Einen schönen verregneten guten Tag, wünsche ich!
Was soll ich zu dem folgenden Kapitel gross sagen, ausser: ich erkläre die Jagd hiermit für eröffnet!
Zuerst aber noch zu den schicken reviews und ich sollte anmerken: ÜBER 50, ich muss dringend mal ins St. Mungos und meine Augen untersuchen lassen: DANKE!
@Vengari: Isch libbe disch (wie Draco in deiner Geschichte so schön lallte) & wir können sicherlich mal drüber reden *zwinker* du weißt schon... was die zwei Kapitel angeht: jaah, ich hätte sie gern nacheinander reingestellt, aber dann hätts wieder geheissen *wäähh, zu kurz, wie fies, muh, mäh* *sigh* daher... ähm, WELCHEN Sexgott meintest du jetzt? Blaise oder Draco? *katzengeräusch zurückgibt*
@Kirilein: Ich liebe deine reviews, mehr will!!! Wundere dich nicht, dass Voldemort so zickig ist, is halt ne doofe Kuh! *nein, meister, nicht schlagen* *wimmer* Der hat schon wieder seine 5 Minuten glaub ich... *aua, nich haun, ich tus auch nie wieder* Na warte, wenn ich erst den Cruciatus kann... *nein, meister, ich hab nix gesagt* *duck und Zunge rausstreckt*
@jacky: HAH! *sich verkriecht* Ich glaub ich hab ne Bildungslücke! Wer oder was ist grey? Und warum erinnere ich dich an ihn/sie/es? Baka kommt ja nun in jedem Manga/Anime vor und ist, glaub ich, das erste Wort, dass ich auf Japanisch konnte.
@Angel344: Naja, wer weiss... *grinsel*
@Mael: Ja? Bronze auch schon gelesen? Nach den späteren Bänden hatte ich ab und zu das Bedürfnis kleine Doujinshis zu zeichnen, in denen ich Minami umgebracht habe! *g*
@Idril tinuviel: Hallo kleine Nachtigall! Naja, hätte Harry anders reagiert, wär die Story zuende oder todlangweilig, also lassen wir das noch ne Weile sein, okay? ^__~
@Virginia: DANKESCHÖN! Das war sehr wohltuend für mich armes, geschundenes Wesen *die Hauselfe anschreit, die ihren Drink falsch gemixt hat und die Füsse auf den Ledersessel legt*
@Noemi Tenshi: Jaah, es SOLLTE auch gehetzt wirken, naja, nicht gehetzt, aber schnell und unaufhaltsam, wie eine gewaltige, glitzernde Lawine *schwall*, hab ja extra "Vanilla" von Gackto-sama gehört, damit ich das Tempo in die Story reinkrieg! Was das küssen, schlagen und fi... angeht, das kommt noch, Geduld, Geduld, meine Verehrteste! *g* Und JA, ich BIN sadistisch, frag mal... äh, ich meine, egal, schluss jetzt... *pfiffel*
@Ivine: Ein Sequel? Hab ich ehrlich gesagt noch gar nicht drüber nachgedacht. Vielleicht, wenn es noch ein oder zwei gibt, die das wollen, dann würd ichs mir überlegen... aber ich weiss nicht *grins* Da würde ja BLAISE so viel drin vorkommen und der wär bestimmt ziemlich diabolisch und würde unseren prüden Ron ganz schön erschrecken... weiss nicht, ob das jemand lesen will... *g*
Des Widerspenstigen Zähmung
Teil 8.1 - Wahrheit häppchenweise
Es schienen Stunden vergangen zu sein, seit Harry kraftlos an der Wand zu Boden gesunken war. Noch immer saß er in der gleichen Position da, die Beine angewinkelt an der Körper gezogen, die Arme darum geschlungen und den Kopf zwischen den Knien vergraben. Irgendwann spürte er, wie sein Körper gegen die Kälte und die Härte des Steines zu protestieren begann. Widerwillig erhob er sich. Am liebsten wäre er für immer in diesem dunklen, verlassen Teil des Schlosses geblieben, für immer an diese Wand gelehnt, nie wieder jemanden sehen müssen, der ihm die Schande ansah.
Malfoy.
Wie er diesen Namen hasste und alles, was mit ihm zu tun hatte. Wie hatte so etwas nur geschehen können, wie hatte ausgerechnet ihm so etwas passieren können? Warum hatte der Slytherin ihm das angetan? Verachtete er ihn so sehr? Hatte er das hier beabsichtigt?
Aber er hatte diese Augen gesehen. In diesen Augen stand nichts von Hass, Verachtung oder dem Willen ihn zu vernichten. Nein, diese Augen hatten einen wilden, fast entrückten Ausdruck gehabt. Was hatten sie ihm sagen wollen? Harry wusste es nicht, alles was er wusste war, dass er noch nie etwas vergleichbares gesehen hatte.
*Vielleicht ist sein Hass gegen dich so übermächtig, dass die normalen Blicke nicht ausreichen, vielleicht hat seine Abneigung einen ganz neuen Ausdruck geboren* , dachte er, verwarf den Gedanken aber wieder.
Während er so nachdenklich die ihm noch immer unbekannten Gänge entlang wanderte, spürte er mit einem Mal einen Luftzug, kalt und frisch. Er sah sich um und entdeckte eine Tür aus uraltem Holz, so dunkel und mit Spinnenweben überzogen, dass sie sich nur bei genauem Betrachten von den Felswänden abzeichnete.
Schwankend, ob er lieber weiter seinen Gedanken nachhängen sollte, oder ob er die Entdeckung dankbar annehmen sollte, um sich abzulenken, starrte er die schwarz angelaufene Klinke an, die wohl vormals aus Silber gewesen sein mochte. Schliesslich gewann seine Gryffindorneugier und er streckte die Hand aus, um die Klinke herabzudrücken. Sie fühlte sich sonderbar warm an in seiner Hand und entgegen seiner Erwartung liess sich die Tür widerstandslos öffnen.
Schon zwei Schritte in den Raum hatten ausgereicht um zu wissen, was das Zimmer verbarg und Harry keuchte überrascht auf. Keine zehn Meter vor ihm an einer Wand - ganz wie damals, als er ihn das erste Mal gesehen hatte - stand der Spiegel Nerhegeb. Harrys Augen weiteten sich. Seit er den Spiegel damals im ersten Jahr durch einen Zufall gefunden und durch den Rat Dumbledores wieder aufgegeben hatte, hatte er ihn nicht mehr wiedergesehen, ausser in dem Gefecht gegen Voldemort um den Stein der Weisen. Seit dem war der Spiegel aus seinen Augen und auch bald aus seinen Gedanken verschwunden gewesen. Doch da war er, der gewundene dunkle Holzrahmen, die Worte, die oben in ihn eingraviert waren und darunter...
Er hörte die Worte Dumbledores in seinem Kopf.
*Dieser Spiegel gibt uns weder Wissen noch Wahrheit. Es gab Menschen die vor dem Spiegel dahingeschmolzen sind, verzückt von dem, was sie sahen, und andere sind wahnsinnig geworden, weil sie nicht wussten, ob ihnen der Spiegel etwas Wirkliches oder auch nur etwas Mögliches zeigte.*
Wie erstarrt stand Harry da und blickte auf die lockende Oberfläche des Spiegels, die in ihm die unterschiedlichsten Gefühle auslöste. Das durch die Tür einfallende Fackellicht spiegelte sich auf Nerhegeb und zeigte ihm kleine leuchtende Lichter, lud ihn ein näher zu kommen, einen Blick hinein zu werfen, nur einen kleinen Blick, das könnte doch nicht schaden, was sollte schon passieren? Niemand würde es erfahren, niemand wäre ihm böse. Nur ein paar Schritte wären zu machen und er könnte seinem grössten Wunsch entgegensehen.
Harrys Atem stockte und noch bevor der Gedanke an die Möglichkeiten seinen Verstand erreicht hatte, war er angstvoll zurückgewichen, hatte die Tür mit aller Macht und Verzweiflung ins Schloss geworfen und war davongestürmt.
*
Der Morgen brach herein (*würg* *ggg*) und im Schloss erwachten, zusammen mit ihren Mitschülern, ein äusserst gut gelaunter Draco und ein äusserst mürrischer und geknickter Harry. Beide Launen waren auf ein und dasselbe Erlebnis, welches sich auch in den jeweiligen Träumen niedergeschlagen hatte, zurückzuführen.
Draco war nach einer schnellen Dusche und einem noch schnelleren Ankleiden in die Grosse Halle gerannt um auch ja nicht das Eintreffen seines zukünftigen Opfers und noch zukünftigeren *träumerische Schweinereien* zu verpassen. Jetzt saß er, so ziemlich als Erster, aufgeregt am Slytherintisch und knabberte eine Scheibe Toast, während er versuchte nach aussen so kühl und gefasst zu wirken, wie immer. Alle paar Sekunden flackerte sein Blick zur Tür, um auch ja nicht den ersehnten Moment zu versäumen. Als er das nächste mal Schritte hörte wand er seinen Blick wie von selbst zur Flügeltür.
In seinen Gedanken schritt ein stolzer Harry durch die Tür, dessen goldene Haut noch von der Dusche feucht glänzte, der ihn mit einem flammenden Blick begrüsste und in dessen Augen er sehen konnte, dass dem anderen die Begegnung am Vortag gefallen hatte, ja noch mehr, dass er sich nach einer Wiederholung, einer Vertiefung sehnte. Der seinen filigranen Körper in eindeutiger Weise bewegte und ihn mit seinen Blicken nach draussen lockte.
Wieder mal wurde ihm die erstaunliche Kluft zwischen Wirklichkeit und Traum offenbart, denn durch die Tür trat Blaise.
Draco senkte seine Augen missmutig grummelnd auf seinen Toast, während er das Kichern von Blaise bereits hören konnte. Der liess sich mit einer anmutigen Bewegung neben ihm fallen und griff sogleich nach allem essbaren in seiner unmittelbaren Umgebung.
"Was ist los, Drakeyyy?", imitierte er die schmalzige Stimme Pansys. "Eben noch so gespannt auf mich gewartet und nun so still? Hat es dir die Sprache verschlagen, jetzt, da das Objekt deiner Begierde und schlaflosen Nächte neben dir sitzt?"
"Ich hab nicht auf dich gewartet", knurrte Draco, "es interessiert mich nicht ob du da bist oder nicht."
"Ach?", spöttelte Blaise, "Aber wenn Potter naht, dann interessiert das, ja?" Er gluckste. "Was er im Übrigen gerade tut!"
Ruckartig hob Draco den Kopf und wirklich, Harry, für jeden anderen in eine einfache Schulrobe, für Draco allerdings in pures Verlangen gehüllt, betrat in eben jenem Augenblick die Halle und ging mit eiserner Miene und steifen Schrittes zum Gryffindortisch, wo er sich zu den bereits anwesenden Weasley- Zwillingen setzte, die ihn sofort in Beschlag nahmen und ihm diverse Zettel und Pergamente zeigten, während sie sich dabei wild angrinsten. Nicht ein einziges Mal hob er den Kopf, was Draco doch ein wenig enttäuschte. Doch bevor er in den Status Schmollen übergehen konnte, hörte er auch schon wieder Zabinis Stimme direkt an seinem Ohr, was ihn zurückschrecken liess.
"Was hast du erwartet? Dass er sich freudig in deine Arme wirft und laut "nimm mich" stöhnt?"
Draco wünschte sich nichts mehr, als allein zu sein und seinen Kopf gegen die nächstbeste Wand schlagen zu können. Warum musste diese verdammte Schlange gerade jetzt in seinem ohnehin labilen Zustand solche Sachen sagen? Die Bilder gesellten sich ganz ohne sein Zutun zu seinem Geist und in einer Region, die glücklicherweise vom Tisch verdeckt wurde, regte sich ganz eindeutig etwas.
"Halt...die...Klappe...", brachte er mühsam heraus und verbarg sein gerötetes Gesicht hinter einer Flasche Kürbissaft.
"Hähähä", machte Blaise schadenfroh und widmete sich wieder seinem Porridge.
Nachdem Draco keine Anstalten machte wieder hinter der Flasche aufzutauchen, kramte Blaise sein Mitgefühl aus und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
"So wird das nichts! Schon wieder alles vergessen? Sei kalt, sei fies, sei ein Bastard. Gib dich einfach so, wie du bist. Zeig dich von deiner natürlichen Seite und alles wird gutgehen. Er wird dich von Herzen hassen, er wird dich fürchten, verabscheuen..."
"Hat das jetzt bald noch einen tieferen Sinn, oder willst du mich dazu bringen mich vom Astronomieturm zu stürzen?"
"Ich meinte eigentlich nur, dass du dich nicht wie ein verliebtes Mädchen aufführen sollst - was du gerade tust - sondern dass du an Phase 1 festhalten sollst, wenn du Potty rumkriegen willst. Es kann im Übrigen nicht schaden, wenn du ihn mit ein paar wohlgezielten Bemerkungen verunsicherst, eine Berührung hier, ein zweideutiges Lächeln da, aber immer so, als wäre es Zufall, gerade genug, dass du ihn verunsicherst. Und...", jetzt zischte er, "heb endlich deinen verdammten Kopf."
Draco tauchte wieder auf und straffte sich. Zabini hatte recht. Schluss mit dem albernen Verstecken, jetzt war Bosheit gefragt. Das konnte ja nicht so schwer sein. Er zog seinen Stundenplan aus der Tasche und unterdrückte nur schwerlich ein glückliches Quieken. Irgend jemand liebte ihn! Er sah wieder auf seinen Plan. Mittwoch Morgen: Doppelstunde Zaubertränke mit Gryffindor.
*
Teil 8.2 - Phase 1 beginnt
Von dem Moment an, in dem Harry die Halle betreten hatte, gab es nur einen einzigen Gedanken in seinem Kopf. NICHT HINSEHEN! Er hätte liebend gerne Blicke voller Wut und Abscheu gegen den Slytherintisch geschickt, aber er wusste nicht, ob sich diese Blicke nicht sofort beim Anblick Malfoys in Unsicherheit und Verwirrung wandeln würden, was dieser natürlich sofort ausnützen würde, um ihm noch eine reinzuwürgen, daran bestand für ihn gar kein Zweifel. Woher er wusste, das Malfoy bereits da war? Er spürte es einfach, der Blonde war wie ein misstönender Klang in der sonstigen harmonischen Symphonie Hogwarts.
Lustlos stocherte er in seinem Essen herum, während ihn die Zwillinge von ihrem neuesten Projekt in Kenntnis setzten, welches die Wörter Explosion, Zerstörung, Hysterie und Snape enthielt. Was normalerweise sofort seine Aufmerksamkeit geweckt hätte, entlockte ihm heute nicht mehr als ein Nicken, was aber Fred und George nicht davon abhielt in die Einzelheiten zu gehen.
Nachdem er sich gezwungen hatte, wenigstens ein wenig Rührei zu essen, inzwischen waren auch Ron und Hermine eingetroffen und hatten vorwurfsvoll auf seinen unberührten Teller gesehen, holte er seinen Stundenplan aus dem Umhang, besah sich seine heutigen Fächer und erstarrte. Irgend jemand hasste ihn. Mittwoch Morgen: Doppelstunde Zaubertränke mit Slytherin.
*
Zusammen mit Ron und Hermine, die beide wie zum Schutz jeweils seitlich neben ihm saßen, war Harry dabei seinen Kessel zu reinigen, wie er es vor jeder Stunde tat, da Snape sich immer wieder einen Spass daraus machte, diese zu inspizieren und ihnen wegen angeblicher Verunreinigung Punkte abzuziehen.
Hinter ihm stöhnte Neville angstvoll auf, was bedeutete, dass Snape den Raum betreten hatte. Harry sah auf und tatsächlich, Snape hatte sich an sein Pult gelehnt und liess seinen spöttischen, kalten Blick über die Klasse gleiten.
"Heute", schnurrte er, was bedeutete, dass er etwas besonders gemeines auf Lager hatte, "werden wir Partnerarbeiten machen."
Ron sah skeptisch zu Harry und flüsterte: "Das gibt Ärger."
"Jeweils ein Gryffindor und ein Slytherin werden heute zusammenarbeiten", liess Snape verlauten und ein Stöhnen lief durch die Klasse. "Sie werden sich zusammensetzen und so lange in diesem Raum bleiben, bis sie den speziellen Schrumpftrank, dessen Zutaten Sie der Tafel entnehmen können..", ein eleganter Schlenker mit dem Zauberstab und das Rezept erschien, "fertig gebraut haben. Wenn Sie vorzeitig fertig werden, können Sie früher gehen, wenn nicht... nun, wie ich sagte, dann bleiben Sie hier, von mir aus können Sie bis Weihnachten sitzen. Und bevor ich es vergesse, 10 Punkte Abzug von Gryffindor dank Mr Weasley wegen Schwatzens."
Ron schoss einen giftigen Blick auf Snape ab.
"Schön, wenn wir dann also so weit wären? Ich verlese die Partner. Granger und Parkinson..."
Mit zusammengepressten Lippen erhob sich Hermine. Ron drückte ihre Hand. "Viel Glück."
"Weitere 10 Punkte von Gryffindor. Longbottom und Bulstrode..."
Ein Stöhnen von Neville erklang, welches sich wie ein Abschied von der Welt der Lebenden anhörte.
"Brown und Nott, Finnegan und Crabbe, Patil und Morag, Thomas und Ian, Weasley und Zabini..."
Jetzt war Ron dran mit einem verzweifelten Stöhnen, doch hätte Harry ein bisschen besser aufgepasst, wäre ihm aufgefallen, wie unecht und gekünstelt sich dieser Seufzer anhörte.
Während Snape die Partner zuordnete und Harrys Kopf immer weiter zwischen seine Schulterblätter wanderte, hob sich Dracos Kopf parallel immer höher und ein triumphierendes Lächeln hätte sein Gesicht fast erreicht. Und dann kam es:
"Malfoy und...", Snape genoss es offensichtlich, "...Potter!
*Jackpot*, dachte erfreuter Draco.
*Ich will sterben*, dachte gedemütigter Harry.
"Mr Potter, brauchen Sie eine Extraeinladung oder wissen Sie schlicht nicht, wo Mr Malfoy sitzt? Ich zeige Ihnen gern den Weg. Stehen Sie einfach auf - denken Sie, dass Sie das schaffen - treten Sie auf den Gang, ja, bravo, und jetzt gehen sie nach hinten in die vorletzte Reihe - sehen Sie, das war doch gar nicht so schwer, oder? Und jetzt - SETZEN SIE SICH!"
Zornig liess sich Harry neben Draco nieder, der ihn - was ihm schwerfiel - nicht beachtete und statt dessen die Rezeptur von der Tafel abschrieb. Nach einer Weile hob Draco den Kopf und sah den neben ihm sitzenden Jungen mit ausdruckslosem Gesicht an.
"Hol die Zutaten."
Harry starrte ihn an. Er war ohnehin schon verwirrt, das Malfoy ihn so ganz und gar nicht beachtet hatte, aber das er jetzt mit so monotoner Stimme zu ihm sprach, verschlug ihm wirklich den Atem. Was bildete sich dieses miese Stück Abschaum eigentlich ein, so zu tun, als ob rein gar nichts gewesen wäre?
"Hol sie doch selber, Malfoy, denkst du ich bin dein Diener und renne, wenn du was befiehlst?"
Innerlich klopfte er sich auf die Schulter. Seine Stimme war beherrscht gewesen, ebenso wie sein Gesichtsausdruck. Jetzt sollte der doch zusehen, wie...
Draco grinste plötzlich hämisch über das ganze Gesicht und beugte sich ein Stück vor, so dass Harry seine glitzernden Augen sehen konnte. Der schrak augenblicklich zurück, was Draco mit einer Mischung aus Zufriedenheit und Enttäuschung registrierte.
"Nun ja", wisperte er zweideutig, während er die Lider zur Hälfte schloss, "ich denke, ich könnte dich auch BITTEN."
Der Unterton in Dracos Stimme gefiel Harry nicht, im Gegenteil, er bewirkte dass sich Harrys Magen zu einem Klumpen aus Eis und Feuer zusammenzog und mit einem Piepslaut für den er sich selbst hasste, sprang er auf und lief zum Zutatenschrank. Draco sah ihm äusserst zufrieden hinterher und fühlte sich auch bestätigt, als er ein Grinsen von Zabini auffing, der im gleichen Augenblick wie zufällig über den Oberschenkel von Ron strich, der neben ihm saß und welcher sich daraufhin hastig umsah. Draco senkte schnell den Blick. Es war nicht nötig, dass Ron wusste, dass Draco eingeweiht war.
Harry liess sich jede Menge Zeit am Schrank und zupfte sich die Zutaten einzeln heraus, während er innerlich versuchte einen Schutzschild gegen Malfoy aufzubauen.
Er war nicht bereit sich für dessen Spass zum Trottel zu machen. Er verstand nur nicht was da los war. Malfoy küsste ihn, Malfoy ignorierte ihn, Malfoy machte komische Bemerkungen. Das war alles so komplett verrückt. Was war hier los? Stand dieses Schuljahr unter dem Motto "Wir treiben Potter in den Wahnsinn"? Er seufzte. Naja, das war besser als die Mottos der letzten Jahre "Wir töten Potter". Oder? Er war sich da nicht völlig sicher. Bisher war es einfach gewesen. Er hasste Malfoy und Malfoy hasste ihn. Ende. Klare Aufteilung der Grenzen. Und jetzt?
Härter als beabsichtigt schlug er die Schranktüren zu, was ihm einen warnenden Blick von Snape einbrachte.
Jetzt war alles durcheinander. Dieser Blick in der Besenkammer. Er konnte ihn nicht vergessen. Diese Hitze, dieses... Verlangen? Er schüttelte sich. Das war doch eklig. Harry hatte sich noch nie wirklich Gedanken darüber gemacht, ob er Mädchen oder doch eher sein eigenes Geschlecht bevorzugte. Mit Cho war es schön gewesen, aber er war auch nicht übermässig traurig gewesen, als sie sich getrennt hatten, sie waren immer noch Freunde. Eine Zeitlang hatte er gedacht in Hermine verliebt zu sein, aber dass hatte sich als Schwärmerei herausgestellt. Er bewunderte sie für ihre Intelligenz und war stolz, dass sie befreundet waren, aber mehr war es eben nicht. Und Ginny? Ginny war die ersten Jahre ziemlich hinter ihm her gewesen und er hatte sich - was er nie zugegeben hatte - ziemlich geschmeichelt gefühlt, aber eine Beziehung mit ihr hatte er nie in Erwägung gezogen. Wenn sich herausstellen sollte, dass er eher Jungen mochte, dann war das für ihn okay - aber niemals Malfoy, das war wirklich eklig. Er war ja nicht hässlich oder so, aber es war immer noch MALFOY, und er hasste ihn, wie nichts anderes!
Plötzlich bemerkte er, dass er wieder an seinem Tisch stand und mit Erschrecken stellte er fest, dass er Malfoy anstarrte und dieser seinen Blick ziemlich undefinierbar erwiderte. Wütend auf sich selbst schmiss Harry die Zutaten auf den Tisch und setzte sich, allerdings nicht bevor er seinen Stuhl ein ganzes Stück von Malfoy weggezogen hatte.
*
Draco wunderte sich bereits, was Harry so lange brauchte und drehte sich zu ihm um. Was er sah erstaunte ihn. Mit völlig abwesendem Gesichtsausdruck lief der schwarzhaarige Junge langsam auf ihn zu, die Arme um die Fläschchen und Beutel geschlungen, als halte er etwas von grossem Wert in den Armen. Draco wartete bis der Junge vor ihrem Tisch stand und sah ihn lauernd an, bereit seine nächste Bosheit vom Stapel zu lassen. Doch beim Anblick der Augen des Gryffindors, der ihn an- und gleichzeitig doch in die Ferne starrte und überhaupt nicht anwesend schien, hielt er inne. Er betrachtete die ebenen Gesichtszüge, die Wangenknochen, von denen sich die Haut straff zum Kinn zog, die sündig geschwungenen Lippen, die verwuschelten Haare, durch die er nur allzu gern seine Hand hätte gleiten lassen.
*Was tust du mir an?*, dachte er sehnsüchtig, *Hast du nur die geringste Ahnung, was du mit mir machst? Wie du da stehst. Was würde ich darum geben, mit dir allein zu sein, wie in meinen Träumen, mit dir zu tun, was ich dir in meinen Träumen antue, während du stöhnst und mich um mehr anbettelst. Sieh mich an, sieh mich an Harry und zeig mir, dass du es weißt, dass du es verstehst. Dass du mich so willst, wie ich dich. Bitte, Harry. Sieh mich an!*
Und dann schien der Gryffindor in die Gegenwart zurückzukehren, aber statt des ersehnten Verständnisses, warf er mit wütendem Ausstrecken der Arme alle Sachen die er gehalten hatte auf den Tisch und zog seinen Stuhl von Draco weg. Etwas in Dracos Inneren stach ihn schmerzhaft, doch er liess sich nichts anmerken.
"Ich dachte schon, dass wird heute nichts mehr", sagte er kalt und begann die Zutaten auf dem Tisch zu ordnen. Eigentlich war er ganz froh, das Harry so lange gebraucht hatte, denn während er noch ordnete - und das SEHR langsam - waren die meisten anderen bereits dabei, die ersten Schritte der Brauanleitung zu befolgen. Oh ja, Draco hatte vor, heute sehr gründlich zu arbeiten, so gründlich, dass er garantiert der Letzte in diesem Raum war, der ihn verliess - zusammen mit Harry.
~ * ~
Jaja, ich weiss, ich bin gemein und eh das Fieseste, was zur Zeit auf diesem ach so blauen Planeten rumkraucht, aber ich mach jetzt hier Schluss!
Ihr könnt eure Aufgebrachtheit gern in einer kleinen (oder GROSSEN) review deutlich machen!
Ihr wisst ja, dass ihr keine Angst haben braucht, dass ich euch besonders lange auf die Fortsetzung warten lassen, oder? Ist ja nicht so, dass ich, wie die meisten jetzt schon fröhliche Weihnachten verkünde und euch bis Neujahr auf dem Trockenen lasse!
Also, in dem Sinne, schöne Weihnachten! *kyahahaha*
viv
~ * ~
Voldemort: Das kannste nich machen! Blöde Gefühlsduselei! Der Junge springt mir noch ab!
Viv: Ach komm, halts Maul!
Voldemort: WAS sagst du zu mir?
Viv: Iiiiiiiiiiiiiiich? Ich hab gar nix gesagt! *schnell den Tagespropheten aufschlägt und vor sich hin murmelt*
Voldemort: Ich habs genau gehört!
Viv (genervt auf eine Seite deutend): Guck mal, hier könnte deine Todesanzeige stehen!
Voldemort (stinkig): Ich mach dich rund! *beginnt eine schreiende viv durchs Zimmer zu jagen*
Draco und Harry sehen kopfschüttelnd zu.
Draco (resignierend): Tststs, Der-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf.... Was'n Reinfall!
Harry nickt schwächelnd: Loser!
Blaise: Hey, Vengari: *rrrrrrrrrrr*
Voldemort, viv (die gerade von Voldemort gewürgt wird), Harry und Draco halten inne und schauen ihn irritiert an.
Draco: Was machst du denn hier, Zabini?
Blaise: Ähhhh.... ich wollt halt auch mal was sagen...
Voldemort, viv, Draco und Harry: Avada....
Was soll ich zu dem folgenden Kapitel gross sagen, ausser: ich erkläre die Jagd hiermit für eröffnet!
Zuerst aber noch zu den schicken reviews und ich sollte anmerken: ÜBER 50, ich muss dringend mal ins St. Mungos und meine Augen untersuchen lassen: DANKE!
@Vengari: Isch libbe disch (wie Draco in deiner Geschichte so schön lallte) & wir können sicherlich mal drüber reden *zwinker* du weißt schon... was die zwei Kapitel angeht: jaah, ich hätte sie gern nacheinander reingestellt, aber dann hätts wieder geheissen *wäähh, zu kurz, wie fies, muh, mäh* *sigh* daher... ähm, WELCHEN Sexgott meintest du jetzt? Blaise oder Draco? *katzengeräusch zurückgibt*
@Kirilein: Ich liebe deine reviews, mehr will!!! Wundere dich nicht, dass Voldemort so zickig ist, is halt ne doofe Kuh! *nein, meister, nicht schlagen* *wimmer* Der hat schon wieder seine 5 Minuten glaub ich... *aua, nich haun, ich tus auch nie wieder* Na warte, wenn ich erst den Cruciatus kann... *nein, meister, ich hab nix gesagt* *duck und Zunge rausstreckt*
@jacky: HAH! *sich verkriecht* Ich glaub ich hab ne Bildungslücke! Wer oder was ist grey? Und warum erinnere ich dich an ihn/sie/es? Baka kommt ja nun in jedem Manga/Anime vor und ist, glaub ich, das erste Wort, dass ich auf Japanisch konnte.
@Angel344: Naja, wer weiss... *grinsel*
@Mael: Ja? Bronze auch schon gelesen? Nach den späteren Bänden hatte ich ab und zu das Bedürfnis kleine Doujinshis zu zeichnen, in denen ich Minami umgebracht habe! *g*
@Idril tinuviel: Hallo kleine Nachtigall! Naja, hätte Harry anders reagiert, wär die Story zuende oder todlangweilig, also lassen wir das noch ne Weile sein, okay? ^__~
@Virginia: DANKESCHÖN! Das war sehr wohltuend für mich armes, geschundenes Wesen *die Hauselfe anschreit, die ihren Drink falsch gemixt hat und die Füsse auf den Ledersessel legt*
@Noemi Tenshi: Jaah, es SOLLTE auch gehetzt wirken, naja, nicht gehetzt, aber schnell und unaufhaltsam, wie eine gewaltige, glitzernde Lawine *schwall*, hab ja extra "Vanilla" von Gackto-sama gehört, damit ich das Tempo in die Story reinkrieg! Was das küssen, schlagen und fi... angeht, das kommt noch, Geduld, Geduld, meine Verehrteste! *g* Und JA, ich BIN sadistisch, frag mal... äh, ich meine, egal, schluss jetzt... *pfiffel*
@Ivine: Ein Sequel? Hab ich ehrlich gesagt noch gar nicht drüber nachgedacht. Vielleicht, wenn es noch ein oder zwei gibt, die das wollen, dann würd ichs mir überlegen... aber ich weiss nicht *grins* Da würde ja BLAISE so viel drin vorkommen und der wär bestimmt ziemlich diabolisch und würde unseren prüden Ron ganz schön erschrecken... weiss nicht, ob das jemand lesen will... *g*
Des Widerspenstigen Zähmung
Teil 8.1 - Wahrheit häppchenweise
Es schienen Stunden vergangen zu sein, seit Harry kraftlos an der Wand zu Boden gesunken war. Noch immer saß er in der gleichen Position da, die Beine angewinkelt an der Körper gezogen, die Arme darum geschlungen und den Kopf zwischen den Knien vergraben. Irgendwann spürte er, wie sein Körper gegen die Kälte und die Härte des Steines zu protestieren begann. Widerwillig erhob er sich. Am liebsten wäre er für immer in diesem dunklen, verlassen Teil des Schlosses geblieben, für immer an diese Wand gelehnt, nie wieder jemanden sehen müssen, der ihm die Schande ansah.
Malfoy.
Wie er diesen Namen hasste und alles, was mit ihm zu tun hatte. Wie hatte so etwas nur geschehen können, wie hatte ausgerechnet ihm so etwas passieren können? Warum hatte der Slytherin ihm das angetan? Verachtete er ihn so sehr? Hatte er das hier beabsichtigt?
Aber er hatte diese Augen gesehen. In diesen Augen stand nichts von Hass, Verachtung oder dem Willen ihn zu vernichten. Nein, diese Augen hatten einen wilden, fast entrückten Ausdruck gehabt. Was hatten sie ihm sagen wollen? Harry wusste es nicht, alles was er wusste war, dass er noch nie etwas vergleichbares gesehen hatte.
*Vielleicht ist sein Hass gegen dich so übermächtig, dass die normalen Blicke nicht ausreichen, vielleicht hat seine Abneigung einen ganz neuen Ausdruck geboren* , dachte er, verwarf den Gedanken aber wieder.
Während er so nachdenklich die ihm noch immer unbekannten Gänge entlang wanderte, spürte er mit einem Mal einen Luftzug, kalt und frisch. Er sah sich um und entdeckte eine Tür aus uraltem Holz, so dunkel und mit Spinnenweben überzogen, dass sie sich nur bei genauem Betrachten von den Felswänden abzeichnete.
Schwankend, ob er lieber weiter seinen Gedanken nachhängen sollte, oder ob er die Entdeckung dankbar annehmen sollte, um sich abzulenken, starrte er die schwarz angelaufene Klinke an, die wohl vormals aus Silber gewesen sein mochte. Schliesslich gewann seine Gryffindorneugier und er streckte die Hand aus, um die Klinke herabzudrücken. Sie fühlte sich sonderbar warm an in seiner Hand und entgegen seiner Erwartung liess sich die Tür widerstandslos öffnen.
Schon zwei Schritte in den Raum hatten ausgereicht um zu wissen, was das Zimmer verbarg und Harry keuchte überrascht auf. Keine zehn Meter vor ihm an einer Wand - ganz wie damals, als er ihn das erste Mal gesehen hatte - stand der Spiegel Nerhegeb. Harrys Augen weiteten sich. Seit er den Spiegel damals im ersten Jahr durch einen Zufall gefunden und durch den Rat Dumbledores wieder aufgegeben hatte, hatte er ihn nicht mehr wiedergesehen, ausser in dem Gefecht gegen Voldemort um den Stein der Weisen. Seit dem war der Spiegel aus seinen Augen und auch bald aus seinen Gedanken verschwunden gewesen. Doch da war er, der gewundene dunkle Holzrahmen, die Worte, die oben in ihn eingraviert waren und darunter...
Er hörte die Worte Dumbledores in seinem Kopf.
*Dieser Spiegel gibt uns weder Wissen noch Wahrheit. Es gab Menschen die vor dem Spiegel dahingeschmolzen sind, verzückt von dem, was sie sahen, und andere sind wahnsinnig geworden, weil sie nicht wussten, ob ihnen der Spiegel etwas Wirkliches oder auch nur etwas Mögliches zeigte.*
Wie erstarrt stand Harry da und blickte auf die lockende Oberfläche des Spiegels, die in ihm die unterschiedlichsten Gefühle auslöste. Das durch die Tür einfallende Fackellicht spiegelte sich auf Nerhegeb und zeigte ihm kleine leuchtende Lichter, lud ihn ein näher zu kommen, einen Blick hinein zu werfen, nur einen kleinen Blick, das könnte doch nicht schaden, was sollte schon passieren? Niemand würde es erfahren, niemand wäre ihm böse. Nur ein paar Schritte wären zu machen und er könnte seinem grössten Wunsch entgegensehen.
Harrys Atem stockte und noch bevor der Gedanke an die Möglichkeiten seinen Verstand erreicht hatte, war er angstvoll zurückgewichen, hatte die Tür mit aller Macht und Verzweiflung ins Schloss geworfen und war davongestürmt.
*
Der Morgen brach herein (*würg* *ggg*) und im Schloss erwachten, zusammen mit ihren Mitschülern, ein äusserst gut gelaunter Draco und ein äusserst mürrischer und geknickter Harry. Beide Launen waren auf ein und dasselbe Erlebnis, welches sich auch in den jeweiligen Träumen niedergeschlagen hatte, zurückzuführen.
Draco war nach einer schnellen Dusche und einem noch schnelleren Ankleiden in die Grosse Halle gerannt um auch ja nicht das Eintreffen seines zukünftigen Opfers und noch zukünftigeren *träumerische Schweinereien* zu verpassen. Jetzt saß er, so ziemlich als Erster, aufgeregt am Slytherintisch und knabberte eine Scheibe Toast, während er versuchte nach aussen so kühl und gefasst zu wirken, wie immer. Alle paar Sekunden flackerte sein Blick zur Tür, um auch ja nicht den ersehnten Moment zu versäumen. Als er das nächste mal Schritte hörte wand er seinen Blick wie von selbst zur Flügeltür.
In seinen Gedanken schritt ein stolzer Harry durch die Tür, dessen goldene Haut noch von der Dusche feucht glänzte, der ihn mit einem flammenden Blick begrüsste und in dessen Augen er sehen konnte, dass dem anderen die Begegnung am Vortag gefallen hatte, ja noch mehr, dass er sich nach einer Wiederholung, einer Vertiefung sehnte. Der seinen filigranen Körper in eindeutiger Weise bewegte und ihn mit seinen Blicken nach draussen lockte.
Wieder mal wurde ihm die erstaunliche Kluft zwischen Wirklichkeit und Traum offenbart, denn durch die Tür trat Blaise.
Draco senkte seine Augen missmutig grummelnd auf seinen Toast, während er das Kichern von Blaise bereits hören konnte. Der liess sich mit einer anmutigen Bewegung neben ihm fallen und griff sogleich nach allem essbaren in seiner unmittelbaren Umgebung.
"Was ist los, Drakeyyy?", imitierte er die schmalzige Stimme Pansys. "Eben noch so gespannt auf mich gewartet und nun so still? Hat es dir die Sprache verschlagen, jetzt, da das Objekt deiner Begierde und schlaflosen Nächte neben dir sitzt?"
"Ich hab nicht auf dich gewartet", knurrte Draco, "es interessiert mich nicht ob du da bist oder nicht."
"Ach?", spöttelte Blaise, "Aber wenn Potter naht, dann interessiert das, ja?" Er gluckste. "Was er im Übrigen gerade tut!"
Ruckartig hob Draco den Kopf und wirklich, Harry, für jeden anderen in eine einfache Schulrobe, für Draco allerdings in pures Verlangen gehüllt, betrat in eben jenem Augenblick die Halle und ging mit eiserner Miene und steifen Schrittes zum Gryffindortisch, wo er sich zu den bereits anwesenden Weasley- Zwillingen setzte, die ihn sofort in Beschlag nahmen und ihm diverse Zettel und Pergamente zeigten, während sie sich dabei wild angrinsten. Nicht ein einziges Mal hob er den Kopf, was Draco doch ein wenig enttäuschte. Doch bevor er in den Status Schmollen übergehen konnte, hörte er auch schon wieder Zabinis Stimme direkt an seinem Ohr, was ihn zurückschrecken liess.
"Was hast du erwartet? Dass er sich freudig in deine Arme wirft und laut "nimm mich" stöhnt?"
Draco wünschte sich nichts mehr, als allein zu sein und seinen Kopf gegen die nächstbeste Wand schlagen zu können. Warum musste diese verdammte Schlange gerade jetzt in seinem ohnehin labilen Zustand solche Sachen sagen? Die Bilder gesellten sich ganz ohne sein Zutun zu seinem Geist und in einer Region, die glücklicherweise vom Tisch verdeckt wurde, regte sich ganz eindeutig etwas.
"Halt...die...Klappe...", brachte er mühsam heraus und verbarg sein gerötetes Gesicht hinter einer Flasche Kürbissaft.
"Hähähä", machte Blaise schadenfroh und widmete sich wieder seinem Porridge.
Nachdem Draco keine Anstalten machte wieder hinter der Flasche aufzutauchen, kramte Blaise sein Mitgefühl aus und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
"So wird das nichts! Schon wieder alles vergessen? Sei kalt, sei fies, sei ein Bastard. Gib dich einfach so, wie du bist. Zeig dich von deiner natürlichen Seite und alles wird gutgehen. Er wird dich von Herzen hassen, er wird dich fürchten, verabscheuen..."
"Hat das jetzt bald noch einen tieferen Sinn, oder willst du mich dazu bringen mich vom Astronomieturm zu stürzen?"
"Ich meinte eigentlich nur, dass du dich nicht wie ein verliebtes Mädchen aufführen sollst - was du gerade tust - sondern dass du an Phase 1 festhalten sollst, wenn du Potty rumkriegen willst. Es kann im Übrigen nicht schaden, wenn du ihn mit ein paar wohlgezielten Bemerkungen verunsicherst, eine Berührung hier, ein zweideutiges Lächeln da, aber immer so, als wäre es Zufall, gerade genug, dass du ihn verunsicherst. Und...", jetzt zischte er, "heb endlich deinen verdammten Kopf."
Draco tauchte wieder auf und straffte sich. Zabini hatte recht. Schluss mit dem albernen Verstecken, jetzt war Bosheit gefragt. Das konnte ja nicht so schwer sein. Er zog seinen Stundenplan aus der Tasche und unterdrückte nur schwerlich ein glückliches Quieken. Irgend jemand liebte ihn! Er sah wieder auf seinen Plan. Mittwoch Morgen: Doppelstunde Zaubertränke mit Gryffindor.
*
Teil 8.2 - Phase 1 beginnt
Von dem Moment an, in dem Harry die Halle betreten hatte, gab es nur einen einzigen Gedanken in seinem Kopf. NICHT HINSEHEN! Er hätte liebend gerne Blicke voller Wut und Abscheu gegen den Slytherintisch geschickt, aber er wusste nicht, ob sich diese Blicke nicht sofort beim Anblick Malfoys in Unsicherheit und Verwirrung wandeln würden, was dieser natürlich sofort ausnützen würde, um ihm noch eine reinzuwürgen, daran bestand für ihn gar kein Zweifel. Woher er wusste, das Malfoy bereits da war? Er spürte es einfach, der Blonde war wie ein misstönender Klang in der sonstigen harmonischen Symphonie Hogwarts.
Lustlos stocherte er in seinem Essen herum, während ihn die Zwillinge von ihrem neuesten Projekt in Kenntnis setzten, welches die Wörter Explosion, Zerstörung, Hysterie und Snape enthielt. Was normalerweise sofort seine Aufmerksamkeit geweckt hätte, entlockte ihm heute nicht mehr als ein Nicken, was aber Fred und George nicht davon abhielt in die Einzelheiten zu gehen.
Nachdem er sich gezwungen hatte, wenigstens ein wenig Rührei zu essen, inzwischen waren auch Ron und Hermine eingetroffen und hatten vorwurfsvoll auf seinen unberührten Teller gesehen, holte er seinen Stundenplan aus dem Umhang, besah sich seine heutigen Fächer und erstarrte. Irgend jemand hasste ihn. Mittwoch Morgen: Doppelstunde Zaubertränke mit Slytherin.
*
Zusammen mit Ron und Hermine, die beide wie zum Schutz jeweils seitlich neben ihm saßen, war Harry dabei seinen Kessel zu reinigen, wie er es vor jeder Stunde tat, da Snape sich immer wieder einen Spass daraus machte, diese zu inspizieren und ihnen wegen angeblicher Verunreinigung Punkte abzuziehen.
Hinter ihm stöhnte Neville angstvoll auf, was bedeutete, dass Snape den Raum betreten hatte. Harry sah auf und tatsächlich, Snape hatte sich an sein Pult gelehnt und liess seinen spöttischen, kalten Blick über die Klasse gleiten.
"Heute", schnurrte er, was bedeutete, dass er etwas besonders gemeines auf Lager hatte, "werden wir Partnerarbeiten machen."
Ron sah skeptisch zu Harry und flüsterte: "Das gibt Ärger."
"Jeweils ein Gryffindor und ein Slytherin werden heute zusammenarbeiten", liess Snape verlauten und ein Stöhnen lief durch die Klasse. "Sie werden sich zusammensetzen und so lange in diesem Raum bleiben, bis sie den speziellen Schrumpftrank, dessen Zutaten Sie der Tafel entnehmen können..", ein eleganter Schlenker mit dem Zauberstab und das Rezept erschien, "fertig gebraut haben. Wenn Sie vorzeitig fertig werden, können Sie früher gehen, wenn nicht... nun, wie ich sagte, dann bleiben Sie hier, von mir aus können Sie bis Weihnachten sitzen. Und bevor ich es vergesse, 10 Punkte Abzug von Gryffindor dank Mr Weasley wegen Schwatzens."
Ron schoss einen giftigen Blick auf Snape ab.
"Schön, wenn wir dann also so weit wären? Ich verlese die Partner. Granger und Parkinson..."
Mit zusammengepressten Lippen erhob sich Hermine. Ron drückte ihre Hand. "Viel Glück."
"Weitere 10 Punkte von Gryffindor. Longbottom und Bulstrode..."
Ein Stöhnen von Neville erklang, welches sich wie ein Abschied von der Welt der Lebenden anhörte.
"Brown und Nott, Finnegan und Crabbe, Patil und Morag, Thomas und Ian, Weasley und Zabini..."
Jetzt war Ron dran mit einem verzweifelten Stöhnen, doch hätte Harry ein bisschen besser aufgepasst, wäre ihm aufgefallen, wie unecht und gekünstelt sich dieser Seufzer anhörte.
Während Snape die Partner zuordnete und Harrys Kopf immer weiter zwischen seine Schulterblätter wanderte, hob sich Dracos Kopf parallel immer höher und ein triumphierendes Lächeln hätte sein Gesicht fast erreicht. Und dann kam es:
"Malfoy und...", Snape genoss es offensichtlich, "...Potter!
*Jackpot*, dachte erfreuter Draco.
*Ich will sterben*, dachte gedemütigter Harry.
"Mr Potter, brauchen Sie eine Extraeinladung oder wissen Sie schlicht nicht, wo Mr Malfoy sitzt? Ich zeige Ihnen gern den Weg. Stehen Sie einfach auf - denken Sie, dass Sie das schaffen - treten Sie auf den Gang, ja, bravo, und jetzt gehen sie nach hinten in die vorletzte Reihe - sehen Sie, das war doch gar nicht so schwer, oder? Und jetzt - SETZEN SIE SICH!"
Zornig liess sich Harry neben Draco nieder, der ihn - was ihm schwerfiel - nicht beachtete und statt dessen die Rezeptur von der Tafel abschrieb. Nach einer Weile hob Draco den Kopf und sah den neben ihm sitzenden Jungen mit ausdruckslosem Gesicht an.
"Hol die Zutaten."
Harry starrte ihn an. Er war ohnehin schon verwirrt, das Malfoy ihn so ganz und gar nicht beachtet hatte, aber das er jetzt mit so monotoner Stimme zu ihm sprach, verschlug ihm wirklich den Atem. Was bildete sich dieses miese Stück Abschaum eigentlich ein, so zu tun, als ob rein gar nichts gewesen wäre?
"Hol sie doch selber, Malfoy, denkst du ich bin dein Diener und renne, wenn du was befiehlst?"
Innerlich klopfte er sich auf die Schulter. Seine Stimme war beherrscht gewesen, ebenso wie sein Gesichtsausdruck. Jetzt sollte der doch zusehen, wie...
Draco grinste plötzlich hämisch über das ganze Gesicht und beugte sich ein Stück vor, so dass Harry seine glitzernden Augen sehen konnte. Der schrak augenblicklich zurück, was Draco mit einer Mischung aus Zufriedenheit und Enttäuschung registrierte.
"Nun ja", wisperte er zweideutig, während er die Lider zur Hälfte schloss, "ich denke, ich könnte dich auch BITTEN."
Der Unterton in Dracos Stimme gefiel Harry nicht, im Gegenteil, er bewirkte dass sich Harrys Magen zu einem Klumpen aus Eis und Feuer zusammenzog und mit einem Piepslaut für den er sich selbst hasste, sprang er auf und lief zum Zutatenschrank. Draco sah ihm äusserst zufrieden hinterher und fühlte sich auch bestätigt, als er ein Grinsen von Zabini auffing, der im gleichen Augenblick wie zufällig über den Oberschenkel von Ron strich, der neben ihm saß und welcher sich daraufhin hastig umsah. Draco senkte schnell den Blick. Es war nicht nötig, dass Ron wusste, dass Draco eingeweiht war.
Harry liess sich jede Menge Zeit am Schrank und zupfte sich die Zutaten einzeln heraus, während er innerlich versuchte einen Schutzschild gegen Malfoy aufzubauen.
Er war nicht bereit sich für dessen Spass zum Trottel zu machen. Er verstand nur nicht was da los war. Malfoy küsste ihn, Malfoy ignorierte ihn, Malfoy machte komische Bemerkungen. Das war alles so komplett verrückt. Was war hier los? Stand dieses Schuljahr unter dem Motto "Wir treiben Potter in den Wahnsinn"? Er seufzte. Naja, das war besser als die Mottos der letzten Jahre "Wir töten Potter". Oder? Er war sich da nicht völlig sicher. Bisher war es einfach gewesen. Er hasste Malfoy und Malfoy hasste ihn. Ende. Klare Aufteilung der Grenzen. Und jetzt?
Härter als beabsichtigt schlug er die Schranktüren zu, was ihm einen warnenden Blick von Snape einbrachte.
Jetzt war alles durcheinander. Dieser Blick in der Besenkammer. Er konnte ihn nicht vergessen. Diese Hitze, dieses... Verlangen? Er schüttelte sich. Das war doch eklig. Harry hatte sich noch nie wirklich Gedanken darüber gemacht, ob er Mädchen oder doch eher sein eigenes Geschlecht bevorzugte. Mit Cho war es schön gewesen, aber er war auch nicht übermässig traurig gewesen, als sie sich getrennt hatten, sie waren immer noch Freunde. Eine Zeitlang hatte er gedacht in Hermine verliebt zu sein, aber dass hatte sich als Schwärmerei herausgestellt. Er bewunderte sie für ihre Intelligenz und war stolz, dass sie befreundet waren, aber mehr war es eben nicht. Und Ginny? Ginny war die ersten Jahre ziemlich hinter ihm her gewesen und er hatte sich - was er nie zugegeben hatte - ziemlich geschmeichelt gefühlt, aber eine Beziehung mit ihr hatte er nie in Erwägung gezogen. Wenn sich herausstellen sollte, dass er eher Jungen mochte, dann war das für ihn okay - aber niemals Malfoy, das war wirklich eklig. Er war ja nicht hässlich oder so, aber es war immer noch MALFOY, und er hasste ihn, wie nichts anderes!
Plötzlich bemerkte er, dass er wieder an seinem Tisch stand und mit Erschrecken stellte er fest, dass er Malfoy anstarrte und dieser seinen Blick ziemlich undefinierbar erwiderte. Wütend auf sich selbst schmiss Harry die Zutaten auf den Tisch und setzte sich, allerdings nicht bevor er seinen Stuhl ein ganzes Stück von Malfoy weggezogen hatte.
*
Draco wunderte sich bereits, was Harry so lange brauchte und drehte sich zu ihm um. Was er sah erstaunte ihn. Mit völlig abwesendem Gesichtsausdruck lief der schwarzhaarige Junge langsam auf ihn zu, die Arme um die Fläschchen und Beutel geschlungen, als halte er etwas von grossem Wert in den Armen. Draco wartete bis der Junge vor ihrem Tisch stand und sah ihn lauernd an, bereit seine nächste Bosheit vom Stapel zu lassen. Doch beim Anblick der Augen des Gryffindors, der ihn an- und gleichzeitig doch in die Ferne starrte und überhaupt nicht anwesend schien, hielt er inne. Er betrachtete die ebenen Gesichtszüge, die Wangenknochen, von denen sich die Haut straff zum Kinn zog, die sündig geschwungenen Lippen, die verwuschelten Haare, durch die er nur allzu gern seine Hand hätte gleiten lassen.
*Was tust du mir an?*, dachte er sehnsüchtig, *Hast du nur die geringste Ahnung, was du mit mir machst? Wie du da stehst. Was würde ich darum geben, mit dir allein zu sein, wie in meinen Träumen, mit dir zu tun, was ich dir in meinen Träumen antue, während du stöhnst und mich um mehr anbettelst. Sieh mich an, sieh mich an Harry und zeig mir, dass du es weißt, dass du es verstehst. Dass du mich so willst, wie ich dich. Bitte, Harry. Sieh mich an!*
Und dann schien der Gryffindor in die Gegenwart zurückzukehren, aber statt des ersehnten Verständnisses, warf er mit wütendem Ausstrecken der Arme alle Sachen die er gehalten hatte auf den Tisch und zog seinen Stuhl von Draco weg. Etwas in Dracos Inneren stach ihn schmerzhaft, doch er liess sich nichts anmerken.
"Ich dachte schon, dass wird heute nichts mehr", sagte er kalt und begann die Zutaten auf dem Tisch zu ordnen. Eigentlich war er ganz froh, das Harry so lange gebraucht hatte, denn während er noch ordnete - und das SEHR langsam - waren die meisten anderen bereits dabei, die ersten Schritte der Brauanleitung zu befolgen. Oh ja, Draco hatte vor, heute sehr gründlich zu arbeiten, so gründlich, dass er garantiert der Letzte in diesem Raum war, der ihn verliess - zusammen mit Harry.
~ * ~
Jaja, ich weiss, ich bin gemein und eh das Fieseste, was zur Zeit auf diesem ach so blauen Planeten rumkraucht, aber ich mach jetzt hier Schluss!
Ihr könnt eure Aufgebrachtheit gern in einer kleinen (oder GROSSEN) review deutlich machen!
Ihr wisst ja, dass ihr keine Angst haben braucht, dass ich euch besonders lange auf die Fortsetzung warten lassen, oder? Ist ja nicht so, dass ich, wie die meisten jetzt schon fröhliche Weihnachten verkünde und euch bis Neujahr auf dem Trockenen lasse!
Also, in dem Sinne, schöne Weihnachten! *kyahahaha*
viv
~ * ~
Voldemort: Das kannste nich machen! Blöde Gefühlsduselei! Der Junge springt mir noch ab!
Viv: Ach komm, halts Maul!
Voldemort: WAS sagst du zu mir?
Viv: Iiiiiiiiiiiiiiich? Ich hab gar nix gesagt! *schnell den Tagespropheten aufschlägt und vor sich hin murmelt*
Voldemort: Ich habs genau gehört!
Viv (genervt auf eine Seite deutend): Guck mal, hier könnte deine Todesanzeige stehen!
Voldemort (stinkig): Ich mach dich rund! *beginnt eine schreiende viv durchs Zimmer zu jagen*
Draco und Harry sehen kopfschüttelnd zu.
Draco (resignierend): Tststs, Der-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf.... Was'n Reinfall!
Harry nickt schwächelnd: Loser!
Blaise: Hey, Vengari: *rrrrrrrrrrr*
Voldemort, viv (die gerade von Voldemort gewürgt wird), Harry und Draco halten inne und schauen ihn irritiert an.
Draco: Was machst du denn hier, Zabini?
Blaise: Ähhhh.... ich wollt halt auch mal was sagen...
Voldemort, viv, Draco und Harry: Avada....
