Im Vorfeld mal wieder vielen Dank für die Reviews, das ist sehr ermutigend!
Miss Shirley-Blythe: Deine Lily und James Story find ich aber auch klasse!
Bina: Hui, das ging runter wie Öl! Vielen Dank!
Another Marauders Story
Kapitel 4, Küsse im Regen
„Und er hat wirklich gesagt, dass er Remus mitbringt?"Nach Lilys Zählung fragte ihre Freundin dies nun zum ungefähr hundersten mal. Lily lächelte müde. „Ja, hat er. Wir treffen uns mit ihnen um zwei Uhr in den Drei Besen.".
Das war so eine Sache gewesen. James Potter hatte sie am gestrigen Abend gefragt, ob sie mit ihm nach Hogsmeade kommen wolle. Und sie hatte ja gesagt. Es war ja nur eine simple Verabredung, ohne jeden Hintergedanken, oder? Und Caithlin und Remus würden dabei sein.
Caithlin hatte sie sofort nach James Einladung gefragt, ob sie ihn überreden könnte, Remus mit zu bringen. Also eine Art Doppelverabredung. Als Lily James morgens nach dem Frühstück danach fragte, hatte er zwar einen kurzen Moment enttäuscht drein geblickt, hatte dann aber sofort eingewilligt.
Und alles in allem war Lily sehr froh, dass Caithlin bei ihrem Treffen mit James dabei sein würde, denn insgeheim war sie so nervös, wie sie es zu letzt vor ihren OWL Prüfungen gewesen war. Selbst vor ihrer letzten Verabredung in der sechsten Klasse mit Dave Colfer, der absolute Starspieler des Ravenclaw Quidditch Teams, war sie nicht so nervös gewesen, auch wenn sie sich dass partout nicht eingestehen wollte. Immerhin handelte es sich hier ja um James Potter! Aber schließlich hatte sie ja zugesagt und so befand sie sich nun mit Caithlin auf dem Weg nach Hogsmeade.
„Ich bin so aufgeregt!", sagte Caithlin und spielte nervös mit einem Ring an ihrem Finger. „Immerhin ist das ja meine erste richtige Verabredung mit Remus. Und weißt du, ich mag ihn wirklich sehr, sehr gern."
„Das ist ja nicht zu übersehen, so wie du dich an den ranschmeißt.", grinste Lily.„Ist aber auch wirklich ein netter Junge.", fügte sie schnell hinzu, als Caithlin ihr einen leicht verärgerten Blick zuwarf.
„Ja, nicht wahr?"Caithlin lächelte. „Aber was ist da jetzt eigentlich mit dir und James?". „Was soll denn da sein?", fragte Lily so beiläufig wie möglich.
„Was da sein soll? Er hat dich nach Hogsmeade eingeladen, und du hast zugesagt, sonnst wären ja jetzt nicht auf dem Weg dorthin!" „Um Himmels Willen, Caithlin! Es ist doch einfach nur eine ganz normale Verabredung unter Freunden. Immerhin sind wir in der selben Klasse."
Caithlin hob eine Augenbraue. „Eine ganz normale Verabredung unter Freunden also, hm? Also mir kannst du nichts vormachen, Lily Evans. James himmelt dich an, dass weiß doch jeder. Und so, wie du ihn manchmal ansiehst, glaube ich, dass du auch nicht so uninteressiert bist!"
Lily schwieg. Was war da noch hinzuzufügen? Nichts, wenn sie ehrlich war. In Wahrheit hatte Caithlin es so ziemlich auf den Punkt gebracht, dass musste sie sich einfach eingestehen.
„Irgendwie hast du ja recht... .", murmelte sie leise, ohne ihre Freundin anzuschauen. „Weißt du, es ist ja nicht so, dass da keine Gefühle im Spiel wären, ganz im Gegenteil eigentlich. Aber... es ist ganz einfach James Potter!"
Jetzt, wo sie den ersten Schritt getan hatte, fielen ihr die Worte leichter. „Der James Potter, über den ich mich schon ärgere, seit ich hier eingeschult wurde. Der größte Draufgänger der Schule. Na ja, außer Sirius vielleicht. Der James Potter, der sich selbst „Prongs"nennt. Der James Potter, der sich immer einen Dreck um das Wohlergehen anderer gekümmert hat."
Lily blieb auf dem Weg stehen. Ihr Gesicht sah so aus, als würde sie jeden Augenblick anfangen zu schluchzen. „Du weißt doch was ich meine. James Potter halt. Ich habe mich in den Jungen verliebt, den ich eigentlich am wenigsten mögen sollte!"
Caithlin sah ihre Freundin halb belustigt, halb mitfühlend an, wie sie da mitten auf dem Weg nach Hogsmeade stand, anscheinend den Tränen nahe.
„Ach Lily... .", sagte sie, nahm sie in den Arm und tätschelte ihr sachte den Rücken. „Mach's dir doch nicht schwieriger, als es ist. Ich meine, Menschen können sich doch auch ändern. Und James hat das doch schon. Er ist halt auch erwachsen geworden, wie jeder andere auch."
Sie grinste „Wie schon gesagt: außer Sirius vielleicht."Nun musste auch Lily lächeln.
„Und jetzt komm schon.", sagte Caithlin und löste sich aus der Umarmung „Wir gehen jetzt in die Drei Besen, und dann wirst du ja sehen, wie es weitergeht, okay?" „Okay.", nickte Lily und ging weiter in Richtung Hogsmeade, in Richtung James.
Jeder Muggel, der einen Blick in den Pub „Die Drei Besen"in Hogsmeade werfen würde, wäre er wahrlich sehr erstaunt. Und obwohl dies, Aufzeichnungen des Zaubereiministeriums zu Folge, noch nie irgendein Muggel geschafft hatte, hatte das zwei Gründe: Zum einen trieb sich hier wirklich das sonderbarste Gesindel ganz Großbritanniens herum (Lily hatte davon gehört, dass hier sogar einmal ein ausgewachsener Bergtroll hier in Gesellschaft des Wildhüters Rubeus Hagrid ein Met getrunken hatte, obwohl sie sich fragte, wie dieser es durch die, für Bergtrollverhältnisse, doch recht kleine Tür geschafft haben sollte).
Zum anderen war der Pub die Hauptanlaufstelle für sämtliche Hogwartsschüler und so an den Hogsmeade Wochenenden so dermaßen überfüllt, dass selbst ein klitzekleiner Bergtroll absolut keinen Platz finden würde (Obwohl überfüllte Pubs ja keine sonderlichen Neuigkeiten für Muggel sind - abgesehen von den Bergtrollen).
Und so war es für Lily und Caithlin nicht gerade einfach, Remus und James in der Menge der schwatzenden und lachenden Menge Schüler auszumachen.
Lily schaute sich um, und ganz hinten im Pub, an einem kleinem Tisch am Fenster, sah sie ihn sitzen. Er fingerte anscheinend in Gedanken versunken am Etikett seiner Butterbierflasche herum und sein tiefschwarzes strubbeliges Haar hing ihm in die Augen. Seine wunderbaren haselnussbraunen Augen... . Neben ihm saß Remus, der den Kopf auf die Hände gestützt hatte und aus dem Fenster sah.
„Da sind sie!", sagte Caithlin, nahm Lily an die Hand und zog sie in Richtung Remus und James. „Komm schon, wird schon schief gehen!", lächelte sie. Sie näherten sich dem Tisch. In Lilys Innerem ging es drunter und drüber. Wollte sie jetzt wirklich bei ihm sein? An ein Zurück war jetzt jedoch nicht mehr zu denken, James und Remus hatten sie bemerkt und standen nun von ihren Stühlen auf, um sie zu begrüßen. Nur noch ein paar Meter. Wollte sie es wirklich? Brauchte sie nicht noch Zeit? Immerhin hatte sie sich gerade erst eingestanden, dass sie ihn mochte. Ihn liebte. James fuhr sich nervös mit einer Hand durch die schwarzen Haare und lächelte ihr verlegen zu. Okay, dass reichte. Sie wollte bei ihm sein. Am liebsten für immer. Moment... was dachte sie da eigentlich? Für immer bei ihm sein! Sie war gerade erst siebzehn! Lily seufzte kaum hörbar. Wieso musste das eigentlich alles so kompliziert sein? „Wartet ihr schon lange?", fragte Caithlin, nickte James zu und umarmte Remus kurz. Remus errötete kaum merklich.
„Nee, sind auch gerade erst gekommen.", sagte er und setzte sich wieder auf seinen Stuhl. Lily wandte sich zu James. Er lächelte ihr nervös zu. „Hi Lily." Lily lächelte ebenfalls. „Hallo James.", sagte sie leise und setzte sich auf den Stuhl ihm gegenüber.
Es dauerte nicht lange, und Caithlin und Remus waren tief in ein Gespräch über irgendwas vertieft, was Lily nicht recht realisierte. Auch sie und James plauderten über dies und das, doch wie das bei siebzehnjährigen verliebten Teenagern nun mal so ist, stellte sich an einem gewissen Zeitpunkt eine peinliche Kommunikationspause ein.
Lily sah James an. Ihm schien eben diese Pause auch schmerzhaft aufgefallen zu sein. Um die Situation irgendwie zu retten zu versuchen, fing James an, von Quidditch zu erzählen. Ein Thema, dass Lily nicht sonderlich interessierte (mal ganz ehrlich, ein Spiel an einem schönen Samstagvormittag war ja mal ganz nett, aber wie die meisten Zauberer für ein Theater um diesen Sport machten, war ihr ganz und gar unbegreiflich). Sie schaute aus dem Fenster. Verwundert stellte sie fest, dass es regnete, am Morgen hatte es gar nicht danach ausgesehen. Sie hätte nie gedacht, dass sie das mal denken würde, aber irgendwie wünschte sie sich, dass Sirius Black jetzt hier wäre, um die peinliche Atmosphäre durch ein paar dumme Sprüche etwas zu lockern. Diesen Gedanken verwarf Lily aber ganz schnell wieder und wandte sich wieder James zu, der gerade seine Quidditch Geschichte beendete.
„...und im Endeffekt endete es damit, dass Daniel Brown den Schnatz gar nicht freigelassen hatte. Hatte ihn in seiner Umhangtasche gelassen und dann vergessen."
James lächelte sie an. Lily, für die das Ende ziemlich unerwartet kam, kam darauf, dass James letzte Worte wohl die Pointe eines längeren Witzes gewesen waren und lächelte ebenfalls, allerdings etwas zu spät.
„Ich langweile dich mit diesem Quidditch Zeugs, oder?"Lily lächeln breitete sich zu einem Grinsen.
„Ja, das tust du, James."James grinste. „Dachte ich mir irgendwie. Hör mal, wie wärs, wenn wir draußen einen kleinen Spaziergang machen? Hier drin ist es ja wirklich irgendwie langweilig."Lily war von diesem Vorschlag aus James Mund zwar etwas überrascht, willigte jedoch sofort ein. „Klar, wieso nicht? Lass uns gehen."
Sie erhoben sich von ihren Stühlen, verabschiedeten sich kurz von Caithlin und Remus und drängten sich durch die schwatzende Schülermenge zum Ausgang. Aus den Augenwinkeln konnte Lily sehen, wie Caithlin ihr zuzwinkerte und lächelte. James warf Madame Rosmerta, der Wirtin der Drei Besen im vorbeigehen ein paar Münzen als Bezahlung zu und hielt dann die Ausgangstür für Lily auf. Ja, er ist halt doch irgendwie erwachsen geworden, dachte Lily und trat durch die Tür in die verregneten Straßen von Hogsmeade.
Durch den Nieselregen, der sich über ganz Hogsmeade samt Umgebung nieder zog, gewann das Zaubererdorf eine noch mystischere Atmosphäre, als es sonnst erzeugte. Die Straßen waren schlammig und leer, fast alle Schüler hatten sich zum Schutz vor Regen und Wind in die Geschäfte und die Gaststuben (vor allem natürlich die „Drei Besen"und der weitaus berüchtigtere Pub „Zum Eberkopf"(der Pub, den Sirius Black bevorzugte) ) zurückgezogen. Diese Tatsache erfreute Lily, denn ohne den Lärm von Unmengen von Teenagern konnte ihre Unterhaltung mit James endlich wieder humanere Ausmaße annehmen. Die beiden liefen gerade auf der Hauptstraße entlang, direkt auf die heulende Hütte zu.
„Hast du dir schon Gedanken gemacht, was du nach der Schule machen willst?", fragte Lily und grinste. „Bestimmt irgendwas mit Quidditch, oder?". James lächelte.
„Ich weiß nicht... hab ich mir mal überlegt. Aber ich weiß gar nicht, ob mich irgendein Verein der Liga überhaupt nehmen würde."
„Ach was.", sagte Lily, „selbst ich verstehe genug von Quidditch um behaupten zu können, dass du richtig gut bist!". Lily hätte nicht gedacht, dass die Unterhaltung mit James ihr so leicht von den Lippen gehen würde. James grinste.
„Na, wenn du das sagst... . Nein, ich hab gedacht, ich versuche es vielleicht mal als Auror. Verteidigung gegen die dunklen Künste find ich eigentlich ganz cool."Lily nickte geistesabwesend. Zum ersten mal, seit sie die Drei Besen verlassen hatten, bemerkte sie, dass sie James gerade ziemlich nah war.
„Und wie sieht's bei dir aus? Hast du schon irgendwelche Zukunftspläne?" James Stimme ließ sie wieder aus ihrer Gedankenwelt auftauchen.
„Auch nicht wirklich. Vielleicht irgendwas mit Journalismus oder so, du weißt schon."Während sie auf der Straße weitergingen bemerkte Lily, wie James Hand leicht die ihre streifte. Es war, als ob ein leichter Stromstoß durch sie fließen würde... aber trotzdem irgendwie angenehm. Irgendwie Schön. Auch James schien die Berührung der Hände bemerkt zu haben, doch er fuhr unbehelligt mit der Unterhaltung fort, wenn auch etwas nervöser.
„Du... äh... interessierst dich fürs schreiben?"Lily schaute wieder zu ihren Händen. Ihr kam es so vor, als ob James seine Hand absichtlich etwas weiter als nötig ausgestreckt hielt, doch noch während sie das dachte, bemerkte sie, das sie mit ihrer Hand das selbe tat.
„Schon. Auf jeden mehr als für Quidditch auf jeden Fall."Sie lachte und merkte, dass James das ebenfalls tat. Sie bemerkte, dass ihre Hand noch ein Stückchen weiter zu ihm wanderte. Und einen Sekundenbruchteil später merkte sie, wie James Hand sich sanft um die ihre schlang. Lily sah ihm direkt ins Gesicht und das Lächeln, das er ihr schenkte, war das ehrlichste, was sie jemals gesehen hatte.
Lily wurde leicht schwindelig. Natürlich liebte sie James Potter! Wie hatte sie das nur jemals in Frage stellen können? Sie fühlte, wie James auch ihre andere Hand nahm. Eine wohlige Wärme machte sich in ihr breit. Jetzt war es also soweit. Sie schaute James in die Augen. In seine wunderbaren haselnussbraunen Augen, die sein natürliches Lächeln vollkommen übernommen hatten. Lily lehnte ihren Kopf etwas weiter zurück und stellte sich leicht auf die Zehenspitzen. James beugte sich etwas zu ihr hinunter. Und dann geschah es. Langsam legten sich seine Lippen sanft auf die ihren. Für Lily war es, als ob die Welt um sie herum stehen geblieben wäre. Das stand sie, mitten auf einer verschlammten Straße in Hogsmeade, im Regen und küsste James Potter. Und es war wunderschön.
Hach, sie passen einfach zueinander...
Wenn's Euch gefallen bitte ein kleines Review, über die freue ich mich immer!
Miss Shirley-Blythe: Deine Lily und James Story find ich aber auch klasse!
Bina: Hui, das ging runter wie Öl! Vielen Dank!
Another Marauders Story
Kapitel 4, Küsse im Regen
„Und er hat wirklich gesagt, dass er Remus mitbringt?"Nach Lilys Zählung fragte ihre Freundin dies nun zum ungefähr hundersten mal. Lily lächelte müde. „Ja, hat er. Wir treffen uns mit ihnen um zwei Uhr in den Drei Besen.".
Das war so eine Sache gewesen. James Potter hatte sie am gestrigen Abend gefragt, ob sie mit ihm nach Hogsmeade kommen wolle. Und sie hatte ja gesagt. Es war ja nur eine simple Verabredung, ohne jeden Hintergedanken, oder? Und Caithlin und Remus würden dabei sein.
Caithlin hatte sie sofort nach James Einladung gefragt, ob sie ihn überreden könnte, Remus mit zu bringen. Also eine Art Doppelverabredung. Als Lily James morgens nach dem Frühstück danach fragte, hatte er zwar einen kurzen Moment enttäuscht drein geblickt, hatte dann aber sofort eingewilligt.
Und alles in allem war Lily sehr froh, dass Caithlin bei ihrem Treffen mit James dabei sein würde, denn insgeheim war sie so nervös, wie sie es zu letzt vor ihren OWL Prüfungen gewesen war. Selbst vor ihrer letzten Verabredung in der sechsten Klasse mit Dave Colfer, der absolute Starspieler des Ravenclaw Quidditch Teams, war sie nicht so nervös gewesen, auch wenn sie sich dass partout nicht eingestehen wollte. Immerhin handelte es sich hier ja um James Potter! Aber schließlich hatte sie ja zugesagt und so befand sie sich nun mit Caithlin auf dem Weg nach Hogsmeade.
„Ich bin so aufgeregt!", sagte Caithlin und spielte nervös mit einem Ring an ihrem Finger. „Immerhin ist das ja meine erste richtige Verabredung mit Remus. Und weißt du, ich mag ihn wirklich sehr, sehr gern."
„Das ist ja nicht zu übersehen, so wie du dich an den ranschmeißt.", grinste Lily.„Ist aber auch wirklich ein netter Junge.", fügte sie schnell hinzu, als Caithlin ihr einen leicht verärgerten Blick zuwarf.
„Ja, nicht wahr?"Caithlin lächelte. „Aber was ist da jetzt eigentlich mit dir und James?". „Was soll denn da sein?", fragte Lily so beiläufig wie möglich.
„Was da sein soll? Er hat dich nach Hogsmeade eingeladen, und du hast zugesagt, sonnst wären ja jetzt nicht auf dem Weg dorthin!" „Um Himmels Willen, Caithlin! Es ist doch einfach nur eine ganz normale Verabredung unter Freunden. Immerhin sind wir in der selben Klasse."
Caithlin hob eine Augenbraue. „Eine ganz normale Verabredung unter Freunden also, hm? Also mir kannst du nichts vormachen, Lily Evans. James himmelt dich an, dass weiß doch jeder. Und so, wie du ihn manchmal ansiehst, glaube ich, dass du auch nicht so uninteressiert bist!"
Lily schwieg. Was war da noch hinzuzufügen? Nichts, wenn sie ehrlich war. In Wahrheit hatte Caithlin es so ziemlich auf den Punkt gebracht, dass musste sie sich einfach eingestehen.
„Irgendwie hast du ja recht... .", murmelte sie leise, ohne ihre Freundin anzuschauen. „Weißt du, es ist ja nicht so, dass da keine Gefühle im Spiel wären, ganz im Gegenteil eigentlich. Aber... es ist ganz einfach James Potter!"
Jetzt, wo sie den ersten Schritt getan hatte, fielen ihr die Worte leichter. „Der James Potter, über den ich mich schon ärgere, seit ich hier eingeschult wurde. Der größte Draufgänger der Schule. Na ja, außer Sirius vielleicht. Der James Potter, der sich selbst „Prongs"nennt. Der James Potter, der sich immer einen Dreck um das Wohlergehen anderer gekümmert hat."
Lily blieb auf dem Weg stehen. Ihr Gesicht sah so aus, als würde sie jeden Augenblick anfangen zu schluchzen. „Du weißt doch was ich meine. James Potter halt. Ich habe mich in den Jungen verliebt, den ich eigentlich am wenigsten mögen sollte!"
Caithlin sah ihre Freundin halb belustigt, halb mitfühlend an, wie sie da mitten auf dem Weg nach Hogsmeade stand, anscheinend den Tränen nahe.
„Ach Lily... .", sagte sie, nahm sie in den Arm und tätschelte ihr sachte den Rücken. „Mach's dir doch nicht schwieriger, als es ist. Ich meine, Menschen können sich doch auch ändern. Und James hat das doch schon. Er ist halt auch erwachsen geworden, wie jeder andere auch."
Sie grinste „Wie schon gesagt: außer Sirius vielleicht."Nun musste auch Lily lächeln.
„Und jetzt komm schon.", sagte Caithlin und löste sich aus der Umarmung „Wir gehen jetzt in die Drei Besen, und dann wirst du ja sehen, wie es weitergeht, okay?" „Okay.", nickte Lily und ging weiter in Richtung Hogsmeade, in Richtung James.
Jeder Muggel, der einen Blick in den Pub „Die Drei Besen"in Hogsmeade werfen würde, wäre er wahrlich sehr erstaunt. Und obwohl dies, Aufzeichnungen des Zaubereiministeriums zu Folge, noch nie irgendein Muggel geschafft hatte, hatte das zwei Gründe: Zum einen trieb sich hier wirklich das sonderbarste Gesindel ganz Großbritanniens herum (Lily hatte davon gehört, dass hier sogar einmal ein ausgewachsener Bergtroll hier in Gesellschaft des Wildhüters Rubeus Hagrid ein Met getrunken hatte, obwohl sie sich fragte, wie dieser es durch die, für Bergtrollverhältnisse, doch recht kleine Tür geschafft haben sollte).
Zum anderen war der Pub die Hauptanlaufstelle für sämtliche Hogwartsschüler und so an den Hogsmeade Wochenenden so dermaßen überfüllt, dass selbst ein klitzekleiner Bergtroll absolut keinen Platz finden würde (Obwohl überfüllte Pubs ja keine sonderlichen Neuigkeiten für Muggel sind - abgesehen von den Bergtrollen).
Und so war es für Lily und Caithlin nicht gerade einfach, Remus und James in der Menge der schwatzenden und lachenden Menge Schüler auszumachen.
Lily schaute sich um, und ganz hinten im Pub, an einem kleinem Tisch am Fenster, sah sie ihn sitzen. Er fingerte anscheinend in Gedanken versunken am Etikett seiner Butterbierflasche herum und sein tiefschwarzes strubbeliges Haar hing ihm in die Augen. Seine wunderbaren haselnussbraunen Augen... . Neben ihm saß Remus, der den Kopf auf die Hände gestützt hatte und aus dem Fenster sah.
„Da sind sie!", sagte Caithlin, nahm Lily an die Hand und zog sie in Richtung Remus und James. „Komm schon, wird schon schief gehen!", lächelte sie. Sie näherten sich dem Tisch. In Lilys Innerem ging es drunter und drüber. Wollte sie jetzt wirklich bei ihm sein? An ein Zurück war jetzt jedoch nicht mehr zu denken, James und Remus hatten sie bemerkt und standen nun von ihren Stühlen auf, um sie zu begrüßen. Nur noch ein paar Meter. Wollte sie es wirklich? Brauchte sie nicht noch Zeit? Immerhin hatte sie sich gerade erst eingestanden, dass sie ihn mochte. Ihn liebte. James fuhr sich nervös mit einer Hand durch die schwarzen Haare und lächelte ihr verlegen zu. Okay, dass reichte. Sie wollte bei ihm sein. Am liebsten für immer. Moment... was dachte sie da eigentlich? Für immer bei ihm sein! Sie war gerade erst siebzehn! Lily seufzte kaum hörbar. Wieso musste das eigentlich alles so kompliziert sein? „Wartet ihr schon lange?", fragte Caithlin, nickte James zu und umarmte Remus kurz. Remus errötete kaum merklich.
„Nee, sind auch gerade erst gekommen.", sagte er und setzte sich wieder auf seinen Stuhl. Lily wandte sich zu James. Er lächelte ihr nervös zu. „Hi Lily." Lily lächelte ebenfalls. „Hallo James.", sagte sie leise und setzte sich auf den Stuhl ihm gegenüber.
Es dauerte nicht lange, und Caithlin und Remus waren tief in ein Gespräch über irgendwas vertieft, was Lily nicht recht realisierte. Auch sie und James plauderten über dies und das, doch wie das bei siebzehnjährigen verliebten Teenagern nun mal so ist, stellte sich an einem gewissen Zeitpunkt eine peinliche Kommunikationspause ein.
Lily sah James an. Ihm schien eben diese Pause auch schmerzhaft aufgefallen zu sein. Um die Situation irgendwie zu retten zu versuchen, fing James an, von Quidditch zu erzählen. Ein Thema, dass Lily nicht sonderlich interessierte (mal ganz ehrlich, ein Spiel an einem schönen Samstagvormittag war ja mal ganz nett, aber wie die meisten Zauberer für ein Theater um diesen Sport machten, war ihr ganz und gar unbegreiflich). Sie schaute aus dem Fenster. Verwundert stellte sie fest, dass es regnete, am Morgen hatte es gar nicht danach ausgesehen. Sie hätte nie gedacht, dass sie das mal denken würde, aber irgendwie wünschte sie sich, dass Sirius Black jetzt hier wäre, um die peinliche Atmosphäre durch ein paar dumme Sprüche etwas zu lockern. Diesen Gedanken verwarf Lily aber ganz schnell wieder und wandte sich wieder James zu, der gerade seine Quidditch Geschichte beendete.
„...und im Endeffekt endete es damit, dass Daniel Brown den Schnatz gar nicht freigelassen hatte. Hatte ihn in seiner Umhangtasche gelassen und dann vergessen."
James lächelte sie an. Lily, für die das Ende ziemlich unerwartet kam, kam darauf, dass James letzte Worte wohl die Pointe eines längeren Witzes gewesen waren und lächelte ebenfalls, allerdings etwas zu spät.
„Ich langweile dich mit diesem Quidditch Zeugs, oder?"Lily lächeln breitete sich zu einem Grinsen.
„Ja, das tust du, James."James grinste. „Dachte ich mir irgendwie. Hör mal, wie wärs, wenn wir draußen einen kleinen Spaziergang machen? Hier drin ist es ja wirklich irgendwie langweilig."Lily war von diesem Vorschlag aus James Mund zwar etwas überrascht, willigte jedoch sofort ein. „Klar, wieso nicht? Lass uns gehen."
Sie erhoben sich von ihren Stühlen, verabschiedeten sich kurz von Caithlin und Remus und drängten sich durch die schwatzende Schülermenge zum Ausgang. Aus den Augenwinkeln konnte Lily sehen, wie Caithlin ihr zuzwinkerte und lächelte. James warf Madame Rosmerta, der Wirtin der Drei Besen im vorbeigehen ein paar Münzen als Bezahlung zu und hielt dann die Ausgangstür für Lily auf. Ja, er ist halt doch irgendwie erwachsen geworden, dachte Lily und trat durch die Tür in die verregneten Straßen von Hogsmeade.
Durch den Nieselregen, der sich über ganz Hogsmeade samt Umgebung nieder zog, gewann das Zaubererdorf eine noch mystischere Atmosphäre, als es sonnst erzeugte. Die Straßen waren schlammig und leer, fast alle Schüler hatten sich zum Schutz vor Regen und Wind in die Geschäfte und die Gaststuben (vor allem natürlich die „Drei Besen"und der weitaus berüchtigtere Pub „Zum Eberkopf"(der Pub, den Sirius Black bevorzugte) ) zurückgezogen. Diese Tatsache erfreute Lily, denn ohne den Lärm von Unmengen von Teenagern konnte ihre Unterhaltung mit James endlich wieder humanere Ausmaße annehmen. Die beiden liefen gerade auf der Hauptstraße entlang, direkt auf die heulende Hütte zu.
„Hast du dir schon Gedanken gemacht, was du nach der Schule machen willst?", fragte Lily und grinste. „Bestimmt irgendwas mit Quidditch, oder?". James lächelte.
„Ich weiß nicht... hab ich mir mal überlegt. Aber ich weiß gar nicht, ob mich irgendein Verein der Liga überhaupt nehmen würde."
„Ach was.", sagte Lily, „selbst ich verstehe genug von Quidditch um behaupten zu können, dass du richtig gut bist!". Lily hätte nicht gedacht, dass die Unterhaltung mit James ihr so leicht von den Lippen gehen würde. James grinste.
„Na, wenn du das sagst... . Nein, ich hab gedacht, ich versuche es vielleicht mal als Auror. Verteidigung gegen die dunklen Künste find ich eigentlich ganz cool."Lily nickte geistesabwesend. Zum ersten mal, seit sie die Drei Besen verlassen hatten, bemerkte sie, dass sie James gerade ziemlich nah war.
„Und wie sieht's bei dir aus? Hast du schon irgendwelche Zukunftspläne?" James Stimme ließ sie wieder aus ihrer Gedankenwelt auftauchen.
„Auch nicht wirklich. Vielleicht irgendwas mit Journalismus oder so, du weißt schon."Während sie auf der Straße weitergingen bemerkte Lily, wie James Hand leicht die ihre streifte. Es war, als ob ein leichter Stromstoß durch sie fließen würde... aber trotzdem irgendwie angenehm. Irgendwie Schön. Auch James schien die Berührung der Hände bemerkt zu haben, doch er fuhr unbehelligt mit der Unterhaltung fort, wenn auch etwas nervöser.
„Du... äh... interessierst dich fürs schreiben?"Lily schaute wieder zu ihren Händen. Ihr kam es so vor, als ob James seine Hand absichtlich etwas weiter als nötig ausgestreckt hielt, doch noch während sie das dachte, bemerkte sie, das sie mit ihrer Hand das selbe tat.
„Schon. Auf jeden mehr als für Quidditch auf jeden Fall."Sie lachte und merkte, dass James das ebenfalls tat. Sie bemerkte, dass ihre Hand noch ein Stückchen weiter zu ihm wanderte. Und einen Sekundenbruchteil später merkte sie, wie James Hand sich sanft um die ihre schlang. Lily sah ihm direkt ins Gesicht und das Lächeln, das er ihr schenkte, war das ehrlichste, was sie jemals gesehen hatte.
Lily wurde leicht schwindelig. Natürlich liebte sie James Potter! Wie hatte sie das nur jemals in Frage stellen können? Sie fühlte, wie James auch ihre andere Hand nahm. Eine wohlige Wärme machte sich in ihr breit. Jetzt war es also soweit. Sie schaute James in die Augen. In seine wunderbaren haselnussbraunen Augen, die sein natürliches Lächeln vollkommen übernommen hatten. Lily lehnte ihren Kopf etwas weiter zurück und stellte sich leicht auf die Zehenspitzen. James beugte sich etwas zu ihr hinunter. Und dann geschah es. Langsam legten sich seine Lippen sanft auf die ihren. Für Lily war es, als ob die Welt um sie herum stehen geblieben wäre. Das stand sie, mitten auf einer verschlammten Straße in Hogsmeade, im Regen und küsste James Potter. Und es war wunderschön.
Hach, sie passen einfach zueinander...
Wenn's Euch gefallen bitte ein kleines Review, über die freue ich mich immer!
