Disclaimer: Babylon 5 ist Besitz von JMS und Warner Brothers.
Ich bin nur ein Fan.
Ein Wort zu den Namen der Charakteren:
Ich weiß, Sylvia hieß im Spiel eigentlich ganz anders, da ich mich nicht mehr erinnern konnte daran, sondern nur noch an einen ähnlichen Klang, habe ich mich für diesen entschieden.
Freut mich sehr, daß Du damit leben kannst, Deatheater. ;-)
Von einem Augenblick zum anderen formierte sich in Sylvias Kopf ein großes B.
Woher kam das? Ihr Gesicht war nur noch ein einziges Fragezeichen.
"Richard?"
"Ja?"
"Ich glaube nicht, daß wir noch alleine sind."
"Du auch nicht?"
"Aber warum zeigt sich dieser jemand nicht?"
"Kann ich nicht sagen."
"Das ist schon sehr merkwürdig - herbestellt an einen Ort, ohne zu wissen von wem und warum. Ich frage mich langsam, ob wir nicht einfach nur einem Streich aufgesessen sind."Von einem Augenblick zum anderen formierte sich in Sylvias Kopf ein großes B.
Woher kam das?
"Richard?"
"Ja?"
"Ich glaube nicht, daß wir noch alleine sind."
"Du auch nicht?"
"Aber warum zeigt sich dieser jemand nicht?"
"Kann ich nicht sagen."
"BG!" Mehr eine Feststellung als eine Frage, formte dies aus Richards Mund. Und wie auf Kommando trat eine Person in den Schatten der Statue, erst kaum kenntlich, dann jedoch...
"Ihr seid alleine, gut."
"Wer..."
Doch da dämmerte es Richard, es war die Krankenschwester, die ihnen den Zettel gebracht hatte.
"Sie sind..."
"...BG, ja."
"Gut, dann klären Sie mich mal auf, worum geht es hier überhaupt?"
"Ich will Sie beide warnen und Ihnen helfen."
"Und wie soll das gehen?"
"Sie dürfen beide nicht mehr zurück."
Sie hatte ihre Stimme erstaunlich gut unter Kontrolle. Nichts verriet sie, nichts sagte, worum es eigentlich ging.
"Ich möchte Ihnen helfen zu fliehen."
"Aber warum?" Sylvias Gesicht war nicht mehr und nicht weniger als nur noch ein Fragezeichen.
"Kurzerhand gesagt, Sie sind beides Telephaten. Die Leute im Sanatorium ahnen was, deswegen sollte morgen auch ein Psi-Corps kommen und Sie beide checken."
"Telepathen?"
"Korrekt. Hatten Sie sich nicht ein paar Tabletten von mir geborgt? Wegen der Kopfschmerzen? - Ich konnte Gesprächsfetzen aufnehmen, wo Sie von Wispern und Stimmen sprachen - alles das klingt mir sehr nach Telepath."
"Und Sie?"
"Ich bin auch einer, aber ich kann mich tarnen. Sie jedoch sind zu unerfahren dafür."
"Und deswegen..."
"...deswegen bringe ich Sie weg von hier. Außer Sie bevorzugen es sich dem Corps anzuschließen."
Sylvia schüttelte angewidert den Kopf.
"Das, was ich bisher über sie gelesen habe, das läßt mich persönlich nur kotzen. Ich möchte nicht überall gezeichnet herumlaufen."
"Sie denken nach, das ist gut."
"Und was ist so schlimm daran?" Richard sah verwirrt drein, das Psi-Corps hatte er nicht gerade zu seinen Favoriten beim Studieren gezählt.
"Man zwingt Sie sich zu zeigen, mit einem Symbol und Handschuhen. Gewiß, Sie werden immer versorgt sein, aber man kann mit Ihnen praktisch machen, was man möchte. Alternativ gibt es Drogen, die Ihre Fähigkeiten unterdrücken oder ein spezielles Gefängnis. Keine schönen Aussichten - oder?"
Es schüttelte ihn.
"Nein, wirklich nicht. Also, was schlagen Sie vor?"
"Sie gehen weg. Zu Leuten, die Ihnen zeigen, wie Sie mit Ihren Fähigkeiten umgehen lernen und Sie sich dennoch Ihre Freiheit bewahren können."
Sie reichte den beiden einen Umschlag.
"Darin finden Sie neue Ausweise für Sie, Tickets zum Mars und eine Kontaktperson. Beim Zoll geben Sie den Namen der Person bekannt, man wird Sie weiterleiten. Mehr kann ich nicht für Sie tun, aber Sie sollten sich auf den Weg machen, je schneller umso besser, in 2 Stunden geht der Flug."
Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging.
"Und was ist mit ihr?"
"Keine Ahnung. Aber so wie es aussieht, sind wir nicht die ersten, die von ihr einen Freiflug gesponsert kriegen", Richard sah ernst drein.
"Das würde vielleicht auch unser Gefühl erklären, das wir wegen Joe hatten. Ob er?"
"Nein, ganz sicher nicht, laut ihr müßte er ja dann auch das Abzeichen tragen, tat er aber nicht."
"In jeder Gesellschaft gibt es Petzen, so einfach ist das nicht", Richard sah ihr genau in die Augen, "aber ich persönlich halte es für klüger BG's Rat zu folgen."
"Ich auch."
"Also dann..."
Bald darauf saßen sie in einem Raumschiff, die Erde weit hinter sich gelassen.
Sylvia wurde leicht übel, aber sie bezähmte sich.
"Das erste Mal in einem Flieger?"
"Ja."
Die alte Frau neben ihr musterte beide.
"Sie geben ein hübsches Paar ab. Wohin soll's denn gehen? In die Flitterwochen?" Sie lachte hell auf.
"Ja, genau."
"Und dann zum Mars?"
"Was ist so schlecht am Mars?"
"Oh, man muß sich an die Atmosphäre erst gewöhnen. Aber es gibt schlimmere Planeten."
"Und Sie?"
"Ich arbeite, wollen Sie meinen Musterkoffer sehen?"
"Ojah, gerne!" Sylvia widmete sich mit Freude dem Inhalt, der aus einer Menge Datenkristallen bestand, auf denen jede Menge verschiedener Musik drauf war. Musik, die man mit einem Gerät leicht hören konnte. Dieses Gerät, klein und handlich, lieferte kristallklare Musik.
"Wow, was ist das denn?"
"Das Neueste. Musik aus den verschiedensten Systemen, gemischt und neu abgestimmt."
Sie verwickelte Sylvia in ein Gespräch was diese gerne nutzte. Richard hingegen wickelte sich in seine Jacke und schloß die Augen, es würde noch ein langer Flug werden. Ob es wirklich so klug gewesen war, einfach zu verschwinden? Er hatte keine Ahnung. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr, zumal auch das bißchen Geld, das sie von BG bekommen hatte, für einen Rückflug nicht ausreichen würde. Um diese Dinge aber sollte er sich wirklich erst Gedanken machen, wenn es soweit war.
Als er erwachte landeten sie gerade. Das Raumschiff senkte sich und die Luke wurde geöffnet. Einer nach dem anderen strömten raus, bis auch die Reihe an sie kam.
Wie die anderen wurden auch sie abgefertigt. Man reichte ihnen die Identy-Cards und wollte sich schon dem nächsten widmen, als Sylvia sich an den Beamten wandte.
"Wo kann man Mr. Bellamo finden?"
"Mr. Bellamo?"
"Genau, wir wurden an ihn verwiesen."
Der Beamte kratzte sich am Kopf, wandte sich an seinen Kollegen und bat dann noch einmal um die Cards. Als er diese wieder zurückreichte beschrieb er ihnen den Weg in ein Cafe, wo die beiden wenig später auch schon saßen und warteten. Nur wenige Augenblicke später gesellte sich zu ihnen ein Mann um die 45, scheinbar wohl situiert und mit graumelierten Schläfen.
"Sie schickt BG?"
"Ja. Und Sie sind?"
"Mr. Bellamo."
"Ihre Ankunft wurde mir mitgeteilt, ebenso wie ihre Gesichter. Sie hätten ruhig auch am Flughafen warten können, ich hatte Sie beide eigentlich dort erwartet, nicht hier." Er wurde ernst. "Aber bitte, folgen Sie mir, wir sollten nicht zu lange hier bleiben. Kommen Sie!" "Sie werden alles erfahren, rechtzeitig."
Durch ein Gewirr von Gängen, Hotels und sonstigem wurden sie vorbeigelotst, fanden sich schließlich in einer Art Lagerhalle, die als solche wohl nicht mehr benutzt wurde, aber ziemlich versteckt war.
"Hier sollten wir ungestört und sicher sein. Bitte, setzen Sie sich doch."
Er deutete auf ein paar Kisten, die mit einigen Stoffkissen belegt waren. Zwar wirkten sie nicht sonderlich stabil, doch es sollte reichen.
"Also, BG hat mir Ihre Geschichte, so weit sie es selber wußte, erzählt, das ist allerdings nicht sonderlich viel. Da Sie beide aber mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit Telepathen sind, hat sie richtig entschieden."
"Und sie?"
"Sie wird ihren Weg gehen. Ihr Talent ist es, daß sie große Gefahren für sich erahnt und deswegen hat sie bisher Glück gehabt. Ich kann nur hoffen, daß sie nie geschnappt wird."
"Und wenn doch?"
"Ich bin ihre einzige Kontaktperson, ihr einziger "Partner" sozusagen. Und ich gehe so gut wie nie an die Öffentlichkeit, mir droht keine Gefahr. Bei Ihnen schaut das alles ganz anders aus...."
Richard wollte noch Fragen stellen, als hinter ihnen eine Tür aufging und 8 Personen eintraten, sich auf die freien Sitze platzierten.
"Sie können Ihnen vertrauen, das sind ebenso Telepathen wie Sie. Sie werden Ihnen alles weitere erklären. Ich muß mich zurückziehen, denn auf mich warten noch viele Geschäfte. Aber Martin wird sich gut um Sie beide kümmern."
Er drehte sich um und ging.
Ein fast zwei Meter großer, weißer Mann um die 30, ergriff das Wort.
"Sie sind also die Neuen. Ich bin Martin, Telepath und werde Ihnen das Wichtigste beibringen. Doch erst muß ich wissen, welche P-Stufe Sie haben!"
Er wirkte sachlich und beruhigend, selbst Richard konnte an ihm nichts Beunruhigendes feststellen. Vertrauensvoll ließ er Martin ihn ansehen, ebenso wie Sylvia ihn in ihre Gedanken ließ.
"Ich bin P5, aber Sie sind beide stärker als ich, mindestens P7, wenn nicht noch mehr. - Was hat man Ihnen beiden gesagt?"
"Eine Frage zuerst, was genau haben Sie in unseren Gedanken gemacht?"
"Ich habe nichts darin gemacht, ich war nicht einmal in Ihrem Kopf, habe nur ihre P-Stärke gespürt, am einfachsten ist das über Augenkontakt, wenigstens für mich. Da ist jeder Telepath ein wenig anders. Der eine checkt über die Augen, der andere über die Berührung und so weiter... Sie brauchen wirklich keine Angst zu haben."
"Die habe ich auch nicht, ich mag nur nicht kontrolliert werden."
"Deswegen sind Sie auch weg, im Psi-Corps kontrolliert man alles von Ihnen, Ihr Denken, Ihr Fühlen bis hin zu ihrem Liebesleben, wenn es dem Corps dient."
Verächtlich spuckte er aus.
"Also, was hat man Ihnen gesagt?"
Sylvia begann zu erzählen, je weiter sie sprach, desto größer wurden die Augen ihrer Zuhörer.
"Dann sind Sie also aus der Vergangenheit, es gab mal die Gerüchte, daß es tatsächlich ein paar Leute geben soll, die die Einfrierungen wirklich überlebten, ich konnte es nur nicht glauben. Jetzt, wo ich Ihnen gegenüber sitze..."
"Was tun Sie hier eigentlich auf dem Mars?"
"Wir schleusen Telepathen auf sichere Planeten, vorzugsweise in den Bereich von Außerirdischen oder an die Randzone und das werden wir auch mit Ihnen beiden machen. In Reichweite des Corps würden Sie keine Ruhe haben, je weiter weg, umso besser und es gibt ein paar Kolonialplaneten, wo man da relativ unbehelligt ist..."
"Martin!"
Die junge Frau, die ihn unterbrach hatte langes oranges Haar, ein schwarzes Top und enge Lederhosen. Sie wirkte, ebenso wie er, ziemlich durchtrainiert und fit, aber abgehermt.
"Wir sind wie Sie geflohen. Es ist wohl an der Zeit uns nun vorzustellen. Ich bin Janet. Lange Zeit war ich im Corps, kam mit 6 dort hin, identifizierte mich mit ihnen. Als man mir dann aber einen Partner aufdrängen wollte, den ich nur zum Kotzen fand, da begann ich nachzudenken und schließlich floh ich..."
"Ich bin Peter", ein Mann mit osteuropäischem Einfluß übernahm das Wort, "meine Frau stammte aus dem Corps. Auch ich war dort, aber sie weigerte sich eines Tages, floh und wurde kaltblütig ermordet, nur weil sie sich weigerte etwas zu erzählen und ich mußte zusehen. Nicht dort vor Ort, sondern man spielte mir alles ins Gehirn. Noch in der gleichen Nacht floh ich, denn ich wußte, man würde mit mir das gleiche machen."
"Ich wollte zur Earthforce, machte die Tests und wurde aufgenommen. Damals konnte ich blockieren, bis meine Einheit eine Droge injiziert bekam. Wir machten das auf freiwilliger Basis, die "Medizin" hätte Millionen Menschen helfen sollen, was sie dann auch tat, aber mir nahm sie die Blockademöglichkeit und somit verlor ich den Posten bei der Earthforce. Man wollte mich vor die Wahl stellen, aber ich zog es vor mich abzusetzen..."
Reihum erzählten sie alle ihre Geschichten, erschreckend und brutal nur von einem gemeinsamen Nenner geprägt: Das Corps, das sie verabscheuten. Dann war es lange still.
Schließlich ergriff Richard das Wort: "Gut, wie soll es nun weitergehen? Mit Ihnen, mit uns!"
"Wir werden bleiben und helfen, Sie... Nun, das wird sich noch weisen... Aber nun sollten wir beginnen."
Für Sylvia und Richard begann eine wirklich lange Unterrichtsstunde, wo sie die gröbsten Sachen erlernten, die man in so kurzer Zeit zu erlernen vermochten und stellten sich gar nicht mal schlecht dabei an. Sie erfuhren eine Gemeinschaft, die immer mehr zusammenwuchs.
Ich bin nur ein Fan.
Ein Wort zu den Namen der Charakteren:
Ich weiß, Sylvia hieß im Spiel eigentlich ganz anders, da ich mich nicht mehr erinnern konnte daran, sondern nur noch an einen ähnlichen Klang, habe ich mich für diesen entschieden.
Freut mich sehr, daß Du damit leben kannst, Deatheater. ;-)
Von einem Augenblick zum anderen formierte sich in Sylvias Kopf ein großes B.
Woher kam das? Ihr Gesicht war nur noch ein einziges Fragezeichen.
"Richard?"
"Ja?"
"Ich glaube nicht, daß wir noch alleine sind."
"Du auch nicht?"
"Aber warum zeigt sich dieser jemand nicht?"
"Kann ich nicht sagen."
"Das ist schon sehr merkwürdig - herbestellt an einen Ort, ohne zu wissen von wem und warum. Ich frage mich langsam, ob wir nicht einfach nur einem Streich aufgesessen sind."Von einem Augenblick zum anderen formierte sich in Sylvias Kopf ein großes B.
Woher kam das?
"Richard?"
"Ja?"
"Ich glaube nicht, daß wir noch alleine sind."
"Du auch nicht?"
"Aber warum zeigt sich dieser jemand nicht?"
"Kann ich nicht sagen."
"BG!" Mehr eine Feststellung als eine Frage, formte dies aus Richards Mund. Und wie auf Kommando trat eine Person in den Schatten der Statue, erst kaum kenntlich, dann jedoch...
"Ihr seid alleine, gut."
"Wer..."
Doch da dämmerte es Richard, es war die Krankenschwester, die ihnen den Zettel gebracht hatte.
"Sie sind..."
"...BG, ja."
"Gut, dann klären Sie mich mal auf, worum geht es hier überhaupt?"
"Ich will Sie beide warnen und Ihnen helfen."
"Und wie soll das gehen?"
"Sie dürfen beide nicht mehr zurück."
Sie hatte ihre Stimme erstaunlich gut unter Kontrolle. Nichts verriet sie, nichts sagte, worum es eigentlich ging.
"Ich möchte Ihnen helfen zu fliehen."
"Aber warum?" Sylvias Gesicht war nicht mehr und nicht weniger als nur noch ein Fragezeichen.
"Kurzerhand gesagt, Sie sind beides Telephaten. Die Leute im Sanatorium ahnen was, deswegen sollte morgen auch ein Psi-Corps kommen und Sie beide checken."
"Telepathen?"
"Korrekt. Hatten Sie sich nicht ein paar Tabletten von mir geborgt? Wegen der Kopfschmerzen? - Ich konnte Gesprächsfetzen aufnehmen, wo Sie von Wispern und Stimmen sprachen - alles das klingt mir sehr nach Telepath."
"Und Sie?"
"Ich bin auch einer, aber ich kann mich tarnen. Sie jedoch sind zu unerfahren dafür."
"Und deswegen..."
"...deswegen bringe ich Sie weg von hier. Außer Sie bevorzugen es sich dem Corps anzuschließen."
Sylvia schüttelte angewidert den Kopf.
"Das, was ich bisher über sie gelesen habe, das läßt mich persönlich nur kotzen. Ich möchte nicht überall gezeichnet herumlaufen."
"Sie denken nach, das ist gut."
"Und was ist so schlimm daran?" Richard sah verwirrt drein, das Psi-Corps hatte er nicht gerade zu seinen Favoriten beim Studieren gezählt.
"Man zwingt Sie sich zu zeigen, mit einem Symbol und Handschuhen. Gewiß, Sie werden immer versorgt sein, aber man kann mit Ihnen praktisch machen, was man möchte. Alternativ gibt es Drogen, die Ihre Fähigkeiten unterdrücken oder ein spezielles Gefängnis. Keine schönen Aussichten - oder?"
Es schüttelte ihn.
"Nein, wirklich nicht. Also, was schlagen Sie vor?"
"Sie gehen weg. Zu Leuten, die Ihnen zeigen, wie Sie mit Ihren Fähigkeiten umgehen lernen und Sie sich dennoch Ihre Freiheit bewahren können."
Sie reichte den beiden einen Umschlag.
"Darin finden Sie neue Ausweise für Sie, Tickets zum Mars und eine Kontaktperson. Beim Zoll geben Sie den Namen der Person bekannt, man wird Sie weiterleiten. Mehr kann ich nicht für Sie tun, aber Sie sollten sich auf den Weg machen, je schneller umso besser, in 2 Stunden geht der Flug."
Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging.
"Und was ist mit ihr?"
"Keine Ahnung. Aber so wie es aussieht, sind wir nicht die ersten, die von ihr einen Freiflug gesponsert kriegen", Richard sah ernst drein.
"Das würde vielleicht auch unser Gefühl erklären, das wir wegen Joe hatten. Ob er?"
"Nein, ganz sicher nicht, laut ihr müßte er ja dann auch das Abzeichen tragen, tat er aber nicht."
"In jeder Gesellschaft gibt es Petzen, so einfach ist das nicht", Richard sah ihr genau in die Augen, "aber ich persönlich halte es für klüger BG's Rat zu folgen."
"Ich auch."
"Also dann..."
Bald darauf saßen sie in einem Raumschiff, die Erde weit hinter sich gelassen.
Sylvia wurde leicht übel, aber sie bezähmte sich.
"Das erste Mal in einem Flieger?"
"Ja."
Die alte Frau neben ihr musterte beide.
"Sie geben ein hübsches Paar ab. Wohin soll's denn gehen? In die Flitterwochen?" Sie lachte hell auf.
"Ja, genau."
"Und dann zum Mars?"
"Was ist so schlecht am Mars?"
"Oh, man muß sich an die Atmosphäre erst gewöhnen. Aber es gibt schlimmere Planeten."
"Und Sie?"
"Ich arbeite, wollen Sie meinen Musterkoffer sehen?"
"Ojah, gerne!" Sylvia widmete sich mit Freude dem Inhalt, der aus einer Menge Datenkristallen bestand, auf denen jede Menge verschiedener Musik drauf war. Musik, die man mit einem Gerät leicht hören konnte. Dieses Gerät, klein und handlich, lieferte kristallklare Musik.
"Wow, was ist das denn?"
"Das Neueste. Musik aus den verschiedensten Systemen, gemischt und neu abgestimmt."
Sie verwickelte Sylvia in ein Gespräch was diese gerne nutzte. Richard hingegen wickelte sich in seine Jacke und schloß die Augen, es würde noch ein langer Flug werden. Ob es wirklich so klug gewesen war, einfach zu verschwinden? Er hatte keine Ahnung. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr, zumal auch das bißchen Geld, das sie von BG bekommen hatte, für einen Rückflug nicht ausreichen würde. Um diese Dinge aber sollte er sich wirklich erst Gedanken machen, wenn es soweit war.
Als er erwachte landeten sie gerade. Das Raumschiff senkte sich und die Luke wurde geöffnet. Einer nach dem anderen strömten raus, bis auch die Reihe an sie kam.
Wie die anderen wurden auch sie abgefertigt. Man reichte ihnen die Identy-Cards und wollte sich schon dem nächsten widmen, als Sylvia sich an den Beamten wandte.
"Wo kann man Mr. Bellamo finden?"
"Mr. Bellamo?"
"Genau, wir wurden an ihn verwiesen."
Der Beamte kratzte sich am Kopf, wandte sich an seinen Kollegen und bat dann noch einmal um die Cards. Als er diese wieder zurückreichte beschrieb er ihnen den Weg in ein Cafe, wo die beiden wenig später auch schon saßen und warteten. Nur wenige Augenblicke später gesellte sich zu ihnen ein Mann um die 45, scheinbar wohl situiert und mit graumelierten Schläfen.
"Sie schickt BG?"
"Ja. Und Sie sind?"
"Mr. Bellamo."
"Ihre Ankunft wurde mir mitgeteilt, ebenso wie ihre Gesichter. Sie hätten ruhig auch am Flughafen warten können, ich hatte Sie beide eigentlich dort erwartet, nicht hier." Er wurde ernst. "Aber bitte, folgen Sie mir, wir sollten nicht zu lange hier bleiben. Kommen Sie!" "Sie werden alles erfahren, rechtzeitig."
Durch ein Gewirr von Gängen, Hotels und sonstigem wurden sie vorbeigelotst, fanden sich schließlich in einer Art Lagerhalle, die als solche wohl nicht mehr benutzt wurde, aber ziemlich versteckt war.
"Hier sollten wir ungestört und sicher sein. Bitte, setzen Sie sich doch."
Er deutete auf ein paar Kisten, die mit einigen Stoffkissen belegt waren. Zwar wirkten sie nicht sonderlich stabil, doch es sollte reichen.
"Also, BG hat mir Ihre Geschichte, so weit sie es selber wußte, erzählt, das ist allerdings nicht sonderlich viel. Da Sie beide aber mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit Telepathen sind, hat sie richtig entschieden."
"Und sie?"
"Sie wird ihren Weg gehen. Ihr Talent ist es, daß sie große Gefahren für sich erahnt und deswegen hat sie bisher Glück gehabt. Ich kann nur hoffen, daß sie nie geschnappt wird."
"Und wenn doch?"
"Ich bin ihre einzige Kontaktperson, ihr einziger "Partner" sozusagen. Und ich gehe so gut wie nie an die Öffentlichkeit, mir droht keine Gefahr. Bei Ihnen schaut das alles ganz anders aus...."
Richard wollte noch Fragen stellen, als hinter ihnen eine Tür aufging und 8 Personen eintraten, sich auf die freien Sitze platzierten.
"Sie können Ihnen vertrauen, das sind ebenso Telepathen wie Sie. Sie werden Ihnen alles weitere erklären. Ich muß mich zurückziehen, denn auf mich warten noch viele Geschäfte. Aber Martin wird sich gut um Sie beide kümmern."
Er drehte sich um und ging.
Ein fast zwei Meter großer, weißer Mann um die 30, ergriff das Wort.
"Sie sind also die Neuen. Ich bin Martin, Telepath und werde Ihnen das Wichtigste beibringen. Doch erst muß ich wissen, welche P-Stufe Sie haben!"
Er wirkte sachlich und beruhigend, selbst Richard konnte an ihm nichts Beunruhigendes feststellen. Vertrauensvoll ließ er Martin ihn ansehen, ebenso wie Sylvia ihn in ihre Gedanken ließ.
"Ich bin P5, aber Sie sind beide stärker als ich, mindestens P7, wenn nicht noch mehr. - Was hat man Ihnen beiden gesagt?"
"Eine Frage zuerst, was genau haben Sie in unseren Gedanken gemacht?"
"Ich habe nichts darin gemacht, ich war nicht einmal in Ihrem Kopf, habe nur ihre P-Stärke gespürt, am einfachsten ist das über Augenkontakt, wenigstens für mich. Da ist jeder Telepath ein wenig anders. Der eine checkt über die Augen, der andere über die Berührung und so weiter... Sie brauchen wirklich keine Angst zu haben."
"Die habe ich auch nicht, ich mag nur nicht kontrolliert werden."
"Deswegen sind Sie auch weg, im Psi-Corps kontrolliert man alles von Ihnen, Ihr Denken, Ihr Fühlen bis hin zu ihrem Liebesleben, wenn es dem Corps dient."
Verächtlich spuckte er aus.
"Also, was hat man Ihnen gesagt?"
Sylvia begann zu erzählen, je weiter sie sprach, desto größer wurden die Augen ihrer Zuhörer.
"Dann sind Sie also aus der Vergangenheit, es gab mal die Gerüchte, daß es tatsächlich ein paar Leute geben soll, die die Einfrierungen wirklich überlebten, ich konnte es nur nicht glauben. Jetzt, wo ich Ihnen gegenüber sitze..."
"Was tun Sie hier eigentlich auf dem Mars?"
"Wir schleusen Telepathen auf sichere Planeten, vorzugsweise in den Bereich von Außerirdischen oder an die Randzone und das werden wir auch mit Ihnen beiden machen. In Reichweite des Corps würden Sie keine Ruhe haben, je weiter weg, umso besser und es gibt ein paar Kolonialplaneten, wo man da relativ unbehelligt ist..."
"Martin!"
Die junge Frau, die ihn unterbrach hatte langes oranges Haar, ein schwarzes Top und enge Lederhosen. Sie wirkte, ebenso wie er, ziemlich durchtrainiert und fit, aber abgehermt.
"Wir sind wie Sie geflohen. Es ist wohl an der Zeit uns nun vorzustellen. Ich bin Janet. Lange Zeit war ich im Corps, kam mit 6 dort hin, identifizierte mich mit ihnen. Als man mir dann aber einen Partner aufdrängen wollte, den ich nur zum Kotzen fand, da begann ich nachzudenken und schließlich floh ich..."
"Ich bin Peter", ein Mann mit osteuropäischem Einfluß übernahm das Wort, "meine Frau stammte aus dem Corps. Auch ich war dort, aber sie weigerte sich eines Tages, floh und wurde kaltblütig ermordet, nur weil sie sich weigerte etwas zu erzählen und ich mußte zusehen. Nicht dort vor Ort, sondern man spielte mir alles ins Gehirn. Noch in der gleichen Nacht floh ich, denn ich wußte, man würde mit mir das gleiche machen."
"Ich wollte zur Earthforce, machte die Tests und wurde aufgenommen. Damals konnte ich blockieren, bis meine Einheit eine Droge injiziert bekam. Wir machten das auf freiwilliger Basis, die "Medizin" hätte Millionen Menschen helfen sollen, was sie dann auch tat, aber mir nahm sie die Blockademöglichkeit und somit verlor ich den Posten bei der Earthforce. Man wollte mich vor die Wahl stellen, aber ich zog es vor mich abzusetzen..."
Reihum erzählten sie alle ihre Geschichten, erschreckend und brutal nur von einem gemeinsamen Nenner geprägt: Das Corps, das sie verabscheuten. Dann war es lange still.
Schließlich ergriff Richard das Wort: "Gut, wie soll es nun weitergehen? Mit Ihnen, mit uns!"
"Wir werden bleiben und helfen, Sie... Nun, das wird sich noch weisen... Aber nun sollten wir beginnen."
Für Sylvia und Richard begann eine wirklich lange Unterrichtsstunde, wo sie die gröbsten Sachen erlernten, die man in so kurzer Zeit zu erlernen vermochten und stellten sich gar nicht mal schlecht dabei an. Sie erfuhren eine Gemeinschaft, die immer mehr zusammenwuchs.
