Das 6. Schuljahr mit Sirius
Disclaimer:
Natürlich gehört alles, was zum Harry Potter Universum gehört, J. K. Rowling und nicht mir. Ich verdiene kein Geld damit (Es würde mir wohl auch keiner was für mein Geschreibsel bezahlen), sondern habe nur Spaß am Schreiben.
Kapitel 9: Eier und TorteAls Harry am nächsten Tag spät erwachte fühlte er sich um einiges besser, als noch am Morgen zuvor. Er sah auf seinen Wecker. Es war schon 10:00 Uhr. Er ging hinunter zum Frühstück und fand nur Remus. „Wo ist denn Sirius?", wollte Harry besorgt wissen, „Ist er noch nicht zurück?"„Doch, doch, aber ich hab ihn noch nicht geweckt. Ich denke, er sollte sich einmal richtig ausschlafen. Wahrscheinlich hätte ich ihn auch nicht wach bekommen. Zum Mittagessen sollten wir ihn aber aus dem Bett werfen.", meinte Remus. „Gut, wenn er noch schläft, können wir uns noch mal über seinen Geburtstag unterhalten.", sagte Harry. „Ich dachte, wir hätten alles besprochen.", entgegnete Lupin verwundert. „Alles bis auf eins.", erwiderte Harry, „Mir fällt einfach kein Geburtstagsgeschenk für ihn ein."„Stimmt, das haben wir vergessen.", pflichtete ihm Remus bei. „Was könnte Sirius denn gebrauchen?", fragte Harry. „Viel fällt mir da auch nicht ein.", überlegte Lupin, „Außer vielleicht, also mir ist es hier etwas zu ruhig, wie wäre es mit einem Zauberradio? Wobei, wirklich gebrauchen könnte er eine Eule." „Stimmt, eine Eule könnte er wirklich gebrauchen. Und das ist auf jeden Fall besser als das Geschenk, das mir eingefallen war.", meinte Harry. „Wieso, was ist dir denn eingefallen?", fragte Remus neugierig.
„Ach ich dachte nur an die Zeit, als Hagrid weg war. Da hat er sich um Fang gekümmert und es schien ihm wirklich Spaß zu machen mit ihm durch den Schnee zu tollen. Deshalb hab ich an einen Hund gedacht.", erklärte Harry. „Aber das ist doch eine klasse Idee. Ich weiß noch, dass er schon früher immer einen Hund wollte. Er muss nur groß genug sein, damit er es mit Schnuffel aufnehmen kann.", meinte Remus. „Glaubst du wirklich?", fragte Harry noch nicht ganz überzeugt. „Ja! Die Eule und das Radio kann er auch von jemand anderem bekommen. Tonks zum Beispiel wird ihm bestimmt auch was schenken wollen.", Remus sah auf die Uhr, ehe er fortfuhr, „Wie wäre es, wenn wir jetzt gleich in das Tierheim in Leicester gehen und einen aussuchen. Noch schläft Tatze."„Was ist wenn er aufwacht? Und außerdem, ist das nicht zu gefährlich?", gab Harry zu bedenken. „Ich denke, Sirius wird noch mindestens drei Stunden schlafen, so wie ich ihn kenne, und wenn wir einen Portschlüssel bis kurz vor das Tierheim nehmen und danach gleich zurück gehen, dürfte das Risiko fast bei Null liegen. Ich gehe nur schnell Muggelsachen anziehen.", erklärte Remus.
Fünf Minuten später standen sie im Tierheim. Der Mitarbeiter, ein Mr. Smith, hatte zwar gemeint, dass sie zuvor hätten anrufen sollen, aber als er hörte, dass sie einen Hund holen wollten und nicht noch ein Tier bringen, war er doch gleich etwas freundlicher. Er führte sie zu den Zwingern, in denen die Hunde eingesperrt waren. Harry hätte sie am liebsten alle mitgenommen, aber dazu hätte der Wolfsbau doch etwas größer sein müssen. „Was für ein Hund soll es denn sein?", fragte Mr. Smith. „Er sollte nicht zu klein sein und sich mit einem Rüden verstehen.", erklärte Lupin, „Wir haben nämlich bereits einen Hund zu Hause."„Was für eine Rasse ist denn ihr anderer Hund?", fragte Mr. Smith neugierig nach. Remus und Harry sahen sich an. Was für eine Rasse war denn Schnuffel? Harry zuckte nur mit den Schultern und Remus versuchte dem Mann Sirius Animagusgestallt zu beschreiben: „Ich denke eine richtige Promenadenmischung. Er ist groß und schwarz und sehr lebhaft."„Dann wäre wohl ein etwas ruhigerer Hund dazu das beste.", erklärte Mr. Smith. „Aber nicht zu ruhig. Es soll ein Spielgefährte für Schnuffel sein.", warf Harry ein. „Ich glaube, da hab ich genau den richtigen für Sie. Folgen Sie mir bitte.", Mr. Smith ging ihnen voran zu einem großen Zwinger, in dem drei Hunde waren. Allesamt waren sie groß und schwarz. Sie sahen Schnuffel sogar irgendwie etwas ähnlich.
Einer davon kam gleich schwanzwedelnd auf sie zu. Zwischen Harry und dem Hund war es Liebe auf den ersten Blick. „Wie heißt er?", fragte er Mr. Smith. „Das ist Roger. Er ist jetzt zehn Monate bei uns. Große Hunde sind einfach schwer zu vermitteln. Er ist ein richtig lieber Kerl. Sehr verspielt. Er ist auch noch sehr jung. Gerade mal zwei Jahre alt.", erklärte er. Harry und Remus sahen sich an. Der Hund war einfach perfekt. „Den nehmen wir.", erklärte Lupin, „Ist es möglich, ihn nächste Woche Dienstag abzuholen? Wir sind die nächsten Tage nicht zu Hause und wir wollen es unserem Hundesitter nicht zumuten, gleich auf zwei Hunde aufzupassen, vor allem, wo wir den einen kaum kennen."„Kein Problem. Kommen sie bitte mit. Den Papierkram können wir jetzt gleich erledigen.", sagte Mr. Smith und eilte ihnen voran Richtung Verwaltungsgebäude. „Wieso hast du nicht gesagt, dass wir den Hund erst nächste Woche holen, weil er ein Geburtstagsgeschenk ist?", fragte Harry leise Remus. „Weil er dann wohl kaum begeistert gewesen wäre. Zu viele Geburtstagsgeschenke sitzen dahinten in den Zwingern.", flüsterte Lupin zurück. Harry nickte verstehend.
Eine Stunde war vergangen, als sie wieder im Wolfsbau eintrafen. Wie Lupin vorausgesagt hatte, schlief Sirius noch. Harry und Remus begannen damit, das Mittagessen zu kochen. Die Düfte, die nun durch das Haus schwebten, schafften es sogar Sirius aus dem Bett zu holen. So dass sie bald alle zusammen am Tisch saßen. Sirius betrachtete sie argwöhnisch. Er hatte das Gefühl, dass sie irgendetwas ausgeheckt hatten. Nach dem Mittagessen machte sich Harry an seine Hausaufgaben. Wie immer über die Osterferien, hatten die Lehrer ihnen einen ganzen Stapel aufgegeben. Er würde sich ranhalten müssen, um ihn zu bewältigen. Aber da er Remus und Sirius fragen konnte, schaffte er es bis zum Abend immerhin ein gutes Stück seines Zaubertrank Aufsatzes zu schreiben. Sie saßen gerade beim Abendessen, als sein Zaubertranklehrer plötzlich im Kamin erschien. Harry dachte zuerst, er hätte irgendwelche Halluzinationen, aber es war wirklich Snape. Er hatte einen dampfenden Kelch in der Hand. „Guten Abend, Severus!", begrüßte ihn Sirius mit etwas zu freundlicher Stimme. Auch Harry zwang sich zu einem „Guten Abend, Professor Snape."„Guten Abend. Danke, Severus, dass sie mir den Trank vorbeibringen.", begrüßte Remus Snape. „Keine Ursache! Sie sollten ihn gleich trinken!", sagte Snape kalt und reichte Remus den Kelch. Dieser trank den Zaubertrank in schnellen Schlucken. „Vielen Dank!", sagte er, als er Snape den Kelch zurückreichte. „Ich komme dann Morgen um die gleiche Zeit nochmals vorbei.", erwiderte Snape nur, ehe er im Kamin verschwand. „War das von dem Wolfsbanntrank?", fragte Harry nach. „Ja, Übermorgen ist Vollmond und ich will euch nicht gefährden. Dumbledore war so nett, Snape zu bitten, mir den Trank wieder zu brauen.", erklärte Lupin.
Nach dem Abendessen begannen sie, wie Sirius am Abend zuvor angekündigt hatte, mit Harrys Okklumentik Unterricht. „Harry, versuch an nichts zu denken, nichts zu fühlen. Ich weiß, es ist schwer, aber Versuche es einfach mal. Ich werde versuche, mit dem Legilimens Zauberspruch in deine Erinnerungen einzudringen. Konzentriere dich darauf, dass du mir nichts preisgeben möchtest. Versuche mich so aus deinen Erinnerungen fernzuhalten.", erklärte Sirius seinem Adoptivsohn, „Bereit?" Harry nickte. „Gut dann auf drei: Eins zwei drei: LEGILIMENS!" Harry spürte eine Bilderflut in sich aufsteigen, genau so wie es immer im Okklumentik Unterricht mit Snape geschehen war. Er versuchte sie mit aller Gewalt zurückzudrängen, aber er schaffte es nicht. Da war er wieder auf dem Baum mit der Bulldogge davor. Er in der Kammer des Schreckens. Er wie er von Dudleys Bande gejagt wurde. Plötzlich hörte es auf. Er konnte wieder klar sehen.
„Du versuchst nicht mich abzuwehren. Du versuchst nur mit aller Gewalt die Bilder in deinem Kopf zurückzudrängen. Aber die Bilder kämen nicht, wenn du es mir nicht erlauben würdest, so weit vorzudringen. Verwende deine Energie lieber darauf, mich aus deinem Kopf zurückzudrängen. Also noch mal auf drei: Eins zwei drei: LEGILIMENS!"Wieder fühlte Harry die Bilderflut über sich hereinbrechen. Er mit Quirrell beim Stein der Weisen. Er allein als kleiner Junge in seinem Schrank. Ein Drache, der Feuer nach ihm spie. Tante Petunia, die ihm eine Glatze schnitt. Ron, der von einer Schachfigur KO geschlagen wurde. Er versuchte sich diesmal nicht darauf zu konzentrieren die Bilder zurückzudrängen. Nein, er versuchte den Zauberspruch zurückzudrängen. Die Bilderflut wurde langsamer, aber er schaffte es nicht, Sirius zurückzudrängen. Schließlich hörte es wieder auf.
„Denk daran, dass die Ursache für die Bilder nicht in deinem Kopf ist.", erklärte Sirius, „Ich bin die Ursache. Deshalb musst du auch nicht deine Erinnerungen bekämpfen, was unmöglich ist, sondern mich. Noch einen Versuch, dann ist es genug für heute. Konzentriere dich. Eins zwei drei: LEGILIMENS!"Wieder kamen die Erinnerungen in ihm hoch. Ein großer schwarzer Hund im Schatten zwischen zwei Häusern. Onkel Vernon, der ihn anschrie, weil er ein Glas umgeworfen hatte. Er versuchte diesmal nicht die Ursache für die Bilder zu suchen oder jemanden aus seinem Kopf zu verbannen. Er versuchte Sirius noch außerhalb seines Kopfes abzuwehren. Die Bilder wurden langsamer. Und dann geschah es. Gerade sah er noch Umbridge, die ihn Sätze schreiben ließ, als die Bilder plötzlich wechselten. Nun sah er seinen Paten allein, zitternd in einer kleinen Zelle sitzen. Er sah sie beide, als hundert Dementoren sich auf sie stürzten. Er sah zum ersten Mal in seinem Leben die Leichen seiner Eltern in ihrem Haus liegen. Er war davon so geschockt, dass der Kontakt abbrach.
Remus sah sofort, dass etwas geschehen sein musste. Harry und Sirius standen beide völlig geschockt da und zitterten. Nachdem keiner der beiden sich rührte, stand er auf. Er ging zuerst zu Harry, nahm ihn an der Hand, dann zu Sirius, wo er dasselbe tat und zog die beiden hinüber zur Couch, wo er sie hinsetzte. Dann ließ er sich auf einen Sessel daneben sinken. Immer noch zitterten die beiden. „Was ist denn geschehen?" fragte er drängend. Sirius schluckte. Er warf einen kurzen Blick zu Harry, ehe er stockend zu erzählen begann: „Es war erst wie die beiden Male zuvor. Ich konnte Harrys Erinnerungen sehen. Bei einer davon konnte ich nicht glauben, was ich da sah. Ich verlor die Beherrschung und da. Nun, Harry hat es geschafft mich abzuwehren. Ich war zu verblüfft, um die Verbindung sofort zu kappen. Und so konnte er meine Erinnerungen sehen."„Ich nehme an, nicht gerade deine angenehmsten Erinnerungen.", bohrte Remus nach.
Sirius schüttelte den Kopf, antwortete aber nicht. Nach einer Weile war es Harry, der die Stille durchbrach. „Ich konnte meine Eltern sehen, tot, in ihrem zerstörten Haus.", sagte er leise. Remus sah geschockt hinüber zu Sirius, der bestätigend nickte. Er vergrub das Gesicht in seinen Händen. Lupin ging hinüber zu den beiden und setzte sich zwischen sie. Er legte Sirius eine Hand auf die Schulter. Sirius schluchzte in seine Hände. Harry konnte seine Tränen irgendwann ebenfalls nicht mehr zurückhalten. Er ging hinüber zu Sirius. Sirius zog ihn in seine Arme. Es dauerte lange, bis er sich wieder beruhigt hatte. „Es wurde Zeit, dass du das endlich einmal raus gelassen hast, Tatze alter Freund.", meinte Remus. Sirius nickte nur.
Doch dann tat Sirius etwas, das Lupin nicht begriff. Er nahm Harrys Hand und betrachtete sich den Handrücken. Remus beugte sich neugierig vor und was er da sah, erschreckte ihn. Dort auf dem Handrücken waren Narben, feinen weiße Linien, die die Worte „Ich soll keine Lügen erzählen."bildeten. „Wenn ich diese Frau das nächste Mal sehe, weiß ich nicht, was ich tue.", flüsterte Sirius mit deutlicher Wut in der Stimme. „Wie hast du diese Narben bekommen, Harry?", fragte Remus fordernd. „Das war Umbridge. Sie hat mich als Strafe immer wieder diesen Satz schreiben lassen, weil ich in ihrem Unterricht gesagt habe, dass Voldemort zurück ist. Die Feder hat dabei aber keine Tinte benutzt, sondern immer wieder die Worte in meinen Handrücken geschnitten.", sagte Harry, wobei er bei der Erinnerung an die Strafarbeiten mit Dolores immer noch ein flaues Gefühl im Magen hatte. Remus sah Sirius entsetzt an: „Jetzt verstehe ich, dass du die Kontrolle verloren hast, Tatze."„Wenn ich diese alte Kröte in die Finger kriege.", schimpfte Sirius vor sich hin. „Sie ist immer noch eine enge Mitarbeiterin von Fudge. Lass sie lieber in Ruhe.", meinte Harry. Sirius nickte, wenn auch widerwillig. Harry hatte Recht. Diese Frau hatte immer noch zu viel Macht. Es war nicht gut, sich mit ihr anzulegen.
„Wessen Hund war das eigentlich?", fragte Sirius schließlich, als die Stille wieder unangenehm wurde. Harry erzählte daraufhin, von Tante Magda und ihren Hunden. Sirius und Remus, die ihm ernst zuhörten, mussten lachen, als er weiter erzählte wie er sie aufgeblasen hatte. „Und Fudge hat mich damals wahrscheinlich nur nicht rausgeschmissen, weil er so froh war, dass ich heil im Tropfenden Kessel angekommen und nicht von dir umgebracht worden war.", erklärte Harry. Sirius grinste. „Dann war ich also schon damals zu was gut.", meinte er scherzend. Der Rest des Abends verlief dann noch recht vergnüglich. Harry erzählte von seiner Zeit mit den Dursleys und Sirius und Remus erzählten, wie sie zu ihrer Schulzeit Hogwarts unsicher gemacht hatten, wobei sie Harry natürlich ermahnten, dass er ihre Streiche nicht nachmachen solle.
Die Tage bis Ostern vergingen wie im Flug. Im Wolfsbau weit weg von Hogwarts fiel es Harry viel schwerer Trübsal zu blasen. Die Stimmung im Wolfsbau war im Gegenteil durchaus fröhlich. Die Hausaufgaben hatte Harry bereits fast alle erledigt. Im Okklumentik Unterricht machte er unter Sirius bereits große Fortschritte. In den ersten Tagen hatten sie sich darüber hinaus den Garten vorgenommen. Der schönste Abend bisher war für Harry der Montagabend gewesen, als sie den Garten mit einem Barbecue einweihten. Schade nur, dass Vollmond gewesen war, so dass Lupin sich bald in sein Zimmer zurückgezogen hatte. Sirius hatte zwar gemeint, dass er ruhig da bleiben könnte, schließlich war Snape jeden Tag aufgetaucht und hatte ihm den Wolfsbanntrank gegeben, aber Remus wollte kein Risiko eingehen. Es war ein wunderschöner sonniger Tag gewesen, nicht eine Wolke war am Himmel zu sehen und so wurde auch die Nacht sternenklar. Harry und Sirius hatten sich schließlich auf eine Decke, die Sirius heraufbeschwor, gelegt und den herrlichen Sternenhimmel betrachtet.
Am Freitagabend hatten sie Eier angemalt. Da Harry außerhalb Hogwarts ja noch nicht zaubern durfte, hatten sie es nach Muggelart gemacht. Es war eine lustige Angelegenheit gewesen und Harry hatte am Schluss das Gefühl gehabt, dass sie alle mehr Farbe als die Eier abbekommen hatten. Doch es waren auch ganz hübsche Kunstwerke entstanden, die nun am Ostersonntag nach dem Mittagessen zusammen mit einigen kleinen Osternestern, die mit Schokoladeneiern und Schokoladenhasen gefüllt waren, vor ihnen auf dem Tisch lagen. Sirius holte seinen Zauberstab hervor und Harry fragte sich, was das denn nun werden sollte. Bei den Muggeln jedenfalls wurden die Eier versteckt und nicht auf dem Tisch gestapelt. Sirius machte eine ausladende Kreisbewegung mit dem Zauberstab über dem Tisch und rief dann: „OVUM TECTUM!" Sofort verschwand alles, was noch zuvor auf dem Tisch gelegen hatte. „So, dann auf, lasst uns Ostereier suchen!", rief Sirius fröhlich.
Sie benötigten den gesamten Nachmittag, um alle Sachen wieder zu finden. Die Eier und Nester waren an den unmöglichsten Stellen verborgen. Eines steckte doch tatsächlich in Harrys Socken. Und ein anderes im Vogelnest auf einem der Apfelbäume. Das Abendessen ließen sie ausfallen, weil sie zu voll gestopft mit Schokolade waren. „Bist du sicher, dass wir alles gefunden haben?", fragte Remus irgendwann, als sie zufrieden im Garten auf den Gartenstühlen saßen. „Ehrlich gesagt, nein.", gab Sirius zu, „Ich sollte das lieber überprüfen."„Ja, das solltest du. Es ist nicht gerade lustig ein verfaultes Ei ein halbes Jahr später in deinem Winterpulli zu finden. Glaub mir!", sagte Remus gespielt ernst. Sirius hob seinen Zauberstab und sagte: „Ovum Reventum!" Tatsächlich erschienen eine Sekunde später fünf Eier auf dem Tisch. An dem einen klebte Asche. Ein anderes war voller Fusseln.
Am Ostermontag besuchten sie die Weasleys im Fuchsbau. Es war ein recht vergnügter Nachmittag. Irgendwann schaffte es Mr. Weasley Sirius in seinen Schuppen zu locken. Er wollte ihm angeblich sein neues Auto zeigen. Im Weggehen zwinkerte er Remus zu. Kaum waren sie außer Hörweite, als Remus auch schon das Wort ergriff: „Wir sollten den Plan für Morgen noch einmal durchgehen, vor allem, da Harry ihn noch nicht kennt."Harry sah ihn neugierig an. Er hatte sich bereits seit ein paar Tagen gefragt, wie sie Dienstag heimlich ins Hauptquartier kommen und auch noch dafür sorgen wollten, das Sirius nachkam. Ganz davon zu schweigen, dass sie auch noch Roger abholen mussten. Remus fuhr fort: „Also Molly, ist alles so weit vorbereitet?" „Ja! Wir haben gestern das Hauptquartier dekoriert und für das Essen ist auch schon alles soweit vorbereitet.", erwiderte sie. Remus nickte zufrieden. „Gut! Harry und ich werden morgen Nachmittag Sirius Geschenk abholen und dann weiter ins Hauptquartier kommen. Wenn wir dort ankommen, wird Tonks in den Wolfsbau apparieren und Sirius abholen. Es dürfte kein Problem sein, in glauben zu lassen, dass ein kurzfristiges Treffen sei, bei dem er anwesend sein muss.", sagte Remus weiter. „Und wie wollen wir zwei verschwinden, ohne dass Sirius mit will oder Verdacht schöpft?", wollte Harry nun wissen. „Nun, zum einen darfst du dich morgen früh nicht verplappern. Du darfst mit keinem Wort erwähnen, dass du weißt, dass Sirius Geburtstag hat. Zum anderen weiß ich, dass Morgen gleich nach dem Mittagessen eine Lehrerkonferenz ist. Minerva gibt mir bescheid, wenn sie in absehbarer Zeit fertig sind. Dann lassen wir einen Zettel da, dass wir gerade spazieren gehen und erst gegen 3 Uhr zurück sein wollen, damit er sich keine Sorgen macht und gehen zum Tierheim.", erläuterte Lupin den Plan. Harry wollte gerade Fragen, wie McGonagall ihnen denn bescheid geben wolle, als er die Stimmen von Mr Weasley und Sirius hörte, die zurückkamen.
Am nächsten Morgen fiel es Harry schwer, den Geburtstag von Sirius zu ignorieren. Er wusste schließlich wie es war, wenn niemand zu wissen vorgab, dass man Geburtstag hat. Die Dursleys hatten seinen schließlich stets nicht beachtet. Jedoch schien Sirius selbst nicht bemerkt zu haben, dass heute sein Geburtstag war. Er benahm sich wie immer und nicht wie jemand, der eigentlich darauf wartete, dass jemand ihm gratulierte. Beim Mittagessen eröffnete er Harry, dass er gleich weg müsse nach Hogwarts zu einer Lehrerkonferenz. Harry tat leicht betrübt. Kaum war Sirius jedoch im Kamin verschwunden, da standen er und Lupin auf, räumten die Küche auf und machten sich für die Party fertig. Schließlich saßen sie in der Küche und warteten auf McGonagalls Zeichen. Harry war mit seinen Gedanken abgedriftet, als er hinter sich plötzlich eine Stimme hörte. Er drehte sich erschrocken um und sah McGonagalls Kopf im Kamin. „Ihr könnt los!", sagte diese, „Ich muss gleich zurück. Nicht dass ich noch erklären muss, wo ich so lange geblieben bin."Damit verschwand sie mit einem kleinen Plopp wieder aus den Flammen.
Harry und Remus verschwendeten keine Zeit. Remus zauberte aus einem Eierbecher einen Portschlüssel und Augenblicke später standen sie vor dem Tierheim. Mr. Smith erkannte sie sofort wieder. „Ah, sie kommen, um Roger abzuholen. Ich bin froh, dass er wieder ein Zuhause bekommt.", begrüßte er sie. „Wir haben ein Halsband und eine Leine vergessen.", fiel Harry plötzlich ein. „Nein, haben wir nicht.", erwiderte Lupin und zog ein Halsband und eine Leine aus der Tasche. „Gut, dann kommen sie mit.", sagte Mr Smith und lief ihnen voraus zu dem Hundezwinger, in dem Roger wartete. Der große schwarze Hund freute sich, als er aus dem Zwinger durfte. Fast hätte er Harry umgeworfen. „Nicht so stürmisch!", lachte Harry. Roger sah ihn leicht beleidigt an. Remus legte ihm das Halsband um und nahm ihn an die Leine. Sie verließen das Tierheim und gingen noch ein Stück, damit Roger erst noch etwas frische Luft bekam. Dann reisten sie mit dem Eierbecher weiter zum Hauptquartier.
Roger war etwas verstört nach der Reise mit dem Portschlüssel, doch das gab sich bald. Er begann alles im Haus abzuschnuppern. „Da seid ihr ja endlich.", begrüßte sie Tonks, „Dann werde ich mal zum Wolfsbau apparieren."Kurz danach gab es einen Knall und Tonks war verschwunden. Harry sah sich um. Hier in der Eingangshalle war nichts von der Party zu sehen. Er sah hinüber zum Portrait von Sirius Mum. Verwundert stellte er fest, dass es nicht mehr da war. Stattdessen hing da ein ebenso großes Gemälde, dass Hogwarts zeigte. „Wie habt ihr das Portrait von Sirius Mum abbekommen?", fragte Harry verwundert Remus. „Nun, gar nicht. Aber Elphias Doge hatte die geniale Idee, das Bild einfach zu übermalen. Dumbledore hat ihr von Professor Sprout ein paar von deren Ohrenschützern besorgt und dann hat sie sich hingesetzt und hat dieses tolle Bild von Hogwarts gezaubert. Seit dem ist hier Ruhe.", erklärte Lupin, „Aber jetzt komm mit in die Küche zu den anderen."Die Küche war kunterbunt geschmückt. Auf dem Tisch lag ein Stapel Geschenke und daneben stand eine riesige Geburtstagstorte. Der gesamte Orden war mit seinen Familien anwesend. Ebenso entdeckte er Hermine, Ron, Ginny, Fred und George. Harry betrachtete alles zufrieden. Nun hieß es warten.
Sie mussten jedoch nicht lange warten. Bereits zehn Minuten später tauchten McGonagall und Dumbledore auf und erklärten, dass die Lehrerkonferenz zu Ende sei. Nicht einmal fünf Minuten später hörten sie ein weiteres Mal Schritte. „Worum soll es denn bei der Versammlung gehen.", hörte Harry Sirius ungehalten fragen. „Das wirst du gleich erfahren.", antwortete Tonks, als sie die Tür öffnete. Harry wünschte sich, er hätte den Gesichtsausdruck von Sirius festhalten können, als er die Küche betrat. Im einen Moment noch mürrisch wechselte seine Mine über überrascht zu freudestrahlend. Sie alle begannen nun für Sirius ein Geburtstagsständchen zu singen. „Happy Birthday to you!" schallte es durch die Küche. Sirius wischte sich verstohlen eine Träne aus den Augenwinkeln, als sie fertig waren. „Vielen Dank! Ihr seid großartig!", brachte er schließlich hervor, „Ich hatte ganz vergessen, dass ich heute Geburtstag habe."
„Das haben wir heute Morgen gemerkt.", sagte Lupin grinsend, als er Sirius umarmte, „Alles gute, Tatze!"Ihm folgte Harry: „Alles Gute zum Geburtstag, Sirius."„Natürlich haben wir auch ein Geschenk für dich. Wir haben gedacht, du bräuchtest vielleicht jemanden, mit dem du dich mal so richtig austoben kannst.", erklärte Remus. Sirius sah ihn verständnislos an. „Roger, Bei Fuß.", befahl Remus. Roger kam hinter der Menschenmenge hervor. Sirius grinste, als er sich zu Roger hinunterbeugte. „Wer hatte denn die Idee?", fragte er die beiden. „Harry.", sagte Lupin grinsend. Sirius sah freudestrahlend zu ihm hinüber. Dann verwandelte er sich aus einer Laune heraus in Schnuffel. Roger wich erst ängstlich ein paar Schritte zurück. Jedoch schon eine Minute später beschnüffelten sich die beiden Hunde schwanzwedelnd. „Jetzt ist aber gut, Sirius, oder muss ich die Geburtstagstorte in einen großen Hundekuchen verwandeln?", kam es schmunzelnd von Mrs Weasley. Einen Moment später stand wieder Sirius vor ihnen. „Ich musste doch testen, ob er sich auch mit Schnuffel versteht.", sagte er entschuldigend. „Schon gut, aber jetzt dürfen wir auch mal gratulieren.", erwiderte Mrs Weasley. Nach und nach gratulierten nun auch die anderen Ordensmitglieder und gaben Sirius ihre Geschenke. Neben dem Radio und der Eule erhielt er noch eine Dose mit Puder, das Schumeleien von Schülern aufdecken konnte, einen neuen Satz Schreibfedern zusammen mit einer Diktierfeder und vieles mehr. Als alle sich zu Sirius durchgekämpft hatten, bedankte er sich noch einmal und dann stürzten sich alle auf die Torte und die anderen Leckereien, die Mrs Weasley gezaubert hatte. Sie waren alle fröhlich am Essen, als die Tür aufging und Snape hereinkam. Ungläubig fragte Sirius Remus und Harry flüsternd: „Habt ihr den etwa auch eingeladen?"
TBC
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