungefähren Wahl des Ortes einverstanden waren, vermochte Godric nicht in den Augen der Mitbegründer zu sehen. Irgendwie war der Ort für alle nur zweite Wahl, aber Rowenas Erklärungen zur politischen Lage waren mehr als plausibel.
"Wenn sich unsere Hoffnungen bestätigen, dass wir möglichst viele Schüler aufnehmen, dann sollten wir ernsthaft über Verantwortungsbereiche reden," brach Godric das Schweigen, "Ich meine keiner von uns kann sich zumuten eine derartige Menge an Schülern im Blick zu behalten."
"Was soll das?" fragte Rowena lächelnd, "Willst du dich etwa vor der Verantwortung drücken?"
"Rowena," mischte Salazar sich ein, "Godric hat durchaus Recht. Wir können nicht alle auf alle Schüler achten. Was bedeuten würde das wir sie aufteilen müssen." Godric nickte zustimmend, denn genau das war ihm bisher auch durch den Kopf gegangen.
"Ja, jeder von uns bekommt ein Teil der Schüler für die er verantwortlich ist," sagte der junge Mann, "So sind unsere Verantwortungsbereiche gerecht aufgeteilt. Die Eltern haben einen bestimmten Ansprechpartner und ... nun ja, wenn etwas passieren sollte, können wir uns nicht aus der Verantwortung ziehen."
"Mmh... vielleicht hast du recht," sagte Rowena nachdenklich und kaute an ihrer Schreibfeder, "Das heißt, dass wir auch alle gleichberechtigt sind. Das hätte ich sowieso als nächstes angesprochen. ...Kein Schulleiter!" Es folgte ein Lächeln ihrerseits.
"Das müssen wir unbedingt beim Bau berücksichtigen." sagte Helga und stieß Rowena an, die sich sogleich wieder daran machte die Zwischenergebnisse niederzuschreiben, "Wenn wir die Schüler aufteilen, sollten wir sie auch räumlich trennen, sonst wird das nie klappen!" Godric nickte zustimmend und auch die anderen erwiderten nichts.
"Vier Gruppen," sagte Godric schmunzelnd, "Wenn man davon überhaupt noch reden kann bei der Größe... räumliche Trennung ... und ... irgendwie müssen wir die aber auch noch anders unterscheiden, ...vielleicht den Schuluniformen unterschiedliche Farben geben."
"Unterschiedliche Farben?" sagte Salazar, "Das wird zu bunt, ich würde eine dezentere Variante vorziehen ein Zeichen, das in die Uniform eingenäht wird, oder so ähnlich."
"Müssen wir das jetzt schon besprechen?" warf Helga ein, "Ich meine das hat doch Zeit bis wir genau wissen, wie viele Schüler wir zu erwarten haben."
"Ich weiß nicht," sagte Rowena, "Es wäre sicher nicht verkehrt schon mal in die Richtung etwas an zu denken und ich fand die Idee von Salazar nicht schlecht. Wir sollten das im Hinterkopf behalten, wenn wir tatsächlich so viele Schüler bekommen, dass es schwierig wird sie alle zu immer passend zuzuordnen."
"Wenn du meinst," sagte die blonde Frau, "Ich hätte auf jeden Fall nichts gegen eine weitere Pause. Wie wäre es mit Mittagessen?"
"Was steht denn noch genau an, was zu besprechen wäre?" fragte Salazar und versuchte einen Blick auf Rowenas Aufzeichnungen zu erhaschen.
"Nun, ähm..." stotterte Rowena und blätterte hastig durch die Pergamente, "Eigentlich nichts Wichtiges, nichts was man auch noch zu einem späteren Zeitpunkt machen könnte... Ich denke wir müssen erst die besprochenen Sachen abarbeiten, die Finanzierung klären und so weiter... dann kann man über weitere Details sprechen, vorher scheint es wenig Sinn zu haben."
"Dann könnten wir doch heute Nachmittag den Schriftkram erledigen," schlug Godric vor, "Die Zeitungen anschreiben und so weiter und dann relativ früh nach Hogsmeade." Der Vorschlag wurde von den Beteiligten mit einem zustimmenden Nicken angenommen und so löste sich die Gruppe auf.
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Der junge Drachenjäger verbrachte einen Großteil des Nachmittags in seinem bescheidenen Zimmer um den Brief an den Tagesprophet zu verfassen. Am späten Nachmittag kam er heraus und schickte ihn mit einem dunklen Steinkauz auf seine lange Reise gen Süden. Dabei sah er Rowena in der Küche sitzen, die in ein Buch vertieft am Tisch saß.
"Jetzt können wir nichts anderes machen als Abwarten," sagte er und ließ sich neben sie nieder. Sie klappte das Buch zu und legte es beiseite.
"Helga wird frühestens am Montag ins Ministerium kommen," sagte Rowena ruhig, "Bis wir von da keine Informationen haben, werden wir wohl kaum was machen können."
"Nun ja, der Ort steht noch nicht fest," sagte Godric und mit einem Schwenker seines Zauberstabs ließ er die Karaffe mit dem Wasser auf den Tisch schweben und zauberte noch zwei Gläser hervor.
"Das wird schon," sagte sie und sah nun Godric interessiert an.
"Was ist?" fragte dieser verwirrt.
"Nun ich fragte mich schon, wie ein junger Mann wie du ausgerechnet auf die Idee kommt, eine Schule zu gründen." Godric lächelte verlegen aber erzählte von den Ereignissen der letzten Wochen, dem Drachenbiss und von den Erfahrungen, die er mit Helgas Kindern gemacht hatte.
"Das ist wirklich keine schöne Geschichte," sagte Rowena und nahm einen Schluck Wasser.
"Und du?" fragte Godric, "Wie kommt es dass du deine, doch sehr sichere, Stelle bei Gringotts aufgeben willst?"
"Ach weißt du," sagte sie und lächelte verlegen, "Die Arbeit ist sehr langweilig. Man sitzt den ganzen Tag vor einem Stapel Pergamente und bearbeitet irgendwelche Formulare. Mit der zeit stumpft man ab und ich habe das Gefühl, dass wir hiermit etwas richtig Großes vollbringen können."
"Wie kommt Salazar ausgerechnet auf dich?" fragte der junge Mann weiter und ließ die dunkelhaarige Frau nicht einmal aus den Augen.
"Ich war mit den ganzen Angelegenheiten betraut worden, die der Tod seiner Frau mit sich gezogen hatte. Die finanzielle Lage Slytherins und ihren Nachlass." erklärte Rowena, "Das hat ihn damals ziemlich mitgenommen und wir haben sehr viel Zeit miteinander verbracht."
"Aber da..." fing Godric an, brach aber ab, "Egal."
"Nein da lief nichts ernstes," sagte Rowena mit einem Lächeln und erhob sich, "Wenn du mich entschuldigst, ... ich hatte Helga versprochen das Anschreiben an die Hexenwoche gegenzulesen." Der junge Mann nickte stumm und einen Moment später war sie auch schon aus der Küche verschwunden.
#### to be continued ####
Ja OK, es ist kein sonderlich langes Kapitel, aber das Wetter ist sooo schön, dass ich es leid bin, noch länger im Haus zu hocken... und diesmal könnte es wieder eine etwas längere Pause geben, da ich mich erstmal wieder mit meinem Problem in meiner anderen FF zuwenden sollte... da gibt es sicher ein paar mehr ungeduldige Leser... #grins#.
