A/N: Na, was ist heute für ein Tag? (schaut jetzt bloß net im Kalender nach, ob schon wieder Weihnachten is...dafür ist es bei weitem zu warm...es sei denn, ihr wohnt in Australien, was ich zu bezweifeln wage) Natürlich, heut is Muttertag :) Also allen, denen jetzt Schweißperlen auf der Stirn stehen, weil sie vergessen haben ein Geschenk zu besorgen, kann ich nur raten, dem mütterlichen Wesen nur mit einem Schutzhelm bekleidet unter die Augen zu treten Nein, nur Spaß...aber ich möchte anmerken, dass dieses Kapitel für meine Mamita ist (lol...denkt net, ich hätte kein anderes Geschenk, das wäre in der Tat recht einfallslos), weil sie die Hauptlast meines nervenbelastenden Gequengels tragen muss und sie diejenige ist, die mich wirklich nie im Stich lässt.

Mum, ich liebe dich einfach Plüschpferdhug Und natürlich herzlichen Glückwunsch an alle Mamis unter meinen Leserinnen! So...wem das hier zu sentimental ist, kann das ja fleißig überlesen. Ach ja, vergesst mir bloß net, Jana aka Goldmond von OBL am 17.5. zum Burtseltag zu gratulieren! Und wünscht Finda einen guten Flug, morgen bricht sie auf, um die USA mit ihrer Genialität zu überfluten :)

Disclaimer: Ich habe am vergangenen Donnerstag einen Englischvortrag über Piraten überlebt...also wird mich dieser Disclaimer nicht mehr wirklich erniedrigen. Tolkien war genial, ich bin...na ja, lassen wir das, bevor das wieder in Selbstdemütigung ausartet lach

Achtung: Das bisher längste Kapitel. Doch keine Angst, längere sind keinesfalls geplant (zu Viechle schiel)...

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Kapitel 25: Hahnenkämpfe

Es war Nacht im Grünwald. Das seichte Rauschen des Laubwerks von Eichen und Buchen, aber auch Birken und Ahornbäumen vermengte sich mit dem steten Ruf der Nachtigall. Dunkles Orange warf bronzene Schatten in den Thronsaal, als wenige Kerzen entzündet worden waren, um den Raum ein wenig zu erhellen. Wie ein geheimes Feuer glomm das Licht auf, hinterließ in dem unterirdisch gelegenen Saal eine behagliche Atmosphäre, die auf jeden beruhigend und befreiend gewirkt hätte. Jedoch nicht auf Haldir. Thranduil hatte Ifideè darum gebeten, ihn mit Haldir allein zu lassen, doch hätte der lorische Elb den Beistand seines Freundes dringend nötig gehabt. Thranduil sagte nichts und das tödliche Schweigen brachte Haldir beinahe um den Verstand. Noch immer kniete er nieder, wartete auf die Aufforderung des Königs, sich zu erheben. Doch weder regte sich die hochgewachsene, ehrenhafte Gestalt vor seinen Augen, noch wurde ein simples Wort gesprochen.

Thranduils Gesichtszüge, ebenmäßig und jugendlich, verrieten nichts von seiner inneren Regung, von den aberhunderten Gedanken, die seinen Kopf wie ein tosender, unbezähmbarer Herbststurm durchzogen. Legolas erbat seine Hilfe? Jetzt, nach all den langen Jahren? Wo er den Kontakt zu seinem eigenen Vater für über dreißig Jahre abgebrochen hatte? Nie hatte sich der Elbenkönig so gefühlt, wie in jenen entscheidenden Sekunden – Zorn, Furcht und äußerste Freude überfielen sein Gemüt so heftig, dass sich Thranduil auf keine Empfindung einigen konnte. Sein Sohn brauchte ihn. Und obgleich ihn diese Tatsache mit einer gewissen Art von väterlicher Liebe und Zuneigung erfüllte, so verärgerte es ihn gleichzeitig und griff seinen Stolz an, dass Legolas es nicht für nötig gehalten hatte, nach so langer Zeit selbst an den heimatlichen Hof zu reisen.

„Weswegen sollte mich mein Sohn noch brauchen?", fragte er in flüsterndem Ton, so dass sich Haldir dessen nicht sicher war, ob die Frage wirklich an ihn gestellt worden war, oder Thranduil nur zu sich selbst gesprochen hatte. „Es ist nicht nur Euer Sohn, mein Herr, auch der Hohe König von Gondor erbittet Euren Beistand" Legolas' Vater schien in sich zusammenzusinken, jegliche Spannung war aus seinen Schultern gewichen, schlaff und kraftlos hingen sie herab wie die gebrochenen Flügel eines einstmals so stolzen Adlers. Haldir wagte kaum zu atmen bei dem Anblick des Königs. Er trug weder seine Krone aus edlem Blütengeflecht, noch barg seine Ausstrahlung etwas von der überlegenen Macht und der Strenge, wie er es aus früheren Zeiten her kannte. Hatte Haldir bisher stets Legolas sein Mitgefühl des Zwiespalts zu seinem Vater wegen ausgesprochen, so wurde dem Elben jetzt erst wahrlich bewusst, wie der Verlust seines ältesten Sohnes an Thranduils Persönlichkeit nagte. Wie ein verbitterter, gekränkter Mann wirkte er auf Haldir, kaum noch königlich. Er war alt geworden.

Nicht von seinem Äußeren her, versteht sich, aber innerlich starb der König Eryn Lasgalens und verblasste und dies erfüllte Haldir mit einer tiefen Traurigkeit.

„Ich möchte aufrichtig Euch gegenüber sein, Haldir, denn Ihr ließet die gleiche Ehrlichkeit mir zu Teil werden", Haldir hielt den Atem an aus Furcht vor dem, was folgen würde, „Ich gedenke nicht mehr lange an diesem Ort zu verweilen. Der Hain, den ich so lang behütet habe, verwildert nach und nach, ganz gleich, wie stark das Bemühen meines Volkes auch sein mag. Ich werde mit meiner Tochter in den Westen ziehen"

„Und Euren Sohn lasst Ihr einfach so im Stich?", voller Entrüstung entflohen die Worte seinem Mund, ohne dass Haldir richtig hatte nachdenken können, wie respektlos seine Rede erklingen musste. Grünwalds König wand sich mit wütend funkelndem Blick zu dem Galadhrim um, so dass sein langer, dunkelbrauner, fast schwarzer Mantel, in welchen goldene Stickereien eingearbeitet waren, richtungslos um seine schlanke Figur wogte. „Ich bin nicht derjenige gewesen, der sich vor seiner Verantwortung davon gestohlen hat. Wagt es nicht, mir vorzuwerfen, er würde mir gleichgültig sein, aber Legolas hat mir bereits mehrmals bewiesen, dass er alt genug ist, um sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Wenn er meiner Hilfe so sehr bedurfte, warum ist er nicht selbst hier erschienen? Warum ist er so feige und tritt mir nicht persönlich unter die Augen?", in Thranduils blauen Augen flammte eine Emotionalität auf, die Haldir noch nie zuvor zu sehen geglaubt hatte. „Weil er noch nicht weiß, dass er Eure Hilfe benötigt", versuchte Haldir zaghaft zu erklären, begegnete damit allerdings nur dem wachsenden Unverständnis des elbischen Herrschers.

„Ihr sagtet, er hätte um Beistand gebeten", zischte Thranduil nun ungeduldig, seine sonst so ruhige Miene war wie eine Maske von seinem Antlitz gewichen und entblößte nun seine wahren Gefühle. Haldir zwang sich, sich vom Übermut des Königs nicht übermannen zu lassen und ruhig zu bleiben. Langsam schüttelte er den Kopf und erhob sich endlich aus seiner knienden Position, bevor er sagte: „Ich sagte, er bräuchte Eure Hilfe, nicht, dass er sie angefordert hätte." Sacht zog er das Buch aus dem Beutel, den er vorsorglich in seinem Mantel verstaut hatte, ging in kleinen Schritten auf Thranduil zu und verbeugte sich vor ihm, ehe er ihm das Schriftstück entgegenstreckte.

„Im Grunde schickt mich Königin Arwen von Gondor", begann er dann leise, fast schien er ängstlich zu sein, das Thema Enkelkind anzuschneiden, doch wusste Haldir, dass es unausweichlich war, auf die Kinder und insbesondere Filegon zu sprechen zu kommen.

Legolas' Vater erwiderte zunächst nichts, starrte nur wortlos auf den dicken Einband des Buches, den er in seinen geschickten Händen hielt. „Ich habe keine Zeit für derartige Kindereien, Haldir...Ihr verschwendet meine Zeit", der Elb wollte Haldir das Buch zurückgeben, doch dieser gab sich widerspenstig. „Meint Ihr, dass Euer Sohn auch Zeitverschwendung ist?", der lorische Hauptmann wusste, dass er sich mit seiner gewagten Aussage auf gefährliches Glatteis begab, aber um den Starrsinn von Legolas' Vater zu brechen, musste er jedes Risiko eines verbalen Fehltritts eingehen. So schnell würde er sich nicht geschlagen geben, allein um Legolas' Willen. „Zügelt Eure Zunge, Haldir, ich warne Euch!", knurrte Thranduil erzürnt, weniger über den Sinngehalt der Worte des Elben, sondern vielmehr darüber, dass dieser Recht zu haben schien. Seines Stolzes wegen wich er wieder einer Annäherung zu seinem Sohn aus.

Haldir hielt es für besser, zunächst Ruhe zu bewahren, die Gefechtsstellung jedoch beizubehalten. „Was soll in einem Buch geschrieben stehen, was eine Gefahr für meinen Sohn darstellen könnte?"

Haldir triumphierte innerlich, denn er hatte einen ersten Erfolg errungen im Kampf gegen den unüberwindbaren Stolz des Königs. „Es erfolgt einer längeren Erklärung, mein König." Thranduil hob den Blick, seine blauen Augen trugen einen leichten Glanz, in ihnen wurden die goldenen Lichter der Kerzen widergespiegelt. „Ich höre", sprach Thranduil, sich auf seinem Thron niederlassend und Haldir deutend, sich auf einen der samtenen Polster zu setzen, welche in schmalen Streifen zu beiden Seiten des Thrones aufgestellt worden waren und alleengleich ordentliche Reihen bildeten. „Der Sohn des Königs hat sich mit...einigen Gefährten...auf eine waghalsige Reise begeben...in die Gegend von Rhûn", begann Haldir noch recht unschlüssig und Thranduil hob die schmale Braue. „Es geht also doch nur um einen Ersuch von Elessar, nicht um Legolas", seufzte der Elbenfürst fast enttäuscht, doch Haldir schüttelte mit dem Kopf. „Nein, mein Herr", warf er ein, „die Sache ist die, dass er mit König Elessar auf der Suche nach...nach den Kindern ist..."

„Worauf wollt Ihr hinaus, Haldir?", fragte Thranduil, als er die Unsicherheit in der Rede des lorischen Elben bemerkte. „Legolas' Sohn ist unter den Gefährten Eldarions, des Prinzen von Gondor", gestand Haldir letztlich und beobachtete die genaue Reaktion Thranduils. Der König fühlte sich, als hätte man ihm soeben ein Messer hinterrücks in den Leib gerammt. Er atmete merklich schwerer, bleicher schien sein Angesicht zu werden mit jedem vergehenden Augenblick.

„Wie...wie...wie meint Ihr das... Legolas' Sohn?" Haldir hörte den Vater seines Freundes zum ersten Mal vor Fassungslosigkeit stammeln. „Ihr...Ihr habt einen Enkelsohn, Euer Hoheit" Wie gut es doch war, dass Thranduil zu jenem Zeitpunkt saß. Andernfalls wäre er schlicht und einfach in sich zusammengesunken, seine Beine hätten schier ihren Dienst aufgegeben.

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Lange konnten sich die Kinder nicht in den Höhlen aufhalten. Zu stickig war die Luft, zu düster und bedrohlich die schattigen und versteckten Winkel des Felsens, dass man sich nicht sicher sein konnte, ob eine Gefahr hinter seiner steinernen und rissigen Haut lauerte. Filegon, der noch am besten in der gähnenden Schwärze sehen konnte, tastete sich behutsam voran. Spärlich nur erreichte das Tageslicht die hintersten Winkel der Felsspalte. „Meinst du, dass wir die Pferde die ganze Zeit über schutzlos draußen stehen lassen können?", fragte Tari und Selina schaute sich begeistert um, als die Stimme ihres Freundes an den kühlen Wänden abprallte und ihr Echo weithin in die Tiefe vor ihnen hallte. Naru, der rege an allem schnüffelte, was ihm in den Weg kam, blieb ein Stück weit zurück. „Wir bleiben ja nicht lang hier drin, Tari. In der Zwischenzeit wird schon nichts passieren", sprach Aragorns Sohn beschwichtigend und Filegon drehte sich zum Ausgang um. Dem Einfallswinkel des Sonnenlichts nach zu urteilen war die Mittagsstunde unlängst vorübergezogen.

„Wir sollten erst die Größe dieses Einganges ausmachen und sicher gehen, dass wir hier ein Lager aufschlagen können, ohne gleich den nächsten Schwierigkeiten ins Auge zu sehen", ergänzte Filegon, „Heute werden wir noch nicht mit der Suche nach Jolly beginnen, so dass wir die Tiere getrost grasen lassen können"

„Du denkst also nicht, dass hier jemand...nun ja... Unerwartetes vorbeikommt?", wollte Tari wissen und wäre Eldarion fast auf die Fersen getreten, weil er den abrupten Stillstand des Prinzen nicht erwartet hatte. „Zakwa und Reevo?", nannte Eldarion das Kind beim Namen und Tari zuckte zusammen und brummte in sich hinein. Wann immer diese beiden Namen fielen, beschlich Tari ein unangenehmes Schuldgefühl. „Ich glaube, wir haben einen großen Vorsprung...außerdem ist es gut möglich, dass das Unwetter einen Teil unserer Spuren verwischt hat", beantwortete der Elb schließlich Taris Frage. „Autsch!", stieß Selina zur Überraschung aller laut aus. „Was ist? Hast du dir wehgetan?", fragte Filegon, der sich zu dem kleinen Mädchen, das direkt hinter ihm herlief, umgedreht hatte. Sie zeigte ihm ihre Handfläche, in deren Mitte eine schmale Risswunde klaffte, aus der im Bruchteil einer Sekunde dickes, dunkelrotes Blut sickerte.

„Die Steine sind so scharf!", wimmerte sie und betrachtete mit starrem Blick ihre geringfügige Verletzung. „Hab dich nicht so, Kleine, so tief ist der Schnitt doch gar nicht", tröstete Tari das Kind, worauf Selina empört an ihn gewandt sagte: „Woher willst du das wissen, das ist doch so dunkel hier drin, dass du sogar Eldarion auf die Hacken latschst!", quengelte sie, Taris Augen verengten sich zu kleinen Schlitzen, als er dem Mädchen böse Blicke zuwarf und Eldarion lachte nur amüsiert. Einzig Filegon verharrte still an Ort und Stelle, hob die Hand fast wie zum Gruß in die Höhe, um den anderen zu deuten, dass sie ruhig sein sollten. „Sshhh!", forderte er zischend, „hört ihr das?"

Die Kinder hielten den Atem an und lauschten angestrengt. Zuerst glaubten sie, es wäre ein Luftzug, der, vom Felsengewölbe eingeschlossen, unheimliche Klänge verursachte, doch die Stetigkeit des Geräusches sprach gegen diese Theorie. Vielmehr glich es einem Kratzen und einem schroffen Klopfen, einem Scharren innerhalb des steinernen Massivs. „Was kann das sein?", flüsterte Filegon, der in seinem Leben noch nie ein ähnliches, monotones Pochen vernommen hatte. Der Klang drang bis an sein Herz vor und ließ ihn erschauern. „Vielleicht ist es ein Raubtier...Raubtiere wittern Blut, Selina. Mag sein, dass ein Bär dein Blut riechen kann und nun Appetit auf uns verspürt", sprach Tari, um Selina Angst einzujagen, was ihm natürlich problemlos gelang. Jollys Schwester klammerte sich furchtvoll an Filegons Mantel, versteckte ihr Gesicht zum Teil hinter dem undurchsichtigen Stoff, nur mit einem Auge schielte sie in die Dunkelheit und an Filegon vorbei.

„Bären essen doch Honig!", protestierte sie, aber ihre fiepende Stimme verriet ihr Unbehagen. „Nicht, wenn sie zu lange in Höhlen wohnen und hungrig genug sind", murmelte Tari in verschwörerischem Ton, so dass sich Selina nicht mehr nur an dem Mantel, sondern auch an dessen elbischen Träger festklammerte. „Selina, lass mein Bein los, hier gibt es keine Bären", sagte der Elb und tätschelte ihren Kopf, wovon sich die junge Dame allerdings nicht beruhigen ließ, „Außerdem fressen Bären nur freche, ungehobelte Jungen", fügte Filegon letztlich hinzu, dabei einen alles sagenden Blick auf Rufus' Sohn werfend. „Selber ungehobelt", fauchte der Rotschopf. „Wovon könnte dieses Geräusch nur stammen?", fragte Eldarion leise, sich an Filegon, der durch Selinas feste Umklammerung noch immer bewegungsunfähig war, vorbeischiebend. Er streckte den Kopf ein wenig vor, hielt sich mit einer Hand an der rauen Felswand fest.

„Klingt fast wie Hämmern...nur nicht so laut", stellte der Prinz nach kurzer Überlegung fest. „Woraus man schließen kann, dass es aus größerer Entfernung zu uns vordringt", endete Filegon die Überlegung seines Gefährten. Wie in Trance standen die Vier beieinander, nur das leise Kratzen von Narus Pfoten schwang mit dem seltsamen Geräusch mit. Der Thronfolger Gondors wagte weitere Schritte nach vorn, ohne dabei von der Halt spendenden Wand abzulassen.

„Eldarion, sei vorsichtig, nicht, dass du irgendwo abrutschst", warnte Filegon und wie ein böses Omen gab Naru unerwartet Laut, sein Bellen durchschnitt die stickige Luft wie die Klinge eines Schwerts und es trug sich zu, dass Eldarion genau in jenem Moment das Gleichgewicht verlor und an einem steilen Abhang aus Geröll, den keiner von ihnen erspäht hatte, mit dem Fuß abglitt und stürzte. Staub wurde aufgewirbelt und erstickte die erschrockenen Ausrufe der Kinder, Selina und Tari begannen zu husten, wobei der Junge mit einer Hand die Wolke aus feinstem Sand fortzuschlagen versuchte, mit der anderen Naru am Nackenfell packte. „Eldarion!", schrie Filegon entsetzt, als kein Laut mehr zu ihnen hinaufdrang. Selina weinte, bohrte ihre Finger tief in den Oberschenkel des Elben, der Mühe hatte, sie sanft von sich zu weisen, um Eldarion zu Hilfe zu eilen. Zusätzlich musste er darauf achten, nicht selbst hinabzurutschen. Angestrengt versuchte er, den Rand des Grabens zu erblicken, immer wieder Eldarions Namen ausrufend.

Naru bellte erneut und Tari packte ihn fester: „Aus, Naru, sei still!"

„Bring ihn besser nach draußen, Tari!", wies ihn Filegon an, welchem es gelang, Selina in die Arme zu heben. „Und nimm Selina am besten gleich mit...sieh, ob du irgendetwas findest, das uns als Seil dienen könnte!", kalkulierte der Elb schnell ein, übergab das schluchzende Kind in Taris Arme, der unter dem Gewicht des Mädchens kurz in die Knie sank, dann aber langsam in Richtung Ausgang zurückging.

„Eldarion!", rief Filegon, umfasste krampfhaft einen Felsvorsprung, darauf gefasst, dass das uralte Schiefergestein in jedem Augenblick zerbröckeln könnte. Behutsam ließ er sich in eine hockende Position nieder, tastete mit der rechten Hand über den schmutzigen Untergrund, bis seine Finger eine deutliche Absenkung des Geländes spürten. Ein tiefer Graben tat sich vor ihm auf, schwarz wie die Nacht und unsichtbar für ein jedes unachtsames Auge. Filegon schalt sich gedanklich selbst dafür, nicht aufmerksam genug gewesen zu sein. „Eldarion", wiederholte er mit verzweifelterem Ton, Angst übermannte ihn, dass der junge Prinz in unerfindliche Tiefe gestürzt und nun schwer verletzt oder gar tot war. Filegon lehnte sich vornüber, suchte mit panischer Angst den Schlund des Abgrundes mit den Augen ab, nur um ein Schwindelgefühl von der Undurchdringlichkeit des Nichts zu verspüren und beinahe den Halt zu verlieren. Hier unten herrschte die Nacht, rebellierte gegen die Gesetze der Natur, die einen beständigen Wechsel von Licht und Dunkelheit vorschrieben, und denen jedes Individuum gebeugt war. Jedes, abgesehen von der Materie der Finsternis selbst, die alles zu verschlucken wusste und nur widerwillig das wieder preisgab, das sie mit ihren gierigen Krallen erhascht hatte.

Ein leises, erschreckend schwaches Stöhnen drang aus dem Dunkel hervor und Erleichterung nahm die Last von Filegons Herzen. Eldarion lebte und schien nicht ganz so weit hinabgestürzt zu sein, wie der Elb anfangs befürchtet hatte. Die scharrenden Geräusche setzten sich ohne Unterlass fort. Niemand, wenn diese Klänge denn tatsächlich von lebendigen Wesen verursacht wurden, konnte sie also hören. Tari kam schnell wieder herbeigelaufen, strauchelte fast noch und drohte hinzufallen in seiner Hektik.

„Ich habe nichts gefunden, was als Seil nutzbar wäre...aber ich habe einen recht robusten Stock...damit könnten wir ihn hochziehen", keuchte Tari außer Atem, nachdem er sich neben dem Elben niedergelassen hatte. Er reichte dem Elben den Ast eines der wenigen, verkümmernden Bäume, den Filegon durch starken Druck und die Versuche, ihn zu zerbrechen, auf dessen Festigkeit überprüfte. Wer weiß, ob er überhaupt in der Lage sein wird, sich daran festzuhalten´, fiel es Filegon plötzlich ein, doch er verdrängte diesen Gedanken, weil er wusste, dass er schnell handeln musste. Tari war vor lauter Schreck ganz kreidebleich geworden. Es schien fast, als trug er eine Maske aus Porzellan, so hell stach seine Haut aus dem finsteren Schwarz der Höhle heraus. „Gut, Tari. Selina und Naru...?"

„Sind beide in Sicherheit draußen...hab Naru befohlen, bei ihr zu bleiben", sprach Tari in aller Eile, aber in einem fast militanten, untergebenen Ton. „Wenn wir nur mehr Licht hätten", dachte Filegon laut, als er den Grabenrand umfasste und in den bodenlosen Schatten hinabblickte, „Ich kann ihn kaum erkennen" Tari biss aus lauter Nervosität an seinen Fingernägeln herum, als er über Filegons Schulter hinabschaute. „Ist er...ich meine...hast du etwas...hat er irgendwas gesagt?", fast hysterisch klang Taris Stimme und Filegon ahnte, dass der Junge unter einer Art Schock stehen musste. Sanft, aber bestimmend umfasste er mit beiden Händen die Schultern seines Freundes und schüttelte ihn sacht. „Ganz ruhig, Tari, hörst du? Ich habe ihn gehört...er ist vielleicht nicht bei Bewusstsein, aber er ist am Leben...hörst du?", die letzten Worte, wiederholte er mit Nachdruck, zwang Tari dazu, ihm in die Augen zu schauen und nicht in den Abgrund.

„Wir müssen zusehen, auf irgendeine Art und Weise Feuer oder anderweitig Licht zu erzeugen. Erst dann kann ich zu ihm hinabklettern!", sprach der Elb dann weiter. „Du willst da auch runter?", Taris Stimme zitterte. Jegliche Tapferkeit, die er je zu haben vorgegeben hatte, schien aus seinem Wesen gewichen zu sein.

„Ich glaube kaum, dass Eldarion fähig dazu sein wird, von allein wieder hier herauf zu spazieren", obwohl er selbst fast vor Sorge umkam, belehrte sich Filegon im Geiste immer wieder, dass er die Nerven behalten und seinem Freund helfen musste. „Das Tageslicht reicht wohl kaum aus, um den Innenraum der Höhle auszuleuchten...aber warte...mein Vater hat mir beigebracht, wie man Fackeln herstellt...", voller Eifer erhob sich Tari und lief nach draußen, ohne eine Antwort Filegons abzuwarten. „Eldarion, kannst du mich hören?", rief der Elb seinem wahrscheinlich verletzten Freund zu. Lange, viel zu lange, wenn es nach Filegon ging, erhielt er keine Antwort. Gerade als er aber zum unzähligsten Male seinen Namen rufen wollte, nahm er Eldarions Stimme, die eher einem alten, kranken Mann glich als einem Jüngling wie ihm, schwach und krächzend wahr. „Fi...Filegon?", nur ein Hauch, ein gutturaler Laut, in welchen nicht die Kraft der Stimmbänder mit eingeflossen war.

Ein Lächeln hellte kurzzeitig die angespannten Züge Filegons auf. „Ja, ich bin da, mellon nîn, halte durch. Tari wird gleich wieder da sein und dann holen wir dich wieder hoch...", sagte er, da er nun selbst etwas ruhiger wurde, in entspannterem Ton. Noch immer konnte er kaum Konturen im Dunkel ausmachen, sein eigener Schatten, der nur schwach durch das ihm buchstäblich in den Rücken fallende, trüber werdende Licht erzeugt wurde, ward ihm zum Hindernis geworden. Entfernt drang Narus Winseln und Selinas Weinen an sein Ohr und er drohte, von der eigenen Aufruhr überwältigt zu werden, hätte er nicht Eldarions gleichmäßigen, wenn auch nur stoßweise kommenden Atem wahrgenommen.

„Kannst du dich aufrichten, Eldarion?", fragte er. Es erschien ihm als wichtig, den Prinzen bei Bewusstsein zu halten, solange Tari mit der Fertigung von Fackeln beschäftigt war, wie auch immer jener das anstellen wollte. „Es...es tut so weh", Filegon erschrak, als er glaubte, den sonst so beherrschten Königssohn weinen zu hören. „Was tut dir weh?", rief Filegon mehr aus Affekt als aus Überlegung.

Und fast augenblicklich erwiderte Eldarion schniefend: „Mein Bein...ich...aaahhh", stöhnte er auf und Filegon hörte ihn schwerer atmen, ja, fast keuchte er vor Anstrengung. „Rühr dich nicht, Eldarion, nicht, dass die Schmerzen schlimmer werden!", riet ihm Filegon, so ruhig er noch imstande war, die Worte zu formen, „Wir lassen dich nicht im Stich, mein Freund. Wir holen dich da raus!" Kaum hatte er dies gesprochen, erfüllte der süßliche Geruch von Harz die Höhle, flackernde, kleine Lichter glommen auf und verwandelten Nacht wie durch Zauberhand in Dämmerung. Als sich Filegon umdrehte, sah er Tari mit blutender Wange, zerrissenem Hemd und einer brennenden Fackel in den Händen vor sich stehen. Selina stand zitternd neben dem größeren Knaben, auch sie hielt eine Fackel fest umschlossen. „Tut mir leid, dass es so lange dauerte, aber bis ich das Baumharz entzünden konnte, musste ich mir noch so einige Splitter in die Hände jagen"

Filegon war erstaunt über die Fertigkeiten seines Kameraden – er hatte einfach sein Hemd zerrissen, die Stofffetzen um zwei weitere, schmalere Äste gewickelt und mit flüssigem Baumharz, das er aus den gesunden Stämmen der wenigen Bäume gewonnen hatte, getränkt. Durch Reibung geschwind ein Feuer entzündet und schon waren mit Leichtigkeit zwei so wertvolle Fackeln entstanden. „Selina sollte lieber...", wollte der Elb einwenden, aber Tari schnitt ihm das Wort ab: „Sie hat darauf bestanden, uns zu helfen und du weißt ja, sie ist das einzige Mädchen, bei dem ich auch mal nachgeben kann!"

„Weil ich dich sonst verhauen würde!", schniefte Selina, die Augen noch tränennass, doch zu beschämt, um tatenlos vor dem Höhleneingang auszuharren.

„Nun gut...stellt euch in etwa zwei Fuß vor den Abgrund hin...aber gebt Acht, dass ihr nicht auch noch ausrutscht...der Sand ist tückisch...ich werde zu Eldarion hinabklettern", fasste Filegon den Plan zusammen und begleitet vom andauernden Klopfen und Schnarren, machten sich die Kinder ans Werk, ihren Freund aus seiner misslichen Lage zu befreien... .

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Legolas wusste nicht, wie lang sein Mund vor lauter Fassungslosigkeit offen gestanden hatte, aber die Zeit war ausreichend gewesen, um seine Mundhöhle vollkommen auszutrocknen. Lalaithwen fand nicht den Mut, ihm in die Augen zu schauen. Stattdessen hielt sie ihre Lider immer noch fest verschlossen und das Haupt auf die Brust gesenkt. Der Elb starrte sie an, während tausende Fragen durch seinen Kopf schossen, doch vermochte er keine einzige auszusprechen, so schockiert war er. Wie konnte Daelior es nur wagen, Lalaithwen zu küssen? Und was ihm nur noch mehr Kopfzerbrechen bereitete – wie hatte seine Verlobte dies zulassen können? „Wieso...?", flüsterte er mit rauer Stimme, die nicht den Schmerz, den er empfand, zu verbergen wusste. „Ich weiß es nicht...ich...ich hätte spüren müssen, was er für mich fühlt...er...er sprach von Schicksal und...", sie brach ab, rang mit sich selbst und schaute ihrem Geliebten endlich in die Augen.

Unverständnis, Wut und Enttäuschung reflektierten seine Augen aus dem Innersten seiner Seele. „Nein...ich meine, wieso? Wieso hast du überhaupt zugelassen, dass er...", Legolas konnte den Satz nicht zuende formulieren, weil sein Herz vor Rage und Verbitterung gegenüber Daelior in Flammen stand. Noch nie, so wusste Legolas mit Sicherheit, hatte er sich so gefühlt. Aber das mochte an der Liebe zu Lalaithwen liegen – mit ihr empfand er alles intensiver – Glück, Freude, Lust...aber auch Trauer, Schmerz und Wut. Es war ein Wechselbad der Emotionen, aus dem es für den sonst so souveränen, selbstbeherrschten Elbenprinzen kein Entkommen gab.

„Legolas, es ging alles so schnell, glaub mir! Ich...ich war viel zu überrascht, als dass ich schneller hätte reagieren können", versuchte sie ihm zu erklären und hoffte nur, dass er nicht laut werden würde, damit die anderen, und ganz besonders Daelior, nichts davon hören mussten, „ Er hat mich geküsst und nicht andersherum.", ergänzte sie schließlich, weil sie fürchtete, Legolas könne glauben, sie habe Daeliors Kuss erwidert. „Zu einem Kuss gehören immer Zwei, Lalaithwen...", murmelte Legolas tonlos, das tiefe Blau seiner Augen durchbohrte ihr Bewusstsein auf der Suche nach der Wahrheit, schimmerte im Sonnenlicht wie ein bodenloser, reiner, unberührter See. „Was wirfst du mir vor?", fragte sie kühl, verbissen darauf wartend, dass Legolas sich beruhigen würde. „Ich hätte das nie und nimmer von dir gedacht...", war seine einzige Antwort, aus der pure Enttäuschung sprach.

„Legolas, ich sagte dir doch schon, dass ich ihn nicht küsste...hör mir doch zu!", sie drängte ihr Pferd dazu, schneller zu traben, um ihren Geliebten einzuholen, der sich entrüstet von ihr gelöst hatte. „Ich habe genug gehört...", knurrte er verletzt, das wunderschöne Gesicht von ihr abgewandt.

„Ich habe es dir nicht sagen wollen, weil ich wusste, dass du so reagieren würdest...Legolas!", redete sie weiter auf ihn ein, wobei ihre Stimme einfach lauter werden musste, so dass sich die ersten Gefährten neugierig zu dem Paar umwandten. „Legolas, was soll das... rede mit mir", forderte sie und die Elbe kam sich vor, als versuchte sie ein bockiges Kind zu bändigen, aber nicht mit ihrem fast dreitausend Jahre alten Verlobten ein vernünftiges Gespräch zu führen. „Was willst du von mir hören? Ist schon in Ordnung, Laith, kann ja mal vorkommen, dass dir der nächstbeste Elb schöne Augen macht und du schwach wirst´?" Langsam wich die Verzweiflung in Lalaithwen dem Ärger über die grobe Wortwahl ihres Verlobten. „Ich bin nicht schwach geworden, Legolas", brachte sie unter zusammengepressten Lippen hervor, einzig das Beben in ihrer Stimme verriet ihren Gemütszustand. „Liebst du mich, Laith?", fragte er ungewohnt heiser. „Warum fragst du so etwas?"

„Antworte einfach", bat er, seine Stimme verlor mit jeder gesprochenen Silbe an Kraft. Ohne dass sie es gewollt hatte, hatte sie ihn heftig verletzt, hatte in so kurzer Zeit sein Herz zum unzähligsten Mal dem Brechen nahegebracht. „Ja", sagte sie mit fester Stimme und ihre Antwort entsprach der reinen, unverfälschten Wahrheit. Fast glaubte sie, so etwas wie Erleichterung in seinen Zügen zu erkennen, als er sich ein weiteres Mal von ihr abwandte. Doch ehe er weiter nach vorn reiten konnte, bekam sie seinen Mantel zu fassen und hielt ihn so zurück. „Würde ich dich nicht lieben, hätte ich es nie und nimmer für nötig gehalten, dir gegenüber ehrlich zu sein", versicherte sie ihm und er schenkte ihr ein schmales, auf beängstigende Art und Weise kaltes Lächeln, bevor er ihr entgegnete: „Aber du hast gezögert, bevor du es mir erzählt hast, Laith. Und das ist es, was mir Angst macht"

Er hatte Angst? Wovor? Dass er sie verlieren könnte an Daelior? Hegte er wahrhaft Zweifel an ihrer Zuneigung zu ihm? Sie schaute ihm stumm und erschrocken hinterher, als er geschwinden Trabs in die Vorhut ritt. Wo wollte er hin? Nachdenken? Oder wollte er sich Daelior vorknöpfen, der ganz an der Spitze als ihr Führer ritt?

Lalaithwen hoffte, dass Legolas letzteres nicht einmal in Betracht zog... .

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Seine geschmeidigen, blassen Hände breiteten sich um die Armlehnen des Thrones aus, verkrampften und entspannten sich in abwechselndem Spiel. Die Rubine, die in zierlichem Muster in das feste Buchenholz eingefasst waren, leuchteten geheimnisvoll und bedrohlich zugleich, wie brennende Höllenglut mochten sie dem unwissenden Auge erscheinen. Haldir wusste nicht, ob es ein gutes, oder doch eher schlechtes Zeichen war, dass Thranduil in Gedanken versunken auf seinem Herrschersitz ruhte, seine blassen Züge wirkten beinahe wächsern im flackernden Kerzenlicht.

Der lorische Elb hatte dem König so gut er konnte dargelegt, welche gefährlichen Folgen ein Eindringen der Kinder in das Siedlungsgebiet der Ostlinge haben könnte und dass Aragorn gleichsam wie Legolas der Bedrohung eines Gefechtes ins Auge sehen musste, für welches sie auf keinen Fall gerüstet waren. Nachdem der elbische Herrscher jedoch angehört hatte, dass er bereits Großvater war, vermochte er seine Aufmerksamkeit kaum noch auf Haldirs Worte zu lenken. „Wie heißt er, Haldir? Wie lautet der Name meines Enkelsohnes?", murmelte der König leise, sein Blick war starr, fast gläsern. „Filegon, mein Herr. Er heißt Filegon", berichtete der Elb und als Thranduil den Namen leise vor sich hinmurmelte, ansonsten aber wieder verstummte, wagte er es, sich zu räuspern: „Mit Verlaub, Euer Majestät...aber was gedenkt Ihr zu tun? Werdet Ihr Eurem Sohn helfen?"

Lange erhielt Haldir keine Antwort, einzig das leise Rauschen der Bäume, weit über ihnen auf der Oberfläche, füllte den Thronsaal aus. „Mein Herr?", fragte Haldir, so dass Thranduil aus seinen Gedanken gerissen wurde. „Ich muss darüber nachdenken, Haldir. Ihr...Ihr seht furchtbar aus. Was ist Euch zugestoßen? Eurem Aussehen nach zu urteilen hattet Ihr eine lange und anstrengende Reise. Ich gestatte Euch, hier zu nächtigen und Euch ein wenig auszuruhen", mit diesen kargen Worten erhob sich der König, sein Mantel umspielte seine dünnen, flinken Beine, kreisförmige Schatten huschten über die kühlen Steinplatten.

„Verzeiht, wenn ich forsch erscheine, aber es ist mir ganz gleich, wie anstrengend meine Reise war. Ich bin so schnell geritten, wie es mir möglich war, um Euch um Hilfe zu bitten. Das einzige, was ich von Euch fordere, ist eine Antwort!", sagte der Galadhrim, ein herausforderndes Funkeln lag in seinen hellen Augen.

Er wusste, dass Thranduil diese ungewöhnliche Nachricht erst einmal verarbeiten musste, aber er wollte nicht diesen harten Weg auf sich genommen haben, nur um fruchtlose Verhandlungen zu führen und am nächsten Morgen ohne Ergebnis und Unterstützung zurückzureiten. Er dachte an Arwen, wie sie hoffnungsvoll und bangend in Imladris auf die Wiederkehr ihres Gemahls wartete. Nein, er durfte nicht zulassen, dass Thranduil diese Hoffnung zerschlug und sich einfach von all den Problemen, die er mit Legolas auszufechten hatte, abwandte. „Es geht um Eure Familie, Euer Hoheit. Lasst Euren Stolz nicht so hoch lagern, dass Eure eigenen Kinder sich dem unterordnen müssen, was Euer Wille ist. Ja, Legolas hat sich einst Euch widersetzt, aber nur, weil er auf sein Herz gehört hat. Und die Frau, für welche er seine Heimat zurückgelassen hatte, hat ihm einen Sohn geschenkt. Glaubt nicht, dass sie Legolas unglücklich macht. Und selbst wenn Ihr Unmut ihr gegenüber verspürt, Euer Enkelsohn ist unschuldig und hat nichts damit zu tun, wie sehr Euch Legolas auch enttäuscht haben mag"

„Darum geht es nicht", stritt Thranduil harsch ab und verriet sich dabei selbst, „Aufgrund eines bloßen Verdachts einer kriegerischen Bedrohung verlangt Ihr von mir, mit den restlichen Männern, die noch in diesen Gefilden leben, gen Rhûn zu ziehen?", seine gebieterische Stimme hallte an den hohen Wänden des Palastes wider und war mit Sicherheit auch auf dem breiten, von einem dunkelroten Teppich bedeckten Flur mehr als deutlich hörbar. Haldir bekam das Gefühl nicht los, als spräche er mit einer Wand: „Was ist Euch lieber, mein Herr? Lieber unnötig Männer einer bestehenden Gefahr wegen aussenden oder den Leichnam Eures Enkelsohnes in den Armen halten, nur weil Ihr nicht eingreifen wolltet?"

„Untersteht Euch, solch einen Ton mir gegenüber verlauten zu lassen!", wies ihn Thranduil in seine Schranken. „Was macht Euch so wütend? Die Tatsache, dass ich die Wahrheit spreche? Werdet Ihr Legolas helfen, ja oder nein?"

Thranduil mochte es nicht, dass Haldir ihn wie ein wehrloses Beutetier in eine Ecke zu drängen versuchte. „Ich sagte schon, dass ich morgen entscheide. Wenn Ihr Euch so lange nicht gedulden könnt, könnt Ihr gern wieder aufbrechen, doch dann ist Euch meine Unterstützung mit Sicherheit versagt!", Thranduil konnte sich nicht erinnern, wann er sich zuletzt so aufgeregt hatte. Haldir senkte das Haupt, musste sich geschlagen geben, denn von der Entscheidung des Königs hing alles ab. Wenn er sich erneut gegen ihn stellte, wurde die Gefahr nur noch größer, dass Thranduil ihn abwies. „Ifideè!", rief der König unter Eiche und Buche dann erhaben und der gerufene Elb betrat kurz darauf den Thronsaal, einen unsicheren und auch vorwurfsvollen Blick auf Haldir richtend. Vermutlich hatte er das gesamte Gespräch mit angehört.

„Führt Haldir in eines der Gastgemächer", befahl Thranduil streng, keine Widerworte duldend. An Haldir selbst gewandt sprach er: „Morgen gebe ich nach reiflicher Überlegung meine Entscheidung bekannt, insofern Ihr noch warten könnt"

Mit zusammengebissenen Zähnen ließ sich Haldir von seinem Freund in das für ihn vorgesehene Gemach führen. Nie hatte sich der Elb hilfloser gefühlt als während der Stunden dieser schier endlosen Nacht. Thranduil verfolgte mit unruhigem Blick, wie Haldir seinen Thronsaal verließ und sank dann erschöpft seufzend auf seinem Herrschersitz zusammen, rieb sich mit den Fingerspitzen der rechten Hand die Schläfe. Vor wenigen Stunden noch hatte er mit dem Gedanken gespielt, die Vergangenheit endgültig hinter sich zu lassen und mit Viriel in den ewigen Westen zu ziehen und nun? Nun offenbarte ihm Haldir, dass er ein Enkelkind habe und Legolas seiner dringend bedurfte.

Er dachte daran, wie er Tag für Tag vor den Pforten seines Palastes gestanden hatte und auf Legolas wartete. Jetzt ergab sich die wohlmöglich allerletzte Chance, seinen Sohn wieder in die Arme zu schließen, ihm zu verzeihen und gleichsam um Verzeihung zu bitten. Doch Thranduils Gewissen ward von starken Zweifeln geplagt. Schließlich hatte nicht sein Sohn selbst nach ihm gerufen, wer versprach ihm dann, dass er ernsthaft auf eine Aussöhnung mit seinem Vater aus war?

Seufzend schloss der König die Augen, engelsgleich, mochten Menschen sagen, war sein Anblick, friedlich und erhaben wirkte sein Antlitz, obschon er innerlich in tiefste Unruhe gestürzt worden war. Die schmalen Lippen waren leicht geöffnet, sein regelmäßiger Atem glitt über die weiche, rötliche Haut, hauchte Leben in diese gottesgleiche Gestalt. Allein ein leises Klopfen vermochte den König zu stören. „Ja, bitte?", fragte er leise und ein Lächeln hellte seine Züge auf, als Viriel zaghaft ihren Kopf in den geöffneten Türspalt steckte und fragte: „Störe ich, Ada?" Wie konnte seine eigene Tochter so etwas fragen? Für seine Kinder sollte ein Vater stets Zeit haben, selbst wenn er ein König war. „Nein, du störst nie, Viriel", sagte er sanft und sie trat in den Saal, schloss die Tür hinter sich und schaute ihn lange schweigend an.

„Was bedrückt dich?", fragte sie so leise, dass es dem Flüstern des Regens gleichgekommen wäre, der noch wenige Tage zuvor in Sturzbächen auf das Waldlandreich niedergegangen war. „Hat es mit dem Besuch Haldirs zu tun? Ich sah ihn soeben aus dem Thronsaal kommen und er sah recht unerfreut aus", fügte sie noch hinzu, als ihr Vater nicht gleich antwortete.

„Er brachte Nachricht von Legolas", erklärte er und Viriel hielt sichtlich den Atem an, führte die Hände an ihr Herz. „Legolas? Was ist mit ihm?", rief sie aus. Mit wirklich allem hatte sie gerechnet, doch nicht mit einer Nachricht von ihrem Bruder. „Er...er steckt in Schwierigkeiten...nun...nicht direkt er...sondern auch dein Neffe", wisperte er und die Worte, die er aussprach, kamen ihm selbst viel zu surreal vor, zu unwirklich, um der Wahrheit zu entsprechen. Viriel legte den Kopf schief, ihr hübsches Gesicht barg eine Miene des Unverständnisses. „Mein... Neffe?", wiederholte sie zweifelnd und Thranduil nickte müde. Ihm selbst machte diese Neuigkeit noch zu sehr zu schaffen, als dass er die Kraft hätte aufbringen können, seiner Tochter die Umstände genauer zu erklären. „Legolas hat einen Sohn"

Die Worte ihres Vaters versetzten Viriel einen Stich ins Herz. „Wie lange schon?", brachte sie hervor und Thranduil zuckte mit den Achseln. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er nicht einmal das Alter seines Enkelsohnes erfragt hatte. „Alt genug ist er, um in Schwierigkeiten zu geraten", stellte er fest. „Warum hat sich so lange nicht gemeldet? Hält er es nicht für nötig, dass du von seinem Vaterglück erfährst?", Viriel war hörbar verärgert, konnte nicht verstehen, weswegen sich Legolas so von seiner Familie absonderte. „Er hat sich auch jetzt nicht gemeldet, Viriel. Haldir ist auf Bitten von Königin Arwen zu uns gereist. Es besteht der Verdacht, dass sich im Gebirge von Rhûn Böses zusammenbraut. Legolas' Kind ist auf dem Weg dorthin" Die junge Elbenfrau bebte vor innerer Aufruhr. Wenn sie Legolas je wieder gegenübertreten würde, würde sie ihm klar machen, was er seinem Vater angetan hatte und wie viel Kummer er ihm bereitete. „Haldir bittet, dass ich umgehend Truppen sammle und gen Rhûn ziehe"

„Auf bloßen Verdacht?", stieß Viriel aus und Thranduil lächelte schwach. Es war fast beängstigend, wie sehr sie ihm glich. Er nickte und sie seufzte laut, fuhr sich mit einer Hand durch das offene Haar.

„Was wirst du tun?", fragte sie schließlich, doch auch hierauf wusste Thranduil noch keine Antwort. „Ich weiß es nicht" Viriel biss sich auf die Unterlippe, nagte nervös daran. Eine Marotte, die sie sich im Laufe der letzten Jahre angewöhnt hatte. „Folge dem Hilferuf, Vater...", sagte sie und überraschte ihren Vater damit. Gerade von ihr hätte er eine mehr als verärgerte und wenig verständnisvolle Reaktion erwartet. „Tu es für unsere Familie. Vielleicht...vielleicht ist es ein Geschenk Erus, dass wir alle wieder vereint werden sollen. Du kannst nicht bis ans Ende aller Zeit einen Groll gegen Legolas hegen. Denn dafür liebst du ihn viel zu sehr", erstaunt musterte Thranduil seine Tochter. Wie verwunderlich es doch war, wenn die eigenen Kinder erwachsener und weiser sprachen, als ihre Eltern! „Viriel, ich weiß nicht, ob ich kann...ich...", seine Stimme versagte, Tränen wollten in seinen Augen aufwallen, aber er hielt sie mit aller Macht zurück. Der Bruch zwischen Legolas und ihm verletzte ihn so sehr, dass er kaum atmen konnte.

Viriel entging es nicht, dass er so mit sich rang und mit einem traurigen Lächeln auf den Lippen trat sie zu ihm, kniete vor ihm nieder und ergriff seine Hände, die in seinem Schoß ruhten. „Nana hätte nicht gewollt, dass unsere Familie so zerbricht", äußerte sie vorsichtig und Thranduil atmete deutlich hörbar aus. Dann erwiderte er den sanften Druck auf Viriels Händen und nickte.

Die letzte Kerze, welche den Thronsaal erhellte, ertrank in ihrem eigenen Wachs und löschte ihr eigenes, kümmerliches Licht aus. Thranduil hatte eine Entscheidung getroffen.

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Ihre Blicke waren trüb, ausgemergelt wie ihre Leiber. Leer und hoffnungslos schauten ihn die vier Jungen an, als Jolly sich mit Müh und Not aus dem engen Schacht befreite und mit einem dumpfen Geräusch auf dem steinernen Untergrund landete. Sofort hielt er sich den Arm, der durch das geringe Aufstützen sogleich Protest gegen jegliche Art von Belastung erhob, indem er einen brennenden, beißenden Schmerz bis zu Jollys Schulter hinaufsandte. Ein ohnmächtiges Stöhnen war der einzige Laut, den er vorbringen konnte. Einer der Knaben trat zu ihm, ging vor ihm in die Hocke und umfasste ihn mit seinen dürren Armen, um ihm auf zu helfen. „Er scheint hier neu zu sein", sprach der Junge, dessen blondes Haar ganz verdreckt war und über seine knochigen Schultern hinabreichte, „Er muss sich wohl noch an Reißers Schläge gewöhnen", seine Stimme klang seltsam, müde und kraftlos. Und was sollte er tun? Sich an diese harten Schläge gewöhnen? Viel eher würde ihm Reißer das Rückgrat brechen, als dass er sich an so etwas gewöhnen können würde.

Langsam und mit zitternden Knien gelang es Jolly, sich aufzurichten. Er war von den Jungen der größte und, wie es den Anschein hatte, der wohlgenährteste, obgleich man Jolly schon als gertenschlank bezeichnen konnte. „Danke", wisperte er dem Blonden zu, der nur nickte, seine braunen Augen musterten ihn lang, ehe er sagte: „Ich bin Ophédor, das sind Kean, Hawarh und sein Zwillingsbruder Hyon", sagte er und deutete auf die anderen Jungen, die, nicht älter als vierzehn Jahre, ihn umringten und neugierig betrachteten. „Ich bin Jolly", flüsterte Selinas Bruder und schüttelte die Hand Ophédors, wenngleich er das Gefühl hatte, sie würde unter dem Druck seiner eigenen zerbrechen.

„Seit wann bist du denn schon hier?", fragte Hyon und Jolly versuchte, die Tage zu zählen, die er schon in der Gefangenschaft der Ostlinge verbrachte. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, obwohl er, wenn er halbwegs richtig zählte, auf nur wenige Tage zu zählen kam. „Ich weiß es nicht...in der Mine vielleicht zwei Tage", sagte er. „Hier, trink was, du siehst ziemlich durstig aus", bot ihm Kean an und reichte ihm eine zur Hälfte gefüllte Trinkflasche. Und du siehst verdammt hungrig aus, mein Freund´, dachte Jolly, behielt seinen Gedanken für sich und nahm dankend den Wasserbehälter entgegen.

Schweigend schauten ihm die anderen zu, bis sich Ophédor als erster entsann und fast peinlich berührt rief: „Hurtig, wir müssen weiterarbeiten...sonst schaffen wir die Ration nicht!"

In Windeseile hatten die Jungen ihre Werkzeuge ergriffen und hämmerten auf das dunkle Gestein ein. „Welche Ration?", fragte Jolly und schickte sich an, einen der vielen Hämmer zu erwählen, um den anderen zu helfen. Sein Arm rebellierte wild dagegen, aber Jolly empfand es als ungerecht, wenn er sich jetzt schonte und die anderen emsig arbeiten ließ. „Drei Edelsteine", erklärte ihm Hawarh, und unterbrach kurz seine Schläge gegen den Stein, „Wir müssen an jedem Tag mindestens drei Edelsteine finden und vorlegen...sonst..." Jolly schluckte, ehe er sagte: „Sonst was?" Hawarh schwieg plötzlich, als würde er sich der Antwort wegen schämen. „Sonst lassen die uns nicht mehr raus...manchmal geben sie uns auch nichts zu essen oder zu trinken, nicht selten prügeln sie uns", erklärte Ophédor, ohne den Blick von seiner Arbeitsstelle abzuwenden. „So verhindern sie, dass wir uns anderweitig beschäftigen...", murmelte Hyon und Jollys Blick war auf den kleinsten der Burschen gerichtet. Seine hageren Arme waren fast schmaler als der Griff seines Hammers, deutlich sichtbar traten die Rippenbogen aus der bleichen, schmutzigen Haut heraus. Auch ihnen hatte man abverlangt, sich bis auf die Unterhosen zu entkleiden. Wie konnten Menschen nur so kaltblütig sein?

„Wie meinst du das... anderweitig?", fragte Jolly und Ophédor nickte Hawarh zu, bevor er flüsterte: „Zeig es ihm" Hawarh warf einen unsicheren Blick auf seinen Anführer, dann auf Jolly und wieder zu dem blonden Knaben. „Meinst du wirklich? Du kennst ihn noch gar nicht, wer weiß, ob er uns nicht verpfeift!" Ophédor trat auf seinen Freund zu, legte ihm die Hände auf die nackten Schultern und sagte: „Und wenn? Wir werden hier drin so oder so sterben" Jollys Augen traten vor lauter Schrecken aus den Höhlen, er musste sich auf die Unterlippe beißen, um ein Schluchzen zu unterdrücken. „Dann komm", forderte ihn Hawarh nach kurzem Zögern auf und zog ihn mit sich zu einer schmalen Nische im Fels. Jolly konnte sich nur unter größter Anstrengung hineinzwängen und dem wendigeren und kleineren Hawarh folgen. Plötzlich hielt der Junge vor ihm an und deutete auf eine rissförmige Öffnung im Gestein. „Halte deine Hand davor", befahl er in flüsterndem Ton und Jolly tat, wie ihm geheißen.

Er glaubte, all seine Sinne würden ihn täuschen, als er einen minimalen Luftzug verspürte. „Ein Weg nach draußen?", hauchte er atemlos und Hawarh nickte: „Möglicherweise...wir sind uns nicht sicher, aber wir wollen versuchen, uns durchzugraben...", demonstrativ klopfte er gegen die Feldwand, nur um anschließend einen sehnsuchtsvollen Blick in das unbekannte Dunkel über ihnen zu werfen. „Das sieht ja wie ein Kinderspiel aus, da hindurchzukommen...mit dem ganzen Werkzeug"

Hawarh lachte müde und schüttelte mit dem Kopf. „Wie wir schon sagten, Jolly...die sperren uns ein, wenn wir nicht die Ration abliefern...und dann bekommen wir keine Verpflegung. Mit leerem Magen lässt es sich unglaublich schwer arbeiten", versicherte ihm Hawarh und Jolly nickte resignierend. „Aber wir haben eine Chance, hier herauszukommen." Hawarh erblickte das Leuchten in Jollys dunklen Augen und stieß ihm freundschaftlich an die Schulter: „Mach dir lieber keine zu großen Hoffnungen, Kumpel...meine sind schon lange begraben"

Jolly runzelte die Stirn und folgte ihm wieder zurück in den Kessel, stets darauf bedacht, seinen geprellten Arm nicht zu stark zu belasten. „Wie meinst du das? Wie lange arbeitet ihr schon an dem Schacht?" Hawarh sprang geschickt aus der Nische, was von der Routine sprach, mit welcher er anscheinend öfter den Schacht entlang robbte. „Fast schon ein Jahr...und du siehst ja, wie weit wir gekommen sind"

„Wir haben schon seit Wochen nicht mehr an dem Schacht gegraben, weil wir einfach keine Kraft mehr haben...und bevor wir verhungern, suchen wir lieber nach Edelsteinen als nach der Freiheit, denn auch wenn wir frei wären, würden wir nicht länger leben, als hier drin!", sprach Ophédor und Jolly sah die Niedergeschlagenheit, mit welcher sich die Jungen ihrem Schicksal bereits ergeben hatten. „Wie viele Edelsteine grabt ihr aus?", fragte er, einen Hammer ergreifend. „Pro Kopf etwa fünf Edelsteine...wenn wir einen guten Tag haben...manchmal sind es auch nur zwei oder gar keiner...worauf willst du hinaus?", wollte Kean wissen, über dessen Brustkorb sich eine lange, auch im Dunkel deutlich sichtbare Narbe erstreckte. „Ich glaube, ich habe eine Idee", entgegnete ihm Jolly und die Jungen staunten über den hoffnungsvollen Ausdruck in den Augen dieses ungewöhnlichen Neuankömmlings. Keiner von ihnen kannte ihn, aber er bewirkte auf eine unerklärliche Weise, dass sie ihm auf Anhieb vertrauten.

Es mochte sein, dass es daran lag, dass sie sonst nichts mehr hatten, wofür sie hoffen und beten konnten... .

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Als der Abend über den weiten Ebenen Dagorlads dämmerte, ordnete Aragorn auf das Drängen der hungernden Hobbits hin, eine kurze Rast an. Die meisten Gefährten seufzten erleichtert und schwangen sich geschwind aus ihren Sätteln, um ihre Füße durch ein paar Schritte wiederzubeleben. Über die lange Zeit hinweg, in der sie beständig geritten waren, waren ihre Glieder taub und steif geworden, so dass sich ein etwas ulkiger Anblick demjenigen bot, der die müden Reiter gehen sah. Aragorn beriet sich mit Malfor, der eine große Landkarte in den Händen hielt und wahrscheinlich den kürzesten Weg auszumachen versuchte.

Lalaithwen beobachtete angespannt, wie Legolas von seinem Ross stieg und mit vor Zorn funkelnden Augen Daelior ansah, welcher weitab von den anderen Lagor fütterte. Weder der vernarbte Elb noch ihr Verlobter hatten ein Wort mit ihr gewechselt. Gimli stapfte schnaufend zu Lalaithwen und sagte: „Eine Frage, holdes Elbenfräulein", die Wangen des Zwerges waren aufgeplustert, weil er so breit grinste und kleine Fältchen umringten seine Augen, „hast du einen Vorschlag, welches Lied Thíluil und ich zum Besten geben sollen?" Lalaithwen legte die Stirn in Falten, als sie fragte: „Lied? Wofür?" Gimli blinzelte überrascht und sein Lächeln wurde etwas schmaler: „Für die Hochzeit...ich dachte ja schon immer, Gandalf hätte ein schreckliches Gedächtnis gehabt, aber bei euch Elben scheint es auch nicht viel besser auszusehen"

Die letztere Bemerkung überhörte Laith einfach und sagte: „Ich weiß nicht so recht. Ich möchte mich lieber von euch beiden überraschen lassen", in Wahrheit hoffte sie nur noch, dass die beiden überhaupt singen können würden. „So was in der Art hat Legolas gestern auch gesagt...wenn das jeder sagt, haben wir am Ende gar kein Lied und dann...", quasselte der Zwerg frohen Mutes drauflos, wobei er gar nicht bemerkte, dass ihm Lalaithwen immer weniger Aufmerksamkeit schenkte. Als er etwas fragte und sie nur starr an ihm vorbeiblickte, drehte sich Gimli um, um zu erfahren, was der Grund für ihre Abwesenheit war. Legolas ging auf Daelior zu. Und er sah alles andere als gut gelaunt aus... .

„Was macht denn der Junge da? Ich dachte, er hätte sich mit dem seltsamen Fremden vertragen?", brummte Gimli beiläufig. Lalaithwen umfasste krampfhaft den Saum ihres Mantels, knetete den feinen Stoff mit ihren zitternden Fingern. Noch hatte keiner der beiden Männer ein Wort gesagt, doch als sich Daelior zu Legolas umwandte und die Verachtung in dessen Augen erblickte, schaute er nur wissend zu Lalaithwen hinüber. Es war das erste Mal seit dem Aufbruch, dass er wieder ihrem Blick begegnete. Und das, was er ihr mit seinen grünen, leuchtenden Augen sagen wollte, ließ sie unwillkürlich zusammenzucken.

Warum musstest du ihm davon erzählen?´
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Hinabzuklettern stellte sich als komplizierteres Unterfangen heraus, als es Filegon zuvor vermutet hatte. Denn mit dem Lauf der Sonne hatte sich auch der natürliche Lichteinfall in der Höhle verändert. Die Fackeln, die Tari provisorisch hergestellt hatte, spendeten nur klägliches, orange-goldenes Licht, aber immerhin reichte es aus, um dem jungen Elben den Weg zu leuchten. Er musste sich rückwärts hinab begeben, Stück um Stück nach einer Trittfläche suchen, um nicht in die unergründliche Tiefe zu stürzen. Tari stand näher am Graben als Selina, hielt sie eine Armlänge von sich entfernt, damit sie nicht auf den dummen Gedanken kommen konnte, an seine Seite zu treten.

„Siehst du genug, Filegon?", fragte er und erschrak darüber, dass seine eigene Stimme mehrmals widerhallte und geisterhafte Züge annahm. „Ja, gut so, Tari. Wenn du dich weiter herabbeugst, riskierst du es noch, selbst hinunterzufallen!", ächzte der Elb, denn er hatte Mühe, sich an der schroffen, unregelmäßig geformten Seite des Felsens fortzubewegen. Seine Finger bohrten sich in den harten Untergrund, bis sie schmerzten, weiß traten die Knöchel aus seiner leicht vor Anstrengung geröteten Haut hervor. Filegon wagte einen Seitenblick, um Eldarions Position besser auszumachen. Der Prinz hatte wohl Erus schützende Hand in seinem Fall zur Seite gehabt – denn der Abgrund endete nicht etwa an der Stelle, an der Aragorns Sohn nun lag – nein, nur durch unglaubliches Glück im Unglück war der Junge auf einem schrägen Felsvorsprung aufgeschlagen, anstatt in das lauernde Nichts ohne Boden zu fallen. „Eldarion?", fragte Filegon unter hastigen Atemzügen. Selbst für einen Elben bedeutete das Herunterklettern ein großer Kraftakt. Und Filegon ahnte, dass ihm der Aufstieg mit Eldarion auf dem Rücken alles andere als leichter fallen würde.

„Ja, ich bin noch hier...kann mich ja schlecht von der Stelle rühren", sprach er mit all dem Galgenhumor, den er in jener verzweifelten Situation aufbringen konnte.

„Kannst du dich aufsetzen?", fragte Filegon nach, der den Prinzen in einer recht ungünstigen Position auffand. Bei seinem letzten Versuch, sich hinzusetzen, hatte er geweint vor lauter Pein, doch wenn er nicht saß, wäre es schwer für den Elben, Eldarion anzuheben, geschweige denn ihn zu tragen. „Ich kann es zumindest versuchen", entgegnete Eldarion und mit unterdrücktem Stöhnen zog er sich an hervorstehenden Gesteinsplatten in eine aufrechte Sitzhaltung. Die Qualen, die er dabei durchstehen musste, äußerten sich nur in rauen Lauten, die einem Keuchen gleichkamen.

Filegon drehte seinen Kopf, um eine störende Haarsträhne, die sich aus seiner Spange gelöst hatte, aus seinem Gesicht zu streifen. Dann stieg er die letzten Meter zu Eldarion hinab, bis seine leichten, aus einfachem Leder gefertigten Stiefel auf dem unebenen Untergrund Halt fanden. Eldarion war über sieben Meter in die Tiefe gestürzt und es glich einem Wunder, dass er sich bei diesem Sturz nicht das Rückgrat oder den Schädel gebrochen hatte. Mit den Händen stützte sich Filegon an der Felswand ab, der er den Rücken zukehrte und mit wachem Blick den Abstand seiner eigenen Füße zu dem gähnenden Abgrund abschätzte. Kurz glitt ihm sein Fuß aus, so dass er Selina angsterfüllt wimmern hörte. Doch es geschah nichts anderes, als dass sich ein Kieselstein aus dem Geröll löste und mit leisen, klirrenden Geräuschen in den Graben fiel. Eldarion hielt das linke Bein gebeugt, lagerte sein verwundetes Bein darauf und lehnte mit dem Rücken an der Wand, schaute nervös zu Filegon herüber. „Filegon...ich...ich weiß nicht, ob ich...ob ich das schaffe", warnte er den Elben sogleich vor und deutete auf sein blutüberströmtes, rechtes Bein.

„Mach dir keine Sorgen, mein Freund...ich helfe dir. Zusammen können wir es schaffen", sprach Filegon in beruhigendem und ermutigendem Ton. Nachdem er sich endlich zu ihm vorgekämpft hatte, kniete Legolas' Sohn neben Eldarion nieder und begutachtete dessen Wunde. Bei seinem Sturz hatte sich Eldarion das gesamte Schienbein aufgerissen und ein Teil seines Knöchels spießte aus der offenen Verletzung heraus. Filegons schlimmste Befürchtungen erfüllten sich – Eldarions Knöchel war gebrochen und so würde es dem Prinzen unmöglich sein, zu gehen.

„Es tut so weh...so weh", murmelte er immer wieder, ohne die ängstlichen Augen von seinem Bein zu wenden. „Das glaube ich dir. Aber du musst jetzt stark sein! Wir können dich unmöglich hier liegen lassen. Du wirst sehen, alles wird gut!", je öfter er diese Worte sprach, desto weniger glaubte Filegon daran.

Doch Eldarion half es, dass der Elb ihm Mut zusprach. Er nickte, schloss die Augen, um die letzten Kräftereserven anzugreifen, und hievte dann achtsam sein lädiertes Bein von dem gesunden. Tari, der zu ihnen hinabschaute und darauf achtete, dass das Feuer weiterbrannte, litt sichtlich mit seinem Freund. Für Filegon war dieses Manöver mehr als waghalsig. Denn die Schwierigkeit bestand nicht nur darin, Eldarion hochzuheben, ohne ihm größeres Leid zuzufügen, sondern auch darin, das Gleichgewicht auf dem schmalen Felssims zu halten. Der Elb warf einen letzten, abschätzenden Blick in die Tiefe, ehe er sich auf der Stelle umdrehte, so dass sein Rücken Eldarion zugewandt war. Noch immer verharrte er in einer hockenden Haltung. „Versuche, deine Arme um meinen Nacken zu legen", wies er Eldarion an, der sich unter unvorstellbaren Schmerzen zu bewegen versuchte.

„Es geht nicht...es...es...tut so schrecklich weh", Verzweiflung formte das Zittern seiner Stimme. Filegon hörte, wie Selina wieder anfing, zu weinen. „Komm, mein Freund. Beiß die Zähne zusammen! Ich weiß, dass ich viel von dir abverlange und dass es hart ist...aber bei Eru, ich lass dich hier unten nicht im Stich!", Filegon blickte über die Schulter zu dem Jungen hinüber, dessen anmutiges Gesicht von einer Flut aus Tränen überrollt wurde, dann lächelte er ihm sanft zu: „Wenn dich dein Vater so sehen könnte, wäre er mit Sicherheit stolz auf dich, Eldarion!"

Diese wenigen Worte gaben dem Prinzen Kraft und obgleich er Höllenqualen durchlitt, als er langsam auf Filegon zurobbte, bewegte er sich so lange voran, bis er die Arme um Filegons Schultern legen konnte.

„So ist es gut...so ist es gut", sagte Filegon erleichtert und erfreut in gleichem Maße, „Lege dein linkes Bein um meine Hüfte, damit du die Last nicht nur auf deine Arme verlagerst", riet er ihm und Eldarion tat, wie ihm geheißen. „Hältst du dich fest?", fragte Filegon zur Sicherheit nach und der Kehle des Prinzen entwich nur ein leises „Ja". „Ich kann dich nicht festhalten, ich muss klettern...bist du dir sicher, dass du dich halten kannst?", fragte Filegon ein letztes Mal nach und als Eldarion auch dies bejahte, wagte es der Elb, sich langsam aufzurichten. Eldarion unterdrückte die Schmerzensschreie dadurch, dass er sich fest auf die Lippen biss, so dass es nicht lang dauerte, bis frisches Blut aus der empfindlichen Haut quoll. Filegon spürte die erdrückende Last von Eldarions Gewicht auf seinen Schultern, die ihn hinabzureißen drohte. Behutsam hielt er sich an den steinernen Vorsprüngen fest, prüfte, so gut es ihm möglich war, die Festigkeit seiner Anhaltspunkte, die er vor dem Aufstieg ausgemacht hatte.

Mit jeder Bewegung, die er auch noch so sorgsam und rücksichtsvoll ausführte, erreichte ein weinerliches Krächzen des Prinzen das spitze Ohr des Elben. Eldarion drückte ihm fast die Luft ab durch den festen Griff, doch dies war die geringste Sorge, die Filegon hatte. Seine Kräfte schwanden langsam aber sicher und wie seine Muskelkraft erlosch auch das Feuer der Fackeln, bis Filegon nichts mehr um sich herum ausmachen konnte, als den kühlen Fels vor ihm und seinen Freund auf dem eigenen Rücken. „Tari? Selina? Was ist mit den Fackeln?", rief er angestrengt, bemerkte verängstigt, dass seine verkrampften Finger nach und nach den Halt verloren.

„Mist, ich hatte es befürchtet!", fluchte Tari, „Das Harz muss zu trocken gewesen sein...kannst du dich auch so orientieren?"

„Nicht sonderlich gut", presste Filegon hinter zusammengebissenen Zähnen hervor, ehe er sich ein Stückchen weiter nach oben hangelte. „Es ist nicht mehr weit, ich kann euch sehen", rief Tari und Filegon sah, dass er seine Hand nach ihm ausstreckte. „Selina, gib mir deine Fackel", hört er Tari sprechen. „Aber sie ist doch auch runtergebrannt", wimmerte Selina, doch dann schien sie ihm die Fackel, oder was von ihr übrig war, gegeben zu haben, denn Filegon sah die Konturen eines breiten Astes, unweit über sich. „Kannst du das erkennen?", fragte Tari. „Ja", stöhnte Filegon. Seine Muskeln brannten, es war, als zerfräße die Anstrengung sein Gewebe wie hochkonzentrierte Säure. Trotzdem kämpfte er sich weiter hinauf, immer den Ast vor Augen haltend, um den Abstand zum rettenden Plateau besser abschätzen zu können. Als er endlich Taris Arme spürte, die stützend unter die seinen griffen und den Elben samt Prinzen das letzte kleine Bisschen hinaufzogen, konnte er es sich erlauben, aufzugeben. Erschöpft sank er auf dem harten, doch rettenden Boden zusammen, Eldarion rollte sich langsam von ihm weg, bis er mit dem Rücken auf dem dunklen Untergrund zum Liegen kam.

Das letzte, was er erblickte, bevor ihn die Ohnmacht überwältigte, war Selina, die angsterfüllt und mit tränennassen Augen zu ihm herabschaute und sagte: „Guckt euch seinen Fuß an...sein Fuß sieht schrecklich aus"

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Oha! Wenn mich meine mathematischen Fähigkeiten noch nicht ganz verlassen haben, sind es 17 Reviews bis zur 400 kieferbaumelnlässt...schaffen wir das oder schaffen wir es nicht? Obliegt ganz eurer Gnade, fürchte ich...wir sehen uns am 19.5.04 mit Kapitel 26 wieder. Bis dahin, keep rockin' .v

Strumpfhase: Ich hab gesagt, dass Thranduil zu 90% Wahrscheinlichkeit seinen Auftritt in Kapitel 24 hinlegen wird, nicht, dass 90% des Kapitels ihm gewidmet sind ;) ...ihr mit eurem Thranduilwahn...aber dafür hattest du ja in diesem Kapitel genug ;) . Schön, dass dir der erste Absatz gefallen hat...immerhin eine Viertelseite von insgesamt 17 lol Ich hoffe, dir geht es wieder besser...klingt ja gar net gut, wie du mir dein Leid beschreibst...pass auf dich auf HDL knutsch

Choko: Ach herrje, eine Wiederholungstäterin lach Freut mich, dich wieder unter den Reviewern begrüßen zu dürfen! Wow, Daelior verursacht bei dir ja arge Gefühlsschwankungen lach Mal sehen, ob ich ihn von seinem Leiden erlösen kann zwinker Oje, noch eine für ein Selina-Filegon-Pairing? Ist denn überhaupt einer dagegen mal so frag...lol Na ja, sooo viel Thranduil hab ich ja noch net drin gehabt...aber jetzt kommt mehr von ihm, versprochen :) Vielen Dank für deine Review, hab mich sehr gefreut!

Soraya: lach Sag mal, was siehst du dir denn für Filme an? Tztztz, Rentner sterben an Herzanfällen...ich meine...Thranduil könnte man zwar auch schon in die Kategorie „Relikt" einordnen, aber ich glaub, dass er sich soweit noch unter Kontrolle hat und net den Totalkollaps erleidet...wie du siehst, lebt er noch lol Ja, Selina kann Teile von dem in ihren Träumen sehen, was geschehen wird...und die Chance, einzugreifen resultiert ja eigentlich daraus (siehe in den Totensümpfen, da hat sich das auch geregelt)...aber lass dich überraschen g Ja, hab Deutsch und Englisch als LKs, kann aber nix mehr daran ändern (will ich eigentlich auch gar net)Du findest die Kapitel zu kurz? lach Na solange hier keiner in der Hälfte der Kapitel einschläft, behalte ich diese Länge bei Was kann ich noch sagen? Willkommen daheim und vielen Dank für dein Feedback :)

Finda: Hach, jetzt ist die Zeit schon so schnell fortgeschritten, dass du dich morgen auf den Weg über den großen Teich machst sniff Ach, mir ist ganz mulmig zumute...wehe, die behandeln dich dort net Göttinnen-gemäß, dann komm ich hinterher und erzähl denen was! O weh, von Fontanes nervtötender Detailliebe kann ich auch ein Lied singen (nimmt gerad „Effi Briest" in Deutsch durch...und meine Lehrerin liebt es). Aber freut mich und macht mich ganz verlegen, dass ich net auch in diese Schublade abdrifte (noch nicht...lol). Hihi, du lässt dir auch immer bessere Sachen einfallen, um eine Lovestory zwischen Filegon und Selina zu dichten. Ich hoffe, dass „mein" Thranduil nicht dein Weltbild zerstören wird lach werde ja sehen, wann ich Schelte bekomme g Ich wünsche dir alles, alles Gute für dein Jahr im Ausland und hoffe, dass wir trotzdem noch voneinander hören! Zeig's den Amis :) ganzfestdrück

BlackPearl: Rumgeschreie? O.o Wenn ein Elb (außer Celeborn, der is etwas abnormal) stoisch reagiert, wenn ihm etwas doch recht verletzendes/überraschendes gestanden wird, dann muss er ein Eisblock sein. Oder mein Bild von den Elben ist allgemein zu verkehrt. Tja, wer weiß, ob und wann wieder Ruhe im Hause Grünblatt einkehren wird...und Thranduil? Ja, Zeit wäre es wirklich, dass er mal wachgerüttelt wird...vielleicht gelingt das ja Haldir Oho, stimmt, hast ja auch endlich Abi hinter dich gebracht! Und, wie ist es gelaufen? Ich hoffe doch erfolgreich! Hab dir auf jeden Fall die Hufe gedrückt! umarm

Cula: Wow! Du hast wieder zurückgefunden? freu Schön, wieder was von dir zu hören! Mmh, schwer zu sagen, auf wen Legolas sauer ist...wohl auf beide. Obwohl Lalaithwen so direkt nix für kann...aber das muss man mal einem eifersüchtigen Elben beibringen g Freut mich, dass dich die Kapitel zufrieden stellen! Ach, übrigens, ich weiß nicht, ob der Link zum „Marmeladenbrot" im GB gefunzt hat, hab trotteligerweise das http-blabla vorher vergessen...aber hast es bestimmt trotzdem gefunden, oder? Danke noch mal für deine Review knuddel

Pony: Ja, ich denke schon, dass man das Ende des letzten Kapitels als Cliffhanger bezeichnen könnte...obwohl das jeder für sich selbst ausmachen muss. Manch einer geht da recht unbeeindruckt zuwege, während mich andere lynchen würden, um zu erfahren, wie es weitergeht lol Ich und gemein zu Jolly? Sag das den Ostlingen, die ihm wehtun fies grins Aber seine Qualen haben bestimmt bald ein Ende...fragt sich nur, wie das aussehen wird . Vielen lieben Dank für deinen Kommentar :) knuddel

Sina: Wie stellst du dir denn vor, wie Haldir aussieht? Mit seinem geschwollenen Auge hat er in der Tat nicht mehr viel Ähnlichkeit mit Craig Parkers Darstellung von Haldir g Hihi, ja, ich denke auch, dass Legolas einen recht bedröppelten Gesichtsausdruck hatte, als ihm Laith das unterbreitete Jaja, 16 is ein schönes Alter...kann man mit seinem Perso angeben lach ich denke mit Grausen an meinen 18. in diesem Jahr... . hugs

Vaya: Hehe, ja was wird Legolas wohl mit Daelior machen? Ihn zu Daeliorpüree verarbeiten oder ihm doch nur einen Guten Morgen wünschen? Lass dich überraschen. Boah, vereinzelt klingt das in den Reviews so, als würden einige sich regelrecht daran ergötzen, Jolly zu quälen lol Und dann heißt es „Sei doch net so brutal zu ihm"...jaja...ich kenne eure Gedanken g Ja, Thíluil ist noch net so trinkfest Muss eben noch ein bisschen mehr mit Gimli trainieren g Danke für deine Review knuddel

Mystica89: Soso, du denkst also auch eher an die Daelior-Hackfleisch-Variante? um das mal antivegetarisch auszudrücken lol Noch hat der werte Legolas nichts gemacht, aber so genau kommt das ja auch erst im nächsten Kapitel Ja, wird ja auch Zeit, dass es ans Eingemachte geht...wenn ich mal auf die Kapitelanzahl schiele, stelle ich entsetzt fest, dass ich „Haltet den Dieb!" in 4 Kapiteln eingeholt habe und wohl noch immer nicht mit „SüI" fertig sein werde sorgenvoll seufz Thranduil sollte sich schon mal zusammenreißen, aber wie du schon sagtest...der Starrsinn liegt in der Familie g knutsch

Donsiwe: Keine Sorge, du bist mein one and only Groupie :) Wer sonst würde auf so bezaubernde Art und Weise kreischen wie du lol? Bin sehr erfreut, dass dir die Geschichte immer noch so gut gefällt...das ist meine größte Angst vor jedem Kapitelupdate, dass es keinem gefallen wird. Aber bin froh, dass mich mein Groupie noch net verlassen hat :) knutsch

HexenLady: Nein, diesmal warst du leider nicht die Erste g (ich sollte Urkunden drucken und sie euch pro Kapitel zukommen lassen) Thranduils erste Reaktion kannst du ja in diesem Kapitel lesen, aber wie wird er wohl entschieden haben? Ich schreib, so schnell ich nur kann, aber die Kapitel kommen deswegen trotzdem „erst" alle 10 Tage hoch g Das ist das kleinste Zeitpensum, das ich aufbringen kann, aber ich gebe mir natürlich größte Mühe, die Termine einzuhalten! knuff

Jathy: Hihi, ja, ich weiß, schon wieder ein Cliffhanger...aber ich bessere mich...wir sind aber auch bereits im letzten Drittel der Story, da erlaub ich mir mal die Anhäufung dieser kleinen Fiesheiten g Ich glaube nicht, dass es mir möglich sein wird, wirklich alle meine Leser glücklich zu machen lol, zumal ich das schreibe, was ich mir in den Kopf gesetzt habe und das garantiert nicht jedem auf die Nase passt. Aber man tut, was man kann Nur Geduld, das Rätsel um Daelior, als auch das von Selina wird bald gelöst werden :) Vielen lieben Dank für deine Review, freue mich riesig! knuddel

Seniwallenstein: Ja, nenne mich nur Stoffpferdchen :) Bin ja auch in Wirklichkeit nur ein kleines Ding Die Sache mit Pejou ist in der Tat noch nicht gegessen, aber wer weiß, auf welcher Seite er wirklich steht?! Irgendwie wird die Tortur für Jolly schon enden, fragt sich nur wie g Und ja, dein Thranduil hält die Fäden in der Hand! Apropos...ich giere schon nach einem neuen Nanny-Kapitel! Hab endlich aufgeholt und bin auf aktuellem Stand und kann mich nun unter die Drängler mischen (: Ja, ich baue unglaublich gern Konflikte ein Meine beste Freundin würde dies als meine „sadistische Ader" bezeichnen, die ich bis zum heutigen Tage verleugne lach Aber für (fast) jeden Konflikt kann es eine Lösung geben ;) Danke für deine Review und ich freu mich schon auf Lesestoff deinerseits!

Tiriw: Besser spät als nie, pflege ich zu sagen lach Freut mich ja überhaupt, dass du wieder reviewst freuhüpf Daelior wird sicherlich nicht all zu viel zu Lachen haben, aber darauf wirst du wohl noch bis zum nächsten Kapitel warten müssen :) (hatte mich in der Kapiteleinteilung ein wenig verplant und wollte das Pitl nicht noch länger machen, als es ohnehin schon war g) Ich hoffe, das Kapitel hat dir trotzdem zugesagt?! Danke für deine Review und fühl dich geknuddelt!

Dana: Stimmt, „Breathe easy" is mal eine Ballade, die auch mir ansonsten recht unromantischem Wesen sehr gut gefällt :) Also ich weiß nicht 100 pro, ob Elben wirklich so „unproduktiv" sind, aber da sie ja unsterblich sind, werden die Valar da schon aufpassen, dass es nicht zugeht wie bei den Karnickeln lach Ich hab kürzlich sogar gelesen, dass die wenigsten Elbenpaare zusammenleben...vielmehr bleiben sie so lange zusammen, bis das Kind/die Kinder ein gewisses Alter erreicht hat/haben und gehen dann getrennte Wege...nicht, weil sie sich nicht lieben, aber weil sie ihre Lebensaufgabe nicht primär in der Liebe sehen...komisches Volk, aber wer weiß, ob das stimmt. Ansonsten hast du das schon richtig erkannt – ich verrate nichts lach Danke für deine Review knuddel