A/N: Ende Mai, noch vier Wochen Schule...und die Story ist immer noch nicht zu Ende =lach= Danke, dass ihr trotzdem am Ball bleibt und so nett reviewt! Ha, übermorgen hat mein Hamsterchen seinen 1. Geburtstag. Wer hätte gedacht, dass es ein Tier so lang mit mir aushält? Aber Tiere sind ja eh geduldiger :) Die schlimmsten Klausuren hab ich nun auch hinter mich gebracht und kann mich nun ein wenig treiben lassen. Ein Teil von euch hat vielleicht Pfingstferien, aber alle dürften zumindest ein verlängertes Wochenende haben :) Ich wünsche euch allen frohe Pfingsten (was immer wir auch da wieder feiern) und würde mich freuen, wenn ihr weiterhin eure Meinung äußert! =lol= übrigens habe ich am Mittwoch bei einem Stadtbummel ein Schild mit folgender Aufschrift gelesen: „Jolly's Restaurante" (: Na wenn das kein Wink mit dem Zaunspfahl war... .

Disclaimer: Ist es nicht krass, drei Vornamen zu haben? Stellt euch mal vor, ihr müsstet dann immer mit dem vollen Namen unterschreiben...uah...armer John Ronald Reuel, aber dafür hat er eines der großartigsten Werke geschrieben, das ich hiermit verschandle =seufz= ich wünschte, auch ich hätte drei Vornamen =lol=

Achtung: Daelior plaudert ein wenig aus dem Nähkästchen und Jolly gerät in Schwierigkeiten...

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Kapitel 27: Die Macht der Träume

Was ist die Wirklichkeit? Ist sie das Hier und Jetzt, das uns Allumgebende, oder doch nur ein von unseren Fantasien geknüpftes Band, ein Ideal unserer selbst? Viele sprechen von der Realität als das, was sie mit allen Sinnen durchleben, definieren sie als das, was sie mit eigenen Augen sehen oder mit den Händen ertasten können. Doch basiert unsere Wirklichkeit nicht auf Vermutungen, auf Vorstellungen? Und können Träume nicht manchmal so lebensnah, so intensiv sein, dass man sie rasch mit der Realität vermengt? Träume sind unsere Wahrheit, nur unterschätzen wir sie meist, werten sie als widrige Hirngespinste ab, weil wir Angst vor ihnen haben. Und dies zurecht – denn die Macht der Träume kann furchterregende Ausmaße annehmen, den Menschen zerstören oder irreführen. Hätte jemand aber Gewalt über die Träume selbst und wäre er dadurch in der Lage, die Zukunft zu erspähen, hieße er dann nicht der mächtigste Mensch von allen?

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Knisternd, knackend und krachend verschlangen die züngelnden Flammen das abgestorbene Holz, nagten an seiner rauen Hülle mit kochendheißen Zähnen und verwandelten es zu glühender Asche. Wie gebannt starrten Tari, Eldarion und Filegon in das Lagerfeuer, mit dem Unterschied, dass Eldarion flach auf dem Rücken lag, sein Kopf nur auf einem zusammengerollten Mantel gebettet war und die anderen beiden Jungen stillschweigend im Schneidersitz an seinen Seiten saßen. Selina war, mit dem Kopf leicht gegen Narus Bauch gelehnt, bereits eingeschlafen. „Und ihr seid euch sicher, dass ihr zurechtkommen werdet?", fragte Filegon, der sich anscheinend immer noch nicht mit dem Gedanken anfreunden wollte, seine Gefährten schutzlos zurückzulassen. Dies aber war die wohl rationalste Lösung aus ihrer beklemmenden Lage, denn Jolly wollte keiner im Stich lassen.

Tari stieß einen beinahe genervten Seufzer aus, dann lächelte er sanft: „Wie oft willst du uns das noch fragen, Filegon? Das ist unser Abenteuer, oder? Dann gib uns auch die Chance, uns zu bewähren"

„Tari, das ist schon lange kein Spiel mehr", sagte der Elb tonlos, sein Blick war starr auf das Feuer gerichtet, golden schimmerte seine Iris, verlieh ihm einen überaus mystischen Hauch. Er fühlte, wie die drängende Hitze der rebellierenden Glut seine Wangen errötete und erwärmte, einzelne Strähnen seines goldenen Haares, die ihm leicht ins Gesicht fielen, fühlten sich wie glimmende Seidenfäden an. „Das weiß ich", gab Tari trotzig zur Antwort, doch Filegon ahnte, dass die Abenteuerlust Rufus' Sohn noch lange nicht verlassen hatte. „Uns wird schon nichts zustoßen", wisperte Eldarion müde, sein Gesicht zeugte von den Strapazen der letzten Stunden, die er unfreiwillig über sich hatte ergehen lassen müssen. Bleich und zerfurcht wirkte sein Antlitz, es trug nicht mehr den stolzen, königlichen Glanz wie sonst. Die Augen hielt er kaum offen, eher waren es schmale Schlitze, die es dem Prinzen noch ermöglichten, das ihn Umgebende zu erblicken. Legolas' Sohn hatte befürchtet, dass Eldarion durch eine Entzündung hohes Fieber bekommen könnte, doch Eru sei Dank hatte sich dies bisher noch nicht eingestellt. „Du willst schlafen, hab ich Recht?", flüsterte Filegon und Eldarion nickte schwach, schloss dann die Lider.

Er holte tief Luft und ächzte kaum hörbar, als ein schmerzhafter Krampf seine rechte Wade durchzog, sein ganzer Körper ward steif vor Anspannung, die Muskeln in seinem gesunden Bein zitterten vor Anstrengung, als Eldarion mit sich rang, diese Qual ohne großes Wehklagen zu ertragen. Tari war sofort aufgesprungen, aber er konnte die Schmerzen des Prinzen nicht lindern, ohne seinen gebrochenen Knöchel aus der besänftigenden Stütze zu lösen und die Verwundung damit nur noch zu verschlimmern. Daher litten beide Jungen mit dem Prinzen, bis sich die Verkrampfung in seinem überanspruchten Wadenmuskel verflüchtigte, und die leisen Tränen des Jungen an seinen Wangen wie eine flüssige Peinlinderung hinabrollten. Von da ab wussten Filegon und Tari, dass die folgenden Tage für Eldarion eine äußerst harte und lange Zeit bedeuten würden. „Können wir irgendetwas für dich tun?", fragte Filegon, dem das Leiden seines Freundes sichtlich nahe ging, doch der Prinz schüttelte beschämt den Kopf, wandte sein Gesicht von den beiden Jungen ab.

Betretene Stille trat dem unruhigen Prasseln des Feuers tollkühn entgegen, und in diesem Moment war kein anderes Geräusch mehr zu vernehmen, als das dieses unsichtbaren Zweikampfes. „Wir sollten uns dann auch niederlegen, Tari. Der morgige Tag wird für uns alle sicherlich kräftezehrend", redete Filegon bewusst leise auf den Jungen ein, der wie gebannt auf den Prinzen starrte, welcher unbeweglich auf den Decken lag und einzuschlafen versuchte. „Gut", stimmte Tari heiser zu, worauf er sich in seinen Mantel einkuschelte und es sich auf dem harten Boden bequem zu machen versuchte. Filegon lehnte sich rücklings gegen einen breiten Felsen, schaute nachdenklich zu den Sternen auf, die in unerreichbarer Ferne wie diamantene Steine auf das seidene Indigo des Himmels gestickt worden waren. Das seltsam vertraute Gefühl beschlich ihn, dass er in diesem Moment nicht allein zum einsamen Nachthimmel hinaufschaute. Vielleicht war es sogar sein Vater, der auf das gleiche Sternbild schaute, die Konstellation dieser einzigartigen Opale aus sterbendem Licht bewunderte.

Plötzlich überkam Filegon ein niederschmetterndes Gefühl der Reue. Wie viel Kummer hatte er seinen Eltern wohl bereitet? Die Sterne antworteten nicht. Ihr geheimnisumwobenes, mildes Lächeln stellte ihm nur ein weiteres Rätsel auf, das auch er in seinem unendlichem Dasein niemals lösen können würde. Von melancholischer Traurigkeit erfüllt, blies der Elb seufzend den Atem aus, als holte er ein letztes Mal tief Luft, ehe er eine lange Zeit unter Wasser tauchte. Vielleicht, wenn Eru es so wollte, würde dies auch vorerst der letzte Abend sein, den er in so idyllischer Ruhe verbringen durfte.

Naru japste unruhig, da es ihm nicht richtig möglich war, zu schlafen, weil Selina in ungünstiger Lage auf seinem Bauch lag. Bevor der Hund aber das schlafende Mädchen aufweckte, hob Filegon sie sanft in seine Arme und trug sie zu sich herüber, ließ sie behutsam auf seinem Mantel nieder. Wie klein und wehrlos sie aussah. Fast wollte sich Filegon in ihrem unschuldigen Anblick verlieren, als er sich jedoch rechtzeitig das Bild ins Gedächtnis rief, wie sie ihn angesehen hatte, wie krähengleich und leer ihre Augen gewesen waren. Es war ein ewiger Kreislauf der Gefühle. Einerseits empfand er eine starke Zuneigung ihr gegenüber, die tiefe, freundschaftliche Verbundenheit, wie es Kinder untereinander taten. Andererseits fand er ihre Art zunehmend befremdlich und öfter, als es ihm lieb war, dachte er darüber nach, was er über den Mythos der Krähen wusste. Kleine Schweißperlen zierten ihre Stirn und sie murmelte leise Worte im Schlaf.

Der Elb runzelte die Stirn, wischte den Schweiß hinfort, ließ seine Hand auf ihrer Wange ruhen. Was, wenn ihr etwas geschähe? Ausschließen konnte er es nicht, selbst wenn er sie mit aller Kraft zu beschützen versuchte. Seine Finger machten sich selbstständig, erkundeten sanft das rundliche Profil ihres Gesichts. Als sie bei ihrem Kinn angelangt waren, malten sie einen unsichtbaren Kreis auf ihre weiche Haut und bestritten den gleichen Pfad über ihre Wangen zurück. Sie war so zerbrechlich und schwach und gleichsam von einer merkwürdigen Energie umgeben, die einen jeden förmlich in seinen Bann ziehen musste. Filegon war ihr schon erlegen.

Zögerlich ließ er von ihr ab, schaute noch lange zu ihr hinab, beobachtete aufmerksam, wie sich ihr Brustkorb hob und senkte, sie wieder und wieder Unverständliches flüsterte.

Sie träumte wieder. Weil sie aber bei weitem nicht so erschreckende Laute von sich gab, wie einst in der Nacht in den Totensümpfen, gab sich Filegon der hoffnungsvollen Annahme hin, dass sie keinen bösen Traum hatte. Er brachte es nicht übers Herz, dieses hübsche, tief schlafende Geschöpf zu wecken. Und so verweilte er noch recht lang an ihrer Seite, bis auch ihn die Müdigkeit wie ein schützender Balsam in eine andere, friedvollere Welt abdriften ließ.

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Ifideè stand wissend grinsend bei seiner getreuen Stute und wartete darauf, dass Haldir zu ihm trat. Erst gerade hatte er ihn noch mit der Prinzessin sprechen sehen und er schien noch recht unausgeschlafen zu sein. „Da bist du erst einen Tag lang hier, und schon stellst du alles auf den Kopf, was auf den Kopf zu stellen geht, mein Freund", lachte Ifideè herzlich. Haldir ließ es zu, dass der Tawarwaith ihm auf die Schulter klopfte, obwohl er recht selten so gesellige Gesten duldete. „Wie meinst du das?", fragte er, während er sein frisch aufgezäumtes Pferd in Empfang nahm und seine Ausrüstung verstaute.

„Wie soll ich es wohl meinen? Du erscheinst hier mit einem lädierten Auge, zerrissener Kleidung und einem äußerst kostbaren Buch...", begann der Elb, doch Haldir unterbrach ihn, indem er eher versehentlich seine Gedanken laut aussprach: „Kostbar? Na das haben die Räuber aber ganz anders gesehen" Dem braunhaarigen Elben verschlug es für einen Moment die Sprache, bis er letztlich, und das in einem recht entrüsteten Ton, ausrief: „Räuber? Du bist Räubern in die Falle getappt? Jetzt wird mir klar, woher du dein blaues Auge hast...", wie um seine Thesen durch Beweise zu stützen beäugte Ifideè den lorischen Hauptmann ganz genau, wollte schon fast eine Hand ausstrecken, um prüfend das wunde Lid zu berühren, was Haldir aber geschickt abzuwenden wusste, indem er rasch dessen Hand ergriff und schnell sagte: „Das erzähle ich dir später, wenn der ganze Trubel vorüber ist und wir bei einem Gläschen Met gemütlich beieinander sitzen, einverstanden? Du wolltest fortfahren, bevor ich dich unhöflich unterbrach...", lenkte er auf das eigentliche Thema zurück, doch Ifideè schien der Ausdruck der Überraschung förmlich ins Antlitz gemeißelt zu sein. Ein wenig Geduld musste Haldir aufbringen, bis sich sein Freund wieder fing und nach den Anschlussworten suchte, die ihm noch wenige Augenblicke zuvor auf der Zunge gelegen hatten.

„Äh...wo war ich stehen geblieben? Ach ja", Ifideès Zeigefinger schnellte in die Höhe, als hätte er soeben einen glorreichen Geistesblitz gehabt, „Dann gelingt es dir, in den Thronsaal einzudringen, obwohl mir mein König persönlich gegenüber angeordnet hat, ich solle dich fern halten. Und zu guter letzt bringst du ihn dazu, die alte Fehde zwischen ihm und seinem ältesten Sohn beizulegen und mit einem letzten, recht starken Heer in die tiefen Ebenen des Ostens zu ziehen. Und die Begeisterung der Prinzessin scheinst du auch auf dich gezogen zu haben. Ich kann mir nicht erklären, wie du das alles angestellt hast, mellon nîn, aber du bist entweder ein wahrhaftiger Glückspilz oder ein Magier, wobei mir dein überirdisches Talent bisweilen nicht all zu sehr ins Augenmerk gefallen ist"

„Wenn ich mir erlauben darf, dich zu korrigieren, werter Freund, weder habe ich den Streit zwischen König Thranduil und Prinz Legolas beigelegt, noch habe ich irgendeine verborgene Wirkung auf Viriel", wehrte Haldir ruhig ab, während er geruhsam aufsaß.

„Aber du nennst sie bereits bei ihrem Namen?", schmunzelte Ifideè, der gut gelaunt und zum Necken aufgelegt war. „Wie soll ich sie denn deiner Meinung nach sonst rufen? Schwester meines Freundes Legolas´?" Daraufhin lachte Ifideè heiter und beobachtete vergnügt, wie Haldir zu dem König an die Spitze des Zuges ritt. Er selbst wand sich dann allerdings seiner Verpflichtung zu und unterwies den ihm untergebenen Wächterstab seinem Posten, niemand, der seinem Befehl folgte, hätte auch nur zu vermuten gewagt, dass sich hinter der strengen Fassade des stolzen Elben solch ein aufgeschlossener, herzensguter Geselle verbarg. Zwar war er nicht gebieterisch und arrogant, aber er wusste, wie er die anderen Elben dazu bringen konnte, ihm das nötige Quäntchen an Respekt zu zollen. Nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen worden waren, zog das Heer unter Thranduils Führung in südöstliche Richtung. Es war ihnen möglich, konsequent den Weg zu bestreiten, da ihre elbischen Pferde von äußerst guter Statur und in gesundem Zustand waren und deren Reiter nur sehr wenig Schlaf benötigten. Haldir dachte an Arwen und wie sie bangend in Imladris verharrte, die Valar um Schutz bat. Er würde sie nicht enttäuschen.

Als sein Name gerufen wurde, drehte sich Haldir ein letztes Mal zum königlichen Palast um und erblickte Viriel, wie sie ihr Kleid raffte und den Reitern vergeblich nachzulaufen versuchte. Sie winkte eilig und rief: „Mögen die Valar Euch beschützen, Haldir o Lorien! Grüßt meinen Bruder und sagt ihm, dass er lang genug weg war!"

Dann riss der Abendwind ihre Stimme in unhörbare Gefilde, trennte sie von ihm. Haldir lächelte sanft und hob die Hand stumm zum Gruß. Wie lange würden sie weg bleiben? Das hing wahrscheinlich davon ab, wie stark die Bedrohung wirklich war. Wenn Arwen Recht behielt, musste unter der steinigen Oberfläche Rhûns ein tödliches Heer lauern, das sich nur darauf vorbereitete, Gondor ohne Vorwarnung anzugreifen. „Wo werden wir den Menschenkönig und meinen Sohn antreffen?", fragte ihn Thranduil unerwartet. „Ich weiß es nicht. Schätzungsweise an den südwestlichen Hängen des Gebirges. Ich hoffe nur, dass wir sie antreffen werden", entgegnete er ehrlich. „Ihr habt mir immer noch nicht erzählt, was es mit dem Buch auf sich hat", bemerkte Thranduil beiläufig, sein stolzes, weißes Pferd über den schmalen Waldpfad führend. Haldir räusperte sich, hatte er doch gefürchtet, dass er irgendwann dem König gegenüber den Noldorschatz erwähnen musste, weswegen die Kinder vermutlich aufgebrochen waren.

„Die Kinder haben aus dem ähnlichen Exemplar, das in der Bibliothek von Minas Tirith aufbewahrt wird, eine Seite herausgerissen. Königin Arwen fand heraus, dass es sich bei jener Seite um eine Umschreibung eines Noldorschatzes handeln muss, der Überlieferungen nach bei Plünderungen der westlichen Ufer verloren ging. Es wird vermutet, dass Ostlinge ihn damals geraubt haben"

„Ihr wollt damit sagen, dass mein Enkelsohn mit seiner Bande losgezogen ist, um einen längst verschollenen Schatz auf gut Glück zu suchen? Wie töricht", sprach Thranduil etwas abfällig. Haldir, der wusste, dass Filegon nicht unbesonnen handelte, beschloss, den Sohn seines Freundes in Schutz zu nehmen. „Filegon selbst besitzt einen Teil des Schatzes...", sprach er langsam, erinnerte sich daran, wie der junge Elb das Medaillon seiner Mutter getragen hatte. Am Wegesrand stiegen dünne Nebelschwaden auf, ein Waldkauz stieß seinen unheimlichen Ruf wieder und wieder aus. Nein, Eryn Lasgalen war immer noch kein Ort, an dem man sich unbesorgt in der Nacht aufhalten sollte. „Wie ist das möglich, wenn es ein Noldorschatz ist?", wollte Thranduil wissen, Böses erahnend. „Die Sache ist die", begann Haldir, der wusste, dass der König des Grünwalds nicht sonderlich gut auf Noldorelben zu sprechen war, „Lalaithwen, Filegons Mutter, gehört es ursprünglich" Er selbst wusste nicht wirklich, ob Lalaithwen eine Noldo war, aber dies hätte einen logischen Zusammenhang ergeben.

„So...", brachte der König nur hervor, seine Aufmerksamkeit wieder auf den Pfad richtend, „Dann bedeutet es, dass sie..."

„Ich glaube, ja", schnitt Haldir Thranduil den Satz ab, er wollte so gut es ging eine Auseinandersetzung mit dem elbischen Herrscher vermeiden, ihn nicht unnötig reizen und somit vielleicht von seiner eigentlichen Entscheidung abbringen. Und Thranduil sprach zunächst tatsächlich nicht mehr, sondern führte sein Heer in der Vorhut durch sein bewaldetes Reich.

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Nur schleppend wollte die Zeit verstreichen, sie zog sich dahin wie ein schwerfälliger Schatten, ergoss ihr schwarzes Licht über die unterdrückten Gemüter der Kinder, welche dazu verdammt schienen, bis an ihr Lebensende in den düsteren, kalten Minen zu schuften. Jollys Arm war nach gefühlten drei Stunden harter Arbeit taub und immer öfter musste er die Hacke absetzen und den Arm ruhig halten. Er hatte sich nach den ersten Übungsschlägen am Fluchtschacht weiter versucht, aber sonderlich weit war er nicht gekommen. Der Luftzug, so dünn er auch sein mochte und nicht einmal einen Grashalm weitgehend biegen konnte, spornte ihn an, weiterzugraben. Zu seinen Füßen sammelte sich der Gesteinsstaub, feinste metallene Splitter stoben ihm entgegen, wann immer er mit aller Kraft, die er noch aufbringen konnte, gegen den schmalen Spalt schlug.

Obwohl es verhältnismäßig kalt in diesem Stollen war, war sein Körper schweißbedeckt und Jolly fühlte, wie sich eine Kruste aus Dreck und Blut wie eine zweite Haut um seinen Leib legte. Der Ehrgeiz, wieder an die Freiheit zu gelangen, betäubte den Schmerz einstweilen, oder besser gesagt, es gelang dem Jungen so besser, die Pein zu ignorieren, zu verdrängen. Seine Finger waren blutig, die Fingernägel eingerissen und schmutzverkrustet, durch die Splitterung der Metallhacke. Ihr hölzerner Griff war bereits nicht sonderlich stabil, aber auch die metallene Spitze drohte jeden Moment nachzugeben und auf Jollys nackte Zehen zu fallen.

Erschwerend kam hinzu, dass Jolly in einer sehr ungemütlichen Position graben musste, weil der Schacht sehr niedrig gegraben war. Sein Rücken war verspannt und protestierte bei jeder Bewegung, die Jolly auszuführen versuchte. Eines war sicher – lange würde die Hacke ihren Dienst nicht mehr ausführen können und wenn es den Kindern ernst war mit der Flucht, würden sie bereits am morgigen Tag die nächstbeste Gelegenheit ausschöpfen müssen, um an taugliches Werkzeug zu gelangen. Jolly hielt nachdenklich inne, massierte mit den Fingern seiner linken Hand die überdehnten Sehnen seines rechten Armes. Wo würde er das Werkzeug verstecken können? Es müssten kleinere Hämmer oder Grabinstrumente sein, die er mitgehen ließ, größeres Gerät könnte er nie und nimmer in seiner Unterhose forttragen. Hätte ihn Reißer nur nicht gezwungen, sich zu entkleiden!

„Jolly?", vernahm er plötzlich Hawarhs Stimme. Der kleinere, wendigere Junge hatte sich in die Nische hineingezwängt, um Jolly einen Besuch abzustatten. „Ja, hier...beim Schacht", dirigierte er ihn herbei und kurz darauf erhellte ein kleines, gelbes Licht den nachtschwarzen Schacht. Jolly hatte zuvor im Dunkeln und nur anhand des Luftzuges orientiert, gegraben, weil den Kindern nur eine Öllampe zur Verfügung stand, die sie selbst zur Ausgrabung der Edelsteine benötigten. „Na das sieht doch schon gut aus", ermutigte ihn Hawarh, dessen Augen viel geübter im Sehen in dieser Dunkelheit waren. Seine dürren, knöchernen Finger strichen über die Felswand und erfühlten die Aushöhlung, die Jolly in den widerspenstigen Stein geschlagen hatte. „Übernimm dich nicht, Jolly. Du wirst merken, dass dich die Arbeit fordern wird. Und du bist noch in der besten körperlichen Verfassung von uns allen, wie Ophédor schon sagte...all unsere Hoffnungen ruhen auf dir, das weißt du doch, oder?", sagte Hawarh, ohne den Blick vom schwarzen Gestein abzuwenden. „Ich tu mein bestes...wann...wann lassen die uns heute raus?"

Hawarh zuckte mit den Achseln und sagte: „Wir haben zusammen bisher sieben Steine ausgegraben...nicht sonderlich viel, aber vielleicht sehen sie darüber hinweg, wenn wir ihnen verklickern, wir hätten dich erst einweisen müssen", mutmaßte der Junge, ehe er sich dann direkt Jolly zukehrte und sprach: „Komm mit. Du hast viel geschafft, dafür, dass du noch keine große Ahnung vom Graben hast"

Ohne auf eine Antwort Jollys zu warten, kroch Hawarh in Windeseile aus dem Schacht, und Jolly, der es ihm gleichtun wollte, wurde jäh von seinem Arm daran gehindert, zu hastig sein Vorhaben zu erfüllen. Der Schmerz ließ Jolly zusammensinken, ihn den giftigen Staub einatmen und kurz darauf in einen heftigen Hustenanfall ausbrechen. Er glaubte, auf der Stelle sterben zu müssen, so sehr brannten seine Lungen, als wären sie dem Zerplatzen nah. Und in seinem Leid kam ihm ein Einfall, der sie womöglich alle würde retten können.

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Unsagbar weit waren sie schon geritten, als ein grauer Morgen seine Flügel über das Land ausbreitete und die Sterne am aufhellenden Firmament verblassen ließ. Sichelförmig thronte der Mond noch am Himmel, doch bald würde er von der übermächtigen Sonne gestürzt werden. Eine andere, nicht minder mächtige Majestät ritt derweil unter dem wachen Auge Erus über die Ebenen des Dagorlads, ihr Gefolge aus loyalen und tapferen Mannen geleitete sie bis zu einem unerfindlichen Ziel. Doch Aragorns Gedanken galten weniger der fast schon beängstigenden Schönheit des neugeborenen Tages, sondern vielmehr dem Konflikt zwischen Legolas und Daelior. Der vernarbte Elb war zu weit gegangen, hätte nie und nimmer das Messer ziehen dürfen, ganz gleich, wie stark ihn Legolas provozierte. Dieser Eklat würde böse Folgen haben und es nur erschweren, dass die beiden Elben wieder einen Zugang zueinander fanden oder sich auch nur ohne Hass in den Augen ansehen konnten. Obgleich er nicht mit ihr sprach, ritt Legolas stetig neben Lalaithwen, so dass es fast schon den komischen Eindruck machte, dass der Elb seine Geliebte bewachen wollte.

„Mein Herr", riss Malfor seinen König aus den trüben Gedanken, so dass der König mit weisen, grauen Augen seinen Berater anschaute, dem es sichtlich unangenehm zu sein schien, den König zu stören. „Wir sind sehr weit geritten. Ich bin hoffnungsvoll, dass wir Rhûn in wenigen Tagen erreichen werden, doch damit uns dies gewährleistet ist, sollten wir den Pferden noch eine Rast gönnen. Der Vorderlauf meiner Stute lahmt ein wenig und ich würde sie mit Eurer Befürwortung so gut es geht versorgen", äußerte Malfor seine Bitte, worauf Aragorn nach vorn zu Daelior schaute, dessen Bogen aussah, als wäre die Mondsichel herabgestürzt und hinge nur an einem seidenen Faden am Rücken des Elben.

Der König Gondors nickte und trieb sein Ross an, um erstmals auf gleicher Höhe mit Daelior zu reiten, anstatt ihm, wie sonst üblich, die Anweisungen zuzurufen.

Folglich tat er dies aus einem bestimmten Grund: Einen der beiden Streithähne musste er sich zuerst vorknüpfen und da Legolas' Gesicht seit Stunden einer steinernen Mauer glich und in seiner Umgebung niemand auch nur zu flüstern wagte, erschien es Aragorn leichter, zunächst mit Daelior ein Wort zu wechseln. Malfors Ersuch kam daher mehr als gelegen. Lagor war ein grazileres Pferd als das des Königs und es schien im Gegensatz zu den anderen Tieren keinerlei Erschöpfung zu verspüren. „Daelior", sagte Aragorn streng, aber ohne dabei zu hart zu klingen. Die Kapuze wurde nicht in den Nacken geworfen, doch Daelior drehte sich zumindest ein wenig zu dem König um und verlangsamte den Trab Lagors. „Was kann ich für Euch tun?", wisperte er mit rauer Stimme und es war unmöglich, die Ironie in seinen Worten zu verkennen. „Wir werden eine Pause einlegen, um die Pferde zu schonen" Der Drachensohn nickte, noch immer ohne Aragorn in die Augen zu sehen. „Und deswegen seid Ihr extra zu mir nach vorn geritten?", fragte er tonlos. „Selbstverständlich nicht", entgegnete Aragorn unterkühlt, denn er wusste, dass er gegenüber Daelior seine Worte mit Bedacht wählen musste. Anders als bei Legolas, der für ihn mit Sicherheit gestorben wäre, musste er sich bei Daelior die Achtung und den Respekt noch erkämpfen.

„Ihr habt einmal von Imladris gesprochen...seid Ihr dort gewesen?", fragte Aragorn, um das Vertrauen Daeliors zu gewinnen. Er hüllte sich zunächst in langes Schweigen, bis er gleich einem Seufzer ausstieß: „Vor vielen, vielen Jahren...Ihr werdet Euch nicht mehr daran erinnern, aber ich sah Euch zum ersten Mal, als Ihr mir noch nicht einmal bis zur Hüfte reichtet"

Aragorn war wirklich überrascht. Der Elb war tatsächlich in Imladris gewesen? Aus welchem Grund? Hatte er dort Zuflucht gesucht? War er damals schon ein einsam reisender Elb gewesen? „Nein, daran erinnere ich mich wahrlich nicht mehr", lächelte er freundschaftlich und fragte: „Welches Geschick hatte Euch nach Bruchtal geführt?" Sein von Narben zerfurchtes Antlitz war in Schatten gehüllt, so dass es Aragorn schwer fiel, seine Miene deuten zu können. Wieder brach eine Zeit der Stille ein, die Aragorn schon mit anderen Fragen zu verdrängen versuchen wollte, was sich jedoch als überflüssig herausstellte, als Daelior leiser denn je antwortete: „Ich war auf der Suche..." Gondors Herrscher legte die Stirn in Falten und er wagte kaum, die Frage „wonach?" zu äußern, weil er fürchtete, Daelior damit einzuschüchtern oder zu bedrängen.

„Ich dachte, das Kind wäre vielleicht in Imladris aufgewachsen...", fast hatte es den Anschein, als spräche er mehr zu sich selbst als zu Aragorn. Dieser war nun völlig aus dem Konzept gebracht worden. Ein Kind? Sollte es denn wahrlich geschehen sein, dass Daelior Vater war? Ein schwer vorstellbarer Gedanke, aber Aragorn hätte es auch nie für möglich gehalten, dass Legolas jemals eine Familie gründen würde und jener hatte ihm das Gegenteil mit Pauken und Trompeten bewiesen. „Welches Kind?", traute sich Aragorn nachzuhaken und Daelior zuckte kurz zusammen, als ob ihm gewahr wurde, dass er ein lang gehütetes Geheimnis ausgeplaudert hätte. „Ein Findelkind", brachte er nur zögerlich hervor.

Als Aragorn mit dieser Antwort immer noch nicht wirklich etwas anfangen konnte, holte Daelior tief Luft und begann langsam zu erzählen: „Ich war damals noch sehr jung, als ich meine Familie an den Drachen verlor", flüsterte er fast nur noch, dass Aragorn sich anstrengen musste, um ihn zu verstehen, „Meine Eltern und Geschwister starben im Feuer dieser Kreatur und an dem Tag, an dem ich Vergeltung schwor und mich fortan in der Kampfkunst weiterzubilden versuchte, erfuhr ich von einem Überfall auf die westlichen Siedlungen der Noldor. Alles, so hörte ich, war dem Erdboden gleich gemacht worden. Ich weiß nicht weshalb, vielleicht, weil ich glaubte, dort Verbündete in meinem Kampf gegen den Drachen zu finden, aber ich machte mich auf, um die Siedlung und mögliche Überlebende zu finden.", Daelior machte eine Pause, die Ereignisse, von denen er sprach, schienen in seinem Inneren wieder aufzuleben und tiefste Verbitterung in ihm auszulösen.

„Doch alles, was ich fand, war Schutt und Asche...", ergänzte er dann. „Und ein Kind?", fragte Aragorn und nach kurzem Entsinnen nickte Daelior.

„Es war ein Elbenkind", murmelte er, „Zuerst glaubte ich, es wäre tot, doch es weinte, als ich mich von ihm abwenden wollte und die großen, blauen Augen sahen mich direkt an. Ich...was hätte ich tun sollen? Ich konnte es doch nicht sterben lassen...", sagte Daelior zusammenhangslos und als er sich wieder gefasst hatte, sprach er weiter: „Also nahm ich es mit mir. Ich war selbst mittellos und hätte nie für ein Kind sorgen können, zumal ich ja selbst fast noch eines war."

„Also habt Ihr es in Imladris abgegeben?", wollte ihm Aragorn helfen, doch überraschenderweise schüttelte der Elb den Kopf. „Nein", hauchte er fast nur, „Imladris galt zwar als sichere Zuflucht, aber ich wusste von Orkhorden, die sich in den Trollhöhen tummelten und selbst konnte ich es nicht ungesehen in Imladris ablegen"

„Ungesehen? Warum war es für Euch so wichtig, nicht entdeckt zu werden?", Aragorn war erstaunt, dass sich Daelior ihm so offenbarte, doch waren seine Ausführungen sehr kurios. Die grünen Augen des Elben glommen förmlich auf, als er endlich dem Blick des Königs begegnete. Fast schon unheimlich, aber auf eine seltsame Weise faszinierend war die Wirkung seiner Augen. „Weil ich nicht im Verdacht stehen wollte, etwas mit dem Kind zu tun zu haben. Man war Fremden in Imladris mehr als argwöhnisch gegenüber."

„Was habt Ihr stattdessen mit dem Kind getan?", verlangte Aragorn zu wissen, während die Sonne nach und nach über den flimmernden Horizont stieg und die dunklen Narben im Gesicht des Elben mit für ihn unangenehmer Intensität betonte. „Ich ließ es an Lothloriens Grenzen nieder, weil ich wusste, dass Grenzwachen ihre Kontrollgänge in kurzen Abständen ausführten" Aragorn räusperte sich: „Und Ihr fürchtetet nicht, erspäht zu werden?" Daelior schüttelte den Kopf, das silbrige Haar glitt aus seiner Kapuze und schimmerte wie kostbares Metall im frühen Tageslicht. „Ich beobachtete die Gewohnheiten der Wachen, ab welcher Tageszeit sie ihre Rundgänge begannen und wann sie damit aufhörten. Es war einfach, das Kind dort abzulegen und ungesehen zu verschwinden...", fast reuevoll senkte er die Lider. „Warum wolltet Ihr dann über den Verbleib des Kindes Bescheid wissen?", Aragorn fühlte sich, als führte er ein Verhör mit Daelior durch und es tat ihm leid, dass er ihn mit seiner scheinbar sehr schmerzhaften Vergangenheit konfrontierte. Aber Daelior sprach aus freien Stücken, was ihm Aragorn hoch anrechnete.

„Es ist etwas, das man nicht einfach so vergisst, womit man nicht problemlos abschließen kann", stieß er fast verärgert hervor und fuhr dann etwas ruhiger fort, „Es war nicht so, dass ich ein schlechtes Gewissen gehabt hätte, ich fragte mich nur, ob es noch lebte...und wenn ja, was es wohl für ein Leben führte. Ich hatte dem kleinen Racker schließlich das Leben gerettet"

„Aber wieso suchtet Ihr in Imladris nach dem Kind?" Daeliors Augen leuchteten geheimnisvoll auf, als er sagte: „Weil ich es nicht in Lothlorien ausfindig machen konnte. Ich gab es letztlich auf, als ich nichts von einem Findelkind erfuhr...bis...", Daelior schluckte schwer, hatte sichtlich mit sich zu ringen. „Bis was?"

Doch Daeliors Gesicht wurde zu Stein, kein Wort wollte mehr aus seinem Munde kommen. Aragorn wusste, dass der Elb nichts mehr sagen würde, ganz gleich, wie sehr er noch nachfragen würde, es würde nur erreichen, dass er sich ihm wieder mehr und mehr verschloss. „Euer Hoheit, können wir halten?", rief Malfor ein wenig ungeduldig aus. Aragorn bemerkte erst jetzt, dass er seinem eigentlichen Anliegen, nämlich den Vermittler zwischen Daelior und Legolas zu spielen, nicht nachgekommen war. „Ja, wir halten!", entgegnete er an die Gruppe gewandt. Wortlos hielt Daelior Lagor an und sprang von dessen Rücken. Zu viel hatte er von seiner Vergangenheit preisgegeben. Aragorn schaute noch einmal zu Daelior, doch er hatte sich bereits abgewandt und sein Pferd an den Zügeln ein Stück weit fernab der anderen geführt. „Was ist nur mit dir los, Daelior?", murmelte der König leise vor sich hin, als die anderen sich daran machten, einen Teil des Proviants zu verzehren und sich die Füße zu vertreten.

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Sie wollte nicht schon wieder die Dinge sehen, die ihr am Tag zuvor so viel Angst gemacht hatten. Sie wollte aufwachen, wollte sich dagegen wehren, die gleiche Furcht zu verspüren, als sie am kalten Felsvorsprung stand und in die stürmende Welt hinaussah. Aber der Traum wollte nicht, dass sie davonlief. Der Traum wollte, dass sie sah.

Selina fand sich barfüßig an der gleichen Stelle wieder, die sie in ihrem letzten Traum bereits gesehen hatte. Wieder war sie allein, ihr Haar zerzaust und ihr Körper vor Kälte zitternd. Sie konnte nicht tun, was sie wollte, sondern wurde von einer hypnotischen Macht vorangetrieben, an die Felskante, hinter welche sie linsen wollte, falls sich Eldarion, Tari und Filegon dahinter verbargen. „Vorsicht, Spatz, sonst rutscht du noch herunter", rief ihr Filegon wieder zu und Selina erkannte die Situation wieder und was nun folgen würde. Filegon hatte sie beim letzten Mal geweckt und ihr diese schreckliche Vision erspart, aber nun schien sich der Traum wie Gift in ihrem Bewusstsein auszubreiten und alles zu verseuchen, was sie mit der Realität verband. Wieder blickte sie zur Seite, um Filegon zu sehen und wieder glitt ihr Fuß auf dem rutschigen Untergrund aus. Es war wie ein lebendig gewordener Albtraum, es war, als könne sie die Kälte wirklich fühlen und den Herzschlag in ihrer Brust revoltieren hören.

Der Moment, in dem sie zu fallen drohte, schien zeitlos zu sein, jeder Atemzug schien Jahrhunderte ausfüllen zu können. Dann fühlte sie, wie sich Filegons Hand rechtzeitig um ihren Arm schlang, ihr Leib hart gegen die Felswand schlug. „Halt dich fest", hörte sie seine Stimme ganz leise, der Regen verschlang den Klang seiner Worte. Er zog sie mit unglaublicher Kraft nach oben, bis sie das unsichere Geröll wieder unter ihren nackten Füßen spürte. „Wir müssen hoch", sprach er weiter, alle Konturen verschwammen und wurden unsicher, als er sie hoch hob, bis sie mit ihren Fingern einen Vorsprung zu ergreifen bekam und sich daran hochzuziehen versuchte. Filegon stützte sie, hielt die Hände um ihre Taille und schob sie sanft nach oben. Doch den Großteil musste sie aus eigener Kraft bezwingen und sich hinaufziehen. Fast war sie oben, als sie den Halt verlor und hinabzurutschen drohte. Filegon konnte sie abfangen, aber verlor dabei selbst das Gleichgewicht.

„Du musst...dich festhalten", stöhnte er zu ihr hinauf und sie klammerte sich krampfhaft an einem der Steine fest, zog sich hinauf. Als sie sich jedoch zu Filegon umdrehen wollte, sah sie mit eigenen Augen, wie seine Finger in Zeitlupentempo von der Felsfront glitten, sich seine Augen vor Schrecken weiteten und sein langes Haar sein schönes Gesicht offen umspielte, als er in die Tiefe stürzte. Sie sah ihn fallen. Sie sah ihn sterben.

Und Selina schrie aus voller Kraft... .

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Geisterhaft erleuchteten die flackernden Flammen der Öllampen die Schächte, mystisch wirkte das silberne Licht der Erze, die in einem bestimmten Einfall des Lichtes geheimnisvoll glitzerten und den Betrachter ihren Reichtum nur erahnen ließen.

Es glich beinahe einer Erleichterung, aus dem schmalen Schacht zu klettern, denn die Luft schien hier viel klarer und reiner, als im Herzen des Berges. Nicht dass es Jolly wahrlich bevorzugt hätte, von Reißer zu seinem spärlichen Nachtlager geführt zu werden, anstatt zu arbeiten, aber es war durchaus angenehm, die Beine ausstrecken und ein paar Schritte aufrecht gehen zu können. Die Jungen mussten dicht an dicht im Gänsemarsch hintereinander her laufen, wurde ein Wort gesprochen, wurden sie sofort von den Aufsehern angebrüllt oder im schlimmsten Fall sogar geschlagen. Aber Ophédor und seine Freunde waren sowieso zu erschöpft, als dass sie ein Wort hervorgebracht hätten. Außerdem hatte Jolly ihnen schon von seinem Plan berichtet und die Kinder würden alle Kraft brauchen, um diesen umsetzen zu können. Einzig bei Kean war er auf Widerstand gestoßen, als er ihnen seinen Vorschlag unterbreitete, aber damit hatte er schon mit absurder Sicherheit gerechnet.

Anfangs hatte der Knabe ihm noch vertraut, doch je länger Jolly mit den anderen zusammen war, wuchs auch das Misstrauen auf Seiten Keans. Vielleicht würde er es ihm aber danken, wenn sie alle wieder frische Luft einatmeten und die Sonne wieder ihre Häupter liebkoste.

„Was hängst du so zurück, Bengel?", ging Reißer auf Jolly los, als dieser gedankenverloren und gegen das Schwindelgefühl in seinem Kopf ankämpfend hinterher trottete. Er versuchte, einen Blick auf die Schmiede zu erhaschen, die sich zu ihrer beiden Seiten befand und in welcher ältere Jungen dazu gezwungen wurden, das aus den Tiefen des Gebirges gewonnene Erz zu verarbeiten. Neben Werkzeugen, wie Hämmern, Hacken und kleineren Eisen stellten sie zu Jollys Überraschung auch Schwerter und Äxte her, sowie seltsam geformte Harnische für Brust und Arme. Helme thronten wie abgeschlagene Häupter auf den hölzernen Haken und Jolly wusste nun mit Sicherheit, dass sich die Ostlinge für einen Krieg rüsteten. Vermutlich ein letztes Aufbegehren gegen die Herrschaft des Königshauses von Gondor. „He, bist du taub?", brüllte Reißer, nachdem er bemerkte, dass ihm Jolly gar nicht zuhörte. Bevor er jedoch zum strafenden Hieb ausholen konnte, schloss der Neuling zu den anderen auf und fügte sich den strengen Anweisungen der Aufseher, den vorgeschriebenen Pfad nicht zu verlassen.

So, wie es aussah, könnte sein Plan aufgehen, doch die größere Sorge, die seine Gedanken in Gewahr nahm, galt der Herstellung von Kriegsmaschinerie. Was, wenn Gondor nicht rechtzeitig gewarnt werden würde? Würde der so lang ersehnte Frieden wieder ins Wanken geraten? „Da lang!", schnauzte Reißer, sein voluminöser Leib baute sich bedrohlich vor den Kindern auf, wie ein grausiges Götzenbild war sein Gesicht zu einer hämischen Fratze verzerrt. Jolly folgte seinen Freunden, die den Weg bereits kannten und blieb genau dann stehen, als sie sich unerwartet niederließen.

„Runter mit dir!", schrie Reißer und trat Jolly von hinten in die Kniekehlen, so dass seine Beine wie morsches Holz nachgaben und dem Zerbrechen nahe waren, als sie einknickten und Jolly auf seine Knie zwangen. Jolly, der sich rechtzeitig mit seinem lädierten Arm abstützen konnte, ehe er längs auf dem Boden aufschlagen konnte, stieß einen bitterlichen Klagelaut aus, rang sich aber dazu durch, Haltung zu bewahren und Reißer bestmöglich nicht zu reizen.

Halb kriechend, halb robbend bewegte sich Selinas Bruder schwerfällig voran, bis er die anderen erreichte, sich umdrehte und nun das Gesicht wieder dem brutalen Aufseher zuwandte. „Jolly, alles in Ordnung?", flüsterte ihm Hyon zu und der Angesprochene nickte mit zusammengebissenen Zähnen. „Arme hoch!", forderte der Aufseher nun und gab drei anderen Ostlingen, welche Eisenketten in ihren Händen hielten, mit einem Nicken zu verstehen, dass sie nun an ihr Werk gehen sollten. Wie ihnen auferlegt beugten sie sich über die am Boden sitzenden Jungen und schlangen die Ketten um ihre erhobenen Handgelenke, zogen die Kettenglieder dann durch eine metallene, breite Öse, die aus dem Stein herausragte und verhakten sie ineinander. Es verging keine Minute, als Jolly schon das unangenehme Ziehen in seinen Oberarmen verspürte. Wie nur sollte er dies mehrere Stunden aushalten und dabei auch noch zustande bringen, zu schlafen?

„Bekommen wir nichts zu essen?", fragte Hyon, der schon wieder den Tränen nahe war. „Ihr verdammten Bälger bekommt erst wieder was zu fressen, wenn ihr auch was leistet...für die paar Kiesel habt ihr nicht einmal ranzige Milch zu saufen verdient!", bellte Reißer und zog ohne auch nur die geringste Form von Achtung den kleinen Arbeitern entgegen zu bringen von dannen, gefolgt von den etwas blass wirkenden Ostlingen.

Hyon schluchzte, bald darauf säuberten salzige Tränen sein beschmutztes Gesicht, malten helle, hautfarbene Linien auf seine eingefallenen Wangen, dass es den Anschein hatte, ein Künstler habe willkürlich seinen feinen Pinselstrich darauf ausgeführt. „Weine nicht, Brüderchen", tröstete Hawarh mit leiser Stimme, hätte man seine Hände nicht gefesselt, hätte er ihn wieder in seine Arme genommen und darin gewiegt. „Und das alles nur wegen dem Neuen", fauchte Kean frustriert, „Ich habe schon Magenkrämpfe vor lauter Hunger!" Ophédor war die Erschöpfung deutlich anzusehen, dennoch nahm er Jolly in Schutz: „Schieb ihm nicht die Schuld zu, Kean! Er hat uns neuen Mut gegeben und wir mussten schon an früheren Tagen hungern, also tu nicht so, als hätten wir diese Misere einzig Jolly zu verdanken" Kean schnaubte beleidigt und fauchte giftig: „War ja klar, dass du auf seiner Seite bist" Ophédor schüttelte den Kopf, das blonde Haar wirkte regelrecht dunkel im Kontrast zu seinem bleichen Gesicht. Jolly wagte es nicht, das Wort zu erheben, weil er ahnte, dass er, ganz gleich, was er ausspräche, Keans Sympathie nicht gewinnen würde. Zumindest noch nicht an diesem Abend.

„Schluss jetzt mit dieser sinnlosen Diskussion...wir sollten versuchen, zu schlafen...", murrte Ophédor und lehnte den Kopf zurück, bis er den kalten Fels berührte. Wann immer Jolly auch nur versuchte, sich auszuruhen, wurde er immer wieder durch das Schlagen von Hämmern oder die schmerzhaften Überdehnungen seiner Arme aus dem friedlichen Hinüberdriften in den Schlaf gerissen.

Die anderen Jungen, die freilich schon an diese widrigen Umstände gewöhnt waren, schlummerten nach und nach ein, bis Jolly der Einzige war, der, zwar müde, doch immer noch wach, das Umfeld beobachtete.

Er musste an Pejou denken. Weshalb, das konnte er nicht sagen. Welcher Pflicht kam er im Dienste dieser grausamen Menschen nach? War er wirklich einer von ihnen, ein Söldner, der keine Skrupel kannte und beim Raub von Kindern mitwirkte, die anschließend in den finsteren Minen arbeiten mussten? Irgendwie wollte es Jolly nicht wahrhaben, selbst wenn dies möglicherweise der Naivität seines Herzens zuzuschreiben war. Im rhythmischen Takt der Schmiedeschläge wurde Jolly endlich auch schläfrig und ehe er unruhig einschlief, skizzierte er sich vor dem inneren Auge die dünne Gestalt Pejous, die so gar nicht zu den anderen Ostlingen passen wollte. Und Jolly wollte hoffen, dass er im Grunde seines Herzens auch nicht so war wie die anderen Männer.

Selinas Bruder glaubte, sein Herz würde mit einem Male still stehen, als er, wie es ihm vorkam, nach kürzester Zeit ein heftiges Rütteln und Zerren an seinen Armen fühlte und somit sehr unsanft aus dem Schlaf gerissen wurde. „Aufwachen, Faulpelz!", kommandierte die unangenehme Stimme Reißers und endlich ward es Jolly möglich, die Lider aufzuschlagen und die auf so schreckliche Weise bald vertraute Gegend mit verschwommenem Blick wahrzunehmen. Man hatte ihn von den Ketten befreit, seine Freunde standen bereits auf ihren Füßen und musterten ihn mit wachen, aufgeregten Augen. Hatten sie von allein denn nie gewagt, zu fliehen? Oder zumindest die hierzu nötigen Utensilien zu entwenden? Jolly hoffte inständig, dass sie heute keine Enttäuschung erleben würden.

Mühselig erhob sich Jolly. Seine Beine waren noch zittrig, die Knie schmerzten noch von Reißers Schlag, in seinen Schultern machte sich die Intensität der Arbeit langsam aber sicher in einem sehr peinvollen Muskelkater bemerkbar. „Na macht schon, wenn ihr was in euren Wanst bekommen wollt, müsst ihr dafür auch entsprechend schuften!", erinnerte Reißer und deutete mit ausgestrecktem Arm an, dass sie losmarschieren sollten, er hinterdrein, um die Kinder im Auge zu behalten. Jolly ging seitlich versetzt neben Ophédor und flüsterte: „Ist er heute ganz allein Aufseher?"

Der Blonde schüttelte den Kopf und murmelte: „Die von der Schmiede passen doch auch auf ihr Werkzeug auf...selbst die Kinder dort sind unsere Feinde. Schließlich ist ihre Abgabe das hergestellte Werkzeug. Wenn wir es ihnen entwenden, werden sie bestraft. Sie haben ihre Augen auf das Werkzeug gerichtet wie Adler auf ihre Beute.", erklärte Ophédor missmutig. „Dann müssen wir eben doppelt so vorsichtig sein", schlug Jolly mit einem schiefen Lächeln vor, was selbst dem Anführer der Kinder ein schmales Grinsen entlockte. „Du gibst wohl nie auf, wie, Jolly?"

„Nicht, solange wir noch eine Chance haben", sagte Jolly ernst und Reißer brüllte: „Was tuschelt ihr da? Lauft lieber!" Ophédor nickte und flüsterte: „Wenn wir an der Schmiede ankommen, müssen wir schnell sein...Hyon wird das tun, was wir ihm gesagt haben, mit allen Gefahren, die das mit sich bringen wird. Wir werden einen Heidenlärm und Chaos veranstalten, selbst, wenn wir dafür blau geprügelt werden...aber du musst schnell sein, schnell und achtsam!"

„He, wird das da vorn heut noch was?!", polterte Reißer und schlug seine Gerte ungeduldig auf die linke Handfläche.

Ophédor nickte daraufhin Jolly zu, drehte sich um und gab den Jungen das Zeichen. Im Bruchteil einer Sekunde schien alles abzulaufen, die Zeit an sich schien nicht mehr zu existieren, viel eher ein flüssiges Element im Raumgefüge zu sein. Kean stolperte, wie es geplant gewesen war und riss dabei Hyon zu Boden, welcher sofort anfing, lauthals zu weinen, zu wimmern und ja, man konnte meinen, die Welt stürzte unter seinem jämmerlichen Geschrei zusammen. Reißer wusste mit dieser plötzlichen Situation nicht umzugehen, als Hawarh und Ophédor sich auch noch an diesem Schauspiel beteiligten und den schmächtigen Hyon anbrüllten, er solle nicht so herumheulen und gleichsam Kean für dessen Unachtsamkeit sehr lebhaft tadelten. Ehe Reißer die plärrende Kinderhorde durch gezielte Peitschenhiebe auseinander treiben konnte, gingen sich die Burschen selbst an den Kragen, bissen, zwickten und schlugen sich. Sämtliche Aufmerksamkeit galt der rangelnden Bande und für diese wenigen Augenblicke war es der Aufseher, der sich nicht zu helfen wusste.

Ungeheuer grob gingen sie aufeinander los, zerrten sich an den Haaren und taten sich weh. Jolly stand für einen Moment wie betäubt da, konnte kaum fassen, wie authentisch die Rangelei wirkte und wie gut sie alle in diesem Plan mitspielten. Er würde sie daher nicht enttäuschen dürfen. Reißer hatte Mühe, den Überblick zu behalten und schlug wahllos in die Menge, traf dabei Ophédor hart im Nacken, so dass dieser benommen zusammensank. „Was ist in euch gefahren, ihr mistigen Kreaturen?", donnerte der Hüne von einem Mann und andere Aufseher eilten herbei, um Reißer zu helfen, alle Blicke, selbst die der arbeitenden Kinder, waren neugierig auf das entbrannte Chaos gerichtet.

Jolly wusste, dass er nur eine Chance hatte und dass es galt, die Werkzeuge entweder jetzt zu entwenden, oder sich mit dem widrigen Schicksal eines Sklaven abzufinden. Eilig und auf leichten Füßen manövrierte er seinen dünnen Leib vorsichtig hinter die großen Schmiedebänke, während der Lärm hinter seinem Rücken verklang.

Tief holte er Luft, wartete den richtigen Moment ab, ging sicher, dass ihn niemand beobachtete und streckte den Arm aus, um die schmalen und kleinen Hämmer zu erreichen, die auf einer höher gelegenen Werkbank abgestellt worden waren und förmlich darauf warteten, ihren Dienst ablegen zu dürfen. Doch Jollys Arme rebellierten, weigerten sich schier, diese kleine, doch so überaus notwendige Bewegung auszuführen und die Eisen zu ergreifen. Die überlasteten Muskeln, welche verspannt und überdehnt waren, zirkulierten wild unter seiner Haut. Nur noch ein Bisschen. Ein ganz kleines Bisschen.

Er streckte die Finger so weit er nur konnte, doch trennten ihn noch immer knappe fünf Zentimeter von dem Regal. Als er schließlich den Schmerz zu verdrängen versuchte und seine Glieder aufs Äußerste reckte und streckte, schoss hinter ihm plötzlich ein langer Arm auf das Regal zu und nahm das Werkzeug herunter. Jolly erstarrte in seiner Bewegung, sein Herz stand für einen erschreckend langen Moment mucksmäuschenstill. „Suchst du das hier?"

Jolly gefror das Blut in den Adern, als er die Stimme Pejous direkt hinter sich, ganz nah an seinem Ohr, vernahm, sein Atem die Ohrmuschel des Jungen streifte... .

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Lalaithwen nutzte die Rast, um sich die Füße ein wenig zu vertreten, ihren kreisenden Gedanken endlich Einhalt zu gewähren. Legolas war ein verdammter Sturkopf. Zu ihrem eigenen Ärger stellte sie diese Tatsache in letzter Zeit öfter fest, als es ihr lieb war. Sie hielt wohlweißlich einen Abstand zu der Gruppe, spazierte etwas gedankenverloren über den taufeuchten Boden, dem das Gras nur als Zierrat dienen mochte, denn kräftig und schwarz präsentierte er seine nackte, atmende Haut, der Ursprung allen pflanzlichen Daseins verbarg sich unter seinen groben Zellen, die neues Leben in jedem Frühjahr gebaren. Lalaithwen achtete darauf, ihr Kleid nicht unnötig zu beschmutzen und raffte ihren Rock.

Der kühle, erfrischende Duft weinender Gräser durchflutete ihre Nase, umgab sie, als wäre er ein fröhlicher Luftzug und sie ein farbenprächtiger Vogel, der nur die majestätischen Schwingen ausbreiten und sich von dem Wind tragen lassen musste.

Lalaithwen entsann sich daran, dass einst auch Loriens blumenübersäte Wiesen diesen eigenwilligen Geruch getragen hatten. Verträumt schloss sie die Augen, streckte die Hände aus, als wären sie tatsächlich Flügel eines Falken. Lothlorien. Dieser Ort schien ihr Schicksal ganz und gar zu bestimmen, es in seine vorbestimmten Bahnen zu lenken. Sie erinnerte sich lebhaft daran, wie sie an dem Morgen aufgewacht war, nachdem sie ihre erste Nacht gemeinsam mit Legolas verlebt hatte. Wie neu die Welt für sie ausgesehen hatte – ohne ihren Bruder Filegon, aber dafür mit einem Elben, von dem sie nie auch nur zu träumen gewagt hatte. Es war damals eine merkwürdige Mixtur aus Trauer und aufrichtiger Liebe gewesen, die sie zugleich empfunden hatte. Und nur Legolas war in der Lage, sie diese Zuneigung fühlen zu lassen, diese Geborgenheit und dieses Vertrauen. Ihre Finger ließen kraftlos von dem seidenen Stoff ihres Gewandes ab, als wäre es eine zu schwere Last, um sie längere Zeit über dem feuchten Grasrand zu halten. Ihr war, als flösse ein süßlicher Duft im Strudel des seichten Morgennebels zu ihren Füßen mit, ein wohliger, nur allzu bekannte Duft.

Langsam, als fürchtete sich die Elbe vor dem, was sie erblicken würde, schlug sie die Lider zurück und für einen nichtssagenden Moment ward sie geblendet vom aufstrebenden Sonnenlicht. Doch was war das? Neben ihrem eigenen Schatten erhob sich eine dunkle Silhouette direkt hinter ihr, so dass sich die neckischen Lichtbilder sogar einstweilen überschnitten. Fast wollte ein freudiges, mädchenhaftes Jauchzen ihrer Kehle entweichen, als sie spürte, wie Legolas schweigsam seine Arme um ihre Taille legte, sie sacht an sich zog.

Obschon in dieser Geste mehr Liebe Ausdruck fand, als Worte je zu umschreiben in der Lage gewesen wären, war Lalaithwen angespannt, wagte kaum, zu atmen. Würde er endlich wieder mit ihr sprechen, ihr verzeihen können? Vertrauensvoll schmiegte sie sich an ihn, fühlte, wie sein weiches, goldenes Haar ihre empfindliche Haut kitzelte und liebkosend umspielte. Seine warmen Hände wanderten zärtlich über ihre Hüfte, anhand seines Atems wusste sie, dass er das Haupt gesenkt hielt. Hatte Drúsella Recht? Stand ihre Liebe denn wirklich unter einem so ungünstigen Stern? Nach allem, was sie gemeinsam durchgestanden hatten, sollte alles durch belanglose Streitereien zunichte gemacht werden? Ihre eigenen Finger suchten die seinen, legten sich mit sanftem Druck auf die schlanken, gleichmäßigen Glieder.

Er war so schön. So schön, dass es beinahe schmerzte, ihn anzusehen. „Legolas?", flüsterte sie, ängstlich, diese friedliche Atmosphäre zu zerstören, wenn ihre Stimme auch nur stärkeren Anklang fand. „Ja?", es war eine unglaubliche Erleichterung, seine Stimme zu hören, diesen leisen Gesang, der ihm in seinem Wesen zur absoluten Perfektion verhalf. Sie drehte den Kopf, schaute zu ihm auf in dieses Meer von blauen Augen, in welchem zu ertrinken kein grausamer Tod gewesen wäre.

Lalaithwen sagte nichts, schaute nur zu ihm auf und schmolz dahin bei diesem wunderschönen Anblick. Ein Kribbeln verursachte kleine, erquickende Schauer unter ihrer Haut, als sie seine Gestalt gänzlich in sich aufsog.

Seine sinnlichen, blutroten Lippen, welche zu so viel mehr fähig waren, als bloße Worte zu formen. Sein sanfter, warmer Blick, hinter dem er seine Empfindungen so gut zu verschließen wusste. Die Wangenknochen, die in wohlgeformten Arkaden das Profil seines Antlitzes kreierten. Ihr wären fast die Tränen in den Augen aufgewallt, als sie ihn so vor sich sah. „Was hast du?", fragte er ruhig, allein seine Hände, die sich fest um ihren Körper schlossen, verrieten seine innere Gemütsregung. „Nichts...es ist nur...so komisch, dass du wieder mit mir sprichst", fast wollte sie lachen, wäre der Gedanke an ihren Streit nicht zu prägnant gewesen. „Lalaithwen, ich wollte mit dir reden...aber ich musste nachdenken, verstehst du das?", murmelte er leise und die Worte ihres Geliebten machten ihr auf unergründliche Weise angst. Sie nickte stumm und ließ es gern zu, dass er sie fester umarmte, seinen Kopf in ihrem Nacken bettete. Nein, niemals wollte sie ihn wieder hergeben, nie wieder diese Kälte ohne ihn spüren.

„Ich will dich nicht verlieren", säuselte er so leise, dass es dem Raunen des Windes gleichkam, wenn jener die Kuppeldächer Minas Ithils wogend umwarb. Wieder hielt Lalaithwen ein Schluchzen zurück, drängte sich ganz nah an seinen Körper und flüsterte in sein Ohr: „Du verlierst mich doch nicht, Legolas, hörst du? Ich liebe dich! Mehr als ich jemals auch nur gehofft hatte, je irgendjemanden lieben zu können."

„Es hat mir wehgetan, dass er dich geküsst hat...", gestand er nach kurzem Schweigen, doch seine Hand, die über ihren blonden Schopf streichelte und gedankenverloren die glatten Strähnen zu allerlei buntem Lockenwerk formte, versicherte sie dessen, dass er ihr vergeben hatte. „Ich weiß und es tut mir so unendlich leid", sagte sie aufrichtig und löste sich kurz von ihm, um in seine Augen zu schauen. Seine Lippen bebten leicht, sprachen von seiner Aufruhr und der Überwindung, die es gekostet hatte, mit ihr zu sprechen. „Aber ich möchte, dass du weißt, dass ich nichts für Daelior empfinde, außer Freundschaft...kannst du das respektieren?", fragte sie vorsichtig, seine Hand in der ihren liebevoll massierend. Er hatte sichtlich mit sich zu ringen, als der Name jenes Elben fiel, der es gewagt hatte, sich seiner Verlobten zu nähern. „Ich weiß es nicht, Lalaithwen... . Ich weiß...überhaupt nichts mehr", seine Stimme versagte und er barg sein Gesicht wieder in ihrem Nacken. Die Elbe hörte sein Herz aufgeregt schlagen, als sie ihr Ohr an seine Brust presste, mit ihren Fingern blindlings die Konturen seines einzigartigen Gesichts nachfahrend. „Ich möchte so eine Szenerie, wie die des vergangenen Tages nicht noch einmal sehen, Legolas. Ich hatte Angst um dich.", sagte sie mit belegter Stimme. „Ich habe mich nicht mehr unter Kontrolle halten können, bitte verzeih", erwiderte er, wenn auch mit deutlich zurückgehaltenem Ärger.

„Verurteile Daelior bitte nicht...er kann nichts gegen seine Gefühle tun, Liebster. So einfältig es auch klingen mag, aber er weiß nicht, mit seinesgleichen umzugehen. Er hat so viel durchgemacht, so dass ihm diese Situation mit Sicherheit auch nicht willkommen erscheinen wird. Gewährst du mir, mit ihm zu reden?"

Der Gesang der Lerche unterbrach Lalaithwens Bittgesuch an Legolas, der noch immer ohne eine Miene zu verziehen vor ihr stand, sie eindringlich musterte. „Ich dachte, du ließest dir nichts von mir vorschreiben", lächelte er schief, doch wollte es ihm nicht gelingen, seine Bedenken zurückzuhalten. Sie streifte ihm verliebt eine blonde Strähne aus dem Gesicht, hauchte ihm einen zärtlichen Kuss auf die Nasenspitze. „Ich will dir aber nicht wehtun. Wenn es dich verletzt, dass ich mit ihm spreche, werde ich es nicht tun", um nichts in der Welt wollte sie dem Mann, der ihr mehr wert war als ihr eigenes Leben, Leid zufügen. „Sofern er mit sich reden lässt...", brachte er leise hervor, „...und dich nicht gleich wieder küsst"

Lalaithwen zupfte an seinem Ohrläppchen und murmelte kopfschüttelnd: „Also wirklich, ganz gleich wie prekär auch deine Lage ist, deinen schlechten Sinn für Humor verlierst du nie" Mit beidseitigem, schallendem Auflachen war die Streiterei vergessen und zumindest eine Zeit des Friedens ausgehandelt. Aber selbst, wenn alles wieder so würde, wie zuvor, könnte sie Daelior nicht mehr in die Augen sehen, ohne sich an diesen heftigen Eklat erinnert zu fühlen.

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Eldarion fand kaum Schlaf in dieser doch so ruhigen Nacht. Sein Bein bereitete ihm trotz der stabilen Lagerung und der guten, sofortigen Versorgung durch Tari und Filegon schreckliche Schmerzen. Es war, als hätte sich eine Schraubzwinge fest um seinen Knöchel gelegt und als drehte jemand mit einer unsichtbaren Hand an dem Rädchen, das bewirkte, dass sie sich immer fester um den Knochen legte, bis er wie morsche Holzbalken nach und nach labiler wurde und krachend zerbrach. Er hatte Selina im Schlaf reden hören. Es waren nur sehr leise, genuschelte Worte gewesen, aber es beunruhigte ihn allein schon, dass sie träumte. Welch schwarze Magie ruhte in ihr und vor allen Dingen, wie würde sich dies auf sie alle auswirken? Als Filegon ihm gegenüber nahe der Totensümpfe erstmalig seine Befürchtungen ausgesprochen hatte, hatte der Prinz noch spöttelnd gelacht und Filegons Furcht als Humbug abgetan.

Jedoch hatten sich nun merkwürdige Dinge ereignet, die sich nicht durch vernunftbezogene Theorien erklären ließen. Als der Morgen graute, war Filegon, wie er es vermutet hatte, der Erste seiner Freunde, den Eldarion begrüßen durfte.

Besorgt kniete der Elb vor dem Sohn Aragorns nieder, nestelte in seiner Manteltasche herum und fischte getrocknete Blätter einer Kräuterpflanze heraus. „Tu das nicht, Filegon...ich halte die Schmerzen so schon kaum aus...dann...dann lege mir bitte keine brennenden Kräutertinkturen auf", flehte der Prinz schwach, seine Kehle war ausgedörrt und dürstete nach Flüssigkeit. „Nein, du sollst es essen", lächelte Filegon aufmunternd, löste die Wasserflasche aus seinem Gürtel und gereichte sie Eldarion, damit er daraus trinken konnte. Misstrauisch beäugte der Junge das Grünzeug, das in zackigen, kleinen Blättern auf der Hand des Elben lag. „Vertrau mir", sprach Filegon dann etwas ernster und legte dem Prinzen die Pflanzenteile in die Hand, „Sie wirken schmerzlindernd...aber sie machen auch müde. Iss nicht zu viel auf einmal davon, sonst könnte das deinem Magen nicht wohl bekommen"

Alsbald war auch Tari auf den Beinen, streckte und reckte sich der aufgehenden Sonne entgegen und klagte darüber, wie sehr ihm der Rücken doch wehtäte, was Eldarion sogleich zu übertrumpfen wusste, indem er nur wortlos auf seinen deformierten Knöchel deutete. Naru war es, der Selina aus ihrem tiefen Traum riss. Der Rüde schleckte ihr Gesicht so lange von oben bis unten ab, bis sie mit verzerrten Mundwinkeln gegen das Licht blinzelte und nach und nach in die Wirklichkeit zurückglitt.

Was war das nur für eine erschreckende Vision gewesen? Sogleich schaute sie sich besorgt nach Filegon um, ihrem Filegon, den sie nun besser hüten müsste als alles, was ihr sonst noch lieb war. Wie erleichtert blies sie den Atem aus, als sie den Elben an Eldarions Seite entdeckte! Verdrängt war all ihr Schmerz bezüglich ihrer klaffenden Kniewunde. Selbst ihr Bruder, der ihr das kindliche Herz schwer machte, war vorerst in Vergessenheit geraten.

Filegon sagt doch immer, dass er mich beschützt...aber ich werde ihn beschützen, jawohl!´, dachte sich Selina, als sie die athletische Figur Filegons betrachtete, als er sich erhoben hatte, um zu ihr zu kommen und ihr einen guten Morgen zu wünschen. Sie hatte Angst um ihn, keine Frage. Und gleichsam hatte sie Furcht um Tari, Eldarion, Naru und Jolly. Aber Selina glaubte nicht daran, dass schlimme Dinge passieren würden. Weswegen hatte man sie denn in den Totensümpfen mit dem Traum von Tari beschenkt? Doch um ihn zu retten, oder? Und dieses Gefühl, dass Zakwa und Reevo immer näher kamen, das hatte sie doch auch nicht getrogen! Beide Male hatte sie gewusst, wie sie das Schreckliche abwenden konnte. Und wenn sie es aus eigener Kraft nicht vermochte, so würde Selina ein weiteres Mal die Krähen rufen, um ihren Freund Filegon zu retten. Ja, das würde sie tun.

Ein hoffnungsvolles Lächeln lag auf ihren Lippen, als er vor ihr in die Hocke ging und sanft über ihr Gesicht strich. „Guten Morgen, junge Dame. Wir werden bald aufbrechen. Nur du und ich, hörst du? Wir werden deinen Bruder da gemeinsam rausholen", versprach er und hielt überrascht inne, als sie ihre Hand auf die seine legte.

Sie würde nicht zulassen, dass Filegon starb. Nicht er. Nicht der beste Freund, den sie je gehabt hatte. Die Macht der Träume ward ihr gegeben worden, wenn auch nur für bestimmte Zeit. Und sie war, auch wenn sie sich ihrer eigenen Kraft nicht im geringsten bewusste war, bereit, die Gefahr von ihren Freunden abzuwenden. Ahnungslos, aber gerührt von dieser vertrauensvollen Geste, schenkte er ihr ein frohes Lächeln, ehe er sich erhob, um den letzten Proviant zusammenzupacken, bevor er mit Selina in die Tiefen Rhûns eindrang und Eldarion und Tari vorerst ihrem Schicksal überlassen musste... .

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Und wieder ein Kapitel pünktlich abgeliefert...ha, heute in vier Wochen hab ich Geburtstag =irre kicher= und am 8.6. gibt es voraussichtlich schon das nächste Kapitel für euch...vor einem Jahr um diese Zeit habe ich „Haltet den Dieb!" abgeschlossen...aber keine Sorge, all zu lang werdet ihr hiermit auch nicht mehr von mir gequält ;)

Soraya: =lach= nein, die „Mögen-Nichtmögen"-Liste bezieht sich nicht auf meine Leser, sondern auf deren Sympathien gegenüber der Charaktere. Ich mag alle, die mir reviewen :p =rofl= Wahlheimat...nein, zur Urne schreiten die bestimmt nicht...lol, bei der Aeneas-Szene wurde ich voll von meinem Lateintrauma eingeholt, denn wir mussten mal Vergils Palaver über Aeneas übersetzen =seufz= das war'n Kampf damals =zurückdenk= Danke für deine Review und ja, du warst die Erste =kranzumhäng= Danke für dein Feedback =hugs=

HexenLady: Ach ne Harry Potter Figur is das...deswegen kenn ich das nicht =lol= Nein, ich hab das noch nie gelesen und hab es eigentlich auch nicht vor...und ich dachte schon, ich hätte unwissend einen Namen geklaut. =aufatmet= Nein, diesmal warst du Zweite, aber immerhin :) Danke für deine Review =freu=

Christin: Keinerlei Enttäuschung? Ehrlich? =freu= Bei solchen Kommentaren fallen mir immer tonnenschwere Steine vom Herzen, weil ich jedes Mal vor dem Upload totale Panik schiebe. Belege? Was musst du denn für Belege schreiben? Ich durfte im vergangenen Schuljahr 2 Belege abgeben, aber das is sicherlich nicht vergleichbar mit Unibelegen :) Vielen lieben Dank für deine Review :)

Airihnaa: =lol= du parodierst meine Story =gröl= nein, Hans Meiser muss echt nicht sein...Kai Pflaume mit seinem Liebesgesülz meinetwegen, aber nicht der olle „Schaut-mal-wie-sich-andere-Leute-verstümmeln" – Hans! Das wäre zu viel des Guten =lol= Oho, ja, ja, die Erste Hilfe...ich hoffe, ich könnte jemals einen offenen Bruch richtig behandeln, obwohl ich auf den Anblick sicherlich verzichten könnte. (schiebt ihr Mittagessen bei Seite) Danke für deinen Kommentar =lol=

Goldmond: Aaawww, eine Review von dir =freuhüpf= Und sooo viele Fragen (gar nicht mit der Antwort hinterherkommt) Ja, die Aufspaltung in so viele Handlungsstränge war eigentlich nie geplant, aber du weißt ja, wie das ist...man schreibt und hat eine neue Idee nach der anderen und zack! sind x verschiedene Handlungsstränge geboren. Wie viele Kapitel...die berühmte Frage, die ich mir auch ständig stelle =lol= nein, ich rechne in etwa insgesamt (also plus Prolog, Zwischenspiel und Epilog) mit knapp 40 Kapiteln, will mich aber nicht festlegen. Daelior wird zu gegebener Zeit zeigen, was er drauf hat :) Vielen lieben Dank für deine Review, hab mich echt mega gefreut =knuddel=

Mystica89: =lol= genial...kann ich bitte irgendwann die gesamte Version dieses Talk-Show Auftritts bei Gollum lesen? Ich hab mich gekringelt vor Lachen! =kicher= eine Hochzeit von Viriel und Haldir? Boah...hier wird echt jeder mit jedem verkuppelt...die Slashfreunde werden irgendwann noch „Gimli und Thíluil" schreien =lach= na ja...ehe die beiden heiraten, müssten sie doch erst mal ein Paar werden ;) Oh, und vielen Dank für die Listenübersicht =knutsch=

Pony: Igitt, ein lateinischer Gruß! Ich hab eine Lateinallergie, musst du wissen und bin froh, wenn ich dieses Fach nach dem Halbjahr verabschieden kann :) Die Idee mit dem Kapitelvermerk im Kalender ist gut, sollt ich vielleicht auch machen, damit ich nicht immer den nächsten Termin aus den Augen verliere ;) Och nee, du verkuppelst Haldir nun auch schon mit Viriel =lach=...ihr seid hoffnungslose Romantiker! Einen Daelior-Fanclub? Also meines Wissens nach existiert da noch keiner, aber was nicht ist, kann ja noch werden =lol= Vielen Dank für deine Review, Ponylein =knuddel=

Sina: Hier hast du Legolas' Gedanken :) Ja, er ist ein elender Sturkopf, hat er eben von seinem Vater geerbt. Ich glaube, es gibt bislang keinen Charakter in der Geschichte, dem es wirklich gut geht...liegt wohl an meiner sadistischen Ader =lol= Aber ich bessere mich, versprochen! =lol= Die Liebeserklärung Lalaithwens scheint ja überall recht positiven Anklang gefunden zu haben :) Freut mich! Danke für dein Feedback =freu=

Feanen: Schön, wieder mal von dir zu hören :) Ich dachte schon, ich hätte dich vergrault. Ja, Haldir, der Packesel...für irgendwas muss er doch gut sein =lol= Ich hoffe, bald wieder was von Bob lesen zu können :)

Donsiwe: Hey, kreischen ist nicht mein Job, sondern deiner :p Außerdem kommen die Kapitel (wenn ich es weiterhin so schaffe) immer im 10-Tage Rhythmus, also bin ich net schuld, wenn du's verschläfst =lach= Schön, dass du mit der Arbeit zufrieden bist, die ich mir hier mache. So...nächstes Kapitel ist schon in Arbeit =knuddel= und danke für deine Review!

Finda: Aaaahhh, eine Review aus dem fernen Amerika! Mensch, Süße, es tut mir leid, aber ich hab total verpeilt, dir zu mailen! Erzähl, wie kommst du klar? Was musst du eigentlich den lieben langen Tag so machen? Ich denk immer mal wieder an dich und stell mir vor, wie schwer ich es finden würde, da so mutterseelenallein bei den Amis rumzuhopsen! Ich bewundere dich abermals für deinen Mut! Oh, das freut mich, dass dir das Kapitel so gut gefallen hat! Aber sag mal, wird dein Gastdaddy nicht böse, wenn du seinen Drucker wegen meinem dummen Kapitel missbrauchst? Ja, Legolas verzeiht seiner Liebsten, aber wie du erkannt hast, hat er Angst, sie zu verlieren...der Gute =seufz= was tue ich nur ständig meinen Charakteren an? =lol= Vielen lieben Dank für dein liebes Feedback, Göttin =dankendverbeugundfüßeküss=

Soeckle: Aha, ich verwende zu viele alte Wörter und mein Satzbau ist kompliziert. =sich am Kopf kratzt= tut mir leid, wenn dir manches das Lesen erschwert...aber ich glaube kaum, dass die moderne Sprache zu Mittelerde passt. Tja, ob Jolly heil da herauskommt ist noch fraglich, aber Leggy und Laith...ja, bei denen sieht es ja neuerdings auch wieder besser aus :) Danke für deine Review =freu= lass dich knuddeln!

Dana: O Gott, ich fürchte, ich muss noch eine „Viriel-Haldir"-Kuppelliste hinzufügen :) Ja, die Kinder müssen sich wohl oder übel trennen, weil Eldarion ja net mitkommen kann und sie den Prinzen wiederum nicht allein lassen, andererseits Jolly nicht versauern lassen wollen. Alles nicht so einfach :) Ui, und du fandest das Kapitel besser als das vorangegangene? Wow, das freut mich und setzt mich gleich wieder großem Druck aus, ob ich denn deinen Erwartungen im neuen Kapitel gerecht werde! In meiner Story ist Leggys Mum am Kummer durch den Verfall Mittelerdes zugrunde gegangen und ist nun „drüben" in Valinor. Was, du musst 5 Klausuren in einer Woche schreiben? Du Ärmste! Ich hoffe, du bringst diese stressige Zeit erfolgreich hinter dich! =knuddel=

Viechle: =lol= Oje...da ist die nächste für ein Haldir-Viriel Tächtelmächtel! Was hab ich nur wieder angerichtet? =seufz= nein, sie kommt nicht mit...das würde nun letztlich den gesamten Rahmen der Geschichte sprengen und das will ich hier niemandem antun =lol= Ja, ich weiß, die Aufsplittung in viele Handlungsstränge ar eigentlich nicht geplant, aber solange ihr noch folgen könnt...?! Keine Sorge, irgendwann sammeln sich alle Linien in einem Punkt :) Öhm, muss einer zwingend an gebrochenem Herzen sterben? Ich denke ich habe dafür schon eine Lösung in Aussicht :) =lol= am besten macht Laith noch nen Harem auf, wie? Kann sich ja dein Jack Sparrow dazu gesellen (Wink mit dem Zaunspfahl). Danke für deine Review =freu und knuddel=