Okay, okay, ich habe mein wohlgehütetes Prinzip der zwei- kapitel- Veröffentlichung gebrochen, ich weiß, Asche auf mein Haupt g, aber das sind ja nicht irgendwelche Kapitel, sondern vielleicht die fast wichtigsten der ganzen Geschichte und ich will meine Leser nur wissen lassen, dass mir Kapitel 25 schlaflose Nächte und Depressionen bereitet hat, der zweite Teil macht mich immer noch nicht glücklich, aber ich habe zu dieser sauschwerem Situation mein bestes gegeben. Also biiiiiiiiiiiitteeeeeeee, eine Review wäre sehr angebracht, ob zum guten oder schlechten.
Interlude
„Onkel...?"
Éomer schob vorsichtig den Vorhang ein Stück zur Seite, um Eintritt zu erbitten.
„Éomer, tritt ein, wir haben zu reden." König Théoden stand mit dem Rücken zu ihm und drehte sich mit ernstem Gesicht zu Éomer um, als dieser das Zelt betrat. Der Marschall wartete angemessen, bis Théoden sein Anliegen an ihn richtete.
Es war tiefe Nacht , er hatte eigentlich vorgehabt, ein wenig Schlaf zu suchen, doch Théoden hatte ihm ausrichten lassen, dass er in eines der Zelte kommen sollte. Éomer hätte eh keine Ruhe gefunden. Nun sprach der König zögernd mit gedämpfter Stimme zu ihm.
„Es... ist mir aufgefallen, dass deine Konzentration in letzter Zeit etwas nachgelassen hat und wenn ich mir jetzt dein Gesicht so betrachte, bestätigt sich meine Vermutung, dass es mit der Herrin Élwen zu tun hat..."
Éomer stellte sich grade hin und biss sich auf die Lippen, es ärgerte ihn, dass ihm seine Gefühle so offensichtlich ins Gesicht geschrieben waren.
„Mein König, ich versichere euch, falls meine Position an Respekt verloren haben sollte, dass dies nicht mehr vorkommen wird. Die bevorstehende Schlacht macht mir Gedanken..." Er ließ seinen Kopf sinken, als Théoden auf ihn zutrat und ihm überraschenderweise eine Hand auf die Schulter legte.
„Éomer, ich weiß, dass ich nie die Funktion eines Vaters für dich inne hatte, aber behandle mich nicht, als ob ich keine Ahnung von Gefühlen hätte. Ich war auch einmal jung und ich war auch einst verliebt..."
Éomers Augen weiteten sich und er nickte in dem Wissen, dass er seinem Onkel nichts mehr vormachen konnte. Der Druck von des Königs Hand verstärkte sich.
„Aber du musst wissen, welche Stellung du im Moment vertreten musst. Unsere Männer sind hoffnungslos, ihnen ist bewusst, dass die meisten, wenn nicht sogar alle, nicht nach Hause zurückkehren werden. Sie schauen zu dir auf, Éomer, wir müssen stark für sie sein!"
Ein Gedanke keimte in Éomer auf, der Gedanke, dass er den falschen Weg gewählt haben mag, um gewappnet für die Schlacht zu sein. Er hatte sich selber gesagt, dass es das Beste wäre, nicht seinen Gefühlen nachzugeben, doch würde er mit einer Barrikade um sein Herz bereit sein für die nächsten, vielleicht letzten Tage?
„Nein.", antwortete er mehr sich selber, als seinem Onkel, doch er hob seinen Kopf und traf den Blick Théodens.
„Onkel, habt ihr eure Gemahlin geliebt?"
Verwundert über diese offene Frage wich Théoden einen Schritt zurück. Doch dann nickte er traurig.
„Mehr als mein Leben...", flüsterte er in Erinnerung an seine verstorbene Frau.
„Und sagtet ihr eurer Frau dies, bevor ihr in eine Schlacht geritten seid?"
Es war still für einige Sekunden, bevor der König antwortete.
„Jedes Mal nahm ich sie in den Arm, noch ehe ich aufs Pferd stieg.", Théodens Blick war nicht mehr in Dunharg, sondern weilte in längst vergangenen, glücklicheren Zeiten. „Ich küsste sie und roch ein letztes Mal an ihrem Haar, das den Duft von Heu und frischem Gras trug.. Meine letzten Worte waren immer, dass ich sie liebe...".
Nun berührte Éomer seinen Onkel an der Schulter.
„ Und wenn ihr es nicht getan hättet, hätte euch der Gedanke daran nicht losgelassen. Onkel, ich liebe diese Frau und werde nicht in meinen Tod ziehen können, ohne sie ein letztes Mal in den Armen gehalten zu haben..."
„Ja...", immer noch abwesend nickte Théoden, dann fasste er sich wieder und betrachtete seinen Neffen. „Ich bin stolz auf dich, mein Neffe, und darauf, mit dir in diesen Krieg zu ziehen. Ich sagte dir schon in Helms Klamm, dass du ein großartiger König geworden wärst und die Herrin Élwen wäre dir eine ebenso kluge und stolze, wie auch ehrenhafte Königin gewesen. Das ein alter Mann wie ich erst in seinen letzten Tagen seine Augen öffnet...".
Vereinzelte Tränen quollen in seinen Augen und er wischte sie schnell weg.
„Es tut mir leid, Éomer, in Edoras sagte ich Élwen, sie sollte sich von euch fernhalten, es wäre das beste für dich, verzeih mir.." Enttäuschung stieg in Éomer hoch, doch er schluckte sie hinunter.
„Es gibt nichts zu verzeihen, Onkel..." Noch nie hatte er Théoden so väterlich erlebt, wie in dieser Nacht. Jetzt legte der König eine Hand an Éomers Wange.
„Du hast den Edelmut deiner Mutter. Sie wäre stolz auf dich gewesen. Nun geh zu der Frau, die du liebst, aber vergiss nicht, das es ein Abschied sein wird."
Obwohl es in dieser Situation nicht nötig gewesen wäre, verbeugte sich Éomer leicht in Respekt vor dem König von Rohan, bevor er das Zelt verließ und sich auf die Suche nach Élwen machte. Plötzlich hörte er ihre Stimme aus einem der Zelte kommen. Es war das Zelt des Königs und er wunderte sich, weswegen sie gerade dort war, da Théoden in einer anderen Unterkunft verweilte, doch als er sich dem Zelt näherte, vernahm er noch eine andere, männliche und fremde Stimme...
