Disclaimer:
Aragorn und Legolas gehören nicht mir, sondern JRR Tolkien. Ich beanspruche keinerlei Rechte an ihnen!
Warnung:
SLASH! (Liebesbeziehung gleichgeschlechtlicher Personen)
Inhalt: Aragorn und Legolas lieben einander. Doch ihre Liebe hat keine Zukunft, denn es ist ihnen verboten, so zu fühlen. Ihre Gedanken zeigen ihre Gefühle jedoch nur zu deutlich…
Hauptpersonen: Aragorn und Legolas!
Moria
„Wie sehr ich doch die Minen hasse.
Wie hasse ich die feuchten, klammen Wände, die dicht um dichter sich an mich drängen wollen. Wie hasse ich die Dunkelheit, die meine Augen hier in diesen Tiefen ihrer Daseinsberechtigung berauben, kann ich sie hier doch nicht nutzen.
Und zugleich liebe ich sie.
Ich liebe die beklemmende Enge der Stollen, denn dort nur kannst du mir so nah sein, wie ich es jeden Tag gern spüren würde.
Ich liebe die Feuchtigkeit hier unten, denn in klammer Kälte suchtest du nicht nur einmal Schutz vor der feuchten Luft in meiner Umarmung.
Ich liebe die Dunkelheit, die uns vor den Blicken der anderen bewahrt. Die Berührungen zulässt, die im Licht undenkbar wären.
Zwar ist es nur das sanfte einander Streifen unserer Hände, eine beschützende Umarmung in der Einsamkeit von Morias nicht endender Nacht, trotzdem bedeuten diese Gesten doch so viel für mich.
Trotzig mögen meine Gedanken scheinen, doch nicht nur einmal wünschte ich, wir mögen doch den Weg nicht finden und lange noch durch diese Minen irren.
Mein Herz sehnt sich nach dem Wald, nach dem Morgenwind, der durch mein Haar streift, nach dem Gefühl taufrischen Grases auf meinen nackten Sohlen, nach dem Ruf der Vögel und dem Duft des Laubes. Und doch scheint irrsinnig mir dieses Sehnen nun, und für immer möchte ich hier unten bleiben, nur um in deiner Nähe sein zu können."
„Wohl weiß ich um die Bedrängnis, die du als Elb hier unten so sehr spürst. Und doch weiß ich, dass du auf bizarre Weise die Enge und die Dunkelheit in den tiefen Minen nicht weniger genießt als ich.
Weit hinten, am Ende des Zuges in schützender Dunkelheit verspürte ich, wie du behutsam meine Hand gestreift, mich, wie zufällig, so liebevoll berührt hast.
Was fehlt mir doch das Leuchten deiner Augen, der Anblick deines schönen Antlitzes, wie gern würde ich deine Statur betrachten, wie ich es oft unbemerkt getan habe in letzter Zeit. Und dennoch nehme ich gern in Kauf, dich vorerst nicht zu sehen, kann ich dich nur spüren, kann ich nur gewiss sein, dass du in meiner Nähe bist.
In schützender Dunkelheit lag ich in deinen Armen, vergangene Nacht und fast zu wenig schien mir diese Nähe. Ich roch den Duft des Waldes, den du immer verströmst, egal wo du bist und was du tust.
Wie ein Kind in der Dunkelheit der Nacht, durch einen Alptraum unsanft aus dem Schlaf gerissen, such ich deine Nähe und darf sie hier unten auch finden.
Eine Frage der Zeit, so scheint es mir, ist es, bis diese Nähe jemand entdeckt, bis unsere Gefühle offensichtlich werden und mit bangem Blick suche ich nach einem Hinweis, dass dies schon geschah. Doch nichts weist darauf hin, dass einer unserer Gefährten von unserem verbotenen Sehnen weiß. Was wird werden, Legolas, wenn eines Tages wir die Minen hinter uns liegen lassen?
Ich will und kann auf deine Nähe nicht verzichten.
Die Verzweiflung niederkämpfen und weitermachen wie bisher… kann ich das auch? Ich fürchte, dass es mir nun nicht mehr möglich ist. Nicht, nachdem ich schon in deinen Armen lag, nicht, nachdem ich deine Nähe fühlte, nicht nachdem ich mit Gewissheit sagen kann, dass du ebenso sehr leidest wie ich auch.
Doch welche Zukunft hätten wir, mein liebster Elbenprinz? Ich sehe keinen Weg, der vor uns liegt und den wir gemeinsam beschreiten könnten. So werden wir doch einsam unsrer Wege ziehen, für ewig getrennt, für ewig verloren."
Doch noch kein Ende... Aber mal ein bisschen traute Zweisamkeit für die armen Liebenden.
Mal wieder ein bisschen länger, dieser Abschnitt; ich hoffe, es gefällt euch.
