Das 6. Schuljahr mit Sirius

Disclaimer:

Natürlich gehört alles, was zum Harry Potter Universum gehört, J. K. Rowling und nicht mir. Ich verdiene kein Geld damit (Es würde mir wohl auch keiner was für mein Geschreibsel bezahlen), sondern habe nur Spaß am Schreiben.

Inhalt:

Harry Potters 6. Schuljahr in Hogwarts, in dem er sich nicht nur mit dem schwierigen Unterricht in den UTZ Kursen herumplagen muss, denn Voldemort ist nach seinem Rückschlag in der Mysteriumsabteilung nur leicht geschwächt und sinnt auf Rache.

Vorwort:

Die Geschichte ist die Fortsetzung zu „Ein anderes Ende". Im ersten Kapitel wird in einem Gespräch zwischen Harry Potter und Sirius Black noch mal zusammengefasst, was dort geschieht, so dass es nicht nötig ist, die Geschichte gelesen zu haben. Nur schon mal soviel: Sirius Black wurde freigesprochen und ist nun in Harry Potters 6. Schuljahr als Verteidigung gegen die dunklen Künste Lehrer in Hogwarts.

Die ZAG Ergebnisse, die ich bisher schuldig geblieben war, werden hier auch nachgeliefert. Ich bin gespannt, wie J. K. Rowling die Zauberergrade verleit. Ich bin auf jeden Fall nach einigem Überlegen zu folgender Lösung gekommen (jedenfalls kamen so die Zauberergrade raus, die mir logisch erschienen):

ZAG = (Anzahl der mit O bestandenen Prüfungen 3 Anzahl der mit E bestandenen Prüfungen 2 Anzahl der mit A bestandenen Prüfungen) / 3

Wobei die mündlichen und schriftlichen Prüfungen getrennt bewertet werden.

Kapitel 1: Ein klärendes Gespräch

Harry Potter saß am Tisch der Gryffindors, klatschte begeistert Beifall und jubelte. Mit ihm jubelten Hermine Granger, Ron Weasley, Ginny Weasley, Neville Longbottom und Luna Lovegood. Die anderen Schüler sahen sich leicht verwirrt an. Es war der 1. September und somit der erste Tag des neuen Schuljahres. Die Auswahl und das Festessen waren bereits vorbei und Dumbledore war gerade dabei die üblichen Ankündigungen zum Schuljahresbeginn zu machen. Was Harry und seine Freunde so begeistert und die anderen Schüler leicht verwirrt hatte, war die Vorstellung des neuen Lehrers für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Es war Sirius Black. Dieser stand kurz auf und lächelte leicht verlegen, aber unübersehbar glücklich in die Runde. Ein Raunen lief durch die große Halle. Schließlich hatten die meisten der Schüler noch bis vor wenigen Tagen gedacht, dass Sirius Black ein verrückter Massenmörder sei und hatten deshalb in Angst vor diesem entlaufenen Häftling gelebt und jetzt sollte genau dieser Mann sie unterrichten.

Nachdem Harry, Ron, Hermine, Ginny, Neville und Luna sich beruhigt hatten, fuhr Dumbledore mit seiner Rede fort: „Ihr alle werdet von Professor Blacks Freispruch gelesen haben und ich bin sehr froh, dass wir so einen so fähigen Lehrer für dieses Jahr gewinnen konnten, bei dem es euch sicher leicht fallen wird, den im vergangenen Jahr versäumten Stoff nachzuholen. Des Weiteren bin ich froh Professor Trealowny zurück zu begrüßen. Sie wird zusammen mit Professor Firenze Wahrsagen unterrichten. So und nun alle ab ins Bett."

Ginny sprang sofort auf und Harry erkannte auf ihrer Brust das Vertrauensschülerabzeichen. Er fragte, sie noch schnell nach dem Passwort für die fette Dame, bevor er zum Lehrertisch hastete. Dort angekommen umarmte er seinen Paten stürmisch. „Hey, nicht so stürmisch, ich muss schließlich noch atmen!", lachte Sirius bei dieser Begrüßung durch sein Patenkind. Harry löste die Umarmung und fragte seinen Paten: „Sirius, wieso hast du mir das nicht geschrieben?"Sirius grinste verschmitzt als er antwortete: „Es sollte eine Überraschung werden. Und außerdem weiß ich es ja selbst erst seit einer Woche. Aber ich denke wir haben noch einiges mehr zu besprechen. Jedoch nicht heute. Du solltest jetzt ins Bett gehen, schließlich hast du morgen Unterricht. Komm doch einfach nach der letzten Stunde zu mir in mein Büro."Harry nickte widerwillig. „Bis morgen dann, Gute Nacht.", sagte er schließlich. „Gute Nacht, Harry.", erwiderte Sirius. Er lächelte Harry noch einmal zu und verschwand.

Harry machte sich ebenfalls auf den Weg. Er ging hinauf in den Gryffindorturm, wo Hermine, Ron, Ginny und Neville ihn schon erwarteten. „Ich glaub's einfach nicht. Sirius als Lehrer.", hörte er gerade Ron sagen, als er eintrat. „Nun, er verfügt jedenfalls über ein enormes Wissen, aber es wird schon eine Umstellung ihn nun mit Professor anzusprechen.", meinte Hermine, „Und was hat er erzählt, Harry?"„Viel hat er nicht erzählt, nur dass er den Job erst vor einer Woche bekommen hat und dass er mich morgen sprechen will.", antwortete Harry ihr, „Ich bin jetzt jedenfalls müde und geh schlafen. Gute Nacht!" Damit verschwand Harry in Richtung der Jungenschlafsäle.

In der Nacht lag Harry noch lange wach. Zu viel spukte in seinem Kopf herum. Zuerst einmal war er einfach nur glücklich, Sirius hier in Hogwarts bei sich zu haben und nicht mehr haarsträubende Aktionen durchführen zu müssen, um mit ihm zu reden. Jetzt konnte er einfach in dessen Büro vorbeischauen, wenn ihm etwas auf dem Herzen lag. Andererseits überkam Harry aber auch ein mulmiges Gefühl dabei, wieder in Hogwarts und mit seinen Freunden zusammen zu sein. Er würde ihnen irgendwann von der Prophezeiung erzählen müssen. Aber noch fühlte er sich nicht bereit dazu. Er dachte an sein Gespräch mit Dumbledore nach den Ereignissen in der Mysteriumsabteilung zurück. Er war richtig wütend gewesen. Hatte Dumbledore sogar angeschrieen. Schließlich war er kein kleines, dummes Kind mehr, dem man nichts anvertrauen konnte oder nichts zu erklären brauchte und außerdem war er auch keine Schachfigur, die man nach belieben hin und her schob. Dumbledore hatte ihn gewähren lassen, hatte sogar gesagt, dass er ihn verstehen konnte. Und dann endlich nach einem Schuljahr der Ungewissheit hatte Dumbledore ihm alles erzählt, endlich alle Karten auf den Tisch gelegt. So wusste Harry jetzt also von der Prophezeiung, warum er immer zu den Dursleys zurück musste und auch warum der Schulleiter ihn im letzten Jahr ignoriert hatte. Irgendwann überkam Harry dann doch dich Müdigkeit und er schlief ein.

„Aufstehen, Harry, du willst doch nicht etwa schon am ersten Tag verschlafen?"Ron stand am nächsten Morgen neben ihm und rüttelte ihn. „Schon gut! Schon gut! Ich steh ja schon auf.", murmelte Harry und sprang auf. Nachdem er sich angezogen hatte, gingen die beiden hinunter zum Frühstück in die große Halle. Professor McGonagall kam an den Tisch der Gryffindors und verteilte die Stundenpläne. Harry sah seinen an und erstarrte: „Oh nein, wir haben dieses Jahr zwei mal die Woche eine Doppelstunde Zaubertränke. Wie soll ich das bloß überleben?"„Nun, wieso nimmst du auch Zaubertränke weiter? Du hättest es wie ich machen sollen und den Mist einfach hinschmeißen.", sagte Ron. „Geht doch nicht. Ich muss Zaubertränke belegen, wenn ich Auror werden möchte.", erwiderte Harry niedergeschlagen, „Wenigstens ist der Tag heute ganz OK. Zauberkunst bei Flitwick, dann eine Doppelstunde Verwandlung und heute Nachmittag eine Doppelstunde Kräuterkunde. Ich denke, das wird bestimmt nicht so übel."

Professor Flitwick hielt ihnen in dieser ersten Stunde nach den Ferien erst einmal einen Vortrag über die Bedeutung der UTZs und erklärte, dass sie die nächsten zwei Jahre hart würden arbeiten müssen, um die Zauber für die Prüfungen zu erlernen. Sie würden nun auch beginnen Zauber zu lernen, die man auf sich selbst angewendete. Harry musste dabei an sein viertes Schuljahr denken, wo bei der zweiten Turnieraufgabe Delacoure einen Kopfblasenzauber angewandt hatte, um unter Wasser atmen zu können. Die Stunde endete damit, dass Flitwick ihnen eine Menge Hausaufgaben aufgab.

Auch Professor McGonagall begann den Unterricht, in dem sie sie über die Wichtigkeit der UTZs aufklärte. Dann begann sie den eigentlichen Unterricht: „Wir werden deshalb auch keine Zeit verschwenden und gleich mit dem Unterrichtsstoff beginnen. Nachdem Sie im letzten Jahr den Verschwindezauber gelernt haben, werden wir uns in diesem und im nächsten Jahr damit beschäftigen, Gegenstände heraufzubeschwören. Weiterhin werden wir Verwandlungen erlernen, die Zauberer auf sich selbst anwenden können."Harry dachte dabei wieder an die zweite Turnieraufgabe im vierten Schuljahr. Krum hatte sich damals halb in einen Hai verwandelt. Sie begannen damit ihre Hefte mit komplizierten Dingen voll zu schreiben. Anschließend versuchten sie ein Streichholz heraufzubeschwören, was bis zum Ende der Stunde nur Hermine gelungen war. Auch in dieser Stunde erhielten sie eine Unmenge an Hausaufgaben.

Nach dem Mittagessen begaben sie sich hinunter zu den Gewächshäusern. Professor Sprout erwartete sie bereits und klärte sie auf, dass sie in diesem Jahr beginnen würden, gefährliche Pflanzen zu behandeln. „Deshalb werde ich keinen Unsinn dulden. Meine Anweisungen sind unbedingt zu beachten, um Unfälle zu vermeiden."Auch diese Stunde endete mit vielen Hausaufgaben.

Hermine ging nach der Stunde noch zu Arithmantik und Astronomie. Harry und Ron dagegen waren froh, für diesen Tag keinen Unterricht mehr zu haben, da sie so wenigstens schon einen Teil der Hausaufgaben erledigen konnten. Sie hatten zwar nicht wirklich Lust dazu, aber sie wollten dieses Schuljahr nicht wieder wie das letzte beginnen und so begaben sie sich in den Gemeinschaftsraum.

Als Hermine nach ihrer letzten Stunde zu ihnen kam, machte sich Harry auf zu Sirius Büro. Er klopfte an und trat ein. Neugierig sah er sich um. Das Zimmer hatte sich seit seinem letzten Besuch stark verändert. Zu Umbridges Zeiten hatten hier viele Deckchen gelegen, auf denen Vasen mit Trockenblumen und anderer Kitsch standen. Dies alles war jetzt verschwunden. Das Zimmer wirkte nun eher wieder so, wie es zu Professor Lupins Zeiten gewesen war, nur etwas gemütlicher. Er entdeckte Sirius am Schreibtisch. Dieser lächelte ihm kurz zu und sagte: „Bin gleich fertig! Setz dich schon mal."Damit wies er auf eine Gruppe Sessel, die um einen Tisch herum in einer Ecke standen.

Es dauerte auch wirklich nicht lange, bis Sirius sich zu Harry setzte. „Ich hab jetzt eine Menge zu tun. Ich muss schließlich den ganzen Unterricht vorbereiten, denn wie ich dir bereits erzählt habe, hat mich Dumbledore erst vor einer Woche gefragt, ob ich den Job haben wolle. Aber jetzt erzähl erst mal. Wie war dein Sommer. In deinen Briefen hast du ja nicht gerade viel geschrieben.", begann er das Gespräch. Harry sah seinen Paten entrüstet an, als er erwiderte: „Das sagt gerade der richtige. Die ganzen Ferien durfte ich bei den Dursleys verbringen und das einzige, was ich von dir und den anderen gehört habe war: Bleib daheim! Verlass nicht das Haus! Sei vorsichtig! Ich war ja schon froh über den Schulbrief, weil da wenigstens mal was anderes drinstand."„Es tut mir leid, Harry, aber wir konnten es diesen Sommer einfach nicht riskieren, dich von den Dursleys wegzuholen. Ich kann mir vorstellen, dass dir das nicht sonderlich gefallen hat, aber es ging wirklich nicht anders.", bedauerte Sirius. „Wieso konnte ich nicht in den Grimmauldplatz zu dir kommen? Dort ist es doch sicherlich genauso sicher wie im Ligusterweg.", wollte darauf Harry wissen.

„Nun, der Grimmauldplatz Nummer 12 ist leider nicht mehr so sicher wie er einmal war.", antwortete Sirius zögernd. Harry sah Sirius bestürzt an und dieser fuhr fort: „Die Todesser können immer noch nicht in das Hauptquartier eindringen, da ihnen Dumbledore als Geheimniswahrer nicht verraten hat, dass sich das Hauptquartier des Ordens im Grimmauldplatz Nummer 12 befindet. Aber das heißt nicht, dass sie es nicht ahnen würden. Dank Kreacher wird der Grimmauldplatz nun ständig überwacht und so war es schon riskant genug, dich am letzten Ferientag dorthin zu holen. Aber zurück zu dir. Mit dem Schulbrief sind doch auch deine ZAG Ergebnisse gekommen. Wie ist es gelaufen?"

Harry war sich ziemlich sicher, dass Sirius gerade absichtlich das Thema gewechselt hatte. Er verheimlichte ihm etwas. Jedoch machte Harry sich darüber erst einmal keine Gedanken und informierte seinen Paten über seine Prüfungsergebnisse: „Es ist ganz gut gelaufen, denke ich. 10. ZAG."„Ja, das ist ordentlich!", kommentierte Sirius, „Wie lief's denn in den einzelnen Fächern?"„Am erstaunlichsten war Zaubertränke. Ich hab's doch glatt irgendwie geschafft sowohl im mündlichen als auch im schriftlichen ein O zu bekommen. Dann hab ich noch ein O gekriegt für beide Prüfungen in Verteidigung gegen die dunklen Künste,"Dies wurde von Sirius mit einem wissenden Nicken kommentiert, da dieser nichts anderes erwartet hatte. „für Pflege magischer Geschöpfe hab ich auch ein O bekommen, das ist übrigens die einzige Prüfung, in der ich besser war als Hermine. Die hatte sich nämlich ganz schön während der Prüfung verbrannt. Ja und dann hatte ich noch ein O im praktischen Teil von Verwandlung. Wahrsagen dagegen hab ich total versiebt. Das war ein glattes D und in Geschichte war's nicht viel besser, da hab ich ein P gekriegt. Ansonsten hatte ich noch ein A in der praktischen Astronomie Prüfung, wundert mich eigentlich, weil während der Prüfung wurden wir alle durch den Angriff von Umbridge auf Hagrid und Professor McGonagall abgelenkt. Das hat sogar dazu geführt, dass Hermine doch auch einmal nur ein A in einer Prüfung geschafft hat. Die anderen Prüfungen waren alle ein E.", beendete Harry seinen Bericht. „Was für einen Zauberergrad hatten eigentlich du und Dad damals?", fragte er dann neugierig. „Wir hatten beide den 12., wie Hermine vermute ich mal.", antwortete Sirius. „Da liegst du falsch. Frag mich nicht, wie sie es geschafft hat, aber sie hat den 14. ZAG erreicht. Ich hab mir ihre Ergebnisse angesehen und es waren fast alles nur Os. Die zwei Es und das eine A sind da direkt rausgestochen.", klärte Harry seinen Paten auf. „Damit muss sie das beste Ergebnis erreicht haben, seit Dumbledore die Prüfungen abgelegt hat.", sagte Sirius ungläubig, „Ron wird wohl eher im Bereich des normalen geblieben sein."„Ja,", bestätigte Harry, „er hat genau wie ich den 10. ZAG."„Was ja auch eine tolle Leistung ist, Harry, ich bin stolz auf dich.", sagte Sirius. Harry wurde verlegen. Er wusste nicht wirklich, wie er darauf reagieren sollte. Er war noch nie zuvor für seine Leistungen in der Schule gelobt worden. Er spürte, dass er rot wurde. Das war ihm peinlich und er sah zu Boden.

In der Stille, die nun folgte, kehrten Harrys Gedanken zurück, zum letzten Ferienabend, den er im Hauptquartier verbracht hatte. Er, Ron und Hermine hatten über die ZAG Prüfungen und die Kurse gesprochen, die sie belegt hatten. Hermine hatte wie zu erwarten war, alle Fächer weiter belegt. Er war dagegen froh, dass er Geschichte, Wahrsagen und Astronomie nun ablegen konnte. Er brauchte fünf UTZ Kurse, um Auror zu werden und hatte mit 6 Kursen auch nur einen mehr belegt, als nötig gewesen wäre. Ron hatte bis auf Zaubertränke die gleichen Kurse belegt wie Harry. In diesem Fach hatte er im schriftlichen nicht das erforderliche O erreicht, aber wie Ron versicherte, war er nicht gerade böse darüber, Snape endlich los zu sein und er wusste genau wie Harry auch nicht, wie er das O in der praktischen Prüfung erreichen konnte.

Wie Harry so über diesen Abend nachdachte, kamen ihm Sirius Worte von vorhin wieder in den Sinn. Also waren sie damals bei weitem nicht so sicher gewesen, wie sie gedacht hatten. Hatten vielleicht draußen vor der Tür bereits die Todesser gelauert? Bei dem Gedanken wurde ihm ganz mulmig. Bei dem Gedanken an die Todesser fiel ihm plötzlich noch etwas anderes ein.

„Wie ging es dir eigentlich nach dem Kampf in der Mysteriumsabteilung, Sirius?", fragte er unvermittelt seinen Paten. „Wie kommst du denn jetzt darauf und was meinst du eigentlich?", fragte der leicht verwirrte Sirius zurück. „Nun ja, du hast immerhin Bellatrixe Lestranges Fluch abbekommen und bist danach bös von der Bühne gestürzt. Du musst doch verletzt gewesen sein.", meinte Harry daraufhin. Sirius sah plötzlich etwas verlegen drein. „Was ist los, war es so schlimm?", fragte Harry besorgt nach. Sirius sah seinen Patensohn an. „Das ist es nicht.", erklärte er ihm dann, „Du weißt noch nicht von allem, was an diesem Tag passiert ist. Die Wahrheit ist, dass ich an diese Verletzungen gar nicht mehr gedacht hab, weil sie wenig später nebensächlich geworden sind."

Harry sah seine Paten verwirrt an. Was wollte er ihm damit sagen? Sirius fuhr fort: „Die Wahrheit ist, als ich zurück zum Hauptquartier apparieren wollte, landete ich statt darin davor und leider hat wohl bereits ein Todesser dort auf mich gewartet. Jedenfalls ist das nächste, woran ich mich erinnern kann, dass ich an einen Stuhl gefesselt aufgewacht bin. Gott sei Dank hat Snape mich gefunden und die anderen Mitglieder des Ordens des Phönix konnten mich befreien. Ein gutes hatte es immerhin. Bei meiner Befreiung konnten sie Bellatrixe gefangen nehmen. Sie sitzt jetzt wieder in Askaban. Ich lag dann den ganzen Sommer über hier in Hogwarts im Krankenflügel. Remus hat mich dort über die Prozesse gegen Wurmschwantz und die anderen Todesser auf dem Laufenden gehalten und hat dann auch schließlich meinen Freispruch mitgebracht."

Harry betrachtete seinen Paten geschockt, der nun nicht mehr lächelnd, sondern mit einem sehr ernsten, irgendwie verzerrten Gesicht vor ihm saß. Er sah aus, als ob er sich an etwas sehr schmerzhaftes erinnern würde, dachte Harry und dann kam etwas wieder in seine Erinnerung. „Bellatrixe hat dich gefoltert, nicht wahr?", fragte er Sirius. Dieser sah ihn eindringlich an, ehe er nickte. „Dann waren meine Träume am Ende des Schuljahres also doch wahr.", stellte Harry nun fest, „Dann hast du mich den ganzen Sommer in deinen Briefen angelogen, als du geschrieben hast, dass es dir gut geht. Wieso?" Harry war nun leicht wütend. Sirius, der dies bemerkte, beeilte sich zu erwidern: „Harry, ich wollte einfach nicht, dass du dir Sorgen um mich machst oder gar wegen mir noch einmal in Schwierigkeiten gerätst."Harry sah Sirius eindringlich an: „Denkst du wirklich, dass ich noch einmal so eine Dummheit gemacht und einfach losgerannt wäre, um dich zu suchen? Hältst du mich für so bescheuert?"Die letzten Worte hatte Harry geschrieen. Sirius erwiderte ruhig: „Nein, Harry! Schon dein Brief von damals hat mir gezeigt, dass du aus deinem Fehler gelernt hast, aber dennoch, wollte ich nichts riskieren. Außerdem solltest du dir wie gesagt keine Sorgen um mich machen. Deine Ferien waren schon mies genug."

Harry nickte langsam. Er verstand seinen Paten ja. Er hatte diesem im letzten Jahr auch so manches verschwiegen, nur damit Sirius nicht nach Hogwarts kam. Ja, er würde seinem Paten diese Lügen verzeihen können. Sirius sah sein Patenkind erleichtert an. Harry hatte ihn anscheinend verstanden. „Schon gut!", sagte Harry schließlich, „Aber ab jetzt keine Lügen mehr!"„Versprochen!", antwortete Sirius lächelnd, dann sagte er: „Wie sieht's aus? Ich hab einen riesigen Hunger. Gehen wir zum Abendessen."„Ja, ich hab auch Hunger, gehen wir!", meinte Harry.

TBC

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