Von dunklen Mächten umgeben Chapter 4

Rei fiel in ein tiefes Loch der Unendlichkeit. Sie fiel und es schien ihr, als ob dieses Fallen nie wieder enden würde. Doch plötzlich wurde sie abrupt gebremst. Sie fiel auf einen Boden. Doch der Aufschlag war nicht so hart wie er normalerweise aus dieser Höhe gewesen wäre. Sie war erleichtert, daß sie endlich wieder etwas unter den Füßen hatte. Sie sah sich um und hatte keine Ahnung wo sie war. Ihre Glieder schmerzten ein wenig von dem Aufprall, doch sie stand trotzdem langsam auf. Sie schien auf so etwas wie einer Glasplatte zu stehen. Denn unter ihren Füßen konnte sie eine merkwürdige Leere sehen. Um sie herum war ebenfalls diese komische weite Leere. Es war nicht zu beschreiben, es war als ob nichts da wäre, aber was war denn nichts? Es gab etwas, es gab einen gläsernen Boden, der ziemlich stabil sein mußte, denn er hatte Reis Aufprall standgehalten. Als sie sich aufgerappelt hatte, sah sie, daß eine Gestalt auf sie zukam. Sie ging sofort in die Kampfhaltung über und die Gestalt begann leise zu lachen. "Keine Sorge, Sailor Mars. Es ist alles in Ordnung." Mars sah die Gestalt immer noch feindselig an. Schließlich war sie so nah, daß sie sie erkennen konnte. Es war eine Gestalt mit einem Stierkopf, die in eine Rüstung gekleidet war. In einer Hand hielt sie eine Lanze und auf ihrem Stierkopf trug sie einen Helm. "Du fragst dich sicher wer ich bin, was?! Nun gut, ich bin Ares, der Kriegsgott. Ich bin dein Schutzgott." Mars sah die Gestalt ungläubig an. "Was?!" Ares schmunzelte und antwortete: "Du hast schon richtig gehört! Ich bin dein Schutzgott, der dir einen Teil deiner Kräfte verleiht. Durch mich erhältst du eine neue Macht. Doch ihr müßt selbst herausfinden wie ihr diese Macht und die Kräfte benutzen könnt. Jeder muß es für sich selbst herausfinden, denn ansonsten wirken die Kräfte nicht. Ihr müßt so schnell es geht die Macht der Schutzgötter entdecken, denn euer Feind ist sehr stark. Unterschätzt ihn niemals!" Mars wollte Ares noch etwas fragen, aber als sie den Mund öffnete, verschwand der Kriegsgott plötzlich wieder. "Wo ist er hin? Ares?" rief Mars, doch sie erhielt keine Antwort. Sie sah sich um, doch niemand außer ihr schien in dieser Leere zu sein. "Mein Gott! Wo bin ich hier nur?!" schieß Mars hervor. Ihre Stimme war nur ein flüstern. Sie war ganz allein. Doch dann spürte sie plötzlich eine Windhauch um ihre Beine, sie fror und zitterte ein bißchen. Entsetzt starrte sie in die Leere vor sich und sie sah wie sich plötzlich ein kleines schwarzes Loch mitten in der Luft bildete. Das Loch wurde größer und wuchs unglaublich schnell. Hinter dem Loch konnte sie eine unheimliche Dunkelheit erkennen, die langsam hervorkroch und sich überall ausbreitete. Sie spürte wieder den Wind um ihre Beine streichen, aber diesmal war er um einiges stärker, als zuvor. Je größer das Loch wurde um so stärker wurde auch der Wind. Schließlich wurde er so stark, daß sie sich nach hinten lehnen mußte um nicht umgestoßen zu werden. Der Wind gewann immer mehr an Kraft und er zerrte an Mars' Haaren und an ihrem Rock. Schützend hob sie ihre Arme über ihren Kopf, doch sie spürte wie der Wind immer mächtiger wurde und langsam zu einem Orkan heranwuchs. Einen Augenblick lang stoppte der Wind, bevor er sich zu einem Tornado bildete. Mars starrte ihn entsetzt an und schrie in ihrer Verzweiflung: "Ares!! Hilf mir!! Warum hilfst du mir nicht?!" Ihr fielen seine Worte wieder ein: "Ihr müßt eure Kräfte, die ihr von den Schutzgöttern bekommt, selbst entdecken." Dann wurde sie unweigerlich in den Strudel des Tornados gezogen und verschwand.

Bunny sah sich nach allen Seiten um. "Wo seid ihr? Ihr könnt mich doch nicht alleine lassen! Nein, kommt zurück!!!" Tränen liefen ihr über die Wangen und sie strich sie schnell weg. Ihr Freundinnen waren vor ihren Augen in einem Energiestrahl verschwunden und sie stand jetzt ganz alleine da. "Wo seid ihr nur?!" schluchzte Bunny. "Laßt mich nicht wieder alleine zurück!" Sie dachte an den letzten Kampf gegen Perillia zurück. Damals waren ihre Freundinnen vor ihren Augen gestorben und sie hatte ihnen nicht helfen können. Am Schluß war sie ganz alleine gewesen. Sie wollte so etwas schreckliches nicht noch einmal erleben. Sie setzte sich kraftlos auf den Boden und schluchzte. Plötzlich erklang eine sanfte Stimme. "Weine nicht. Es ist alles in Ordnung!" Bunny sah auf und vor ihr erblickte sie ein Hologramm ihrer Mutter, Königin Serenity. "Sie werden bald wieder bei dir sein. Aber im Moment werden sie mit ihren Schutzgöttern vertraut gemacht." Bunny sah sie verwirrt an. "Ihre Schutzgötter?" Serenity nickte und strich Bunny über das Haar. "Und ich? Habe ich auch einen Schutzgott?" Serenity lächelte sie an und nickte wieder. "Ja, du hast die Macht deines Schutzgottes aber schon erhalten. Durch diese Macht wurdest du zur Mondprinzessin. Die anderen Krieger werden ihre Kräfte noch entdecken müssen." Plötzlich schoß direkt neben den beiden ein greller Blitz in den Boden und von diesem Punkt breitete sich ein weißgelbes Licht aus, das so grell war, daß sie die Augen schließen mußten und trotzdem noch schwarze Punkte vor ihren Augen flimmerten. Langsam erlosch das Licht wieder und man konnte die leichten Silhouetten einiger Personen sehen. Nach und nach wurden die Umrisse der Personen stärker und einige Zeit später standen wieder alle Senshis vor Bunny. Sie erzählten von den Begegnungen mit ihren Schutzgöttern. Minako erzählte stolz von ihrem Treffen mit Aphrodite, der Göttin der Liebe. Michiru und Ami hatten nun endlich Poseidon selbst kennengelernt und Haruka war auf ihren Schutzgott Uranos, der Gott des Himmels und des Windes, getroffen. Makoto war dem Himmels- und Wettergott Zeus begegnet. Nur Hotaru erzählte, daß sie die ganze Zeit ohnmächtig gewesen sei und nicht auf ihren Schutzgott getroffen war. Sie schien deshalb ein bißchen bedrückt zu sein. Hatte sie denn keinen Schutzgott? Kaum hatte sie diese Frage gestellt wurde es um sie herum nebelig und eine merkwürdige Gestalt erschien aus dem Nichts. "Du hast auch einen Schutzgott, Saturn. Ich bin dein Wächter, Kronos. Ich kann dir jedoch keine Kräfte geben, weil du schon durch deinen Schutzplaneten so viel Macht bekommst. Wenn du noch eine größere Kraft erhalten würdest, würde dich diese Kraft zerstören. Du bist so schon stark genug. Doch ich bin immer bei dir und wache über dich." So plötzlich wie er gekommen war, verschwand er auch wieder. "Jetzt wissen wir zwar, daß wir Kräfte von unseren Schutzgöttern bekommen können, aber nicht wie." meinte Makoto nachdenklich. "Ja, wir müssen sie selbst entdecken. Nur wie?" fragte Ami. "Und was war eigentlich passiert? Wir wurden von jemandem angegriffen. Wer war das?" Eine dunkle Gestalt wich hinter einen Baum zurück und entfernte sich langsam. "Mist! Es geht doch wirklich alles schief, was wir gegen die Sailorkrieger unternehmen! Jetzt haben sie auch noch von ihren Kräften der Schutzgötter erfahren! Aber es ist auch gut für uns zu wissen, daß auch die anderen Krieger Kräfte von ihren Schutzgöttern erhalten. Bisher wußten wir nur, daß Merkur und Neptun die Herrscher über das Meer sind. Nun wissen wir auch über die anderen Bescheid. Sailor Uranus ist die Beherrscherin des Windes, Mars ist die Herrscherin über das Feuer, Saturn ist die Herrscherin über den Tod, Jupiter ist die Herrscherin über Blitz und Donner, Pluto ist die Herrscherin über die Unterwelt und Venus ist die Göttin der Liebe. Eugeal wird bestimmt wieder über mich lachen. Aber wartet nur Sailorkrieger! Ich werde euch noch kriegen und ihr selbst werdet an dem Untergang der Welt schuld sein. Das wird für euch mal eine andere Erfahrung sein, als immer nur zu siegen!" Jedite lachte hämisch und zog sich dann ganz zurück.
Schritte hallten in dem alten verlassenen Haus und Eugeal fuhr herum. "Ah, Jedite. Gut das du kommst ich wollte gerade schon Kyrades um mehr Macht bitten, damit wir die Sailorkrieger endlich überwältigen können." Jedite trat neben Eugeal und sah sich in dem Zimmer des leerstehenden Hauses um. "Wie gemütlich es hier ist." meinte er zynisch und sah Eugeal spöttisch an. "Ach ja?! Wie sollte ich auch schnell ein neues gemütliches Quartier finden? Du hast schließlich gar nichts zustande gebracht!" entgegnete Eugeal und schenkte Jedite einen wütenden Blick.
"Wenn du die Höhle nicht zerstört hättest, bräuchten wir gar nicht erst ein neues Quartier suchen!"
Eugeal verschränkte die Arme vor der Brust und knurrte. "Wir sollten uns jetzt aber lieber auf eine andere Sache konzentrieren!" Die beiden traten vor eine kleine Statue aus Stein, die eine merkwürdige Gestalt darstellten und legten ihren Hände auf sie. "Kyrades! Wir rufen dich! Bitte gib uns mehr Kraft um die Mission erfüllen zu können!" rief Eugeal und die Statue begann blau zu leuchten, bis sie plötzlich zu glühen begann. Sie spürten wie der Stein heiß wurde und ihnen begannen die Hände zu schmerzen, doch sie wußten, daß sie ihre Hände jetzt nicht wegziehen durften. Je blauer die Statue wurde desto heißer wurde sie auch und bald war es beinahe unerträglich die Hände auf der steinernen Figur ruhen zu lassen. In ihren Gesichtern war zu lesen welche Schmerzen sie empfanden und wie sehr sie sich beherrschen mußten um nicht laut zu schreien. Doch beide versuchten nicht aufzuschreien, um sich nicht vor dem anderen bloß zu stellen und ihre Würde zu bewahren. Kleine schwarze Punkte flimmerten vor ihren Augen und sie drohten ohnmächtig zu werden, doch da erlosch das Leuchten plötzlich wieder und sie zogen schnell ihre Finger von der Statue und keuchten heftig. Ihre Handflächen waren feuerrot von der Hitze. Tief in sich spürten sie jedoch eine unheimlich starke wohltuende Macht, die sich in ihren Körpern ausbreitete. Als die Schmerzen nachließen spürten sie nur noch eine starke Kraft, die sie fühlen ließ, als seien sie neugeboren. "Sailorkrieger, eure Zeit ist gekommen, jetzt werdet ihr euren Teil unseres Plans ausführen. Der Weltuntergang ist schon zum Greifen nah, bald werden wir unseren Triumph feiern!" keuchte Jedite und ein grausiges Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Eugeal entfuhr ein diabolischen, schon irr klingendes Lachen. "Wir werden siegen, niemand wird uns mehr aufhalten!"

Rei saß auf den Stufen des Hikawa Tempels und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sie warf den Besen weg und seufzte. "Es wird wirklich Zeit, daß Yuuichiru und ich einen eigenen Tempel eröffnen. Dann kann Großvater mich nicht mehr als seine Putzfrau einspannen. Puh, ist das heute warm!" Sie schloß sie Augen und lehnte sich zurück. Die Sonne schien ihr warm ins Gesicht und sie genoß die Stille. Nur einige Vögel zwitscherten und ab und zu hörte sie ein leises Rascheln in den Büschen, das der leichte angenehm kühle Wind verursachte. Plötzlich wurde die beruhigende Stille durch ein lautes Geräusch gestört. Rei öffnete die Augen und sah sich um, doch zunächst bemerkte sie nichts außergewöhnliches, das dieses Geräusch verursacht haben könnte. Langsam stand sie auf und lauschte, aber alles blieb still. Sie lief zu den Büschen und durchsuchte das Gestrüpp, aber alles schien ganz normal zu sein. Sie wollte sich gerade wieder hinsetzten, als sie wieder ein Geräusch hörte. Dieses Mal erkannte sie das Geräusch, es waren Schritte und sie kamen näher. Rei stand angespannt auf den Treppen des Tempels und war jederzeit bereit sich zu verteidigen, falls sie es tun müßte. Die Schritte waren jetzt schon ziemlich nah, bald würde Rei auf ihn treffen, wer immer es auch war. Erschrocken fuhr sie herum als es im Gebüsch hinter ihr raschelte. "Was willst du?!" rief sie und ging in ihre Kampfstellung über. "Ähm, ich habe nur einen kleinen Spaziergang gemacht,... aber was ist denn mit dir los?" Rei atmete erleichtert auf. "Ach du bist's Yuuichiru!"