Titel: Vater, wo bist du?

Teil: 2/?

Autor: Neko (Ne-chan)

E-mail: sarahlenakoenig@hotmail.com

FanFiction: Weiß Kreuz

Raiting: PG-14

Warnung: darkfic, OOC (es könnten später noch Warnungen hinzu kommen)

Kommentar: Das Lied von „Die 3. Generation" „Vater, wo bist du?" hat mich etwas angestoßen. Und wieder einmal wollte ich in die Psyche von einem der Jungs rumgraben. Bei Yohji hat mich Asuka immer am meisten gestört. Gibt es da nicht noch etwas anderes? Irgendwie kam das dabei heraus. Wobei ich bei dem Rest der Bande doch arg übertrieben habe. Also etwas über extrem gestaltete Szenen hinwegsehen und ein Kommi dalassen.

Pairing: Schu x Yohji, Aya x Crawford, Omi x Nagi

Disclaimer: Die Jungs gehören nicht mir und ich verdiene auch kein Geld damit.

... Gedanken

/.../ Schuldigs Telepathie

//...// Jemand antwortet ihm.

Vater, wo bist du? 2

Du willst unserem Playboy also an die Wäsche! Yohji saß gedankenverloren auf seinem Bett. Waren das wirklich nur die Ziele des Deutschen? War er deshalb so von Schuldig umsorgt worden? Langsam fuhr er mit seinen Fingern über seine Lippen. Dieser Kuss war so sanft gewesen, so vorsichtig und schüchtern. Verzweifelt sank sein Kopf auf die angezogenen Knie. Er hätte nicht weglaufen sollen. Aber hätte es überhaupt mit dem Rotschopf geklappt? Er kennt noch nicht mein Geheimnis. Kennt mich noch nicht wirklich. Ein zaghaftes Klopfen holte ihn aus seinen Gedanken. „Yohji? Kann ich reinkommen?" Schuldig! Zittrig strich er sich die Haare aus dem Gesicht. „Komm rein." Leise öffnete sich die Tür und ließ gleichzeitig mit seinem Gast einen Lichtkegel ins dunkle Zimmer. Yohji saß oft im Dunkeln. Licht machte ihm nur seine ganze Situation noch klarer. Langsam schloss der Deutsche das Licht wieder aus dem Zimmer aus und trat auf den Japaner zu. Er ließ sich vor dem Bett auf die Knie sinken, um Yohji in die Augen sehen zu können. Das tiefe Durchatmen verriet Schuldig. Auch ihm war diese Situation unangenehm. Schließlich richteten sich doch noch die grünen Smaragde auf die funkelnde Jade, die nur in Yohjis Augen zu finden war. „Es ist nicht so.", hauchte er. Ein holpriger Einstieg, aber wenigstens etwas. „Was ist nicht so?" Die Frage kam genauso leise, wie die Feststellung gekommen war. „Ich will nicht nur..., ich meine, du bist wunderschön! Wirklich schön, aber noch schöner und anziehender an dir ist... ." Resigniert schüttelte Schu den Kopf. Auf einmal schien sich sein gesamter Wortschatz gegen ihn gerichtet zu haben. Er schloss die Augen und versuchte es noch einmal. „Yohji, ich liebe dich! Ich habe mit keinem Wort gelogen. Ich habe dich so furchtbar vermisst! Deine ganze Ausstrahlung, deine Kraft, deine Ruhe, ich habe mich immer in deiner Nähe wohl gefühlt. Allein dich vor mir zu wissen macht mich wieder zu einem verliebten Trottel. Ich kann keinen klaren Gedanken fassen, mir wird heiß und kalt, mein Herz rast und mich fasziniert jede Bewegung von dir." Schuldig öffnete die Augen. Er wollte in das Gesicht seines Liebsten sehen, wollte seine Reaktion sehen. Yohjis Augen waren klare Seen aus schimmernder Jade, so wunderschön. „Meinst du das ernst?" Wie schon beim ersten Mal fiel Schuldig nur eine Antwort auf diese Fragen ein. Zärtlich verschmolzen ihre Lippen wieder miteinander und ohne das Schu es wirklich merkte, lag er schon über Yohji, den er sanft auf das Bett gedrückt hielt. Flüsternd wiederholte er immer wieder seine Liebesschwüre, küsste sich einen Weg den Hals hinab. Als er Yohjis Pullover hochschieben wollte, hörte er ihn plötzlich aufkeuchen. „Nein, warte!" Erschrocken hielt der Rotschopf inne, sah seinem Liebsten ins Gesicht. War er zu schnell gewesen? Hatte Yohji seine Misshandlungen noch nicht verarbeitet? Doch was er in Yotans Gesicht sah, war Traurigkeit. „Was... was ist? War ich zu schnell? Hab ich was falsch gemacht?" Der Japaner schüttelte den Kopf. „Nein, ganz und gar nicht. Es ist nur so, dass du noch etwas von mir erfahren musst, bevor du es vielleicht bereust." Verwirrt runzelte Schu seine Stirn. „Was denn?" „Ich zeige es dir.", flüsterte der 23-jährige.

„Hier nach links." Schuldig setzte gehorsam den Blinker und fuhr um die Kurve. Yohji war es nicht möglich zu fahren. Er war zu nervös. „Hier kannst du anhalten." Die Bremsen quietschten ein wenig, als der Wagen zum stehen kam. Schuldig sah sich um. Ein Kinderheim für kranke Kinder lag auf der Straße gegenüber. Yohji stieg aus und ging direkt darauf zu. Eilig folgte Schuldig ihm. Yohji hatte ihm nicht den kleinsten Hinweis gegeben. Um so verwirrter war er, als sein Liebster vor dem Gatter stehen blieb und die Kinder auf dem kleinen Spielplatz beobachtete. Er stellte sich neben ihn und starrte ebenfalls in die Richtung. Was ging hier nur vor? Er hatte sich aus Yohjis Gedanken fern gehalten. Das muss er mir selbst erzählen. Und er scheint mir ja zu vertrauen, wenn er es mir wirklich sagen will. Plötzlich sah ein Junge sie direkt an und begann zu lächeln. Kreischend rannte er auf das Gatter zu. Yohji lächelte und öffnete das kleine Eisentor, das den Spielplatz von der Straße abgrenzte. Der Junge sprang in Yohjis Arme und ließ sich hochheben. „Papa, Papa, wo warst du so lange?" Schuldig stutzte. Papa? Ein Blick in Yohjis Augen bestätigte, dass er sich nicht verhört hatte. Lachend hatte er den Jungen auf dem Arm, blickte aber Schu auch fast schon bittend und hoffend an. Endlich schien das Kind ihn auch zu bemerken und wurde still. „Papa, wer ist das?"

Yohji hielt seinen Sohn eng an sich gepresst in seinen Armen. Wie würde Schuldig reagieren? „Papa, wer ist das?" Yohji lächelte und stellte den Jungen wieder auf die Erde. „Ryo, das ist Schuldig. Er ist ein Freund. Sag hallo." Skeptisch musterte Ryo den Fremden vor sich, dann streckte er trotzig sein Kinn vor und sagte: „Ich bin Ryo Kudou und 6 Jahre alt. Ich mag Schokolade und meinen Teddy, der ist genauso alt wie ich. Ich mag auch Gummibärchen." Schuldig musst Lachen. Gott, war der Kleine putzig. Ein Kind, das gleich mitteilt, wie man ihn am besten bestechen konnte. Yohji schien die das nicht so witzig zu finden. „Ryo, das macht man nicht." Doch Schuldig winkte ab. „Ach was, du bist ja nicht gerade auf den Kopf gefallen. Na gut, ich heiße Schuldig, aber Schu reicht. Schokolade mag ich auch, einen Teddy hab ich leider nicht und Gummibärchen sind leider nicht mein Geschmack. Aber Eis find ich eine tolle Sache." Ryo dachte angestrengt über diese Antworten nach und nickte dann. „Eis mag ich auch gerne." Yohji beobachtete diese Szene verwirrt. Ryo reagierte sonst nicht so auf Fremde. Eigentlich versteckte sich der Junge immer schüchtern hinter ihm und sagte so gut wie gar nichts. Vergnügt stellte er dann fest, dass Ryo Schus Hand gefasst hatte und jetzt auch nach seiner griff. „Kommt mit spielen!" Und schon wurden die Zwei auf den Spielplatz geschleift. Yohji musste lachen, als er sah wie Schu zum Sandburgen bauen eingesponnen wurde, während er selbst wohl Sandkuchen backen sollte. Schließlich brauchten die Burgbauer etwas zu essen. Nach einiger Zeit wurde von den Kindern fachmännisch festgestellt, dass sie nicht für diese Aufgaben taugten und wurden entlassen. Vollkommen mit Sand bedeckt setzten sie sich auf eine Bank an den Rand und sahen dem Treiben zu. „Wer ist die Mutter?" Yohji lächelte traurig. „Asuka Kudou. Meine verstorbene Ehefrau." Überrascht sah Schu ihn an. „Ihr wart verheiratet?" Ein müdes Nicken. „Ein Jahr. Diese Ehe war vor dem Gesetz vielleicht nicht gültig, aber wo ich herkomme gilt kein Gesetz. Als Asuka starb war Ryo nicht mal ein Jahr alt. Er ist krank. Auch er wird bald sterben. Niemand weiß wirklich wann." Yohjis Augen ließen seinen Jungen nicht aus den Augen. Liebevoll beobachtete er, wie er eine Sandburg baute. Schuldig folgte seinem Blick. „Warum hattest du Angst es mir zu sagen?" Die Augen des Japaners rissen sich von dem spielenden Kind los und richteten sich auf seinen Sitznachbarn. „Bis jetzt hatte niemand positiv reagiert. Alle fühlten sich mit dem Gedanken überfordert. Ryo ist manchmal schwierig. Er lässt es einen sehr schnell spüren, wenn er einen nicht mag." Schuldig lachte. „Und? Hab ich bestanden?" Lachend zuckte Yohji die Schultern. „Auf jeden Fall hatte er noch nie so reagiert. Und er hat auch noch nie jemanden erzählt, dass man ihn mit Schokolade bestechen kann." Schuldig rutschte ein Stück näher. „Also lieg ich mit Punkten vorn. Was ist meine Belohnung?" Eine feingeschwungene Augenbraue von Yohji hob sich. „Vielleicht darfst du dir was wünschen?" Schuldig lächelte und rutschte noch ein Stück näher. „Dann weiß ich schon was." Nur cm vor dem Kuss wurde Schuldig plötzlich zurückgerissen. „Ich, Mutiger Schütze, nehme dich gefangen und bind dich an den Marterpfahl. Dein Skalp gehört mir, weißer Mann!" Schuldig wurde von einer Horde Kinder umringt und an den nächsten Baum gezottelt. „Nein, nicht doch jetzt!" Schuldigs weinerliche Stimme ging in lautes Kriegsgeheul unter. Ryo trabte zurück zu seinem Vater. „Häuptling Flinkes Auge! Wir sind bereit für den Kriegstanz." Lachend ließ Yohji sich zu den Indianern führen, um mit ihnen den Kriegstanz aufzuführen, während Schuldig abgekitzelt wurde. Schließlich wurde jeder Gefangene gefoltert.

Am Abend kamen Schuldig und Yohji gut gelaunt nach Hause. Sie hatten den ganzen Nachmittag mit den Kindern gespielt und noch mit ihnen zu Abend gegessen. Vollkommen versandet und mit Zweigen in den Haaren beschlossen die Beiden erst mal duschen zu gehen. Schu beeilte sich extra. Mit Boxershorts und T-Shirt marschierte er über den Flur zu Yohjis Zimmer. Auch der war schon fertig. „Hau, Häuptling Flinkes Auge! Der Gefangene ersucht um Gnade!" Sich die feuchten Haare abtrocknend lächelte Yohji. „Was für ein Angebot macht mir der Gefangene?" Schuldig schlich ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. „Ich habe leider kein Geld oder andere Besitztümer. Nur meinen Körper." Nachdenklich kam der Häuptling auf den Gefangenen zu. Ein zärtlicher Kuss, kurz und ja fast schon probierend. „Ich akzeptiere."

Ein Sonnenstrahl verirrte sich durch die Vorhänge ins Zimmer und war fest entschlossen, Schuldig nicht weiter schlafen zu lassen. Träge streckte sich der Deutsche und lächelte sanft auf die Gestalt neben sich hinab. Vorsichtig, um Yohji nicht zu wecken, strich er ihm die Strähnen seines weichen Haares aus dem Gesicht. Wie entspannt er aussah! Er hatte ihn lange nicht so gesehen. „YOHJI! DU HAST SCHICHT!" Schu zuckte fürchterlich zusammen und auch Yohji saß erschrocken im Bett. „Schicht? Was für ´ne Schicht?", murmelte er verschlafen. Schuldig küsste ihn sanft. „Im Laden, Liebster. Mit Ken." Yotans Gesicht verzog sich. Das würde nicht einfach werden.

Yohji sollte recht behalten. Ken ließ keine Gelegenheit aus, den 23-jährigen zu ärgern. Erschöpft lehnte Yohji sich an den Tresen und schloss kurz die Augen. Ihm war schwindlig und sein Rücken schmerzte. Aber was erwartetest du denn! Kinder sind nun mal reine Energiebündel und die Nacht hat dir auch nicht viel Ruhe gebracht. Ein seichtes Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. „Ja, ja! 5 Tage müde im Krankenhaus rumliegen und sich dann auch noch flachlegen lassen ist fürchterlich anstrengend, nicht wahr Yohji? Muss ein unglaublicher Schock für dich gewesen sein, als du gesehen hast, dass wir auch ohne dich zurecht kommen!" Ken lachte leise, während das Lächeln auf Yohjis Gesicht verschwand. Ähnliche Bemerkungen hatte er schon den ganzen Tag zu hören bekommen. Ein Blick auf seine Uhr sagte ihm, dass er eigentlich schon Schluss hatte, aber Omi war noch nicht da, um ihn abzulösen. Ken mit der Meute von Mädchen alleine lassen, konnte er nicht. Auch, wenn seine Gemeinheiten ihn innerlich zerrissen, jetzt zu gehen, hätte ihr ganzes Verhältnis noch mehr geschädigt. Erschöpft nahm er seine Arbeit wieder auf.

Omi kam nicht zu seiner Schicht. Sie hatten Yohji vergessen zu sagen, dass der Teenager den ganzen Tag unterwegs sein würde. Kaputt von zwei anstrengenden Schichten im Blumenladen, hatte Yohji nicht einmal mehr die Kraft etwas zu essen. Mit entsetzten dachte er an seine Abendschule. Eine Woche! Er musste eine Woche nachholen und dazu 2 Arbeiten nachschreiben! Mutlos schnappte er sich seine Tasche. Es half nichts zu meckern, da musste er durch. Ryo sollte einen Vater haben, auf den er Stolz sein konnte. Auf einmal blieb er stehen. Ich habe Ryo versprochen ihn zu besuchen! Und zwar heute! Kopfschüttelnd biss er sich auf die Lippen. Die Schule konnte er nicht noch einmal schwänzen! Um gute Zensuren musste er ja jetzt schon kämpfen. Aber er hatte es versprochen! Und wenn ich Schuldig bitte? Ryo schien ihn zu mögen und ich vertraue ihm. Die Zwei sollten sich sowieso besser kennen lernen, sie sind schließlich die wichtigsten Menschen in meinem Leben. Er würde Schuldig natürlich von seiner Abendschule erzählen müssen, aber diese Schmach nahm er gerne in Kauf. Hauptsache war, dass Ryo nicht enttäuscht wurde.

„Du gehst auf eine Abendschule?" Der etwas ältere junge Mann nickte. „Aber verrat´s niemanden. Ich möchte nicht, dass es jemand erfährt." Verwirrt nickte der Rotschopf. Er verstand Yohjis Verlegenheit zwar nicht, aber er würde ihn nicht verraten. „Aber meinst du, dass geht gut? Ich meine, Ryo kennt mich grad mal einen Tag!" Yohjis Augen blitzten auf. „Aber schon jetzt vertraut er dir! Schließlich fesselt er nicht jeden an Bäume." Skeptisch musterte Schu seinen Liebsten und seufzte ergeben. „Ich werde mein bestes tun, aber du weißt, dass ich keine Erfahrung mit Kindern habe." Dankbar drückte Yotan ihm einen Kuss auf die Wange. „Man braucht keine Erfahrung, sondern Verständnis und gesunden Menschenverstand. Lass dich bloß nicht einwickeln, sonst haben sie dich in der Hand." Wieder griff Yohji nach seiner Tasche und musste lächeln, als er ein mürrisches „Sehr beruhigend" von dem Deutschen hörte.

Ryo sah misstrauisch zu Schu hinauf. „Wo ist denn mein Papa?" Mühsam zwang sich Schuldig zu einem Lächeln. „Der kann leider nicht kommen, aber er hat mich gebeten, etwas mit dir zu unternehmen. Ich hab auch Schokolade dabei!" Ryos Gesichtsausdruck wechselte von misstrauisch zu traurig. „Aber er hat doch versprochen zu kommen." Oh, oh, was nun? „Er wär ja auch furchtbar gern gekommen, aber er muss noch etwas erledigen. Aber ich bin doch auch nicht so schlecht, oder? Du darfst auch aussuchen, was wir machen." Immer noch enttäuscht, das konnte Schu ganz deutlich spüren, entschied sich der Junge für den Rummel. Schuldig atmete auf. Das würde den Kleinen sicher ablenken.

„Kaufst du mir Zuckerwatte?" Kindliche Hundeaugen bettelten stumm. Nein, wie süß! Und da soll einer nein sagen. 5 Minuten später kaute Ryo vergnügt auf der klebrigen Masse herum und strahlte über das ganze Gesicht. Auch Schuldig war zufrieden, schließlich kaute er auf einen seiner heißgeliebten Schokoladenäpfeln herum. „Und was möchtest du machen?" „Riesenrad!", schrie der Junge sofort und zerrte an Schuldigs Ärmel. Vergnügt ließ er es über sich ergehen.

Froh über den Schulschluss schlenderte Yohji durch die dunklen Straßen. Der Abend war angenehm und seine Gedanken wanderten zu Schuldig und Ryo. Was die beiden wohl gerade machten? Ob sie sich verstanden? Er hoffte es aus tiefsten Herzen. „Ich habe dir schon so oft gesagt, dass du nicht träumen sollst. Bist du so ein Weichei geworden? Muss ich dir alles immer noch einmal sagen?" Yohji blieb wie angewurzelt stehen. Sein Atem beschleunigte sich und sein Herz raste. Nein, nicht schon wieder! Bitte, nicht schon wieder! Sein Vater kam näher. Sein Spazierstock machte klickenden Geräusche, gleichmäßig, rhythmisch. Schon dieses Geräusch brachte Yohji zum zittern. Tief luftholend schloss er seine Augen und wartete auf den ersten Schlag.

Pfeifend kam Schuldig nach Hause. Der Kleine war schon ein Engel! Schuldig war jetzt zwar pleite, aber das Lachen von Ryo hatte seinen Verlust mehr als wett gemacht. Er kommt ganz nach seinem Vater! Ob Yohji schon zu Hause war? Bestimmt, es war ja schon spät. Kurzentschlossen stapfte er zu der Tür des 23-jährigen und klopfte an. „Yohji, bist du da? Ich bin´s, Schuldig!" Als keine Antwort kam, wollte der Deutsche sich in sein Zimmer begeben. Vielleicht schlief er ja schon. Doch da hörte er plötzlich ein Aufschluchzen. /Yohji?/ Noch immer kam keine Antwort, doch diesmal wandte er sich nicht ab. Er war sich sicher etwas gehört zu haben! Leise öffnete er Yohjis Tür in spähte in den dunklen Raum hinein. Da! Da war es wieder! Ganz sicher, hier weinte jemand. Schus Augen brauchten etwas, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, doch dann sah er eine zusammengekauerte Gestalt auf dem Bett. „Yohji? Was ist denn los?" Die Gestalt zuckte zusammen, hob den Kopf und starrte in seine Richtung. „Geh bitte.", hauchte er Yohji ihm entgegen. „Aber warum weinst du?" Erneut ging ein Beben durch den schlanken Körper vor sich. „Bitte geh! Du sollst mich nicht so sehen." Ängstlich kam Schuldig näher. „Was ist passiert? Wie soll ich dich nicht sehen?" Tastend suchte er nach dem Lichtschalter und helles Licht erfüllte den Raum. Sofort versuchte Yohji sein Gesicht mit den Händen zu verstecken, doch vergeblich. „Yohji, deine Hände! Was ist passiert?" Yohjis Handflächen bluteten stark und hatten auf dem Bett eine riesige Blutlache hinterlassen. Mit großen Schritten durchquerte Schu schnell den Raum und zog Yohjis Arme aus dessen Gesicht. Geschockt stockte ihm der Atem. „Oh. Mein. Gott. Wer hat dir das angetan?" Aufschluchzend vergrub Yohji sein Gesicht in Schuldigs Schulter. Es tat weh, aber er wollte jetzt getröstet werden. Vorsichtig nahm Schu ihn in den Arm. „Dafür wird dieses Arschloch sterben. Das verspreche ich dir. Ich verspreche es." Sanft wiegte er den Japaner in seinen Armen hin und her.

Mein kleiner Extra-Kommentar:

Tadaaa, der 2. Teil ist da! Er wird dem 1. irgendwie nicht gerecht, oder? Schlimm, wenn man eine Idee hat und sie nicht richtig in Worte kleiden kann. *sich über sich selbst ärger* Konnte ich wenigstens überraschen? Ich hoffe doch! Yohji als Vater war schon am Anfang von mir gedacht gewesen. Schuldig alleine mit dem Jungen losziehen zu lassen, hat natürlich auch einen Grund gehabt, aber den verrat ich hier noch nicht. *fg* Langsam tut mir mein Yotan richtig leid, aber ich kann leider nichts daran ändern. Ich erzähl die Geschichte nur, handeln tun die Charakter selbst. Was soll ich sagen, ihr habt mich ganz schön doll in den Hintern getreten. (Wetten, das hat euch Spaß gemacht? Tja, wenn man das einmal anbietet, nutzen das natürlich alle aus!) Aber ein schlechtes Gewissen wurde mir auch ganz schön eingeredet. Aber macht ruhig weiter so! Dadurch hab ich gleich 3 Seiten an einem Tag verfasst. Also, Kommis dalassen und weiter treten und schlechtes Gewissen einreden! Ihr seht ja, das wirkt!

Eure Ne-chan