Kapitel 25
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Gabriel before me - Raphael behind me
Michael to my right - Uriel to my left side
In the circle of fire
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Die freundliche Dunkelheit hob sich ein wenig. Die Kälte aus seinem Körper war verschwunden. Ihm war angenehm warm. Eine kleine Stelle seines Körpers fühlte sich wärmer an als der Rest. So als läge eine schmale Hand schon lange darauf. Er konnte nicht sagen, wo die Stelle war, aber es war schön. Ein Geräusch drang zu ihm hinein. Eine bedächtig sprechende, alte Stimme.
"... daß Ginny so ein erstaunliches Band zu ihm aufgebaut hat. Sie hat mir erzählt, daß sie inzwischen seine Sprache versteht und daß es wohl ein Geschenk von ihm gewesen sei, daß sie sich mit ihnen verständigen kann. Ich bin nicht einmal auf den Gedanken gekommen, daß es mehr geben könnte, oder gar das Fawkes weiß, wo sie sind. Aber wir können nur..."
die Stimme verschwand wieder in der Dunkelheit und er ließ sie gehen.
Das Nichts um ihn verwandelte sich wieder in ein Etwas. Die warme Stelle war gewandert, er glaubte ausmachen zu können, daß sie nun auf seiner Brust war, federleicht und warm. Und erneut konnte er hören, wie jemand sprach.
....."Aber in der Prophezeihung hatte es doch geheißen, daß nur Harry ihn besiegen könne." Ein leises Lachen folgte "Da habe ich wohl falsch gelegen. Harrys Part in der Prophezeihung war wohl der, daß er ihm immer wieder die Stirn bieten konnte und mußte, aber als es in der Prophezeihung gehießen hat, daß der dunkle Lord ihn sich als ebenbürtig zeichnen würde, war wohl nicht die Narbe gemeint die Harry trägt, sondern das Mal, das er Severus gegeben hat und von dem wir jetzt wissen, daß es anders war als das der anderen Todesser. Er hatte ihn wohl wirklich als seinen Nachfolger im Sinne - und dementsprechend als ebenbürtig. Und die Prophezeihung sagt, daß dieser Jemand eine Macht besitzen wird, die der dunkle Lord nicht kennt - nun ja, da hat sie wohl das gemeint, was Severus auf dem Schlachtfeld letztendlich getan hat. Etwas zu dem wohl auch Harry nicht in der Lage gewesen wäre. Die Prophezeihung meinte beide - den, der ihm die Stirn bietet und den, der ihn am Ende besiegt."
"Ich kann immer noch nicht fassen, daß es vorbei ist, Albus."....
Er wollte seine Hand auf die Hand legen, die er fühlen konnte. Er wußte, daß die Stimme zu der Hand dazugehörte und er wußte, daß der Grund dafür daß er sich so wohlfühlte, die Gegenwart dieser Hand und dieser Stimme war. Wenn er sich nur erinnern könnte, wem sie gehörte...
Er versuchte seine Hand zu heben, aber sie gehorchte ihm nicht. Er bemühte sich trotzdem erneut.
Ganz langsam, kehrte der Name zu der Stimme in seinen Geist ein - Hermine - und eine warme Woge durchlief ihn.
Ein weiterer Versuch...
"Ich habe Harry übrigens noch nie so konzentriert am Lehrstoff arbeiten sehen. Wäre er nur halb so ..." Hermines Stimme hielt inne und er nahm wahr, daß sie mit einem Geräusch die Luft einsog, das Überraschung signalisierte.
"Albus! Sehen Sie doch!"
Er brauchte sich nicht weiter zu bemühen, seine Hand auf ihre zu legen, denn sie ergriff seine, hielt sie und dann fühlte er ihre Lippen auf seinen Fingern. Sie küßte seine Hand, Finger für Finger.
Ein Flüstern. Dicht an seinem Kopf.
"Wache recht bald wieder auf, Severus. Ich warte auf dich!"
"Hermine...", rief die andere Stimme freundlich.
Jetzt konnte er auch die alte Stimme einordnen. Sie gehörte dem Schulleiter.
Die Ruhe in ihm blieb unverändert und ganz allmählich kehrte seine Erinnerung zurück, an die Schlacht, an den Sieg, an Hermine in seinem Arm - daran daß sie lebte...
"... komm jetzt mit in die große Halle, es gibt Essen. Du kannst danach ja gleich wieder zu ihm. Poppy achtet auf ihn. Du mußt auch für dich selbst sorgen, sonst bist du niemandem eine große Hilfe. Aber das weißt du selbst, also komm..."
'So ist es gut, Albus.' ging es Severus durch den Kopf 'Achte auf sie, bis ich es wieder tun kann. Danke, alter Freund...'
Es wurde wieder dunkel. Und weil er spüren konnte, daß diese Dunkelheit das Zentrum seiner Heilung war, hieß er sie auch diesmal willkommen.
