3. Kapitel

So schnell er konnte rannte er weg.
Warum nur hatte er das gesagt?
Warum hatte er überhaupt etwas gesagt?
Hätte er nicht einfach weitergehen können? Ohne etwas zu sagen?
So tun können als wäre dort nichts?
„Was für ein beschissener Tag!"
Fluchend betrat Omi sein Apartment und schmiss zu aller erst seine Schuhe und seine Socken in die Ecke.
Ohne große Umschweife entschied sich der 17-jährige sich einfach sofort ins Bett zu legen und alles zu vergessen.
Morgen war Samstag und sie hatten für das Wochenende keine Mission anstehen. Das bedeutete das er endlich mal wieder ausschlafen konnte und darauf wollte er sich jetzt freuen.
Schluss.
Aus.
Punkt!
Mitsamt seinen übrigen Klamotten schmiss Omi sich aufs Bett und versteckte seinen Kopf unter dem Kissen.
„Bloß an nichts denken! Bloß an nichts denken!"
Egal wie oft er diese Worte aufsagte, sie wollten einfach keine Wirkung zeigen.
Ständig kehrten seine Gedanken zurück zu Nagi.
Nagi war der jenige von dem er träumte seit er ihm das erste mal begegnet war.
Wie lange schon wollte er mit ihm sprechen, ihn in einer günstigen Minute zur Rede stellen, ihm seine Gefühle beichten.
Wer weiß, vielleicht empfand der Schwarz ja genauso für ihn.
Vielleicht hätten sie zusammen eine Zukunft.
Ja, vielleicht könnten sie sogar flüchten, verschwinden aus Japan irgendwo hin wo sie niemand fände.
Wäre das schön!
„Wunschdenken!"
Wütend und verzweifelt über seine eigenen Gefühle und Gedanken sprang Omi wieder aus dem Bett.
Er konnte einfach nicht schlafen, wenn er wusste das sein geliebter Nagi ganz in der Nähe im Park saß und sich durch das Scheißwetter den Tod holte.
Aber was sollte er tun?
Einfach hingehen und sagen „Hi, Nagi. Wie wär's wenn du zu mir kommst und dich etwas aufwärmst?"
Omi musste bei diesem Gedanken grinsen.
Das war absolut lächerlich.
Aber egal wie grotesk das alles wirkte, er durfte diese Chance nicht einfach an sich vorbei ziehen lassen!
Wenn Nagi vor Schwarz davongelaufen war, und das nahm Omi stark an, dann war er in Gefahr und musste beschützt werden.
„Auch wenn ich keine Ahnung habe wie."
Ob der andere das überhaupt wollte, darüber dachte er am besten gar nicht erst nach.
Hätte er es getan, wäre er wahrscheinlich nicht wieder in seine Jacke und seine Schuhe geschlüpft, hätte keinen Regenschirm genommen und wäre nicht wieder auf die Straße gerannt.
Es gibt ein Zitat das heißt:

„Manchmal sieht man vor Zweifel und Kleinmut die Chance nicht, die einem entgeht, wenn man das Wagnis nicht imstande ist einzugehen"

Aber er hatte vor das Wagnis einzugehen.
Was hatte er schon zu verlieren.
Draußen tobte ein Gewitter.
„Scheußliches Wetter!"
Omi musste Acht geben das der Wind seinen Schirm nicht davon riss.
Obwohl ihn immer noch Zweifel trugen, obwohl sein Verstand danach flehte wiederumzukehren, trugen seine Beine ihn weiter.
Weiter zu Nagi.
Jetzt war nicht die Zeit sich Gedanken darüber zu machen was die andern drei sagen würden, würden sie das rausfinden.
Und es war auch nicht an der Zeit sich auszumalen was Schwarz wohl mit ihm, mit Omi, tat, sollten sie Nagi tatsächlich irgendwann bei ihm finden.
Im Moment überlegte er nur wie er Nagi gegenübertreten sollte.
Was sollte er sagen?
Plötzlich blieb er stehen.
Drei Meter vor dem Parkeingang.
Sein Vorhaben kam ihm mit einem mal dumm vor.
Nagi war immerhin ein Feind. Auch wenn er von Omi geliebt wurde änderte das nichts.
‚Aber wenn ich nur einen kleinen Blick riskiere? Vielleicht ist er ja gar nicht mehr da?'
Diese verdammten Zweifel! Was sollte er jetzt tun?
Träumte er nicht jede Nacht das Nagi an seiner Seite war?
War das nicht sein größter Wunsch? Sein größter Traum?
Nach ewigem hin und her betrat er abermals den schlammigen Parkweg.

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Wenn mein Kommentar jetzt wieder an der Geschichte hängt, schmeiß ich diese verdammten Computer aus dem Fenster!
Irgendwie habe ich an diesen kurzen Kapiteln Gefallen gefunden. Aber ich werde das wohl nicht mehr lange durchhalten können, irgendwann müssen sie schließlich länger werden, oder?
Liebe Grüße @all, Ijolina