A/N: Zuerst einmal: Hammer! Danke für die zahlreichen Reviews, hab mich wirklich sehr gefreut...Sorry wegen den Schusselfehlern im vorangegangenen Kapitel...das war nicht meine Absicht...also zerreißt mich nicht gleich in kleine Stücke. Vielen Dank! Sooo...nach einer erfolgreich überlebten Geschichtsklausur gibts für euch Kapitel 5...hoffentlich ohne größere Fehler...mmh... . Ach ja und ich möchte vorab sagen, dass es das nächste Kapitel frühestens am Montag, dem 20. Oktober für euch zu lesen gibt, es sei denn, ihr fahrt wie ich mit Elbenwald & co nach London *grins* So, das als Info, nicht dass wieder gemeckert oder gedrängelt wird...aber nu lesen und reviewen...huch...was seh ich da? Nur noch 17 Stück und dann kommt schon die goldene 100? *euch ganz lieb zublinzel* Hehehe...
Disclaimer: Ich frag mich echt, was klein J.R.R. so inspiriert hat, dass er dieses wundervolle Buch geschrieben hat!? Also mein Geheimtipp ist ja immer noch Glühwein in Kombination zu dem Sound von Matchbox 20...ich wage aber zu bezweifeln, dass der Tollkühne das schon kannte...wie dem auch sei, alles seins, fast nix meins :)
Achtung: Fiese Sticheleien und...wie der Titel schon sagt, dumme Ideen ...ach ja...und XXL! *g* Enjoy!
Mit ehrfürchtigem Blick betrachteten die Kinder die riesigen Wandteppiche, die sämtliche Wände der Palasthalle schmückten. Samtenes Königsblau säumte golden bestickte Schriftzüge, Banner Minas Tiriths, sowie mit größter Sorgfalt gewebte Ebenbilder des Königs und seiner Gemahlin. Egal wie vorsichtig man den Fuß auch aufsetzte, jeder Schritt hallte auf dem polierten Gestein wider. Aragorn hatte vorgeschlagen, die neuen Gäste durch den Palast zu führen und ihnen ihre Gemächer zu zeigen, ehe sie sich alle zu einem großen Mahl zusammenfinden würden, um ihr Wiedersehen nach einer solch langen Zeit zu feiern. Die Pferde waren in den königlichen Stallungen untergebracht worden und der dortige Stallbursche war gänzlich von Naru hingerissen, den er in der Zwischenzeit betreuen sollte. Gimli hatte schnaubend darauf bestanden, sich den Neuankömmlingen anzuschließen, allein um dem eitlen Spitzohr seine Meinung bezüglich dessen Verschwiegenheit zu geigen. Also dass du nicht sofort damit herausgerückt hast, beleidigt mich doch sehr. Dir zuliebe habe ich wochenlang auf einem Gaul gesessen und bin mit dir durch diesen verfluchten Fangornwald gestapft und du hälst es nicht einmal für nötig, mir zu sagen, dass du eine Liebschaft hast, maulte der kurzbeinige Zwerg herum, sehr zu Selinas Belustigung, die dem nicht von der Seite gewichen war. Legolas lachte, Lalaithwens Hand haltend. Als ob du mir alles erzählen würdest
Aragorn wand sich lächelnd um. Ich war allerdings auch ein wenig verwundert, dass du mir nicht eher Bescheid gegeben hast, sagte der König, Wenn ich mir die Frage erlauben darf, guter Freund, ich würde gern wissen, wer all meine jungen Gäste sind
Legolas weitete kurz die Augen. In all dem Trubel hatte er dem König gar nicht seine Gefährten vorgestellt, was der Kampfzwerg natürlich wieder persönlich nehmen musste. Eben, Legolas. Ich erkenne dich gar nicht wieder. Ich meine, ihr Elben seid ja immer ein bisschen merkwürdig, aber verliebte Elben sind einfach gemeingefährlich. Demnächst vergisst du wohl auch noch, dass du überhaupt einen Freund namens Gimli Gloinssohn hast, murrte er eingeschnappt. Mit Verlaub, Herr Zwerg, aber ich denke jemanden wie Euch vergisst man nicht so schnell, lachte Lalaithwen, die den kleinen grummelnden Mann sehr erheiternd fand. Die Kinder schwiegen, waren noch immer zu eingenommen von der königlichen Atmosphäre, die sie hier umgab, von all den noch fremden Dingen, die es für sie zu erkunden galt. Gimli musterte Lalaithwen eindringlich, aber selbst sein dichter Rauschebart konnte sein Lächeln nicht verbergen. Legolas, mein Freund, ich glaube, der Charme des weiblichen Geschlechts deines Volkes kann das überkandidelte Gehabe der Männer um ein vielfaches wettmachen, mit diesen Worten verbeugte sich der Zwerg vor der Elbe und brachte die unelbische Menge zum lachen. Thíluil und Ferrél aber bedachten den Kleinwüchsigen mit einem scharfen Blick.
Wie dem auch sei, räusperte sich Legolas, Dies sind Tari, Jolly und Selina aus Minas Ithil. Sie sind gute Freunde unserer Familie..., er warf einen Blick auf Filegon, der etwas verunsichert zwischen Selina und Tari stand, Und das...das ist unser Sohn Filegon
Stille. Alle Anwesenden staunten nicht schlecht, als Legolas dies offenbarte. Nur der Zwerg fand wie sooft den lautstarken Kommentar: Jetzt kommt auch noch ein Sohn dazu! Was verschweigst du mir noch, Elb? Wenn sie nicht schon spitz genug wären, würde ich dir die Ohren lang ziehen, Junge!
, wiederholte Aragorn, ziemlich aus der Fassung gebracht. Der König trat vor den jungen Elben, der mit stetem, ruhigen Blick aufschaute, ein vorsichtiges Lächeln ruhte auf den schmalen Lippen. Er ist genau so verschwiegen wie sein Vater, brummte Gimli und sah den Sohn seines Freundes lange an, In meiner Abwesenheit warst du ganz schön fleißig, Legolas, fuhr er dann fort und Aragorn warf ihm einen allessagenden Blick zu, der den Zwerg, wenn auch nur kurzzeitig, zum Schweigen brachte. Er hat die wachen Augen seines Vaters, stellte Aragorn fest und fügte hinzu, nachdem er Lalaithwen ansah, Und das Lächeln seiner Mutter. Es ist mir eine Ehre, euch alle hier in Minas Tirith willkommen heißen zu dürfen. Kommt, ich zeige euch nun eure Gemächer
Legolas legte den Arm um die schmalen Schultern seines Sohnes und deutete ihm, dem König zu folgen. Es war ein ungewohntes Gefühl für den Elben, plötzlich in die Vaterrolle zu schlüpfen. Nicht, dass er noch nicht alt genug dafür war, wohl eher ganz im Gegenteil, aber der Prinz fühlte, dass er nun eine große Verantwortung tragen musste und dies verunsicherte ihn ein wenig. Arwen schwieg die meiste Zeit über, beobachtete Legolas und seine Verlobte, sowie deren gemeinsamen Sprössling und lächelte in sich hinein. Unsicher waren noch die Schritte der jungen Elbe, deren Hand in der von Legolas ruhte, doch bald würde auch sie sich an das neue Gefühl gewöhnen und ihre Nervosität ablegen. Ich weiß ja nicht, wie das bei euch Elben ist, aber bei uns Zwergen wird erst geheiratet und dann..., Gimli verstummte abrupt und errötete leicht, als er in die fragenden Gesichter der Kinder blickte. Dann was?, fragte Jolly, der ein wenig zurückgefallen war, da er an jedem zweiten Kunststück, das er erblickte, zutiefst beeindruckt stehen geblieben war. Ja, Gimli...was dann?, stocherte Gondors König gehässig in der Wunde herum. Lalaithwen räusperte sich und murmelte so etwas wie Ausnahmen bestätigen die Regel, worauf Legolas die Lippen zusammenpresste und verlegen den Blick senkte, als Arwen ihn wissend musterte.
Was meint Ihr mit dann?, wollte Selina wissen, die, an Jollys Hand geführt, Gimli direkt in die Augen schauen konnte, zumal sie sich auf gleicher Höhe befanden. Der untersetzte Zwerg räusperte sich mehrfach und strich sich nervös über den rotbraunen Bart. Nun, weißt du...na ja...äh...
Weiß der Zwerg tatsächlich keine Antwort zu geben?, amüsierte sich Thíluil, worauf Gimli die Augen zusammenkniff und dem Bruder seines Freundes ein tiefes Brummen schenkte. Wenn nicht ich, so vermag es der Herr Elb wohl besser zu erklären, Sarkasmus der bissigsten Art schwang in der rauen Stimme Gimlis mit. Selina, die sehr verwirrt war, blinzelte nun Thíluil fragend an, der ebenso dumm aus der Wäsche schaute. Umso erlösender in dieser äußerst peinlichen Situation erschien dem Elben das plötzliche Rufen einer Jungenstimme, ganz aus der Nähe, das die Aufmerksamkeit aller, selbst Selinas, auf sich zog. , erschallte die wohlklingende Stimme, die in dem großen Saal widerhallte. Aragorn wand sich lächelnd um und erblickte sein ältestes Kind und gleichzeitig seinen einzigen Sohn - Eldarion.
Er war etwa so groß wie Filegon, vielleicht sogar noch größer, sein braunes Haar war zu einem kleinen Zopf im Nacken zusammengebunden worden, nur einzelne Strähnen hatten sich gelöst und fielen dem jungen Prinzen federleicht ins Gesicht. Legolas hatte Aragorns Sohn nur wenige Male gesehen und doch hatte er ihn in Erinnerung behalten, wie er jetzt vor ihm stand. Er musste nun schon etwa 15 Jahre alt sein, fast ein richtiger Mann. Lalaithwen sah es nur aus den Augenwinkeln, aber sie glaubte, dass Selina leicht errötete, bei dem Anblick des anmutigen Prinzen. Oh, verzeih, ich wusste nicht, dass Legolas schon eingetroffen ist, entschuldigte sich Eldarion höflich, Es freut mich, Euch nach langer Zeit wiederzusehen, sagte er dann und als er Lalaithwen erblickte, verbeugte er sich tief.
Gute Manieren hat er, das muss man ihm lassen, sagte Gimli und klopfte Tari auf die Finger, der gerade in der Nase bohrte, Im Gegensatz zu dir, mein junger Freund, fügte er hinzu.
Vater, ich wollte dich nur wissen lassen, dass Haldir aus Lorien soeben mit seiner Gefolgschaft eingetroffen ist, sagte Eldarion etwas verschüchtert, als alle Blicke auf ihn gerichtet waren. Lalaithwens Herz schien für einen Bruchteil einer Sekunde lang stehen zu bleiben, als sie den Namen des lorischen Elben hörte. Sicher, Haldir war ein guter Freund von Legolas, aber wenn sie sich daran erinnerte, wie oft er seine Zweifel bezüglich Legolas Affäre kundgetan hatte, wurde ihr ganz flau im Magen. Sie wusste den Elben einfach nicht einzuschätzen. Eldarion, sei doch so gut und zeige den Kindern ihre Zimmer im oberen Stockwerk. Wenn du magst, kannst du ihnen gleich einige Räumlichkeiten des Palastes zeigen, schlug Eldarions Mutter mit sanfter Stimme vor.
Au ja, zeig uns die große Bibliothek!, rief Selina unbeherrscht aus und von ihrem Eifer ergriffen, stimmten Jolly und Tari mit ein: Ja, bitte! Die große Bibliothek! Überall im Land wird von ihr berichtet. Nirgendwo anders in Mittelerde findet man eine so zahlreiche Ansammlung historischer Schriftstücke Filegon blickte fragend zu seiner Mutter, die ihm ermutigend zunickte. Daraufhin lächelte der junge Elb und folgte den begeisterten Kindern. Eldarion selbst schien ziemlich überrascht zu sein über solch eine Woge der Begeisterung, aber er fand Gefallen an den neuen Gästen und sollte sie später noch tatsächlich zur großen Bibliothek Minas Tiriths führen.
Dir ist doch wohl klar, was sie dort für Geschichten suchen werden, flüsterte Lalaithwen Legolas zu, der nur fragend die Augenbrauen in die Höhe zog. Du hast ihnen einen ganz argen Floh ins Ohr gesetzt und fortan werden sie von nichts anderem mehr reden können, als von lebenden Toten und düsteren Legenden...ein toller Vater bist du mir, murmelte sie und veranlasste ihn dazu, spitzbübisch zu grinsen. Gut, wenn die Kinder sich nun in Eldarions Obhut befinden, kann ich euch ja ruhigen Gewissens weiterführen, sagte Aragorn, die Hand seiner Liebsten umfassend. Gimli stapfte schwerfällig über die steinernen Fliesen, vorbei an sorgsam gefertigten Statuen, die an jene erinnerten, die Legolas einst in Bruchtal erblickt hatte. Als der Zwerg den jüngeren Elbenprinzen neben sich gehen sah, versetzte er ihm einen leichten Stoß gegen das Bein und murmelte: Da bist du ja noch einmal gut davon gekommen. Aber ein zweites Mal wirst du dich vor so einer Erklärung nicht drücken können, Onkel
Thíluils Augen blitzten gefährlich auf, als er gelassen antwortete: Die Aufklärung über gewisse natürliche Eigenarten jedes Lebewesens überlasse ich liebend gern meinem Bruder
Na dann, knurrte Gimli und betrachtete Legolas von der Seite, wird der junge Herr Filegon noch lange an den Klapperstorch glauben Der Elb, dessen gute Ohren natürlich nicht verfehlt hatten, den Kommentar des Zwerges aufzuschnappen, wand sich entrüstet an seinen Freund, dann an Lalaithwen, die ihm mit einem Lächeln und einem beruhigenden Kuss auf die Wange zu verstehen gab, dass er als Vater diese Lehrerrolle nicht mehr erfüllen musste.
Allen drei Jungen wurde ein gemeinsames Zimmer zugewiesen, in dem sich Tari sogleich das Bett an der Fensterseite reservierte, denn von dort aus hatte man einen atemberaubenden Ausblick auf den riesigen Palastgarten, in dem allerhand exotische Pflanzen wuchsen und gediehen. Rotgolden schimmerten die Äste der jungen Buchen, die sich sanft mit dem Wind bewegten und die Richtung der kleinen, schwebenden Wolken zu dirigieren schienen. Von hier aus konnte Tari auch den Weißen Baum Gondors erkennen, wie seine weiß-silbernen Blätter vom wärmenden Sonnenlicht umschmeichelt wurden und seine Krone majestätisch in die Höhe reichte. Da ist unser kleiner Garten ein Witz dagegen, wisperte der Sohn eines Schmieds mit vor Erstaunen weit geöffneten Augen. Aber ich wage zu bezweifeln, dass du auch hier ein Baumhaus bauen darfst, warf Filegon, nicht minder beeindruckt, ein. Jolly blickte sich derweil im Zimmer um. Ein großes Gemälde war direkt über sein Bett aufgehängt worden, auf dem der Große Strom Anduin zu sehen war, wie er sich in langen Bahnen über die Landschaft erstreckte und sich seine gewaltige Kraft letzten Endes in den Raurosfällen entlud. Jolly konnte die vielen unterschiedlichen Blautöne nicht an der Zahl nennen. Indigo schien mit einem leichten Hauch von Himmelblau zu verschmelzen, sodass sich das Wasser beinahe zu bewegen schien. Warum dürfen die in so einem schönen Zimmer schlafen?, durchbrach Selinas beleidigte Stimme die eingetretene Stille.
Filegon wand sich lächelnd zu dem kleinen Mädchen um, das entrüstet die kleinen Hände in die Hüften gestemmt hatte. Weil wir nicht so oft heulen und nörgeln, wie du, neckte Jolly sein jüngeres Geschwisterchen. Eldarion stand in der Tür und lachte leise. Prima, ich dachte, du wärest ein Königssohn und keine Doofnuss wie die anderen!, wimmerte Selina, als sie ganz alleine mit ihrer Unzufriedenheit dastand.
Eldarion räusperte sich verlegen und ging vor dem Mädchen auf die Knie, ergriff ihre Hand. Ich bitte Euch um Verzeihung, gnädiges Fräulein, aber Ihr habt doch noch gar nicht Euer Gemach gesehen. Lasst es mich Euch zeigen, ehe ihr Euer Urteil vorschnell fällt, mit diesen Worten zwinkerte er Selina zu, sodass sie sogar ihre Dickköpfigkeit für einen Augenblick vergaß und sich erweichen ließ. Selina drehte sich geschwind zu ihrem Bruder um und murrte: Er weiß wenigstens, wie er mit mir zu sprechen hat
Jolly streckte ihr die Zunge entgegen und sagte: Geh schon, Knirps, und nerv die anderen Wie sollte es auch anders sein, Selina erwiderte die mehr oder weniger liebevolle Geste und ließ sich von Eldarion in ihr Gemach führen. Tari blickte ihr kichernd und kopfschüttelnd hinterher und murmelte: Was meint ihr, Jungs? Dieser Eldarion ist schon ein feiner Kerl. Sogar Selina wird verlegen in seiner Gegenwart, ja, scheint sogar recht schüchtern zu sein
Er ist ein wenig schweigsam. Aber ich glaube, das ändern wir im Handumdrehen. Haben wir mit Filegon ja auch hingekriegt., sagte Jolly und Filegon hob eine Braue in die Höhe, Kommt, beeilen wir uns, damit wir uns so schnell wie möglich die Bibliothek ansehen können, schlug Tari vor und verstaute seinen Rucksack, in dem er Kleidung und ein wenig Wegration verpackt hatte, unter seinem Bett. Filegon tat es ihm gleich und während er sein Hab und Gut aufräumte, musste er immer wieder daran denken, wie ähnlich Eldarion doch seinem Vater war. Der gleiche stolze Blick, das gleiche sanftmütige Lächeln. Aus jeder seiner Handlungen sprach Weisheit, wenn auch noch nicht in dem Maße, wie es bei Aragorn der fall war. Würde Filegon jemals so sein können, wie Legolas?
Die Bibliothek glich einer riesigen Halle. Elfenbeinfarbene Regale reichten beinahe bis zur kuppelförmigen Decke, waren fast zum Bersten gefüllt mit Schriftrollen, uralten Dokumenten und großen, gebundenen Büchern. Nicht nur Jollys Kiefer klappte nach unten, als Eldarion die große, schwerfällige Tür aufstieß und die dunklen, weinroten Vorhänge vor den hohen Fenstern beiseite schob. Das strahlende Sonnenlicht fiel durch die Fensterscheiben, deren Dichte die Intensität des Lichtes schmälerte. Selina stand einen Moment lang schweigend vor einem Titanen von einem Bücherregal, zog hier und da ein Buch heraus, blätterte darin herum und legte jedes einzelne wieder zurück, enttäuscht über den auffallenden Mangel an Bildern in den historischen Werken.
Pah...Bücher...sowas langweiliges. Hab ich euch schon gesagt, wie schön mein Zimmer ist? Die Wände sind sooo hoch, plapperte sie und demonstrierte mit ausgestreckten Armen, von welcher Größe ihr Gemach war, Und das Bett ist viel größer als all eure zusammen, mit ganz weichen Kissen und sogar eine Puppe habe ich gefunden!
Jolly verdrehte die Augen, wandte sich an Eldarion, der sanft lächelte. Sag, geht dir das nicht auf die Nerven?, flüsterte er und deutete auf Selina, doch Eldarion grinste nur und sagte: Ich habe selbst drei jüngere Schwestern, ich weiß also, wie ich mit ihnen umgehen muss Jolly verschluckte sich vor lauter Schreck und hustete. Drei Stück? Mein Beileid! Ich verzweifle schon an diesem kleinen Satansbraten
Warum? Ich mag meine Schwestern sehr, fragte Eldarion verwundert, was Jolly nur noch mehr aus der Fassung brachte. Siehst du, Brüder sind nämlich viel schlimmer als Schwestern. Mädchen stinken wenigstens nicht so, schnaufte Selina und kehrte ihrem Bruder beleidigt den Rücken zu. Filegon, Tari und Eldarion brachen in schallendes Gelächter aus, nur Jolly stand mit zu Fäusten geballten Händen da und ärgerte sich über Selina, die ihn wieder einmal in Verlegenheit brachte. Wir haben nicht sonderlich viel Zeit, denn das Mittagsmahl wird in Kürze aufgetafelt. Ihr könnt euch gern noch umsehen, aber trotzdem sollten wir pünktlich erscheinen, sagte Eldarion und voller Elan riss Tari die Faust in die Höhe. Na dann lasst uns mal sehen, was wir hier finden können. Hier lagern mit Sicherheit viele äußerst interessante Geschichten und Legenden...vielleicht auch Geheimnisse...ich habe einmal gehört, dass es sogar einige Geheimtüren in Minas Tiriths Bibliothek geben soll, während er dies sagte lief der Junge an den hohen Leitern vorbei, strich ehrfürchtig mit der Hand über das polierte Holz und tastete die Bücherreihen nach einem möglichen Hebel zu einer Geheimtür ab. Würdest du es mir übel nehmen, wenn ich dich albern hieße?, seufzte Filegon, die Handlungen seines Freundes genau studierend.
Aber Jolly tat es Tari gleich und legte sich flach auf den Fußboden, um unter die Regale zu spähen, in der Hoffnung, irgendein Rätsel aufzufinden. Selina hatte sich gelangweilt auf den Boden gesetzt und trommelte nun mit ihren zierlichen Fingern auf dem steinernen Untergrund herum.
Meines Wissens nach gibt es so etwas hier nicht, tut mir leid, lachte Eldarion, doch konnte Tari und Jolly nicht von ihrer Abenteuerlust abbringen. Jolly war auf eine der Leitern geklettert und betrachtete die Titel der Bücher. Er konnte nicht sonderlich gut lesen, aber Filegon hatte es ihm und Tari wenigstens ein bisschen gelehrt, wodurch sie einen Vorteil gegenüber den gleichaltrigen Kindern in Minas Ithil genossen.
Fast hypnotisiert von den zahlreichen Schriftstücken blätterten die Jungen gebannt in dicken Büchern, während sich Filegon und Eldarion in einer kleinen Sitznische niedergelassen hatten. Zwar interessierte sich der Elb sehr für Schriftwerke, aber er wusste, dass die Zeit am heutigen Tage nicht ausreichen würde, um sich richtig der Kunst des Schreibens und Lesens zu widmen. Schließlich würden sie alle noch einige Wochen in Minas Tirith verbringen, daher empfand Filegon keinen wirklichen Grund zur Eile. Du trägst ein interessantes Schmuckstück, riss ihn Eldarion plötzlich aus seinen Gedanken. Filegon sah dem Prinzen in die Augen, dann hinab auf das Medaillon, das aus seinem Hemd geglitten war und nun sichtbar auf seiner Brust ruhte. , erwiderte der Elb leise und strich mit dem Daumen über das glänzende Silber, ohne zu wissen, dass seine Mutter diese Geste früher auch gedankenverloren ausgeführt hatte. Ein Familienerbstück?, fragte Aragorns Sohn weiter, das Medaillon nachdenklich betrachtend.
Meine Mutter schenkte es mir vor vielen Jahren, erklärte Filegon und gestattete dem Prinzen, den Anhänger in die Hand zu nehmen, Ist alles in Ordnung?, fragte Filegon, als er den ernsten Gesichtsausdruck Eldarions sah. , murmelte er fast unhörbar, Es ist nur...ich weiß nicht, warum, aber es kommt mir so bekannt vor...
Oh, klasse, sieh dir das mal an, Tari, eine riesige Karte Mittelerdes, ertönte auf einmal Jollys begeisterte Stimme. Die beiden Menschenkinder waren so in ihrem Element gefangen, dass sie nichts von der Unterhaltung von Filegon und Eldarion mitbekamen und auch Selina hatte Interesse an einem kleinen Märchenbuch, natürlich mit bunten Illustrationen, gefunden. Bekannt? Aber woher? Sofern ich weiß, hat es meine Mutter von ihrem Vater geschenkt bekommen, wisperte Filegon ehrlich überrascht. Das wage ich auch nicht zu bezweifeln, mein Freund. Ich glaube nur, es schon einmal gesehen zu haben...vielleicht auf einem Bild...warte..., Eldarion erhob sich und ging zu einem Regal hinüber, Tari und Jolly sahen ihm neugierig hinterher. Zielstrebig suchte er das Büchergestell ab, fuhr mit dem Zeigefinger die Bücherrücken nach, zog ab und an ein Buch hervor, nur um es geschwind durchzublättern und es anschließend an seinen Platz zurückzustellen. Mit jedem zurückgestellten Buch wurde Filegon unruhiger. Was meinte der Prinz mit `Ich habe es schon einmal gesehen´? Auch wenn Eldarion das Gegenteil beteuerte, fürchtete Filegon, dass er den Verdacht hegte, dass das Medaillon nicht der Familie des Elben gehörte.
Ich hab Hunger, was findet ihr nur an diesen doofen Büchern?, murrte Selina. Wer wollte den unbedingt in die Bibliothek?, knurrte Jolly und deutete seiner Schwester, den Mund zu halten, was Selina natürlich nicht tat. Ich dachte, hier gäbe es schöne Bilder, aber stattdessen ist alles voller langweiliger Schriftzeichen, sie begann schon wieder zu quengeln. Tja, dann solltest du halt lesen lernen, warf Tari ein. Selina...ich glaube, ich habe hier ein Bild für dich gefunden, murmelte Eldarion leise, in ein Buch mit Ledereinband vertieft. Langsam stieg er von einer Leiter und trat zu den anderen. Ich habe es gefunden, Filegon...das dürfte dich interessieren
Bei Eldarions Worten wuchs das Unbehagen des Elben um ein Vielfaches. Selina war neben den Prinzen getreten und hüpfte auf und ab, stellte sich auf die Zehenspitzen, um einen Blick auf das besagte Bild zu erhaschen. , sagte Eldarion tonlos und reichte das schwere Buch hinüber zu dem Elben. Selina stolperte bei dem Versuch, die Seite im Blickfeld zu behalten, fast über ihre eigenen Füße, gab dann letztendlich entmutigt auf und setzte sich bockig auf den Boden. Mit festem Griff hielt der Elb das Buch und betrachtete die Seite mit unveränderlicher Miene. Tari und Jolly, die es nur nervös machte, nicht aus Filegons nicht vorhandener Mimik lesen zu können, wippten unruhig auf ihren Füßen auf und ab. Was ist denn nun, mach doch kein Geheimnis daraus...was steht da?, murrte Tari, der noch nie etwas davon gehört zu haben schien, dass Geduld eine Tugend war.
Filegon wand die eisblauen Augen von dem bereits vergilbenden Papier ab und starrte Eldarion ungläubig an. Das...das kann nicht sein... Der Sohn des Königs nickte nur ernst und das war der Moment, in dem Tari, Jolly und Selina gar nichts mehr verstanden. Nun gut, ihr Blaublütigen scheint ja sowieso in einer ganz anderen Welt zu leben, aber nichtsdestotrotz würde ich zu gern erfahren, was zur Hölle auf diesem Stück Papier steht, das euch beide so sehr aus der königlichen Fassung bringt, beschwerte sich Tari lautstark. , stimmte Selina mit ein, am Stoff von Filegons Hose zupfend, Zeig her und lies vor
Hier ist von einem Elbenschatz aus dem Westen die Rede, der vor vielen, tausenden Jahren gestohlen wurde, begann der Elb zögerlich zu erzählen. Jolly trat an seine Seite, um einen besseren Einblick zu bekommen und las leise: Von Ostlingen, gebunden an Ketten, verschleppt an das Meer von Rhûn Als Jolly verstummte, ließ ein kleiner, aber deutlich spürbarer Luftzug die große, schwere Tür laut in das alte, rostige Schloss gleiten. Selina quietschte unwillkürlich, als der plötzliche Knall bis hinauf zur großen Kuppel wiederhallte. Mit einem Zug atmeten die Kinder gemeinsam aus. Das ist ja alles schön und gut, aber warum zieht ihr beiden ein Gesicht, als wäret ihr soeben einem Gespenst begegnet?, durchbrach Tari die eingetretene Stille. Filegon löste die Kette und nahm das feine Medaillon in seine Hand. Dann ließ er das schwere Buch auf seine Unterarme gleiten, sodass nun die anderen die Seite betrachten konnten und legte das Medaillon darauf. , sagte er und seine Stimme war nicht mehr als ein Atemzug. Tari und Jolly weiteten die Augen, wechselten einen kurzen Blick und ihre Gesichter wurden mit einem Male kreidebleich. Was ist denn da zu sehen? Lasst mich auch mal, ihr gemeinen Kerle, muffelte Selina, deren Körpergröße noch nicht ausreichte, um über den Seitenrand zu spähen. Filegon legte mit einer tranceartigen Bewegung den Wälzer flach auf den Fußboden und alle knieten rundherum nieder, starrten auf die Vielzahl von Abbildungen.
Selina ertastete das silberne Schmuckstück, beobachtete, wie es schwerelos wie eine Feder im Wind in ihre kleine Hand rutschte und hielt es dann zwischen ihrem Daumen und Zeigefinger hoch, warf einen kontrollierenden Blick auf das Papier, nur um anschließend wieder kritisch den Anhänger zu begutachten. Dann legte sie die Kette zurück auf die Stelle, auf der Filegon sie zuvor abgelegt hatte und starrte genau so benommen ins Leere, wie die anderen. Jolly fand als erster die Worte wieder: Die Bastarde haben deinen Schatz gestohlen
Du sagtest, das Medaillon sei ein Familienerbstück, aber dein Vater ist ein Sindaelb. Der Schatz stammt jedoch von den Noldor. Das bedeutet, dass deine Mutter Lalaithwen..., Eldarion stockte, schluckte schwer. Filegon verzog noch immer keine Miene, selbst nicht, als er den Satz des Prinzen beendete: Eine Noldo ist
Eine schwere Stille füllte den Raum aus, sodass jeder noch so vorsichtige Atemzug wie ein Keuchen erklang. Was ist das? Ein Noldor? Ist das auch sowas wie dieses Eru?, fragte Selina, die nicht so ganz den Gedanken ihrer älteren Freunde folgen konnte. Die Noldor sind ein Volk der Elben, begann Eldarion zu erzählen, Sie lebten lange Zeit in Valinor und schufen dort große Schätze, wie auch die Silmaril. Doch eines Tages stahl Melkor die Silmaril und veranlasste somit die Noldor unter Feanors Führung, Valinor zu verlassen und zurück nach Mittelerde zu gehen, um dort Melkor zu bekriegen. Um jedoch die Schiffe für die Überfahrt nutzen zu können, wandten sie Gewalt gegen andere Elben, die Teleri von Alqualonde, an. Sie metzelten sie förmlich nieder, raubten ihre Schiffe und überquerten von Zorn angetrieben die See, um blutige Schlachten gegen Melkor zu führen. Man nennt sie also nicht umsonst Die Verbannten. Viele von ihnen kehrten wieder nach Valinor zurück, nachdem sie von den Valar begnadigt worden waren, aber einige wenige blieben in Mittelerde. Zumindest erklärte es mir so mein Vater...der Schatz gehört den Noldor und muss in den Kriegen um die Häfen verloren gegangen sein.
Wie konnte deine Mutter aber so ein Schmuckstück bekommen? Und wieso hat sie dir nichts davon erzählt?, wollte Tari wissen, der mit Müh und Not versuchte, den von Eldarion erklärten Zusammenhang zu verstehen. Weil sie nichts von ihrer wirklichen Herkunft und Familie weiß, wisperte Filegon tonlos. Fassungslos starrte er auf das gelbe Papier, auf das ein exaktes Ebenbild des Medaillonanhängers aufgezeichnet worden war. Weiterhin waren noch etwa elf andere Bilder von Schmuckstücken zu sehen und all diese Teile gehörten laut geschichtlicher Aufzeichnungen zu einem Schatz der Noldor, der seit Jahrtausenden als verschollen galt. , fragte Selina, Etwa solche, wie wir sie letzte Nacht gesehen haben, Filegon?, ihre Stimme klang unbeschwert und ihre Augen strahlten fröhlich. Das alles schien für sie ein Spiel zu sein, doch der Elbenjunge erkannte den Ernst der neu gefundenen Erkenntnis. Mit diesem Schatz würde seine Mutter alles über ihre Herkunft erfahren, vielleicht sogar, wer ihre Eltern waren. Ostlinge. Filegon schluckte erneut, doch seine Kehle schien trockener denn je zuvor. Ja, Selina...ich glaube schon
Gestern Nacht? Was war gestern Nacht?, fragte Jolly, empört darüber, dass sein Freund kein Sterbenswörtchen darüber verloren hatte. Ich sah mitten in der Nacht, wie sich Lichter über die Ebene bewegten, Richtung Nord-Ost. Mein Onkel vermutete, dass es Ostlinge waren, die noch bis zum heutigen Tage kleinere Raubzüge durchführen, um ihre Gier nach Juwelen und Reichtum zu stillen. Er sagte, dass sie im Gebirge nahe dem Meer Rhûn ihre gestohlenen Schätze horten, erklärte Filegon, das Medaillon wieder anlegend.
Ostlinge? Unmöglich! Mein Vater führte unlängst Friedensgespräche mit ihnen, wie mit den Haradrim! Sie sind so eingeschüchtert, dass sie es nicht einmal wagen würden, auch nur die kleinste Betrügerei durchzuführen, warf Eldarion ein. Ja, aber die Lichter!, rief Selina schnell, Was waren das dann für Lichter?
Meines Wissens nach ist das Gebirge nahe Rhûn unbewohnt. Karges Gestein und grauer Staub sammeln sich am Fuße des Bergmassivs. Keiner könnte dort leben, geschweige denn Schätze verstecken, argumentierte Eldarion. Oder gerade deswegen, sagte Tari plötzlich und alle schauten ihn fragend an, Na überlegt doch mal! Man nimmt überall im Lande an, dass das Schwarze Meer Rhûn und das umliegende Gebirge völlig unbewohnt sind. Also verirrt sich auch kein Wanderer dorthin und das wiederum bietet ein ideales Versteck für Beute, Tari klatschte in die Hände, Also für mich ergibt das Sinn Jolly strich sich nachdenklich über das Kinn, aber Eldarion wollte sich nicht auf Taris These einlassen: Ostlinge sind Menschen, Sterbliche...sie müssten den Schatz also über Generationen hinweg hüten, wie das aber ohne ein intaktes Volk? Schon lang siedelten sie in den Süden oder in den Westen, da ihr Land brach lag. Es kann also keine Nachfolger, sprich Beschützer des Schatzes geben...
Was waren dann aber die Lichter?, polterte Selina los, nicht bereit, aufzugeben. Vermutlich ein Spiel von Mondlicht und Nebel. Selbst Elbenaugen können sich bei Nacht täuschen, bei diesen Worten des Prinzen sahen die Kinder alle vorsichtig zu Filegon hinüber, der Eldarion einen scharfen Blick schenkte. Jolly wand sich wieder an den Prinzen und deutete mit dem Daumen auf den Elben: Unmöglich. Nicht Filegon. Der kann aus einer Entfernung von mindestens hundert Metern sagen, wie viele Federn ein Huhn am Leibe trägt Tari und Selina nickten bestätigend. Aragorns Sohn zuckte mit den Schultern und seufzte: Na gut, ich gebe mich geschlagen, er hat Lichter gesehen. Trotzdem sind es nur vage Vermutungen, zu wem sie gehörten oder wohin sie führten Tari verschränkte die Arme vor der Brust und zog eine Augenbraue hoch: So? Seltsam aber, dass wir gerade heute Dokumente finden, die belegen, dass Filegons Medaillon zu einem verschollenen Schatz der Noldor gehört, welcher wiederum von Ostlingen geraubt wurde...wenn ihr mich fragt, stinkt das förmlich nach einem Abenteuer, wenn nicht, soll mich einer kneifen!
Gesagt, getan. Selina zögerte nicht lang und zwickte Tari ins Bein, dass dieser einen Schmerzensschrei ausstieß. Spinnst du? Was soll das?
Selina blickte unschuldig zu ihm auf und murmelte: Du hast doch gesagt, dass dich einer kneifen soll...und ich rieche nichts, demonstrativ reckte sie ihr Stupsnäschen in die Höhe und sog die Luft ein. Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du nicht alles so wörtlich nehmen sollst, murrte Jolly kopfschüttelnd. Was also schlägst du nun vor zu tun? Der Schatz ist rechtmäßig dein und man hat ihn dir gestohlen, fragte Tari. Holen wir ihn dir zurück!, rief Jolly sofort begeistert, den Arm siegessicher in die Höhe reißend. Moment, ganz langsam, ja?, versuchte Eldarion, die Euphorie der Jungen zu zügeln, Wir werden gar nichts zurückholen, ehe nicht bewiesen ist, dass der Schatz wahrlich Filegons Familie gehört
Zweifelst du an meiner Glaubwürdigkeit?, wollte Filegon sofort wissen und erneut trafen sich die kühlen Blicke der Jungen. Die anderen hielten die Luft an. Nicht im geringsten, doch halte ich es für nötig, dass wir uns zunächst mit unseren Eltern beraten, bevor wir spontane und unüberlegte Handlungen ausführen, sagte der Prinz ruhig.
Och, komm mal runter von deinem hohen Ross!, wetterte Selina, jegliche Etikette vergessend, Das ist Filegons Schatz und die blöden Ostlinge haben ihn geklaut, also holen wir ihn zurück. Die Erwachsenen würden uns eh kein Wort glauben, zur Betonung ihrer Worte stellte sie sich direkt vor Eldarion und schaute zu ihm auf. , stellte sich Jolly entschlossen zu seiner Schwester, Der Schatz und somit das letzte Wissen über die Vergangenheit von Filegons Mutter würden verschollen bleiben. Wie würdest du dich fühlen, wenn irgendwelche dahergelaufenen Strolche ein Stück deiner Selbst stehlen würden? Erzähl mir nicht, dass du tatenlos dasitzen würdest Und als ob das alles noch nicht genug gewesen wäre, setzte Tari noch einen drauf: Du bist doch nicht feige, oder?
Eldarion fühlte sich überrollt von all den Argumenten und sah Filegon hilflos an: Schon gut, schon gut,...aber hälst du es auch für eine gute Idee, Hals über Kopf ins Nichts hinauszustürzen, um nach einem Schatz zu suchen, den es nur laut Überlieferung gibt? Der Elb presste die Lippen zusammen. Aragorns Sohn konnte sehr überzeugend sein, andererseits wollte er endlich das Geheimnis um seine Familie lüften und dafür würde er keinesfalls die Zustimmung seiner Eltern erhalten. Die Hochzeit findet sowieso frühestens in einem Monat statt, da die Vorbereitungen noch nicht abgeschlossen sind...was wollen wir in all der Zeit hier anstellen? Das wird doch langweilig, sagte er nur bestimmt und Selina und die beiden anderen stießen einen Jubelschrei aus. Ja! Wir werden auf Schatzsuche gehen, rief Tari, aber Eldarion schüttelte eifrig mit dem Kopf. Ich halte das für eine wirklich dumme Idee, Filegon. Bei allem Respekt, aber ihr lauft ins Ungewisse, jagt nach einem Phantom, mit nichts als einem kleinen Hinweis in Form eines vergilbenden Blatt Papiers. Du tust deinen Eltern keinen Gefallen, wenn du einer Legende auf der Fährte bist
Wer hat ihm denn erst das Buch gezeigt, hm?, wuchs nun auch Tari über sich hinaus. Eldarion seufzte, schloss die Augen und rieb sich die Stirn. Ihr macht einen gewaltigen Fehler. Wie wollt ihr dorthin gelangen? Zu Fuß? Man würde euch schneller wieder aufsammeln, als ihr das Wort Abenteuer aussprechen könnt
Selina knurrte: Wir werden natürlich Happas nehmen! Eldarion schüttelte mit dem Kopf. Unentdeckt verlasst ihr diese Stadt nie und nimmer...außerdem werde ich euer Vorhaben nicht für mich behalten können Filegon kniff die Augen zusammen und sagte: Tu, was du für nötig erachtest...es wird nichts dagegen ausrichten können, dass ich nach der Vergangenheit meiner Mutter forschen werde
, sagte Jolly, Entweder du bist dabei und kannst uns mit deiner Weisheit beschützen, oder du verpetzt uns und wirst hoffentlich an deinem schlechten Gewissen ersticken, das waren gefährliche Worte, die der Junge wählte, aber er erkannte den Ernst der Lage und stellte sich nun ganz klar hinter seinen Freund. Jawoll! Außerdem wärest du ne feige Doofnuss, wenn du hier bliebest, bekräftigte das Mädchen die Worte ihres Bruders. Eldarion zögerte, sah in die verbitterten Gesichter seiner neuen Freunde, dachte an die Worte seines Vaters. Er stand nun zwischen Irrsinn und Verantwortung und bemerkte, dass sich die Waagschalen beider ausglichen.
Filegon seufzte kaum hörbar und sagte: Hör mal, ich weiß, dass du berechtigte Bedenken hast, schon allein gegenüber deinem Vater. Ich zwinge dich nicht dazu, mitzukommen, aber ich bitte dich darum, zumindest stillschweigen zu üben Eldarion senkte den Blick, atmete mehrmals tief durch, ehe er Filegon antwortete: Ich werde es bereuen, das weiß ich jetzt schon...aber ihr könnt verdammt überzeugend sein! Außerdem weiß ich, dass ihr ohne mich noch verlorener wäret..., seufzte der Prinz und augenblicklich entspannten sich Filegons Züge. Ich weiß, wie wir unbemerkt verschwinden können und noch dazu einen Vorsprung herausholen, falls sie uns doch auf die Schliche kommen sollten...
Tari klopfte dem Prinzen auf die Schulter und sagte: Ich sehe, wir verstehen uns! Eldarion sah zu Boden. Wir laufen in eine große Dummheit..., wisperte er und blickte auf, als er Filegons Hand an seiner Schulter spürte. Vielleicht. Aber wir tun es bei Eru nicht umsonst
Können wir jetzt gehen?, fragte Selina, die vergebens versuchte, die schwere Tür aufzuziehen, Ich habe einen mörderischen Hunger!
Die Tafel war festlich gedeckt, ein großer, silberner Kronleuchter erhellte den Saal dort, wo das Tageslicht nicht hinreichen konnte. Lalaithwen sah sich staunend um. Schon immer hatte sie die Art fasziniert, wie die Menschen ihre Städte errichteten. Kirchtürme, die sie selbst um ein hundertfaches überragten, Paläste, von solch einer Pracht, dass sogar die Nacht ihren Glanz nicht trüben konnten – all das ließ Lalaithwen in Ehrfurcht erstarren. Keineswegs waren die Bauwerke der Menschen mit jenen von Elben vergleichbar, doch waren ihre steinernen Kolosse atemberaubend. So auch der Festsaal Minas Tiriths. Die Elbe stand mit in den Nacken zurückgelegten Kopf nahe der Tür, ein grünes Kleid lag eng um ihrem Körper, eine goldene Brosche schmückte es. Gefällt dir der Saal?, hörte sie plötzlich Arwens Stimme sprechen und wand sich überrascht um. Fälschlicherweise hatte sie angenommen, allein zu sein. Ja...er ist...wunderschön, murmelte sie und blickte auf, in ihren blauen Augen schimmerte ein goldener Farbton – das Licht der Kerzen. Die Königin lächelte sanftmütig und nahm Lalaithwen bei der Hand. Sei nicht so schüchtern, es gibt keinen Grund, so angespannt zu sein Lalaithwen erwiderte das Lächeln, mehr gezwungen als natürlich und ließ sich gemeinsam mit Arwen an der Tafel nieder. Keine Minute später trat Legolas mit Aragorn in den Saal, gefolgt von einem kleinen, murrendem Etwas sowie zwei noch kleineren Gestalten und Thíluil und dem Rest von Legolas Gefolgschaft.
Lalaithwen erhob sich, um die zum Teil Fremden zu begrüßen. Darf ich vorstellen, Meriadoc Brandybock und Peregrin Tuk, lächelte Legolas und deutete auf die beiden kleinen Männchen, die erstaunlich große Füße hatten. Lalaithwen zog die Brauen hoch. Waren das etwa Hobbits? Sie hatte ja schon viele ulkige Sachen gesehen, und das noch vor der Begegnung mit Gimli, aber dies schien nun wirklich die Spitze zu sein. mich Pippin, wie es alle tun, grinste der kleinere mit einem frechen Grinsen und bekam dafür einen Tritt von diesem Meriadoc. Pip, hast du schon deine guten Manieren gegenüber dem Schönen Volk vergessen?, sagte er und verbeugte sich vor Lalaithwen, die nur noch verdutzter dreinschaute. Man nennt ihn auch Merry, sagte der andere und wurde unterbrochen durch das lautstarke Knurren seines eigenen Magens.
Oh...haben wir etwa seit einer Stunde nichts mehr zu uns genommen?, lachte Gimli schallend und vergoss beinahe den frisch eingeschenkten Wein über seinen Bart. Die Elbe stand ein wenig hilflos zwischen all diesen Leuten, sodass sich Legolas veranlasst fühlte, sie bei der Hand zu nehmen und sich neben sie zu setzen. Sagtest du nicht, dass die Hobbits zu viert wären?, wisperte sie dem Elben zu, doch ehe er ihr eine Antwort geben konnte, meldete sich Pippin zu Wort: Ja, wir wollten auch eigentlich alle kommen, aber Frodo..., die fröhliche und unbeschwerte Stimme des kleinen Kerls wurde gedämpfter, ja fast traurig, Er ist krank, müsst ihr wissen...schon wieder...
Und Sam, die treue Seele, konnte ihm natürlich nicht von der Seite rücken. Er kümmert sich um ihn...aber um ehrlich zu sein scheint es Frodo von Jahr zu Jahr schlechter zu gehen, endete Merry Pippins Ausführungen. Die versammelte Gruppe zog bekümmerte Gesichter. Man musste damit rechnen, dass er sich nie wieder erholen wird..., murmelte Aragorn und Sorgenfalten zeichneten sich auf seiner Stirn ab. Ihm haben wir es zu verdanken, dass wir heute in so einer geselligen, friedlichen Runde sitzen können, sagte Gimli nachdenklich und hob sein Glas, Lasst uns auf Frodo trinken, Frodo, der uns alle vor einem dunklen Schicksal bewahrt hat
Alle nickten mit nachdenklichen Mienen und Lalaithwen schämte sich dafür, so ein bedrückendes Thema angeschnitten zu haben. Wenig später gesellten sich die noch fehlenden Gäste an die Tafel, unter ihnen Faramir und seine Gattin Eowyn, denen man bereits die Spuren der fortgeschrittenen Jahre ansehen konnten. Haldir erschien nicht zum Mittagsmahl.
Fast hätte das große Essen ohne die Kinder angefangen, wäre nicht die Gruppe, angeführt von einer hektischen Selina, noch vor dem ersten Gang in den Saal gestürmt. Wo habt ihr denn so lange gesteckt?, fragte Legolas und alle Blicke richteten sich auf Eldarion und den jungen Elben neben ihm. Wir haben die Zeit in der Bibliothek vergessen, verzeiht, sagte Eldarion und setzte sich zur Linken seines Vaters. Stumm und ohne den Blick zu heben ließen sich die anderen gegenüber der Elben nieder. Bald schon waren Tari und Thíluil, Legolas, Gimli, Faramir und Aragorn und auch Pippin und Merry in eine reges Gespräch vertieft. Eowyn unterhielt sich mit Arwen und Lalaithwen fühlte sich wie das fünfte Rad am Wagen. Sie wusste, das dies keineswegs die Absicht der Gäste war, aber sie unterhielten sich über altbekannte Dinge, zumal sie sich alle kannten. In Gedanken versunken stocherte sie mit der Gabel auf dem Teller herum, malte kleine Kreise in die von sahniger Sauce getränkten Kartoffeln. Legolas bemerkte das unhöfliche Benehmen seiner Geliebten und ergriff ihre Hand, damit sie das Gestochere unterließ. Lalaithwen blickte auf und sah in Legolas ernstes Gesicht, wand die Augen dann geschwind von ihm ab. Schmeckt es dir nicht, Mädchen?, fragte Gimli, genüsslich an einer Keule kauend und alles verstummte und starrte Lalaithwen an.
Entschuldigt mich..., brachte sie heiser und verlegen hervor und erhob sich, ehe sie den Saal verließ. Was hat sie denn?, fragte Pippin mit großen Augen Lalaithwens eilige Schritte beobachtend. Auch Aragorn schien in Gedanken die gleiche Frage zu stellen. Legolas sah seinen Sohn an, der keine Miene verzog, dessen kühle Augen aber verrieten, dass er sich nicht mit Legolas Geste anfreunden konnte. Ich denke, sie ist noch von der Reise erschöpft, entschuldigte sich Legolas formell, doch in Wirklichkeit wunderte er sich sehr über Lalaithwens Verhalten. Sie sprach kein Wort, aß nichts und schien die Gesellschaft von Legolas Freunden nicht als angenehm zu empfinden.
Der Elb stieß einen leisen Seufzer aus. Vielleicht war das alles etwas zu viel für sie, plötzlich mit so vielen Fremden konfrontiert zu werden. Dennoch war dies kein Grund, so unhöflich zu sein. Halb verärgert, halb in Sorge erhob sich auch Legolas. Ich werde nach ihr sehen, entschuldigt mich bitte
Aragorn nickte und Filegon sah seinem Vater hinterher. Was ist denn mit den beiden los? Gebt es zu, ihr habt sie geärgert, neckte Thíluil und versuchte, die angespannte Situation ein wenig aufzulockern. Elben...ich sag es immer wieder, schnaufte Gimli und aß weiter. Jolly wand sich leise an Filegon, der in Gedanken versunken am Tisch saß: Meinst du trotzdem, dass wir diesen kleinen Ausflug starten sollten? Ich meine, auch wenn sich deine Eltern streiten?
Sie streiten nicht, Jolly, sagte Filegon schnell und er spürte, wie sich ein Kloß in seiner Kehle bildete, Und ja, wir werden tun, wozu wir verpflichtet sind...aber noch nicht heute Nacht, wir müssen noch Vorbereitungen treffen
Doch in Wahrheit gefiel Filegon der Gedanke ganz und gar nicht, gerade jetzt zu gehen, wo seine Mutter sich an die neue Umgebung gewöhnen musste. Er hatte überlegt, ob er sein Vorhaben doch seinen Eltern beichten sollte, aber in der augenblicklichen Situation hielt es der Elbenjunge für besser, keinen der beiden anzusprechen. Filegon blickte auf und sah in die Gesichter seiner jungen Freunde. Eldarion sprach in gedämpftem Ton mit seinem Vater, schien ihm irgendeine Notlüge zuzuflüstern. Er sah, wie der König lächelte und nickte, sich dann wieder an Faramir wand. Eldarion nickte Filegon unauffällig zu, wahrscheinlich um ihm zu versichern, dass alles so klappen würde, wie sie es sich vorgestellt hatten...und plötzlich fühlte sich der Elb elender denn je zuvor... .
Ha, wieder ein Kapitel geschafft. Ich hoffe, es hat euch n bisschen gefallen...werde jetzt Latein lernen und in stiller Andacht für eure Reviews beten *g*
Feanen: Und? Sag schon, wie ist die Karikaturanalyse ausgefallen? Hab heute 2 Stunden lang Geschichte geschrieben und kann die Worte Wiener Kongress und Deutscher Bund einfach nicht mehr hören...*sigh*
Black Pearl: Du hast das Kapitel in der Wanne gelesen? *lol* Das nenn ich mal ne außergewöhnliche Location. Yo, also Legolas kann sich noch nicht so recht mit dem Gedanken anfreunden, Vater zu sein, was allerdings auch meine Absicht ist. Das war schließlich alles ein wenig überraschend für den armen Kerl...aber er wird sich schon davon erholen *zwinker* Wow, bald Abi? Gott, ich will gar nicht an meins denken *bibber* Aber du schaffst es, Süße *knutsch*
Hamster: *lol* Eru-Mann...*kicher* Gott, wir müssen dieses Tagebuch-Ding wirklich durchziehen! Ha, wegen Regengottanbeten zwecks Unlust für sportliche Betätigung kann ich nur sagen: man betet das ganze Wochenende, aber am Montag fällt kein Tropfen. Dann können wir durch einen glücklichen Zufall nicht raus und zack, regnet es Dienstag *grummel* Also irgendwas machen wir falsch!
Cula: Uff...und ich dachte, ich hätte das Pornoponyimage hinter mir gelassen...wegen den Fehlern, das tut mir leid, lag wohl daran, dass ich mit den Gedanken meist schon im übernächsten Satz war...kommt nicht wieder vor! Wegen deiner e-Mail: ich weiß nicht, ob ich großartig Zeit für so etwas hab, trotzdem find ich deinen Vorschlag echt lieb! Hast du ne Adresse von dem Teil?
Finda: *lol* Yo, Selina scheint hier ja der allgemeine Liebling zu sein! Kleine Kinder können so goldig sein und ich hab einfach meinen 2-jährigen Großcousin zum Vorbild für Selina genommen...scheint zu klappen *hihi* Danke für deine Review *knuddel*
Mystica89: Hihi...jaja, Selina...der kleine Satansbraten. Es muss einfach jemand her, der die Stimmung hochhält *g* Wegen der Hochzeit wirst du dich noch ein wenig gedulden müssen *grins*
Meldis: Ui, also Filegons Rolle wird schon noch größer, keine Sorge! Das Tempo werde ich wohl nur schwer beibehalten können, aber ich stress mich deswegen auch nicht mehr so...die allgemeine Reviewlust scheint ja auch n bissl nachzulassen...aber was solls *g* Danke für deine Review, Süße *umknuddel*
Dracos Nova: Ich bin deine Muse? *lol* O mein Gott, wie hab ich denn das angestellt? Hihi...Nova, du bist eine der treuesten Leserinnen und dafür bin ich dir mehr als dankbar *freuknutsch*
Asahi-Chan: So, nun weißt du ja, was mit Frodo ist *g* Und nein, ich werde dir wirklich nichts verraten, ich sage dir nur, dass die Sache zwischen Legolas und Thrandi noch nicht vom Tisch ist...ja, und Gimli wird noch leiden *fieslach* Bin heut irgendwie sadistisch drauf...mmh...was machst du eigentlich, wenn du wieder zu Hause bist, ich meine jobtechnisch? Schon was in Aussicht?
Sheclair: Eine stille Leserin? *Augen reib* Eine stille Leserin? HALLELUJAAA, meine Gebete wurden erhört...juhu *freu* Freut mich, dass dir meine Stories gefallen!
Jathy: Also ich hatte damals schon keine Fortsetzung geplant und was schreibe ich jetzt?! *g* Wegen dem Ende verrate ich nichts, aber Teil 3 ist eigentlich nicht geplant!
Strumpfhase: Nanana, nicht gleich in Tränen ausbrechen...sagen wirs so...es wird verrückt...es wird spannend (zumindest hoffe ich das), aber es wird keine Depri-Story! Muss mich doch selbst irgendwie animieren *lol* knuddel
Linnie: Last but not least: Noch ne stille Leserin! Juhuuu! Mensch, du glaubst nicht, wie ich mich jedes Mal freue, wenn sich jemand als Leser outet *grins* Dankääää!!!
