Hallo Leute! Ich war in letzter Zeit ja ziemlich nachlässig mit meiner Fanfiction. Aber ich mußte ein wenig meine Gedanken sammeln. Dann war ich auch noch mehrmals krank und ich war auch in Urlaub. Bitte nehmt es mir nicht allzu übel und schreibt wieder Reviews für mich. Danke!

10. Die lebende Toten

Osclyn kam jeden Tag zu ihnen und faselte jedes Mal etwas von seiner Machtübernahme auf Mittelerde. Er quälte die beiden Frauen, die er gefangen hielt, damit, dass er ihnen erzählte, was er mit den Mördern seines Vaters - wie er die überlebenden Ringgefährten stets nannte - anstellen würde, wenn er sie endlich in seine Finger bekommen würde. Er offenbarte ihnen einen Blick in die dunkelsten Abgründe des Geistes, die ein Mensch nur haben kann - wenn man bei Osclyn überhaupt noch von einem Menschen sprechen konnte.

In dem Dunkel der feuchten, unbequemen Zelle hatte Valshiya inzwischen jegliches Zeitgefühl verloren. Allerdings, den Abständen von Osclyns Besuchen zufolge, mussten es inzwischen ungefähr elf unendlich lange Tage sein. Zumindest, dies war jedoch nur ein schwacher Trost, brachte er seine offensichtlich wahnsinnige Schwester Colesta nicht mehr mit.

Gerade heute kam Osclyn jedoch nicht zur üblichen Zeit, um Arwen und Valshiya von seinen dämonischen Plänen zu erzählen.

Valshiya, die aus einem sehr unruhigen Schlaf, der von beklemmenden Träumen erfüllt war, erwachte, weil sie den Besuch Osclyns erwartete, setzte sich leise weinend auf und lehnte den Rücken an die feuchte Wand.

Sie dachte an den Traum, den sie kurz vor dem Erwachen gehabt hatte. Es war ein schrecklicher Traum gewesen, wie alle die sie hatte, seit sie in diesem feuchten, kalten Loch sass, ohne wirklich zu wissen, welchem Zweck das eigentlich diente. Arwen, die Tochter des Herrn von Bruchtal, Gemahlin von Aragorn und frisch gekrönte Königin von Gondor, regte sich neben ihr.

Auch sie schien einen sehr unruhigen, von aufwühlenden Träumen begleiteten Schlaf zu haben. Der Grund von Arwens Anwesenheit war leicht zu erklären. Osclyn, der angebliche Sohn Saurons, hatte noch eine Rechnung mit Aragorn offen und wollte Arwen als Lockvogel für ihn benutzen. Valshiya war wohl leider nur zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Aber dann erinnerte sie sich, worum es in ihrem Traum gegangen war. Dadurch, dass sie in ihrer hilflosen Lage und höchster Not Legolas' Namen geflüstert hatte, als Osclyn sie am ersten Tag ihrer Gefangenschaft - wenn es denn wirklich der erste Tag gewesen war, schliesslich wusste sie nicht, wie lange sie schon bewusstlos in dieser Zelle gelegen hatte - bedroht hatte, hatte sie verraten, dass sie in einer, wie auch immer gearteten Beziehung zu ihm stand, ihn zumindest kannte. Dadurch war sie ebenfalls zum Lockvogel für Legolas geworden, ein weiterer Teil in Osclyns Plan, die Ringgefährten zu vernichten.

Die Tatsache, dass Osclyn nicht zur üblichen Zeit zu den beiden Frauen kam, gab Valshiya zum ersten Mal in dieser finsteren Zeit die Möglichkeit, in Ruhe und ganz nüchtern ihre Lage zu überdenken. Ihr Vater war schliesslich der Berater von König Thranduil. Sie musste doch etwas von seinem Gefühl für Taktik und zumindest eine Hälfte seines kühlen Kopfes geerbt haben. Amarayl war ein genialer, Politiker, Taktiker und Kriegsführer. Sie zermarterte sich den Kopf. Himmel, ihr musste doch etwas einfallen, oder sie wollte nicht mehr ihres Vaters Tochter sein!

"Worüber denkst du nach?", sagte Arwen plötzlich leise neben ihr. Valshiya spürte die Nähe ihrer Grosscousine mehr, als dass sie diese sah. Es war trotz des Fackelscheins, der vom Flur her, durch das kleine vergitterte Fenster in der Tür hereindrang, immer noch viel zu dunkel, zumindest für Valshiyas halbelbische Augen.

Valshiya wandte sich ihr zu und erwiderte:

"Ich denke über das nach, was du gesagt hast... das Aragorn und Legolas besser nichts unternehmen sollten, um uns hier herauszuholen."

Dort, wo sich Arwens Kopf befand, war es noch dunkler als in der Umgebung. Valshiya erahnte ein leichtes, bestätigendes Nicken von ihr.

Sie fuhr fort:

"Ich hatte einen fürchterlichen Traum und ich denke, ich weiss jetzt, was du meintest, als du sagtest, es wäre besser, wenn Aragorn und Legolas nicht nach uns suchen würden."

"Oh, Valshiya...", begann Arwen und wollte die jüngere Frau tröstend in ihre Arme schliessen, schliesslich ahnte sie, worum es in diesem Traum gegangen sein mußte.

Einen Moment flackerte eine Art Ärger in Valshiya auf. Immer, wenn sie in ihrem bisherigen Leben auf Arwen getroffen war, hatte sie sie behandelt wie ein kleines Mädchen, wie ein zartes kleines Vögelchen, dass man nur mit Samthandschuhen anfassen konnte. Nur, weil sie knappe 500 Jahre jünger war als Arwen. Was war das schon für ein Zeitraum im Leben eines Elben?

Valshiya hob abwehrend die Hände und meinte:

"Nein, nein. Versteh mich doch! Wenn Legolas und Aragorn nichts tun können, um uns zu retten, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen, dann müssen wir eben selbst einen Weg finden, um hier heraus zu kommen."

Ja, natürlich! Arwen schalt sich selbst dafür, dass ihr dies nicht eher eingefallen war. Aber dann kam auch sofort die Resignation zurück. Wie sollten sie das anstellen? Es war nahezu aussichtslos, aus dieser Zelle zu entkommen. Selbst wenn, wo sollten sie dann hin? Sie kannten schliesslich auch das Gebäude nicht, indem sich diese Zelle befand. All diese Bedenken teilte sie Valshiya mit. Valshiya schlug mit der rechten Faust in die linke Handfläche und meinte:

"Es muss einfach einen Weg geben. Irgend etwas, was wir bisher übersehen hatten, weil wir Trübsal geblasen haben, anstatt einen Ausweg aus unserer Lage zu finden. Legolas würde sich sicher auch nicht so hängen lassen. Wir müssen diesen einen Weg finden, den es mit Sicherheit gibt. Komm, Arwen, hilf mir. Suchen wir erst einmal die Wände und den Boden ab."

~*~

Osclyn führte seine aufgeregte Schwester immer tiefer in die finsteren Katakomben unter der Burg, die er sich von Sklaven nach dem Sturz von Mordor als neue Heimstatt hatte erbauen lassen. Er wollte ihr heute zeigen, wie weit seine Forschungen schon fortgeschritten waren. Darauf freute sie sich schon lange wie ein kleines Kind. Osclyn hatte ihr den Elbenprinzen aus Düsterwald zum willenlosen Sklaven versprochen und nun wollte er ihr zeigen, dass er dazu auch in der Lage war.

Colesta ahnte schon lange von den Experimenten, die Osclyn in den weitläufigen Gewölben unter der Burg durchführte, doch er hatte ihr gegenüber immer nur vage Andeutungen gemacht, weil er doch seine geliebte Schwester, seine einzige noch lebende Verwandte, überraschen wollte.

Die Elben und die Menschen, wahrscheinlich sogar die Zwerge, die nicht gerade zart besaitet waren, würden seine Versuche widerlich und abstossend finden. Er selbst hatte für seine grandiose Schöpfung nur grenzenlose Begeisterung übrig. Es wurde zusehends heisser, je weiter sie nach unten kamen. Bald konnten sie auch die von allen Wänden laut widerhallenden Schreie der Gefangenen hören, die Osclyn von seinen Gefolgsleuten, einfach um sie bei Laune zu halten, foltern ließ. Seine Armee wartete schon sehnsüchtig auf die Machtübernahme in Mittelerde und um ihnen die Ungeduld zu nehmen, liess er sie Spass mit den Gefangenen haben... bis er ihnen ein neues, endloses Leben schenkte.

"Osclyn, es ärgert mich, dass du mir nicht sagen willst, was meine Überraschung ist. Du weisst genau, wie neugierig ich bin. Es sollte viel schneller gehen!", quietschte Colesta hinter ihm.

Osclyn drehte sich zu seiner Schwester um. Ihre zerstörte Gesichtshälfte glühte unnatürlich rot-orange im unruhigen Fackelschein, doch er lächelte sie aufmunternd an. Für ihn war sie immer noch die schönste Frau der Welt. Er streckte seine Hand nach ihr aus und forderte sie auf, weiterzukommen.

"Es ist nicht mehr weit aber ein wenig mußt du dich noch gedulden. Komm schon!" Colesta schmollte, doch dann ergriff sie zögernd seine Hand und folgte ihm weiter, tiefer in die Katakomben, die sich tief unter der Erde befanden.

Armonis, ein Elb aus dem Düsterwald, der schon vor langer Zeit ein treuer Gefolgsmann von Sauron geworden war, demnach zu der Rasse der Dunkelelben gehörte, begrüsste Osclyn, als er schliesslich mit Colesta das Ende der langen Wendeltreppe erreichte.

"Es ist bereits alles vorbereitet, Mylord.", sagte er mit einer rauchig-kratzigen Stimme, die so gar nicht zu seinem fast weibisch anmutenden Äusseren passen wollte.

Osclyns Blicke glitten über das Gesicht des älteren Elben und er musste sich eingestehen, dass er eine ähnliche Anziehungskraft auf ihn ausübte, wie seine eigene Schwester. Wie alle Elben, die schon lange in der Dunkelheit lebten und sich dadurch verändert hatten, hatte er rabenschwarzes Haar, das ihm bis zur Hüfte reichte. Seine Augen, waren nahezu farblos, um so hypnotisierender wirkte die Pupille in der Mitte der Iris. Er hatte eine aus seinem bleichen Gesicht hervorstechende Hakennase und sehr hohe Wangenknochen. Er wirkte alles in allem hagerer und härter als seine verweichlichten Vettern, die an der Erdoberfläche lebten. Armonis räusperte sich, denn er erwartete eine Antwort von seinem Herren, der ihn mit hungrigen Blicken musterte.

"Oh... oh ja, natürlich. Verzeiht mir, Armonis, ich war mit meinen Gedanken ganz woanders."

Hinter ihm kicherte Colesta plötzlich drauflos. Sie presste eine Hand auf ihren Mund um das kindische Lachen zu unterdrücken und sagte dann:

"Wer kann dir das bei dem stattlichen Herrn Armonis schon verdenken? Lieber Bruder, kannst du ihn nicht überreden, heute nacht zu mir in meine Gemächer zu kommen?", bat sie Osclyn und zupfte in ihrer kindischen Art an dem Ärmel seiner dunkelblauen Seidenrobe.

Armonis schaute verwirrt von seinem Herrn zu dessen Schwester und zurück. Offenbar war es ihm unangenehm, das Colesta in seiner Anwesenheit über ihn sprach, als wäre er nicht da. Als wäre sie ein kleines Kind, zupfte Osclyn seine Schwester an ihrem Kinn und meinte:

"Wieso fragst du ihn denn nicht selber, liebe Schwester?"

Colesta machte einen genierten Gesichtsausdruck und verschränkte die Hände hinter ihrem Rücken. Schmollend wiegte sie ihren Oberkörper vor und zurück.

Osclyn hatte gewusst, dass sie sich nicht wagen würde, Armonis selbst zu bitten, zu ihr zu kommen. Um so besser. Seinen gutaussehenden Hauptmann wollte er nun doch nicht mit seiner Schwester teilen. Er wollte ihn für sich selbst. Er würde sich für Colesta alle Finger seiner rechten Hand abschneiden lassen aber... es gab auch Grenzen.

"Also, Armonis, führt mich und meine Schwester.", bat Osclyn.

Mit wehendem Mantel wandte sich der Hauptmann um und ging ihnen voraus durch den von Fackeln erhellten Gang. Colestas Augen waren vor Aufregung geweitet. Sie ahnte, dass sie ihrer Überraschung immer näher kam. Das von Vorfreude erhellte Gesicht seiner Schwester zauberte auch auf Osclyns Gesicht ein zufriedenes Lächeln.

Nach einiger Zeit erreichten sie einen ovalen Raum, der von einem unwirklichen, rötlichen Licht erhellt wurde. Osclyn wusste, dass der Raum sich am tiefsten Punkt der Katakomben unter dem Palast befand, den er sich zur neuen Wohnstatt erwählt hatte. Lord Morric, der ehemalige Besitzer des Palastes und nun - nach einiger... Überredungskunst - sein getreuer Gefolgsmann, hatte ihm erklärt, dass es sich bei dem Raum um die Kapelle eines längst vergessenen Kultes handelte. Es muss ein dämonischer Kult gewesen sein, denn immerhin zeugte das schummrige rote Licht von einer ziemlich finsteren Macht, die hier einmal anwesend gewesen sein musste und deren Nachhall man immer noch spüren konnte.

'Wie passend!', dachte Osclyn, denn immerhin hatten die Handlungen, die er hier an seinen ahnungslosen Opfern vornahm, auch etwas sehr kultisches an sich.

Die meisten seiner Gefangenen, hauptsächlich Soldaten aus der nahen Garnison am See Nenuial, hofften nach den Qualen, die er sie erleiden liess, wahrscheinlich auf einen kurzen und schmerzvollen Tod. Sie ahnten nichts von dem ewigen Leben, dass er, Osclyn ihnen schenken konnte.

Ein kahlköpfiger Dunkelelb, dessen rot-schwarze Gewänder an die eines Priesters erinnerten, kam mit weit ausgestreckten Armen auf Osclyn zu.

"Mein Prinz, mein Gebieter", zischte er unterwürfig, "es ist alles vorbereitet. Wir haben eure Ankunft schon sehnlichst erwartet."

Osclyns Augenbrauen zogen sich zusammen und liessen eine steile, ungeduldige Zornesfalte in der Mitte seiner Stirn entstehen. Mit einer fahrigen Handbewegung wischte er die schleimigen Bemerkungen des Dunkelelben beiseite.

"Verschont mich mit eurer elenden Kriecherei, Bhaaloch und fangt mit dem Experiment an. Colesta kann es nicht mehr erwarten.", knurrte Osclyn.

Bhaaloch legte die Handflächen aneinander und verbeugte sich. Dann führte er Osclyn, Colesta und Armonis zu einem Altar aus dunklem Granit, auf dem sich ein gefesselter Mann, einer der Soldaten aus der Garnison angstvoll wand.

Ein Kreis aus 12 ebenso kahlköpfigen Dunkelelben stellte sich im Kreis um den Altar herum auf. Ihre Roben waren ebenso geschnitten wie die von Bhaaloch aber anstatt rot-schwarz waren sie dunkelbraun. Bhaaloch hielt die Hände über einen schwarzen Kristall, der am Fussende des Altars lag und intonierte einen eintönigen, tiefen Gesang. Die anderen Dunkelelben, offensichtlich geringere Priester fielen in den Gesang ein, so dass es bald klang wie das Summen eines Bienenstocks.

Valshiya zuckte erschrocken zusammen als sie den Schrei hörte. Er war so unnatürlich, so voller Schmerz und Todesangst, wie sie noch nie einen Schrei gehört hatte. Dieser Schrei war so laut, dass er noch Minuten später in ihren Ohren nachklang. Sie presste beide Hände fest auf ihre Ohren. Sie wollte dieses Geräusch nie wieder in ihrem Leben hören.

~*~

"Bei den allen Mächten der Finsternis, was war das?", fragte Arwen.

Auch ihre Augen waren angstvoll geweitet.

"Es klang so unnatürlich aber... das... das war ein Mensch! Was für Qualen muss der Unglückliche erleiden.", ächzte Valshiya.

"Valshiya, wir müssen hier raus, und zwar so schnell es geht!", erklärte Arwen.

~*~

Neugierig schlich Colesta um den Altar herum und beobachtete interessiert, wie das rote Lebenselixier aus dem Körper des ehemaligen Gardisten lief. Seine Haut wurde bleich und der Blick seiner Augen war gebrochen. Bhaaloch hatte dem Mann die Pulsadern durchgeschnitten und ihn ausbluten lassen. Das Blut hatte einer seiner braungewandeten Diener in einem unscheinbaren Messingschälchen aufgefangen. Ein anderer Diener hatte mit einem silbernen Ritualdolch das Herz aus der Brust des Mannes entfernt.

"Das soll meine Überraschung sein?", fragte Colesta enttäuscht, während sie sich über den Toten beugte. "Der Mann ist tot. Osclyn! Es ist nicht einmal der Elbenprinz, den du mir versprochen hast."

Osclyn zog seine ungeduldige Schwester vom Altar zurück und sagte leise:

"So warte doch, mein Schatz, das wichtigste kommt erst noch!"

Der Diener reichte Bhaaloch die Messingschale. Dieser tauchte mit beiden Händen in das noch warme Blut ein und intonierte wieder einen Gesang, diesmal in einer archaischen Sprache, die keiner der geläufigen Sprachen Mittelerdes ähnelte. Er legte die blutbeschmierten Hände auf den schwarzen Kristall und dieser begann dunkle Blitze zu versprühen.

Der Körper des Gardisten auf dem Altar begann zu zucken und unmenschliche Schreie kamen aus seinem Mund. Colesta entfuhr ein entzückter Laut. Armonis gingen fast die Augen über. Es war das erste Mal, dass er an einem der Experimente seines Meisters teilnahm. Ehrfurcht ergriff ihn. Das was Bhaaloch da betrieb war eine uralte Magie und die allergefährlichste ihrer Art. Das war Nekromantie. Er fragte sich, wo Osclyn diesen geheimnisvollen Priester Bhaaloch aufgetrieben hatte.

Der ehemalige Gardist öffnete seine Augen, ihr Blick war immer noch gebrochen und die Pupille war von einem milchigen Schleier bedeckt. Colesta klatschte in die Hände und rief: "Das ist eine Überraschung! Das ist eine Überraschung!"

Osclyn grinste zufrieden. Es war das erste Mal, dass dieses Experiment zu gelingen schien. Bhaaloch hatte Tage mit dem Studium der alten Schriften verbracht, die er ihm zur Verfügung gestellt hatte.

Der Tote, der lebende Tote richtete sich auf und stieg vom Altar. Er ging ein paar unsichere Schritte und blieb dann vor Osclyn stehen. Mit einer seltsamen klanglosen Stimme sagte er nur ein einziges Wort:

"Meister!" und neigte dann demütig seinen Kopf.

Bhaaloch verschränkte zufrieden die Arme vor der Brust. Mit dieser teuflischen Magie konnte er eine unbezwingbare Armee für seinen Meister Osclyn ins Leben rufen. Osclyn trat zu Colesta und legte einen Arm um ihre Mitte.

"Siehst du, meine Liebe, und das kann ich mit jedem machen, der sich uns in den Weg stellt. Mit jedem, verstehst du! Auf diese Art und Weise wirst auch du zu deinem Lieblingssklaven kommen. Ich habe es dir versprochen und du weisst, dass ich meine Versprechen immer halte.", erklärte er.

An Armonis gewandt sagte er:

"Schaff ihn weg, bis wir ihn brauchen. Bhaaloch sollte noch 20... nein, vielleicht mehr... von ihnen herstellen, damit wir sie auf die Fährte des Königs von Gondor setzen können."