Hallo Ihr Lieben,
hier nun der zweite Teil.... Sorry Sweet-dreams, dass ich aus Versehen den Namen Deiner Geschichte übernommen habe.. habe ich gleich geändert....entschuldigend anschau...
Hoffe er gefällt Euch und Ihr sagt mir die Meinung g... Ach ja, hier eine WARNUNG ! Dieses Kapitel befasst sich mit einem Suizid-Versuch... also alle, die das nicht vertragen... hier lieber aufhören zu lesen...
So dann..viel Spass.....Eure Goldshadow
Severus betrat den Raum und hörte ein lautes Schluchzen, dass aus der Richtung des Fensters zu kommen schien.
„Potter, ich warte bereits eine halbe Stunde auf dich. Hatten wir nicht abgemacht, dass du dich während deiner Zeit hier an meine Regeln zu halten hast?"fragte Severus vorwurfsvoll, erwartete jedoch keine ernsthafte Antwort.
Ihm war bereits klar gewesen, dass es kein leichtes Unterfangen werden würde, mit Harry in den Ferien klarzukommen. Doch das der Junge so labil war, dass er weinte?
Der Tränkemeister schritt langsam weiter in den Raum hinein und sah sich um. Keines der Möbel war in der Zeit durch den Jungen berührt worden und auch das Bett, indem er ihn zurückgelassen hatte, war leer.
„Harry?"fragte er diesmal etwas sanfter. Ein weiterer Schluchzer zerriss die Stille und als Severus um den kleinen Sessel herum ging, sah er den Jungen zusammengekauert vor dem Fenster sitzen.
„Junge, ich weiss, es ist sicher nicht einfach hier bei mir zu sein. Ich bin zugegeben nicht gerade einfach, manchmal."Severus stockte, was sagte er da eigentlich?
„Jedenfalls Potter, ich bin so schrecklich auch nicht, dass sie hier rumheulen müssen. Schliesslich habe ich mir die Situation auch nicht gerade ausgesucht."Da kam er wieder, der allen bekannte Tränkemeister. Innerlich seufzte Severus auf. Er wollte doch nett sein zu dem Jungen. Er wusste wie viel er durchgemacht hatte. Und doch konnte er noch immer nicht über seinen Schatten springen und sein „Wahres Ich"zeigen.
Zuviel hatte er die letzten Jahre unter der Herrschaft von Voldemort erleben müssen. Tode, die er zu verantworten hatte, Kinder die starben nur weil ihre Eltern für die gute Seite kämpften. Nein, zuviel war passiert. Er hatte verlernt Gefühle zu haben und sie anderen Menschen zu zeigen. Eine Angst ganz tief in ihm sagte ihm immer wieder, wenn Du Gefühle zulässt, wirst du verletzt werden! und noch immer glaubte er dieser Stimme und sah sich nicht in der Lage etwas daran zu ändern.- Bis jetzt!-
Er musste etwas tun. Tun für diesen Jungen, der sein Schicksal nicht selbst gewählt und nun leiden musste.
Ein lautes Aufwimmern riss Severus aus seinen Gedanken. Harry wippte noch immer im Gleichtakt nach vorn und hinten, doch nun hatte er die Augen nach hinten verdreht und krampfte seinen kompletten Körper schubweise zusammen.
„Junge!"schrie der Tränkemeister erschrocken und sackte neben dem Häufchen eines Kindes nahezu hilflos zusammen. Was sollte er jetzt nur tun? Er hatte doch überhaupt keine Erfahrungen, wie man mit einer solchen Situation umgehen sollte.
Er tat das einzige was ihm in diesem Moment einfiel, zog den Jungen ganz fest an sich. Hielt ihn mit einem Arm sanft umklammert, während die andere Hand immer wieder beruhigend über das Haar strich.
„Pst, ganz ruhig Junge, es wird alles wieder gut."Flüsterte er immer wieder leise. Mehr um sich zu beruhigen, denn zu Harry drang noch immer kein einziges Wort durch.
Er machte sich nun ernsthafte Sorgen, das hier war kein normaler Weinkrampf mehr. Der Körper den er hielt verkrampfte sich, in immer häufigen Intervallen und der Kleine wimmerte vor Schmerzen auf.
Erst als Severus Hilfe suchend seinen Blick durchs Zimmer gleiten liess, fiel sein Blick auf eine kleine Flasche die, entkorkt vor dem Nachttisch, leer auf dem Boden lag.
„Nein Harry, das wirst du nicht getan haben."Kalter Schweiss bildete sich auf der schon sehr zerfurchten Stirn des Mannes, der den fast leblosen Körper sanft auf dem Boden ablegte und zur Flasche griff.
Seine Augen glitten über das Etikett. Die Flasche war eine aus seinem Sortiment. Eine aus dem Schrank für höchstpotente Gifte. Er schluckte, nein das durfte nicht sein, er musste sich täuschen. Nie hätte Harry die Möglichkeit gehabt an die Vorräte zu gelangen, nie.
Doch da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. In seiner letzten Unterrichtsstunde hatte der Junge mal wieder seinen Trank in die Luft gejagt und er hatte ihn Eimer und Schaufel aus dem Nebenzimmer holen lassen. Da mussten die Schranktüren offen gestanden haben.
„Bei Merlin!"rief er laut und klatsche zweimal energisch um eine der Hauselfen zu rufen.
„Kind was machst du nur? Bist du so verzweifelt, dass du auf diese Art versuchst der Welt zu entfliehen?"die Augen des Zaubertrankmeisters füllte sich mit Tränen. Er hob den leichten Körper vorsichtig vom Boden und legte ihn in das grosse Bett. „Aber so leicht kommst du mir nicht davon. Zum Glück ist das ein Gift, dass sehr langsam wirkt. Potter, wie froh bin ich nur, dass sie bei mir nicht aufgepasst haben!"meinte er erleichtert, als er das Gift erkannt hatte. Es war der Trank „ der langsame Tod"und konnte leicht durch ein Gegenmittel entkräftet werden.
„Master Snape hat gerufen."Mili die kleine grüne Hauselfe stand mit wackelnden Ohren in der Tür und schaute ihren Master ehrfurchtsvoll an. „ Ja Mili, bring mir sofort den Gegentrank zum „ langsamen Tod". Dann bereite eine Schüssel kaltes Wasser. Einen Lappen brauche ich und ein paar Handtücher."Nach den Anweisungen drehte sich die Elfe sofort um und verschwand mit einem leisen Plopp.
Severus setzte sich nun zu dem Gryffindor aufs Bett und strich immer und immer wieder über die von Fieber geröteten Wangen. „ Ich weiss, du willst nicht, dass ich dich wieder hole. Aber es muss sein."Sprach der Lehrer leise und zog die Decke noch ein wenig höher.
Da erschien auch schon Mili mit dem Gegengift und den anderen Dingen, die der Tränkemeister beordert hatte. „ Danke."Sagte er leise und die Elfe, die sonst nur den rauen Ton ihres Masters kannte, blickte erschrocken zu diesem hin. „Bitte Professor."Und verschwand.
„So. Da du das Gegenmittel nicht trinken kannst, muss ich es dir leider injizieren. Das piekst kurz."Severus redete mit dem Jungen, obwohl er sich nicht sicher war, wie viel dieser überhaupt mitbekam. „ Schon vorbei."Beruhigte er ihn leise, als er die Nadel vorsichtig wieder aus der Vene zurück gezogen hatte. „ Nun liegt es nur noch an dir. Ich weiss die Nacht wird schwer werden. Die Schmerzen, die das Gegenmittel hervorruft können höllisch sein und auch das Fieber, aber ich bleibe bei dir und werde es dir so leicht wie nur möglich machen."
Und so war es. Die Nacht war furchtbar. Oftmals schrie Harry laut in die Nacht hinein. Er hatte noch immer nicht das Bewusstsein wiedererlangt und das Fieber hatte seinen absoluten Höchstpunkt erreicht.
„Bald hast du es geschafft Junge."Sprach Severus leise, als er mal wieder die Wickel um die Beine erneuerte und fühlte, dass das Fieber langsam den Rückzug antrat.
Ein paar Stunden später sass der Tränkemeister noch immer aufmerksam neben dem Bündel. Er hatte es inzwischen geschafft, das Fieber auf Normaltemperatur zu senken und Harry schlief inzwischen ruhig in den grossen weichen Kissen.
„Master Snape,"kam da die leise piepsige Stimme von der Tür. „ Ich würde gern über Master Potter wachen. Sie müssen auch ein wenig schlafen."
Severus sah Mili erstaunt an und nickte nur zur Zustimmung. Mili nahm sofort ihre Arbeit auf und tupfte Harry sanft die Stirn ab und wies nun zur Tür.
„Ihr Bett ist frisch gemacht Master Snape, Sir. Ich habe ihnen auch eine Flasche ihres „traumlosen Schlaftranks"hingestellt.
Ein beinahe Lächeln schlich sich nun auf die Lippen des doch sonst immer so zynischen Professors und ein erneutes „Danke"entwich diesen bevor er das Zimmer verliess.
Es war schon später Nachmittag, als Severus erwachte. Erschrocken blickte er auf die Anzeige seiner Uhr. „ 17 Uhr! – Oh nein."Rief er wütend auf sich selbst und sprang auf.
Mili hatte ihm bereits eine frische Hose und ein gebügeltes Hemd hingelegt und so schlüpfte der Tränkemeister nur schnell, ohne gross auf ein ordentliches Erscheinungsbild zu achten hinein.
Hoffentlich ist er noch nicht wacht! ging es dem sonst so strengen Mann durch den Kopf, doch als er nach dem kurzen Weg von seinem Zimmer zu Harry überwunden hatte, sah er dass der Junge noch immer im Land der Träume weilte.
„War er wach Mili?" Severus besah den Jungen genau um festzustellen, ob er immer noch Fieber oder Schmerzen hatte.
„Nein, er hat durchgeschlafen, Master Snape. Soll Mili ihnen etwas zu Essen und einen Kaffee bringen?"die grossen Ohren wackelten erneut nervös, als die Elfe auf Severus Antwort wartete.
„Ja bitte. Und lass eine Suppe kochen. Sehr leicht. Hühnerbrühe vielleicht und ein bisschen Weissbrot ohne Rinde."Gab er die kurzen Anweisungen und widmete sich dann wieder ganz dem Jungen, der da im Bett vor ihm lag.
Mili verschwand erneut mit einem Plopp und der Tränkemeister begann leise und vorsichtig Harry zu wecken.
„Harry, wie geht's dir?"fragte er sanft und rüttelte ein wenig an der Schulter.
Ein kleines Murren war alles was er als Antwort erhielt. Severus musste ein wenig lächeln. Er wusste das die letzte Nacht verdammt Kräfte zehrend gewesen sein musste. Ebenso verstand er, dass der Körper noch viel Ruhe brauchen würde und Harry vielleicht gar nicht aufwachen wollte um festzustellen, dass er versagt hatte. Es nicht geschafft hatte, die Welt die ihm so zusetzte zu verlassen...
TBC
