A/N: So, genau 10 Tage nach Release des Prologs nun das erste Kapitel *fleißig war*. Ihr seid echt der Hammer! So viele Reviews! Vielen, vielen Dank, ihr macht mich mehr als glücklich, da weiß ich wenigstens, dass sich die ganze Arbeit ein bisschen lohnt :) Würde mich sehr freuen, wenn ihr am Ball bleibt *g* Da die liebe, nette Schule wieder begonnen hat und ich nun in der 11. Klasse bin, wird es schwieriger für mich werden, die Zeit zum Schreiben zu finden. Das heißt nicht, dass ich euch warten lassen will, ich möchte nur, dass ihr ein bisschen Geduld an den Tag legt *g*

Ich versuche, so in etwa im 10-Tage-Rhythmus ein Kapitelchen für euch bereitzuhalten, aber wenn es mal länger dauert, bitte ich euch, nicht zu drängeln! Danke!Zu einigen Reviews noch etwas am Kapitelende :) Ihr kennt meine Sucht...lasst doch was da *lol*

Disclaimer: Das ist purer Hohn, einen Autoren zu so etwas zu verpflichten. Als ob es nicht schon schlimm genug wäre, dass man kein Geld für den Kram einheimst, da gehört einem der ganze Plunder auch nicht...*seufz*...was solls, Tolkien owns it all...

Achtung: seeeeehr lang mit Mistwetterzusatz *g* Also, spannt die Schirme und lest und reviewt!!!

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Kapitel 1: Klatschnass

Kein Zweifel, viel lieber hätte der hochgewachsene Elb im grauen, seidenen Gewand ein paar Schießübungen mit Pfeil und Bogen nahe der von seinem Bruder gegründeten Elbensiedlung durchgeführt, oder wäre auf Brautschau gegangen. Doch stattdessen stand Thíluil auf einem extra errichteten Podest aus Holzkisten, umringt von aberhunderten von Menschen und musste die Heldentaten der Grauelben wiedergeben. So erzählte er von den großen Abenteuern seiner Vorfahren, wie sein Vater tapfer in den Kampf gegen die Orks am Einsamen Berg gezogen war und schmückte hier und da noch ein wenig aus. Sein Pferd wurde derweil von den besten Stallmeistern Minas Ithils versorgt. Zu seinem Graus wünschten sich die Bürger Minas Ithils auch noch, dass er ihnen ein Stück elbischer Gesangeskünste vortrug. Nicht, dass sich der junge Elb davor scheute, zu singen, nur missfiel ihm der Gedanke, dass sich sein Bruder derweil in aller Seelenruhe die Stadt ansah oder sich mit seiner wiedergefundenen Herzensdame vergnügte.

Aber was tat man nicht alles, damit der Haussegen nicht schief stand? Und ein bisschen Selbstdarstellung hatte ja noch keinem geschadet. Thíluil stellte gerade die historische Schlacht zwischen Glorfindel und dem Balrog dem begeisterten und atemlosen Publikum vor. Dabei bat er einen ihn bewundernden, holzschwertschwingenden kleinen Jungen auf den zu einer kleinen Bühne umfunktionierten Marktstand und demonstrierte, wie Glorfindel (der Junge) und der Balrog (Thíluil natürlich) erbittert gegeneinander kämpften.

Nun, eigentlich stand es in der Geschichte geschrieben, dass Glorfindel im Kampf gegen den Dämon aus der alten Welt fiel, doch Thíluil merkte bald, dass er sich einen nicht ganz so leichten Gegner aus dem Publikum erwählt hatte, wie er zunächst glaubte. Der Junge setzte ihm wirklich zu mit seinen Hieben. Der Elb hatte Mühe, dem schier endlos energischen Knaben auszuweichen. Und dann geschah es: Thíluil wollte einem weiteren Schlag ausweichen, als er ins Straucheln geriet, mit dem Fuß über die Holzkante glitt und sehr unelegant hinter dem aufgestellten Stand verschwand. Ein Mensch, noch dazu ein sehr kleiner, hatte einen stolzen Elben zu Fall gebracht und sehr zur Unterhaltung auf dem Marktplatzspektakel beigetragen. Zunächst hatten die Leute geschwiegen, vereinzeltes Gemurmel drang durch die Massen. Bis alle in schallendes Gelächter ausbrachen, als sie feststellten, dass Thíluil rücklings in einen großen Bottich Pferdedung gefallen war und sich nun wünschte, im Grünwald geblieben zu sein.

Stolzer Elbenherr, darf ich vorstellen, mein Sohn Tari, lachte einer der Männer und präsentierte stolz seinen Sohn, der einen echten Elben im, wenn auch gestellten, Kampf besiegt hatte. Sehr erfreut, deine Bekanntschaft zu machen, stöhnte Thíluil und rümpfte die Nase, als der Gestank, der nun auf seinen Kleidern ruhte, ihn gänzlich einnebelte. Der Verwalter von Minas Ithil starrte entsetzt auf das vor ihm stattfindende Fiasko. Wenn diese Kunde Minas Tirith erreichte, würde der König sicherlich wenig erfreut sein. Mein Herr, mein Herr, es tut mir so unendlich leid, rief er aus und trat zu Tari und seinem Vater. Schon gut...es ist wirklich nicht das erste Mal, dass mir so etwas passiert, log Thíluil und erhob sich so elegant, wie es einem nur möglich war, wenn man in Pferdemist badete, aus dem großen Bottich. Tari sprang von dem Stand hinunter zu dem Elben und reichte ihm sein kleines Taschentuch, damit er wenigstens sein schönes Gesicht säubern konnte. Ich habe Euch besiegt, lachte der kleine Rotzlöffel und Thíluil hätte ihn am liebsten auch in den Bottich gestoßen. Aber seine elbischen Manieren hielten ihn von dieser Untat ab.

Sehr wohl, das hast du, kleiner Held, Legolas Bruder verbeugte sich ehrerbietend vor dem Knaben, sodass dieser wieder lachte. Ich habe doch auch einen Elben gespielt und Elben sind doch stets siegreich, sagte er und Thíluil musterte ihn eindringlich. Nun ja...zumindest kämpfen sie bis zum letzten, lächelte er traurig bei dem Gedanken, dass schon so viele seines Geschlechts ihr Leben auf den Schlachtfeldern Mittelerdes gelassen hatten.

Ich bin Rufus, ein Hufschmied in der Stadt. Kommt mit zu mir nach Hause, da könnt Ihr Euch neu einkleiden, während meine Frau Euer Gewand wäscht., sagte der Mann höflich. Nein...also...das ist wirklich nicht nötig, wollte Thíluil ablehnen, aber als er in Taris und Rufus Gesichter sah, als sie den unangenehmen Duft einatmeten, lachte er, Oder wohl eher doch...habt vielen Dank Tari starrte hinauf zu dem Elben, dem er noch nicht einmal bis zur Brust reichte, als sie sich in Bewegung setzten. Schließlich konnte selbst Thíluil den durchbohrenden Blick des Jungen nicht mehr ignorieren und blickte zu ihm herab. Was hast du?, fragte er. Warum sinkt Ihr nicht in den Boden ein, Herr Elb?

Auf Taris Frage hin konnte Thíluil gar nicht anders als lachen. Rufus gab seinem Sohn einen leichten Klaps auf den Hinterkopf. Sei nicht so unhöflich, Tari, es ist schon schlimm genug, dass du seine Kleider ruiniert hast Aber der Elb winkte nur ab. Schon gut, soll er nur fragen. Nur wenn man Fragen stellt, kann man selbst Weisheit erlangen Tari sah mit großen, runde Augen zu ihm auf. Liegt das an Euren Stiefeln? Ein verwirrter Blick von Seiten des Elben folgte. Dass Ihr nicht einsinkt, meine ich Thíluil verbiss sich ein weiteres Lachen, denn er wollte den Jungen nicht bloßstellen. Nun...ich könnte auch barfuß gehen und würde keine Fußspuren hinterlassen.

Dann seid Ihr also so leicht?, bohrte Tari weiter. Schon möglich, lächelte Thíluil und vorerst war die Fragerei beendet. Lasst uns ein wenig schneller gehen, wie es scheint, braut sich über Ithilien ein Unwetter zusammen, sagte Rufus indes und führte den Prinzen und seinen Sohn über die große Brücke, hinab zu schmaleren Pfaden, die beidseitig von grünenden Gärten geschmückt waren. Wenig später erreichten sie ein kleines Gebäude aus festem Stein mit einem schlichten Dach aus Holz, Stroh und Lehm. Thíluil befürchtete, dass es sehr leicht leckte oder in Brand geraten könnte.

Im überdachten Vorhof erkannte der Elb einen großen Amboss, Hämmer verschiedenster Größen waren sorgfältig an den Haken eines Holzregals befestigt worden. Ein großer, schwerer steinerner Ofen ragte in die Höhe, davor in einem Schächtelchen lagen vereinzelte Nägel, sowie kleinere Hufeisen. Es war eine kleine, aber durchaus feine Werkstatt eines Hufschmieds.

Folgt mir, dieser Weg führt direkt in unsere Wohnstube, sprach Rufus weiter. Habt Ihr auch ein Pferd?, fragte Tari. Thíluil nickte. Wenn es neue Hufeisen benötigt, kommt Ihr dann zu meines Vaters Werkstatt?, fragte der kleine Junge weiter. Der Elb lächelte. Ganz bestimmt, obwohl elbische Pferde keine Hufeisen trugen. Der Prinz wartete in der Diele, da er den guten Boden in der Wohnstube nicht beschmutzen wollte.

Tari wartete mit dem größten Vergnügen mit seinem neuen, heldenhaften Freund und nutzte die Zeit, die sein Vater benötigte, um mit seiner Mutter zu sprechen und neue Gewänder für den Elben herbeizuschaffen, für weitere Fragen an den Herren vom Schönen Volk. Doch als die Stubentür geöffnet wurde, wartete eine ganz andere Überraschung auf ihn. Ein sehr, sehr großer Hund, der ihm fast bis zur Hüfte reichte und dessen Fell silbergrau leuchtete, rannte schneller auf Thíluil zu, als er es realisieren konnte. Und ehe Thíluil wusste, wie ihm geschah, lag er rücklings auf dem Boden, der Hund stemmte die Vorderpfoten auf seine Schlüsselbeine und verlagerte sein gesamtes Gewicht auf die Brust des Elben, während er ihm das Gesicht abschleckte.

Naru, aus, böser Hund, ganz, ganz böser Hund, hörte der Elb nur eine Frauenstimme rufen, die kaum das laute Gelächter Taris übertönen konnte. Schließlich packte jemand den Hund am Nacken und zerrte ihn vorsichtig, doch gleichzeitig bestimmt zurück. Verzeiht, mein Herr, nur wittert Naru Fremde, ehe sie überhaupt richtig angekommen sind. Er ist manchmal unzähmbar, entschuldigte sich eine kleine Frau mittleren Alters, welche Thíluil als Taris Mutter ausmachte.

Das...ist nicht weiter tragisch, ächzte der Elb und erhob sich wieder, Mich kann heute nichts mehr überraschen Und als er dies aussprach, durchbrach einer Donnergrollen die trügende Stille am späten Nachmittagshimmel. Es würde Regen geben. Seit fast fünf Wochen würde der trockene, mürbe Boden Ithiliens wieder getränkt werden. Sagte ich nichts?, murmelte er verwundert, aber Tari lachte nur. Wie er es nicht anders erwartet hätte. Kommt, ich lasse Euch ein Bad ein und gebe Euch neue Kleider. Entspannt Euch, während ich das Abendessen zubereite., bot Taris Mutter mit dem lieblichen Namen Alina an. Thíluil konnte nicht widersprechen. Dafür verlangte sein Körper einfach viel zu sehr nach einem langen, heißen Bad und einer reichen Mahlzeit. Legolas würde schon ohne ihn auskommen.

Alt genug war er ja.

~*~*~

Legolas spazierte einige Stunden gedankenverloren an den schmalen Ufern des Flüsschens entlang, ließ sein Pferd trinken und ein wenig grasen, während er dem neugierigen Getuschel der Bäume lauschte. Sie schienen noch nie einen Elben erblickt zu haben, der unter ihrem schützenden Blätterdach weilte. Sein verträumter Blick reichte weit in den Himmel hinein. Mit einem Lächeln beobachtete er den trägen Zug der schweren Wolken. Nicht mehr lange und es würde regnen. Es würde ihm nichts ausmachen, im Regen draußen zu sein und nass zu werden. Er fühlte die Kälte nicht mehr, den feuchten, unangenehmen Schauer, der sich den Weg an seinem Rücken hinabbahnte. Er fühlte nichts als Sehnsucht, die ihn verzehrte, ihn um seine Empfindungen beraubte. Er hatte seine Familie wegen einem Traum verlassen. Diese Erkenntnis traf ihn schmerzlich. Doch lieber träumte er diesen Traum, als ihn ganz aus seinem Denken verbannen zu müssen.

Legolas schreckte aus seinen Gedanken auf, als er aus nicht all zu weiter Entfernung Kinderstimmen vernahm. Sie schienen zu spielen, herumzutollen und sich gegenseitig zu jagen. Seufzend nahm er sein Pferd wieder bei den Zügeln, wollte von hier weggehen, ehe ihn die Kinder entdeckten, aber der Hengst blieb stehen, als wäre er fest im Boden verankert. Komm schon mellon nîn, ich habe jetzt wirklich nicht die Geduld für deinen Starrsinn, sagte er mit sanfter Stimme und strich über die Blesse des Tieres. Doch auch bei einem weiteren Versuch, das Pferd mit sich zu ziehen, warf es widerspenstig den Kopf zurück und schnaubte wild. Was hast du? So habe ich dich ja noch nie erlebt, murmelte Legolas, doch so sehr er es auch versuchte, das Pferd wollte ihm nicht gehorchen. Aber er wollte schließlich keine Gewalt anwenden. Seufzend ließ er sich am Fuße eines Baumes nieder und hörte mit wachsender Unruhe die Kinderstimmen näherkommen.

Kurz darauf kam eine Kinderschar des Weges, zwei Burschen von etwa 10 Jahren und ein Mädchen. Zuerst noch in ein reges Gespräch vertieft, verstummten die Jungs, als sie Legolas erblickten. ...Also habe ich doch recht, Jungs stinken, Mädchen nicht, plapperte das kleine Mädchen, welches ein einfaches, rotes Kleid und eine Schürze darüber trug und stieß mit dem Kopf gegen den Arm eines der stehengebliebenen Jungen. Hey, pass doch auf!, beschwerte sie sich und strich sich durch das kastanienbraune, schulterlange Haar.

Guten Tag, sagte Legolas höflich und nickte den Kindern zu, die ihn nun allesamt anstarrten. Gu...gu...guten Tag, wiederholte der kleinere Knabe stammelnd. Legolas seufzte innerlich. Warum reagierten Menschen teilweise mit Angst, wenn sie einen Elben sahen? Er war doch kein kinderverschlingendes Ungeheuer, ja, er war bis auf einen an seiner Gürtelschnalle befestigten Dolch noch nicht einmal bewaffnet.

Ihr seid ein Elb, nicht wahr?, fragte der größere Junge, dessen langes blondes Haar von einer silbernen Spange zusammengehalten wurde. Einzelne Strähnen verdeckten seine Ohren, aber Legolas glaubte mit plötzlicher Überraschung, dass ein Elbenjunge vor ihm stand. Hier, in Ithilien. Er nickte lächelnd, versuchte seine Verwirrung zu verbergen, aber die grau-blauen Augen des Jungen verrieten ihm, dass er seine Gedanken erraten hatte. Die Leute vom Markt sagten, dass zwei Elben aus einer Kolonie Ithiliens Minas Ithil besuchen würden und wir wollten sie unbedingt sehen, plapperte das kleine Mädchen, das scheinbar überhaupt keine Furcht zu kennen schien, und marschierte schnurstracks zu ihm herüber, um sich dann mit kritischem Blick vor dem sitzenden Elben aufzustellen. Bist du einer davon?, fragte sie mit neugierigen, hellen Augen, worauf Legolas schmunzelnd nickte. Sie hockte sich vor ihm hin und streckte ihre Hand aus, bis ihr Zeigefinger die Nasenspitze des Elben berührte. Legolas war überrascht und verzückt zugleich.

Selina, lass das, das gehört sich nicht, zischte der Menschenjunge, der von der Ähnlichkeit herzurühren, ihr größerer Bruder zu sein schien. Er hat so weiche Haut, murmelte sie fasziniert, Und so lustige spitze Ohren...fast so ähnliche wie Filegon...

Filegon? Hatte sie Filegon gesagt? Legolas zuckte bei diesem Gedanken unwillkürlich zusammen, ließ das Mädchen vor ihm kurz aufschreien und sofort zu den anderen zurücklaufen. Ich habe dir doch gesagt, dass du das lassen sollst, schalt sie ihr Bruder, hinter dem sie sich wimmernd versteckt hatte. Nein, ist schon gut, sei nicht so streng zu..., sagte Legolas und stand auf. Meiner Schwester, endete der Junge den Satz und streckte dem Elben die Hand entgegen. Ich bin Periolaric, aber alle meine Freunde nennen mich Jolly, stellte er sich vor, Und das ist meine kleine, nervtötende Schwester Selina Lächelnd schüttelte Legolas den beiden die Hände, ein Willkommensgruß unter den Menschen, wie er ihn am Hofe Gondors des öfteren gesehen hatte. Und das ist Filegon, einer meiner besten Freunde, sagte Jolly und deutete auf den, wie Legolas vermutete, Elbenjungen. Er hob die Hand zu einem typischen Elbengruß und somit wurde die Vermutung des Prinzen zur Gewissheit. Legolas erwiderte die Geste. Man sagte uns, es wären zwei Elben in der Stadt, aber wo ist der zweite?, fragte Jolly. Hast du ihn getötet?, wimmerte Selina angsterfüllt herum, doch der Elb ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.

Nicht doch, er ist mein Bruder, Thíluil, sagte er lächelnd. Ach so...weißt du, wir wollten eigentlich zu unserem Freund Tari spielen gehen, aber dann haben wir von dir gehört...stimmt es, dass du addelig bist? Legolas zog die Braue hoch, als das maximal fünf Jahre alte Mädchen ihn fragte.

Adelig, Kleines, das heißt adelig, belehrte sie Jolly, worauf sie ihm nur schnippisch die Zunge entgegenstreckte. Nun...mein Vater ist der König des Waldlandreiches des Nordens, sagte Legolas, aus dem Augenwinkel Filegon beobachtend. Wie war es möglich, dass ein etwa 30 Jahre alter Elbenjunge hier in Ithilien lebte und dazu noch den Namen von Lalaithwens verstorbenen Bruder trug? Es kam nur sehr selten vor, dass ein Elbenname doppelt auftrat. Also bist du ein Prinz, ja?, fragte Selina weiter und Legolas lächelte. Ja...so in der Art

Ihr habt ein sehr schönes Pferd, bemerkte Filegon und Legolas wand sich zu seinem Hengst um. Schön, aber sturer als ein Zwerg, sagte er und Filegon lächelte. Dieses Lächeln. Es kam ihm so vertraut vor. Darf ich...darf ich vielleicht...ach nein..., stammelte er verlegen und senkte den Blick. Auf ihm reiten? Natürlich darfst du. Halt dich aber gut fest, der Herr hat heute, wie es scheint, seinen eigenwilligen Tag., bot ihm Legolas an und fasste den Hengst an den Zügeln, an denen er sich nun mühelos führen ließ. Das Happa hat ja gar keinen richtigen Sattel, stellte Selina entsetzt fest und zupfte an der dünnen Leinendecke, die stattdessen auf dem Rücken des Tieres ruhte. Elben benötigen keine Sättel, Selina, lachte Filegon und strich ihr über das braune, zerzauste Haar. Sei vorsichtig, Filegon, murmelte Jolly, als sich der sehr junge Elb langsamen Schrittes dem Pferd näherte.

Ich hebe dich hoch, sagte Legolas und fasste den Jungen an den Seiten, nur um ihn dann sofort auf den Pferderücken zu heben. Ich will auch, ich will auch, sagte Selina und lief nach vorn, doch Legolas bremste sie sanft. Nicht so hastig, sonst könnte es Deriel verschrecken, belehrte er das Mädchen, dass ihn wieder so fasziniert anstarrte, dass es Legolas Herz schmelzen ließ. , wiederholte sie mit großen Augen, die von ihrer Neugier erzählten.

Ja. Das ist der Name meines Pferdes. Komm her

Selina warf einen fragenden Blick über ihre Schulter auf ihren Bruder, der nur ermutigend lächelte. Dann ließ sie sich von Legolas auf die Arme nehmen und sacht zu Filegon auf das Pferd setzen. Oh...das ist so hoch, jammerte sie und krallte sich an Filegons Armen fest. Möchtest du auch noch aufsitzen?, fragte Legolas Jolly, der den stolzen Hengst genauestens betrachtete. Ja sind wir denn nicht zu schwer für ihn?, fragte er. Dieses Pferd hat schon meinen alten Freund Gimli Gloinssohn getragen, als wir über die Hügel Ithiliens ritten. Da wird er euch drei locker tragen können, lachte Legolas. Jolly sah ihn mit weit geöffnetem Mund an und stammelte: Gimli? Der Zwerg der Ringgemeinschaft? Als Elbenfreund von Legolas Grünblatt werden von ihm überall Lieder gesungen! Und Ihr kennt ihn...oder...nein...Ihr...Ihr seid Legolas Grünblatt...natürlich, der Sohn des Waldelbenkönigs Jolly wurde blasser und blasser und seine Stimme zitterte. Der legendäre Elbenprinz, hauchte Selina, Und ich sitze auf seinem Happa-Happa

Und ich dachte, es wäre nur ein törichtes Gerücht, säuselte Filegon überrascht und schaute Legolas anerkennend an. Ich kenne keinen besseren Bogenschützen, als Euch, mein Herr, sagte er dann, Es werden viele Geschichten über Euch erzählt, nie hätte ich geglaubt, Euch jemals anzutreffen

Geschichten müssen nicht immer gleich mit den wahren Begebenheiten übereinstimmen. Die Leute neigen zu Verherrlichung und Übertreibungen. Ich habe nur in den Diensten des Königs gekämpft, sagte Legolas. König Aragorn, nicht war? Den sie auch Elessar nennen. Ihr kennt ihn auch, oder?, wollte Jolly wissen, der allmählich wieder Farbe im Gesicht hatte. Ja. Er ist ein gütiger und sehr aufrichtiger König., sagte Legolas lächelnd, als er an seinen guten Freund dachte. Ein Donnergrollen ertönte und ließ Selina beinahe vom Pferd plumpsen, hätte Filegon sie nicht festgehalten. Wir sollten so schnell wie möglich nach Hause gehen, es regnet bestimmt gleich, stellte Jolly fest. Euer Haus steht am anderen Ende der Stadt, mein Zuhause ist viel näher. Wir können zu mir gehen, bis der Regen aufhört, schlug Filegon vor und Legolas erstarrte. Er erinnerte ihn so sehr an Lalaithwen, dass ihm das Herz in der Brust raste. Vereinzelte Regentropfen fielen vom Himmel, ließen die schwere Luft weichen und nach dem frischen Wind riechen, der über Ithiliens Felder glitt. Nach so einer langen Dürre wird es sicherlich einen heftigen Sturm geben, dachte Legolas laut und sorgte sich um die jungen Pflanzen, die er mit seinen Gefolgsleuten vor kurzem erst in den Boden gepflanzt hatte.

Ihr könnt mitkommen, meine Mutter freut sich sicherlich, nach so langer Zeit wieder jemanden von ihrem Volk zu sehen, lächelte Filegon und spielte mit der seidenen, schwarzen Mähne Deriels. Seine Mutter. Legolas stockte der Atem. Konnte es wirklich sein, dass...? Der Regen trommelte fordernder auf den Erdboden, der so schnell das Wasser nicht aufsaugen konnte, sodass sich bereits kleine Pfützen bildeten. Igitt, Jolly, ich werde ja ganz nass, murmelte das Mädchen und vergrub ihren Kopf unter Filegons Umhang.

Was sagt Ihr nun, Elbenherr? Geleitet Ihr uns zu meinem Zuhause? Ich versichere, Euch wird es an nichts fehlen und Ihr hättet gleich eine Unterkunft für die Nacht...sofern Ihr nicht gedenkt, noch heute abzureisen, Filegon wählte seine Worte mit Bedacht, schaute den erwachsenen Elben aber direkt an. Legolas war unsicher. Er hatte mit Thíluil nichts ausgemacht, was das Übernachten anging. Und wenn, hatte er eigentlich damit gerechnet, dass sie zusammen einen Unterschlupf finden würden. Der Arme stellte sich wohlmöglich immer noch den bohrenden Blicken der Menschen auf dem Marktplatz. Sollte er nun gehen und Thíluil suchen? Jetzt, wo er wohlmöglich eine Fährte gefunden hatte, die ihn zu Lalaithwen führte? Hallo? Schlafen Elben auch im Stehen?, rief ihn Selinas fröhliche Stimme zurück in die Wirklichkeit.

Nun gut, dann lasst uns gehen, atmete er aus und schaute zum Himmel. Die grauen Wolken türmten sich zu schwarzen Riesen auf, erinnerten Legolas fast an die Dunkelheit, die das Land von Gondor überdeckte, als sie zu ihrer letzten Schlacht ritten, zu den Toren Mordors.

Ein kalter Schauer ließ ihn erzittern, als ein weiteres Grollen ertönte und sich der Wind drehte. Filegon sprang mit einer überraschenden Leichtigkeit vom Pferd und ging neben Legolas. Jolly, jetzt kannst du weiterreiten, sagte er und schien ebenso beunruhigt wegen dem herannahenden Sturm zu sein, wie Legolas. Jolly ließ sich geschwind von Legolas zu seiner Schwester auf das Pferd heben und gemeinsam gingen oder ritten sie Filegon hinterher.

Besorgniserregend schnell sammelte sich das Wasser zu kleinen Rinnsalen, die den ungepflasterten Pfad vor ihnen immer unwegsamer machte. Wie weit ist es noch, Filegon?

Der junge Elb schaute durch den dichten Regenschleier vor ihm, drehte sich dann um, um die Orientierung nicht zu verlieren. Etwa zehn Minuten zu Fuß, schätzte er und Legolas nickte düster. Seine Kleider waren bereits klamm und er fürchtete, dass sich die Menschenkinder noch erkälteten, wenn sie länger im Regen hier draußen waren. Er nahm im Gehen den Mantel ab und legte ihn über Selinas schmale Schultern, sodass sogar noch Jolly darunter Platz hatte. Hier, zieh ihn dicht zu dir heran, damit du nicht so nass wirst, sagte Legolas sanft und zeigte ihr, wie sie den Mantel am besten über sich zog. Doch die Sicht vor ihnen wurde immer schlechter, das Gelände rutschiger und nachgiebiger. Führt denn keine feste Straße zu dem Haus deiner Mutter?, Legolas musste sehr laut sprechen, damit Filegon ihn durch den laut strömenden Regen hören konnte.

Nein, wir wohnen abseits der Stadt, versicherte ihm Filegon, Passt auf Euer Pferd auf, es könnte nur zu leicht ausgleiten und stürzen, warnte er. Und als hätte er es heraufbeschworen, schlug ein Blitz in einen nicht all zu weit entfernten Baum ein. Der schmetternde Knall erschrak Deriel fürchterlich und er bäumte sich panisch auf und warf den Kopf zurück, sodass Jolly und seine Schwester beinahe den Halt verloren hätten. Selina kreischte laut und krallte ihre Finger schmerzhaft in die Schultern ihres Bruders. Selina, sei ruhig, das macht das Pferd nur noch nervöser, rief Jolly und Legolas und Filegon versuchten verzweifelt, den sich wieder und wieder aufbäumenden Hengst zu beruhigen. Als Selina wieder aufschrie, rutschte Deriel mit den Hinterhufen eine kleine Anhöhe hinunter, verlor das Gleichgewicht und warf Jolly und Selina ab, bevor er selbst zu Boden ging. Ein weiterer Blitz erhellte den dunklen Himmel über Minas Ithil. Legolas lief zuerst zu den Kindern, um zu sehen, ob sie sich bei dem Sturz verletzt hatten. Jolly rappelte sich schon wieder auf und obwohl er sich vermutlich den Fuß verstaucht hatte, kümmerte er sich nicht um sein eigenes Weh, sondern rutschte über den schlammigen Boden zu seiner Schwester, die bitterlich weinte. Filegon beruhigte indes das Pferd ein wenig, das mit dem linken Hinterhuf unter einem losen Baumstumpf feststeckte.

Geht es dir gut, Selina?, fragte Legolas erschrocken und konnte nicht unterscheiden, was Tränen und was Regentropfen waren, die an ihren Wangen hinabrannen. Sie brachte nur ein lautes Schluchzen hervor und vergrub ihr Gesicht in Jollys Brust. Hat sie sich wehgetan?, fragte der Elb, der an den geweiteten Augen des Jungen erkennen konnte, dass dieser selbst ein wenig unter Schock stand. Er schüttelte aber heftig mit dem Kopf, was Legolas etwas beruhigte. Setzt euch nicht unter einen Baum, jederzeit könnte ein Blitz einschlagen, sagte er und nahm dem Knaben das kleine Mädchen aus den Armen, ihn selbst nahm er bei der Hand.

Wartet hier, sagte er den beiden, als Filegon nach ihm rief. Er ist eingeklemmt, sagte der junge Elb, als Legolas bei ihm war und die aufgeschürfte Flanke seines Pferdes genau untersuchte, dem Tier dabei beruhigend mit der Hand über den Kopf strich und elbische Worte säuselte. Filegon, du musst mir jetzt helfen, sagte Legolas.

Ich werde versuchen, den Baumstumpf ein wenig anzuheben, sodass Deriels Huf befreit werden kann. Wenn ich es dir sage, versuchst du, ihn wieder auf die Beine zu ziehen.

Aber er wird mir nicht gehorchen, zweifelte Filegon. Legolas legte eine Hand auf die nasse Schulter des Jungen und sagte ermutigend: Doch, das wird er, hab Vertrauen. Wir müssen ihn befreien. Filegon nickte entschlossen und umfasste sacht die Zügel. Zieh nicht zu fest daran, damit du ihm nicht wehtust, warte, bis er ruhig und langsam auf dein Ziehen reagiert, wies ihn der Elb an und untersuchte den Baumstumpf auf dessen Beschaffenheit, um ihn möglichst lange zurückziehen zu können. Dann zog er behutsam eine Seite zurück, sodass Deriel unter Schmerzen wieherte.

Ich muss es von einem anderen Winkel aus versuchen. Wir dürfen nicht riskieren, dass er sich ein Bein bricht, rief Legolas Filegon zu, dessen durchnässtes Haar an seinem Nacken und in seinem Gesicht klebte. Geschwind begab sich der Elb auf die andere Seite und schob mit aller Kraft den Baumstumpf zurück, musste aber dagegen ankämpfen, nicht selbst den Halt zu verlieren.

Jetzt, Filegon, versuche es, rief er und seine Stimme ging im steten Prasseln des Regens fast unter. Jolly wiegte die kleine Selina in seinen schmächtigen Armen und beobachtete angespannt den Rettungsversuch der Elben.

Filegon versuchte zunächst, etwas Halt zu bekommen, um nicht selbst auszurutschen. Dann zog er sacht an dem Lederriemen, der in seine Handfläche einschnitt und rote, wunde Striemen hinterließ. Deriel rührte sich nicht, atmete schwer. Bitte, steh auf, flehte Filegon und streichelte so sanft es ihm in seiner Aufregung möglich war die Nüstern des Pferdes. Steh auf, flüsterte er und zog an dem Riemen, doch nur Deriels Kopf wollte ihm ein Stück weit folgen. Filegon...beeil dich, rief Legolas, der zwar noch die Kraft hatte, den Stumpf zu halten, dessen Finger jedoch an der glatten Rinde abrutschten. Wenn er jetzt losließe oder ihm der Stumpf unwillkürlich aus den Händen rutschte, würde es unter Garantie das Bein seines Pferdes brechen und somit sein Todesurteil unterzeichnen. Bitte, Deriel, sei stark und komm, sagte Filegon und zog noch einmal.

Dem Hengst gelang es, zumindest auf die Vorderbeine zu kommen, die linke Seite seines Körpers war völlig mit Dreck beschmiert. Gut so, Filegon, zieh ihn zu dir, wies ihn Legolas an. Der junge Elb ergriff den Riemen fester, achtete aber darauf, was Legolas ihm gesagt hatte und zog die Zügel nicht zu straff. Als Deriel es wagte, sein Gewicht ausgerechnet auf den verletzten Huf zu verlagern, sackte er schnaufend zusammen. Jolly konnte nicht länger tatenlos zusehen, also legte er den gesamten Mantel um seine Schwester, wies sie an, sitzen zu bleiben, wo sie war und humpelte so schnell er konnte zu den beiden Elben. Er fasste die andere Seite des Halfters und mit vereinten Kräften halfen sie dem verwundeten Tier auf die Beine. Es sank zwar bei jedem Schritt ein Stück in sich zusammen, aber es war außer Gefahr, sodass Legolas den Stumpf beruhigt wieder zu Boden gleiten lassen konnte.

Das habt ihr sehr gut gemacht, lobte Legolas die beiden Jungen, die völlig außer Atem waren. Eilig lief er zu Selina, die nur noch ein zitterndes Bündel Mensch war. Der Mantel hatte zwar lange Zeit dem Regen standgehalten, aber nun war auch er durchweicht. Legolas nahm sie in die Arme und er fühlte wie sie fror, sich wimmernd an ihn kuschelte. Alles wird gut, Kleine, ganz ruhig, säuselte er und streifte eine Strähne hinter ihr rundes Ohr. Kannst du laufen, Jolly?, fragte Legolas, worauf der Junge nickte. Wenn der Elb vorher geahnt hätte, was passieren würde, wenn er mit den Kindern sprach, so hätte er wirklich Gewalt angewandt, um Deriel mit sich zu ziehen, als dieser stur verweigert hatte, auch nur einen Schritt zu tun. Wir müssen so schnell wie möglich dein Zuhause erreichen und sehen, ob ihnen wirklich nichts fehlt, sagte Legolas zu Filegon, der Jolly stützte.

In der einen Hand die Zügel, im anderen Arm fest umklammert das kleine Mädchen ging Legolas eiligst voran und vergaß dabei fast, dass ihm ein Menschenkind folgen können musste. Noch dazu ein verletztes. Deriel zitterte am ganzen Leib und Legolas befürchtete, dass er, wenn sie nicht bald das Haus erreichen würden, zusammenbrechen würde.

Erbarmungslos peitschte ihnen der Regen in die Gesichter, ein Donnergrollen, lauter als es je das Ohr eines Sterblichen erreicht hatte hallte über das Firmament. Die Hitze hatte sich in den vergangenen Wochen so sehr aufgestaut, dass es nun zu einer gewaltigen Entladung hemisphärischer Kräfte kam. Da, da vorn ist es, rief Filegon und der Wind peitschte ihm den Regen sogar von der Seite ins Gesicht.

Legolas schaute auf und sah nicht mehr weit vor ihnen ein warmes Licht brennen. Mit letzter Anstrengung schleppte sich Jolly mit Filegons Hilfe bis vor die Haustür und sank dann erschöpft gegen die Hauswand. Legolas führte das Pferd ebenfalls unter die Überdachung. Er zitterte. Aber nicht vor Kälte. Filegon klopfte 2 Mal fest gegen die Tür und kurz darauf wurde sie nach innen geöffnet, sodass ein kleiner Lichtkegel nach draußen drang und den Tanz der Regentropfen beleuchtete. , rief eine besorgte Stimme und Legolas erstarrte. Filegons Mutter beugte sich herab, um ihn fest an sich zu drücken. Ich habe mir solche Sorgen gemacht, wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst bei so einem Wetter nicht lange draußen herumstrolchen? Du kleiner verrückter Bengel Legolas ließ beinahe Selina fallen. Diese Stimme. So sanft und warm. Er wusste genau, wem sie gehörte.

Mutter, Jolly, Selina und ich sind in das Unwetter geraten. Er hat sich etwas am Fuß getan...wäre aber der Elb nicht gewesen, dann...

Der Elb?

Legolas lehnte mit dem Kopf gegen die Hauswand, ähnlich, wie es auch Jolly tat, fast so, als versteckte er sich vor Filegons Mutter. Sein Herz raste, sodass er glaubte, gleich ohnmächtig zu werden. Und dann trat sie endlich nach draußen. Das blonde Haar war ein Stück länger geworden, reichte weit ihren Rücken hinab. Sie trug ein leichtes, blaues Sommergewand, das ihrer zierlichen Figur schmeichelte. Dieselben grau-blauen Augen. Sie erstarrte ebenso und sah ihn ungläubig an, als wäre er nur ein Geist, ein Schatten seiner Selbst. Sie trat einen Schritt auf ihn zu und ihre Blicke trafen sich.

, fragte Filegon verwundert, als er seine Mutter erstarren sah.

, hauchte sie und ihre Stimme zitterte noch mehr als das Kind in seinen Armen. Hallo Lalaithwen, flüsterte er mit erstickter Stimme und konnte nicht ausmachen, was er fühlte. So sehr überwältigte ihn das Glück, die Sehnsucht, die er so lange gehabt hatte und der Schmerz bei dem Gedanken über die verlorenen Jahre, in denen er ziellos umhergewandert war, nur um sie wiederzusehen. Kommt herein, na los, ihr seid ja völlig durchnässt, sagte sie dann zu den Kindern und nahm Legolas das Mädchen ab, damit er das Pferd in der kleinen Stallung neben dem Haus unterbringen konnte.

Kurz darauf saßen sie alle an einem großen Tisch bei Kerzenschein und warmer Suppe. Lalaithwen hatte Selina eines von Filegons Hemden übergezogen, in das, natürlich viel zu groß, sie zweimal hineingepasst hätte. Alle waren neu eingekleidet worden und die klammen Kleidungsstücke trockneten nun nahe dem Kamin. Gierig löffelten die Kinder die Suppe und überschlugen sich beinahe in ihren Erzählungen. Aber Lalaithwen war nur in der Lage, oberflächlich zuzuhören, gebannt schaute sie in Legolas tiefblaue Augen, als er ihr gegenübersaß. Filegon. Wenn ihr fertig seid, könntet ihr dem Pferd bitte frisches Wasser und Hafer geben?

Er nickte und fragte, während er den Tisch abräumte: Woher kennst du Legolas Grünblatt, Mama?

Das erzähl ich dir ein andermal. Geht es euch ein wenig besser?, fragte sie die Kinder, die daraufhin alle nickten. Lalaithwen trug Selina schnell zu Bett, da sie schon bald darauf am Tisch eingeschlafen war. Filegon und Jolly kümmerten sich um Deriel.

Als sie wieder die Wohnstube betrat, stand Legolas am Kamin und blickte in die aufflackernden Flammen.

Von hinten trat sie zu ihm und berührte zaghaft seinen Oberarm, an dem noch immer die nasse Kleidung haftete. Er drehte sich zu ihr um und lächelte zögerlich. Es war ein seltsames Gefühl, sich nach einer so langen Zeit wiederzusehen. Lalaithwen öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber ihre Lippen bebten zu sehr, als dass sie etwas anderes hervorgebracht hätte als ein Schluchzen. Wortlos legte er seine Arme um sie, zog sie ganz nah zu sich und es war, als würde ein schwere Bürde von seinem Herzen fallen, als wären alle Sorgen nur nichtige Phantome in einem Alptraum gewesen und sie der Morgen, der ihn daraus erweckt hatte.

Du hast mir so gefehlt, hört er sie mit tränenerstickter Stimme wispern, was ihn nur noch dazu brachte, seine Arme fester um sie zu legen. Er küsste die Tränen von ihrer Wange, ohne dabei zu merken, dass auch er weinte. Du hast mir auch sehr gefehlt, Lalaithwen, murmelte er. Eine Ewigkeit hätte Legolas einfach nur so dastehen können und sie gehalten. Doch plötzlich löste sie sich aus seiner Umarmung und trat einen Schritt zurück. , lächelte sie und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, Aber du bist klatschnass Er lachte und nach langer Zeit war es ein unbeschwertes, erleichtertes Lachen. Sie stimmte mit ein und als Filegon und Jolly nach getaner Arbeit den Raum betraten, blickten sie nur fassungslos zu den Erwachsenen auf. Mama, dürfen Jolly und Selina hier schlafen?, fragte Filegon vorsichtig, worauf Lalaithwen nickte. Ja, natürlich. Bei dem Wetter schicke ich euch nicht mehr heim. Aber macht keinen Lärm, Selina schläft schon, sagte sie und artig verbeugten sich die beiden vor Legolas, Filegon gab seiner Mutter einen Kuss auf die Wange und lief mit Jolly in sein Zimmer.

Lalaithwen wischte den Tisch ab und säuberte die benutzten Schüsseln. Eine angenehme Stille lag im Raum und Legolas genoss es, sie einfach nur anzusehen, wie eine Haarsträhne immer wieder in ihre Gesicht fiel und sie sie wieder zurückstrich. Er hatte sie so lange vermisst, dass es jetzt fast schmerzte, sie wiederzusehen. Eru hatte ihm endlich den Weg zu ihr gezeigt. Komm mit, ich...ich gebe dir neue Sachen, sagte sie noch immer mit diesem Leuchten in den Augen, weil sie kaum wahrhaben konnte, dass er bei ihr war. Er folgte ihr in ein kleineres Gemach, in dem ein komfortables Bett stand. Lalaithwen entzündete eine weitere Kerze, die den Raum in goldene Schatten hüllte und noch gemütlicher aussehen ließ. Sie forderte ihn auf, sich auf das Bett zu setzen, als sie zurück in die Küche ging, um eine Wasserschüssel zu holen.

Ich glaube von Wasser habe ich erst einmal genug, lächelte er, aber sie deutete nur auf seinen Oberarm. Du...du hast einen Kratzer...ich sehe ihn mir lieber etwas genauer an. Mit diesen Worten setzte sie sich neben ihn auf das Bett und sah ihn lange Zeit nur an. Er tat es ihr gleich. Legolas...ich habe Tag für Tag gehofft, dass du vor meiner Tür stehst. Und jetzt...jetzt bist du da und ich...ich, sie zitterte, sodass er gar nicht anders konnte, als sich das kleine Bisschen, das sie noch voneinander getrennt waren, über sie zu beugen und sie zu küssen. Sie erwiderte den Kuss sofort, legte ihre Arme auf seine Schultern und küsste ihn wieder und wieder. Als sich irgendwann ihre Lippen voneinander trennten, sah sie zu ihm auf. Was machst du ausgerechnet hier in Ithilien?, fragte sie heiser und er streichelte ihre Wange, Solltest du nicht im Grünwald sein...bei...bei...

, lächelte er, Ich habe Celendra nicht geheiratet Ihre Augen weiteten sich vor Überraschung und Freude.

Weil ich nun mal lieber mit einer kleinen Diebin die Ewigkeit verbringen möchte...einem kleinen, verrückten Langfinger...den ich über alles liebe, nach jedem Satz presste er einen zärtlichen Kuss auf ihre Lippen. Sie duftete so gut. Lalaithwen schmiegte sich an ihn und strich über sein Haar, löste es aus der kleinen Spange, in der es zusammengehalten wurde und ließ es offen durch ihre Finger gleiten.

Aber deine Familie, sagte sie verwundert, aber er legte nur den Zeigefinger auf ihre Unterlippe und seufzte: Meine Familie ist in meinem Herzen Sie sah ihn mit plötzlichem Schmerz in den Augen an. Ich...ich habe nicht gewusst, dass du einen Sohn hast, sagte er leise, er fühlte eine innere Unruhe bei dem Gedanken, dass sie in all der Zeit, in der er nach ihr gesucht hatte, mit einem anderen zusammen war. Aber sie lächelte wieder. Wo ist sein Vater?

Lalaithwen lächelte noch mehr, beugte sich dann zu ihm herüber und küsste seine Wange, sein Kinn und seine Kehle, was ihn erzittern ließ. Der sitzt neben mir und tropft mein Bett nass, ein vorsichtiges Lächeln folgte, ehe sie ihn ansah. Du meinst, hauchte er überrascht und seine Augen weiteten sich,

Unser Kind, endete sie den Satz für ihn, Verstehst du jetzt, warum ich damals gehen musste? Er sah sie entgeistert an. Ich...ich habe einen Sohn? Nein...wieso...ich verstehe gerade deshalb nicht, warum du gegangen bist, Lalaithwen, er hörte sich verzweifelt an und fasste ihre Hände, Ich liebe dich...wir hätten ihn gemeinsam großziehen können Er konnte es nicht fassen. Erst sah er sie wieder, dann hatte er einen Sohn. So viele Überraschungen waren selbst für einen Elben ein bisschen zu viel. Ich hatte Angst um das Kind, Legolas. Ich wusste nicht, wozu deine Familie fähig wäre, wenn sie erfuhr, dass ich...

Du hast geglaubt, sie würden dir und dem Kind etwas antun?, Legolas Stimme wurde laut, was sie zusammenzucken ließ, Das hätte ich niemals zugelassen, sagte er in einem sanfteren Ton und streichelte ihre Schulter. Dann nahm er sie wieder in die Arme, wogegen sie sich zunächst wehrte. Nicht doch, Legolas, du bist...

Klatschnass...ich weiß, hauchte er ihr zu und küsste sie erneut. Du...bist mir doch nicht böse, dass ich...den Namen ausgesucht habe Legolas lächelte wehmütig. Einen schöneren Namen hättest du ihm nicht geben können Sie küsste ihn sanft und zaghaft, es war schön ihm wieder so nahe zu sein. Wolltest du nicht meinen Kratzer verarzten?, fragte er nach einer Weile, die Augenbraue verführerisch in die Höhe ziehend, worauf sie ihn überrascht musterte. Dann formten ihre Lippen ein wissendes Lächeln.

Sehr wohl, Euer Hoheit, dann legt Euch mal hin...

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Soooo...das wars mit Kapitel 1. Meckert, lobt oder schreibt einfach irgendwas...ich brauch das...bin n Reviewjunkie *lol* Danke nochmals für die vielen lieben Reviews und e-mails! *schmatz*

Seid nicht böse, wenn ich nicht zu jeder Review etwas geschrieben habe, aber sonst würde das das Kapitel nur noch länger machen *lol*

Brummbär: *lol* Vielen lieben Dank, freut mich, dass ich dich abhängig machen konnte...hehe...wegen dem Namen des Brüderchens: einfach nicht laut vorlesen *lol*

Doraruss: Juhu, juhu, ein neuer Leser/Reviewer...juhu! *jubel und Partyhut aufsetz*

Angel: Bitte, bitte *g* Yo, musst mal bei Haltet den Dieb beim Releasedatum gucken, steht 18.8.02...tja...hab voll das Timing diesmal lol

Sleepy Bird: Ja, wie du siehst, hat er recht dumm aus der Wäsche geschaut, aber hey, er ist ein Elb...der verträgt sogar solche Nachrichten *lol* Kein Problem wegen der Review, lese die Story immer wieder gern!

Asahi-Chan: Ha, freut mich, dich wieder einmal als Leserin begrüßen zu dürfen *freu*...tja, wie du siehst hat Leggy nen Sohn und HA! Von wegen es wird lange dauern, ehe sie sich wiedersehen...aber sei nicht enttäuscht, hab mir einen Plot überlegt, der sich halt nicht um ihr Wiedersehen, sondern um etwas gaaanz anderes dreht...höhö...na ja...mal sehen, ob das so klappt, wie ich es mir vorstelle *lol*

Leahna: Ich liebe dich auch *lol*

Shelley: Ui, die Meisterin persönlich *g* Warte schon ungeduldig auf die Fortsetzung zu Helms Klamm *lach* Hab die Story schon weiterempfohlen :)

Strumpfhase: Och nicht weinen *Taschentuch reicht* *sich am Kopf kratzt* Da versuch ich schon mal, nicht zu melancholisch zu werden und trotzdem heulen alle rum *seufz* Ich werde mich bessern *knuff*

Black Pearl: Meine allerallerallertreueste Leserin und Kritikerin. Demzufolge auch 1. Reviewerin! Danke, dass du dir die Zeit nimmst und diese Geschichte liest, bedeutet mir wirklich viel! *umarm*

Und wegen Thíluil: *zu Befehl* *lol*