Disclaimer: So gut wie alles gehört JKR, ich verdiene kein Geld mit dieser Geschichte. Das Wappen der Lestranges ist eine schamlose Kopie aus Yamatos „Amicus Draconis", danke noch einmal vielmals, dass ich unkreatives Etwas das verwenden durfte!
Anmerkung: Ja! Ich lebe noch! Ich weiß, es ist Ewigkeiten her, dass ich Todesengel geupdated hab. Und ich hoffe, meine Leser sind mir nicht verloren gegangen! Allen, die sich noch an mich und meine Fanfiction erinnern können uns das hier lesen, wünsche ich viel Spaß mit dem dritten Kapitel!
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Böses Erwachen
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Einen Tag vor Sylvester war es soweit. Schon als Draco am Morgen die große Treppe in der Eingangshalle hinunter kam und durch die Eingangshalle schritt, bemerkte er die Spannung, die durch das gesamte Herrenhaus flimmerte, sich in jeden Winkel schlich und alle Mitglieder der Dienerschaft in ängstliche Erregung versetzte.
Denn heute war der Tag, an dem der Dunkle Lord Amelie und Girard Lestrange aus seinen Fängen entlassen und sie hierher, nach Malfoy Mansion schicken würde. Und da die meisten Bediensteten das Ehepaar noch aus früheren Tagen kannten, war es die Erinnerung an die grausame Kälte, die diese beiden ausstrahlten, die sie alle mit Angst und Schrecken erfüllte.
Doch Draco vermutete, dass ihre Furcht unbegründet war. Lucius hatte erzählt, dass Amelie und Girard noch immer nicht auf der Höhe ihrer geistigen Fähigkeiten angelangt waren, was nach dreizehn Jahren Askaban auch nicht weiter verwunderlich sein durfte.
Draco erinnerte sich nicht an seine Tante und seinen Onkel. Er war noch zu jung gewesen, als sie 1982 für ihre Verbrechen an Frank und Tara Longbottom nach Askaban gewandert waren und alles, was er wusste, bezog er aus den Erzählungen seiner Eltern oder anderer Todesser. Die Lestranges waren immer als Helden, als Märtyrer verehrt worden, als etwas anderes kannte Draco sie nicht. Es fiel ihm allerdings auch nicht sonderlich schwer, sie sich nicht als liebende und treusorgende Verwandte vorzustellen . . .
Mit einem leicht spöttischen Gesichtsausdruck betrachtete er das Wappen der Lestranges, das ihnen zu Ehren über der Flügeltür zum Empfangssaal aufgehängt worden war. Ein Schakal auf grün-silbrigen Grund. Als ob irgendjemand in dieser Familie Amelie und Girard Respekt entgegen bringen würde . . .
Draco wusste, dass sein Vater sich noch niemals gut mit den Lestranges verstanden hatte um nicht zu sagen, die Stimmung untereinander war eisig gewesen und das Bedürfnis der einzelnen Beteiligten lediglich, den anderen Schaden zuzufügen. Damals, als Voldemort noch auf dem Höhepunkt seiner Macht gestanden hatte, waren es zwei Familien gewesen, die um seine höchste Gunst und die größte Macht gekämpft hatten: die Malfoys und die Lestranges.
Lucius und Girard und Amelie verabscheuten sich, auch wenn sie sich in der Öffentlichkeit immer mit geheuchelter Anerkennung begegnet waren.
Was seine Mutter betraf, so wusste Draco nicht, warum Lucius sie, eine geborene Lestrange, überhaupt geheiratet hatte. Manchmal vermutete Draco, einzig und allein die Tatsachen, dass Narcissa aus einer der ältesten Familien des französischen Hochadels stammte, war für Lucius Grund genug für eine Heirat gewesen.
Wie Narcissa zu ihrem Bruder und dessen Frau stand, wusste Draco nicht. Sie schien sich zwar immer um sie zu sorgen, doch Draco weigerte sich, das Wort 'Sorge' mit seiner Mutter in Verbindung zu bringen. Respekt jedoch brachte sie ihnen mit Sicherheit nicht entgegen.
Als er den Empfangssaal betrat, schlugen ihm die leisen Klänge von Beethovens Fünfter entgegen und er verzog sein Gesicht zu einer angewiderten Grimasse. Was seine Mutter an diesem gottverdammten Schlammblut fand, hatte er noch nie verstanden.
„Du bist spät, Draco.", stellte Narcissa fest, die mit elegant übereinandergeschlagenen Beinen auf einem der ausladenden Stühle mit Lehnen aus feinstem Elfenbein saß und sich von Helena, der jungen Bediensteten, die Fingernägel maniküren ließ.
„Wo ist Vater?", entgegnete Draco und tat, als habe er den Vorwurf seiner Mutter überhört.
„Er kümmert sich noch um die Akten der Gefangenen aus Eilean Donan Castle. Seine Lordschaft hat ihn angewiesen, die Personen auf etwaige Tugenden zu prüfen, die unserer Sache dienen könnten.", antwortete Narcissa.
In Dracos Ohren hörte sich seine Mutter an, als spreche sie über wehrlose Puppen. Und in ihren Augen waren diese Gefangenen wahrscheinlich auch nichts anderes als willenlose Marionetten.
In diesem Moment ging die Tür erneut auf, Draco hob den Kopf – und sah sich zwei Menschen gegenüber, die so wenig menschliches an sich hatten, wie er es noch nie zuvor gesehen hatte.
Beide konnten sich nur gestützt auf zwei der männlichen Dienstboten, die sich bemühten, ihren beiden Patienten nicht allzu nahe zu kommen, fortbewegen.
Die Frau war klein, höchstens einen Kopf größer als Draco, hatte langes, schwarz glänzendes Haar, dunkle Augen und der Eindruck ihrer zierlichen, wenn nicht gar schmächtigen Figur wurde von der bleichen Haut, die sich über ihre Knochen spannte, nur noch verschärft.
Der Mann dagegen war groß und musste früher einmal von stattlicher Figur gewesen sein, doch nun waren seine ehemals breiten Schultern zusammengesunken und die blonden Haare, die er einmal gehabt hatte, waren schlohweiß.
Rein äußerlich wirkten beide, als seien sie lediglich furchtbar ausgelaugt und erschöpft, denn trotz aller Abgespanntheit wirkten sie sauber und gepflegt.
Was ihnen jedoch alles Menschliche, alles Geistige nahm, war der Ausdruck in ihren Augen. Sie waren stumpf, vollkommen leblos, keine Gefühle spiegelten sich in ihnen wider, nicht einmal Hass und Verachtung. Sie schienen nichts um sich herum wahr zu nehmen und Draco kam es vor, als lebten sie in einer eigenen Welt.
Und dieser Starrsinn, gepaart mit einer unheimlichen und unheilverkündenden Kälte die von ihnen ausging, war das, was sie mehr wie Geister auf der Schwelle von Leben zu Tod wirken ließ, als wie menschliche Wesen.
Draco sah sich zum ersten Mal in seinem Leben Amelie und Girard Lestrange gegenüber.
„Amelie! Girard!", zwitscherte Narcissa und Draco wurde beinah schlecht von der Falschheit in ihrer Stimme. Soviel also zum Thema Respekt . . . Ironisch lächelnd sah er dabei zu, wie seine Mutter auf das Ehepaar zuging und zunächst ihre Schwägerin und danach ihren Bruder umarmte. „Setzt euch doch!", forderte sie die beiden schließlich auf.
Amelie und Girard reagierten nicht auf ihre Anweisung und erst, als sich auf Narcissas Stirn eine steile Falte bildete, besannen sich die Bediensteten und führten die beiden zu zwei Stühlen der Hausherrin gegenüber.
„Wie geht es euch?", wollte Narcissa wissen. Draco hielt die Frage für überflüssig. Wem konnte es nach dreizehn Jahren Askaban schon gut gehen?
Girard blickte kurz auf und seine Augen flackerten, als würde er versuchen zu verstehen.
„Das ist Draco, mein Sohn.", erklärte Narcissa nach einer Weile, in der ihr Bruder nicht geantwortet hatte, und Girard richtete seine Aufmerksamkeit daraufhin auf Draco, der sich unbewusst aufrichtete und den verschlossensten und ungerührtesten Gesichtsausdruck aufsetzte, zu dem er fähig war.
Als Girard Dracos Blick begegnete, blitzte es in seinen meerblauen, toten Augen auf und für den Bruchteil einer Sekunde erkannte Draco in ihnen die Skrupellosigkeit und die Grausamkeit wieder, die diesen Augen einmal innegewohnt hatten.
Dann jedoch kehrte der Stumpfsinn zurück und Girard begann, mit dem Oberkörper leicht hin- und herzuwippen und die Lippen zu bewegen, als singe er ein Lied, das nur er hören konnte.
In diesem Moment ging die Tür zum wiederholten Male mit einem heftigen Schwung auf und Lucius kam herein stolziert. Er war vollkommen in schwarz gekleidet, lediglich sein Umhang schimmerte in einem silbrigen Licht.
„Wen haben wir denn da.", begann er. „Amelie und Girard. Wie schön euch wieder zu sehen.", Draco viel es nicht schwer, den Hohn in der Stimme seines Vaters herauszufiltern.
Narcissa warf ihrem Mann einen funkelnden Blick zu, den dieser allerdings nur ungerührt erwiderte.
„Was hat Er mit ihnen gemacht?", fragte Narcissa daraufhin.
Gelassen begab sich Lucius ans Fenster. „Was soll Er mit ihnen gemacht haben? Nichts natürlich. Außer ihnen ein akzeptables Aussehen zu geben. Snape sucht noch nach einem Gegenmittel. Momentan sind sie einfach nur leblose menschliche Hüllen.", erklärte er kalt.
Draco sah erneut auf seine Tante und seinen Onkel. Was Askaban aus ihnen gemacht hatte, hatte nichts mehr mit den strahlenden Helden zu tun, als die sie verehrt wurden. Sie hatten nichts mehr gemein mit einem Paar der mächtigsten Zauberer, die jemals auf Erden existiert hatten und in ihnen war nichts mehr übrig von dem Stolz der Lestranges, der überall sowohl verehrt als auch gefürchtet worden war. Sie waren nicht mehr das, wozu sie geboren wurden. Weil sie sich in ihrem Fanatismus verloren hatten.
„Warum sprechen sie nicht?", fragte Narcissa.
„Hast du schon mal versucht, nach dreizehn Jahren des Schweigens oder leiderfüllten Schreiens deine Stimmbänder zu benutzen?", erkundigte sich Lucius.
Draco musste innerlich lächeln, als er den unterschwelligen Sarkasmus hinter der Worten seines Vaters vernahm. Lucius wusste sehr genau, wie er Narcissa zu Weißglut treiben konnte.
Dann allerdings ließ Lucius sich doch dazu herab, seine Aufmerksamkeit von der Landschaft draußen abzuwenden und seine Frau anzusehen. „Er hat ein paar unverständliche Laute von sich gegeben. Sie hat bis jetzt noch gar nichts gesagt. Selbst der Cruciatus hat sie nicht zum Reden gebracht."
Draco richtete seinen Blick auf Amelie. Die kleine Frau saß zusammengekauert auf ihrem Stuhl, die Haare verdeckten wie ein Schleier ihr Gesicht. Sie hatte die Arme um den Oberkörper geschlungen, als sei ihr kalt, und wippte unaufhaltsam mit den Beinen hin und her. Es schien, als existiere sie nur noch, ohne wirkliches Leben innezuhaben; als wäre ihre Seele – falls sie eine solche überhaupt jemals besessen hatte – bereits aus dem Körper geflüchtet und hätte einer gähnenden Leere Platz gemacht.
„Sie ist irre geworden. Ich bezweifle, dass sie ihre geistige Gesundheit jemals wieder erlangen wird. Seine Lordschaft überlegt, ob er sie den Dementoren nicht lieber ganz zum Fraß vorwerfen sollte.", informierte Lucius seine Frau nüchtern. Keine Regung in seiner Stimme verriet, ob ihm diese Tatsache Leid tat, was wohl hauptsächlich daran lag, dass sie ihm nicht im geringsten Leid tat.
Doch plötzlich ging eine Veränderung in Amelie vor. Draco sah zu, wie sie ihre weiße, unglaublich dünne Hand hob und sich mit überlegten und bedachten Bewegungen die Haare hinter die Ohren strich. Einen Moment verweilte sie so, dann hob sie den Kopf – und Draco sah auf einmal wieder jene Frau vor sich, die sie einmal gewesen war. Und trotzdem oder gerade deshalb lief ihm ein Schauer über den Rücken.
Denn in ihren klaren dunklen Augen funkelten eiskalte Wut, wilde Entschlossenheit und eine unendliche Gier nach Rache und auf ihr Gesicht waren der Stolz und ein sadistischer Wahnsinn zurückgekehrt.
„Er ist wieder erstanden.", krächzte sie mit einer Stimme, die nicht mehr menschlich klang.
Und mit einem Mal wurde Draco bewusst, warum man Amelie und Girard Lestrange die Vorboten der Hölle genannt hatte.
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„Mum wird euch umbringen, das ist euch doch hoffentlich klar, oder?", flüsterte Ron leise, während ihm die Zwillinge haufenweise Feuerwerk in die Arme drückten.
„Sie wird gar nicht wissen, dass das Feuerwerk von uns ist.", erwiderte Fred ungerührt.
„Und bis sie es herausgefunden hat, ist das Feuerwerk schon längst vorbei und wir haben erreicht, was wir wollten: die Aufmerksamkeit der Nachbarschaft.", grinste George.
Ron schüttelte den Kopf und wandte leicht genervt die Augen zur Decke. Doch er konnte nicht umhin, sich auf Mitternacht zu freuen, wenn die von den Zwillingen erfundenen Feuerwerkskörper am Himmel explodieren und die Nacht zum Tag machen würden. Er hatte Fred und George bereits in den höchsten Tönen von ihrer neuen Erfindung schwärmen hören und er war gespannt darauf, welche Besonderheiten sie dieses Mal eingebaut hatten.
In diesem Moment betrat Harry das Zimmer der Zwillinge und winkte ihnen hektisch zu. „Die Luft ist rein. Beeilt euch!", wisperte er und schielte noch einmal um die Ecke, bevor er die Tür freigab und leise die Treppe nach unten stieg, sorgfältig darauf bedacht, nicht auf eine knarrende Stufe zu treten.
Ron, Fred und George folgten ihm und die vier Jungs schraken fürchterlich zusammen, als plötzlich eine Stimme über ihren Köpfen erklang:
„Ach, hier seid ihr. Mrs. Weasley hat euch schon gesucht und . . . was habt ihr da?"
Die vier Ertappten wandten den Kopf nach oben und sahen sich Hermine gegenüber, die am Treppengeländer gelehnt stand und skeptisch auf sie herabblickte.
„Schhh!", raunte George ihr missgelaunt zu.
„Das sind doch nicht etwa . . .", begann Hermine, doch dann begannen ihre Augen zu glänzen. „Habt ihr dieses Feuerwerk erfunden?", fragte sie die Zwillinge.
Fred und George sahen sich misstrauisch an, bis Fred seine Aufmerksamkeit schließlich wieder auf Hermine richtete. „Ja. Und wenn du uns jetzt eine Strafpredigt halten willst,
dann . . ."
„Aber das will ich doch gar nicht!", widersprach sie begeistert. „Ich liebe Sylvester! Und ich habe noch nie magisches Feuerwerk gesehen!"
„Ähem . . .", Fred wusste ganz offensichtlich nicht so recht, was er sagen sollte, denn mit solch einer Reaktion Hermines, die doch sonst immer so bestrebt war, den Regeln zu folgen, hatte er nicht gerechnet.
„So, können wir jetzt bitte alle wieder ruhig sein und weitergehen?", hörte man Rons Stimme ungeduldig hinter dem Stapel Feuerwerk hervorklingen.
„Okay, aber achtet auf die vierte Stufe von unten auf, die quietscht.", erinnerte George sie leise und die Gruppe stieg die Treppe weiter nach unten.
„Pass auf den Mistelstrauch auf!", warnte Harry, als sie im Erdgeschoss angelangt waren und er lotste Ron vorsichtig durch die Durchgangstür, damit dieser mit einer besonders langen Rakete nicht die grünen Zweige von der Decke riss.
Als sie durch die Küche nach draußen in den Garten traten, sah Harry sich noch einmal prüfend um. „Die anderen scheinen in der Scheune noch neues Feuerwerk zu holen, sie sind nirgends zu sehen. Los, kommt!", meinte er und die fünf Jugendlichen rannten über den verschneiten Rasen hinter einen mannshohen Stapel Holzscheite und legten ihre Feuerwerkskörper auf einem Stück Stoff ab, dass sie vorsorglich auf dem Boden ausgebreitet hatten.
„Wann fangt ihr mit eurem Feuerwerk an?", wollte Hermine wissen.
„Wenn unsere Eltern nichts mehr haben. Dann kriegen wir umso mehr Aufmerksamkeit.", antwortete Fred, während er begann, die einzelnen Raketen in den Boden zu bohren.
„Wir sollten wieder zurückgehen, es ist bereits zehn Minuten vor Mitternacht.", meinte Ron nach einem Blick auf seine neue Uhr. „Fred, George, kommt noch mal mit. Mum und Dad werden euch sonst suchen, wenn ihr nicht zum Anstoßen da seid."
Die Zwillinge nickten und folgten Harry, Ron und Hermine vor die Eingangstür, aus der ihnen gerade Bill, gefolgt von Sirius entgegen kamen.
„Wo wart ihr denn?", fragte Bill.
„Wir haben gedacht, wir könnten noch ein bisschen den Schnee zur Seite schippen.", entgegnete George ohne mit der Wimper zu zucken, doch sie alle ahnten, dass Bill ihnen diese Ausrede nicht ganz abnahm.
„Wo sind Molly und Arthur?", Sirius schaute sich suchend um und in diesem Moment erschien das Ehepaar vor der Scheunentür. Händchenhaltend und, in Mrs. Weasleys Fall, mit einer deutlich rot angehauchten Gesichtsfarbe traten die beiden auf den Rest der Anwesenden zu.
„So, mit den Raketen ist so weit alles fertig. Perfekt in Flaschen einsortiert, wie Sie es mir gesagt haben, Sirius.", informierte Mr. Weasley.
Sirius lächelte. Er wusste von Mr. Weasleys Faible für alles, was mit Muggeln zu tun hatte und so hatte er ihm diese Muggel-Technik, Feuerwerk abzuschießen bereitwillig gezeigt. „Dann kann ja im Grunde nichts mehr schief gehen.", mit einem Funkeln in den schwarzen Augen sah er zunächst die Zwillinge und schließlich Harry an und als dieser den Blick seines Paten bemerkte, musste auch er grinsen.
Sirius ahnte, was hier vor sich ging. Kein Wunder, dachte Harry bei sich, wenn man an die Streiche denkt, die er und James ausgeheckt haben.
„Ich werde noch die Wurzelbrause zum Anstoßen holen gehen. Hermine, hilfst du mir bitte?", wandte sich Mrs. Weasley an das braunhaarige Mädchen und Hermine nickte und folgte der kleinen Frau in die Küche.
Harry indessen zog Ron ein wenig von den anderen weg. „Kann ich dich noch was fragen, bevor das neue Jahr anfängt?"
Ron sah ihn erwartungsvoll an. „Klar, frag ruhig."
„Wann wirst du Hermine endlich sagen, was du für sie empfindest?"
Der Rotschopf starrte seinen besten Freund mit offenem Mund an. Er hatte ganz offensichtlich etwas vollkommen anderes erwartet. Schließlich lachte er auf. „Ich dachte, du fragst mich jetzt Gott weiß was.", stieß er aus, senkte daraufhin aber den Blick. „Ich weiß es nicht. Ich . . . will ihre Freundschaft nicht verlieren. Und was ist mit dir, falls wir beide wirklich . . ."
„Ihr solltet euch nun wirklich nicht um mich kümmern.", unterbrach Harry seinen Freund.
„Ihr beide solltet glücklich miteinander werden, denn dass sie etwas für dich empfindet, sieht selbst ein Blinder mit 'nem Krückstock."
Ron sah ihn bei diesem Muggelsprichwort irritiert an, doch in diesem Moment traten Mrs. Weasley und Hermine wieder aus dem Haus und sie hatten keinen Möglichkeit mehr, sich weiter zu unterhalten.
Als alle ein Glas Wurzelbrause in der Hand hielten, sah Mr. Weasley auf die Uhr und hob den Zeigefinger. „Noch dreißig Sekunden.", verkündete er.
Harry hatte sich zu Sirius begeben und bemerkte, dass dessen Augen in der Dunkelheit leuchteten wie die Augen einer Katze. Es war das erste Sylvester seit seiner Flucht aus Askaban, das er mit einer Familie verbringen durfte, das erste Sylvester, das er, Harry, mit seinem Paten feiern konnte. Es war, als hätte man Weihnachten, Geburtstag und Ostern auf einen Tag gelegt und als Harry Sirius nun ansah, fühlte er ein Gefühl in sich aufsteigen, dass er in seinem fünfzehnjährigen Leben zum ersten Mal empfand: er fühlte die Geborgenheit, das Vertrauen und die Liebe, die eine Familie geben konnte und er konnte es nicht fassen, was er noch vor wenigen Tagen zu seinem Paten gesagt hatte.
Denn Sirius war seine Familie.
„Noch fünfzehn Sekunden.", unterbrach Mr. Weasley Harrys Gedanken und er fiel wie alle anderen in den Countdown mit ein, als Rons Vater zu zählen begann. „Zehn . . . Neun . . . Acht . . . Sieben . . . Sechs . . . Fünf . . . Vier . . . Drei . . . Zwei . . . Eins . . .Null!"
Und in diesem Moment erklangen aus dem Dorf die Kirchenglocken herüber, die das neue Jahr Willkommen hießen und am Himmel explodierten die ersten Feuerwerkskörper zu Wolken aus bunten Sternen
„Frohes Neues Jahr!", wünschten sich alle durcheinander und es wurde begonnen, mit der Wurzelbrause auf den Jahresanbruch anzustoßen.
Kurz darauf wurde Harry von Ron und Hermine in eine stürmische Umarmung gezogen. „Frohes Neues!", schrie Ron in Harrys Ohr, als er versuchte, Mr. Weasleys erste abgefeuerte Rakete zu übertönen.
„Alles Gute im neuen Jahr!", wünschte ihm auch Hermine und küsste ihn sanft auf die Wange.
„Euch beiden auch ein schönes neues Jahr!", erwiderte er und drückte seine Freunde noch einmal kurz an sich, bevor er fühlte, wie ihn jemand an der Schulter berührte und zu sich herum drehte.
Sirius stand vor ihm und sah ihn ruhig an. „Frohes neues Jahr, Harry.", sagte er leise.
„Dir auch, Sirius.", erwiderte Harry und zog seinen Paten daraufhin in eine feste und dankbare Umarmung. Er wollte ihm für so Vieles danken, dass er es nicht in Worte hätte fassen können, doch er spürte, dass Sirius ihn auch so verstand, als dieser seine Umarmung erwiderte.
Als sie sich voneinander lösen, sah Harry in Sirius' Augen, dass sie beide an das gleiche dachten.
Sirius erinnerte sich an James und Lily, Harry erkannte es in seinem wehmütigen und fast schon starren Blick. Er dachte an die Menschen, die er verloren hatte, denen er nicht hatte helfen können, als sie ihn am dringendsten benötigt hätten, und an deren Tod er sich immer noch einen Teil der Schuld gab.
Und Harry dachte an Ginny. An ihr Lächeln, ihre Schönheit, ihre Liebenswürdigkeit – und fühlte sich mit einem Mal wieder so alleine, wie er sich kurz nach ihrem Tod gefühlt hatte. Auch er hatte ihr nicht helfen können, obwohl er hätte ahnen können, was passieren würde.
Sie beide hatten verloren, hatten geopfert und gelitten und verstanden die Trauer des anderen, ohne wirklich darüber reden zu müssen.
Doch dieser vertrauliche Moment wurde zerstört, als über ihren Köpfen eine Rakete in einem gleißend blauen Licht und einem ohrenbetäubenden Lärm explodierte.
„Fred und George?", fragte Sirius und deutete nach oben.
Harry ahnte mehr, als dass er hörte, was Sirius wissen wollte und nickte, während ein schelmisches Lächeln über seine Lippen huschte.
„Wessen Raketen sind das?", hörte Harry Mrs. Weasley irritiert fragen, und sah zum Himmel hinauf, wo sich ihm ein farbenfrohes und abwechslungsreiches Bild von grünen Palmen, blauem Meer, hellem Sandstrand, bunten Figuren, märchenhaften Fabelwesen und bekannter Sagengestalten bot.
„Wessen Handschrift ist das wohl, Mum, hm?", fragte Bill und es war klar, dass es eine rhetorische Frage war.
„Die Zwillinge.", gluckste Mr, Weasley und sah begeistert nach oben, was ihm, unter dem Gelächter von Harry, Ron, Hermine, Sirius und Bill, einen Schlag auf den Hinterkopf von seiner Frau einbrachte.
In diesem Moment stieg die größte der Raketen, die Fred und George erfunden hatten, in den Himmel und als sie einem lauten Knall zerplatzte, geschah zunächst gar nichts. Dann jedoch begannen in der Luft Millionen kleinster heller Lichter zu funkeln, die sich langsam zu rot, gelb, orange und schwarz verfärbten und sich zur Form eines riesigen Phönix bildeten, der, einen lauten melodischen Gesang ausstoßend, aus einem knisternden Feuer empor in den Himmel stieg, bis er sich schließlich in einem noch lauteren Knall in silbrig glitzernde Sterne auflöste, die friedlich zu Boden rieselten.
„Wow!", war alles, was Sirius dazu sagte und Harry erlebte es wohl zum ersten Mal in seinem Leben, dass sein Pate wirklich sprachlos war.
Fred und George waren in der Zwischenzeit hinter dem Holzhaufen hervorgekommen und schlichen sich nun unschuldig grinsend zu ihrer Mutter.
„Nicht böse sein, Mum.", baten sie schmeichelnd. „Es hat schließlich jedem gefallen."
Einen Augenblick lang noch sah Mrs. Weasley ihre Kinder strafend an, dann jedoch breitete sich auf ihrem Gesicht ein Lächeln aus.
„Es war wirklich schön, Jungs. Ich würde sagen, ihr habt endlich einmal etwas Vernünftiges erfunden.", stellte sie fest und die gesamte Familie brach in schallendes Gelächter aus.
„Fred, George, das war klasse.", ließ sich auch Hermine vernehmen, in deren Augen noch immer jenes aufgeregte Funkeln stand.
„Danke, danke, Autogramme gibt's später.", grinste Fred.
„Wenn ihr wollt, sogar mit Bildern, auf denen wir nur Boxershorts tragen.", fügte George hinzu.
„Ihr schreckt eure Fans definitiv ab, ist euch das klar?", fragte Sirius ernst.
Die Zwillinge starrten ihn entrüstet an. „Das fassen wir jetzt als Beleidigung auf!"
„Das die Menschen die Wahrheit aber auch immer als Beleidigung sehen müssen . . .", sinnierte Sirius und flüchtete lachend ins Haus, als die Zwillinge ihm drohend hinterher rannten.
Auch Mrs. und Mr. Weasley, Bill, Harry, Ron und Hermine folgten den Dreien hinein in die Wärme und als Mrs. und Mr. Weasley und Bill schon im Wohnzimmer verschwunden waren, wandte sich Harry noch einmal zu seinen beiden Freunden um – und blieb wie angewurzelt mitten im Flur stehen.
„Was?", fragte Ron unsicher.
Harry wies mit dem Finger zur Decke. „Ihr steht unter dem Mistelstrauch.", erklärte er bis über beide Ohren grinsend. „Viel Spaß.", mit diesen Worten wandte er sich, immer noch lächelnd, ab und verschwand ebenfalls im Wohnzimmer.
Ron starrte auf Hermine hinunter, die mittlerweile ein ganzes Stück kleiner war als er und runzelte verlegen die Stirn. „Äh . . . ich meine . . . dieser Brauch ist doch im Grunde . . .
ähm . . . völlig bescheuert, oder?", stotterte er hilflos und wollte gerade die Flucht ergreifen, als Hermine ihn am Handgelenk festhielt.
„Ron, ich finde den Brauch nicht bescheuert.", sagte sie leise.
Vorsichtig sah sie in seine blauen Augen, in denen pure Panik schimmerte und ein Lächeln legte sich auf ihr hübsches Gesicht.
Und als Ron dieses Lächeln bemerkte, fühlte er sich wie zerlassene Butter. Er fühlte sich, als hätten Fred und George in seinem Magen noch einen Phönix aufsteigen lassen und als beständen seine Beine lediglich aus Gummi. Die ganze Situation wurde auch nicht wesentlich dadurch verbessert, dass Hermine ihn aus ihren unglaublichen, haselnussbraunen Augen auf eine unergründliche Art und Weise ansah. Ron wollte etwas sagen, doch er ahnte, dass er nur unzusammenhängendes Geplapper herausbringen würde, denn auch seine Zunge fühlte sich merkwürdig verknotet an. Stattdessen hob er eine Hand und legte sie sanft an Hermines Wange, die daraufhin die Augen schloss und sich enger an ihn schmiegte.
Als sie die Augen wieder öffnete, lag ein Blick angespannter Ruhe in ihnen, hinter dem Ron allerdings auch eine leise Nervosität zu erkennen glaubte. Langsam, wie in Zeitlupe, beugte er sich zu ihr hinunter, merkte, wie sie sich auf die Zehenspitzen stellte, sich ihm entgegenstreckte und als er nur noch Zentimeter von ihr entfernt war, zögerte er noch einen kurzen Moment, bevor er den Abstand zwischen ihnen endgültig überbrückte und er Hermine sanft und zaghaft auf den Mund küsste.
Er spürte, wie Hermine den Kuss erwiderte, zog sie näher an sich und legte seine Arme um ihren zierlichen Körper, bevor er die Welt um sich herum vergaß und nur noch für diesen einen Augenblick lebte.
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Draco lächelte spöttisch, als er seinem Lehrmeister die Spitzes des Schwertes auf die Brust setzte. „Schachmatt.", flüsterte er hämisch.
Nach einem kurzen Moment, in dem er den ersten Triumph über seinen Fechtlehrer voll auskostete, zog er seine Waffe zurück, trat einen Schritt nach hinten und sah gleichgültig dabei zu, wie der Besiegte sich aufrappelte und mühsam auf die Füße kam, ohne irgendwelche Anstalten zu machen, ihm zu helfen.
„Scheinbar kann ich Euch nun nichts mehr beibringen, Master Malfoy.", stellte Gabriel, Dracos Lehrer, seit dieser zehn Jahre alt war, fest.
„Vielleicht hatten Sie auch nur einen schlechten Tag.", ertönte eine kalte Stimme.
Draco und Gabriel wandten sich um. In der Tür zum Kerker stand Lucius und musterte seinen Sohn und dessen Lehrmeister mit einem ausdruckslosen Blick in den kühlen Augen.
Gabriel verbeugte sich respektvoll, während Draco seinen Vater nur ruhig ansah.
„Lassen Sie uns allein, Gabriel.", forderte Lucius.
Gabriel kam seinem Befehl sofort nach und verließ kommentarlos den Kerker, in dem er schon immer mit Draco trainiert hatte.
Draco indessen verbarg die Fragen, die durch seinen Kopf schossen, hinter seinem gewohnt emotionslosen Gesicht. Doch er beobachtete mit leisem Argwohn, wie Lucius auf ihn zukam und ihm einen schwarzen, bodenlangen Umhang und eine Maske entgegenhielt.
„Zieh das an.", befahl Lucius.
Draco nahm die Kleidungsstücke entgegen und legte sich den Umhang um die Schultern. Sein anerzogenes Misstrauen wuchs mit jeder Sekunde.
„Und jetzt folge mir."
Lucius wandte sich um und ging durch die Tür nach draußen in die dunklen Kerkerflure. Draco folgte ihm, schweigend, wie er es gewohnt war. Sein Vater befahl, er gehorchte. Es war schon immer so gewesen.
Nach einigen Minuten kamen sie in dem einzigen Raum an, in dem man in Malfoy Mansion apparieren konnte.
Als sie in der Mitte des kreisrunden, abgesehen von einem blutroten Wandteppich vollkommen leeren, Zimmers standen, wandte sich Lucius wieder an seinen Sohn.
„In wenigen Sekunden wirst du Seiner Lordschaft gegenüberstehen. Ich erwarte, dass du dich entsprechend verhältst. Sieh Ihn nicht an, bis Er dich dazu auffordert; knie vor Ihm nieder, bis Er dir erlaubt, dich zu erheben; wage es nicht, zu schreien, wenn Er dich mit dem Cruciatus belegt; und verhalte dich so, wie es eines Malfoys in der Gegenwart seines Meisters würdig ist.", rezitierte Lucius.
Er ist dein Meister, dachte Draco sarkastisch, nickte jedoch.
„Und nun setz deine Maske auf. Und nimm sie erst ab, wenn Er es dir ausdrücklich sagt."
Draco kam dem Befehl seines Vaters nach, stülpte sich die Maske über den Kopf – und fühlte sich wie ein neuer Mensch. Mit einem Mal wusste er, warum sich die Todesser im Grunde so auffällig und losgelöst, so zwanglos bewegten, wenn sie ihre Maske trugen. Denn Draco fühlte sich, als würde ihn die Maske von allem abschirmen, was außerhalb von ihr vorging. Er fühlte sich, als könne er allein durch das Tragen dieser Maske Dinge vollbringen, an die er ohne sie niemals gedacht hätte. Draco hatte das Gefühl, als habe er sich mit der Maske eine zweite Identität übergezogen; als sei sein altes Ich von ihm abgefallen und habe einem neuen, grausamen und blutgierigen Charakter Platz gemacht. Er fühlte sich, als würde er vollkommen die Kontrolle über sich verlieren und von einem mit der Maske aufgetauchten Etwas geleitet werden.
Er trug diese Maske zum ersten Mal in seinem Leben – und er wusste schon jetzt, dass er sie hasste.
„Nimm meinen Arm.", nur dumpf hörte er die Stimme seines Vaters an seine verdeckten Ohren dringen und er griff nach Lucius, fühlte, wie die Luft um sie herum für einen Moment zitterte und stand schließlich nach nur Bruchteilen von Sekunden wieder auf festem Boden.
Der Geruch von trockenem Wind und kalter, schneedurchtränkter Luft stieg ihm in die Nase und das leise Heulen eines Wolfes drang an sein Ohr.
Langsam sah er sich um, betrachtete durch die Schlitze vor seinen Augen die Landschaft, die sich ihm bot.
Sie standen auf einer Klippe, hoch über einem kleinen Dorf. Als er sich umwandte, erkannte Draco ein Waldstück, aus dem die Geräusche der Nachttiere klangen. Die Klippe selbst stieg steil an, bis sie sich spitz zulaufend im Nirgendwo verlor. Draco bemerkte jetzt, wie sich sein Vater langsam und mit gesenktem Kopf von ihm zurückzog und schließlich erkannte er auch den Grund für dieses Verhalten.
Zu seiner rechten, auf einem thronartigen Stuhl sitzend, der aus menschlichen Gebeinen gefertigt zu sein schien und der so gar nicht in die Idylle der Landschaft passen wollte, saß Lord Voldemort.
Draco fiel, wie sein Vater es ihm aufgetragen hatte, auf die Knie und senkte den Kopf. Er hatte den Dunklen Lord noch nie zuvor gesehen, war neugierig, wie er wohl aussehen mochte und wagte es trotzdem nicht, sich Lucius' Weisungen zu widersetzen.
„Der junge Mr. Malfoy.", ertönte Voldemorts unsäglich kalte Stimme und Draco fühlte sich, als hätte jemand Eiswasser in seinen Magen gekippt.
„Er macht eine gute Figur, Lucius.", fuhr er fort.
„Danke, Mylord.", antwortete Lucius und Draco wollte einen Moment nicht glauben, dass diese unterwürfige, demütige Stimme tatsächlich zu seinem Vater gehörte, den er doch sonst niemals ohne seinen überheblichen Stolz und einer unglaublichen Arroganz sprechen hörte.
„Stehe auf, Draco Malfoy und nimm deine Maske ab.", forderte Voldemort.
Draco erhob sich langsam, bis er aufrecht stand. Er war sich bewusst, dass er im Grunde zu aufrecht stand, um vor Voldemort demütig zu wirken, doch er konnte es nicht verhindern. Er würde sich von diesem Schlammblut nicht in die Knie zwingen lassen. Mit bedachter Ruhe nahm er die Maske von seinem Gesicht und schüttelte kurz den Kopf, bis seine Haare ihm nicht mehr störend ins Gesicht fielen.
Denn jedoch senkte er den Kopf wieder, ohne einen wirklichen Blick auf den Dunklen Lord geworfen zu haben. Denn so lebensmüde war er nun doch wieder nicht.
Er spürte Voldemorts Blick auf sich, spürte den stechenden Ausdruck in dessen Augen und zwang sich dazu, keine Regung zu zeigen.
„Crucio!", der Fluch kam so plötzlich, dass Draco vollkommen von ihm überrumpelt wurde und unter zuckenden Bewegungen zu Boden glitt. All seine Gedanken konzentrierten sich darauf, den Schrei zu unterdrücken, der sich in seiner Kehle empor zwang, während er sich vor Schmerzen wand, sich fühlte, als würde er von innen heraus verbrennen, als würden seine Organe einzeln von glühend heißen Messern durchstoßen und sich sein Inneres nach außen wenden und umgekehrt. Er würde ihnen nicht die Genugtuung geben, ihn schreien zu hören.
Als Voldemort den Fluch von ihm nahm, blieb Draco noch einen Moment keuchend und zusammengekauert im kalten Schnee liegen, bis er sich mühsam aufsetzte und unter schmerzverzerrtem Gesicht wieder auf die Beine kam.
Noch immer sah er Voldemort nicht an.
„Sieh mich an, Draco."
Draco hob den Kopf – und seine sturmgrauen Augen trafen auf die glühend roten, seelenlosen Augen Lord Voldemorts. Einen Moment lang war Draco beinah fasziniert von dem Anblick des Dunklen Lords: seine Haut war vollkommen weiß, die langen Fingern umschlossen einen tiefschwarzen Zauberstab. Das Gesicht war flach und anstatt einer Nase besaß Voldemort zwei Schlitze, die wie die Nüstern einer Schlange aussahen. Ein violetter Umhang verdeckte seinen spindeldünnen Körper.
Doch obwohl er ungemein schwach und gebrechlich wirkte, ging von ihm eine so starke magische Präsenz und ein solch überwältigendes Charisma aus, dass Draco für einen Moment die Luft anhielt.
Er hatte viele Geschichten über Voldemort gehört, hatte dessen Biographie praktisch mit der Muttermilch eingesogen. Und obwohl er von der dunklen Ausstrahlung und den Überredungskünsten des Dunklen Lords gehört hatte, hatte er die Menschen, die sich ihm unterwarfen und die Kontrolle über sich selbst aufgaben immer verachtet und nicht verstehen können. Jetzt, da er dem Dunklen Lord zum ersten Mal gegenüber stand, begann er plötzlich zu begreifen, warum ihm seine Anhängerschaft so treu ergeben war und sie ihm beinah willenlos folgten oder sich ihm anschlossen.
Doch er bemühte sich, Voldemort möglichst neutral ins Gesicht zu sehen und sich nichts von seinen wirbelnden Gedanken anmerken zu lassen, als sich der Dunkle Lord von seinem Stuhl erhob und langsam auf ihn zuging.
„Du bist stark, Draco. Und dein unbeugsamer Wille gefällt mir. Glaub mir, auch diesen werde ich noch brechen. Ich habe bisher jeden gebrochen, den ich brechen wollte.", sagte er, als spreche er von der belanglosesten Sache der Welt.
Draco antwortete nicht.
„Möchtest du ein Todesser werden und mir dienen?", fragte Voldemort nun und sah Draco direkt in die Augen.
Wenn du dich mit jemandem abfindest, der die Drei Unverzeihlichen nicht beherrscht . . . „Ja, Mylord.", antwortete Draco ergeben.
„Lucius, wie läuft es im Ministerium?", wandte Voldemort sich an Dracos Vater und Draco erlaubte es sich, seine Körperspannung für einen Moment aufzugeben.
„Es läuft alles nach Euren Vorstellungen, Mylord. Fudge vertraut mir blind, ich kann tun und lassen was ich möchte, um Euch zu dienen. Auch die Riesen haben sich nicht dem Phönixorden angeschlossen. Es könnte nicht besser laufen für Eure Lordschaft."
Draco wurde beinah schlecht bei dem Klang von Lucius' Stimme. Er hatte seinen Vater noch nie so erlebt und es ekelte ihn an, ihn so am Boden kriechend zu sehen. Sich freiwillig erniedrigend für ein Wesen, das den Namen Mensch nicht mehr verdiente, dem unter normalen Umständen in keiner Weise der Respekt eines Reinblüters gebührte, und alle Ehre vergessend, die die Familie Malfoy ausmachte.
„Noch nicht heute, aber bald wirst du in meine Gefolgschaft eintreten, Draco.", richtete Voldemort seine Aufmerksamkeit wieder auf Draco, dessen Körper sich sofort wieder straffte. „Doch schon jetzt kannst du mir treue Dienste erweisen. Verbreite meine Lehren in Hogwarts und vergifte die Schule von innen heraus."
Lass sie doch deine Handlanger verbreiten, die haben eher die Macht dazu . . . „Das werde ich, Mylord."
Voldemort schritt an ihm vorbei und ging auf das Ende der Klippe zu. „Heute ist Sylvester, nicht wahr?", fragte er und klang gedankenverloren.
Draco zog es vor, auf diese Frage nicht zu antworten, hielt er sie doch für eine rein rhetorische. Er folgte jedoch Voldemorts Handbewegung und gesellte sich zu ihm an den Rand der Klippe. In diesem Moment erklangen aus dem Dorf Rufe und Schreie, erste Sylvesterraketen stiegen empor und ließen die Nacht taghell leuchten.
Doch plötzlich änderten sich die freudigen Laute der Dorbewohner, wurden angsterfüllt und panisch. Und inmitten all der bunten Farben der explodierenden Raketen erschien mit einem Mal ein kaltes grünes Licht und Draco erkannte in diesem Licht einen Totenschädel, aus dessen Mund sich eine Schlange wand und der hoch über der kleinen Stadt beinah höhnisch in der Luft schwebte.
Auf Voldemorts dünnen Lippen breitete sich ein zynisches und hämisches Grinsen aus, als er das Dunkle Mal am Himmel stehen sah. „Frohes Neues Jahr."
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„Ich möchte, dass du auf dich aufpasst, Harry. Begib dich nicht in unnötige Gefahren, ja? Versprich mir das.", Sirius hatte seinem Patensohn beide Hände auf die Schultern gelegt und sah ihn ernst an. Er ignorierte entschlossen die seltsamen und neugierigen Blicke, die die Vorrübergehenden ihm zuwarfen – zu neu und sensationell schien noch die Erklärung seiner Unschuld – und konzentrierte sich nur auf den Sohn seines ehemaligen besten Freundes.
Es war der vierte Januar und sie standen zusammen mit den Weasleys und Hermine auf dem Gleis Neundreiviertel vor der rubinroten Lock des Hogwarts-Expresses. Heute begann das zweite Halbjahr an der Schule für Hexerei und Zauberei.
Harry erwiderte Sirius' Blick und biss sich innerlich auf die Lippen. Die letzten Tage hatten gezeigt, wie gefährlich ihrer aller Leben mittlerweile geworden war und er wusste, wie besorgt Sirius um seine Sicherheit war. In ihm keimte jedoch wieder der alte Zorn auf, wie ein kleines Kind behandelt zu werden, aber er brachte es nicht über sich, seinem Patenonkel zu widersprechen.
„Ich versprech' es dir.", erwiderte er, woraufhin ein kurzes Lächeln über Sirius' Gesicht huschte.
„Falls du trotzdem Probleme bekommen solltest, dann geh' bitte zu Remus. Er kann dir helfen. Und von seinem Büro aus kannst du mich erreichen. Das Ministerium hat mir eine ziemlich hohe Summe Entschädigungsgeld für die zwölf Jahre in Askaban ausgezahlt und ich werde mir ein Haus in Caernarvon kaufen. Das liegt an der Westküste Englands, gegenüber von Anglesey, dieser kleinen Insel. Ich werde dort sein, um es zu renovieren, wenn du also mit mir reden möchtest . . ."
Harry nickte. „Okay. Glaubst du . . . glaubst du ich kann in den Ferien zu dir? Oder muss ich zu den Dursleys zurück?", fragte er und konnte nicht verhindern, dass er verunsichert klang.
„Wenn Dumbledore nichts dagegen hat, kannst du natürlich bei mir wohnen. Und ich glaube nicht, dass er irgendwelche Einwände erhebt.", erwiderte Sirius mit einem aufmunternden Lächeln.
Sie hatten ein wenig abseits von den anderen gestanden und wollten gerade wieder zu den anderen zurückgehen, als das Lächeln aus Sirius' Gesicht gefror und ein dunkler Schatten über seine Augen fiel.
Harry runzelte die Stirn. „Was ist denn?"
„Kennst du diesen Mann dahinten? Der bei dem Mädchen mit den langen, schwarzen Haaren steht?", fragte Sirius.
Harry wandte sich unauffällig um. Etwa fünfzehn Meter von ihnen entfernt verabschiedete sich ein Vater gerade von seiner Tochter, die von der ganzen Prozedur mehr als nur genervt schien. „Das ist Blaise Zabini, sie ist in Slytherin. Ich vermute, er ist ihr Vater, aber ich hab ihn noch nie gesehen."
Sirius' Stirn umwölkte sich noch ein wenig mehr. „Zabini, ja?"
Harry nickte. „Kennst du ihn?"
Sirius wollte gerade zu eine Antwort ansetzen, als Blaise sich entschlossen von ihrem Vater abwandte und er ihr noch einen Augenblick nachsah, bevor auch er sich umdrehte und das Gleis verlassen wollte.
Als sein Blick allerdings auf Sirius fiel, erstarrte er für Sekundenbruchteile, bevor sich sein Gesicht hochmütig verschloss und er langsam auf Harry und seinen Paten zuging.
„Sirius.", bemerkte er, kühle Abschätzung in den durchdringend blauen Augen.
Auch Sirius musterte ihn mit unverhohlener Abneigung. „Simon."
Einen Moment lang starrten sich die beiden noch an, fochten mit ihren Augen einen Kampf aus, dessen Grund Harry nicht erkennen konnte, doch schließlich lächelte Simon und der ironische Ausdruck, den er dabei auf den Lippen hatte, erinnerte Harry ungemein an Blaise.
„Man sieht sich.", sagte er ruhig.
Sirius nickte, sah Simon jedoch misstrauisch nach.
„Woher kennst du Blaise' Vater?", fragte Harry neugierig, als Simon hinter der Absperrung verschwunden war.
„Wir waren zusammen auf Hogwarts, er war eine Stufe unter uns in Slytherin. Wir . . . mochten uns nicht besonders.", erklärte Sirius.
Harry lächelte mit einem Mal. „Kamst du überhaupt mit irgendwem außer James zurecht?"
„Mit Remus.", Sirius grinste, dann jedoch überzog ein bitterer Ausdruck sein Gesicht. Den dritten Namen ließ er unausgesprochen, doch Harry verstand ihn trotz des Schweigens und senkte nachdenklich den Kopf. Immer, wenn er an Pettigrew dachte, erfüllten die Schreie seiner sterbenden Eltern seinen Kopf und er fühlte einen unsäglichen Hass in sich aufsteigen. Es war wie Gift, das sich durch seine Venen schlich und alle anderen Gefühle nebensächlich erschienen ließ. Pettigrew hatte seine Eltern verraten, er trug die Verantwortung für Sirius' unschuldige Jahre in Askaban. Und nun hatte er noch nicht einmal unter den Dementoren zu leiden, die das Gefängnis verlassen hatten, um sich Voldemort anzuschließen.
Doch noch während er von solch dunklen Gedanken erfüllt war, legte Sirius sanft eine Hand auf Harrys rechte Schulter. „Wir sollten wieder zurück zu den anderen gehen. Sie warten sicher schon auf uns."
Harry nickte und gemeinsam gesellten sie sich wieder zu der lebhaften Familie, bei deren Quirrlichkeit er seine düstere Stimmung sofort wieder vergaß. Er musste sogar lächeln, als er hörte, wie Mrs. Weasley sich zum wiederholten Male an diesem Tag darüber aufregte, dass Fred und George erneut einige ihrer Scherzartikel eingepackt hatten, um sie an die Schüler von Hogwarts zu verkaufen. Doch die Zwillinge lächelten nur unschuldig und ließen die Schimpftiraden ihrer Mutter kommentarlos über sich ergehen.
„Wir sollten uns langsam auf den Weg machen und uns ein Abteil suchen, wenn wir eines für uns haben wollen.", gab Hermine zu bedenken und konnte nicht verhindern, dass Ron daraufhin neben seiner eigenen auch ihre Tasche hochhob, um sie zu tragen.
Harry lächelte, als er seine besten Freunde betrachtete. Seit Sylvester waren die beiden –endlich, wie jeder in der Familie stillschweigend dachte – ein Paar und Ron kümmerte sich hingebungsvoll um seine Freundin. Hermine ließ es sich gefallen und die Blicke, die sie Ron immer wieder zuwarf, waren nicht minder verliebt als seine.
„Gut, dann gehen wir jetzt.", sagte Fred und unterbrach damit seine Mutter mitten in einem Satz über das unverantwortliche Verhalten von Beinah-Erwachsenen im Umgang mit Minderjährigen.
„Stellt keinen Unsinn an!", mahnte Mr. Weasley noch, als sich die Zwillinge auf den Weg nach vorne machten.
Gerade, als auch Harry, Ron und Hermine sich verabschiedet hatten und gehen wollten, hielt Sirius Harry noch einmal am Arm zurück.
Harry sah ihn fragend an. Sirius schien etwas sagen zu wollen, unterließ es dann jedoch und zog Harry lediglich noch einmal in eine kurze Umarmung.
„Wir sehen uns am Samstag.", meinte er dann und musste plötzlich grinsen, als er bemerkte, dass Ron und Hermine diese kurze Unterbrechung dazu genutzt hatten, um sich zu küssen. „Und pass auf, dass die beiden sich nicht gegenseitig auffressen.", warnte er Harry noch, was ihm ein empörtes „Hey!"von den beiden besten Freunden seines Patenkindes einbrachte.
Letztendlich aber war die Verabschiedung endgültig vorbei und Harry, Ron und Hermine machten sich auf den Weg weiter nach hinten, um ein möglichst leeres Abteil zu finden.
„Was ist eigentlich am Samstag?", wollte Hermine nach eine kurzem Augenblick wissen.
„Sirius kommt nach Hogwarts. Und dann bekommt er sein nachträgliches Weihnachtsgeschenk.", erklärte Harry.
Ron setzte gerade zu der Frage an, was Harry ihm denn schenken wollte, als hinter ihnen eine schnarrende Stimme erklang:
„Weasley und Granger, das kann nicht sein. Habt ihr es doch endlich geschafft, ja? Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wen ich mehr bedauern soll."
Die Drei wandten sich um und sahen sich wie erwartet Draco Malfoy gegenüber. Harry überkam mit einem Mal der Verdacht, dass Malfoy ihnen aus irgendeinem Grund jedes Jahr aufs Neue aufzulauern schien, denn immer sprach er sie von hinten an und beleidigte sie. Das Spiel schien ihm ausgesprochenes Vergnügen zu bereiten.
„Halt's Maul, Malfoy.", spuckte Ron aus und umklammerte Hermines Hand, die er bis eben sanft in seiner gehalten hatte, in einer Mischung aus Zorn und dem Wunsch, sie zu beschützen, immer fester.
Draco sah ihn geringschätzig lächelnd an. Seine weißblonden Haare fielen ihm scheinbar nachlässig in die Stirn und seine grauen Augen funkelten spöttisch wie eh und je. Harry bemerkte jedoch, dass er noch kälter und arroganter geworden zu sein schien, als er es bisher gewesen war. Und der Ausdruck auf seinem blassen Gesicht gefiel Harry nicht.
„Du solltest deine Schlammblut-Freundin nicht zu sehr verteidigen, Weasley.", reizte er Ron. „Schließlich hast du gesehen, was mit ihnen passiert."
Harry wusste genau, auf was Draco anspielte. An Sylvester hatte Voldemort ein Dorf, in dem hauptsächlich Muggel und nicht reinblütige Hexen und Zauberer gelebt hatten, bis auf den letzten Bewohner ausgelöscht. Es hatte am nächsten Tag im Tagespropheten gestanden, war jedoch von der Reporten wie ein „normaler" Überfall dargestellt worden.
Nur von Sirius, der am nächsten Tag als Berichterstatter für die Weiße Rose dorthin gerufen worden war, wusste er, wie grausam und menschenverachtend die Todesser vorgegangen waren. Niemand war gestorben, ohne im Voraus gefoltert und gedemütigt worden zu sein. Sirius hatte erzählt, dass Frauen und sogar junge Mädchen missbraucht worden waren, dass man vor den Toren der Stadt die Köpfe vieler Einwohner zur Begrüßung auf Stäben aufgespießt und zur Schau gestellt hatte und dass auf der Außenwand der Kirche die höhnische Nachricht der Todesser „Mit Neujahrgrüßen vom einzigen und wahren Lord".", gestanden habe, geschrieben mit dem Blut der Toten.
Harry hatte Sirius noch nie so verstört und hilflos, aber auch noch nie so unsagbar wütend erlebt wie an jenem Abend, als er aus dem kleinen Dorf zu den Weasleys zurückgekehrt war und ihnen allen erzählt hatte, was er gesehen hatte, seine leisen und erschütterten Worte nur begleitet von geschockter Stille.
Und als er Draco nun so mitleidslos, im Gegenteil geradezu frohlockend über das reden hörte, was sie alle nicht verstehen konnten, da sie es nie für möglich gehalten hätten, dass Menschen so gewissenlos und blutrünstig sein konnten, fühlte er einen unsagbaren Zorn in sich aufsteigen.
Er sah, wie Hermine Ron zurückhielt, der sich ebenfalls auf Draco hatte stürzen wollen, kümmerte sich jedoch nicht um ihre warnenden Blicke, sondern trat mit erzwungener Ruhe auf seine Erzfeind zu.
„Ich wette, du und deine Familie wart eine der ersten Gruppen in dem Dorf, habe ich nicht Recht?", zischte er verächtlich.
Draco lächelte provokativ und ein boshaftes Flackern legte sich in seine Augen. „Vielleicht würdest du deine Wette sogar gewinnen. Aber du kannst deinen Sieg nicht beweisen.", sagte er leise.
Und mit einem letzten siegessicheren Blick auf die drei Freunde wandte er sich ab und stieg durch eine der Türen in den Zug.
„Dieser verfluchte Bastard!", stieß Ron mit vor Wut zitternder Stimme aus.
„Wie können ihm Menschenleben nur so egal sein?", fügte Hermine flüsternd hinzu und Harry bemerkte etwas, dass er an Hermine noch nie zuvor gesehen hatte: sie schien Angst zu haben. Angst nicht direkt vor Draco Malfoy sondern vielmehr vor dem, wozu Menschen vollkommen ohne Schuldgefühle fähig sein konnten.
„Wir sollten ihn in diesem Schuljahr glaube ich ganz besonders im Auge behalten.", meinte er schließlich bitter.
Immer noch unter dem Eindruck, den Draco bei ihnen hinterlassen hatte, stiegen sie schließlich in den Zug und ließen sich in einem leeren Abteil auf die weichen roten Sessel sinken.
„Ich wünschte wir könnten ihn für irgendetwas dran kriegen.", bemerkte Ron schließlich, als sie bereits zwanzig Minuten unterwegs waren und Kings Cross und die Straßen Londons hinter sich gelassen hatten.
„Das wird nur schwer möglich sein.", entgegnete Harry düster. „Ich geb's nur ungern zu, aber Malfoy ist nicht dumm. Er wird sich nicht bei irgendetwas erwischen lassen, dass schlimm genug ist, um von der Schule geworfen zu werden."
„Harry hat Recht. Er ist nicht umsonst in Slytherin. Er ist zu hinterhältig und gerissen, um sich etwas zuschulden kommen zu lassen.", gab Hermine ihrem Freund Recht.
Sie lehnte an Rons linker Schulter, der einen Arm um sie gelegte hatte und ihr gedankenverloren durch die braunen Locken strich.
„Na ja, aber Crabbe und Goyle . . .", begann Ron, dann jedoch unterbrach er sich selbst und starrte Harry, der ihm gegenüber saß, irritiert an.
„Äh . . . ist was? Hab ich was an der Nase?", fragte Harry verwirrt.
Ron schüttelte den Kopf. „Nein, aber . . . wo waren eigentlich Crabbe und Goyle? Ich habe sie nirgendwo gesehen."
„Hey, du hast Recht.", Hermine setzte sich auf und sah mit einem Mal sehr nachdenklich aus. „Sie waren wirklich nicht da."
„Vielleicht kommen sie irgendwie anders nach Hogwarts. Oder sie waren in den Ferien gar nicht zu Hause.", überlegte Harry.
„Oder sie kommen gar nicht mehr!", auf Rons Gesicht hatte sich ein träumerischer Ausdruck geschlichen. „Dann könnte Malfoy sich auch nicht mehr hinter ihnen verstecken!"
Harry lächelte. „Ich glaube, das wäre zu schön um wahr zu sein."
Sie verloren sich noch kurz in anderen, teilweise sehr außergewöhnlichen Spekulationen über das fehlende Erscheinen von Crabbe und Goyle, bis Ron sein Kartenspiel auspackte und sie zu dritt begannen, Exploding Snap zu spielen.
Erst, als die Abteiltür aufging und die kleine Frau mit ihrem Süßigkeitenwagen herein schneite, bemerkten sie, wie lange sie bereits unterwegs waren und ließen für einen Moment von ihrem Kartenspiel ab.
Und während Harry noch in seiner Tasche nach seinem Geld kramte und Ron sich verlegen hinter dem Frühstück verkroch, das seine Mutter ihm gemacht hatte, war Hermine bereits aufgestanden und inspizierte den kleinen Wagen.
„Ich hätte gerne acht Schokofrösche, zwölf Eis-Mäuse, eine Packung von den Zischenden Wissbies und eine mit Säuredrops und drei Heidelbeerpasteten, bitte.", eröffnete sie der Verkäuferin.
Harry und Ron sahen sie aus großen Augen an und ihre beste Freundin lächelte. „Ich lade euch ein.", verkündete sie, und nahm die riesige Tüte Süßigkeiten entgegen, die die Frau ihr reichte.
„Viel Spaß im neuen Halbjahr.", verabschiedete sich die kleine Frau von ihnen, nachdem Hermine gezahlt hatte und als sie verschwunden war, gab Ron seiner Freundin mit einem kurzen „Danke."einen sanften Kuss auf die Wange, was Harry mit einem anzüglichen Grinsen zur Kenntnis nahm, während auch er Hermine dankte.
Doch als sie noch ihre Schokofrösche aßen und Ron es sich nicht nehmen ließ, Harry wieder einmal darauf aufmerksam zu machen, dass er mittlerweile alle – Agrippa eingeschlossen – Karten besaß, während Harry noch nicht einmal die Hälfte gesammelt hatte, stand Hermine plötzlich auf und holte aus ihrem Koffer ihren Hogwarts-Umhang.
„Was machst du?", wollte Ron wissen. „Wir haben doch noch ewig Zeit, bis wir in Hogsmeade ankommen."
Hermine nickte. „Ich weiß. Aber ich will durch den Zug gehen und noch mal nach den Erstklässlern sehen.", mit diesen Worten steckte sie sich ihr Vertrauensschüler-Abzeichen an die Brust und band ihre Locken mit einem Haarband im Nacken zusammen. Dann küsste sie Ron noch einmal auf den Mund und verschwand mit einem kurzen „Bis später!"aus dem Abteil.
„Sollte ich sie vielleicht begleiten?", fragte Ron unsicher. „Was ist, wenn sie Malfoy begegnet und . . ."
„Ron!", unterbrach ihn Harry etwas ungeduldig. „Hermine kann sehr gut auf sich selbst aufpassen. Du brauchst sie nicht zu bemuttern."
Ron senkte verlegen lächelnd den Kopf. Dann jedoch sah er wieder auf. „Was wolltest du Sirius jetzt eigentlich schenken?"
Harry lächelte. „Erinnerst du dich an den Tag, als ich unter dem Tisch in den Drei Besen saß und wir erfahren haben, dass Sirius meine Eltern verraten haben soll? Erinnerst du dich daran, dass Hagrid von Sirius' fliegendem Motorrad erzählt hat, das Sirius ihm gab, damit Hagrid mich zu den Dursleys bringen konnte?"
Ron runzelte die Stirn, nickte dann jedoch.
Mit einem begeisterten Ausdruck in den Augen erzählte Harry weiter. „Ich habe Hagrid in den Ferien geschrieben und ihn gefragt, ob er weiß, wo das Motorrad ist. Und weißt du, was er geantwortet hat? Es steht irgendwo in den Kerkern von Hogwarts und verstaubt vor sich hin! Das heißt, ich werde es in dieser Woche aufpolieren und es Sirius zurückgeben!", endete Harry strahlend.
Ron schaute seinen enthusiastischen Freund skeptisch an. Er konnte sich vorstellen, wie sehr Sirius sich über dieses Geschenk freuen würde, doch er teilte Harrys Begeisterung nicht wirklich. „Ähm . . . dir ist bewusst, dass dieses Motorrad seit mittlerweile vierzehn Jahren vor sich hin zerfällt, ja?", fragte er deshalb vorsichtig.
Harry nickte.
„Und du willst es auf Vordermann bringen. In einer Woche. Während der Schulzeit."
Wieder nickte Harry, dieses Mal jedoch schon merklich ungeduldiger.
„Und dir ist bewusst, dass du im Grunde genommen keine Ahnung von Motorrädern hast?"
Jetzt stieß Harry ein genervtes Seufzen aus. „Ron, ich hatte nicht vor, das Motorrad alleine zu restaurieren.", meinte er gereizt. „Ich denke, Hagrid wird mir helfen. Und wenn wir wirklich nicht weiter wissen, fragen wir Remus. Er war doch sicher dabei, als Sirius das Motorrad damals verzaubert hat. Und außerdem . . . ich hatte gehofft, ihr würdet mir ebenfalls helfen."
Harry sah seinen Freund bittend an und Ron wandte die Augen zur Decke. „Natürlich helfen wir dir! Aber ich bezweifle, dass Hermine und ich mehr über Motorräder wissen als du."
„Ach, das kriegen wir schon hin.", wischte Harry Rons Zweifel zur Seite. „Und ich freue mich jetzt schon auf Sirius' Gesichtsausdruck."
Nun grinste auch Ron. „Er wird begeistert sein. Aber . . . das Motorrad ist doch eigentlich illegal, oder?"
Harry zuckte die Schultern. „Ich gehe davon aus, ja. Aber glaubst du, diese Tatsache stört ausgerechnet Sirius? Einen Marauder?"
Einen Moment lang schien Ron angestrengt nachzudenken. „Nein, nicht wirklich.", meinte er dann und musste lachen.
In diesem Moment kam Hermine wieder in das Abteil gestürzt, vollkommen außer Atem und hektisch einzelne Strähnen hinter die Ohren streichend, die sich aus dem Zopf gelöst hatten.
„Wisst ihr, was ich gerade erfahren habe?", stieß sie aus und sah Harry und Ron mit funkelnden Augen an.
Die beiden schüttelten erstaunt die Köpfe; es kam nicht oft vor, dass Hermine so aufgelöst war.
Hermine schloss die Tür hinter sich und ließ sich wieder neben Ron sinken, blieb jedoch aufrecht sitzen, einen verschwörerischen Ausdruck auf dem Gesicht.
„Ich habe gerade mit angehört, wie sich Blaise Zabini und Pansy Parkinson unterhalten haben. Und Pansy hat erzählt, dass Crabbe und Goyle nicht mehr auf Hogwarts sind! Ihre Eltern haben sie nach Durmstrang geschickt!"
Einen Moment lang starrten Ron und Hermine ihre Freundin nur ausdruckslos an. Dann jedoch stieß Ron ein so lautes Freudengeheul aus, dass Harry sich anstrengen musste, ihn zu übertönen, als er sich an Hermine wandte.
„Glaubst du, das stimmt?", hakte er nach.
Jetzt wurde Ron wieder still und wartete gespannt auf Hermines Antwort.
„Ja, ich denke schon. Ich meine, es macht Sinn.", überlegte sie. „Ihre Eltern sind Todesser und Pansy meinte, sie hätten schon im letzten Schuljahr angekündigt, dass sie die beiden von der Schule nehmen und nach Durmstrang schicken. Damals wussten sie noch nicht, dass Dumbledore suspendiert werden würde."
„Das ist so genial.", in Rons Augen hatte sich wieder jener träumerische Glanz geschlichen. „Niemand mehr, der Malfoy beschützt. Niemand mehr, hinter dem er sich verstecken kann, wenn's ernst wird . . ."
„Ron, warum lässt du ihn nicht einfach in Ruhe?", fragte Hermine leicht gereizt.
Ihr Freund sah sie verständnislos an. „Weil er ein kleiner, verwöhnter, rassistischer, selbstherrlicher Bastard ist, deswegen."
„Apropos Malfoy. Warum nehmen seine Eltern ihn nicht auch einfach von der Schule? In Durmstrang wäre es für ihn viel leichter, Dunkle Künste zu lernen als in Hogwarts.", Harry schaute Ron und Hermine nachdenklich an.
„Weißt du, ich glaube die Malfoys wollen einfach überhaupt keinen Verdacht auf sich fallen lassen. Wenn sie ihren Sohn ohne einen vernünftigen Grund von Hogwarts, der Schule der Weißen Magie, nach Durmstrang, der Schule der Schwarzen Magie, schicken, ist das taktisch überhaupt nicht klug.", antwortete Hermine.
Harry und Ron nickten.
„Das könnte echt ein Grund sein. Dad erzählt ja dauernd, dass Fugde beinah den Boden küsst, auf dem Lucius Malfoy geht.", meinte Ron.
„Fudge ist ja auch unfähig.", entgegnete Hermine ungerührt.
„Was hat eigentlich Blaise zu der ganzen Sache gesagt?", wollte Harry mit einem Mal wissen.
Hermine sah ihn irritiert an. „Sie hat im Grunde . . . nichts weiter dazu gesagt. Warum fragst du?"
„Weil ich vorhin ihren Vater gesehen hab. Simon Zabini. Er und Sirius waren zusammen in der Schule und sie konnten sich nicht leiden.", erklärte Harry.
„Wie sieht er denn aus?", Ron schaute Harry neugierig an.
Harry überlegte und rief sich den Mann noch einmal ins Gedächtnis zurück. „Ungefähr so groß wie Sirius. Er war schlank und trug eine ziemlich teuer aussehende Robe in dunklem violett. Er hat wie Blaise schwarze Haare und richtig auffallend blaue Augen. Und er hat Sirius mit einem nicht gerade freundlichen Gesichtsausdruck angesehen. Er wirkte vielmehr als . . . würde er ihn richtig verabscheuen. Ich meine, Sirius hat nicht anders ausgesehen,
aber . . . Simon hatte . . . da war noch irgendwas, das kann ich nicht so richtig beschreiben. Vielleicht war es Neugier, ich weiß es nicht. Mich hat er jedenfalls keines Blickes gewürdigt."
„Glaubst du, er ist ein Todesser?"
Harry zuckte die Schultern. „Er war damals in Slytherin, insofern . . . aber eigentlich hat er auf mich beinah . . . na ja . . . sympathisch gewirkt. Er sah nicht aus wie ein typischer Todesser. Und diese Neugier – oder was es auch immer war – hat auch nicht zu dem Bild gepasst, das ich von einem Todesser habe."
„Hm.", machte Hermine. „Wie ist denn sein Verhältnis zu Blaise?"
„Nicht so gut, würde ich sagen. Blaise schien ziemlich genervt von ihm zu sein. Das kann aber auch daran gelegen haben, dass er sehr eindringlich auf sie eingeredet hat. Aber um zu hören, was er sagt, stand ich leider zu weit entfernt."
„Hat jemand von euch in den letzten Jahren schon Mal gesehen, dass Simon seine Tochter zum Bahnhof begleitet hat?"
Harry und Ron schüttelten die Köpfe.
„Ich muss aber auch sagen, dass ich auf Blaise nie sonderlich geachtet habe.", gestand Ron.
„Ich auch nicht.", fügte Harry hinzu.
Hermine hob daraufhin die Schultern. „Wir werden es ohnehin nicht herausfinden. Und Simon in den nächsten Monaten wahrscheinlich auch nicht wiedersehen."
Harry verkniff sich einen Kommentar darüber, dass man sich in letzter Zeit über gar nichts sicher sein konnte und steckte Hedwig kleine Stücke der Heidelbeerpastete durch die Gitterstäbe ihres Käfigs. Sie schuhute dankbar und knabberte sanft an seinem Finger, was ihm ein melancholisches Lächeln aufs Gesicht trieb.
Draußen wurde es langsam merklich dunkler. Die Landschaft veränderte sich und als sie schließlich in Hogsmeade ankamen, regnete es in Strömen.
Harry, Ron und Hermine beeilten sich, eine der Kutschen zu erreichen und waren trotzdem nass bis auf die Knochen, als sie endlich im Trockenen saßen.
„Dämlicher Regen.", schimpfte Ron und lehnte sich vornüber, um das Wasser aus seinen Haaren zu wringen.
Als er sich wieder aufrichtete, brach Harry in schallendes Gelächter aus.
„Was?", fragte Ron angriffslustig.
„Du siehst aus wie ein begossener Pudel.", prustete Harry.
Daraufhin setzte Ron ein beleidigtes Gesicht auf und starrte stumm nach draußen, bis die Kutsche anhielt, das Trio ausstieg und in der Masse der anderen Schüler auf das Eingangstor von Hogwarts zuschritt.
Sofort, als sie die Eingangshalle betreten hatte, fühlte Harry wie sich in ihm ein Gefühl des Daheim-Seins ausbreitete. Hogwarts war sein Zuhause, es gab keinen anderen Ort, an dem er bisher glücklicher gewesen war. Doch als er sich in der riesigen Halle umsah war das Gefühl der Sicherheit, das er bisher immer empfunden hatte, verschwunden. Dumbledore war nicht mehr Schulleiter und damit war der Schutz, der auf dem Schloss gelegen hatte, nicht mehr vorhanden. Und aufs Neue überfiel ihn auch wieder jene plötzliche und heftige Trauer, die er glaubte, überwunden zu haben und die sich doch niemals ganz vertreiben ließ.
„Hey, schaut mal, was ist das?", meinte Ron mit einem Mal und deutete auf einen großen Bogen aus weißem und blauem Licht, der sich wie ein kleiner Regenbogen vor der Tür zur Großen Halle aufgespannt hatte.
Hermine runzelte die Stirn. „Ich weiß es nicht. Aber er scheint nicht gefährlich zu sein, alle gehen darunter durch."
„Sieht aus wie ein Strahl aus Elektrizität.", stellte Harry fest und Hermine nickte.
„Eckleck . . . was?", fragte Ron verständnislos.
„Mit Elektrizität machen Muggel Licht. Normalerweise sieht man sie nicht, aber wenn man sie sieht, dann erscheint sie wie Blitz aus blauem und weißem Licht.", erklärte Hermine.
„Und warum sieht man sie nur manchmal?"
„Weil . . .", Hermine brach ab.
Harry grinste und sah seine Freundin neugierig an. Er war gespannt, wie sie sich aus dieser physikalischen Angelegenheit herausreden würde.
„Ähm . . . das erkläre ich dir, wenn wir mehr Zeit haben, okay?"
Ron zuckte die Schultern und nickte ergeben.
Schließlich waren sie ebenfalls an dem Torbogen angelangt und gingen hindurch, gespannt, was passieren würde. Ihre Enttäuschung war groß, als sie die Große Halle betraten und augenscheinlich gar nichts passiert war, bis Harry schließlich meinte:
„Hey, wir sind trocken!"
Und er hatte Recht. Ihre Kleidung, ihre Haare, alles, was bis eben noch klitschnass gewesen war, war nun wieder so trocken und sauber, als wären sie nie durch den Regen draußen gelaufen.
„Das ist definitiv cool.", verkündete Ron begeistert.
„Ich würde gerne wissen, wie es funktioniert.", überlegte Hermine, was ihre beiden Freunde zu einem genervten Augenrollen veranlasste.
„Mit Magie, wie sonst?", fragte Ron spitz, was ihm einen Rippenschlag von seiner Freundin einbrachte.
Als sie sich an den Gryffindor-Tisch gesetzt hatten, blickte Harry nach oben zu der verzauberten Decke. Graue Wolken standen am Himmel und noch immer regnete es ununterbrochen. Doch kurz über ihren Köpfen löste sich der Regen in Luft auf und trotz der
Kälte draußen war es in der Halle angenehm warm.
Harry wollte sich gerade an Ron und Hermine wenden, als sich in der Halle plötzlich ein aufgeregtes Murmel ausbreitete, ein Summen von flüsternden Stimmen. Er sah sich suchend um, versuchte, den Grund für die allgemeine Unruhe herauszufinden und als sein Blick auf den langen Lehrertisch an der Kopfseite der Großen Halle fiel, erstarrte er.
Denn in der Mitte des Tisches, auf dem Platz, auf dem bis vor einigen Wochen noch Albus Dumbledore gesessen hatte, saß Lucius Malfoy.
oOo
tbc . . .
oOo
Ich weiß, ich weiß, ich weiß. Das Ende ist gemein. Aber vielleicht bleib ich euch dann besser in Erinnerung. Wann das vierte Kapitel kommt, weiß ich nämlich noch nicht wirklich.
Und vielleicht sollte ich noch mal erwähnen, dass ich das fünfte Band nur beachte, wenn es mit in den Kram passt. Deswegen ist Sirius bei mir ein Halbblut und Blaise ein Mädchen. Schließlich war sie das im deutschen Buch auch immer, bis jemandem dann aufgefallen ist, dass es eigentlich ein Jungenname ist. Leider hatte ich sie dann aber schon verplant.
Und mir ist auch klar, dass ich Crabbe und Goyle abschiebe und das normalerweise ein Fehler ist, den man als Autor (auch wenn's „nur" ffs sind) nicht machen sollte. Aber ich kann mit den beiden wirklich nichts anfangen. Und sie sind ja schließlich noch auf Durmstrang, deshalb ist es nicht gesagt, dass wir sie überhaupt nie wieder sehen . . .
Und wieder ist ein neuer Charakter aufgetaucht . . . der liebe Simon Zabini. Tjaja, was wir mit dem noch so alles erleben werden . . . wenn ihr irgendwann nicht mehr durch meine ganzen selbst erfundenen Personen durchblickt, sagt mir Bescheid, dann mach ich mal ne Auflistung, ok?
Eins hab ich noch: damit ich weiß, ob das überhaupt noch jemand gelesen hat, schickt mir doch bitte, bitte ein kleines Feedback, ja? Würde mich sehr darüber freuen!! Bis zum nächsten Mal!
