Weihnachten bei Zabini

Disclaimer: Außer meiner durchgeknallten Fantasie gehört alles J.K.Rowling

Warnung: Slash

Pairing: Ron/Blaise

Kommentar: So, es gibt hier mal wieder ein Update. Tja, was gibt es zu sagen? Das ist das(bis jetzt geplante) vorletzte Kapitel. Das nächste wird jetzt sicher einige Monate dauern, weil...Nun, das werdet ihr dann schon sehen. Also bis dann!

Und wieder vielen Dank an meine Reviewer Morga, Moin, Kirilein, blub, nina, Glaniel, Altron, Bele, Green Day, Balureptas, Taetzchen, juno5, Ito-kun, Sunnylein, mrsgaladriel, phoenixfeder, Chillkroete und PeterFlint.

- juno5: Das erfährst du im nächsten Kapitel

- nina: 8 Kapitel

- Morga: Sicher haben die das. Es ist ja nicht umsonst die Sidestory davon.


In Rons Gesicht erschien ein breites Grinsen, das nur noch breiter wurde als Deans Blick immer ungläubiger wurde.

„Ja," sagte Ron, „Flint hatte mal was mit Percy!"

„Percy? Das ist doch dein Schulsprecher- Bruder oder?", fragte Dean vorsichtig.

Vielleicht verwechselte er gerade einen von Rons Brüder, denn bei fünf konnte man leicht den Überblick verlieren.

„Das ist Percy," bestätigte Ron, während sein Blick auf eine kleine unbesetzte Couch in einer ruhigeren Ecke des Raumes fiel.

Dean folgte seinem Blick und beantwortete die unausgesprochene Frage indem er dorthin ging.

Nachdem er sich noch einmal nach Blaise umsah, folgte er dem Schwarzhaarigen und ließ sich neben diesen auf der Couch nieder.

„Ich glaube aber nicht, dass das außer mir noch jemand weiß," fügte Ron hinzu und ließ sich nicht von der kurzen Schweigezeit beirren.

„Vielleicht hast du es dir nur eingebildet," vermutete Dean.

„Eingebildet? Sicher nicht," widersprach Ron, „Ich habe die Beiden knutschend in unserem Wohnzimmer entdeckt."

„In eurem Wohnzimmer?", fragte Dean skeptisch und es war offensichtlich, dass er Ron kein Wort glaubte.

„Das war vor etwa fünf Jahren," erzählte Ron in Erinnerungen schwelgend, „Im Sommer bevor ich nach Hogwarts gekommen bin. Mom und Dad sind mit Ginny und den Zwillingen bei Nachbarn gewesen. Ich hätte eigentlich auch mitgehen müssen, aber ich wollte nicht und habe Kopfweh vorgetäuscht. Percy scheint aber von meiner Anwesenheit nichts gewusst zu haben, denn als ich nach ein paar Stunden in die Küche wollte, sah ich ihn und Flint auf unserem Sofa."

„Kann ich mir trotzdem nicht vorstellen," meinte Dean, doch nun klang er eher amüsiert als skeptisch.

„Versteh mich nicht falsch," sagte Ron sofort, „Ich glaube nicht, dass sie jemals...na ja du weißt-schon..."

„Sex hatten?", half ihm Dean grinsend aus und Ron nickte heftig.

Ihm war dieses Thema immer noch ein wenig peinlich, obwohl er und Blaise schon vor Monaten das erste Mal miteinander geschlafen hatten.

Eigentlich hätte er gedacht, dass er danach einfacher über so etwas sprechen konnte.

„Warum nicht? Als ob Flint eine Beziehung ohne Sex eingehen würde," Dean schnaubte missbilligend und beobachtete gleichzeitig wie Oliver und Marcus die Treppe hinauf verschwanden.

„Ach!", winkte Ron ab, „Percy ist dafür zu prüde. Es hat über zwei Jahre gedauert bis er endlich mit Penelope geschlafen hat und natürlich musste er sie dabei gleich schwängern."

„Zu mindestens wirst du Onkel," meinte Dean amüsiert.

„Onkel Ron! Das klingt furchtbar," sagte Ron ernst, „Obwohl ich nicht glaube, dass das Kind einen normalen Namen erhalten wird. Es heißt dann sicher Hermes oder Herakles oder Ikarus oder so irgendwie. Du wirst schon sehen."

„Niemand würde so sein Kind nennen," erwiderte Dean entsetzt.

„Du kennst Percy nicht," meinte Ron.

„Vielleicht nicht, aber..." Dean brach ab und betrachtete missmutig wie sich Lavender mit einem Jungen unterhielt.

Ron kannte zwar nicht seinen Namen, doch er war sich ziemlich sicher, dass dieser in Ravenclaw war.

Der Junge beugte sich zu Lavender und flüsterte ihr etwas ins Ohr, worauf sie zu kichern begann.

„Soll ich dazwischen gehen?", fragte Dean ein wenig hilflos und sah Ron mit einem flehenden Blick an.

„Keine Ahnung," Ron zuckte mit den Schultern, „Vielleicht...aber vielleicht auch nicht. Ich weiß es nicht."

„Das merkt man," murmelte Dean, während er weiterhin Lavender und diesen Ravenclaw- Jungen beobachtete.

„Ich würde es wahrscheinlich tun, aber das liegt eher an meinem Temperament als an gesunden Menschenverstand," gestand Ron, „Wenn du es tust, hält sie dich nur für übertrieben eifersüchtig und das ist nie sonderlich gut."

„Da ist was wahres dran," gab ihm Dean recht, doch schon kurze Zeit später verabschiedete er sich von Ron und stürmte zu seiner Freundin.

Ron sah nur noch wie Dean den Ravenclaw anschrie, bevor dieser von Lavender in ein anderes Zimmer geführt wurde.

Rons gute Laune verschwand rapide, da er nun niemanden mehr zum unterhalten hatte und er auch nicht wirklich wusste, was er hier tun sollte.

Vielleicht hätte er doch besser mit Agnes noch eine Runde Pflück die Blumen spielen sollen.

Zu mindestens würde er dann nicht allein in einer Ecke sitzen und sich fürchterlich langweilen.

Missmutig betrachtete er die Anwesenden, die entweder ausgelassen tanzten, sich unterhielten oder sich wie Padma Patil an der Bar antranken.

Diese war zum Schluss so betrunken, dass sich Mandy Brocklehurst dazu entschloss sie nach Hause zu bringen.

Ron wusste nicht wie viele Stunden inzwischen vergangen war, doch ihm kamen es wie Tage vor.

Er ignorierte die Mädchen die einen Flirtversuch bei ihm starteten und scheuchte die Jungen mit der selben Absicht weg.

Er hatte gar nicht gewusst, dass er so attraktiv war, doch vielleicht lag es an seinem Status als Harry Potters bester Freund oder einfach an der Tatsache, dass mehr als die Hälfte in diesem Haus betrunken waren.

Er selbst hatte keinen Tropfen Alkohol angerührt, denn er wusste nach einem Erlebnis mit den Zwillingen, dass er definitiv keinen Alkohol vertrug.

Die Zwillinge hatten ihn zu Ferienbeginn in ihre Stammkneipe mitgenommen.

Er wunderte sich immer noch, wie die Zwillinge eine Stammkneipe und gleichzeitig eine Mutter wie ihre haben konnten.

Doch scheinbar erzählten sie ihr immer, dass sie bei Lee übernachteten.

Ron wollte sich lieber nicht vorstellen was sie mit den Beiden tun würde, wenn sie erfuhr, dass sie die ganze Nacht in einer verrufenen Kneipe in der Winkelgasse durchmachten.

Jedenfalls hatten sie ihn mitgenommen und er konnte sich nur noch daran erinnern, dass er seinen ersten Kuss an einen fünfzigjährigen namens Sechsfinger Joe verschenkt hatte.

Nein! Er würde definitiv nie wieder etwas alkoholisches anrühren.

Nachdem er noch eine Weile allein und sehr gelangweilt in der Ecke gesessen hatte, entschloss er sich nun endlich nach Blaise zu suchen und diesen so lange anzubetteln bis sie wieder gingen.

„Hey, habt ihr Blaise gesehen?", fragte er die beiden ersten Personen denen er begegnete.

Die beiden Mädchen blickten ihn ein wenig verwirrt an, bevor sie aufreizend mit den Wimpern klimperten und sich an Ron schmiegten.

„Was wäre wenn wir Blaise gesehen hätten?", fragte eine der Beiden.

„Dann wäre es sehr lieb von euch wenn ihr es mir sagen könntet," antwortete Ron und stolperte zurück als sich die andere an seiner Hose zu schaffen machte.

„Vergiss Blaise," flüsterte wieder die Andere, „Mit uns hast du sicher mehr Spaß."

„Das denke ich nicht," sagte Ron und löste sich entschlossen von den beiden Mädchen.

Er flüchtete sofort in die Menschenmenge und weigerte sich nun jemanden nach Blaise zu fragen.

Stattdessen versuchte er ihn nun selbstständig zu finden, doch das war einfacher gesagt als getan.

Er suchte ihn beinahe überall und wollte gerade die Treppe hinaufsteigen, als Lee Jordan und Alyson Chester von dieser hinunter gingen.

„Hi Ron," grüßte ihn Lee und grinste spitzbübisch, „Suchst du wen?"

„Ich suche Blaise," antwortete Ron und bemerkte aus dem Augenwinkel, wie Alyson ihren Rock richtete.

„Deine Prinzessin ist oben," sagte Lee und deutete überflüssigerweise mit seiner Hand die Treppe hinauf.

„Mit Lisa Turpin," fügte Lee hinzu, „Ich würde mich beeilen an deiner Stelle."

Das ließ sich Ron nicht zweimal sagen.

Er stürmte an Lee und Alyson vorbei und eilte die Treppe hinauf.

Was tat sein Blaise mit Lisa Turpin in den oberen Räumen?

Er war sich nicht einmal sicher ob er es wissen wollte, als er in den erstbesten Raum stürmte und Dean und Lavender bei einem sehr intimen Moment störte.

Er wollte schon wieder den Raum verlassen, doch stattdessen fragte er: „Habt ihr Blaise gesehen?"

Lavender bedeckte sich verzweifelt mit einer Decke, während sie Ron mit ihren Blicken töten versuchte.

„Siehst du ihn hier irgendwo?", fragte Lavender wütend.

„Nein," antwortete Ron nach einem kurzen Blick durch den Raum.

Es schien das elterliche Schlafzimmer der Boots zu sein, da sich überhaupt keine kindlichen Gegenstände in diesem Zimmer befanden.

„Dann raus," schrie Lavender und warf mit einem Kissen in Richtung Ron.

Dieser flüchtete sofort aus dem Zimmer und konnte gerade noch die Tür schließen, bevor ihn das Kissen treffen konnte.

Beim nächsten Zimmer zögerte er kurz, bevor er die Tür öffnete, doch zu seinem Glück befanden sich in diesem Zimmer tatsächlich Blaise und Lisa.

Jedoch weiteten sich seine Augen als er die beiden vor sich sah.

Blaise weinte herzzerreißend und Lisa nahm ihn tröstend in ihre Arme.

„Merlin sei Dank," sagte sie, als sie Ron bemerkte, „Du musst ihn übernehmen."

Sie löste sich von Blaise, der nun in ein Kopfkissen weinte und schritt zu Ron.

„Von einer Sekunde auf die andere war er so," erklärte sie flüsternd und blickte besorgt zu Blaise, „Ich kenne ihn schon lange und...es ist niemals gut, wenn er zu traurig wird, wenn du verstehst. Kümmere dich um ihn und lass ihn heute Nacht ja nicht allein."

In ihrer Stimme lag etwas drohendes und Ron konnte daraufhin nur nicken.

Er hatte auch nicht vorgehabt Blaise einfach hier liegen zu lassen.

Lisa wünschte ihm noch viel Glück, bevor sie aus dem Zimmer verschwand und die Tür hinter sich schloss.

Ron fühlte sich hilflos.

Er fühlte sich wirklich hilflos.

Sein Freund heulte sich die Augen aus und er wusste nicht was er dagegen tun könnte.

Er ertrug es einfach nicht wenn Blaise weinte.

Als er nach ihrer Trennung von Malfoy erfahren hatte, dass Blaise gerade weinte, hatte er sich genauso hilflos gefühlt.

Doch bevor er einfach nur im Raum stand, tat er das erste was ihm einfiel und ging zu Blaise um diesen tröstend in seine Arme zu schließen.

„Hey Baby," flüsterte er vorsichtig, „Was ist denn?"

„Ich hätte es dir nicht erzählen dürfen," schniefte Blaise und lehnte sich in Rons Umarmung.

„Was erzählen?", fragte Ron ein wenig verwirrt, während er Blaise durch die glatten schwarzen Haare streichelte.

„Das mit mir," schniefte Blaise, „Und was mit mir war..."

„Nein, nein," sagte Ron sofort, „Es war richtig, dass du mir davon erzählt hast."

„Nein, war es nicht," schluchzte Blaise, „Jetzt wirst du dich niemals von mir trennen."

Ron schob den Slytherin etwas von sich weg und blickte diesen verwirrt in die verheulten Augen.

„Willst du, dass ich mich von dir trenne?", fragte Ron enttäuscht.

„Nein," versicherte Blaise und wischte sich die Tränen aus den Augen, „Aber wenn du es willst, sollst du es tun."

„Ich will mich nicht von dir trennen," entrüstete sich Ron.

Genauer gesagt würde es ihn nicht stören, wenn sie auf der Stelle heiraten würden, doch das sprach er lieber nicht laut aus.

Wenn das seine Mutter wüsste, hätte er nur wahnsinnige Probleme am Hals.

„Jetzt vielleicht nicht," schniefte Blaise, „Aber vielleicht in ein paar Monaten und dann wirst du es nicht tun, weil du zu sehr Gryffindor bist."

„Auch Gryffindors trennen sich," widersprach Ron.

„Das meine ich nicht," sagte Blaise nun ein wenig gefasster, „Du weißt von meinem Rückfall."

„Denkst du etwa, dass ich nur bei dir bleiben würde, weil ich nicht für irgendjemanden Tod verantwortlich sein will?", fragte Ron entsetzt und verstand langsam was den Slytherin bedrückte.

Er würde niemals wissen, ob Ron ihn wirklich noch liebte oder nur aus Mitleid bei ihm blieb.

„Du bist nun mal zu sehr Gryffindor," sagte Blaise und versuchte ein kleines Lächeln.

„Okay, dann verspreche ich dir, dass ich sofort mit dir Schluss machen werde, wenn ich es tatsächlich wollen würde," sagte Ron.

„Du musst es aber auch halten," bat Blaise, „Ich will nicht jemanden nur aus Mitleid an mich binden."

„Ich halte es," versprach Ron, bevor er Blaise nochmals in seine Arme zog und dem Slytherin leise ins Ohr flüsterte: „Aber ich habe nicht vor dich in nächster Zeit zu verlassen. Dafür..." Er hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, „...liebe ich dich zu sehr."

„Du bist viel zu kitschig," murmelte Blaise.

„Und du bist eine Heulsuse," erwiderte Ron neckend.

Blaise lächelte ehrlich amüsiert und hauchte nun seinerseits einen Kuss auf Rons Nasenspitze.

„Ich liebe dich auch," flüsterte er, bevor er Ron nochmals doch dieses Mal auf den Mund küsste.

Es war nur hauchzart und man konnte die Berührung kaum spüren, doch trotzdem entfachte es in Ron ein wahnsinniges Verlangen Blaise hier und jetzt zu nehmen.

„Blaise, können wir wieder gehen?", bat Ron leise, doch der schwarzhaarige Slytherin hörte ihn gar nicht, sondern war schon aus dem Zimmer in das Partygetümmel verschwunden.

Ron stöhnte auf und ließ sich frustriert auf das Bett sinken.

Einmal hatte er einmal keine Scham und ausgerechnet dann musste Blaise auf seinem Partytrip sein.

Und warum wusste eigentlich Lisa Turpin von Blaises psychischen Problemen?

In Hogwarts redeten die beiden doch überhaupt nicht miteinander und hier schienen sie ziemlich gute Freunde zu sein.

Ron konnte nicht verhindern, dass er doch ein wenig eifersüchtig wurde.

Blaise hatte ihm zwar mehrmals versichert, dass Ron sein Erster gewesen wäre, doch vielleicht war das nur auf Jungen bezogen gewesen.

Wer wusste schon mit wie vielen Mädchen Blaise schon geschlafen hatte?

„Mach dich nicht immer selbst lächerlich," sagte Ron zu sich selbst, „Blaise hätte so etwas bestimmt gesagt."

Doch trotzdem blieben die Zweifel und er entschloss sich bei passender Gelegenheit mit Blaise darüber zu sprechen.

Er würde es sicher nicht auf dieser Party tun, aber dafür könnte er das Thema morgen beim Frühstück anschneiden.

Dann wäre er laut Agnes immerhin ein richtiges Mitglied der Zabinis.

Doch irgendwie gefiel ihm das auch nicht sonderlich.

Er schüttelte seinen Kopf um die Gedanken daran zu vertreiben.

Es würde sich schon irgendwann ergeben und diesen Moment musste er einfach abwarten.

Jetzt sollte er lieber versuchen diese Party zu überstehen.

Es konnte doch nicht sein, dass er egal bei was immer in der Ecke saß und Trübsal blies.

Letztes Jahr war es das Gleiche am Weihnachtsball gewesen und bestimmt wäre es genauso beim diesjährigen abgelaufen, wenn ihn nicht Blaise den ganzen Abend lang beschäftigt hätte.

Er würde sich jetzt einfach wie jeder andere in diesem Haus amüsieren.

Mit diesem Entschluss verließ er das Zimmer, vor dem schon ein Pärchen gewartet hatte.

„Schon wieder da?", sprach ihn Lee ehrlich amüsiert an, als er die Treppe hinunter kam.

Der Junge mit den Rastalocken lehnte mit zwei Gläser in den Händen am Geländer der Treppe und schien nur auf Ron gewartet zu haben, da er diesem eines der Gläser in die Hand drückte.

„Was ist das?", fragte Ron misstrauisch und schnupperte an dem orangefarbenen Getränk.

„Orangensaft," antwortete Lee.

„Sicher," sagte Ron sarkastisch, „So blöd bin ich auch nicht."

„Es ist Orangensaft," versicherte Lee, „Fred und George haben mir schon erzählt, dass du keinen Alkohol verträgst. Ich sage nur: Sechsfinger Joe."

Ron fühlte regelrecht wie das Blut in seinen Kopf schoss.

Die Zwillinge hatten ihm doch hoch und heilig versprochen niemanden davon etwas zu erzählen.

„Wieso sollte ich dir glauben?", fragte Ron misstrauisch und schnupperte noch einmal an seinem Getränk.

Es roch zu mindestens tatsächlich nach Orangensaft.

„Weil ich nicht wie deine Brüder bin...jedenfalls nicht immer," antwortete Lee.

Ron nahm zögerlich einen kleinen Schluck des Getränks und als er keinen Alkohol schmeckte, wurde er mutiger und trank auch größere Schlücke.

„Du bist so ziemlich das genaue Gegenteil deines Freundes," stellte Lee amüsiert fest.

„Ja, das weiß ich auch schon," erwiderte Ron ein wenig bissig.

Er mochte es überhaupt nicht, wenn ihm die Leute auch noch unter die Nase rieben, dass Blaise Geld hatte und er nicht.

„Der trinkt in zehn Minuten mehr als andere an einem ganzen Abend," sagte Lee und beachtete Rons plötzlichen Stimmungswechsel gar nicht.

Vermutlich kannte er dies schon von den Zwillingen, die wenn man es richtig anstellte, sehr schnell wütend werden konnten.

„Von wem redest du?", fragte Ron verwirrt.

„Von deinem Freund," sagte Lee, „Das habe ich doch gemeint. Du trinkst nicht und er wird bald nicht mehr gerade stehen können, wenn er so weiter macht."

Ron brauchte eine Weile bis er das kleine Missverständnis verstanden hatte.

Lee sprach von ihren Trinkgewohnheiten und nicht von ihren Besitztümern.

Er könnte sich fast schon ohrfeigen!

Jedes Mal dachte er, dass die Leute ihn wegen seiner Armut aufzogen.

Manchmal war er einfach viel zu paranoid.

Erst langsam verstand er aber auch Lees Worte und blickte verwirrt zu der improvisierten Bar.

Tatsächlich stand dort Blaise und trank ein Glas nach dem anderen.

„Großartig," murmelte Ron sarkastisch, doch er unternahm keinen Versuch um Blaise von der Bar wegzubringen.

Wenn sich dieser antrinken wollte, würde er ihn nicht dabei stören.

„Was tust du eigentlich hier?", erkundigte sich Ron neugierig.

„Ich? Ich wohne gleich nebenan," erklärte Lee.

„Dem Haus mit den Schneemänner im Vorgarten?", fragte Ron.

„Ja," antwortete Lee stolz, „Alle eigenhändig gezaubert."

„Du schummelst," sagte Ron schockiert, „Schneemänner darf man nicht zaubern. Man muss sie auf Muggel- Art machen, sonst gelten sie nicht."

„Von wem hast du das?", fragte Lee, „Percy?"

„Äh...ja," gestand Ron ein wenig kleinlaut.

Lee rollte daraufhin nur mit den Augen und Ron wusste, dass Lee eine Meinung von Percy niemals vertreten würde.

Dafür verbrachte dieser einfach zu viel Zeit mit den Zwillingen.

Sie setzten sich auf die untersten Stufen und begannen über die unwichtigsten Dinge zu reden.

Ron tat es nur um nicht alleine in der Ecke zu stehen und Lee schien Alyson Chester eifersüchtig machen zu wollen.

„Ich wäre gerne Treiber geworden," erzählte Lee, als sie von Rons Rolle als Gryffindors Hüter sprachen.

„Wirklich?", fragte Ron überrascht.

„Ja," bestätigte Lee, „Ich habe mich dafür auch beworben, aber Fred und George haben mir die Treiberposten vor der Nase weggeschnappt."

„Aber als Sprecher bist du unschlagbar," sagte Ron ernst, „Und nochmals danke, dass ich beim letzten Spiel das Megafon benutzen durfte."

„Gern geschehen," meinte Lee, „Es war mal eine willkommene Abwechslung."

Ron gähnte ausgiebig und wunderte sich warum er schon müde war, doch nach einem Blick auf die alte Standuhr verstand er es.

Es war schon weit nach Mitternacht und selbst Terry Boot versuchte nun schon die Anwesenden aus seinem Haus zu locken.

„Dort wohnt der Osterhase," erklärte Terry soeben einem betrunkenen Mädchen und führte diese in den Vorgarten.

„Ich sollte Alyson suchen," überlegte Lee, „Ihre Eltern killen mich, wenn sie um halb zwei noch nicht zu Hause ist."

„Es ist fünf nach eins," sagte Ron, „Ich würde mich an deiner Stelle beeilen."

Gerade als Lee aufstand, torkelte Blaise aus dem Wohnzimmer und direkt in Rons Arme.

„Hallo Roni," säuselte er und streichelte geistesabwesend über Rons Wange.

„Hallo Blaise," grüßte er zurück, doch Blaise schien das überhaupt nicht zu gefallen, da er sich langsam aufrichtete und mit strengen Blick zu Ron hinunter blickte.

„Ich heiße Rosemary," erklärte Blaise lallend.

„Natürlich Schatz," sagte Ron und fand den neuen Namen weniger seltsam, als die Bananenschalen die Blaise als Perücke trug.

„Geht es dir gut, Rosy?", fragte Lee amüsiert und gleichzeitig besorgt.

„Könnte nicht besser sein," rief Blaise und ließ sich wieder in Rons Arme sinken, „Mir geht es großartig und das habe ich alles diesem wunderbaren Jungen zu verdanken."

„Gern geschehen," meinte Ron und richtete sich vorsichtig mit Blaise in seinen Armen auf.

Blaise lehnte sich an Rons Brust und begann dann zu kichern.

„Roni," säuselte er und streichelte Ron durch die Haare, „Was hältst du von einem Vierer?"

„Was?", fragte Ron entsetzt.

Er blickte zu Lee um sicher zu gehen, dass er sich verhört hatte, doch dieser schien genauso verwirrt wie er selbst zu sein.

„Ein Vierer! Potter, Draco, du und ich in Snapes Büro. Das wäre sicher fantastisch," Blaise kicherte abermals und umarmte danach Ron.

„Darüber reden wir morgen noch mal," meinte Ron und warf einen flehenden Blick in Richtung Lee.

„Soll ich dir helfen?", bot dieser an.

„Das wäre großartig," sagte Ron und stützte Blaise an der linken Seite, damit ihn Lee auf der rechten stützen konnte.

„Wo gehen wir hin?", fragte Blaise und hauchte Ron einen Kuss auf die Wange.

„Heim," antwortete Ron und als sie in die kalte Nachtluft traten, bereute er es, dass sie nicht schon viel früher gegangen waren.

TBC