Dieses Kapitel möchte ich nun zur Abwechslung mal wieder niemandem widmen - doch vielleicht der lieben Sarah, sie wird schon wissen, dass ich sie meine, weil sie immer so niedlich nervt. Allerdings möchte ich euch auch ein wenig Einblick in meine Arbeitsweise geben und diese Anmerkung machen. Ich lasse mich sehr gerne von Musik inspirieren. Ich schreibe das nur, weil vielleicht manche von euch diese Idee aufgreifen und es mir gleichtun wollen. Es klappt bei mir jedenfalls ganz gut. Zu diesem Kapitel inspirierte mich jedenfalls das Lied "Ore Dragonis" von Corvus Corax, das ich leider nicht ganz habe und deswegen todtraurig bin. Dafür habe ich aber noch einige andere Lieder dieser grossartigen Gruppe, die mittelalterliche Musik mit modernem Sound mixt. SEHR ZU EMPFEHLEN!!!

Das die Figuren nicht mir gehören etc. ist ja mal wohl wieder klar. Geld verdienen will ich damit auch nicht, 's macht mir einfach Spaß, okay?

9. Der Aufbruch

Legolas war vor allen anderen, noch in der Dunkelheit, aufgestanden und hatte somit seine Reisevorbereitungen schon fast abgeschlossen. Er rollte die warme Felldecke zusammen, die er brauchen würde, denn der Winter würde nicht mehr lange auf sich warten lassen, und befestigte sie dann mit den Ledergurten hinter dem Sattel von Dywaith. Dann überprüfte er nochmals den Inhalt der Satteltaschen und verschloss sie sorgfältig. Der graue Hengst schnaubte und warf, mit den Hufen scharrend, seinen grossen Kopf zurück.

Legolas beruhigte den Hengst mit leise geflüsterten Worten in der melodiösen Sprache der Sindar. Das Tier spürte, dass es wieder losging. Dywaith, der kräftige graue Hengst, stand nicht gerne still und schon gar nicht in den geschlossenen Ställen der Menschen. In Düsterwald stand er zusammen mit den anderen Pferden auf einer Koppel unter dem freien Himmel.

Aragorn betrat den Stall, um sich ebenfalls um sein Reittier, einen kräftigen Fuchshengst mit einer sternförmigen Blesse, zu kümmern. Das Pferd war ein Hochzeitsgeschenk von Elrond gewesen. Obwohl er nun König war, konnte Aragorn nicht von dieser Angewohnheit ablassen, sich selbst um alle Reisevorbereitungen zu kümmern. Ihm folgten einige Stallburschen, die sich um das Beladen der drei Packpferde kümmern sollten. Aragorn war ein wenig überrascht, Legolas schon im Stall anzutreffen. Anscheinend hatte er angenommen, das er selbst der erste sein würde.

"Ich mache mir ein wenig Sorgen, nicht nur um...", Aragorn räusperte sich, denn er wollte dieses Thema lieber vermeiden, und sprach dann erst weiter, ", also, es ist im Moment anscheinend nicht besonders sicher, sich außerhalb von menschlichen Siedlungen zu bewegen."

Aragorn drehte sich um und warf den Sattel auf den Rücken seines Pferdes, so dass er Legolas fragenden Blick nicht sehen konnte. Er konnte sich zwar erinnern, dass Alfiriel etwas von verschwundenen Patrouillien gesagt hatte, als sie ihn gestern aus der peinlichen Situation beim Rat gerettet hatte, doch er kannte ja den Zusammenhang nicht. Er hatte nicht geglaubt, dass es wirklich ein wichtiges Detail sein könnte, doch wenn es den ehemaligen Waldläufer so beschäftigte, konnte es nicht ganz unwichtig sein.

"Es tut mir leid. Du hast ja gemerkt, dass ich gestern nicht ganz bei der Sache war und du kennst ja nun auch den Grund, warum es so war. Ehrlich gesagt habe ich vieles, was gestern beim Rat besprochen wurde, gar nicht richtig mitbekommen. Was meinst du damit... ich meine, dass es nicht ganz sicher ist, sich ausserhalb menschlicher Siedlungen zu bewegen?"

Aragorn setzte gerade zu einer Anwort an, doch Alfiriel, die soeben den Stall betreten hatte - in Begleitung von Tarawyn, wie Legolas mit einiger Überraschung zur Kenntnis nahm - kam ihm zuvor.

"Wenn ich ihn richtig verstanden habe, wollte er damit sagen, dass in den letzten Monaten immer wieder ganze Patrouillien verschwunden sind. Es waren meist Soldaten aus dem neuen Herzogtum Arnor und sie hatten den Befehl, die nördlichen Grenzen zu sichern. Eine Garnison am Nenuial[1] wartet schon seit einigen Monaten auf Ablösung, richtig?", sagte sie und schaute Aragorn um Bestätigung suchend an.

Bevor er jedoch etwas dazu sagen konnte, fragte Tarawyn:

"Ich habe die Gespräche zwar aufmerksamer verfolgt als Prinz Legolas, doch ich verstehe ebenfalls nicht ganz. Wieso Grenzen sichern... vor was müsst ihr die Grenzen schützen? Der Ringkrieg ist doch vorbei!"

Legolas blickte von Alfiriel zu Aragorn. Es fiel ihm immer noch schwer, Tarawyn anzuschauen, der beinahe zum Verräter geworden war.

"Das können wir dir sagen, Tarawyn o Amarayl Morndoron. Vielleicht ist es bei euch im Düsterwald noch nicht vorgekommen, doch durch Gondor und seine Herzogtümer ziehen immer noch versprengte Orkhorden.", erklärte Elladan o Elrond, der Prinz von Imladris.

Er und sein, um wenige Sekunden älterer Bruder Elrohir o Elrond, der Thronerbe, waren lautlos zu den anderen hinzugekommen. Legolas fiel auf, wie ähnlich die Zwillinge ihrem Vater, König Elrond von Imladris, sahen. Aber dennoch, obwohl man bei Elben eigentlich nicht über eine belanglose Sache wie das Alter sprach, sahen sie doch jünger aus, als er. Elrohir hatte die scharfen und wachsamen grauen Adleraugen seines Vaters geerbt, während Elladans Augen dunkelblau waren. Elrohir hatte seine blauschwarzen Haare zu vielen kleinen, langen Zöpfen geflochten, Elladan trug sein Haar, das die selbe Farbe hatte, offen. Legolas kannte die Zwillinge nicht besonders gut, hatte sie nur einige Male bei Besuchen in Bruchtal angetroffen, doch war er ihnen und ihren Fähigkeiten gegenüber nicht misstrauisch. Er war sehr froh, daß Arwens Brüder mitkamen. Ihm schien es, als bildeten die beiden ein Gleichgewicht zu dem unberechenbaren Tarawyn.

Elrohir fuhr fort, während er zu einer der hinteren Boxen im Stall ging, um ebenfalls sein Pferd zu satteln:

"Bemerkenswerterweise ziehen sie alle gen Norden. Es ist fast so, als würden sie sich sammeln."

"Es ist möglich, dass sie einen Ort zum Siedeln suchen, jetzt, wo ihre Herren nicht mehr sind. Ihre einzige Existenzberechtigung war der Krieg, den sie für andere führten und meist selbst nicht verstanden, worum es ging. Obwohl sie von Sauron nur für den Krieg gezüchtet wurden, sind es dennoch Lebewesen. Es kann sein, dass es überhaupt nichts bedeutet.", meinte Aragorn.

Der Tonfall in seiner Stimme verriet allerdings allen die ihn besser kannten - und dazu gehörte Legolas - dass er selbst nicht so recht daran glauben wollte. Die Vorstellung war aber auch einfach zu absurd: Orks, die ein Fleckchen suchten, um ein friedliches Dorfleben zu beginnen!

"Ich würde mich nicht darauf verlassen, dass die Orks nicht wissen, was sie tun. Es kann nämlich auch eine Spur sein, der wir folgen sollten!", sagte Tarawyn - er kannte Aragorn nicht so gut.

Legolas, den die Gespräche über die Yrch, wie der elbische Name der Orks lautete, trotz allem beunruhigten, winkte ab und schlug vor:

"Ich denke, wir sollten zunächst einmal wie geplant vorgehen und herausfinden, wo die Königin und ihre Eskorte überfallen wurden. Es hilft uns wirklich nicht weiter, wenn wir uns gegenseitig beunruhigen."

Alle stimmten ihm zu.

Alfiriel sah von einem zum anderen und sagte dann plötzlich:

"Wo ist denn der Herr Zwergenprinz? Hat er etwa verschlafen?"

Da die anderen noch mit den Reisevorbereitungen beschäftigt waren, erklärte Legolas sich bereit, nach seinem Zwergenfreund zu schauen. Allerdings erledigte sich dies von selbst, als Gimli mit kleinen Augen und einem herzzereissenden Gähnen den Stall betrat. Er streckte sich, so daß seine Hände sich fast in Legolas Augenhöhe befanden und meinte dann:

"Ah, sehr gut! Ich hatte schon befürchtet, ihr seid ohne mich abgereist. Aber jetzt, wo ich da bin, kann es ja losgehen.", brummte Gimli, der ein wenig verstimmt darüber zu sein schien, das ihn niemand zeitig geweckt hatte.

Er stellte sich neben Legolas und schaute zu ihm auf.

"Und? Was hast du denn so als Proviant eingepackt? Lembas, Lembas und... lass mich raten: Lembas?"

Gimli brachte es fertig, dass sich ein leichtes Lächeln auf Legolas Gesicht zeigte. Das war eine der Charaktereigenschaften, die er ganz besonders an dem Zwerg schätzte, dass er immer in der Lage war, andere zum Lachen zu bringen.

Die neun versammelten sich auf dem Burghof und warteten, bis die Stallburschen ihre Pferde aus dem Stall führten. Allein dies wurde den Bediensteten der Burg doch noch überlassen. Faramir und Eowyn war zur großen Freitreppe gekommen, um ihren König angemessen zu verabschieden. Faramir reichte Aragorn die Hand und sagte leise:

"Ich sollte an deiner Stelle gehen. Mir ist nicht wohl dabei, zu regieren, wo all die Herzöge hier sind. Du würdest mit ihnen sicherlich besser zurechtkommen. Besonders Herzog Leodal ist mir nicht geheuer."

Aragorn ermutigte seinen Regenten:

"Leodal ist nur frustriert, weil ich ihm ein so armes Herzogtum zugesprochen habe. Aber er ist der beste Mann, um Neu-Arnor wieder zu Wohlstand zu verhelfen. Immerhin stammt er aus einer angesehen Kaufmannsfamilie. Er ist ein fähiger Mann."

Faramir bedachte seinen König mit einem Blick, der ungefähr so viel bedeutete wie "Wenn Du es sagst".

Tarawyn, der bei der Verabschiedung neben Legolas stand, beobachtete Alfiriel, wie sie in mit einer einzigen eleganten und schwungvollen Bewegung aufsass. Sie hatte die seidenen Roben wieder gegen ihre praktische, lederne Reitkleidung getauscht. Tarawyn fand, dass ihr das dunkelbraune Leder ausgezeichnet stand. Nur die beiden unterarmlangen Dolche wollten nicht so ganz zu dem Bild der sanften Elbenprinzessin passen. Allerdings wies die Art, wie sie die Dolche trug - nämlich über Kreuz auf dem Rücken - auch darauf hin, dass sie wohl mit diesen Waffen umzugehen wusste. Das hatte wohl ihr Bruder ihr beigebracht, der ebenfalls seine beiden Dolche einem Schwert gegenüber vorzog. Wenn er genau darüber nachdachte, war Alfiriel aber auch ansonsten alles andere als sanft. Er hatte es selbst beinahe am eigenen Körper erleben müssen. Jemand stiess ihn plötzlich unsanft an und riss ihn damit aus seiner Träumerei. Es war Prinz Legolas, der ihn mit boshaft funkelnden Augen anstarrte.

"Habt ihr irgendwelche Schmerzen, Tarawyn?", fragte er.

Tarawyn war verwirrt. Was meinte Legolas?

"Nun, ihr müsst Schmerzen haben. Weshalb würdet ihr sonst so tief seufzen?", erklärte der Prinz.

Tarawyn spürte, wie eine kribbelnde Hitze in seinem Nacken aufstieg. Es war ihm gar nicht bewusst gewesen, dass er bei Alfiriels Anblick geseufzt hatte.

Die Prinzessin drehte sich im Sattel zu ihm und Legolas um. Ein verräterisches Schmunzeln umzuckte ihre Mundwinkel, doch sie bemühte sich ernst zu bleiben.

"Lai, an deiner Stelle wäre ich wahrscheinlich auch misstrauisch", rief sie ihrem Bruder zu und blickte Tarawyn dabei vorwurfsvoll an - sie hatte also ebenfalls den unrühmlichen Vorfall auf dem Ritt nach Minas Tirith noch nicht vergessen, "aber wenn ich es dir sage, dann wirst du mir doch glauben, oder? Du kannst ihm vertrauen. Gib' ihm eine Chance!"

Legolas war verwirrt und er fragte sich ob dieser Zustand - Verwirrung - bei ihm allmählich zu etwas absolut gewöhnlichem wurde. Was ging da zwischen Tarawyn und Alfiriel vor?

Nachdem schliesslich alle im Sattel sassen, gab Aragorn das Zeichen zum Losreiten. Legolas war froh, endlich etwas tun zu können. Alles war besser als dieses sinnlose Herumsitzen.

*****

Herzog Leodal betrachtete den Auszug des Königs und seiner Freude von seinem Zimmerfenster aus, das glücklicherweise zum Hof gelegen war. Auf seinem Gesicht zeigte sich ein diabolisches Grinsen, als er sich der düsteren Gestalt zuwandte, die nahe bei der Tür stand. Es war eine hochgewachsene Gestalt, die vollkommen in einen dunkelgrünen Umhang gehüllt war. Selbst ihr Gesicht war von einer tief herunterhängenden Kapuze verhüllt.

"Da reiten sie also.", sagte Leodal.

"Sind alle dabei?", fragte die Gestalt. Sie hatte eine weiche männliche Stimme. Sie klang etwas heiser aber nicht unangenehm.

Der Mann stellte einen silbernen Weinpokal, an dem er nur der Höflichkeit halber genippt hatte, auf eine, mit kunstvollen Schnitzereien verzierte Anrichte im prunkvoll eingerichteten Zimmer des Herzogs ab. Es gelang ihm, trotz des alles verhüllenden Umhanges, nur schlecht, seine Aufregung über die Abreise des Königs zu verheimlichen. Es zeigte sich in seiner Körpersprache.

Leodal nickte und erwiderte:

"Alle, bis auf die Hobbits. Der Waldläuferkönig hat ihnen nicht erlaubt mitzureiten."

Er spuckte das Wort Waldläuferkönig mit aller Verachtung aus, die er aufbringen konnte.

Die rechte Hand des verhüllten Mannes glitt unter den Umhang, wahrscheinlich zu einer Waffe, die er dort verborgen hatte. Er trat näher an den rattengesichtigen Herzog heran.

"Um so besser, dann können wir das Hobbitproblem gleich vor Ort erledigen! Ihr wisst, dass meinem Herrn daran gelegen ist, all diejenigen zu beseitigen, die an der Zerstörung des Einen Rings beteiligt waren.", zischte er.

Der Herzog nickte aufgeregt. Der Verhüllte roch so gar nicht wie die anderen, die bisher im Auftrag dieses geheimnisvollen "Herrn" zu ihm gekommen waren. Während die anderen nach Rauch und auch nach Verwesung gestunken haben, haftete diesem Mann ein fast neutraler Geruch an. Er roch ein wenig nach Erde, nach Wind und Wald. Andererseits war er auch ein wenig froh darüber, wenigstens dieses Mal von diesem schrecklichen Gestank, den die anderen mit sich gebracht hatten, verschont zu werden.

"Sind eure Männer euch treu ergeben?", fragte der Verhüllte dann.

"Ja, das sind sie! Auf mein Wort werden sie zuschlagen. Es ist an euch, mir ein Zeichen zu geben.", erklärte Leodal.

Der Verhüllte nickte und für einen Moment konnte der Herzog ein paar dunkler Augen unter der Kapuze aufblitzen sehen. Es waren gefährliche Augen. Ein beharrlicher Wahnsinn flackerte ihn ihnen.

"Das werde ich tun sobald der König und seine Freunde sich in der Gewalt meines Herrn befinden. Wenn ihr dann Gewalt über Minas Tirith habt, wird mein Herr seine Armee schicken und die Burg zu seinem Heerlager machen.", erzählte der Spion.

Leodal erschauerte. Irgendwie war ihm nicht ganz wohl dabei, wenn er daran dachte, mit wem er sich da eingelassen hatte. Doch der Preis, den man ihm versprochen hatte, war einfach zu verlockend. In seinen Vorstellungen sah er sich schon als König auf dem Thron Gondors sitzen. Nach dem Krieg, mit dem sein neuer Herr das Land überziehen würde, würde zwar wahrscheinlich nur noch wenig da sein, was er regieren konnte aber er würde das Land schon wieder aufzubauen wissen. Dieser "Herr" mit dem er sich eingelassen hatte, hatte nicht so viel Macht wie der dunkle Herrscher Sauron, doch er hatte ebenfalls eingesehen, dass er, Leodal, ein besserer König für Gondor war. Er warf erneut einen Blick aus dem Fenster und erblickte Aragorn, der mit seinen Freunden gerade das nördliche Stadttor erreichte. Überrascht erblickte er vier kleine Gestalten auf Ponys, die der Gesellschaft heimlich folgten. Die Hobbits! Er wollte es dem Spion gerade mitteilen, doch als er sich umdrehte, war die finstere Gestalt verschwunden. Verdammt! Gerade noch hatte er ihm mitgeteilt, daß die Hobbits sich weiterhin in Minas Tirith befanden und schon entschlüpften diese lästigen kleinwüchsigen Quälgeister seinem Zugriff. Beunruhigt fragte der Herzog sich, ob es möglicherweise Konsequenzen für ihn haben könnte.

*****

"Glaubst Du, dass es richtig ist, was wir hier machen, Frodo?", fragte Merry ein wenig kleinlaut. Frodo war überrascht. Es war doch sonst so gar nicht Merrys Art, kleinlaut zu sein. Normalerweise hatte er nur Flausen im Kopf und brachte sich ständig selbst in Schwierigkeiten.

Er antwortete:

"Warum nicht? Wenn er uns schon nicht freiwillig mitkommen lässt, müssen wir ihm eben heimlich folgen. Seit wann gehen wir einem Abenteuer aus dem Weg?"

Pippin räusperte sich und sagte:

"Nun, immerhin ist er jetzt der König und sein Wort hat sehr viel mehr Gewicht, als zu Zeiten, da wir ihn noch als Streicher kannten. Ausserdem dachte ich, daß Du nach dem Erlebnis mit Sauron und so ein für allemal die Nase voll hast von Abenteuern."

Für einige Minuten wurde Frodo sehr still. Er dachte über die vergangenen Ereignisse nach. Die Zerstörung des Einen Rings, der Kampf gegen den dunklen Herrscher - das alles wäre nie gelungen, wenn er nicht gute Freunde an seiner Seite gehabt hätte. War es da nicht selbstverständlich, dass er nun diesen Freunden in der Not auch zur Seite stand so gut er konnte?

"Hört zu!", forderte Frodo seine beiden Freunde auf, "Würde einer von uns in Not geraten, würde Aragorn dann nicht auch alle Hebel in Bewegung setzen um uns zu helfen?"

Merry und Pippin nickten gleichzeitig.

Dann gaben sie ihren Ponys die Sporen und ritten durch das Stadttor hinaus aus Minas Tirith.

Pippin rief:

"Aber wann sollen wir zu Aragorn und den anderen hinzustossen?"

Frodo lachte laut auf und erwiderte:

"Am besten, wenn sie zu weit von Minas Tirith weg sind, um uns noch fortzuschicken!" ----------------------- [1] Der Nenuial wird auch der Abendrotsee genannt