Weihnachten bei Zabini

Disclaimer: Außer meiner durchgeknallten Fantasie gehört alles J.K.Rowling

Warnung: Slash

Pairing: Ron/Blaise

Kommentar: Es gibt doch tatsächlich mal wieder einen neuen Teil! Ein Wunder ist geschehen. g Ne, jetzt mal ernst. Ihr wisst ja schon, dass hinter diesem Schneckentempo ein Sinn steckt, auch wenn ihr nicht wisst welcher, aber irgendwann erfährt ihr das auch. Hat aber was mit der Hauptstory zu tun.

Und wieder vielen Dank an meine Reviewer Bele, mrsgaladriel, Amy, Blue, hermy24, TheSnitch, Ito-kun, Kirilein, Sunnylein, Kaktus, juno5, Chillkroete und Moin.

Kaktus: Na ja, die Weasleys haben nicht viel Geld, also verreisen sie auch nicht oft...Nein, das war eine lahme Begründung, gell? g

Sunnylein: Ja, ich liebe sie. Ich gebe es zu...Allerdings nur bei meinen Storys. Bei anderen könnte ich ausrasten, wenn es bei einer interessanten Stelle aufhört.

TheSnitch: Hatte ich sowieso vor, aber trotzdem danke.

Bele: Das steht widerrum in Veränderungen.

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Blaises Augen huschten von dem Foto-Album in Rons Hand zu Rons Augen und wieder zurück.

Schließlich atmete er tief ein und hob den Kamm vom Boden auf.

Ohne Ron weiter zu beachten, drehte er sich wieder zum Spiegel und frisierte seine Haare weiter.

„Ich weiß nicht was du meinst," sagte er ruhig, doch seine Hände verrieten ihn.

Ron konnte deutlich sehen, wie sie zitterten und Blaise die größte Mühe hatte den Kamm gerade zu halten.

„Das ist der Park von St. Mungo's," stellte Ron fest.

„So?", Blaise hob skeptisch eine Augenbraue, „Ist das nun ein Verbrechen? Jeder war schon mal in St. Mungo's. Du warst doch auch schon mal dort, sonst würdest du den Garten nicht wieder erkennen, oder?"

„Ich hatte aber keine Schnitte in meinen Armen," entgegnete Ron ernst.

„Das war ein Unfall," erklärte Blaise, „Ich bin eines Nachts aufgewacht und wollte mir was zu Essen machen, aber ich habe keines der Lichter angemacht und so habe ich halt ein wenig danebengeschnitten."

„Normale Schnitte könnte man in einer Minute heilen," widersprach Ron, „Aber du scheinst dort länger gewesen zu sein."

Blaise beachtete ihn nun gar nicht mehr, sondern beschäftigte sich intensiv mit seinen Haaren.

Der Slytherin bemerkte nicht einmal, dass er sich inzwischen schon die Haare ausriss, anstatt sie zu frisieren.

Ron hatte nun entgültig genug.

Die Beruhigungstropfen, Agnes' merkwürdige Anspielungen und nun dieses Bild.

Irgendetwas stimmte überhaupt nicht und er wollte endlich wissen, was es war.

Er drehte Blaise zu sich und schlug diesem den Kamm aus der Hand.

„Hey," beschwerte sich der Slytherin, „Ich war noch nicht fertig."

„Ich will Antworten," sagte Ron und blickte dem Schwarzhaarigen dabei tief in die Augen, „Ich bin nicht blöd, weißt du? Ich weiß was das alles bedeutet."

„Warum fragst du dann noch?", wollte Blaise wissen, bevor er sich von Ron löste und in seinem Zimmer verschwand.

Ron folgte ihm sofort und konnte gerade noch durch die Tür schlüpfen, bevor diese von Blaise geschlossen wurde.

„Mein Bruder Charlie hatte mal das Gleiche," erzählte Ron, während er beobachtete wie Blaise in seinem Zimmer nervös auf und ab ging.

„Mom und Dad waren völlig verzweifelt," redete Ron weiter, „Er hat sich immer in seinen Zimmer eingeschlossen und sich dort geschnitten. Zwei Mal hat er sogar versucht sich umzubringen."

„Und das soll ich dir glauben?", fragte Blaise ungläubig.

„Du musst es nicht, aber es ist wahr," sagte Ron, „Er hat sich dann schließlich zu einer intensiven Therapie entschlossen und war über ein Jahr in St. Mungo's. Deswegen musste er auch die Siebte wiederholen."

„Keine Rückfälle seit dem?", erkundigte sich Blaise und blieb nun endlich stehen.

„Ich weiß von keinen," antwortete Ron ehrlich, „Aber das sagt nicht viel, weil Mom und Dad das immer gern verheimlicht haben. Ich wusste erst, dass etwas nicht stimmt, als Charlie nach St. Mungo's kam."

„Warum erzählst du mir das?", fragte Blaise.

„Damit du weißt, dass du mit mir darüber reden kannst," sagte Ron.

„Das kann ich nicht," wisperte Blaise.

„Blaise," sagte Ron ernst, „Du brauchst es nicht abzustreiten. Du bist depressiv."

„Bin ich nicht," widersprach Blaise.

Ron rollte nur mit den Augen, bevor er nochmals auf das Foto zeigte und danach das Album in einem Regal verschwinden ließ.

„Okay...okay...," seufzte Blaise, „Ich war depressiv, aber ich bin es nicht mehr."

Der Slytherin setzte sich auf sein Bett und begann geistesabwesend die Decke glatt zu streichen.

Ron beobachtete dies eine Weile, bevor er sich neben Blaise niederließ.

„Ich bin es wirklich nicht mehr," beteuerte Blaise, wobei seine Augen verräterisch glänzten.

„Seit wann?", fragte Ron leise.

„Was denkst du?", Blaise brachte ein kleines Grinsen zustande, „Mich hat jemand herausgeholt."

„Wer denn?", fragte Ron verwirrt und auch ein wenig eifersüchtig.

Wen gab es, der seinem Blaise bei etwas helfen konnte, bei dem er selbst gescheitert war?

„Du bist süß, wenn du so verwirrt bist," meinte Blaise und streichelte durch Rons Haare um ihn schließlich näher an sich zu ziehen.

„Du warst es," flüsterte Blaise und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen.

„Ich?" wunderte sich Ron, „Aber ich habe doch gar nichts getan."

„Du hast mehr getan, als du glaubst," sagte Blaise, „Mir geht es wesentlich besser seit wir zusammen sind."

„Zeig mir deine Arme," bat Ron und bereute innerlich, dass er sich bei ihren Liebesspielen nie Blaises Arme gewidmet hatte.

Vielleicht hätte er dann schon viel früher davon erfahren.

„Warum?", fragte Blaise enttäuscht, „Vertraust du mir nicht?"

„Nicht in so einem Fall," gestand Ron, „Sieh mal! Charlie hat uns das auch immer erzählt und am selben Abend haben wir ihn gefunden, als er sich gerade die Pulsadern aufschneiden wollte."

„Aber...ich bin anders," versicherte Blaise.

„Dann zeig sie mir," erwiderte Ron.

„Du kennst sie schon," meinte Blaise.

„Ich habe sie nie genau betrachtet," sagte Ron.

„Aber...ich...," stammelte Blaise, aber schien nicht Rons Bitte nachgehen zu wollen, also übernahm Ron die Initiative und zog Blaises Ärmeln ein wenig hinauf.

Er atmete scharf ein, als er die Schnittwunden sah, die noch nicht richtig verheilt waren.

Sie waren seit fast vier Monaten zusammen, aber diese Wunden sahen noch reichlich frisch aus.

„Das ist nicht wie es aussieht," stammelte Blaise und versuchte die Schnitte zu verstecken.

„Ach nein?" Ron betrachtete ihn misstrauisch, „Ich habe mir das also nur eingebildet."

„Es war nur ein kleiner Rückfall," erklärte Blaise, „Ein kleiner unwichtiger Rückfall."

„Wann?", fragte Ron schockiert, „Und warum habe ich das nicht mitbekommen? Wir waren doch fast jeden Tag zusammen."

„Wir waren getrennt," antwortete Blaise, „Ich habe dir doch gesagt, dass du mich aus meiner Depression geholt hast. Tja, sie war sehr schnell wieder da. Draco hat zum Glück das Schlimmste verhindert."

„Es war meine Schuld?", fragte Ron besorgt.

„Nein, nein," sagte Blaise rasch, „So habe ich das nicht gemeint..."

„Natürlich hast du," murmelte Ron, „Du hättest keinen Rückfall gehabt, wenn ich nicht so blöd über Slytherins geredet hätte."

„Wahrscheinlich nicht," gab ihm Blaise recht, „Aber deswegen darfst du dir keine Schuld geben."

„Und jetzt?", erkundigte sich Ron, „Wie geht es dir jetzt?"

„Könnte nicht besser sein," Blaise lächelte ihn glücklich an, bevor er zu seinem Schrank ging und darin zu wühlen begann.

Er blickte nochmals kurz zu Ron und suchte danach weiter.

„Du bist schon angezogen," erinnerte ihn Ron amüsiert.

„Ja, aber du siehst schrecklich aus," meinte Blaise und zog eine schwarze Hose und ein dunkelblaues Hemd aus dem Schrank, „Du willst doch nicht tatsächlich eine Schuluniform für die Party anziehen?"

Blaise schien geschickt das Thema wechseln zu wollen, obwohl Ron noch ein wenig mehr über Blaise erfahren hätte.

„Vorher hat dich das nicht gestört," meinte Ron und ging damit unabsichtlich auf Blaises Themenwechsel ein.

„Aber ich kenne dich," sagte Blaise und warf ihm die Klamotten auf den Schoss, „Wenn wir auf der Party sind, wirst du wieder in Selbstmitleid fallen und das will ich lieber jetzt schon verhindern."

„Das passt mir aber nicht," erwiderte Ron, „Du bist wesentlich kleiner als ich."

„Hey," Blaise schmollte gespielt, „So klein bin ich auch nicht."

„Jedenfalls kleiner als ich," grinste Ron und legte die Sachen beiseite.

„Die passen dir aber," beharrte Blaise, „Mom hat sie mal gekauft und sich völlig in der Größe vergriffen. Mir sind sie viel zu groß, also müssten sie dir passen. Probiere sie mal."

Zu Rons Überraschung passten sie ihm wirklich, doch trotzdem hätte er sich in seiner Uniform wohler gefühlt.

Er kam sich nur noch ärmer vor, wenn er Blaises Sachen trug.

„Ich schenke sie dir," entschloss sich Blaise, „Bei mir hängen sie nur ewig im Kleiderschrank."

„Vielleicht wächst du noch hinein, Kleiner," witzelte Ron.

„Oh...du..." Blaise sprach nicht weiter, sondern schupste Ron in sein Bett, bevor er sich einfach auf den Gryffindor setzte.

„Nimm das zurück," drohte Blaise.

„Und wenn nicht? Bestrafst du mich dann?", fragte Ron neckisch.

„Ich wusste nicht, dass du auf so etwas stehst," sagte Blaise ehrlich, „Hättest du was gesagt, hätte ich längst von Pansy eine Peitsche ausborgen können."

Ron lief knallrot an und starrte Blaise nur mit offenem Mund an.

„Das war ein Scherz, Baby," flüsterte Blaise und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, bevor er sich neben Ron legte.

Ron hoffte, dass er mit seiner nächsten Frage keine alten Wunden aufriss, aber er musste es einfach wissen.

„Blaise...warum warst du eigentlich depressiv?", fragte er nach einer Weile.

„Kannst du es dir nicht denken?", kam die Gegenfrage.

„Nicht wirklich," gestand Ron, „Du hast doch alles was man sich wünschen kann."

„Sicher," Blaise lachte kalt, „Alles was ich will. Eine Mutter, die sich nicht einmal an mich erinnert. Einen Vater, der sich lieber mit wildfremden Frauen amüsiert, als daheim zu sein. Eine Schwester, die es offiziell nicht mehr gibt. Eine Cousine, die meine Mutter imitiert. Und in ganz Slytherin hat man mich verachtet. Draco war der Einzige, der mich nicht verprügelt oder verhext hat. Weißt du eigentlich, dass ich wahrscheinlich mehr Zeit in der Krankenstation verbracht habe als Potter?"

„Das kann doch nicht wahr sein," entrüstete sich Ron, „So schlimm sind doch nicht einmal Slytherins, oder?"

„Oh doch, sie sind es," bestätigte Blaise, „Das ist eine ganze Junior-Todesser-Clique und am schlimmsten ist Nott. Merlin, wie ich ihn hasse."

„Wer?", fragte Ron verwirrt.

„Theodore Nott, der stumme Anführer der Junior- Todesser," antwortete Blaise.

„Den kenne ich nicht," gestand Ron und fragte sich langsam, ob Hermione nicht doch recht gehabt hatte.

Er kannte wirklich die wenigsten seiner Schulkameraden.

„Theodore Nott," wiederholte Blaise, „Du kennst Nott nicht?"

„Nein," antwortete Ron ein wenig beschämt.

„Aschblonde Haare! Sehr klein, höchstens 1,65m! Redet nicht! Hat einen Maulwurf namens Aiyetoro, der in alles reinläuft und grüne Augen, die selbst Potters in den Schatten stellen," beschrieb Blaise mit Armmimiken den anderen Slytherin.

„Nein, ich kenne ihn wirklich nicht," sagte Ron.

„Merkwürdig," sagte Blaise ehrlich, „Er ist doch so was wie der Anführer dort unten."

„Ich dachte immer, das sei Malfoy," wunderte sich Ron.

„Offiziell," gab ihm Blaise Recht, „Inoffiziell geht alles über Nott."

„Na ja, jetzt gehörst du doch auch dazu," meinte Ron schulternzuckend, „...Wobei ich nicht meine, dass du ein Todesser werden willst."

„Mit Nott verstehe ich mich aber immer noch nicht," sagte Blaise.

„Kommt schon noch," meinte Ron zuversichtlich.

„Klar," sagte Blaise sarkastisch, „Und Potter und er werden die besten Freunde."

„Du hast es heute mit Harry," stellte Ron amüsiert fest.

„Ja, ich muss dir was gestehen. Ich bin heimlich in ihn verliebt," witzelte Blaise, „Ich stehe einfach auf schwarze Haare."

„Dann muss dir Snape schon viele feuchte Träume beschert haben," gluckste Ron.

„Ja und es waren die Besten," sagte Blaise ernst und richtete sich danach auf.

Ein Blick aus dem Fenster zeigte ihm, dass die Sonne inzwischen unter gegangen war und es immer noch schneite. 

„Wir sollten gehen," überlegte er, „So wie ich die Ravenclaws kenne, hat Terrys Party schon längst angefangen."

„Es ist erst acht," sagte Ron nach einem Blick auf Blaises Wanduhr.

„Ganz genau, in einer Stunde muss er schon schlafen gehen," entgegnete Blaise.

„Sag nichts," gluckste Ron, „Du bist doch selbst im Herzen ein Ravenclaw."

„Der Hut sieht das nicht so," erwiderte Blaise kühl.

Ron stand vom Bett auf und schritt zu Blaise, den er liebevoll von hinten umarmte.

„Sollen wir wirklich gehen?", wisperte er mit verführerischer Stimme, „Heute ist meine Scham ganz verflogen."

Er küsste Blaise sanft am Nacken, der sich dadurch näher an Ron drängte.

„Wir müssen nicht," murmelte Blaise, als plötzlich eine klare Mädchenstimme durch die geschlossene Zimmertür zu hören war.

„Blaise," rief Agnes und klopfte an der Tür, „Spielen wir wieder?"

„Doch wir müssen," sagte Blaise an Ron gewandt.

Sie verließen Blaises Zimmer und schafften es das Haus zu verlassen ohne Agnes zu beleidigen oder nochmals mit ihr zu spielen.

Dabei jedoch entkam Pig, der ohne auf Rons Gekreische zu achten, einfach wieder auf der Fichte gelandet war.

Ron unternahm einen halbherzigen Versuch auf den Baum zu klettern, bevor er schließlich unter der Fichte hin und her rannte und dabei Pig verfluchte.

„Das kann noch eine Weile dauern, oder?", fragte Blaise ungeduldig und betrachtete die kleine Eule, die hoch oben ihr Gefieder plusterte.

„Blaise, es tut mir leid," sagte Ron ehrlich, „Aber ich kann ihn doch nicht hier draußen lassen. Das blöde Vieh verirrt sich zum Schluss noch."

„Pig ist eine Posteule," erwiderte Blaise, „Er fliegt kilometerweit in unserem Land umher und verirrt sich dabei auch nie."

„Ja," murmelte Ron, „Ist auch ein Wunder."

„Soll ich schon mal vorgehen?", bot Blaise an, „Du findest es auch sicher allein. Du gehst einfach die Straße entlang, bis du zu einer Gasse mit grünen Lichtern kommst und dort biegst du links ab. Dann nimmst du die nächste rechts und die dritte davon rechts und..."

„Ich komme ja schon," seufzte Ron und folgte Blaise nach einem letzten Blick auf Pig.

Dieser schien ihn beinahe auszulachen, doch Blaise schwur grinsend, dass er sich das nur einbildete.

Trotz der abendlichen Stunde hatten noch beinahe alle Geschäfte geöffnet und die Straßen waren mit einkaufswütigen Hexen und Zauberern übersäht.

Ron stolperte beinahe in eine Familie, deren Sohn sich lautstark darüber beschwerte, dass er keinen Neo- Feuerblitz bekommen würde.

Als Blaise endlich bei einem kleinen blauen Häuschen, das die Form eines Halbmondes hatte, anklopfte waren ihre Haare voller Schneeflocken, die zu Rons Missgunst langsam zu schmelzen begannen.

„Ich werde mich noch verkühlen," klagte Ron.

„Dann versorg ich dich," meinte Blaise und klopfte abermals.

„Ich glaub nicht, dass er das Geklopfe hören wird," überlegte Ron und wippte seinen Kopf im Takt der lauten Musik, die aus dem Haus drang.

„Und wie sollen wir dann hinein kommen?", fragte Blaise genervt, „Wir dürfen nicht zaubern."

Ron griff zur Türschnalle und drückte sie hinunter, wodurch sich die Tür öffnete.

„Das ist auch eine Möglichkeit," murmelte Blaise und betrat nun das halbmondförmige Haus.

Ron folgte ihm nur wenige Sekunden später und staunte nicht schlecht als er die vielen bekannten Gesichter sah.

Lee Jordan tanzte auf einem Tisch, wobei alle Gläser hinunter fielen und Terry Boot leichenblass im Gesicht wurde.

Padma Patil und Mandy Brocklehurst kicherten nur darüber, während Hannah Abbott versuchte ihn zu beruhigen.

„Mischen wir uns unter das Volk," schlug Blaise vor, bevor er kurz danach in der Menschenmasse verschwunden war.

Ron kam sich ein wenig fehl am Platz vor, weswegen er einfach an der Eingangstür stehen blieb.

Erst nachdem ihn Anthony Goldstein fragte, ob er sein Taschengeld als Türsteher aufbesserte, drang er tiefer in das Geschehen ein.

Dadurch änderte sich eigentlich nichts, außer dass er nun verloren zwischen anderen Schülern stand und sich wieder zur Eingangstür zurück wünschte.

„Ron?"

Verwirrt drehte er sich zu der ihm bekannten Stimme um und entdeckte Dean Thomas und Lavender Brown, die sich zu ihm kämpften.

„Was tust du denn hier?", fragte Dean.

„Das selbe könnte ich dich fragen," entgegnete Ron.

„Er verbringt die Ferien bei mir," erklärte Lavender für Dean, „Und heute haben wir von Padma erfahren, die es von Susan hat, die es widerrum von Hannah hat und die es aus erster Hand durch Terry weiß, dass er eine Party gibt. Also sind wir zu Michelle gefahren und haben ihren Kamin benutzt...Und was machst du hier?"

Das alles hatte sie ohne Luftholen hinunter gebrabbelt, wodurch es Ron erstmals verarbeiten musste, bevor er antworten konnte.

„Blaise wohnt hier," sagte er, „Und wir haben Terry getroffen, der uns daraufhin eingeladen hat."

„Zabini wohnt hier?", fragte sie erfreut, „Heißt das, dass Professor Zabini ebenfalls irgendwo in dieser Stadt ist?"

„Nein Lavender," erwiderte Ron sarkastisch, „Er wohnt in Hogwarts hinter Dumbledores Wasserspeier."

Lavender lachte falsch, bevor sie sich entschuldigte, da sie irgendjemanden entdeckt hatte.

„Ich bin froh, dass du hier bist," sagte Dean erleichtert.

„Ach wirklich?", fragte Ron verwirrt.

„Aber sicher," sagte Dean, „Ich kenne hier die Leute nur vom Namen, aber mit ihnen gesprochen habe ich noch nie."

„Wenigstens kennst du ihre Namen," erwiderte Ron grinsend, „Blaise redet immer von mir völlig unbekannten Menschen. Ich meine...Kennst du zum Beispiel einen Theodore Mott?"

„Nein," antwortete Dean, „Aber ich kenne einen Theodore Nott! Das ist doch dieser Taubstumme aus Slytherin, oder?"

„Den habe ich ja gemeint," grummelte Ron.

„Mach dir nichts draus," meinte Dean, „Ich kenne die Meisten auch nur wegen Lavender. Ich verbringe ziemlich viel Zeit mit ihr, seit...seit ich mich nicht mehr so gut mit Seamus verstehe."

„Du meinst, seit er dir seine Liebe gestanden hat und du ihm danach die kalte Schulter gezeigt hast," verbesserte Ron.

„Es war für mich erschreckend," gestand Dean, „Ich bin so was nicht gewöhnt..."

„Dann solltest du dich schnell daran gewöhnen," meinte Ron, „In der Zaubererwelt ist es ganz normal. Du wirkst eher abnormal, wenn du noch nie etwas mit dem gleichen Geschlecht hattest. Allerdings läuft das nicht immer gut. Die Exfreundin meiner Mutter schreibt ihr immer noch jedes Jahr zu Weihnachten Liebesbriefe, wodurch mein Vater immer so eifersüchtig wird..."

„Ich hab's kapiert," unterbrach ihn Dean.

Ron kam es so vor, als hätte er Blaise zwischen zwei Mädchen gesehen, doch als er das nächste Mal hinsah, war dieser wieder verschwunden.

„Ich finde es eigentlich schade," sprach Dean weiter, „Seamus wird mir nie verzeihen und Harry scheint auch irgendwas gegen mich zu haben..."

„Jaja," sagte Ron geistesabwesend, „Harry hat sich ziemlich mit Seamus angefreundet."

„Außerdem kann ich nicht seine große Liebe gewesen sein, immerhin hat er sich schon an diesen Riesen von Hufflepuff rangeschmissen," überlegte Dean.

„Du meinst Ernie," Ron hatte nun aufgegeben nach Blaise zu suchen und widmete sich wieder Dean.

„Genau den," sagte Dean.

„Na ja, du kannst nicht erwarten, dass Seamus ewig allein bleibt, nur weil du ihn nicht willst, oder?", fragte Ron.

„Er hat mich damals wirklich erschrocken," erinnerte sich Dean, „Mit so was habe ich nicht gerechnet."

„Typisch Gryffindors," Marcus Flint und Oliver Wood waren bei ihnen angekommen und hatten den Schluss des Gespräches mitbekommen.

„Ihr seid alle viel zu naiv," sagte Marcus und ignorierte Olivers beleidigten Gesichtsausdruck.

„Ich würde niemals mit einem Gryffindor zusammen gehen," sprach Marcus weiter.

„Und was ist mit mir?", fragte Oliver verwirrt.

„Du bist eine Ausnahme," meinte Marcus.

„Das ist doch...," begann Oliver, doch Marcus unterbrach ihn einfach indem er seine Lippen auf die von Oliver presste.

„Lass uns was zu trinken holen," wisperte Marcus und ohne eine Antwort abzuwarten, zog er Oliver in Richtung der improvisierten Bar.

„Ich weiß nicht was Oliver an dem findet,"  murmelte Dean, „Der ist doch ein komplettes..."

„Ich weiß," unterbrach ihn Ron, „Aber irgendwas muss an ihm sein...Obwohl er lügt."

„Inwiefern?", erkundigte sich Dean.

„Flint hatte mal was mit meinem Bruder Percy," sagte Ron grinsend.

Dean blickte ungläubig zu Ron und brachte nur ein klägliches „Was?" heraus.

TBC