Von dunklen Mächten umgeben

-Chapter 3-


Am nächsten Tag versammelten sich die Krieger wieder im Hikawa Tempel. Sie hatten alle die gleiche Erscheinung gesehen. "Wir müssen unbedingt das Versteck von ihnen finden! Und zwar schnell! Wir teilen uns in Gruppen auf und suchen die Stadt ab!" rief Setsuna und diesmal hatte niemand einen Einwand. Sie durchkämmten in kleinen Gruppen die Stadt.

"Sieh mal da ist eine Höhle! Das könnte doch gut das Versteck sein!" rief Haruka. Makoto nickte. "Stimmt, das wär das optimale Versteck für die beiden. Komm laß uns rein gehen!" Haruka und Makoto hatten schon seit Tagen die Stadt durchkämmt und endlich hatte sie diese Höhle gefunden. Sie gingen hinein. "Wir müssen sehr vorsichtig sein! Wir wissen ja nicht was uns darin erwartet!" meinte Haruka und sie gingen weiter. Sie erreichten eine Stelle an der die Höhle breiter wurde. Die Höhle formte sich langsam zu einem Raum aus Stein. Sie liefen weiter und kamen immer tiefer in die Höhle hinein. Da hörten sie plötzlich Stimmen. "Pst. Hör mal! Da spricht jemand!" flüsterte Haruka und sie versuchten etwas zu verstehen. "Wir müssen näher ran um etwas verstehen zu können." sagte Makoto und sie schlichen weiter.

"Was haben sie nur vor? Ich verstehe nicht was sie von uns wollen!" meinte Merkur. "Warum haben sie ausgerechnet uns geschnappt?" Neptun starrte ins Leere und antwortete: "Ich weiß es auch nicht. Aber ich glaube nicht, daß sie es schaffen werden die Welt zu zerstören. Sie sind nur zu zweit und unsere Freunde sind zu acht. Sie werden sie besiegen. Außerdem streiten sich Jedite und Eugeal jetzt schon. Sie machen sich doch nur lächerlich! Ich denke, daß sie keine ernste Gefahr für uns sind." Merkur sah Neptun an. "Aber wir dürfen sie nicht unterschätzen! Sie sind viel stärker geworden! Und wir wissen beide wie leicht sie uns überwältigen konnten! Wir dürfen es nicht einfach auf die leichte Schulter nehmen..." Plötzlich legte Neptun einen Finger auf die Lippen. "Pst! Ich glaube da ist jemand!" Sie lauschten und hörten leise Schritte. "Sie kommen näher!" flüsterte Merkur. "Ob das unsere Freunde sind? Vielleicht haben sie uns ja gefunden!" Die Schritte kamen näher und näher. Bald würden sie auf Neptun und Merkur treffen. Die beiden warteten gespannt. Vielleicht war ihre Rettung schon nahe. Vielleicht würden sie endlich aus diesem steinernen Gefängnis befreit werden. Endlich konnten die beiden zwei Gestalten erkennen. Doch bis jetzt waren es nur zwei dunkle Silhouetten, die sich langsam näherten. Schließlich erklang eine Stimme. "Neptun! Merkur! Endlich haben wir euch gefunden!" Neptuns Gesicht hellte sich sofort auf. "Uranus!" rief sie aus und lächelte. Endlich waren die beiden nahe genug um sie zu erkennen. "Jupiter! Uranus! Wir sind ja so froh das ihr uns endlich gefunden habt!" meinte Ami erleichtert. Uranus ging zu Neptun und legte ihr die Arme um den Hals. Sie drückte sich leicht an Neptuns Hals. "Oh, Uranus!" seufzte Neptun. Uranus' Umarmung wurde immer heftiger und stärker. Schließlich meinte Neptun: "He, nicht so stürmisch" Aber sie ließ nicht locker. "Uranus, du tust mir weh!" rief Neptun. Doch ihr wurde immer mehr der Hals zugedrückt. "Ach ja?!" rief Uranus und plötzlich veränderte sich ihre Stimme. "Das tut mir leid." Neptun erschrak. "Du bist gar nicht Uranus! Wer bist du?!" Plötzlich blätterte die Verkleidung ab und Eugeal kam zum Vorschein. Ihr Lachen ertönte und auch Jupiter verschwand und wurde zu Jedite. Neptun starrte Eugeal haßerfüllt an. "Na, du vermißt deine Uranus wohl schon sehr!?" Auch Jedite begann zu lachen und meinte: "War das nicht ein lustiges Schauspiel?!" Neptun war außer sich. "Ihr elenden Bastarde! Das werdet ihr noch büßen!" Eugeal grinste sie an. "Ach, soll das jetzt eine Drohung sein? Ich kriege ja richtig Angst!" Sie lachte wieder und wurde dann wieder ernst. "Aber jetzt zu etwas wichtigerem! Ihr wollt doch schon die ganze Zeit wissen, wie wir die Welt zerstören wollen, nicht wahr? Tja, das ist eigentlich ganz einfach! Wir werden sie nämlich gar nicht selbst vernichten! Nein, diese ehrenvolle Aufgabe werden wir jemand anderem überlassen." Eugeal grinste hämisch und fuhr dann vor. "Nämlich euch!" Merkur pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht. "Du wiederholst dich Eugeal und wir haben euch schon einmal gesagt, daß wir das nicht tun werden!" Jedite sah sie an und meinte: "Oh, keine Angst ihr werdet es noch tun. Und wir werden euch auch erklären was ihr zu tun habt! Ihr werdet die Fähigkeiten benutzen, die euch Poseidon verliehen hat!" Merkur sah zu Neptun hinüber, aber die sah sie genauso ahnungslos an. "Was meint ihr denn damit?" rief Neptun aus. "Wir wissen nicht wovon ihr redet!" Jedite sah erstaunt aus, doch dann grinste er wieder. "Ha, guter Witz! Aber nach Späßen ist mir nicht zumute, klar!" Er öffnete seine Handfläche und feuerte einen Strahl schwarzer Energie auf Neptun ab. Dann wandte er sich an Merkur. "Würdest du deiner Partnerin erklären, was es mit Poseidons Fähigkeiten auf sich hat?!!" sagte er mit Nachdruck. "Ich weiß auch nicht was ihr damit meint. Ich habe noch nie etwas von Poseidons Fähigkeiten gehört!" Merkur sah zu Neptun herüber, die kraftlos ihren Kopf hängen ließ. "Ihr wollt uns also weismachen, daß ihr nichts über die Herrscher des Meeres wißt?!" knurrte Eugeal ärgerlich. "Ha, ihr glaubt doch wohl nicht an solche Märchen!" meinte Neptun die langsam wieder ihr Kräfte zurück erlangte. "Es ist kein Märchen! Und das solltet ihr eigentlich besser wissen als ich!" rief Jedite. "Ihr solltet der Legende eigentlich mehr Glauben schenken, als wir. Schließlich habt ihr nicht umsonst die Planeten des Elements Wasser, als euren Schutzplaneten!" Merkur sah Jedite ungläubig an. "Was sollen diese Andeutungen? Sagt uns was ihr meint." rief sie. "Gut Merkur oder soll ich Herrscherin des Meeres sagen?!" Merkur zuckte zusammen. "Was? Ich soll eine der Herrscherinnen des Meeres sein?" Eugeal nickte und erklärte: "Ja und deine Partnerin Neptun ist die zweite der Herrscherinnen des Meeres. Ihr beide teilt die Kräfte über die Gewalt des Meeres." Neptun und Merkur sahen sich total verwirrt an. "Wie es scheint wissen sie noch nicht wie sie mit den Kräften des Meeres umgehen können. Aber wie wurde dann bisher das Meer kontrolliert? Gibt es etwa noch eine andere Person die das Meer in seine Schranken weisen kann?" flüsterte Eugeal Jedite zu. "Ich hab keine Ahnung. Es ist merkwürdig, daß sie noch nicht über ihr Schicksal Bescheid wußten. Wir müssen ihre Kräfte testen! Nur wie ist die Frage." meinte Jedite. Eugeal legte eine Hand an ihr Kinn und dachte nach. Nach einer Weile murmelte sie: "Und ich glaube ich habe da schon eine Idee!"

Makoto und Haruka schlichen weiter. Sie kamen immer tiefer in die Höhle herein. "Achtung!" rief Haruka plötzlich. "Da kommt jemand aus der Höhle!" Die beiden wichen zurück und drückten sich gegen die Felsenwand. Sie hörten die Schritte immer näher kommen, doch sie konnten nichts erkennen, weil sie sich so sehr gegen sie Wand pressen mußten um nicht entdeckt zu werden. "Wer ist da!?" rief plötzlich jemand. "Pluto! Venus!" rief Makoto überrascht. "Wir dachten schon wir hätten das Versteck von Jedite und Eugeal gefunden." meinte Haruka. Pluto lachte. "Nein leider nicht. Hier sind sie nicht. Wir haben schon die ganze Höhle durchsucht."

Neptun und Merkur waren wieder allein. Jedite und Eugeal hatten wieder die Höhle verlassen. Sie konnten es immer noch nicht fassen, daß sie die legendären Herrscher des Meeres sein sollten. Merkur wollte gerade etwas sagen, als die Höhle plötzlich zu beben begann. "Oh Gott! Was ist das?" rief Merkur erschrocken aus. "Ein Erdbeben! Wir werden verschüttet, wenn wir hier nicht irgendwie rauskommen!" Merkur und Neptun versuchten sich aus ihrem steinernen Gefängnis zu befreien, doch der Versuch schlug wieder fehl. Der Stein scheuerte ihre Haut auf, aber sie kamen nicht frei. Die Höhle bebte immer stärker und einzelne Brocken begannen von den Wänden zu bröckeln. Das Entsetzten der beiden wuchs. "Wir kommen hier nicht raus! Oh Gott, wir schaffen es nicht!" rief Neptun. Doch plötzlich begann auch die Wand in der Neptun und Merkur gefangen waren heftig zu beben. Sie begann zu bröckeln. Und auch der Fels der die beiden gefangen hielt bröckelte. Nach und nach konnten die beiden ihre Körper ein wenig bewegen. "Wir kommen frei!" rief Merkur erleichtert. Endlich fiel das Gefängnis ganz in sich zusammen. Neptun und Merkur fielen auf den Boden. "Wir müssen schnell hier raus sonst werden wir noch verschüttet!" Sie versuchten aufzustehen, doch ihre Glieder waren ganz steif und sie konnten sie fast nicht bewegen. Ihre Beine waren ganz taub. Plötzlich hörten sie jemand rufen. "Neptun? Merkur? Seid ihr da drin?" Die beiden schrien so laut sie konnten und es erschienen Pluto, Venus, Uranus und Jupiter. Sie nahmen sie auf den rücken und rannten schnell aus der Höhle. Sie konnten sich gerade noch aus der Höhle retten bevor sie in sich zusammen fiel. "Oh, Gott, danke!" rief Merkur. Neptun und sie saßen erschöpft im Gras. Sie machten eine kurze Pause und gingen dann zum Hikawa Tempel.

"Na, super, klasse Idee!" rief Jedite wütend. "Das war so nicht geplant! Wie konnte die anderen sie nur finden? Der Plan war genial! Wären die anderen nicht gekommen hätte alles hervorragend geklappt. Sie hätten ihre Kräfte eingesetzt und wir hätten die Bestätigung gehabt, daß sie die Kräfte bereits in sich haben. Warum mußten die anderen jetzt auftauchen? Ich hasse sie! Na, wartet Sailorkrieger! Ihr werdet uns nicht entkommen! Wir wissen wer ihr in Wirklichkeit seid!" rief Eugeal außer sich vor Zorn. "Bis auf eine Person..." dachte Eugeal. "Diese Sailor Saturn... wer ist sie?"

Im Hikawa Tempel angekommen brachten die Krieger Ami und Michiru in Reis Zimmer. Sie waren noch immer sehr erschöpft. "Ich spüre meine Beine immer noch nicht! Sie fühlen sich an, als ob sie weg wären!" erklärte Michiru erschrocken. "Das kommt davon, weil eure Glieder so lange in ein und der gleichen Stellung eingeschlossen waren. Sie sind noch taub. Das wird aber wieder. Morgen werdet ihr sie wahrscheinlich wieder ganz normal bewegen können." meinte Setsuna. "Was haben die beiden denn die ganze Zeit gemacht?" fragte Bunny mitleidig. "Sie haben uns die ganze Zeit in dem Fels eingeschlossen gelassen. Sie wollten von uns, daß wir die Kräfte des Herrschers über das Meer ein setzen. Sie denken, daß Michiru und ich die Herrscher des Meeres sind!" erzählte Ami. "Das ist doch absurd! Das ist doch nur ein altes Märchen! Es gibt keinen Herrscher über das Meer!" meinte Haruka. Doch Setsuna schnitt ihr das Wort ab: "Doch, es gibt sie! Die Legende ist wahr! Im Mondkönigreich war oft die Rede von den Herrschern des Meeres! Doch nie hatte sie jemand gesehen. Aber ich glaube wir sehen sie jetzt gerade in diesem Augenblick!" Minako sah Setsuna an, dann wanderte ihr Blick zu Ami und Michiru. "Du meinst doch nicht etwa, daß..." Setsuna nickte. "Ja, Minako. Ich denke, daß Michiru und Ami die wiedergeborenen Herrscher des Meeres sind. Es ist alles logisch! Ihr Schutzplanet ist der Merkur und der Neptun! Beide sind Wasserplaneten! Und sie haben beide, als Sailorkrieger das Element Wasser als Waffe gegen die Feinde! Es deutet alles daraufhin, daß sie wirklich die Herrscher des Meeres sind! Ihre Waffen sind schon sehr stark.... aber ihre mächtigste Waffe haben die beiden noch gar nicht entdeckt!" Setsuna lächelte und fuhr dann fort. "Ihr stärkste Waffe ist die Gewalt über das Meer!" Makoto sah auf. "Aber sie haben ihre Waffe noch nie eingesetzt. Woher willst du dann wissen, daß sie wirklich das Meer beherrschen können?" Setsuna drehte sich zu Makoto um, die neben Reis Bett auf dem Boden saß. "Sie haben das Meer schon beherrscht seit die beiden leben. Nur geschah es wahrscheinlich in ihrem Unterbewußtsein. Denn nach der Legende heißt es, daß das Meer die ganze Erde überfluten würde, wenn die Herrscher des Meeres es nicht in seine Schranken weisen würde." Haruka saß neben Michiru auf dem Bett und streichelte ihre Hand. "Wie geht es dir jetzt? Hast du dich schon etwas erholt?" Michiru lächelte Haruka an. "Ja, solange du in meiner nähe bist, geht es mir gut! Nur meine Beine sind noch ganz taub ich kann sie immer noch nicht richtig bewegen."

Hotaru saß auf der Parkbank und ließ sich die Sonne in das Gesicht scheinen. Es war wohlig warm und sie war glücklich. "Jetzt wäre es nur noch schöner, wenn Tatsuo da wäre!" dachte Hotaru und lehnte sich gemütlich zurück. Sie mochte es, wenn sie im Park saß und um sich herum die Vögel zwitschern hörte. Sie war glücklich wenn sie sich einfach in die Sonne setzten und gar nichts tun konnte. Dann gingen ihr immer alle möglichen Dinge durch den Kopf und sie versuchte ihre Gedanken zu sortieren.

"Pah, jetzt soll ich wieder an allem Schuld sein!" meinte Eugeal empört. "Er hatte überhaupt keine Idee. Immer soll ich alles machen, damit er mir dann die Schuld geben kann, wenn es nicht klappt! Pah, Männer! Es war ein Fehler sich mit ihm zu verbünden! Ich hätte die Aktion alleine durchführen sollen. Ich hätte es genauso gut alleine geschafft." Eugeal saß auf einer Bank und fluchte vor sich hin. Was dachte Jedite eigentlich wer er war! Er brachte nichts zu Stande und konnte sich immer nur beschweren! Eugeal sah sich um. "Vielleicht versteckt er sich ja gerade hier irgendwo und lacht sich darüber schief wie ich mich aufrege!" meinte sie und ließ ihren Blick durch die Umgebung schweifen. Plötzlich erregte ein Mädchen ihre Aufmerksamkeit. "Ah, dieses Mädchen ist doch oft mit unseren Sailorkriegern zusammen! Vielleicht ist sie ja auch eine Kriegerin?! Ich glaube ich sollte sie mal etwas genauer im Auge behalten!" Eugeal legte sich einen Finger ans Kinn und dachte nach. "Ah, ich glaube ich habe da schon eine Idee!"
Hotaru fuhr hoch. Sie wurde durch das Piepsen ihres Kommunikators aus ihren Gedanken gerissen. "Schon wieder!" dachte sie und seufzte. In letzter Zeit hatte sie einfach keine Ruhe vor den Monstern. Es tauchten ständig neue auf. Sie stand auf und lief schnell zum Stadtzentrum, wo Ami ein Monster lokalisiert hatte. Als sie in eine kleine Gasse kam, zog sie ihren Verwandlungsstab hervor und verwandelte sich. Eugeal war ihr gefolgt und lachte leise. "Na, wie ich's mir gedacht habe! Sie ist wirklich Sailor Saturn! Diese Information könnte mir noch nützlich sein. Zumindest können sie so keine Geheimnisse mehr vor mir haben."
Das Monster wurde schnell besiegt, es war nicht sonderlich stark und erschien ihnen eher wie eine Attrappe, doch sie machten sich keine großen Gedanken darum. Nachdem das Monster nur noch als kleines Staubhäufchen auf dem Boden lag, wollten die Krieger wieder gehen, doch ein grelles Licht blendete sie und ließ sich zurückweichen.
Jedite stand an einen Baum gelehnt da und schaute auf das Trümmerfeld, das er und Eugeal veranstaltet hatten. Die Höhle war nur noch ein einziger Trümmerhaufen aus lauter Felsbrocken. Und was hatten sie jetzt davon? Gar nichts! Er war verärgert. "Eugeal und ihre blöden Ideen!" dachte er und fluchte gedanklich. "Na, klar, sie weiß immer alles besser und spielt hier den großen Boß! Toll, jetzt haben wir unser Versteck zertrümmert und die beiden Kriegerinnen sind auch entkommen! War wirklich eine tolle Idee, Eugeal! Na warte! Ich werde dir zeigen, daß ich es auch gut alleine schaffen werde! Ich bin tausendmal besser wie du! Und ich weiß auch schon wie ich es dir zeigen kann! Du wirst dich noch wundern!"
Die Krieger schlossen die Augen und hielten sich die Arme vor den Kopf. Eine gewaltige Energie strahlte ihnen ins Gesicht. Vor ihren Augen flimmerten schwarze und rote Punkte, obwohl sie geschlossen waren. Plötzlich erlosch der Strahl und sie öffneten vorsichtig die Augen. Vor einem Baum stand ein Schatten, doch sie konnten nicht erkennen wer oder was es war. Gerade als die Punkte vor ihren Augen zu tanzen aufhörten, bewegte sich die Schattengestalt. Die streckte ihre Arme aus und mehrere Energiestrahlen schossen blitzschnell auf sie zu. Sie wurden von der Energie eingehüllt und es wurde ihnen schwarz vor den Augen. Sie fielen in eine unendliche Schwärze ein tiefes wie es schien niemals endendes Loch.

Das kleine Mädchen stand auf. Sie strich sich über das lange schwarze, manchmal grün schimmernde Haar. Sie war auf den Boden gefallen und klopfte sich jetzt den Staub aus ihrem Kleid. Tränen standen in ihren großen roten Augen, doch sie versuchte sie zu unterdrücken. "Ist dir was passiert meine Kleine?" fragte eine ältere Frau besorgt. Sie kniete sich neben das Mädchen und untersuchte ihre Arme und Beine nach Schürfwunden. "Alles in Ordnung, meine kleine Setsuna." Meinte ihre Mutter und strich ihr sanft über die Wange. "Komm gehen wir nach Hause, Papa wartet bestimmt schon auf uns!" Setsuna lächelte und nahm die Hand ihrer Mutter. Gemeinsam gingen sie nach Hause. Als sie zu Hause ankamen, stand die Haustür offen. Man konnten schon von weitem sehen, daß etwas nicht stimmte. Es war merkwürdig still auf dem kleinen abgelegenen Grundstück. Sie rannten den restlichen Weg und stürmten in das Haus. Als sie in das Haus kamen, war in den Räumen ein einziges Chaos. Verschiedene Gegenstände waren umgestoßen worden und lagen auf dem Boden. "Oh, mein Gott! Was ist denn hier passiert?!" rief Keiko entsetzt. Setsuna starrte ihre Mutter nur mit großen Augen an und sie wußte nicht was geschehen war. Keiko rannte durch die Räume und fand alle Zimmer verwüstet vor. Die Böden waren mit allerlei Gegenständen bedeckt, die zum Teil zerbrochen, zum Teil nur aus den Schubladen gezogen worden waren. Einige Fenster waren zerbrochen. "Kazuke!! Wo bist du!!? Kazuke!" schrie Keiko während sie durch die Zimmer rannte. Schließlich stürmte sie in das Schlafzimmer. Drei Soldaten standen in dem Raum und hielten einen Mann fest. "Kazuke! Was ist hier los!?" rief Keiko verzweifelt. Setsuna hielt den Rockzipfel ihrer Mutter fest und verstand nicht was hier vor sich ging. Sie sah die Männer mit großen Augen an und flüsterte: "Papa." Die Männer sahen auf, als sie Keiko an der Tür bemerkten. "Wir müssen ihn mitnehmen. Er hat unser Reich verraten. Er ist ein Spion. Er ist ein Verräter! Jetzt wird er dafür bestraft!" Keiko sah die Soldaten ungläubig an und stammelte: "Nein... das.. das.. ist nicht... wahr! Das...ist...eine Lüge! Nein,.. er.. er ist.. kein Verräter!" "Er hat gegen die Gesetze verstoßen. Wir müssen ihn mitnehmen!" Setsuna und ihre Mutter standen da und mußten zusehen, wie Kazuke abgeführt wurde. Sie sahen ihn nie wieder. Setsuna verstand immer noch nicht was mit ihm geschehen war und warum er von den Männer weggebracht wurde. Erst an ihrem zwölften Geburtstag erklärte ihre Mutter ihr , daß ihr Vater den feinden wichtige Informationen gegeben hatte und dadurch das Reich verraten hatte. Kurz nach ihrem Geburtstag starb Setsunas Mutter und sie lebte eine Zeitlang bei einer Tante. Später lebte sie schließlich alleine. Seit ihrem Geburtstag geschahen merkwürdige Dinge. Wenn sie sich Uhren näherte blieben sie stehen, sie wußte nicht warum und sie fand es unheimlich. Egal wohin sie ging immer wenn eine Uhr in der Nähe war und sie an ihr vorbeiging blieben die Zeiger plötzlich stehen. Jedesmal wenn sie zum Bahnhof lief, um ins Stadtzentrum zu fahren, sah sie wie sich die Zeiger bewegten, doch wenn sie aufsah um die Uhrzeit abzulesen, blieben ganz plötzlich die Zeiger stehen. Sie konnte sich nicht erklären warum. Die Zeiger schienen ehrfürchtig vor ihr stillzustehen. Kurz nachdem sie das bemerkt hatte, wurde ihr auch offenbart, daß sie eine Sailorkriegerin war. Sailor Pluto, die Wächterin von Raum und Zeit. Eines Tages wurde entdeckt, daß Setsuna die Tochter von Kazuke war und sie wurde dazu verdammt, für immer über das Tor zu Raum und Zeit zu wachen, damit sie nicht auch zum Verräter werden würde. So war sie die einzige Sailorkriegerin die alleine kämpfte, da sie nie das Tor verlassen konnte. Für die Suche nach den Talismanen wurde sie von dem Bann befreit, um den anderen zu helfen. Da sie zur Rettung der Welt beigetragen hatte, durfte sie seitdem jederzeit das Tor verlassen. Obwohl sie während der Mission ein Gesetz gebrochen hatte, durfte sie wieder frei kämpfen, doch sie mußte versprechen niemals ihre Pflicht als Wächterin der Zeit zu vergessen.
Setsuna schlug die Augen auf. Gerade hatte sich ihr Leben noch einmal vor ihren Augen abgespielt. Sie sah sich um. Wo war sie? Sie schien im Raum zu schweben. Um sie herum eine endlose Weite. Es war als wäre man durch das Tor von Raum und Zeit geschritten, aber es war irgendwie anders. Plötzlich erklang eine Stimme. "Willkommen, Sailor Pluto." Sie fuhr herum, doch sie konnte niemand entdecken. "Wer ist da?!" fragte sie in einem Tonfall, der eine Mischung aus Angst und Ärgernis war. "Ich bin Hades, der Gott der Unterwelt. Durch mich hast du einen Teil deiner Kräfte bekommen." Pluto war verblüfft. "Warum zeigst du dich nicht?" Hades gab ein Lachen von sich. "Ihr Menschen seid doch alle gleich! Alle wollen, daß ich mich zeige! Nun gut, ich werde eine Gestalt annehmen, damit ich mich dir gegenüber stellen kann." Kaum hatte er das gesagt, stand vor Setsuna eine Menschengestalt mit einem Wolfsähnlichem Kopf. "Aber ich dachte, daß ich meine Kräfte durch meinen Schutzplaneten bekomme." meinte Setsuna verwundert. "Ja, daß stimmt ja auch," erklärte der Wolfsmensch, "aber durch deinen Schutzplaneten bekommst du nur einen Teil deiner Kräfte. Jeder der Sailorkrieger hat auch einen Schutzgott, von dem ihr auch einen Teil eurer Kräfte erhaltet. Ihr beherrscht alle außer euren normalen Waffen auch ein Element oder eine Naturgewalt, die euch als zusätzliche Waffe dient. Ihr habt sie bisher nur noch nicht entdeckt. Denn bisher haben eure Waffe ausgereicht um die Feinde zu besiegen. Doch jetzt habt ihr zwei sehr starke Gegner, die bisher nur ein Drittel ihrer Macht eingesetzt haben. Sie haben eine große Macht erhalten, die ihnen ebenfalls ein Gott gegeben hat. Es war Kyrades, er ist einer der mächtigsten Götter." Pluto runzelte die Stirn. "Aber ich habe noch nie von ihm gehört! Wer ist denn dieser Kyrades?" Hades Blick verfinsterte sich und er erzählte: "Er ist einer der Götter, die wegen Frevel verbannt wurden. Er hatte beinahe einmal die Welt vernichtet. Deshalb wurde er von den anderen Götter ausgestoßen und verbannt. Jetzt will er sich an allen und jedem rächen, den es gibt. Er ist von seiner Rache besessen und er hat seine Mittel zum Zweck auch schon gefunden." Pluto nickte. "Du meinst sicher Eugeal und Jedite." Der Wolfsmensch schien ein wenig zu lächeln. "Ich sehe, du verstehst schnell. Die beiden wären ganz harmlos, wenn sie nicht Kyrades Kräfte bekommen hätten. Aber jetzt sind sie die größte Bedrohung die es überhaupt gibt. Da sie Kyrades Kräfte haben, wissen sie auch über eure Fähigkeiten die Kraft der Götter einzusetzen Bescheid. Deshalb wußten sie auch, daß Merkur und Neptun durch Poseidons Kräfte die Beherrscher des Meeres sind. Jetzt ist es für euch an der Zeit die Kräfte eurer Schutzgötter einzusetzen! Anders könnt ihr die beiden nicht besiegen. Möglicherweise müßt ihr auch gegen Kyrades selbst kämpfen. Nutzt die Kräfte eurer Götter!" sagte Hades mit Nachdruck. Dann verschwand er so plötzlich wieder wie er gekommen war. Pluto war wieder allein, allein in dieser unendlichen Weite des Raums. Sie wußte nicht recht wie ihr geschah, als es ihr wieder schwarz vor Augen wurde.