A/N: Eigentlich habe ich jetzt gar keine Zeit, aber was tut man nicht alles für ein pünktliches Update? (schielt mit schlechtem Gewissen auf den fetten Bio- und Geschichtshefter) Wie dem auch sei – das allerschrecklichste in diesem Schuljahr dürfte ich hinter mich gebracht haben, sodass ich wahrscheinlich mehr Zeit zum Schreiben haben werde (na los...tut wenigstens so, als würdet ihr euch freuen).
Übrigens hat auf www.argolas.de (schaut ruhig mal vorbei, tolle Seite!) ein Kurzfiction-Wettbewerb anlässlich des 2. Geburtstages der Seite stattgefunden, an dem ich mit „An deiner Seite" teilgenommen und gewonnen habe! Danke an dieser Stelle an alle, die mich ermutigt haben, an dem Contest teilzunehmen!
Sooo...was noch? Ach ja, richtig...wir nehmen Anlauf und überholen bald „Haltet den Dieb!" mit der Kapitel- und vielleicht auch Reviewanzahl. Liegt ganz an euch :)
Disclaimer: Nichts, das aus Tolkiens genialem Gehirn entsprungen ist, nenne ich mein Eigen, ich erlaube mir lediglich, ein paar seiner Charaktere auszuleihen. (ohne Tränen und Abschweifungen, klasse, hm?)
Achtung: Kapitel größtenteils nachts und unter Apocalyptica-Einfluss geschrieben, daher vielleicht etwas düsterer Charakter...Eldarion und Tari bekommen unwillkommenen Besuch.
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Kapitel 28: Tari, der Tapfere
Worte waren Schall und Rauch, nicht dessen würdig, was es bedurfte, um die bezaubernde Atmosphäre einzufangen, in welche sich die Wälder Eryn Lasgalens bei Nacht kleideten. Schemenhaft zeichneten sich die mächtigen Stämme uralter Bäume am Wegesrand ab, Moosflechten malten gruselige Gesichter auf die stummen Riesen, Schatten huschten von hier nach dort und blieben nirgendwo für eine längere Zeit.
Ifideè dirigierte seine Soldaten in einheitlichen Abständen in einem somit geordneten Zug hinter sich her, Thranduils aufmerksamer Blick wachte über jede kleinste Bewegung, jede unerwartete Wendung des Spiels von Mondlicht und Schatten. Immer dann, wenn zerborstene Wolken sich wie eine schleierartige Maskerade vor der großen, schimmernden Sichel des nächtlichen Begleiters eines jeden wagemutigen Wanderers schoben, war es, als wäre eine unachtsame Hand gegen ein Tintenfass gestoßen und hätte die schwarz-bläuliche Lauge, die eines jeden Schreibers flüssige Seele war, über die schweigsam im Nachtwind wiegende Natur gegossen. Der König, dessen anmutige Züge wenig Emotionalität verbargen, hatte seither nicht mehr gesprochen, seit ihm der Verdacht gekommen war, dass die Gefährtin seines Sohnes eine Noldo sein könnte. Ausgerechnet eine Noldo! War dies nicht die hochnäsigste und flatterhafteste Rasse der Elben? Sie nannten sich selbst große Künstler, das höchste aller Elbenvölker und dabei hatten sie in ihrer Geschichte wenig tugendhafte Taten vollbracht.
Doch hatte sich sein Sohn nicht in sie verliebt? Alles für sie aufgegeben, was ihm seinen Rang und Titel ausgemacht hatte? Dann musste sie wahrlich etwas besonderes sein, denn nie zuvor schien Legolas je so verliebt gewesen zu sein, als dass er so viel für die Liebe aufgegeben hätte. Thranduil beschloss, nicht weiter darüber nachzudenken, zumal er sich sein eigenes Urteil früher oder später selbst von ihr fällen können würde, sobald die Kinder in ihrer überaus abenteuerlichen Unternehmung gebremst würden. Ein ungewöhnlich sanftes Lächeln zeichnete sich auf seinen rosigen Lippen ab, als er sich vorstellte, wie sein Enkelsohn wohl aussehen würde. Fast erfüllte ihn so etwas wie Vorfreude, auch wenn er sich dies nicht unbedingt eingestehen wollte. Mit Sicherheit hatte Filegon viel von der Tapferkeit seines Vaters geerbt, wenn er sich auf eine so gefährliche Reise in die Höhle des Löwen gewagt hatte. Wenn auch eine ungeheuerliche Leichtsinnigkeit damit verbunden war, so wusste Thranduil, dass sein Enkelkind ähnlich heldenhafte Züge aufwies, wie es bei seinen Vorvätern schon der Fall gewesen war.
Haldir fiel das selige Lächeln des sonst so strengen Königs auf und Neugierde überfiel ihn so ungestüm, dass er sich in jenem Moment gar wünschte, die Gabe des Gedankenlesens von Eru in die Wiege gelegt bekommen zu haben.
Doch wies er sich selbst zurecht, sich eine Frage an den Herrscher zu verkneifen, da solche Momente wie dieser im Laufe der Jahrhunderte immer rarer geworden waren und man den König unter Eiche und Buche nur dann hatte lächeln sehen, wenn er von seinen Kindern umgeben war. So leitete sich Haldir gedanklich ab, dass Thranduil gedanklich seinem Sohn beiwohnte und er dem Verzeihen immer mehr entgegenkam. Und als sie sich im Angesicht der Mitternachtsstunde den östlichen Grenzen Grünwalds näherten, ward der Himmel frei von jeglicher Wolkenzierde und der Abendstern glomm wie ein ferner Hoffnungsschimmer am düsteren Firmament auf, so dass Haldir wusste, dass Arwen in Imladris all ihr Hoffen und Sehnen auf sein Gelingen konzentrierte.
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Pejous durchdringende, hellgraue Augen bohrten sich in Jollys Erinnerung ein wie Brandmale, die man sein Leben lang behält. Der Mann mit der Statur einer geschmeidigen Raubkatze stand groß und hager vor ihm, hielt das Werkzeug in der Hand, das der Junge so schnell und heimlich wie nur möglich hatte wegstehlen wollen. Noch immer hatte Selinas Bruder nichts erwidert, verharrte wie angewurzelt an derselben Stelle. Unfähig, sich auch nur aus dieser Starre zu befreien, wartete Jolly darauf, was ihm nun blühen würde. „Darf ich fragen, was du vorhattest, Kleiner?", fragte er mit leiser, aber gefährlicher Stimme. Jolly trat unruhig von einem Bein auf das andere, Steine gruben sich in seine nackten Fußsohlen, hinterließen schmerzende Abdrücke, die den verräterischen Spuren von wilden Tieren glichen, deren Fährte der begierige Jäger unlängst aufgespürt hatte.
Jolly sog scharf die Luft ein, als Pejou einen Schritt auf ihn zu machte, seine Miene keinerlei Gedanken seinerseits preisgaben. „Ich...ich...der Aufseher...Reißer...er...er sagte, wir dürften uns neues Werkzeug nehmen...weil...weil das alte kaputt ist", stotterte der Junge zusammen, Schweiß brach aus allen Körperporen hervor und rann über sein Gesicht, den Nacken, den bloßen Brustkorb und seinen Rücken. Hätte ihm noch eine dümmere Ausrede einfallen können? Reißer hätte ihnen nie und nimmer erlaubt, neues Gerät zur Bearbeitung des Felsens zu verwenden und es war unausweichlich, dass Pejou den anderen Ostling danach fragen würde. Wenn er ihm dieses Ammenmärchen auch nur im Geringsten abnahm.
„Soso...Reißer hat es euch erlaubt...", murmelte der Ostling zu sich selbst, Misstrauen glomm in seinen Pupillen auf, und Jolly wusste, dass Pejou ihm nicht glauben würde. Indes hatten die Kinder mit dem Lärm aufgehört, nicht zuletzt weil sie bemerkt hatten, dass Jolly auf frischer Tat ertappt worden war, aber auch Reißer hatte sich ihrer gehörig angekommen und sie windelweich geprügelt, bis sie endlich voneinander abgelassen hatten. Ophédor und Hawarh knieten auf dem kalten, schroffen Untergrund, keuchten und schauten abgekämpft und fassungslos zu ihrem Verbündeten. Alles umsonst? Hatten sie für nichts diese harten Schläge ertragen? Hyon lag am Boden und weinte, mit dem Unterschied, dass es diesmal echte Tränen waren, die er vergoss. Kean hielt sich die Schulter, an der eine offene Risswunde klaffte, seine Augen waren ausdruckslos und stumm, als hatte er mit nichts anderem gerechnet als Jollys Entdeckung.
„Dass ihr das nie wieder macht, verstanden, ihr Ratten?", verwarnte der unansehnliche Aufseher die geschundenen Kinder, deren Ablenkungsmanöver zwar gewirkt hatte, deren eigentliches Vorhaben allerdings fehlschlagen musste. „Und wo ist überhaupt der Neue? Dem rei' ich alle Eingeweide raus, wenn der auch nur versucht hat, sich davon zu machen...Pejou! Mit dir hab ich ja gar nicht gerechnet! Was treibst du dich hier rum?", ächzte Reißer in einem verblüfften und gleichzeitig fast abfälligen Ton, als er den Ostling hinter den Schmiedebänken fast schützend vor Jolly stehen sah.
Pejou drehte das Werkzeug in seinen Händen, wie die Arme einer Spinne schlossen sich seine Finger nahezu klauenartig um die hölzernen Griffe, balancierten das Eisen mit ungeahntem Geschick.
„Ich wüsste nicht, dass dich das etwas anginge, aber wenn du so wissbegierig bist, will ich mal nicht so sein und dir gern den Grund meiner Anwesenheit erklären", sprach Pejou in ruhigem Ton, die Werkzeuge plötzlich wie Waffen von sich streckend. Jollys Herz war unlängst in dessen Unterhose gerutscht, er wusste, dass es nur noch eines falschen Wortes oder einer falschen Geste bedurfte und Reißer würde ihn vergessen lassen, dass er einst ein menschliches Geschöpf gewesen war. Doch sollte Jolly nicht entgehen, dass der Hüne vor Pejou so etwas wie eine ehrfürchtige Angst zu verspüren schien. Denn angespannt waren seine Züge, gleichsam sein Leib. Er ließ Pejou für keine Sekunde aus den Augen, so dass er Jolly nur einmal einen giftigen, bedrohlichen Blick zuwerfen konnte, um sich anschließend wieder auf den dünnen und kleineren Ostling zu konzentrieren. Was war der Grund für Reißers Unruhe? Hatte er tatsächlich Furcht vor einem schmächtigen Winzling, wie Pejou im Vergleich zu ihm erschien? Jolly knüpfte ein dünnes Band der Hoffnung, dass Pejou Reißer gegenüber nichts sagen und er das Gesehene schnell vergessen würde.
„Larn hat mich geschickt, weil ich ein Auge auf euch werfen soll. Zurecht, wie mir scheint", ergänzte er sarkastisch und schenkte den Kindern einen erniedrigenden Seitenblick, „Du hattest sie schon mal besser im Zaum, Reißer"
„Wage es bloß nicht, über mich zu spotten, Pejou! Dass du ein Stein im Brett bei denen hast, die hier etwas zu sagen haben, heißt noch lange nicht, dass ich dir unterwürfig sein muss" Jolly fühlte sich alles andere als wohl, da er im Angelpunkt des sich zuspitzenden Konfliktes stand und fürchtete, Reißer würde die Geduld verlieren. „Mir ist es egal, ob du mich achtest. Aber mir ist nicht egal, wenn du deine Arbeit nicht ordentlich machst, klar? Und jetzt schaff die Bengel zurück in ihren Schacht. In ihrer großzügigen Freizeit kommen sie nur auf haarsträubende Ideen...", Pejou gab, wie zur Untermalung seiner Worte, Jolly einen Klaps gegen den Hinterkopf und drängte ihn, zu den anderen zu gehen, ohne irgendeine Form von Konsequenzen anzudrohen. Pejou und Reißer standen sich gegenüber, starrten einander in die Augen und warteten darauf, wer der schwächere war, der zuerst den Blick abwand. „Ich habe keine Zeit für solche Spielchen...geh zurück zu deinem Soldatenstab und exerziere sie. Tu das, was du kannst und lass meine Leute hier unten ihre Arbeit so tun, wie sie es am besten können.", grollte Reißer, der sich als Verlierer des psychologischen Duells herausstellte und Jolly im Nacken packte und vor sich her schubste.
Pejou sah ihm eine zeitlang nach, ein wissendes Grinsen hellte seine sonst so ernsten Gesichtszüge auf. Um ihm herum nahmen die Arbeiter ihre Beschäftigungen wieder auf und kurze Zeit später war es kaum möglich, seinen Gedanken ungestört nachzugehen, weil Hämmer mit lautem Krachen Schmiedeeisen bearbeiteten und nicht einmal dem Geiste Ruhe schenkten. Erst dann senkte Pejou den Blick, betrachtete das Werkzeug in seinen Händen und überprüfte es auf seine Festigkeit. Es waren frisch geschmiedete, härteste Hacken und Hämmer, klein und handlich für das präzise Herausschlagen von wertvollem Gestein aus groben Felswänden. Pejou kniff die Augen zusammen und schaute in jene Richtung, in die Reißer die Kinder geführt hatte. Und dann fügte er die Teile dieser kleinen Verschwörung mit der Listigkeit und Schläue eines Fuchses zusammen... .
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Sie musste einfach mit ihm reden, komme, was wolle. Auch wenn Legolas alles andere als einverstanden war, dass sie es tat, kam sie nicht umhin, für den Rest ihrer Reise mit Daelior umzugehen, als wäre er in Wahrheit nicht existent. Und sie ertrug es auch nicht, wenn er jedes Mal den Blick senkte, wenn sie seinen Weg kreuzte oder auch nur in seine Richtung schaute. Richtig ausgesprochen hatte sich Lalaithwen auch mit ihrem Geliebten nicht, doch hatte das Paar stumm vereinbart, diese Diskussion auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen, da momentan die Sicherheit der Kinder im Mittelpunkt allen Handelns und Denkens stehen sollte.
Nach dem kurzen Halt waren sie erneut aufgebrochen, diesmal hieß es aber, Rhûn sei nicht mehr fern und die restliche Distanz würden die Reittiere auch ohne eine lästige Rast verkraften. Lalaithwen strich nachdenklich über den dünnen Stoffgürtel, der ihrem Kleid zur edlen Zierde diente. Man hatte ihr dieses Gewand am Hofe von Gondor ausgehändigt und obschon sie es bereits eine lange Zeit trug, fiel es ihr schwer, sich daran zu gewöhnen, in so noblen Stoffen gekleidet zu sein. Würde sich ihr Leben einschneidend ändern, wenn sie Legolas heiratete? Würde höfische Etikette und gehobener Umgang mit wichtigen Persönlichkeiten an die Stelle ihres bisher einfachen und gewöhnlichen Lebens treten?
Es war nicht so, dass Lalaithwen gänzlich von Veränderungen abgeneigt war – denn dafür hatte sie in ihrem Leben viel zu viele dieser Art durchmachen müssen – aber eine seltsame Form der Beklemmung erfüllte sie, wenn sie einen Blick in ihre Zukunft warf. Schließlich hatte Legolas bereits angekündigt, dass er vorhätte, sie und Filegon mit in seine Kolonie zu nehmen. Könnte Filegon mit einer so radikal anderen Umgebung zurechtkommen? Es würde eine Trennung von seinen engsten Freunden bedeuten und Lalaithwen wagte zu bezweifeln, dass Filegon dies wahrhaft recht wäre.
Aber diese Fragen würden noch dann eine Antwort finden, wenn sie ihren Sohn wieder in die Arme schließen konnte. Unbeschreiblich war es, welch brennende Sehnsucht sie nach ihm empfand. Er war es letztlich gewesen, der es vermocht hatte, ihren Schmerz beim Verlust von Legolas zu betäuben. Er hatte sich nicht geniert, seine Mutter in die Arme zu nehmen, auch dann nicht, wenn seine Freunde in unmittelbarer Nähe standen. Filegon war ein Teil von ihr, ihr Sohn und ganz gleich, wie hart die Zeiten gewesen waren, die sie gemeinsam durchlebten – Lalaithwen war nie allein gewesen. Sie verdankte ihm so viel und dies verstärkte nur den Gedanken in ihr, dass sie ihm keine gute Mutter war – sie hätte ihrem Instinkt folgen und bei den Kindern in Minas Tirith bleiben sollen, anstatt die anderen bei ihrem Ausflug nach Osgiliath zu begleiten. Aber allen Selbstvorwürfen zum Trotz stand die Tatsache, dass sie am Geschehenen nichts mehr würde ändern können und dass sie ihr bestmögliches tun sollte, um ihr Kind vor bestehender Gefahr zu schützen.
Fast als konnte er ihre Gedanken lesen, ergriff Legolas, welcher dicht neben ihr herritt, ihre Hand und drückte sie. Es bedurfte keiner Worte, um auszudrücken, was sie füreinander empfanden. Legolas bestärkte sie in ihrem Tun und ließ es zu, dass sie sich Daelior näherte, um mit ihm klärende Worte zu sprechen. Dass ihn dabei die Eifersucht gehörig malträtierte, versuchte er zu verdrängen, um Lalaithwens Willen. Der Elbenprinz vertraute ihr, doch ließ er sie für keine Sekunde aus den Augen, als sie auf gleicher Höhe mit Daelior angelangt war. Seinem treuen Kumpanen und Weggefährten Gimli Gloinssohn entging dies natürlich nicht, auch wenn er hinter Legolas auf dem Pferd saß und eigentlich nur den muskulösen Rücken und Bogen sowie Köcher im unmittelbaren Blickfeld hatte. Legolas' Eifersucht war so auffällig, dass selbst ein Blinder sie anhand der knisternden Luft hätte erkennen können.
„Unzählige Schlachten hat er geschlagen, die furchterregendsten Feinde besiegt, jede nervenaufreibende Situation meisterhaft überwunden. Aber eine einfache Elbenfrau hat das Unmögliche möglich gemacht und Legolas Grünblatt, die personifizierte Selbstbeherrschung, ins emotionale Wanken gebracht", spöttelte Gimli heiter, als ihm einmal mehr auffiel, mit welch giftigen Blicken der Elb Daelior durchbohrte. Zumindest stellte sich der Zwerg es bildlich vor, wie die Miene seines Freundes wohl aussehen mochte. „Was redest du da?", Legolas klang ernsthaft verwundert und musste sich bemühen, seinen höflichen Ton beizubehalten. „Wenn Blicke töten könnten, läge unser guter Freund der Fährtenleser unlängst unter düstren Erden...", sprach Gimli in fröhlichem Singsang. Wie es den Anschein hatte, nahm er die ganze Angelegenheit nicht halb so ernst wie Legolas es von ihm erwartet hatte.
„Ich finde das nicht sonderlich komisch", murrte der Elb deutlich gereizter. Daelior hatte ihn in seinem wunden Punkt getroffen – seiner hingebungsvollen Liebe zu Lalaithwen. Und dies stellte die Souveränität, die Sicherheit des Prinzen in Frage.
„Sie liebt dich, Junge", sagte Gimli daraufhin ernster, seine brummige Stimme drang deutlich zu Legolas vor und der Elb war froh, dass der Zwerg sein Gesicht nicht sehen konnte. Verbitterung lag darin, Verwundung und Furcht. Dinge, die er vor Gimli über all die Jahre so gut zu verstecken gewusst hatte. Aber sein Freund hatte Recht. Lalaithwen ließ ihn anders handeln, anders fühlen und anders auf Provokation reagieren. Die innige Liebe zu ihr hatte ihn ein wenig verändert, seine Wesenszüge hatten sich, so konnte man sagen, zu einem kleinen Teil an jene Lalaithwens angepasst und umgekehrt. Die Liebe war ein ständiges Geben und Nehmen und Legolas bezweifelte nicht mehr, dass ein Teil von ihm in Lalaithwen lebte, genauso wie sie einen bleibenden Eindruck in seinem Wesen hinterlassen hatte.
„Hallo? Noch da oder bist du da vorn eingeschlafen?", weckte ihn Gimli murrend aus seinen Tagträumen. „Nein, ich bin noch wach", sprach Legolas leise. „Bei euch Elben weiß man ja nie...selbst wenn ihr eure holden Gesichter unsereins zuwenden würdet, könnte man nie sicher sein, ob ihr nicht schon im Schlummerland seid oder nur wieder euren starren Blick aufgesetzt habt, mit dem ihr alles und jeden durchdringend anseht", schnaufte Gimli verächtlich und lange musste Legolas nicht darauf warten, dass sich sein Bruder in die Konversation einklinkte. „Durchdringende Blicke?", fragte Thíluil, aufgelegt, die zuvor stundenlang anhaltende Mauer des Schweigens, deren Fundament auf der Auseinandersetzung zwischen Legolas und Daelior beruhte, durch das Foppen des Zwerges zu durchbrechen. „Ja... wenn sich die werten Spitzohren überhaupt bequemen können, niedere Geschöpfe eines Blickes zu würdigen...", spielte der Zwerg auf die Arroganz der Elben an, die überwiegend in seinem eigenen Volk rege diskutiert wurde.
Legolas seufzte und schüttelte kaum merklich mit dem Kopf. Gimli hatte in Thíluil eine neue Herausforderung gefunden und so schnell würde keiner der beiden nachgeben und die Übermacht des anderen eingestehen.
„Herr Zwerg, welch empörende Rede! Nur weil Ihr Euch einschüchtern lasst von Männern, die gut doppelt so groß sind wie Ihr...", kicherte Thíluil in vornehmem Ton und es dauerte nicht lang, da rutschte der Zwerg schon wieder wild gestikulierend von einer Hinterbacke auf die andere und lieferte sich mit dem Elben ein hitziges Wortgefecht. Ein wenig dankbar für diese Form der Ablenkung war Legolas schon, doch wuchs sein inneres Begehren, sich bei Daelior für das erhobene Messer zu revanchieren mit jedem Augenblick, den der vernarbte Elb länger in der Nähe seiner Verlobten zubrachte... .
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Zwischen Licht und Schatten liegt nur ein schmaler Grat, eine so leicht überwindbare Grenze, dass es fast unheimlich ist, wie leicht man sie unwissentlich überschreitet.
Filegon stand im Schutze des blassen Morgenlichts und schaute mit Unbehagen in die gähnende Dunkelheit der Höhle, die nicht einmal einen Katzensprung von ihm entfernt war und hungrig auf ihn lauerte. Die Pferde waren ausgeruht und gaben keinerlei klagende Laute von sich. Tari hatte sie bereits getränkt und gefüttert, während sie mit ihren Schweifen die zu so früher Stunde bereits lästigen und frechen Fliegen von sich fernzuhalten versuchten. „Ihr seid sicher, dass ihr alles habt...genügend Proviant, Wasser?", versicherte sich der Elb abermals. Tari lachte und meinte: „Gäbest du uns noch mehr von eurem Proviant ab, würdet ihr spätestens am zweiten Tag schrecklichen Hunger erleiden" Filegon zwang sich zu einem schmalen Lächeln. „Wirklich? Ihr braucht nichts?", murmelte er.
„Wie oft willst du uns mit deiner Fragerei noch auf die Nerven fallen, Filegon? Du hast uns nun schon zum tausendsten Mal dieselbe Frage gestellt...ihr solltet besser gehen. Wenn ihr noch längere Zeit vertrödelt, ist Eldarions Bruch wieder zusammengewachsen und wir können gleich gemeinsam losziehen...", witzelte Tari auf Kosten des am Boden liegenden Prinzen. „Das halte ich eher für unwahrscheinlich", merkte der Thronfolger Gondors nüchtern an. Die Wunde sah zwar nicht wirklich besser aus – noch immer ragte der Knochen ein deutliches Stück weit aus dem Fleisch heraus – aber zumindest hatte sich nichts entzündet.
„Fast hätt' ich's vergessen, nehmt noch die hier mit", rief Tari schallend aus und fuchtelte hektisch mit vier großen schlanken Ästen herum. Erst als Filegon die besagten Stücke in die Hände gereicht bekam, erkannte Legolas' Sohn, dass es sich dabei um Fackeln handelte, die Tari präpariert hatte. „Danke. Aber womit soll ich sie entzünden?", fragte der Elb berechtigt, worauf Tari hurtig in seine Westentasche griff und mehrere abgebrochene Zündhölzer hervorzog. „Ich weiß nicht, ob die noch was taugen...aber besser als nichts sind sie allemal!", versicherte er ihm, klopfte ihm auf die Schulter und wünschte ihm alles Gute.
„Passt auf euch auf, ihr zwei!", rief Eldarion, als er sah, wie Selina Filegon so lange belagerte, bis er sie zwei der Fackeln tragen ließ und die beiden anschließend in den nachtschwarzen Schlund der Höhle traten, „Wir warten hier auf euch!"
Tari zog die Braue hoch, betrachtete argwöhnisch den gebrochenen Knöchel des Prinzen und raunte ihm zu: „Wo willst du mit dem Fuß auch hinlaufen?" Der Prinz streckte ihm die Zunge entgegen und antwortete kess: „Wirst schon sehen, beim nächsten Turnier im Weitstreckenlauf auf dem Pelennor werde ich um den Sieg mitlaufen!"
„So? Und du wirst mit Sicherheit den ersten Platz in umgekehrter Reihenfolge belegen", neckte Tari gutmütig, während ihm Naru unruhig um die Beine schlich. Anscheinend machte es den Rüden nervös, dass Filegon und Selina ohne weiteres davon marschierten und die anderen hier zurückließen. „Ich merke schon...das werden sehr unterhaltsame Stunden, die ich mit dir zubringen darf", seufzte Eldarion und hob die Hand, um Selina zurückzuwinken, als sich das Mädchen noch ein letztes Mal umdrehte und sich verabschiedete. „Sei lieber froh, dass du mich hast, anstatt ständig böse Kommentare von dir zu geben", riet ihm Tari und kramte in der Satteltasche eines der Pferde herum. „Was machst du da?", fragte Eldarion. Der Rotschopf antwortete nicht gleich, sondern zog zunächst sein Kurzschwert aus der Scheide und breitete ein kleines Tuch vor sich aus. „Na was schon? Ich betätige mich künstlerisch, so lange ich auf dich aufpassen muss", grinste Tari schalkhaft, ließ sich im Schneidersitz neben Eldarion nieder und begann rege damit, aus einem plumpen vertrockneten Ast ein weiteres seiner rätselhaften Kunstwerke zu schnitzen. „Hätte ich keinen gebrochenen Knöchel, würde ich dich glatt dafür treten", stöhnte Eldarion entnervt, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und starrte in den Himmel, dessen Blau eine graue Trübung durch eine heranwachsende Wolkendecke erfuhr.
„Was meinst du, wird es Regen geben?", fragte der Prinz, dessen Beine eingeschlafen waren und den dieses unangenehme Stechen und Kribbeln der verkrampften Muskeln fast um den Verstand zu bringen drohte.
„Ich hoffe nicht", entgegnete Tari, der seinen konzentrierten Blick kurz von seiner Arbeit hob, „...sonst müsste ich dich noch ein Stückchen näher an die Felswand schleifen" Eldarion wusste, dass ihn Tari bewusst neckte und er es keinesfalls böse meinte. „Deine Sorgen möchte ich haben", lachte der Prinz, doch der rothaarige Wirbelwind schien mit einem Mal sehr ernst. „Glaub mir, das willst du nicht...". Daraufhin trat eine betretene Stille ein. Eldarion ahnte, dass er etwas falsch gemacht hatte, doch wusste er nicht, was es genau war, das Tari so unerwartet versteinern ließ, als dass er sich hätte entschuldigen können. Aus seiner Nachdenklichkeit wurde Eldarion jäh gerissen, als Naru plötzlich aufrecht auf einem der Felsen stand, die Ohren angewinkelt, der Schwanz starr erhoben und die Zähne gefletscht. Ein grollendes Knurren rollte aus den Tiefen seiner Kehle hervor. „Was ist? Was hat Naru?", fragte Aragorns Sohn beunruhigt. Die Haltung des Hundes erinnerte ihn nur all zu sehr an jene unheilvolle Nacht, in welcher Jolly von den Ostlingen entführt worden war.
Tari legte sein Schnitzinstrument beiseite und erhob sich wortlos. Irgendetwas stimmte nicht. Doch so angestrengt Tari auch in die Ferne spähte, so konnte er doch nichts ausmachen. „Vielleicht nur ein wildes Kaninchen oder so was...ich werde mal nachsehen", murmelte Tari angespannt. Noch nicht einmal eine halbe Stunde war vergangen, seit Filegon und Selina fortgegangen waren und schon sollte sich ihnen eine Gefahr nähern? „Tari, nimm dein Schwert mit...sicher ist sicher", wies ihn Eldarion an, der sich in eine halbwegs aufrechte Position gekämpft hatte und seinen Oberkörper auf die Ellbogen abstützte. „Ich bin gleich wieder da", versprach der Sohn von Rufus und fasste Naru am Nackenfell, um ihn davon abzuhalten, unerwartet loszupreschen und womöglich noch die Pferde in Panik zu versetzen. Vereinzelt zirpten Grillen im dichtwachsenden gelbstichigen Gras, wie bedrohlicher Kriegsgesang tönte der raue Laut über die Fläche, abhanden gekommen war sein romantischer Klang, der oft in lauen Sommernächten zu vernehmen war. Ein dünner Nebelfilm lag gut zehn Zentimeter über dem Gras, verhinderte eine klare Sicht über weite Strecken.
Tari musste näher heran, auch wenn ihm dieser Gedanke nicht gerade gefiel. Der einzige Schutz, den er hatte, war sein treuer Hund Naru, Eldarion lag hilflos auf seinem Lager, unfähig zu gehen oder auch nur aufzustehen. Immer noch begleitete ihn die blasse Hoffnung, dass es nur ein Rebhuhn oder dergleichen gewesen sein mochte, was den Jagdinstinkt in Naru geweckt hatte. Tari hielt es für weise, sich nicht all zu weit von dem schutzbietendem Felsen zu entfernen. Um eine bessere Aussicht zu erhaschen, erklomm er schließlich den zerfurchten Felsen mit Naru im Schlepptau und schirmte seine Augen von der seitlich einfallenden Sonne ab. Nichts war zu sehen.
Dennoch steckte ihn sein Rüde mit der Nervosität an und gedanklich wünschte er sich Filegon herbei, der weitaus schärfere Augen als er besaß. Waren etwa Ostlinge hier her unterwegs? Allerdings hatten er und seine Gefährten keinerlei Spuren ausmachen können, die darüber Aufschluss erteilten, ob von dieser Gegend, als Lager oder ähnlichem, Gebrauch gemacht wurde.
Der Sohn des Schmiedes zückte sein Kurzschwert, welches das frühe Morgenlicht in seiner Klinge sammelte und kurzzeitig kampflustig aufglomm. Naru knurrte beständig, hatte sich in keiner Weise beruhigt, schien nur noch wilder zu werden, je weiter er mit seinem Herrchen voranging. „Ich wünschte, du könntest sprechen, Kumpel...dann könntest du mir wenigstens zuflüstern, was dein Gemüt in solche Aufruhr versetzt", beschwerte sich Tari, sich an einem Felsen festhaltend und hinab auf die Ebene spähend. Und dann, wie Geister, tauchten die Silhouetten zweier Pferde und deren Reiter wie aus dem Nichts auf. Das Sonnenlicht hatte ihn bisweilen geblendet und es ihm unmöglich gemacht, auch nur Konturen auszumachen. Aber nun sah Tari die beiden mit erschreckender Deutlichkeit vor sich. Und sie ritten beunruhigend schnell, würden nicht mehr lange benötigen, um im improvisierten Lager anzukommen. Tari schlug das Herz bis zum Hals, pumpte das Blut so rasch durch seinen Kreislauf, dass er förmlich zitterte. Zakwa und Reevo. Sie hatten ihn und seine Freunde endlich eingeholt.
Tari war so starr vor Schreck, dass er anfangs nicht wusste, was er tun sollte. Er kämpfte gegen das Aufbegehren seines Herzens an, laut zu schreien und vergaß dabei völlig, auf Naru Acht zu geben. Dieser folgte seinem tierischen Instinkt und ließ sein Bellen in lauten, kurzen Salven erschallen, gefolgt von gutturalem Knurren und einer Körperhaltung, die deutlich machte, dass er bereit zum Angriff war.
„Naru, aus!", zischte Tari hinter zusammengepressten Zähnen und warf sich auf den Hund, um ihn zum Schweigen zu bringen. Er legte seinen Arm fest um den Hals des Tieres und drückte Naru zu Boden, damit dieser still blieb. Doch war sich Tari sicher, dass man ihn unlängst gehört hatte. Er presste sich so fest an den Hund, dass er fürchtete, ihm wehzutun, doch musste er so flach wie nur möglich liegen bleiben, damit man ihn nicht entdeckte. Mit Sicherheit waren die beiden bewaffnet. „Shhh, mein Junge...bleib ruhig, ganz ruhig...", raunte er mit zittriger Stimme Naru zu. „Mist, verdammt!", zischte er, doch überwog die Angst seinen Ärger wie ein übermächtiger Gegner. Ganz gleich, ob das Blut durch die hauchdünnen Kanäle seiner Adern raste; seine Hände waren eiskalt, als bestünden sie nur noch aus abgestorbenen Gliedern. Er konnte sie sogar hören, so nah waren Zakwa und Reevo. „Still, Junge", wisperte er gleichsam zu sich selbst, brauchte Tari jetzt doch schließlich allen Mut dieser Welt. Wenn er sich jetzt zu entdecken gäbe, würden sie ihn mit Leichtigkeit ausmachen und töten. Oder ihm zumindest sehr, sehr wehtun dafür, dass er sie im „Roten Drachen" übertölpelt hatte.
Seine Mutter hatte ihm immer gesagt, dass es sich nicht schickte, Kartenspiele mitzumachen, sie wären ordinäre Glücksspiele, schadeten einem nur und verdarben den Charakter. Tari wusste ihren Worten in diesem Moment eine ganz neue Bedeutung zuzuweisen.
Fast wollte ein irres Kichern aus seiner Kehle entweichen, aber Tari nötigte sich selbst zur Beherrschung. „Was meinst du, wo kam das her?", das war Reevo mit gepresster Stimme, fast so, als spräche er unter starken Schmerzen oder dem Einfluss von zu viel Alkohol. Und Tari packte die blanke Panik, als er in etwa orten konnte, wo sich die beiden Halunken befanden. Beinahe direkt unter dem Vorsprung, auf dem er lag. „Bitte, bitte, bitte...lass sie uns nicht entdecken", flüsterte Tari ein geheimes Stoßgebet, seine Finger verkrampften sich, während sie Narus graues Nackenfell umklammerten.
„Ich bin mir nicht sicher...da oben ist nichts...aber das war mit Sicherheit der Köter, der sie gewarnt hat. Wenn die Bengel hier sind, haben sie sich bestimmt verkrochen...lass uns da hinten mal nachsehen", knurrte Zakwa verärgert und trieb sein Pferd weiter an, dicht gefolgt von Reevo. Wenn Tari den Kopf auch nur einen halben Fuß weit angehoben hätte, wäre es ihm möglich gewesen, die Köpfe der Männer zu erspähen, die genau in Richtung ihres Lagers ritten. Eldarion!´, fiel es Tari so plötzlich ein, dass ihm die Luft wegblieb. Nein! Sie würden ihn finden...und wer weiß was für schreckliche Dinge mit ihm anstellen! Langsam löste sich der rothaarige Bursche von seinem Hund, behielt aber den bestimmenden Griff um dessen Nacken bei. Mit der anderen, wie Espenlaub zitternden Hand tastete er nach seinem Schwert. „Filegon verlässt sich auf uns...", murmelte er an Naru gewandt, als ob ihn das Tier wie ein Mensch verstünde, „...wir dürfen ihn nicht enttäuschen und müssen Eldarion helfen", Tari kämpfte sich auf seine Beine zurück, spähte am Felsenrand den Betrügern hinterher. Kaum war Filegon fort und schon musste eine solche Katastrophe auf sie hereinbrechen. Als sich Tari dessen sicher war, dass die Reiter aus seinem Blickfeld verschwunden waren, stieg er behutsam wieder herab, deutete Naru angestrengt, still zu bleiben.
„Na sieh sich das mal einer an...", hörte Tari mit lautem Herzklopfen Zakwa sagen. Sie mussten Eldarion entdeckt haben! Der Gebirgsrücken von Rhûn umgab das Lager kesselförmig, wie eine riesige Staffelei aus Schieferfelsen ragte der unbeugsame Stein in den Himmel empor.
Kein Entrinnen.
Tari holte tief Luft, umfasste den Schwertgriff mit solcher Festigkeit, dass die Knöchel seiner Hand weiß hervortraten. Dann blinzelte er zu Naru herab, der unruhig vor sich her japste. „Zeit, uns zu beweisen, was Junge?", hörte sich Tari sagen, ehe er wie benommen die Klinge anhob, hineinschaute, so dass sich sein sommersprossenbesprenkeltes Gesicht darin widerspiegelte. „Die anderen haben ihn feige zurückgelassen...Bastarde...die ähneln uns aber auch immer mehr", lachte Zakwa höhnisch. Eldarion erwiderte leise etwas, das Tari nicht verstehen konnte. Noch immer stand Tari wie in Trance an der Felswand gelehnt, die Geschwindigkeit, mit der sein Atem durch seine Lungen zirkulierte, ließ ihn befürchten, ohne weiteres zusammenzubrechen. Doch war es ein gellender Aufschrei Eldarions, der Tari ein für allemal aus seiner Betäubung riss. Der Junge stieß sich von der Wand ab, Tränen rannen an seinem geröteten Gesicht hinab, als sah, wie die beiden Männer von den Pferden gestiegen waren und nun um Eldarion herumstanden, mit den Füßen gegen seinen gebrochenen Knöchel stießen und ihm damit Höllenqualen bereiteten.
„Halte durch, Eldarion...ich bin gleich bei dir", sagte Tari halblaut, wischte sich die Tränen mit dem Hemdärmel aus dem Gesicht und trat aus seiner schützenden Deckung aus mächtigem Fels hervor... .
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„Es ist alles deine Schuld!", keifte Kean wutentbrannt, schleuderte eine der altersschwachen Hacken gegen den schwarzen Fels, machte Anstalten, auf Jolly loszugehen. „Lass ihn in Ruhe", schrie Ophédor, dessen blutverschmiertes Gesicht keinerlei Ausdruck barg. Er packte den abgemagerten Junge am Arm, ehe dieser damit auf Jolly einschlagen konnte, der stumm und apathisch dastand, schwer machte ihm sein Versagen zu schaffen. „Komm zur Besinnung, Kean!", forderte nun auch Hawarh, der Ophédor dabei helfen musste, Kean im Zaum zu halten. „Nehmt eure verfluchten Hände weg!", brüllte Kean beinahe hysterisch und es gelang ihm, sich loszureißen und Jolly umzustoßen, so lange auf ihn einzuschlagen, bis ihn Ophédor und Hawarh wieder in ihrer Gewalt hatten.
Jolly, von der Heftigkeit der Schläge überrascht, sank auf seine Knie, fühlte wie Übelkeit in ihm aufstieg und seine Kehle mit erstickendem Brechreiz erfüllte. „Das reicht jetzt", warnte Ophédor laut und musste Kean sogar an den Haaren zerren, damit sich der Junge auch nur annähernd bändigen ließ. Abschließend und um seiner Verachtung gehobeneren Ausdruck zu verleihen, spuckte Kean Jolly ins Gesicht.
Erst eine knallende Ohrfeige von Hawarh brachte Kean zumindest für den Augenblick von seiner unkontrollierbaren Tobsucht ab. „Ihr wollt doch nicht immer noch gutheißen, was er getan hat? Versager!", zischte Kean mit erstickter Stimme. „Wir hätten es schaffen können, aber niemand hat damit gerechnet, dass ausgerechnet Pejou hier auftauchen würde...und erzähl mir nicht, du hättest das alles kommen sehen", wies Ophédor ihn zurecht, gab ihm gar nicht erst Zeit dafür, Widerworte auszuspeien. „Wir hätten ihm aber nicht vertrauen dürfen", Kean ließ nicht mit sich reden. „Jolly hat unser Vertrauen nicht missbraucht, er ist genau so überraschend erwischt worden, wie es jedem von uns passiert wäre. Und wir können noch froh sein, dass wir so ungeschoren davongekommen sind", belehrte Hawarh. Jolly sagte noch immer nichts, ließ die Rage und Abneigung Keans wortlos über sich ergehen. Kean hatte ja Recht – er hatte versagt, ihnen womöglich die letzte Chance auf eine Flucht genommen. Jolly hasste sich dafür, ganz gleich, was für tröstende Worte die anderen Jungen auch aussprachen, so dass die Demütigung durch Kean nur eine Bestätigung seiner Enttäuschung über das eigene Unvermögen war. „Jetzt seid ihm noch dankbar dafür, dass Reißer uns nur mal wieder die Seele aus dem Leib gedroschen hat", rief Kean verärgert. „Was nützt es dir, jetzt herumzuschreien?", fragte Hawarh sichtlich genervt, „Spare deine Kräfte lieber für die Arbeit"
Kaum hatte er dies ausgesprochen, war der kleine Junge aufgesprungen und hatte die zuvor von Kean fortgeschleuderte Hacke aufgehoben. „Pejou ist doch aber nicht dumm...was, wenn er Wind davon bekommt, wofür wir das Werkzeug eigentlich benutzen wollten?", murmelte Hyon leise, seine Tränen waren getrocknet, doch kündigte seine bebende Unterlippe noch weiteres Schluchzen und Weinen an.
„Dann hätte er sofort etwas verordnet...kommt, zerbrechen wir uns darüber nicht mehr den Kopf, wir haben Arbeit zu verrichten...", sagte Ophédor mit gespielt frohem Mut, mit dem Handrücken wischte er sich das Blut aus dem Gesicht, streckte die halbwegs saubere Hand dann Jolly entgegen, um ihm auf die Beine zu helfen. Dieser aber starrte ihn mit glasigen Augen an, tiefste Verbitterung lag in ihnen gebettet. In der Dunkelheit waren all ihre Gesichter ausdruckslos, farblos und totengleich und Jolly wagte nicht einmal mehr zu bezweifeln, dass, hätte man die Gabe, in das Herz eines jeden Menschen zu sehen, man in den ihren vergleichbare Züge des Sterbens wiedergefunden hätte. Wie faulende Früchte, dunkel, trist und stinkend darben sie hier unten langsam dahin und mit jeder verzweifelten Sekunde ihres erbärmlichen Daseins schwand die Hoffnung auf ein Entkommen mit größeren Schritten. Jolly stand wieder auf, ohne jedoch von Ophédors Hilfe Gebrauch zu machen. Sein braunes Haar war zerwühlt, Schmutz sowie Erzstaubpartikel hafteten an einzelnen Strähnen, verliehen ihm eine Art sonderbaren Kopfschmuck.
„Jolly, ist alles in Ordnung? Hör mal, es ist nicht deine Schuld...", sagte Ophédor sanft, eine Hand freundschaftlich auf die schmale Schulter des Knaben legend.
„Doch, das ist es", schniefte Jolly und griff nach einer der Hacken und ging auf den schmalen Schacht zu, ohne noch etwas zu sagen. „Wo willst du hin?", fragte Hawarh irritiert, als er Jolly in den beengenden Felsspalt hineinkriechen sah. „Wonach sieht es wohl aus? Ich grabe weiter...zu irgendwas muss ich doch nutze sein...", seine Stimme klang beängstigend monoton und kühl. Die Jungen tauschten verwirrte Blicke und Ophédor ging das Herz auf, als er sah, wie tapfer Jolly weitermachen wollte, obgleich die Wahrscheinlichkeit, dass sie es jemals an die Oberfläche schaffen würden, mehr als gering erschien. „Du wirst nicht weit kommen, mit dem Werkzeug", versicherte ihm Kean leise, ohne Jolly Beachtung zu schenken auf die kalte Steinwand einschlagend, seine ganze Rage an dem nackten Felsen auslassend.
Jolly erwiderte darauf nichts, sondern verschwand im unheilvollen Dunkel des Schachtes, kein Licht hatte er mit sich genommen. Der blonde Junge sah ihm lange hinterher, bis er sich dazu entsann, besser mit der eigenen Arbeit fortzufahren. Mit besonders bewunderndem Unterton sprach er dann: „Er ist unerbittlich und lässt sich nicht so leicht unterkriegen...mag sein, dass er uns wirklich eine große Hilfe sein kann"
„Ophédor, wir buddeln jetzt schon...wie lange? Über ein halbes Jahr an diesem Schacht? Und sieh dir an, wie schmal der Riss im Gestein ist. Warum sollte ausgerechnet der und noch dazu mit dem klapprigen Werkzeug zustande bringen, was uns zu viert nicht einmal gelungen ist?", knurrte Kean, der seinen Groll auf Jolly anscheinend nicht sonderlich schnell abbauen konnte. „Wir brauchten lange, bis wir den Riss freilegen konnten, das ist wahr...aber der Anfang ist getan...wenn Jolly beharrlich weitergräbt, dann...", weissagte der blonde Ophédor in fast schwärmerischer Manier, als ihn Kean harsch unterbrach: „Ich kann das nicht mehr hören! Wann schlägst du dir endlich aus dem Kopf, aus diesem Gefängnis flüchten zu können?", abfällig schnaufte Kean, Wut reflektierten seine Augen, „Ihr seid doch bescheuert, wenn ihr tatsächlich glaubt, dass die Ostlinge es dabei belassen, uns ein paar Schläge verpasst zu haben...die sind nicht dumm, besonders nicht Pejou..."
„Ich hab dein ständiges Genörgel satt, Kean...", meinte Hawarh nur kopfschüttelnd und wand sich, wie auch Ophédor, von dem Jungen ab. „Bitte...glaubt doch, was ihr wollt...", fauchte Kean verärgert, hatte er doch nur seine ehrliche Meinung geäußert, die, zumindest seiner Meinung nach, einfach nur realistisch war.
Und als er sich wie die anderen wieder an seine Arbeit machte, schuf der Zorn in ihm den Wunsch, etwas gegen das schier grenzenlose Vertrauen, das seine Freunde Jolly gegenüber hatten, zu unternehmen. Er würde diesen Möchtegernanführer ausbooten und ihn auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Dabei schreckte Kean vor keinem Mittel zurück... .
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Der Abstieg fiel ihm nicht mehr so schwer, wie am vorangegangenen Tage, als er Eldarion als zusätzliche Last wieder hinaufbefördern musste. Selina legte, ganz zur Überraschung Filegons, all ihre mädchenhafte Zimperlichkeit ab und folgte ihm tapfer, unter ihrem Arm klemmte eine der Fackeln, deren kleines, glimmendes Licht keine wirkliche Beleuchtung erzeugen konnte. Der Elb wies sie an, zu warten, bis er festen Boden unter den Füßen hätte und ihm dann erst an der Steilwand hinabkletternd zu folgen. Mit Bedauern bemerkte er, dass sich ihr Zopf nach und nach durch die ständige Bewegung und kräftezehrende Kletterarbeit zu lösen begann, ihr dunkles, im Sonnenlicht manchmal sogar kastanienbraun schimmerndes Haar war matt und glanzlos, weil sie schon lang nicht mehr die Gelegenheit gehabt hatte, diese zu waschen. Des öfteren rutschte sie ab und gab quiekende Laute von sich, doch Filegon war stets zur Stelle und gab ihr Halt, umfasste ihre noch sehr schmale Hüfte und hob sie zu sich herunter.
So fuhren sie stundenlang fort und dem Elb kam bald die Frage, ob dieser Abgrund, dieser klaffende Schlund, der den Rachen des Gebirges bildete, denn überhaupt kein Ende fand. War dies wahrlich ein bodenloses Loch?
Sein lederner Rucksack drohte hin und wieder von seiner Schulter zu rutschen, gefährlich locker war die kleine Schnalle aus gebrechlichem Holz. Sie glitt all zu leicht aus ihrem silbern funkelnden Rahmen aus Metall, der wie ein Vogelkäfig um das nackte Holz gehakt worden war. Filegon musste also Obacht geben, dass sich der Inhalt seines Beutels nicht selbstständig machte, zumal der Rucksack seiner Mutter gehörte. Wie sie ihm einst erzählte, hatte sie dieser Rucksack durch vielerlei Abenteuer geleitet. Filegon fragte sich insgeheim, was dies für Abenteuer sein mochten, denn nur sehr, sehr selten kam seine Mutter darauf zu sprechen oder wich ihm aus, wenn er sie danach fragte. Aber sie würde ihre Gründe dafür haben und Filegon respektierte dies.
„Wir sind schon so weit unten", riss ihn Selinas zarte, müde Stimme aus den Gedanken, „Die Luft riecht hier schon ganz anders als oben...", fast andächtig schaute sie auf die Felswand, an der sie soeben heruntergeklettert waren. Nichts, aber auch gar nichts ließ erahnen, dass sich etwas anderes als Dunkelheit am anderen Ende dieses stummen Giganten befand. Einzig der Schall ihrer eigens gesprochenen Worte wusste die alles ausfüllende Leere zu erfüllen. „Ja, Selina", antwortete der Elb und fasste sie bei den Händen, um sie auf sicherem Wege auf den schmalen Felsspalt zu führen, „das liegt an der Feuchtigkeit in der Luft...fühlst du die Steine? Sie sind richtig glitschig", erklärte er geduldig, entzückt über Selinas stumme Bewunderung. „Schwitzen die denn?", fragte sie leicht angewidert und schreckte leicht von der schroffen Wand weg.
„Nein, Selina", lachte Filegon heiter, „Du musst wissen, dass das Wasser das Element ist, das die Kraft besitzt, den harten Stein zu bändigen und nach Belieben zu formen. Über Jahrhunderte hinweg kreierte der Lauf eines Flusses vielleicht diese Felsspalten..."
„Aber hier fließt doch gar nichts...oder kannst du schon wieder Dinge hören, die ich nur nicht vernehmen kann?", fragte sie und reckte angestrengt ihren Kopf in die Tiefe, um einen vermutlichen Laut zu erhaschen. Filegon streckte den Arm abrupt aus, erschrocken darüber, dass sie dabei bedrohlich weit über dem gähnenden Abgrund gebeugt stand und der Gefahr ins Auge sah, ins Nichts zu stürzen. Über die Festigkeit von Filegons Griff sichtlich empört gab Selina einen Wehlaut von sich und schaute zu ihrer eigenen Überraschung in das verängstigte Gesicht Filegons. „Pass...pass bloß auf", brachte er nur keuchend hervor, Nervosität zeichnete sich auf seinen anmutigen Zügen ab, „Du kannst nicht fliegen wie deine Freunde, Spatz", murmelte er beiläufig und zog sie näher an sich, um sicher zu gehen, dass ihr wirklich nichts zustieß. Selina wusste nicht recht, was sie erwidern sollte, da Filegon keinen Spaß gemacht hatte, wie sie es sonst von dem jungen Elben gewohnt war, sondern er wirklich besorgt und blasser denn je aussah.
Dennoch bohrte sich eine Frage in ihre Gedanken, die sie nicht loslassen wollte und so fragte das Mädchen nach längerer Zeit des behutsamen Kletterns: „Was ist denn nun mit dem Wasser? Wo ist es denn hin? Ist es losgeflossen, um weitere Steine umzumodeln?"
Die kindliche Neugier schimmerte in ihren Augen so hell auf, dass sie beinahe das dämmrige Licht der Fackeln übertraf. Filegon aber musste sich erneut das laute Lachen verkneifen, wollte er Selina doch nicht vor den Kopf stoßen oder gar beleidigen. Es war nur zu allerliebst, mit welchem Entdeckungsdrang und welcher Neugier sie ihre Umwelt erforschte. „Nein, es ist bestimmt noch da", mutmaßte Filegon lächelnd, sein Pfad führte ihn über einen brückengleichen Felsvorsprung, er führte Selina an der Hand, mit der anderen seinen Rucksack stützend. „Aber wo, Filegon? Wo hat es sich versteckt?", Filegon hoffte nur inständig, dass Selina nicht auf die Idee kam, nach dem Wasser zu rufen. Bei diesem absurden Gedanken brach ein amüsierter Laut aus seiner Kehle hervor, der das Kind an seiner Hand stutzen ließ. „Es sammelte sich zu einem Binnenmeer", erklärte Filegon in lehrerhaftem Tone. „Was ist das, ein Bienenmeer?", fragte Selina, welche die neunmalklugen Aussagen des Elben sichtlich irritierten. „Binnenmeer, Liebes, kein Bienenmeer. Ein Binnenmeer ist...ja, es ist wie ein riesig großer See", klärte Filegon auf und Selina nickte in müder Akzeptanz, war sie doch wohl noch zu klein, um sich die wahre Größe des Meers von Rhûn vorzustellen.
„Vielleicht, wenn wir aus dem Dunkel herauskommen, können wir einen Blick auf das Meer werfen. Das Gebirge kesselt es ein", fuhr Legolas' Sohn fort, darauf bedacht, Selina bei Laune zu halten. Sie war schließlich noch sehr jung und wahrscheinlich erschöpft von dem stundenlangen Fußmarsch, den sie nun schon tätigten. „Ich weiß, dass du müde bist, mein Spatz, aber wir können noch keine Pause machen...erst, wenn wir auf festerem und ebenerem Untergrund gehen."
Selina schaute zu ihrem Elben auf und nickte, auch wenn diese Geste nicht sonderlich von Begeisterung geprägt war. Je müder sie wurde, desto schlurfender wurden ihre Schritte. Es geschah, dass sich ihre Schuhsohlen nach einem der letzten Abstiege langsam lösten. Klagend wies sie ihren Weggefährten natürlich darauf hin und Filegon begutachtete das ausgemergelte Schuhwerk und sagte: „Wenn du überhaupt nicht mehr darin gehen kannst, musst du sie ausziehen"
Zunächst resigniertes Nicken, dann ein unerwartetes Zusammenzucken Selinas. „Was hast du?", fragte Filegon, das flackernde Licht der Fackel malte seine Haut golden. Schweiß rann an Selinas Schläfe hinab, als sie leise sagte: „Ach nichts...ich hab mich nur erschrocken", dadurch, dass sie den Blick rasch von ihm abwand, ward sich Filegon gewahr, dass etwas nicht stimmte, dass die stumme Angst Selinas steter Begleiter zu sein schien. Hätte er gewusst, was sie so erschreckte, nämlich die Erinnerung an ihren schrecklichen Traum, so hätte er weitaus mehr Verständnis entgegengebracht... .
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Wer, außer der Böswillige, beabsichtigt schon, einem anderen wehzutun, noch dazu, wenn ihm etwas an jenem liegt? Geschieht es nicht entsetzlich oft, dass man durch unbedacht gesprochene Sätze oder affektierte Handlungen das Herz seines Gegenübers zu brechen vermag? Unsere Gedanken, Gefühle und nicht zuletzt unsere Zunge wissen stets aus den Banden der Vernunft auszubrechen und so einiges niederzureißen, was das zerbrechliche Vertrauen mühselig errichtete.
Das, was Lalaithwen fühlte, als sie sich Daelior näherte, war eine unbeschreibliche Mixtur aus Angst, Mitleid, Zorn und Schuld. Würde er überhaupt mit sich reden lassen oder würde sie ihm damit nur noch mehr Kummer als nötig bereiten? Lalaithwen zwang sich zur Vernunft und räumte gedanklich ein, dass Daelior schließlich ihren Verlobten mit einem Messer bedroht hatte und dass er vorzugsweise derjenige war, der sich entschuldigen musste. Ihr entging nicht, dass er sie unlängst in seinem Windschatten bemerkt hatte, sich aber alle Mühe gab, sie zu ignorieren. Ohne ihnen ihr Gesicht zuzuwenden, wusste Lalaithwen, dass die anderen Gefährten sie aufmerksam beobachteten, als wäre sie noch nicht mündig und würde sich an einen Fremden heranwagen, der ihr Böses wollte.
Laith aber war davon überzeugt, dass dies niemals Daeliors Absicht gewesen war. Wie lange sie so neben ihm herritt, konnte sie nachher nicht mehr sagen, aber es erschien ihr wie der Lauf von hundert Monden, bis sie die Stille letztlich nicht mehr aushalten konnte und ihn ansprach: „Was versiegelt deine Lippen, Daelior? Die Wut oder der Gram?"
„Weder noch", gab er überraschend schnell zur Antwort, als hätte er nur so auf eine Frage ihrerseits gelauert. „Was ist es dann?", wagte Lalaithwen sogleich forsch in die Gedanken Daeliors vorzustoßen. Sie war des Rätselratens um ihn müde und wollte diese Angelegenheit möglichst schnell klären, um Legolas nicht unnötig zu verunsichern. „Dass du noch fragst", ein Laut des Spottes kam über seine Lippen, doch glich jener nicht demselben Hohn, den er Legolas gegenüber gezeigt hatte, sondern viel verletzter und gekränkter schien der Elb ihr gegenüber aufzutreten. „Daelior, hör zu...", begann sie seufzend und suchte seine Augen. Eine sanfte Böe blies ihnen den reichen Duft aberhunderter verschiedener Blüten entgegen, auf ihrer langen Reise über die verwilderten Gärten und Blumenfelder westlich des Dagorlads hatte sie Essenzen aus den kostbarsten und wohl auch exotischsten Pflanzen gesammelt und auf eine kuriose, sinnesschmeichelnde Weise miteinander vereint.
„Ich hatte nicht beabsichtigt...dir Hoffnungen zu machen...falls du das glaubst", fuhr sie zögernd fort, ihre Finger nestelten am Saum ihres Mantels herum und verrieten ihre Nervosität, die ihre Stimme glücklicherweise nicht preisgab. Beinahe verstohlen schaute Daelior zu ihr herüber und als sie schon einen weiteren scharfzüngigen Kommentar des Drachensohns erwartete, fiel ihr auf, dass eine Traurigkeit in seinen Augen Zuflucht gefunden hatte, die all das widerzuspiegeln schien, was sie zu empfinden immer gefürchtet hatte. Dieses Gefühl, allein zu sein, verlassen von allen, die man liebt.
„Du kannst ein reines Gewissen haben, Lalaithwen", flüsterte er fast bußfertig, wieder sah sie in seinem ganzen Körper diese ungewöhnliche Anspannung, seine rauen Lippen zitterten, jene Lippen, die einen so scharfen Kontrast zu den ihren bildeten und sich doch in einem scheuen Kuss vereinigt hatten. Unwillkürlich umfing Lalaithwen ein wohliger Schauer, als sie an Daeliors unerwartete und recht stürmische Liebeserklärung dachte. Was konnte einer Frau denn mehr schmeicheln?
„Ich möchte dir nicht wehtun, Daelior...glaub mir", Lalaithwen sprach so sachlich, wie es ihr aufgewühltes Gemüt gestattete, „Aber du musst akzeptieren, dass ich Legolas liebe und eine Familie mit ihm gründete...deine Empfindungen haben dich vielleicht nur getrogen. Ich bin nicht die Richtige für dich...", Daeliors Haltung veränderte sich nicht. Noch immer schaute er sie aus diesen tieftraurigen Augen an, sein Herz schien mit jedem Atemzug, den er tätigte, in kleinere Teile zu zerbrechen. „Ich habe es gewusst, als ich dich zum ersten Mal sah...ich wollte es nur nicht wahrhaben,...verleugnete mein Herz,...war überzeugt davon,...nie jemanden...lieben zu können...", seine Worte glitten nur überaus langsam aus seiner Kehle, seine Stimme war von Kummer belegt, erschwerte es ihm zusätzlich, sich zu äußern. Die Elbe musste mit sich ringen. Welche Trostworte hätte sie in jenem Moment sprechen können? Für ein gebrochenes Herz gibt es keinen Balsam, der die winzigen zerborstenen Scherben zusammenfügen kann, die sich tief in das blutende Fleisch bohren. Daelior senkte den Kopf, bleich war seine Haut, mit kränklicher Deutlichkeit traten die Wangenknochen sanft hervor, einzig seine Augen, welche von leuchtendem Grün waren, schienen Leben in sich zu tragen.
„Daelior...", flüsterte Laith atemlos, wollte eine Hand nach ihm ausstrecken, als er mehr zu sich selbst sagte: „Hätte ich dich nur nicht an Loriens Grenzen niedergelegt...dann wärest du nie diesem Grünblatt begegnet...und Drúsella hätte nicht geirrt..."
Lalaithwen konnte ihn kaum verstehen, so leise und undeutlich sprach er, als focht er einen Kampf mit seiner inneren Stimme aus. „Was?", Entrüstung und Unwissenheit spiegelte sich in ihrem Antlitz wieder, hatte sie richtig gehört? „Vergiss es", flüsterte er und schloss die Lider, Lalaithwen war es so, als täte er dies, um aufwallende Tränen aus Schamgefühl vor ihr zu verbergen. „Du...habe ich dich richtig verstanden? Du warst es, der...der mich als...als Säugling an...Loriens Grenzen ablegte?", ihr Herz schlug so schnell und heftig, dass die Elbe fürchtete, es würde in jedem Augenblick ihren Brustkorb durchschlagen. Daelior schwieg, seine Finger verkrampften sich, als sie die Zügel Lagors umfassten. „Daelior", sprach sie mit Nachdruck und aufkeimender Verzweiflung, „Ist das wahr? Warst du es, der mich aussetzte?", Lalaithwen suchte nach Beherrschung, um nicht laut zu werden. Wieder einmal glitt ihr eine Situation aus den Händen.
„Ja", murmelte er, „ich setzte ein Kind aus, eine Waise", er öffnete die Augen halb und Tränen sammelten sich an seinen seicht gebogenen Wimpern, wie Perlen, die auf einen dünnen Bindfaden aufgereiht wurden, schimmerten sie im wolkenzermürbenden Licht der Sonne. Lalaithwen schlug eine Hand vor ihren Mund, starrte Daelior mit weit aufgerissenen Augen an. „Das...das kann nicht sein...wieso...du...du", mehr als dieses zusammenhangslose Stammeln konnte sie nicht hervorbringen. „Kanntest du meine Familie? Wo...wo hast du mich gefunden und...und warum...?" Daelior hüllte sich in verlegenes Schweigen, während Legolas' Geliebte am ganzen Leib zitterte. Jahrelang hatte sie verdrängt, dass sie ihre Eltern nie gekannt hatte, nicht wusste, wo ihre eigene Geschichte geschrieben stand und mit welch rätselhaften Lettern sie diese je würde entziffern können, wenn sie sie eines Tages fände. Und nun brach alles wie ein Unwetter über sie herein.
„Es tut mir leid...ich...ich hätte dir das besser nicht erzählen sollen", gestand Daelior tonlos, sich von ihr abwendend. Als Aragorn ihn zu sich rief, befolgte er diesen Befehl nur all zu gern. Die Elbenfrau schaute Daelior fassungslos und ungläubig hinterher, hielt ihn jedoch nicht zurück. All ihre Fragen blieben zunächst unbeantwortet und lagen wie ein undurchsichtiger Schleier vor ihren blauen Augen. Meinte Daelior dies mit einer Bestimmung? Mit Schicksal? Seine Begegnung mit ihr, als sie noch nicht einmal der Sprache mächtig gewesen war? Warum hatte er ihr nicht eher davon erzählt? Und wieso war er sich dessen so sicher?
Lalaithwen konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Auch dann nicht, als Legolas besorgt an ihrer Seite ritt und auf sie einzureden versuchte, um herauszufinden, wie das Gespräch zwischen ihr und dem Drachensohn verlaufen war, war sie zu nichts anderem imstande gewesen, als unbedeutende Wortfetzen zu äußern... .
Man kann die Vergangenheit nur so lange verdrängen, bis sie das Rad der Zeit übertölpelt und einen selbst mit ihrer gnadenlosen Präsenz heimsucht, wie ein Albtraum, aus dem es kein Erwachen zu geben scheint.
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Eldarion hatte die wahre Bedeutung des Wortes Panik noch nie zuvor verinnerlicht, sie gleichgestellt mit der Angst, die man verspüren mag, wenn man des Nachts und während eines schlimmen Gewitters allein das Haus hüten muss. Doch in jener Sekunde, als er Zakwa und Reevo auf ihren Pferden direkt auf ihn zu reiten sah, wusste er, dass er irrte, wenn er vorher noch glaubte, Panik sei nur ein intensives Angstgefühl. Sie packte ihn schnell und ungestüm, so dass das Adrenalin in seinem Körper an Menge augenscheinlich das Blut in seinen Venen zu übertreffen schien. Zu keinem vernünftigen Gedankenzug mehr fähig, versuchte Eldarion verzweifelt, sich robbend fortzubewegen, ganz gleich in welche Richtung, Hauptsache, sie führte weit weg von diesen Unmenschen, die alles andere im Schilde führten, als nur eine nette Plauderei mit ihm abzuhalten.
Seine neue Freundin, die Panik, wollte ihn fast so weit einem Nervenzusammenbruch in die Arme treiben, dass er um ein Haar laut und gellend nach Tari geschrieen hätte, wäre der Schmerz in seinem Bein nicht zu übermächtig gewesen und hätte er jeden Ton nicht noch an seinem Ursprung versiegen lassen.
Eldarion schloss die Augen, weiße Blitze zuckten in der neuen Dunkelheit um ihn herum auf. Sieh an´, dachte er und in der Prinz war sich sicher, den Verstand verloren zu haben, der Schmerz hat sogar ein Gesicht´
Alles geschah schneller, als es Eldarion lieb war. Zakwa und Reevo stiegen von ihren Pferden, wobei letzterer eine üble Verletzung an seinem Oberkörper hatte. Mit nur allzu abscheulichen und gräulichen Sprüchen versuchten sie Eldarion einzuschüchtern, was längst nicht mehr vonnöten gewesen wäre. Aragorns Sohn hoffte inständig, dass Tari nicht feige davongelaufen war und den Prinzen nun seinem Schicksal überließ. Sie würden ihm wehtun. Keiner der beiden musste auch nur etwas dergleichen äußern, damit Eldarion sich dessen sicher sein konnte. Zakwa spuckte ihn an und stieß mit voller Absicht gegen seinen gebrochenen Knöchel. So müsste es sich anfühlen´, flackerte ein schwacher Gedanke in seinem geplagten Kopf auf, wenn man tödlich verwundet würde´
Er vergaß jedes Ehrgefühl, jede Zurückhaltung, jede blasphemische und übertriebene Art von Selbstbeherrschung und schrie sein Leid in die gehörlose Welt hinaus, so dass seine Stimme wie fruchtloser Dünger über die trockenen Erden fegte und keinen Anhalt fand. Zakwa und Reevo brachen in schallendes Gelächter aus, fanden äußerste Befriedigung darin, den wehrlosen Jungen leiden zu sehen. „Wir versprechen dir, dass wir dir nichts tun, wenn du uns sagst, wo die anderen sind", sagte Zakwa in heuchlerischem Ton, als Eldarion noch recht benommen gegen das Sonnenlicht blinzelte, das, ganz gleich welche Tragödie auch geschah, mit der gleichen Intensität und Schönheit zu scheinen pflegte.
„Lieber sterbe ich", raunte Eldarion, Speichel rann an seinem Mundwinkel hinab und tropfte auf sein edles Gewand, das, zugegebenermaßen, durch die lange und zehrende Reise recht mitgenommen aussah. „An deiner Stelle wäre ich mit meiner Wortwahl vorsichtig, Bürschchen", warnte Reevo, dessen Goldzähne wie kleine funkelnde Pfähle aus dem ansonsten zahnlosen Gebiss ragten. „Eile mit Weile, Reevo...wir brauchen ihn ja noch", feixte Zakwa gehässig und beugte sich weit zu dem Jungen herab, packte ihn grob an dessen Hemdkragen und zerrte ihn nah an sich heran, so dass Eldarion den stinkenden Atem des Betrügers riechen konnte. „Der Blonde. Der Elb...wo ist er? Und wer ist er?", verlangte er zu wissen, die blitzenden dunklen Augen in keinem Moment von ihm ablassend. „Ich weiß nicht, wo er ist", keifte ihn Eldarion an und erntete für dieses überaus aufmüpfige Verhalten eine knallende Ohrfeige. „Will dir immer noch nicht einfallen, wo und wer er ist?", fragte Zakwa freundlich und Eldarion schüttelte mit dem Kopf, worauf Zakwa seine Behandlung wiederholte.
„Hör zu, Junge...ich habe eine nette und eine weniger nette Seite an mir. Die nette Seite lernst du kennen, wenn du endlich mit der Sprache rausrückst...die andere...", er hob den Fuß und ließ ihn direkt über der Bruchstelle von Eldarions Knöchel kreisen, deutete an, ihn bei einer Aussage des Knaben, die ihm missfiel, einfach abzusetzen, „...glaub mir, mit der willst du nicht wirklich Bekanntschaft machen"
Schweiß brach aus allen Poren seines Körpers, ließ den Thronfolger förmlich darin baden. Gedanklich bereitete sich Eldarion schon auf die unerträgliche Pein vor, denn er war loyal genug, um weder Filegon noch einen anderen seiner Freunde an diese Halunken zu verraten. Reevo grinste schon fies und voller sadistischer Vorfreude, als plötzlich unweit hinter ihnen ein lauter Schrei ertönte und Reevo nur einen Bruchteil einer Sekunde später die Klinge eines Schwertes in seinem Rücken spürte... .
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So...während ich mich nun ins Kino verdrücke, obwohl ich eigentlich für die morgige Bio-Klausur lernen sollte, könnt ihr euch ja mit der Bedeutung des Wortes „Review" auseinandersetzen =räusper= Wenn ich nicht plötzlich in ein Loch der absoluten Lethargie fallen sollte, gibt's das 29. Kapitel am 18.6.
BlackPearl: Huch, beinahe hätte ich deinen Review-Kommi unterschlagen, weil ich net mitgekriegt hab, dass du zu Kapitel 26 reviewt hast. Abifahrt in die Türkei? Wow, cool. Bist jetzt bestimmt schön braun gebrannt =schielt missmutig auf ihre käsigen Vorderläufe= Das Aufeinandertreffen von Eltern und den beiden Kindern wird vermutlich im nächsten oder übernächsten Kapitel zur Debatte stehen, lass dich überraschen :) Danke für die Review =umarm=
Viechle: =lol= du willst Daelior in deinem privaten Harem? Wenn der Gute nur wüsste ;) Ah ja...ich schreibe zu poetisch. Tut mir leid, kann mich manchmal nicht beherrschen. =lach= Die Sache mit dem Kind haben wir ja schon fix per ICQ geklärt :) Sag mal, kann man eigentlich demnächst deine Troja-Kurz-FF lesen oder machst du das net mehr? Ich weiß, ich bin eh schon immer im Leseverzug =seufz= Mit „nicht mehr zu lang quälen" meine ich die Story-Länge. Ich schätze, dass ich mit einer Gesamtkapitelzahl von 40 abschließen werde. Und is demzufolge nicht mehr all zu lang hin :) Danke für die Review =knuff=
Soraya: hihi, ja, des war ein interner Cliffhanger mit der Mine, sozusagen :) Eigentlich hatte ich das nicht so geplant, aber ich hab festgestellt, dass der Absatz allein schon den Rahmen des Kapitels gesprengt hätte. Zakwa und Reevo sind keineswegs in der Versenkung verschwunden, wie du in diesem Kapitel lesen kannst (: Ich empfand weitere Passagen mit den beiden als unnötig, du hast also nichts verpasst =lach= Igitt, Catull? Der Lesbia-Gedicht-Knödel? Den hab ich hinter mich gebracht ;) Äh, was genau ich nach „SüI" machen werde, steht noch etwas in den Sternen. Ich habe mehrere Ideen für weitere HdR-FFs, aber auch zu anderen Themengebieten wie „X-Men", „Star Wars", „Fluch der Karibik", etc., etc. Ich hoffe, es kommt noch die geplante Umfrage demnächst auf die Seite vom FC, damit ich mal reinhorchen kann, zu welchem Bereich ihr gern was von mir lesen würdet :) Danke für dein Feedback =knuff=
Dana: =rotwerd= Hey, ich bin kein Mensch, sondern nur ein plüschiges Stoffpferdchen =lach= Dein Lob macht mich ganz verlegen. Ja, Daelior hat sie in einer zerstörten Noldorsiedlung gefunden, daher sind ihre leiblichen Eltern vermutlich bei dem Überfall umgekommen. Nun ja, Pejou kann Jolly nicht das Werkzeug vor aller Augen aushändigen. Wenn er das überhaupt jemals tun würde ;) Lass dich überraschen! Und Kean...Kean wird noch eine entscheidende Rolle tragen, so viel kann ich schon jetzt versprechen :) Dirty Dancing 2? Nee, hab ich noch nicht gesehen. Meine Mum schleift mich lieber in Katastrophenfilme =lach= (ich schau mir nachher „Day after tomorrow" an) Ich werde mit deine Empfehlung merken, danke :) Vielen lieben Dank nochmals für die Review =knuddel=
HexenLady: Doch, doch, ich kenne Harry Potter so vom Hörensagen, aber ich hab mich nie wirklich damit beschäftigt und kenne daher auch die Charaktere nicht. Mag sein, dass ich was verpasst hab, aber ich verpasse so einiges =lach= Ich schreib so schnell ich kann, keine Sorge :) Vielen Dank für dein Feedback =freuknuff=
Christin: =lol= ja, der Einleitungstext sowie der ganze Rest des Kapitels stammen von mir :) Hätte ich ihn irgendwo „geliehen", würde ich das im Disclaimer vermerken. Freut mich riesig, dass er dir so sehr gefallen hat! Meine Mum liebt diese Einleitung, frag mich nicht, wieso =lol= Was ich nach dem Abi mache? O Gott, das fragen mich schon immer meine Verwandten und dann bekomm ich dauernd weiche Knie, weil ich mir noch nicht so schlüssig darüber bin. Ich liebäugle derzeit mit einem Studium von Anglistik oder Germanistik und würde wohl in Dresden oder Leipzig nach Studienplätzen Ausschau halten. Aber das ist erst mal nur eine vage Vorstellung. O Mann, das mit den Belegen klingt ja kompliziert. Was studierst du eigentlich? Hab mich sehr über deine Review gefreut! =knuff=
Soeckle: Ach du meine Güte, was machst du denn für Sachen? Grippe, Heuschnupfen und n Bänderriss dazu? Wie hast du denn letzteres angestellt? Ich hatte mal ne Bänderüberdehnung im Sprunggelenk und das tat schon höllisch weh. O nein, steck den Rasierer weg =panisch kreisch=...obwohl... wenn ich was Böses schreibe, habe ich ja noch mein geheimes Domizil weit, weit weg von hier, wo ich mich schon nach dem ominösen Kapitel 21 von „Haltet den Dieb!" versteckt habe. Da findet mich niemand =böselach= Äh...ja...nimm mich nicht ernst, ich bin ein wenig überarbeitet. Danke für die Review =freuknutsch=
Mystica89: =lol= Noch eine, der die Einleitung so gut gefallen hat! Oh...an Matrix hab ich dabei gar nicht gedacht...hab ich etwa schon wieder unwissend zitiert? Nee, den Song von Blind Guardian kenn ich nicht, aber ich werde ihn mir mal zu Gemüte führen :) =lol= Wenn ich wirklich so ein Beziehungs-Wirrwarr starte, nimmt die FF glaub ich Züge einer Daily Soap in Mittelerde an, á la „Gute Elben, schlechte Elben" Oh, wie geil, eine Talkshowfortsetzung nur für mich =gerührt sei= Meeeeehr, meeeeehr =lach= das is so was von cool! Ich kann nicht mehr HdR ansehen, ohne an den Therapeuten-Smeagol zu denken! Einfach nur genial! Hihi, was mutet ihr eigentlich dem armen Thranduil zu? Erst verzichtet sein ältester Sohn auf den Thron wegen einer Liebschaft und nun soll Haldir auch noch seine Tochter verführen? Dem armen Kerl wachsen noch graue Haare =lol= Waaah...du willst jetzt doch nicht etwa auch noch ne Extrastory zu Daeliors Vergangenheit haben? O.o Diese Geschichte ist ein Fluch =lol= Dankäää für dein geniales Feedback =knuddel= HDL :)
Jathy: Oh =freu=, schön, wieder von dir zu hören :) Freut mich, dass dir so ziemlich alle „Reiserouten" so gut gefallen, hab ewig dran gesessen, um mir den Plot so weitläufig auszutüfteln. Aber keine Sorge, allein der Übersicht halber werden alle Handlungsstränge früher oder später zueinander finden ;) Ja, Daelior mag sehr introvertiert sein, aber er hat auch ein Herz, auch wenn er es nicht gern und oft zeigt. Keine Angst, Arwen habe ich nicht vergessen. Von ihr wird es voraussichtlich im nächsten Kapitel wieder etwas zu lesen geben. Wie viele Tage vergangen sind? O weh =durchdenk= ein bisschen mehr als eine Woche würde ich behaupten wollen. Ja, Zakwa und Reevo kehren mit Ach und Krach zurück. Meine Schurken lass ich nicht so schnell kleinbeigeben :) Ich bin ehrlich gesagt erstaunt, dass ich den Updaterhythmus recht zuverlässig einhalten kann, weil mir Schule recht wenig Raum zum Schreiben lässt. Vielen lieben Dank für deine Review =hugs=
Sina: Oje, erhalte ich schon die nächsten Drohungen bei einem eventuellen Ableben Filegons? =g= Lass ich mich davon beeinflussen? (grübel) Ja, Legolas und Lalaithwen haben sich wieder lieb. Gibt ja auch wichtigeres als Beziehungsdramen. Du willst einen richtigen Kuss? Ich werde sehen, was ich für dich machen kann =lach= Dankeschön für die Review =freuknuff=
Pony: Es ist ja nicht so, dass ich Latein hasse, aber es nervt mich gelegentlich. Du musst wissen, wir übersetzen seit 2 Jahren nur noch dümmliche Texte von Catull, Phaedrus & Co. Ist ziemlich trocken und langweilig, aber meine Lateinlehrerin beglückt uns in den nächsten Wochen mit Videos :) Das Kapitel harmoniert? Womit? =lach= Eines deiner Lieblingskapitel? Ich glaube, ich sollte mal ne allgemeine Umfrage am Ende der Geschichte machen, was denn so das allgemeine Lieblingskapitel war :) Vergangenheits-Aufdeckungs-Dingsda? =lach= Ja, immer wieder gern ;) Schön, dass es dir gefallen hat und danke für deine Review =knutsch=
Airihnaa: =lol= Ich stell mir deinetwegen gerade vor, wie Arwen mit ner riesigen Heckenschere das zugewucherte Imladris freischnippelt. Nein, sie macht nichts Derartiges, aber ich verspreche dir, im nächsten Kapitel wird es wieder etwas von ihr zu lesen geben :) Ui, welch Metaphorik in einer Review! (auf die Herbstäußerung verweist) Zum Rumalbern gibt es momentan wirklich nicht viele Gelegenheiten. =lol= Tut mir leid, dass es so viele Handlungsstränge parallel gibt, aber wie ich schon sagte, wird sich das eventuell entstandene Kuddelmuddel früher oder später auflösen. Und ja, die Parteien werden kollidieren :) Hab mich mal wieder außerordentlich über deine Review gefreut =hugs=
Lalaithwen: Eine Droge? Das hört man gern =lach= Freut mich sehr, dass dir beide Geschichten so gut gefallen, hatte erst n bisschen Panik, ob "SüI" überhaupt Anklang unter den Lesern finden würde. Ja, ManuKu sind schon ein tolles Gespann, gell? Erinnert mich ein wenig an die englischen Autoren Cassia und Sio und ist einfach nur spitze geschrieben! Schön, dass ich dir mal ne Empfehlung geben konnte :) Danke für die Review =freu=
