Titel: Vater, wo bist du?
Teil: 8/?
Autor: Neko (Ne-chan)
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FanFiction: Weiß Kreuz
Raiting: PG-14
Warnung: darkfic, OOC (es könnten später noch Warnungen hinzu kommen)
Kommentar: Das Lied von „Die 3. Generation" „Vater, wo bist du?" hat mich etwas angestoßen. Und wieder einmal wollte ich in die Psyche von einem der Jungs rumgraben. Bei Yohji hat mich Asuka immer am meisten gestört. Gibt es da nicht noch etwas anderes? Irgendwie kam das dabei heraus. Wobei ich bei dem Rest der Bande doch arg übertrieben habe. Also etwas über extrem gestaltete Szenen hinwegsehen und ein Kommi dalassen.
Pairing: Schu x Yohji, Aya x Crawford, Omi x Ken, Nagi x ? (mal sehen : ))
Disclaimer: Die Jungs gehören nicht mir und ich verdiene auch kein Geld damit.
... Gedanken
/.../ Schuldigs Telepathie
...Jemand antwortet ihm.
Vater, wo bist du? 8
Aya starrte jetzt schon fast eine ganze Stunde in den Spiegel und seufzte auf. Was war nur aus ihm geworden? Wieso lief alles nur so verdammt schlecht? Er wollte es nicht zugeben. Alles wäre ihm lieber gewesen, als auch nur daran zu denken, aber er konnte es nicht länger verleugnen. Er vermisste Yohji. Er vermisste die ruhige Art, das tröstende Lächeln, die aufopfernde Präsenz des älteren Mannes. Vielleicht hätte er gewusst, warum die Beziehung zwischen Aya und Brad so katastrophal verlief. Er wollte den mitfühlenden Blick aus diesen grünen Augen wiederhaben. Es war schon komisch. Man merkte es erst, wenn es nicht mehr da ist, nicht wahr? Er hasste sich selbst dafür, so ein Mistkerl zu sein. Zwischenmenschliche Beziehungen waren noch nie seine Stärke gewesen, genauso wenig die von Brad. Sie konnten es nicht glauben, als sie sich gefunden hatten und - verdammt noch mal – sie hatten es beschützen wollen! Sie wollten ihr kleines Glück vor jeder Art Störung beschützen. Sie mussten es doch! Es wäre sonst alles verloren gewesen. Da waren Gefühle anderer nicht wichtig. Niemand war wichtig, außer sein Liebster! Das war jetzt nicht anders, nur das sie jetzt merkten, dass sie sich zu fest aneinander klammerten. Sie zerstörten sich selbst und brauchten Hilfe. Aber es war keiner mehr da, der ihnen helfen wollte.
Yohji blickte müde aus dem Fenster. Morgen würde er aus dem Krankenhaus entlassen und wieder nach Hause gehen. Schuldig war die letzten 3 Tage ein paar Mal da gewesen. Er wirkte jedes Mal zerstreut und gehetzt und Yohji fühlte sich schlecht, weil er seinem Liebling alles alleine machen ließ. Immer, wenn Yohji Schu darauf ansprach, winkte der Deutsche nur lächelnd ab und gab ihm einen zarten Kuss. Wieso hatte Yohji nur das Gefühl, dass etwas nicht stimmte? Sein Rotschopf wich seinen Fragen aus, erzählte wenig von dem, was er in seiner freien Zeit so machte. Er hatte einen alten „Freund" wiedergetroffen. „Freund". Er musste keine Gedankten lesen können, um zu wissen, dass dieser „Freund" mehr war, als Schuldig zugab. Aufgewühlt biss sich der junge Mann auf die Unterlippe, um einen Seufzer zu unterdrücken. Die Schwestern hatten es nicht so gerne, wenn er niedergeschlagen war und er wollte ihnen keine Sorgen machen. Sie waren immer viel zu fürsorglich. Außerdem sollte er sich wirklich keine Sorgen machen. Schuldig liebte ihn! Er würde ihn nicht anlügen oder ihn betrügen! Niemals! Er sollte aufhören über diesen „Freund" nachzudenken. Yohji wusste, er konnte sehr eifersüchtig werden! Aber Schuldig hatte ihm so oft bewiesen, dass er ihn liebte. Es wäre unfair und verletzend ihm jetzt nicht zu vertrauen.
„Schuldig, was hast du?" Schuldig blickte auf, direkt in zwei schöne kakaofarbene Augen. Er wünschte, sie wären jadegrün. „Es ist nichts. Ich sollte nur nicht hier sein. Yohji langweilt sich sicher zu Tode. Er hasst Krankenhäuser." Uragiru lächelte verständnisvoll. „Wir können ja zusammen hinfahren!" Eilig schüttelte der Rothaarige den Kopf. Er hatte Yohji nicht wirklich von Uragiru erzählt. Yohji sollte sich nicht aufregen und es könnte ja auch völlig missverstanden werden! Nein, er sollte warten, bis es Yohji wieder etwas besser ging. „Nein, ich denke, das ist keine gute Idee." Schu erntete einen verwirrten Blick, wurde aber nicht weiter ausgefragt. Ura war sehr verständnisvoll und geradezu zuckersüß. Es war schon komisch wieder hier mit ihm in diesem Café zu sitzen, wo sie sich getroffen hatten. Sie hatten sich jeden Tag hier getroffen, tranken, redeten, lachten. Und der Deutsche fühlte tief in sich, dass das falsch war! Sein Liebster lag im Krankenhaus und er saß mit einem alten Ex-Freund im Café und amüsierte sich. Es war falsch, aber zu Hause konnte er es ohne Yohji nicht aushalten und im Krankenhaus hatte er immer Angst, Yohji zu sehr aufzuregen oder anderweitig zu schaden. Etwas total unlogisches, denn schadete er Yohji mit dem hier nicht auch? Wir tun doch gar nichts! Nur reden! Hör auf dir etwas vor zu machen, Schuldig! Du liebst Yohji, daran wird sich nichts ändern!
Schuldig eilte um das Auto, um Yohji die Tür aufzuhalten. „Hey, wie geht's dir? Gib mir die Tasche! Fühlst du dich wirklich schon gut genug, um nach Hause zu fahren? Wollen wir zuerst was essen gehen? Oder spazieren?" Yohji musste über die Nervosität und Fürsorge Schuldigs lächeln. Er tat so, als wäre er aus Glas und seine Aufgekratztheit machte ihm fast schon selbst Sorgen! Am liebsten hätte er ihn mit einem Kuss zum Schweigen gebracht, aber Schuldig blieb nie mehr als ein paar Sekunden stehen. „Schu, es reicht! Du bist ja total außer dir!" Sofort blieb der Deutsche wie angewurzelt stehen. „'Tschuldigung." Schuldigs rotes Haar fiel nach vorne und ein reumütiges Lächeln erschien auf dem spitzbübischen Gesicht. Yohji konnte nicht anders. Er lachte, wie schon seit Monaten nicht mehr und bald traten ihm Tränen in die Augen. „Lass uns einfach nach Hause fahren!", brachte er außer Atem hervor und stieg in den Wagen.
Brad holte tief Luft. Yohji würde bald hier ankommen und er musste sich jetzt zusammenreißen. Er würde der Erste sein. Der Erste, der mit Yohji sprechen würde! Er brauchte jetzt einfach Rat. So, wie sich Aya in letzter Zeit verändert hatte... damit konnte er nicht umgehen! Wie auch? Noch nie war Aya so emotional gewesen und dabei liebte er diese Seite an Ran doch so. Aber in den letzten Wochen war es fast schon unausstehlich. Vielleicht, weil er selbst keine gefühlvolle Seite hatte? Er war vielleicht einfach zu kalt für den Japaner. Aber dann wäre es doch schon vorher eskaliert. Was war nur falsch? Es ärgerte ihn, dass der einzige, der diese Frage beantworten konnte, derjenige war, den sie so fertig gemacht hatten. Yohji war in vielerlei Hinsicht einfach viel zu weich für den Amerikaner und doch brauchte er gerade diese Weichheit gerade jetzt. Es war doch einfach skurril! Mit müden Augen starrte Brad auf den Bleistift in seiner Hand und seine Gedanken drifteten weg. Etwas, was er sich früher bei Schwarz nie erlaubt hätte. Unbewusst begannen seine Finger mit dem Stück Holz zu spielen und irgendwann trommelte er mit dem kleinen Radiergummi am Ende des Stifts auf dem Schreibtisch herum. Bald erreichte der Rhythmus einen Punkt, an dem Bradley selbst davon genervt war und er seufzte auf. Es wurde Zeit, dass Yohji wiederkam!
Schuldig machte in seinem Kopf ein paar Luftsprünge. Er hatte gelacht! Richtig gelacht! Etwas ruhiger setzte er sich nun ans Steuer und ließ den Motor an. Doch bevor losfuhr beugte er sich schnell zu Yohji rüber und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Das Radio wurde angeknipst und Schuldigs Laune hob sich noch ein wenig mehr. Christina Aguilera schmetterte gerade ihren Song „Hello" durch die Lautsprecher. Unbewusst begann er mitzusummen. Das schien ein echt guter Tag zu werden!
Omi nestelte an seinem Hemdknopf und fluchte leise. Er war so aufgekratzt, weil Yohji wiederkam und er wollte sich doch entschuldigen! Für jeden Mist, der ihm über die Lippen gekommen war! Ken konnte sich das ganze schon nicht mehr mit ansehen und stupste Omis Finger weg. Ruhig knöpfte er das Hemd zu und ordnete noch schnell einige Strähnen von dem goldenen Haar. „Wie kann man nur so nervös sein?", lächelte er. Doch auch Ken hatte einige Probleme nicht aufgekratzt in ihrem Zimmer herumzulaufen. Schließlich würde auch er an diesem Tag Yohji eine ganze Menge um Entschuldigung bitten müssen. Ein Klopfen unterbrach die eingetretene Stille. „Ja, herein?" Nagi stolperte etwas haltlos ins Zimmer. „Könnte mir mal jemand helfen?" Die Hose des Jüngsten wurde krampfhaft mit einer Hand an Ort und Stelle gehalten und das T-Shirt war total verdreht und fesselte Nagis Arm zur Unbeweglichkeit. Gleichzeitig prusteten Ken und Omi los, so dass Nagi beleidigt einen Schmollmund zog. „Das ist gar nicht witzig!" „Ok, ok, Nagi! Ken hat heute die meiste Ruhe dafür!" Ken stellte sich vor Nagi und kratzte sich am Kopf. „Wie hast du das nur geschafft?" Vorsichtig befreite er den Arm aus dem Knäuel und lächelte, als Nagi erleichtert aufseufzte. „Danke." Ken musste es zugeben, der Kleine war einfach süß! Kein Wunder, dass Omi sich verdammt schwer tat, ihn loszulassen. Doch schnell verblasste das Lächeln. Trotzdem konnte er Omi nicht teilen! Vielleicht konnte er Nagi das irgendwie erklären. Unauffällig warf er einen Blick über seine Schulter auf Omi, der immer noch nervös vor dem Spiegel stand und wandte sich wieder an dem Jüngsten ihrer Wohngemeinschaft zu. Nagi hatte es geschafft sich richtig anzuziehen und prüfte noch einmal den Verband an seinen Rippen, doch scheinbar fühlte er Kens Blick auf sich gerichtet und sah auf. Stumm bedeutete Ken Nagi, dass er ihm folgen sollte.
Nagi schluckte, folgte dem älteren Mann aber ohne zu zögern. Er wusste, was jetzt kommen würde. Eigentlich hatte er es schon viel früher erwartet, aber Ken schien sich nie ein Herz fassen zu wollen und Nagi sah es nicht ein selbst damit anzufangen. Ken steuerte Nagis Zimmer an und der kleine Telekinet hatte nichts dagegen. Das war wenigstens vertrautes Terrain. Kaum standen sie in dem kleinen Zimmer, da erblickten Nagis Augen auch schon die verblühte weiße Rose, die Yohji ihm geschenkt hatte und lächelte traurig. Es kam ihm vor, als ob es Jahre her war, seitdem Yohji ihn im Blumenlager getröstet hatte. Ein dezentes Räuspern riss Nagi aus seinen Gedanken. „Nagi, ich muss mit dir über Omi reden. Und über mich... ich meine, über mein Problem... na ja, kein richtiges Problem, also nicht soooo ein Problem... es ist nämlich so..." Frustriert brach Ken ab. „Mann, nicht mal einen vernünftigen Satz bekomm ich raus!" Nagi lächelte heimlich. Er wusste, es war nicht zum Lachen, aber Ken wirkte in solchen Situationen einfach total überfordert und kindlich. Doch schnell wurde er wieder ernst, als er den nächsten Satz hörte. „Ich kann ihn nicht teilen, Nagi! Ich kann nicht einfach dabei sitzen, während er dir immer noch hinterher trauert. Ich kann das nicht! Mir hat schon einmal ein guter Freund alles genommen, was ich hatte. Ich könnte es nicht ertragen, wenn sich das wiederholt. Gott, versteh das nicht falsch! Ich liebe dich! Ich liebe dich wie man einen guten Freund nur lieben kann, aber ich kann Omi nicht einfach hergeben!" Nachdenklich ließ sich Nagi einfach in den nächsten Sessel sinken, die sein Zimmer schmückten und wies Ken an, das selbe zu tun. „Wer sagt denn, dass du das musst? Mit Omi und mir ist es vorbei und ich renne ihm nicht hinterher! Er gehört dir! Es hat mich einige Zeit gegrämt und mitgenommen, ja, aber jetzt ist das vorbei. Mein Gott, in letzter Zeit hatte ich mit anderen Dingen zu kämpfen." Ken ließ den Kopf sinken. Er wollte es glauben, wirklich! Doch es fiel ihm so schwer. „Ich bin in solchen Sachen schwer zu ertragen. Ich brauche wohl noch Zeit das zu verarbeiten." Ken erhob sich leise und ging auf Nagi zu, der gedankenverloren die Rose anstarrte. Sanft verstrubbelte er dem Jungen das Haar und beugte sich dann sogar hinab um Nagis Stirn zu küssen. „Es tut mir leid, Kleiner! So viel musstest du wegen mir durchstehen." Nagi lächelte schwach, hauchte Ken einen Kuss auf die Lippen. „Keine Sorge! Ich kann jetzt zwar noch nicht sagen, dass ich dir alles vergebe und vergesse, aber irgendwann wird es soweit sein. Und bis dahin bin ich immer für dich da. Weil ich dich auch liebe, Ken-kun. So, wie man nur einen Freund lieben kann."
Yohji konnte es nicht glauben, dass ihm gerade jetzt ein wenig Angst in die Knochen fuhr. Er stand vor seinem zu Hause und hatte Angst hinein zu gehen. War das eigentlich normal? Schuldig umschlang ihn zärtlich von hinten. „Bist du bereit, Liebster?" Yohji atmete tief durch, dann nickte er. Entschlossen schritt er auf die Tür zu, doch gerade als er die Türklinke ergreifen wollte, wurde die Tür aufgerissen. „Yohji! Endlich bist du wieder da! Komm rein!" Omi sprang Yohji wie ein junger Hund an den Hals. Überrascht ließ sich Yohji ins Wohnzimmer ziehen, wo ihn schon Ken und Nagi erwarteten. Sofort sprang der Jüngste der Gruppe auf und lächelte aufgeregt. „Yohji, geht es dir wieder gut?" Yohji nickte. „Was geht denn hier vor?" Ken und Omi wechselten vorsichtig einen Blick, dann trat der blonde Junge vor. „Wir wollten mit dir reden."
Bradley stürzte hastig die Treppe hinunter. Er war zu spät! Yohji war bestimmt schon da! Er hatte ihn doch abfangen wollen! Verdammter Mist! Ungebremst stolperte er ins Wohnzimmer, schubste Omi etwas zur Seite und rief: „Ich bin zuerst dran!" Und bevor auch nur einer protestieren oder in Yohjis Fall fragen konnte, was zum Teufel das alles überhaupt zu bedeuten hatte, kam Aya aus der Küche, ließ seinen Teller fallen, als er Yohji erblickte und stieß ein „Yohji, du bist wieder da! Gott sei Dank, ich muss nämlich unbedingt mit dir reden!" hervor.
Wenn Schuldig nicht gewusst hätte, was diese Leute Yohji alles angetan hatten, hätte er wahrscheinlich laut aufgelacht. Diese Szene war einfach lächerlich und surreal! Leise schlich er sich an Yohji heran, nahm ihn in den Arm und funkelte die anderen böse an. Er würde seinen Liebsten mit Krallen und Zähnen verteidigen. Egal, was diese Typen vorhatten!
tbc
Den Song hör ich gerade und am liebsten würde ich die ganze Zeit mitgrölen und tanzen!
Mein kleiner Extra-Kommentar:
Also gut, diesmal hat es echt EXTREM lange gedauert! schon Droh-Mails erhalten hat Ich entschuldige mich! Meine Ideenlosigkeit scheint einfach nicht mehr aufzuhalten sein. Mein Ziel wird es sein, diese Geschichte bald zum Abschluss zu bringen. Was dieses Kapitel angeht... meiner Meinung nach viel zu kitschig und gefühlsbeladen. (vielleicht weiß ich deshalb einfach nicht weiter... solche Gefühlsausbrüche fallen mir nie wirklich leicht) Bitte schreibt mir Kommentare! Ich denke, die brauche ich mehr denn je... seufz
Eure Ne-chan
