A/N: Mensch! Sooooo viele Reviews! Wow, vielen, vielen Dank! Da wünscht man sich doch, öfter als einmal im Jahr Geburtstag zu haben! Ihr macht mir wirklich eine riesige Freude! Danke auch an alle, die mir so liebe Geburtstagsgrüße gesendet haben, sei es per e-Mail, SMS, Review oder als Anmerkung im internen Seitenupdate (dickes Dankeschön an Jana und Nodesse)! Auf mich warten jetzt noch 2 Wochen Vorbereitung auf den Unterricht der Klasse 12, dann habe ich endlich Sommerferien und mehr Zeit für euch :) Mit diesem sind noch 9 Kapitel geplant, bleibt bitte weiterhin so engagiert dran :)
Disclaimer: Ok, in meinem Alter (stöhnend auf das schmerzende Rückgrat tätschel) läuft man der Gefahr entgegen, wirklich verklagt zu werden, wenn man den allseits beliebten Disclaimer weglässt. Daher same procedure as every chapter...Tolkien owns it all.
Achtung: Langersehntes Aufeinandertreffen und ein Cliffhanger, für den ihr mich hassen werdet ;)
Orchideen gehörten zu Filegons Lieblingsblumen. Orchideen mit ihrem exotischen Wuchs, den lippenartigen Blüten und der Kostbarkeit an Farbe und einnehmender Essenz. In gewisser Weise respektierte und achtete er alles Lebende, das ihn umgab, beginnend bei der kargen Erdknolle, deren Spross nur mit größter Anstrengung die unnachgiebige Decke der Muttererde durchbrach, bis hin zu stolz thronenden Kastanien, deren schattenspendende Kronen weit und mächtig über allem ragten. Doch am liebsten war ihm dennoch das zierliche Gewächs von so andersartiger Schönheit und paradoxer Perfektion. Verführerisch und unschuldig zugleich pflegte diese Blume einen jeden ihrer Betrachter für sich zu gewinnen und mit ihrer grazilen Anmut zu betören.
Man konnte meinen, unter allen Menschen, denen Filegon jemals begegnete, sei Selina die Orchidee. Sicherlich hatte sie die Blüte ihrer jugendlichen Schönheit noch nicht erreicht, doch verrieten die kleine Stupsnase, das gleichmäßig gerundete Kinn und die haselnussbraunen Augen, dass sie im Erwachsenenalter zu einer begehrenswerten Frau heranreifen würde. Filegon würde immer ihr Freund sein, unabhängig von der Tatsache, dass sie sterblich war, stets würde er ihr beistehen, sie beschützen, ihre Tränen trocknen. Er schwor sich, selbst dann und wann ein Auge auf sie zu werfen, wenn sie ihre eigene Familie gegründet haben würde. Doch bis dahin war es noch ein langer Weg und Filegon dachte auch nicht in jenen Sekunden daran, als Selina sich weinend an ihn klammerte, wie sie wohl als ausgewachsener Mensch anzusehen sein würde. Er war keinesfalls gewillt, den mühsam zurückgelegten Weg zurückzugehen, doch musste er sich eingestehen, dass Selinas Worte sehr furchteinflößend gewesen waren.
Das Kind noch immer in seinen Armen haltend, fasste er einen Entschluss – er würde dem Pfad folgen, den er vorgesehen hatte, doch würde er Dank Selinas Warnung besonders Acht geben und für ihrer beider Sicherheit sorgen. Selina schien wenig angetan zu sein von Filegons Beruhigungsversuchen, denn immer wieder schüttelte sie das kleine Köpfchen und begann von Neuem zu weinen. Sieh doch mal", sagte Filegon, dem hübschen Kind zärtlich über die Wange streichend und die feuchten Spuren ihrer Furcht fortwischend, Du willst deinen Bruder doch nicht im Stich lassen, oder? Wenn wir nicht weitergehen, ist er verloren" Den Anflug von hervorsprudelnden Widerworten Selinas wusste Filegon zu bremsen, indem er sanft, jedoch auch bestimmend den Zeigefinger auf ihren Mund legte und sie fester in seinen Arm nahm. Zu mehr als einem heiseren Aber..." war sie nicht imstande, das Braun ihrer Augen, einem Schiffe gleich, drohte in den unbändigen Launen des Tränenmeers zu versinken. Ich passe auf mich auf, sei getrost", versicherte ihr Filegon, Komm jetzt, mein Spatz...wir haben Großes vor", seine Finger, jeder einzelne einem elfenbeinernen Kunstwerk gleich, da von solch perfekter Form und geschmeidiger Länge gefertigt, erkundeten das Profil ihres lieblichen Gesichts, Heldinnen weinen nicht", so lauteten die abschließenden Worte des Elben, ehe er sich vornüber beugte und ihre Wange küsste, sich anschließend erhob und sie mit sich führte.
Die Nacht umfing sie wie ein aus Dunkelheit und Nichts geknüpftes Band, nein, vielmehr war es ein Netz, ausgeworfen von Dämonen, um ängstliche Seelen wie zappelnde Fische in der unendlichen See der Finsternis zu fangen.
Zaghaft waren beider Schritte, doch hallte ihr Gang auf dem kargen Gestein wider wie das klirrende Glas zweier Pokale, welche man zu einem festlichen Anlass prostend aneinander schlug. Und wenn ich aber gar keine Heldin sein will?", schniefte Selina unerwartet und Filegon benötigte einen Moment, um den Sinngehalt ihrer leise geflüsterten Worte zu erfassen. Das bist du aber schon, Kleines", entgegnete er ihr ernst, Außerdem gibt es nun kein Zurück mehr" Ein wenig konsternierte es ihn schon, als er fühlte, wie Selina ihre Hand bedeutungsvoll in die seine legte, dann aber erwiderte er den vorsichtigen Druck, lächelte sie ermutigend an und geleitete das Mädchen den schmalen Gebirgspfad entlang. Es mochte einen merkwürdigen Anblick darbieten, wie der schlanke, hochgewachsene und ewig jugendliche Elb neben einem einfachen Menschenmädchen daherging, das ihm nicht einmal bis zur Schulter reichte. Doch im zehrenden Schwarz der Mitternachtsstunde hoben sich ihre Gestalten kaum voneinander ab, nur wer Augen von der Schärfe eines Adlers hatte, war fähig, zwei Wanderer zu solch später Stunde auszumachen.
Schließlich wurde der Weg derart schmal, dass sie nicht länger nebeneinander gehen konnten. Das düstere Massiv aus amorphem Schiefer ragte monumental rechterhand in die Höhe, linkerhand jedoch schmälerte sich der Weg, bis er sich in einem einzigen Abgrund verlor. Ihnen blieb keine andere Wahl, als zu klettern. Versprich mir, dass du ganz, ganz vorsichtig sein wirst!", bat sie Filegon, als dieser Selina die einzig mögliche Option eines Aufstieges unterbreitete. Er nickte nur, insgeheim wissend, dass er ihr, ganz gleich, was er aussprach, keine Linderung der allzu großen Angst verschaffen konnte. Komm, Selina...klettere voran, damit ich dich stützen kann, falls du ausrutschen solltest", Der Blick, den sie ihm zuwarf, ängstigte Filegon immens. Ihr Ausdruck schrie förmlich vor Entsetzen, ihre seidenweiche Haut, die von kindlicher Fülle und sonst so rosiger Farbe war, wirkte plötzlich eingefallen und kränklich bleich. Nicht, Filegon...das...das hab ich geträumt...du...du musst zuerst klettern, bitte", wisperte sie, doch der Elb schüttelte den Kopf. Er wusste, dass sie ohne festes Schuhwerk bei weitem größerer Gefahr ausgesetzt war, wenn sie hinter ihm herkletterte. Nichts und niemand würde Selina auffangen können, außer der lauernde Tod in der Tiefe der Schlucht.
Du weißt, dass es nicht anders geht...ich passe auf, das verspreche ich dir", fuhr er geduldig fort. Selina ließ es, wenn auch widerwillig, zu, dass Filegon seine sanften Hände um ihre Seiten legte und sie emporhob, damit sie eine Nische oder dergleichen ertasten konnte, an welcher sie sich festzuhalten in der Lage war.
Selina tat ihr Bestes, nicht auszugleiten und konzentrierte sich verbissen darauf, behutsam voranzuklettern, ohne Filegons Hilfe zu benötigen. Erst als das Mädchen aus seiner Reichweite entschwunden war, machte sich der junge Elb daran, selbst die Gebirgswand zu erklimmen. Ein ungewöhnlich kühler Nachtwind umgab ihn und flüsterte ihm unheimliche Verse zu. Die Luft roch nach Verderben und Tod... .
Das ersterbende Licht des alten Tages rollte in leise glimmenden Wogen über die grasige Steppe, gelbstichige Halme warfen bronzene Schatten, winzigen Speeren gleich, überwucherten sie den trockenen Boden, der eigentlich zu nichts anderem dienen konnte, als einer Grabstätte. Kein Wasser barg er, brüchig hoben sich Erdbrocken wie Bruchschollen aus der einheitlichen Fläche, malten die skurrilsten Ornamente in den Sand. Einzig das verdorrende Gras schien sich der Kunst des Überlebens bedienen zu können, parasitengleich tilgte es jede andere Form von Pflanzenwuchs, behauptete sich gegenüber unterlegenen Rassen.
Daelior beobachtete das aufsehenerregende Farbenspiel am Himmel und hing seinen Gedanken nach, während die anderen hektisch um ihn herumstakten und ihre Ausrüstung in den Händen hielten, um sie schnellstmöglich zu ihrem König zu bringen. Sie hatten nicht schlecht gestaunt, als sie den am Boden liegenden Reevo entdeckt hatten, den der rothaarige Junge, den sie alle Tari nannten, niedergestochen haben musste. Beinahe wäre ihm das gleiche Schicksal widerfahren, hätte Aragorn nicht in letzter Sekunde zwei Pfeile auf die Bogensehne gelegt und sie in den Rücken des Angreifers geschossen. Alle eilten nun zu den völlig verstört wirkenden Kindern. Alle, bis auf Daelior. Er würdigte die beiden Jungen nicht einmal eines Blickes. Schließlich hatte er einen Soll erfüllt, den Eltern, wie es ihm befohlen worden war, den Weg gewiesen. Da es niemanden auch nur zu interessieren schien, ob der vernarbte, geheimnisumgebene Drachensohn länger ein Teil ihrer Gemeinschaft war oder nicht, spielte Daelior mit dem Gedanken, einfach aufzubrechen, in eine namenlose Zukunft zu reiten. Weg von Lalaithwen. Weg von all dem Schmerz.
Aber etwas, das er nicht mit Worten zu umschreiben wusste, hielt ihn zurück. Das Gefühl, dass seine Aufgabe noch längst nicht erfüllt war.
Und so wandte er sich doch letztendlich von dem farbenprächtigen Lichtspiel ab und trat zu der Menge, die sich um die beiden Jungen gescharrt hatte. Vater...Vater...den Valar sei Dank", keuchte Eldarion, der versuchte, sich aufzurichten, um seinem Vater um den Hals zu fallen. Ssshhh, mein Sohn...rühre dich nicht", sagte Aragorn, dessen Emotionalität in all seinen Zügen Ausdruck fand, welche er nicht mehr verbergen konnte. Geschwind und ohne auf die verwundeten Männer zu achten, die einst von Grumir ausgesandt worden waren, um die Pferdediebe zu stellen, war der König zu Eldarion geeilt, kniete nun neben ihm nieder und legte seine Hände um die Schultern des Jungen, lehnte mit dem Kopf an den seinen. Mein Sohn, mein Sohn", flüsterte Aragorn aufgelöst, all die Anspannung und Sorge um sein Kind löste sich mit einem Male im Nichts auf, wurde ersetzt von einem überwältigenden Gefühl der Freude und Erleichterung.
Es tut mir so leid, Vater...so leid", schluchzte Eldarion, legte seine kraftlosen Arme um den Hals des Königs, vergrub sein Gesicht an dessen Schulter. Die väterliche Geborgenheit, die Sicherheit und Liebe, die er in den schweren Stunden, die er verleben musste, so dringend nötig gehabt hätte, strömte nun auf ihn ein, dass es ihn beinahe zu übermannen drohte. Wenngleich es Eldarion so erginge, so fand er doch sicheren Halt in den Armen des Vaters, dem Tränen der Erleichterung über die weisen Züge glitten. Die Menge schwieg, betrachtete das sich ihr darbietende Bild mit Bewunderung und Rührung. Tari saß stumm neben ihnen, sein Blick war starr und glasig, ruhte auf Zakwas Leichnam, der noch immer dicht neben ihm lag, die toten Augen des Mannes waren auf Tari gerichtet, als klagte er ihn noch aus einer anderen Zwischenwelt an, wie eine letzte Drohung auf Vergeltung bohrte sich der Blick des Toten in Taris Gedanken, lähmte den Jungen, machte ihn taub und raubte ihm jegliche Wahrnehmung an das ihn umgebende Hier und Jetzt.
Erst als Legolas dessen gewahr wurde und die Lider des Toten mit einer geschwinden Handbewegung schloss, und Lalaithwen Taris Hände sanft umfasste, wurde der Sohn Rufus nach und nach in die Wirklichkeit zurückgeholt. Nur einen Wimpernschlag zu spät und Tari würde jetzt nicht mehr unter den Lebenden weilen.
Tari...Tari, hörst du mich? Ist alles in Ordnung? Bist du verletzt?", Lalaithwen fiel es schwer, ihre aufkeimende Hoffnung auf das Wiedersehen ihres eigenen Kindes zu verbergen und ruhig zu bleiben, dem schockierten Freund ihres Sohnes Zeit zu gewähren, um die Angst zu verbannen und sich in der Sicherheit wiegen zu können, die ihm nun garantiert wurde. Legolas wand sich nun auch dem rothaarigen Jungen zu, bemerkte, dass Schnittwunden von unterschiedlicher Tiefe seinen Leib zierten. Ich...mir...mir geht es gut...", stammelte Tari, doch wollte sein Erscheinungsbild seinen eben gesprochenen Worten grundlegend widersprechen. Das fahle Gesicht glich einer Maske aus gegossenem Gips, die farblosen Lippen bebten unkontrolliert, einzig das feuerrote Haar schien die Impulse von Taris Herzschlag wahrzunehmen, in vollem Leben zu erstrahlen. Du musst keine Angst mehr haben, wir sind da, niemand wird dir ein Leid zufügen", redete Lalaithwen kontinuierlich auf ihn ein, drückte seine zitternde Hand. Legolas schenkte Tari einen respektvollen Blick, musste er es doch gewesen sein, der einen der beiden Halunken erlegt hatte, zumal Eldarion an einer schweren Verwundung litt und nicht einmal dazu fähig war, längere Zeit aufrecht zu sitzen. Du bist ein tapferer Junge, Tari", sagte Legolas anerkennend, strich dem Knaben durch das zottige Haar und zog ihn zu sich, nahm ihn behutsam in die Arme.
Lalaithwen musterte ihren Verlobten überrascht, doch hellten sich ihre Züge, die von Nervosität und Anstrengung geprägt waren, sichtlich auf, als sich Tari vertrauensvoll an den Elben lehnte, nur sein hastiger Atem verriet, dass er weinte.
Hatte sich Lalaithwen so in Legolas getäuscht? Hatte sie denn wirklich angenommen, er sei distanziert und sogar unterkühlt gegenüber Dingen, die sie wiederum in größte Aufruhr versetzten? Die Elbe schämte sich dafür, auch nur für kurze Zeit einen Gedanken daran verschwendet zu haben, dass sich Legolas nicht um Filegon und die anderen Kinder sorgte. Lächelnd ergriff sie die freie Hand des Elben. Allein in dieser kleinen Geste steckte so viel Vertrauen und aufrichtige Zuneigung, dass Legolas nicht anders konnte, als ihr hinreißendes Lächeln zu erwidern. Vergessen war sein Groll gegen Daelior, seine Eifersüchteleien, die Lalaithwen an den Rande des Wahnsinns getrieben hatten.
Die Frage nach Filegons, Selinas und Jollys Verbleib brannte auf Lalaithwens Zunge, aber belehrte sie sich selbst, sich in Geduld zu üben. Tari und Eldarion mussten Schreckliches durchgemacht haben, doch war es seit jeher so, dass die Angst jegliche Form des Verständnisses zu überwiegen wusste und jede noch so penibel auferlegte Selbstdisziplin in ihrem Scheitelpunkt brechen konnte. Was war mit den anderen? Hatten sie sich getrennt? War einem von ihnen etwas zugestoßen? Lalaithwens Gedanken schufen die beängstigendsten Szenarien und obgleich sie sich immer wieder schalt, Ruhe zu bewahren, kreiste ihr Geist um Filegons Wohl. Wenn ihm tatsächlich etwas widerfahren war, so würde es Lalaithwen und Legolas umbringen. Thranduils Sohn strich dem zitternden Jungen in seinen Armen über den Rücken, ignorierte den unangenehmen Geruch, der von Taris blut- und schmutzbesudelter Kleidung ausging. Mein Junge, sag, wo sind Filegon und die anderen?", kam der Elb bedacht auf das zu sprechen, was Lalaithwens Herz mit größtem Gram erfüllte.
Indes hatte sich Aragorn wieder von seinem Sohn gelöst, zwang ihn noch nicht dazu, ihm Rede und Antwort zu stehlen. Er war wirklich ernsthaft verletzt und primär galt es, für sein Wohlbefinden zu sorgen. Jeder half, so gut es ging – die Hobbits hielten diverse Verpflegungsutensilien bereit, damit Aragorn jederzeit gleich jenes zur Hand hatte, was zur Verarztung des Prinzen benötigt wurde, gondorische Wachmänner trugen den toten Körper Zakwas weg von den Kindern und Daelior behielt ein Auge auf Reevo, der noch immer bewusstlos am Boden lag.
Tari schniefte, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, schaute verlegen auf Legolas Gewand, das ganz besprenkelt war von Schmutz, weil er sich an ihn gelehnt hatte.
Wo sind die anderen?", hakte Lalaithwen nach, als er noch immer keine Antwort gegeben hatte. Tari flüsterte kaum hörbar: Jolly...die...die Ostlinge haben Jolly...", als würde ihm das Geschehene erst jetzt wahrlich bewusst werden, weiteten sich seine Augen vor Schrecken, aber Legolas fasste ihn sacht, doch bestimmend bei den Schultern, brachte den Jungen dazu, seine Gedanken auf die Frage zu fokussieren. Ostlinge?", fragte der Elb erschrocken und warf seiner Geliebten einen vielsagenden Blick zu. Tari nickte, räusperte sich, um seine belegte Kehle von der aufkommenden Heiserkeit zu befreien. Wir rasteten unweit des Dagorlads...", wieder wischte er sich eiligst Tränen aus den Augen, so dass sich Lalaithwen dazu bewegt fühlte, ihm das Tuch zu reichen, das sie eigentlich für Filegon gestickt hatte und das sie schmerzlich unerwartet an Daelior erinnerte, ...in der...in der Nacht wachten wir auf, weil Naru Laut gab", bei der Aussprache des Namens seines toten Hundes stockte Tari erneut, doch bändigte er die verbitterten Gefühle von Wut und Trauer, die ihn einzunehmen drohten, ...Ostlinge...sie...sie waren bewaffnet...trugen Rüstungen. Sie haben nur Jolly entdeckt, weil er nicht wie wir anderen im Schutze der Bäume geschlafen hat...er...weil er uns nicht verraten hat, haben sie nur ihn...nur ihn verschleppt"
Tari schnäuzte sich in das Tuch, das Lalaithwen ihm ausgehändigt hatte, ehe er fortfuhr: Wir haben uns aufgemacht, die Ostlinge bei Tagesanbruch einzuholen...aber,...aber wir haben jede Spur verloren..." Legolas atmete schwerer, wie es Laith auffiel, vermutlich kostete es ihm auch viel Anstrengung, ruhig zu bleiben. Wo...wo sind Filegon und Selina?", brach es aus Lalaithwen hervor, das Schlimmste fürchtend. Fast erleichtert war sie, als Tari sprach: Wir haben hier getrennte Wege eingeschlagen, weil sich Eldarion das Bein gebrochen hatte. Filegon wollte nicht gehen, aber er wollte auch Jolly nicht im Stich lassen..."
In welche Richtung sind sie aufgebrochen?", fragte Legolas nervös und Tari deutete nur mit zitterndem Zeigefinger auf den gähnenden Höhleneingang. Da drinnen ist ein Abgrund...Selina und Filegon müssen dort hinabgestiegen sein...", endlich war Tari wieder dazu fähig, zusammenhängende Sätze zu formulieren, weil sein Gemüt endlich ausgeglichener wurde. Tari, sag...warum das alles? Weswegen seid ihr unerlaubt weggelaufen und habt uns so viel Kummer bereitet?", fragte Lalaithwen sichtlich aufgebracht, wie benommen war sie vor Angst um ihr Kind, dass sie sich anstrengen musste, um sich auf Taris Antwort zu konzentrieren. Wegen...dem Schatz...", flüsterte Tari, scheu zu den beiden Elben aufblickend, die einander nur irritiert anschauten. Was für ein Schatz?", Legolas konnte es nicht fassen, dass sich die Kinder wegen einer albernen Schatzsuche in Lebensgefahr gebracht hatten. Dem...dem Noldorschatz...Filegons Schatz...", stammelte Tari, den Blick nachdenklich senkend, da ihm gewahr wurde, dass sie ihr eigentliches Ziel um Meilen verfehlt hatten und nun viel eher auf der Suche nach Jolly, als auf jener nach dem Schatz waren.
Legolas schenkte seiner Geliebten einen fragenden Blick und sie selbst musste erst nach Fassung ringen, die Worte verarbeiten, die Tari aussprach. Das...das Medaillon?", flüsterte sie beinahe ängstlich, dass ihr Gedanke falsch sein könnte. Doch Tari nickte, wischte sich noch einmal die Tränen aus dem Gesicht. Wir fanden ein Buch...in der Bibliothek. Und...und wir sahen diese Abbildungen...da...da war auch Filegons Medaillon zu sehen. Es stand etwas darüber geschrieben, dass es ein Teil eines gesamten Noldorschatzes wäre" Tari schwieg, sein ganzer Leib bebte noch vor Aufregung, nur langsam gewann er die Kontrolle über sich zurück.
Lalaithwen war sprachlos, rieb sich die Schläfen, um sich besser konzentrieren zu können, brach in den letzten Stunden doch alles auf sie ein. Woher wolltet ihr wissen, dass er wirklich existiert...und ihr ihn hier finden würdet?", fragte Legolas leise, die Verwirrung seiner Verlobten nachvollziehend. Weil geschrieben stand, dass er bei Plünderungen von Ostlingen gestohlen worden war...und wir...wir dachten...Filegon dachte..."
Was dachte Filegon?", fragte Lalaithwen aufgelöst und unterbrach damit Tari. Er...er wollte retten, was seiner Mutter gehörte...", bedeutungsvoll sah er zu Lalaithwen auf, die einerseits gerührt, andererseits erbost über Filegons unbedachte Taten innehielt und ihre Gedanken zu sammeln versuchte. Was immer auch ihr Beweggrund gewesen sein mochte...mit den Pferden können wir ihnen unmöglich folgen...", sagte Lalaithwen an Legolas gewandt, der nachdenklich nickte, dann aber überraschend besonnen einwarf: Vielleicht kennt Daelior einen Weg" Ohne weiteres hinzuzufügen, erhob sich der stattliche Elbenprinz, legte Tari noch einmal ermutigend die Hand auf die Schulter und schritt in Aragorns Richtung, um ihm die Neuigkeiten zu überbringen.
Lalaithwen sah ihm nicht wenig beeindruckt nach. Sieh dir das an, Pip...er ist nur ein bisschen größer als wir und hat die beiden Halunken zur Strecke gebracht" Diese Worte stammten, wie nicht anders erwartet, von Merry, der staunend zu Tari hinabschaute. Ja, alle Achtung", pflichtete auch Pippin bei, während er in eine pfirsichähnliche Frucht biss. Wann waren Hobbits eigentlich nicht beim Speisen anzutreffen? Wahrlich, das musste ein rarer Moment sein, wenn man sie nicht genüsslich schmatzend vorfand. Herr Tuk, bei aller Achtung verbitte ich mir, die Schandtaten der Kinder auch noch zu beglückwünschen...schlimm genug, dass sie selber Blessuren davontragen mussten, Lobeshymnen sollten sie dafür wohl nicht bekommen...", warnte Lalaithwen.
Für Lobeshymnen", begann Pippin verschmitzt lächelnd zu sagen, sind wir Hobbits leider nicht zuständig, vielleicht könnten wir aber Thíluil und Gimli mit einem derartigen Vorschlag beratschlagen"
Lalaithwen schüttelte mit dem Kopf, doch musste sie sich eingestehen, dass die Hobbits ihr in ihrer unbeschwerten Art für wenigstens flüchtige Sekunden die bedrückende Sorge um Filegon raubten.
Einem heiligen Sakrament gleich bewahrten die Jungen das Werkzeug in ihrer Mitte, starrten noch lange ehrfürchtig und bewundernd wie in einem magischen Zirkel um die lederne Tasche herum. Wenn jemand von euch all das hier hereingeschmuggelt hat, dann bitte ich ihn darum, es zu gestehen", ergriff Ophédor als Erster das Wort. Er war derjenige in der Gruppe, der sich am wenigsten übertölpeln ließ und der es nie müde wurde, einer zwiespältigen Geschichte nachzuhaken. Vielleicht auch deswegen hatten ihn die anderen zum Anführer gewählt.
Als keiner der Knaben antwortete, war es Hawarh, der all das aussprach, was den Jungen im Kopf herumgeisterte: Wie ist es dann hier hereingekommen?" Für einen Augenblick verfiel die kleine Gruppe in lethargisches Schweigen, selbst Kean, der gesprächigste und wohl auch großmäuligste unter ihnen wusste sich dieses Rätsel in keiner Weise zu erklären. Was, wenn derjenige, der es hier hereingebracht hat, noch hier ist? In unserem Schacht?", flüsterte Jolly konspirativ und vermochte damit selbst dem Hartgesottensten eine Gänsehaut des Schreckens auf die Haut zu zaubern. Ach hör doch auf...du machst dich lächerlich", wehrte Kean Jollys Bedenken ab und ergriff als Erster eine der neuen Spitzhacken. Jolly hat Recht. Jemand muss das Werkzeug hier hereingeschleust haben...und da wir wohl kaum auf Verbündete unter den Ostlingen hoffen können, noch dazu auf solche, die in einen so engen Schacht wie diesen hineinpassten, müssen wir mit größter Vorsicht umgehen...vielleicht ist es ein Spitzel...jemand, der den Geschehnissen des letzten Tages auf den Grund zu gehen beauftragt wurde.", stoppte Ophédor Keans Sorglosigkeit.
Aha...wozu sollten wir denn auch einfach mal Glück haben? Warum vermutet ihr hinter jeder glücklichen Fügung eine feindliche Verschwörung?", knurrte Kean.
Weil es keine solche glückliche Fügung geben kann, Kean...also...wir sollten den hinteren Stollen absichern und nachsehen, ob wir Spuren von Eindringlingen entdecken können", beschloss Ophédor. Was, wenn wirklich ein Ostling hier drin war? Und wenn er unseren Fluchtweg entdeckt hat?", fragte Hyon verängstigt, nervös an den ohnehin schon abgenagten Fingernägeln herumkauend, sich beinahe in das bloße Fleisch beißend. Weshalb sollte er uns dann neues Werkzeug dalassen? Hätte er uns dann nicht bei Reißer verpetzt?", mutmaßte Hawarh besorgt und in gedämpften Tone sprechend, als fürchtete er, dass feindselige Ohren jedes einzelne seiner Worte aufschnappen könnten. In der Tat ist das alles sehr seltsam...lasst uns auf einen Günstling hoffen und uns umsehen", schlug Ophédor vor, sich nachdenklich über das bartlose Kinn streichend. Nach einigen verstreichenden Momenten des Sinnierens war es Jolly, der sich zuerst aufmachte, den Schacht zu besteigen, ganz gleich, was an dessen Ende auf ihn warten würde.
Zögerlich folgten Ophédor, Hawarh und dessen kleiner Zwillingsbruder, Kean war es, der am längsten mit sich ringen musste, ehe er den anderen folgte. Mit einem Hammer in der Hand, sei es als Mittel zur Verteidigung vor einer frevlerischen Gefahr oder nur als Stütze für seinen schmerzenden Arm, robbte Jolly voran, schlug sich die Knie am kruden Untergrund auf und hielt dessentwegen kurzzeitig inne, als fürchtete er, dass das Geräusch nicht von ihm, sondern von dem unbekannten Eindringling am Ende des Tunnels stammte. Und alles schien viel lauter zu klingen, als es sonst der Fall war. Sein Atem, gleichsam seines Herzschlages, dem anfeuernden Rhythmus, der durch jede Vene seines Körpers pulsierte, wie auch das schlurfende Geräusch seiner Füße, die sich von dem Boden abdrückten und seinen gesamten Leib voranschoben. Wenn ihm nun eine unverhoffte Gestalt begegnete, so gab es für Jolly keinen Ausweg, weder nach links oder rechts, noch auf dem zurückgelegten Pfad. Er war auf beklemmende Art schutzlos und der Willkür seines Schicksals ausgeliefert, wie ein Beutetier, das von seinem Jäger eingeengt wurde, ohne eine Chance auf Flucht oder Rettung.
Der oval geformte Tunnel weitete sich, verriet, dass sich sein Ende näherte. Plump und schmucklos in der grauschwärzlichen Färbung, brachen die Wände um ihn herum jäh auseinander, geleiteten ihn den Weg zu der Grabungsstelle hinab. Jolly hielt abrupt an, so dass ihm Ophédor beinahe gegen die Kehrseite stieß. Was ist? Siehst du etwas?", flüsterte der Blonde unruhig. Ssshh...seid still", forderte er harsch, Schweiß lief in winzigen Rinnsalen an seiner Schläfe hinab, tropfte auf seine bloßen Schultern und ließ ihn zusammenzucken.
Ganz ruhig...ruhig bleiben´, zwang sich Jolly zur Vernunft. Wenn er sich schon vor sich selbst erschreckte, wie hasenfüßig würde er reagieren, wenn alle Befürchtungen wahr würden und sich jemand im unersichtlichen Dunkel vor ihm versteckte?
Unweit von ihm erreichte ein merkwürdiges Scharren sein Ohr, wie unheimliche Trommelschläge drang ein unerwartetes Klopfen zu ihm vor, das er zunächst nur auf sein Herz schob, das schneller und lauter klopfte als jemals zuvor. Doch dann wurde ihm gewahr, dass sich der eigene beständige Schlag mit dem neuen verzerrten abwechselte, eine grausige Melodie komponierte, welche die Nackenhärchen Jollys aufsteigen ließ. Jolly...sag schon...was ist?", zischte Hawarh voller Ungeduld zu dem Jungen, dessen bloße Fußsohlen er nur mit Mühe ausmachen und von denen Ophédors unterscheiden konnte. Da ist etwas...", wisperte Jolly und er konnte förmlich spüren, wie das Blut aus seinem Gesicht wich. Er hielt den Hammer automatisch fester, fühlte sich, als könne er vor lauter Anspannung Kerben in das glatte Holz des Griffes bohren und das nur mit seinen bloßen Fingerkuppen. Das Rascheln und Kratzen wurde lauter und mit jeder tatenlos verrinnenden Sekunde schälte alleinig das zermürbende Geräusch Jollys Nervenstränge durch, drohte sie gänzlich und auf immer zu zerreißen. Dann schien es, als näherte sich der Verursacher dieses unheilvollen Lautes, was Jolly letztlich dazu bewegte, wieder und wieder den Hammer gegen die gähnende Schwärze zu erheben und hin- und herzuschwingen, bis die Sehnen seines überdehnten Armes kollabierten und jegliche Form der Bewegung zu einem unmöglichen Unterfangen werden ließen. Das Metall schlug auf dem Gestein auf und verursachte einen erstickten, doch nichtsdestotrotz markerschütternden Klang, der alle Jungen erzittern ließ. Daraufhin verstummte das Kratzen und Scharren, das den Anschein geltend werden ließ, dass aberhunderte Krähenfüße über den schroffen Untergrund fuhren.
Noch beunruhigender als dieser Laut war die komatöse Stille, die auf ihn folgte wie das verhängnisvolle Schweigen der See nach einem unbändigen, zerstörerischen Sturm. Ist es weg?", hörte Jolly Hawarh flüstern und Ophédor fügte warnend hinzu: Wiegt euch nicht in Sicherheit, meine Freunde,...wenn sich dort tatsächlich jemand versteckt, dann kann er unmöglich im Nichts verschwunden sein"
Jollys Atem rasselte nur so durch seine überanspruchten Lungenflügel, doch wirkte der lebensnotwendige Odem eher wie ein vernichtender dämonischer Hauch, als ein erhaltender Luftzug. Beinahe glich es einem Fluch, lebendig zu sein und diese maternden Augenblicke durchleben zu müssen, in denen Jolly mit nichts anderem als der Finsternis konfrontiert wurde.
Dann plötzlich, und so erlösend wie der lang erwartete Einschlag eines Blitzes nach stundenlangem Donnergrollen, huschte etwas an Jolly vorbei und streifte kurzzeitig seinen linken Unterarm und ließ den Bruder Selinas erschrocken aufquieken. Die anderen Jungen, dadurch freilich schnell in Panik versetzt, hetzten in Windeseile aus dem Schacht heraus, schreiend und weinend, als hätten sie soeben dem wahrhaften Bösen in die hohnlachende Fratze geblickt. Jolly selbst konnte sich nachher nicht mehr daran erinnern, wie er es zustande gebracht hatte, unversehrt aus dem Stollen zu kriechen, waren seine Bewegungen doch unbedacht und hastig gewesen, was bei den engstehenden Felswänden schnell zu tiefen, brennenden Kratzern führen konnte. Bei allen guten Geistern...ihr glaubt mir nicht, was das war!", rief Kean halb lachend, halb keuchend aus, als die Jungen sich nacheinander in den Kessel zurücksinken ließen und dort noch einige Sekunden heftig zitternd zubrachten. Wir...wir sind soeben vor einer Ratte weggerannt, als sei sie der Teufel persönlich!", lachte Kean hysterisch und zeigte den durch die Spitzhacke gepfählten ausgemergelten Leib einer dunklen Ratte. In der entstandenen Hektik musste Kean panisch um sich geschlagen und das Tier erlegt haben.
Welch ein Glück, dass er keinen der anderen Jungen verwundet hatte! Die anderen stimmten in das angstlösende Gelächter ein, erfreuten sich der reichen Wellen an Erleichterung, die ihre Körper durchströmten.
Wohlan, was ist nun von dieser Sache zu halten?", fragte Ophédor, der schnell wieder zur alten Vernunft zurückgefunden und sich der eigentlichen Absicht besonnen hatte. Eine Ratte wird es unmöglich gewesen sein, die das Werkzeug herbeischleppte", wusste Hawarh zu unterscheiden, was Kean nur mit einem stummen Augenrollen kommentierte, Ist es aber denn möglich, dass die Ratte aus dem Felsspalt, den Jolly geschlagen hat, zu uns gelangt ist?"
Möglich, wenn auch sehr unwahrscheinlich...der Stollen steht offen, aus anderen Schächten gelangt allerlei Ungeziefer und Getier auch hier her... . Die Frage bleibt also wohl oder übel offen, wer denn nun das Werkzeug zu uns brachte...", fügte Ophédor nochmals sämtliche Fakten zusammen, Und wie wir nun weiterhin vorgehen sollen" Jolly hüllte sich in verdächtiges Schweigen, hegte er doch insgeheim einen Verdacht, wer denn den Wohltäter verkörperte. War es denn denkbar, dass Pejou es getan hatte? Schließlich war er von gertenschlanker Statur, ganz unähnlich den anderen Ostlingen. Zudem hatte er Jolly mit Sicherheit durchschaut, als er ihn bei den frisch geschmiedeten Werkzeugen stellte. Aber wieso würde Pejou so etwas tun? Verriet er wohlweislich seine eigenen Leute oder hatte er gar Larn die Begebenheiten erläutert und plante nun mit dem Hauptmann eine garstige Intrige gegen die Jungen? Dies wäre natürlich einer äußerst heimtückischen Vorgehensweise gleichgekommen – anstatt die Übeltäter gleich zu bestrafen, machte man ihnen erst falsche Hoffnungen und ließ sie anschließend mit doppelter Grausamkeit auffliegen und bluten.
Jolly konnte nicht behaupten, Pejou zu kennen oder gar einschätzen zu können, doch wollte er nicht gern glauben, dass der mysteriöse Ostling zu solch gemeinem Spiel fähig wäre. Dafür war er ihm gegenüber viel zu wohlwollend und beinah freundlich gewesen.
Ich bin dafür, dass wir dieses Geschenk nicht nutzlos bei uns behalten sollten...lasst Jolly weiter am Stollen graben, er hat schon einen beachtlichen Teil der Wand durchgegraben!", durchbrach Hawarh das nachdenkliche Schweigen, ...es sei denn, er zieht seinen Vorschlag zurück?", fragte der schmächtige Knabe zweifelnd, dem noch immer stillschweigenden Jolly einen Seitenblick zuteil werden lassend. Solange ihr ihn bewilligt, will ich euch gern behilflich sein, den Fluchtschacht auszugraben!", erklärte er sich anstandslos bereit und Ophédor nickte anerkennend. Traust du dich denn wieder da rein?", flüsterte Hyon und lugte furchtsamer als Jolly selbst in den engen Schacht.
Mit einem gutmütigen Lächeln bedachte Selinas Bruder den Jüngsten unter ihnen und antwortete, in der Hoffnung, auch Keans ihm gegenüber erhitztes Gemüt zu besänftigen: Keine Sorge, Kean hat uns allen ja gezeigt, wie man mit dämonischen Kleingetier fertig wird" Dabei zückte er eine der Spitzhacken und schnippte mit dem Zeigefinger gegen die metallene Kante, deren Schärfe den Streich eines Schwertes um ein Vielfaches übertroffen hätte. Man schnürte also einige Teile aus der Werkzeugtasche zusammen und reichte diese und auch eine der beiden Öllampen Jolly, der sich bald wieder daran machte, den Schacht zu besteigen und nun, sich besseren Materials bedienend, darauf hoffte, ihnen allen zur Flucht verhelfen zu können. Einzig Kean war es, der ihm missmutig und voller Argwohn hinterher blickte. So richtig wollte er ihm die Ahnungslosigkeit über die Identität ihres vermeintlichen Günstlings nicht abkaufen, ja, witterte sogar Verrat vonseiten Jollys. Doch zunächst machte er gute Miene zum bösen Spiel und bewilligte das Vorhaben des Jungen, der erst kürzlich zu ihnen gestoßen war.
Kean hegte den leisen Verdacht, dass Jolly gar mit einem der Ostlinge unter einer Decke stecken mochte...und sobald sich die Gelegenheit ergab, würde Kean den Verräter vor allen anderen bloßstellen.
Die nächsten Stunden des noch jungen Tages verliefen in der gleichen, erdrückenden Monotonie wie seine zahllosen Vorgänger, mit einem augenfälligen Unterschied jedoch – Hoffnung war nicht länger ein bloßer Begriff, sondern ein aufflackerndes Licht am Ende des dunklen Tunnels... .
Weitab von den östlichen Grenzen des Grünwalds, wo sich Seestadt, die Siedlung der Menschen, nach dem Ringkrieg bereits beachtlich ausgebreitet hatte, erfuhr die Landschaft einen jähen Höhenabfall. Von emporstrebendem Bergland verlor sich der fruchtbare Untergrund zusehends in flachwellige Hügelländer und weitreichende Täler, in denen Felder von goldenem Weizen und feinster Gerste das Panorama bestimmten. Viel vermochten die Elben unter König Thranduils Befehl nicht von der landschaftlichen Idylle wahrnehmen, durchreisten sie diese Gegend schließlich in finsterer Nacht und wandten sie ihre Zugesrichtung baldigst gen Südosten, über den Durîlpfad, einer beliebten Handelsstraße, die begehbar und selbst zu Pferde bestreitbar war.
Ifideè war guter Dinge, was den bislang unproblematischen Fortgang der Reise betraf. Die Witterung war zwar nicht die beste, doch immer noch pässlich genug, um die erwünschte Distanz in akzeptabler Zeit zu bewältigen.
Ein leichter Nieselregen ging auf das Heer nieder, aber galt er vielmehr als eine willkommene Erfrischung als ein tatsächliches Ärgernis. Die Banner Grünwalds wehten im frischen Wind, grün, weiß und gelb erstrahlten die elbischen Muster, fügten sich zu der traditionellen Flagge des nördlichen Waldlandreiches zusammen. Wie viele Meilen sie schon zurückgelegt hatten, vermochte keiner von ihnen zu sagen. Fast zwei Tage und zwei Nächte waren sie nun schon unterwegs, rastlos und in recht zügigem Trabe kamen sie voran, näher und näher ihrem Ziele. Haldir hatte das nicht ganz unberechtigte Gefühl, dass Thranduils Züge weicher wurden, wann immer über seinen Erstgeborenen gesprochen wurde. Natürlich freute sich die gesamte Dienerschaft darauf, den beliebten Prinzen wiederzusehen sowie dessen manchmal etwas schalkhaften Bruder in die Arme zu schließen. Denn obgleich Thíluil älter als Viriel war, galt er in der Königsfamilie als das Nesthäkchen, dem man es auch in einem Alter von weitaus über zweitausend Jahren nicht sonderlich übel nahm, wenn er sich ein wenig unsouverän verhielt.
Hoch angerechnet wurde es Thíluil aber, dass er seinem älteren Bruder nach Ithilien gefolgt war, auch wenn manch ein königlicher Berater dies als einen Akt des Ausbruchs" aus dem väterlichen Hause abzutun pflegte. Thranduil musste sich selbst derweil eingestehen, dass er beide Söhne aus tiefstem Herzen vermisst hatte und sich insgeheim fast schon freute, die beiden wieder in die Arme zu nehmen.
Mit Sicherheit würde er mit Legolas das ein oder andere ernste Wort wechseln müssen, dessen kam er nicht umhin und er beabsichtigte auch keinesfalls, einem Wortgefecht mit seinem ältesten Sohn aus den Wege zu gehen. Dennoch hatte es in der Vergangenheit genügend Zwist und Streitigkeiten gegeben, wie es meist unvermeidbar ist, wenn man Kinder aufzieht. Jetzt aber war Legolas erwachsen, nicht länger der kleine blonde Elb, der zu jung war, um die Konsequenzen seines Handelns abwägen zu können. Jetzt war es an der Zeit, endgültig Frieden zu schließen.
Bis in den späten Nachmittag hinein galoppierten Thranduil und seine loyalen Gefolgsleute entlang des Durîlpfades, bis sich dieser in mehrere Richtungen schied und die Elben die östliche Straße einschlugen, nicht die südliche, welche zu den Städten der Menschen führte. Trotzdem geschah es hin und wieder, dass ein reisender Geselle oder ein Händler mit seinem Wagen den Weg des berittenen Heeres kreuzte und nicht schlecht staunte, möglicherweise sogar mit schlotternden Knie die ernst dreinschauenden Elben passierte. Immer seltener sah man überhaupt einen vom Schönen Volke und dass gleich gut zweihundert Mann, noch dazu bis an die Zähne bewaffnet, auf einer Handelsstraße entlang ritten, war verständlicherweise kurios anzusehen. Ein Regenguss von nicht all zu großer Tragweite und ein recht zugiger Wind begleitete sie, als warnte er durch sein eisiges Heulen davor, Rhûns Gebirgsrücken aus der Nähe zu betrachten oder gar zu erklimmen.
Am Abend, als der Grünwald bereits so weit hinter ihnen lag, dass ein Menschenauge sein dichtes, gedeihendes Blätterdach nicht mehr zu erspähen vermochte, machten sie kurz Halt, um die Pferde zu tränken und ihnen ein wenig Ruhe zu gewähren, würde der vor ihnen liegende Teil der Strecke recht kräftezehrend sein. Und da sich die Elben davor scheuten, eine längere Pause als diese einzulegen, weil wohlmöglich jede Minute darüber entscheiden konnte, ob sie Aragorn und die anderen antrafen oder nicht, waren sie mit der Verpflegung der Reittiere überaus großzügig, ja, verwöhnten die Pferde geradezu. Haldir fühlte beinahe die gleiche Geselligkeit unter seinen Kameraden, als sie beim kleinen Lagerfeuer saßen und aßen, wie in jener Nacht in der Gesellschaft der Räuberbande um Barglar. Obgleich dies keineswegs vergleichbar war – Elben unterschieden sich in Benehmen, Manieren und Höflichkeit mehr als deutlich von gewöhnlichen Menschen, noch dazu hinterhältigen Räubern – und Haldir selbst nicht sagen konnte, weshalb er beständig an den fröhlichen Mann mit der gesunden Gesichtsfärbung (insbesondere, wenn sich dieser ein Übermaß an Wein und Schnaps zu Gemüte geführt hatte) dachte, erfüllte es den Galadhrim mit einer nie gekannten Seligkeit, wenn er sich an die einfachen Menschen erinnerte.
Fast bedauerte er es sogar, die ausgelassene Bande seines Lebtages hier in Mittelerde nicht mehr wiederzusehen. Noch vor der Mitternachtsstunde, als sich das Land unlängst in Schatten kleidete, brachen die Elben ihr Lager ab, bepackten die Pferde von Neuem und stoben in die Dunkelheit davon.
Nicht mehr all zu lang, und Rhûns Gebirgsfront würde in bläulichem Schimmer am Horizont erscheinen wie ein fernes Blendwerk, geschaffen von Licht und Nebelschleiern.
Er sagte, Jolly wäre von Ostlingen entführt worden. Filegon und Selina haben sich allem Anschein nach allein aufgemacht, um den Jungen zu finden, wenngleich mir dieses Vorhaben äußerst waghalsig erscheint. Niemand weiß auch nur im geringsten einzuschätzen, wie weit sich Rhûns Höhlensystem verzweigt oder welche Gefahren in ihm nisten"
Waghalsig...wahrlich. Das ist das richtige Wort, um überhaupt das gesamte Fiasko in Einem auszudrücken, das unsere Zöglinge da angestellt haben", seufzte Aragorn zustimmend, einen etwas ratlosen Blick auf Legolas werfend, der neben ihm stand und mit dem er seit einiger Zeit neuere Erkenntnisse austauschte, Ich bin noch so in Aufruhr, dass ich meinem Sohn noch nicht einmal Schelte habe zukommen lassen, für den Diebstahl der Pferde und all die Sorge, die er mir und seiner Mutter bereitet hat." Legolas lächelte und entgegnete in überraschend sanftem Ton: Für Schelte ist später noch Zeit, mellon nîn...gilt es zunächst nicht, sich seiner, wenn auch angeschlagenen, Gesundheit zu erfreuen?" Ein wehmütiger, zutiefst bedrückter Ausdruck versteckte sich hinter Legolas aufmunterndem Lächeln. Aragorn realisierte, dass sein elbischer Freund vielmehr der Trostworte bedurfte als er. Sein Sohn und dessen Freunde waren noch irgendwo in diesem schwarzen Gefängnis, diesem unterirdischen Labyrinth und nur Eru selbst wusste, ob es ihnen gut erging.
Wie geht es dir und Lalaithwen?", fragte der König direkt, einen Blick auf die schöne Verlobte des Elben werfend, die sich mütterlich Taris angenommen hatte und seine zahllosen Schnittwunden versorgte, beruhigend auf ihn einredete, obschon die Angst sie selbst zu malträtieren wusste. Sie ist in Sorge...was man ihr nicht verdenken kann", sprach Legolas leise, nachdenklich Lalaithwen musternd, deren blondes Haar im aufkeimenden Dunkel der Nacht an königlichem Glanz verlor und ein wenig matt wirkte.
Aragorn nickte, sein Blick glitt in westliche Richtung, über die großen Ebenen, deren Leere fast beklemmend schien. Nicht einmal Zelte hatte er veranlasst mitzunehmen, sodass er den beiden verletzten Jungen nicht einmal eine bequemere Schlafmöglichkeit bieten konnte. Aber wer hätte auch an solche Ausmaße gedacht, die der Verlauf dieses Abenteuers annehmen würde? Aragorns Gedanken an Arwen, was sie in diesem einen Augenblick wohl machen würde und wie es ihr erginge, wurden durch Legolas sanfte Frage gestört: Was sollen wir tun, Aragorn? Tari erzählte, dass mein Sohn und Selina vermutlich einen steilen Abgrund hinabgeklettert sind...unmöglich können wir ihnen folgen...und sie können indes überall sein...", schloss er verzweifelt seine Ausführungen, in den Händen hielt er seinen Bogen, fuhr gedankenverloren die gleichmäßigen Einkerbungen im weichen, doch gleichzeitig überaus robusten Holz nach. Was immer wir auch unternehmen...es wird uns unmöglich sein, Eldarion mitzunehmen...der Bruch seines Knöchels ist kompliziert und erfordert eine höhere Heilkunst als die meine, oder besser gesagt verfüge ich hier nicht über die nötigen Mittel, um die Verwundung versorgen zu können."
Und wenn du Männer aussandtest, die ihn nach Hause trugen?", schlug Legolas vor, doch fast gleichzeitig schüttelte Aragorn den Kopf: Nicht mehr viele sind von meinen Mannen übrig. Viele fielen bei dem Orkangriff in den Höhlen der Emyn Muil...und selbst wenn...wir benötigen jede helfende Hand hier. Je mehr Leute nach den Kindern suchen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, sie wiederzufinden..." Legolas nickte resignierend, lugte mit unverhohlenem Misstrauen zu Daelior und räusperte sich: Es ist mein Kind, das in den Höhenzügen umherirrt, Aragorn...und ich trage Verantwortung..."
Was willst du damit sagen?", fragte Aragorn, dem der Ton, den Legolas anschlug nicht recht gefallen wollte, verhieß er doch, dass der Elb auf etwas zu entbehren suchte, um dem König oder seinesgleichen nicht zu schaden. Wenn du bei Eldarion bliebest, mit deinen Männern...und Gimli, meine elbischen Kameraden und ich uns auf die Suche nach Filegon machten..." Aragorn lächelte, was Legolas aus der Fassung brachte, war dies nicht die Reaktion, mit der er eventuell gerechnet hätte. Nein, Legolas. Ich kann und will nicht zulassen, dass du ohne meine Unterstützung nach deinem Sohn suchen musst. Du hast mir schließlich jede Loyalität geboten, bevor wir auf Eldarion und Tari stießen..."
Was aber sollen wir tun? Wir können nicht tatenlos verharren. Eldarion braucht schnelle Hilfe, ebenso Filegon.", stellte der Elb fest. Lass uns die nächsten drei Tage damit zubringen, das Gelände auszumachen, die Beschaffenheit des Gebirges abzuschätzen und möglicherweise begehbare Pfade zu finden. Wenn uns bis dahin keine bessere Lösung einfallen sollte, so muss ich in Kauf nehmen, dass wir nur mit wenigen Männern losziehen können, denn Eldarion lasse ich nicht allein zurück. Doch treffen wir auf einen unerwarteten Feind, so sind wir ihm in Anzahl und Waffenstärke mit Sicherheit unterlegen", sprach Aragorn und Legolas erschien dies zwar als rationale Möglichkeit, doch sah er hiermit verbunden eine Schwächung der Gemeinschaft, die in einem Ernstfall tödliche Folgen mit sich bringen konnte. Und was würde er mit Lalaithwen tun? Konnte er verantworten, seine Geliebte in ein gefährliches Gebiet mitziehen zu lassen? Andererseits würde sie darauf beharren, nach ihrem Sohn zu suchen.
So sei es...", flüsterte Legolas letztlich zustimmend und kurz nachdem Aragorn von seiner Seite gewichen war, um nach Eldarion zu sehen, fühlte er, wie sich zwei schlanke Arme von hinten um seinen Oberkörper schlangen, bald schon das vertraute blumige Aroma von Lalaithwens Haut in seine Nase stieg. Woran denkst du, Liebling?", hauchte sie beinahe benommen, die Müdigkeit war unverkennbar herauszuhören. Die Zwickmühle über das weitere Vorgehen belastete ihn sehr, trotzdem vermochte es Lalaithwen, ihm zumindest einen Teil der so schweren Bürde von den Schultern zu nehmen. Lächelnd umschloss er ihre Hände, die ineinander verschränkt auf seinem Bauch ruhten und murmelte: An dich, Filegon und mich und wie schön es wäre, wieder Zuhause in Ithilien zu sein..."
Der Elb fühlte, wie sie ihren Kopf an seinen Rücken lehnte, und wie er vermutete, hielt sie ihre Augen geschlossen, um ihre Wahrnehmungen gänzlich auf seinen steten Herzschlag zu konzentrieren.
Diese kleine, ihm jetzt schon lieb gewordene Geste vollführte sie normalerweise immer dann, wenn sie ungestört waren, meist wenn sie einander in den Armen lagen und kurz davor waren, in den Schlaf hinüberzudriften. Umso mehr berührte es ihn, dass sie ihm diese vertrauensvolle, zärtliche Geste jetzt schenkte, ganz gleich, wer sie beide beobachtete, vor allen Dingen aber in Daeliors Beisein. Tari ist völlig aufgelöst, Legolas...", sprach die Elbe, sich regelrecht an ihn schmiegend, Egal, was ich ihm sage, er will nicht von Narus Seite gehen, obwohl er tot ist..."
Lass ihm seine Trauer, Meleth nîn...er wird darüber hinweg kommen, wenn dieser Albtraum ein Ende gefunden hat", weissagte er, Hast du...mit Daelior gesprochen?" Lalaithwen ließ sich Zeit für eine Antwort auf diese Frage, was Legolas sichtlich mit Unbehagen erfüllte. Nein, Liebling, noch nicht...er...er geht mir aus den Weg, wie ich es nicht anders erwartet habe...", brachte sie stockend hervor. Der Drachensohn, der seine markanten Narben nicht länger vor der Nacht verstecken musste, hatte sich auf einem der zahlreichen Felsenplateaus niedergelassen und starrte teilnahmslos in die Ferne, seine Augen waren regungslos und trüb, fast schien es, er schliefe nur, hätte er nicht dieser Theorie zuwider ab und an geblinzelt. Ich weiß nicht, ob er mir zuhören wird, Lalaithwen...ich bin so etwas wie sein Rivale" Lalaithwen löste eine ihrer Hände aus seinem schützenden, liebevollen Griff und glitt mit ihrem Zeigefinger über die sanft gebogene Linie seiner Wirbelsäule, beginnend bei seinem Nacken, bis hin zu dem abgrenzenden Riemen seines Gürtels. Legolas erschauerte und ließ sie schelmisch lächeln. Ich fände es richtig, wenn ihr euch aussprächet...und ich meine sprechen und nicht prügeln...", belehrte sie ihn, Ich wage nicht einmal, ihn meiner Vergangenheit wegen auszufragen! Ist das nicht albern?"
Legolas drehte sich zu ihr, musterte sie eindringlich. Vielleicht existiert jetzt noch nicht der passende Moment, der die Antwort auf all deine Fragen parat hält.", seufzend strich Legolas durch ihr langes Haar, Und es mag sein, dass es auf manche Fragen überhaupt keine Antwort gibt"
Lalaithwen überbrückte den kleinen Abstand ihrer Münder zueinander und küsste ihn sinnlich, badete sich in der Wärme und Sicherheit, die nur er ihr zu geben vermochte. Ihm in die tiefblauen Augen schauend, bat sie dann so leise wie des Frühlings erster, vorsichtiger Regen: Versprich mir, dass du es versuchen wirst, dich mit ihm auszusöhnen! Welchen Grund gibt es denn nun noch für ihn, ausgerechnet nach unserem Sohn zu suchen oder uns bei der Suche behilflich zu sein?" Legolas lächelte schief und murrte: Ganz gleich, was ich sage, sein Schmerz wird der alte bleiben. Es mag sogar besser sein, wenn wir ihn nicht mehr als nötig mit der Tatsache konfrontieren, dass er dich nicht besitzen kann"
Du meinst, wir sollen ihn ignorieren?", fragte sie zweifelnd, doch er nahm rasch ihre Hand und küsste sie: Nein, Lalaithwen...wir sollten ihn nur nicht zwingen wollen, uns Rede und Antwort zu stehen, denn das lässt ihn nur noch verschlossener uns gegenüber werden. Gib ihm Zeit und bedränge ihn nicht"
Dass ich das ausgerechnet aus deinem Munde höre, Herr Argwohn", spöttelte sie liebevoll, was er recht zu erfassen wusste und ihr durch einen schnellen Kuss zu verstehen gab. Daraufhin umarmte sie ihn innigst und ließ ihr Haupt auf seiner Brust ruhen. Ich habe Angst um Filegon, Jolly und Selina...mit jeder verstreichenden Stunde, die wir mit Nichtstun zubringen, wächst die Furcht, dass ich sie nicht wiedersehen werde", offenbarte sie ihm ihre Gefühle. Ich weiß...mir geht es genau so. Vertraue auf Filegon! Er wird hoffentlich einen Weg finden, sich aus den größten Schwierigkeiten herauszuhalten..." Gimli, der die letzten leisen Worte von Legolas aufgeschnappt hatte, als er gerade mit einem Bündel Holz bepackt an dem engumschlungenen Paar vorbeistapfte, konnte sich, wie leidlich all zu oft, eine Bemerkung nicht verkneifen: Wenn er nach dir schlägt, Legolas, wird er nur so in jede Schwierigkeit hineingeraten, die sich ihm anbietet" Ein raues Lachen ertönte, hatte der Zwerg diesen Kommentar doch erheiternd und auflockernd gemeint. Aber weder Lalaithwen noch Legolas schienen Teil zu haben an dem zweifelhaften Amüsement des Kurzgeratenen, worauf sich Gimli schnellstmöglich von den beiden Elben zu entfernen suchte.
Lalaithwen fuhr sich erschöpft durch das Haar und säuselte: Dann hoffen wir wohl lieber, dass er weniger nach dir kommt, Liebling..."
Die Wolken waren trächtig mit Regenwasser und obgleich die Mondensichel diese Seite des Gebirges nicht beleuchtete und der Nachthimmel umso schwärzer erschien, konnte man den dunkelgrauen Wolkenzug durch genaueres Betrachten von dem reinen, unverfälschten Firmament unterscheiden. Über dem weit oberhalb von ihnen thronenden Gebirgsgipfel sammelten sich die Wolkenmassen heeresgleich, als stünde eine letzte, alles entscheidende Schlacht bevor, die den Himmel in abertausend Scherben zerbersten lassen würde.
Einen beträchtlichen Anteil der steilen Felswand hatten sie erfolgreich hinter sich gebracht, doch mit jedem Meter, den sie zurücklegten, wuchs auch die schwarze Kluft unter ihnen, die nur darauf wartete, den Elben und das Menschenmädchen verschlingen zu können. Selinas Züge waren angespannt, ihre Mundwinkel zitterten vor lauter Anstrengung, ihre Finger schmerzten wegen des eisigen Windes und des Regens, der in kleinen Tropfen zu plätschern begonnen hatte. Moos, das in den Felsritzen wucherte und schwammartig die Feuchtigkeit mit dem dunkelgrünen, nur millimeterstarken Geäst aufsaugte, bildete eine tückische Gefahr für die Kletternden. Wie schnell konnte es sich zutragen, dass eine unbedachte Hand auf dem rutschigen Gestein ausrutschte? Filegon, dessen elbische Geschicklichkeit freilich den Aufstieg für ihn vereinfachte, sah mit Verdruss, wie Selinas nackte Füße Schrammen trugen und wie ihre Sohlen kaum Halt an der glatten Wand fanden.
Schaffst du das letzte Stückchen, Kleines?", rief er zu ihr hinauf, der Regen nahm unerbittlich zu, keine halbe Stunde später, so fürchtete Filegon, würde er wie aus Kannen auf sie herabschütten. Siehst du da oben den kleinen Vorsprung? Der dürfte ausreichend genug sein, damit wir beide Platz darauf finden...zumindest für den Rest der Nacht...", der junge Elb keuchte und obschon es aussah, als kletterte er mit unnatürlicher Leichtigkeit empor, flatterten die Muskeln in seinen Armen wegen der steten Verzögerung, die Selinas Langsamkeit mit sich brachte. Ich weiß nicht, ob ich das schaffe, Filegon...ich...ich kann nicht mehr", wimmerte sie und wie auf Kommando glitt ihr linker Fuß aus, sodass sie Filegon damit beinahe im Gesicht traf.
Kleines, du schaffst das schon...es ist nicht mehr weit...zwanzig, dreißig Fuß, wenn überhaupt", stoßweise brach der Atem aus seiner Kehle hervor, sein Haar war nass und klebte klamm an seiner Kopfhaut, vereinzelt lösten sich Tropfen, die in seinen Hemdkragen hinabglitten und ihn kitzelten. Als wäre die Lage, in der er sich befand, nicht schon schwierig genug zu ertragen, verhöhnte ihn der Regen, peitschte den beiden mit ungeahnt heftigen Windböen das hinderliche Nass entgegen, als wollte er sagen: Seht nur, wie töricht, einen Gipfel während eines Unwetters besteigen zu wollen´
Filegon wagte es, einen Arm von der Felswand zu lösen und Selinas Fuß zu stützen, was sie mit einem widerwilligen Laut kommentierte.
Nicht, Filegon...halt dich fest, bitte, bitte halt dich fest", schluchzte sie, ihre eigene Schwäche verfluchend und sich verzweifelt weiter nach oben kämpfend. Sie hatte Angst. Angst, nach unten zu schauen, Angst, zu fallen. Aber noch mehr zerschnitt ihr der Gedanke das Herz, dass sie Filegon verlieren könnte. Wo blieben nur die Krähen? Hatte sie doch die vergangenen Stunden gedanklich damit zugebracht, nach ihnen zu rufen, ihre Hilfe anzuflehen. Ich bin nicht in Gefahr...ich glaube, sie kommen nur, wenn mir jemand Böses will´ Dieser Satz über die Krähen, den sie zu Filegon gesagt hatte, als dieser sie nach der Entführung ihres Bruders zu trösten versuchte, flammte in ihren Gedanken so hell und deutlich auf, dass er alles andere auslöschte und in seinem kalten Licht gefrieren ließ. War sie denn tatsächlich nicht in Gefahr? Drohte Selina denn nicht, in jedem Moment einen Fehltritt zu machen und in die unabsehbare Tiefe zu stürzen? Nein. Weil Filegon hinter ihr war, der sie abfangen und stützen könnte.
Selina, was ist denn? Nur noch ein kleines Bisschen, dann kannst du dich ausruhen", versicherte Filegon laut rufend, damit sie ihn trotz des niederprasselnden Regens hören konnte. Das Mädchen rührte sich immer noch nicht, erst Filegons wiederholtes Drängen darauf, weiterzuklettern weckte sie aus ihrer Betäubung und brachte sie dazu, Stück für Stück und vorsichtiger denn je aufzusteigen. Das Plateau schien bald in greifbarer Nähe, nur noch zwei Fuß trennten sie von dem rettenden Felsvorsprung, der unnahbar wie ein Götzenbild in der Dunkelheit emporragte, so nah und gleichzeitig so fern war.
Die glitschigen Rinnen des Schiefers machten es ihr alles andere als leicht, sicher und behände voranzukommen. Immer wieder rutschten ihre Finger ab, kein Griff war länger sicher als vereinzelte Sekunden. Mit dem Regen vermengte sich ihr Schweiß, der unaufhaltsam über ihre Stirn lief, und weil sie den Kopf stets nach vorn richten musste, um die übrige Entfernung noch abzuschätzen, floss er hin und wieder in ihre Augen, wo das Salz einen brennenden Reiz verursachte und sie immer wieder zum innehalten zwang.
Langsam, gemächlich entlang seiner Bahn wandernd, lugte der Mond mit fahlem, silbrigen Blick über den Rand des Berges und durchflutete das vor ihm liegende Gebilde aus Schluchten und mächtigen Schiefermassiven wie der rettende Fluss das dürstende, zu verrotten drohende Tal. Nicht in seiner ganzen Gestalt erklomm er die Gipfel Rhûns, sondern einzig der Ansatz seiner gleichmäßig gerundeten Sichel vermochte die Düsternis durch bleiches Licht zu ersticken. Selina wurde geblendet vom unerwartet grellen Schein des Himmelskörpers und musste die Augen zukneifen, um nicht, wie sie es in ihrer kindlichen Vorstellung fürchtete, zu erblinden. Just in diesem Augenblick aber zuckte zusätzlich ein Blitz durch die Wolken und schlug krachend in den Gipfel des Berges ein, sodass donnernd Gesteinsbrocken aus dem für die Ewigkeit geschaffenen Kollektiv geschleudert wurden und die kletternden Kinder nur knapp verfehlten.
Durch das plötzliche Grollen und Schmettern erschrak Selina so heftig, dass sie nur wenige Zentimeter neben den sicheren Vorsprung ins Leere griff und sogleich gegen die Felsfront geschleudert wurde, nur mit einem zitternden Arm gelang es ihr, sich an der Kante festzuklammern. Selina, halt dich fest!", schrie Filegon entsetzt, als das Mädchen fast vor seinen Augen gefallen wäre. Versuche dich mit den Füßen von meiner Schulter abzustützen", ächzte er nicht minder erschöpft, löste mit Müh und Not eine seiner Hände und versuchte, Selinas entglittenen Fuß auf seine Schulter zu lenken, um ihren Halt zu sichern.
Nein, nein, nein, nein", hörte er sie weinen, lass mich hier hängen, Filegon...klettere vorbei, bitte...sonst...sonst...", ihre Worte wurden vom Rauschen des Regens und ihrem eigenen kümmerlichen Schluchzen fortgetragen.
Rede nicht einen solchen Unsinn, Selina...los...ich kann mich nicht ewig halten, stütz dich schon ab!", fast gewaltsam versuchte er sie energisch die fehlenden Zentimeter hinaufzuschieben. Donner hallte durch das Gefüge ausdauernden Gesteins, fast schien er durch leichte Vibrationen an der schiefernen Oberfläche widerhallen zu wollen. Mach schon", bedrängte er sie, als Selina weiteres Wehklagen von sich gab und flehend auf ihn einreden wollte, viel lieber sich selbst in Sicherheit zu bringen, als sie retten zu wollen. Wenn du nicht vorankletterst, stürzen wir wirklich beide in die Tiefe...willst du das?", rief er ihr harsch zu, worauf sie zusammenzuckte und emsig mit dem Kopf schüttelte, Dann um Erus Willen, klettere!" Er erschrak beinahe selbst am kalten Klang seiner Stimme, doch war er sich dessen sicher, dass Wort wie diese vonnöten gewesen waren, um sie anzutreiben. Sie stützte ihr gesamtes Gewicht auf Filegons Schultern, der, obgleich sie in ihrem Kindesalter nicht sehr viel wog, abzurutschen drohte und laut ächzte, als sie sich abschob, mit den zitternden, zerkratzten Armen verzweifelt die Kante zu umfassen versuchte.
Durch Filegons letzten Kraftaufwand, der dem Schub des Mädchens gegolten war, wurde es Selina ermöglicht, sich auf das Plateau zu ziehen. Ihre Oberarme schmerzten, die überlasteten Muskeln schrieen auf, verlangten zitternd und zuckend Schonung nach diesem Kraftaufwand.
Doch wollte Selina keine Sekunde an der eigenen Erholung verschwenden, sogleich drehte sie sich dem Abgrund zu, an dessen Westfront Filegon noch erheblich mit dem Aufstieg zu kämpfen hatte. Das Haar des Elben heftete an dessen elfenbeinernen reinen Haut, jeder Muskel seines Körpers war aufs Äußerste angespannt, drohte zu zerreißen, sollte diese Belastung längere Zeit fortwähren. Selina streckte ihren kurzen, zierlichen Arm so gut es ging Filegon entgegen, welcher jedoch rief: Selina...hör auf...du kannst mich nicht hochziehen...du rutscht nur ab, wenn du es versuchst" Seine melodische, ruhige Stimme klang gebrochen und heiser, sprach von der Schwächung, die sein Leib erfahren musste.
Selina weinte, ließ sich von seinen Einwänden nicht abbringen und versuchte, ihn zu erreichen, doch gelang es ihr nicht einmal, ihn mit ihren Fingerspitzen zu streifen. Filegon war am Ende seiner Kraftreserven angelangt, mit jedem Atemzug schien ein weiterer Teil seiner bestehenden letzten Kräfte zu schwinden. Nur noch ein kleines Stück. Ein so kleines Stück!
Sein Fuß rutschte aus der Halt spendenden Nische, zerrte ihn gewaltsam hinab, sodass Selina panisch quiekte, beinahe selbst das Gleichgewicht verloren hätte und gestürzt wäre. Filegons Bizeps brannte, heulte unter jeder Bewegung, die der Elb ausführte, erbärmlichst auf. Legolas Sohn kämpfte sich wacker an der Wand empor und doch versagten seine Kräfte kurz vor dem Ziel. Eine Armlänge von Selina entfernt, musste er zum unzähligsten Male innehalten und nach Luft schnappen. Jollys völlig aufgelöste Schwester reichte ihm ihren Arm und ihre Fingerkuppen trafen sich in einer flüchtigen und doch so sanften Berührung, dass die unbeugsame Zeit für kurz stehen zu bleiben schien. Selina...ich...", hustete er, als das Regenwasser seinen Mund füllte. Mehr sprach er nicht. Ein Blitzschlag, wie der finale Schlag auf die Pauke, endigte das Konzert des Unwetters und gleichsam Filegons letzten Versuch, sich auf das Plateau zu ziehen.
Der Moment, in dem seine Finger aus den Kuhlen im Gestein rutschten und ihn von Selina so kurz vor dem Ziel trennten, schien auf qualvolle Weise ewig zu währen. Erschrocken weiteten sich seine eisblauen Augen und sein Haar löste sich wie abertausend Bänder von seiner feuchten Haut, wehte lang und golden zu beiden Seiten seines wunderschönen Antlitzes, während er fiel.
Selina schrie. So laut und durchdringend, wie es von keinem menschlichen Ohr vernommen worden war. Fast wäre sie selbst abgerutscht, hätte sie nicht noch in letzter Sekunde Halt an der Felskante gefunden. Sie blickte panisch hinab, doch waren es ihre Tränen, die ihr das Sehen unmöglich machten und die Finsternis, die sich vor ihr ausbreitete, zu einem schwimmenden Abgrund werden ließen. Fiiiiileeeeeeeegoooooooon", kreischte sie so lange, bis ihre Stimmbänder versagten und ein armseliges Schluchzen an deren Stelle trat. Sie presste die Lider aufeinander, sah vor ihrem inneren Auge wieder und wieder ihren geliebten Freund, der in die Tiefe stürzte und brach weinend noch auf dem Plateau zusammen, ihr kleiner, kindlicher Körper wurde gepeinigt von Angst, Trauer und einer unbändigen Wut gegen sich selbst. Sie hatte alles gesehen, hatte davon geträumt. Warum war sie so dumm gewesen und hatte sich von Filegon überreden lassen? Warum nur? Warum?
Filegon", wisperte sie, zu dem Abgrund kriechend und ins Nichts blickend, ...lass mich nicht allein"
Begleitet vom trauernden Gesang der Regentropfen, die auf dem harten Gestein zerschellten wie zerbrechliches Glas, weinte, schrie und schluchzte Selina noch lange, bis die Dämmerung das Siegel der Nacht durchbrach und ihr erschöpfter Körper ihre Schulden in einem unruhigen Schlaf tilgte.
Filegon war gefallen. Und nichts würde je wieder gut... .
Donsiwe: Oh du mein Groupielein, warst mal wieder schneller als der Rest :) Und ja, dein Gekreisch hat meine Ohren wieder flattern lassen, ich bin so stolz auf dich. Keine Angst, zu einer Aktion Sorgengroupie" wird es nicht kommen, was wäre ich denn ohne mein kreischendes Anhängsel? =knuff= Danke für die Review!!
Sina: Ja =Trommelwirbel= es ist endlich so weit, Legolas und Co treffen auf Eldarion und Tari. Vielleicht werden Legolas und Laith dann endlich mal merken, dass es wichtigere Dinge gibt, um die es sich zu sorgen gilt :) Ich danke dir vielmals für deine Review =freu=
Dana: Tut mir leid, dass am Ende vom letzten Kapitel kein Kommentar zu deiner Review da war, aber ich hatte das Kapitel schon hochgeladen, als ich die Review bekommen hab! The Day after tomorrow" war echt gut, hätt ich nicht erwartet. Vor allen Dingen schöne Landschaftsimpressionen, sehr inspirierend :P Kann ich nur empfehlen! :) Tjaaa...ob Filegon nun wirklich etwas passiert ist oder ich euch nur ärgern will, werdet ihr erst im nächsten Kapitel erfahren. Ach ja, Pejou ist kein Elb, er ist ein Ostling, also ein Mensch, nur eben viel schmaler und schmächtiger gebaut als seine Kollegen ;) Hab auch bald Ferien =sich mit dir freu= Danke für die Reviews =knuff=
Dohrna: =lach= du hasst mich? Das sind aber drastische Worte :) Ja, um ehrlich zu sein waren die letzten Cliffhanger nicht unbedingt geplant, dieser hier dafür schon. Du darfst mich also gern mit faulem Obst bewerfen, ich werde so gut es geht in Deckung gehen :) Keine Sorge, bald hat das 10-Tage-Zittern ein Ende, die Geschichte wird nicht mehr so lang! Danke vielmals für deinen Kommentar!
Strumpfhase: Ui, Süße, schön mal wieder von dir zu hören :) Natürlich hab ich deine Mail gelesen und dir darauf in unserem Thread im mallaldeon-Forum geantwortet (hast dus gelesen?). Oder soll ich dir noch mal mailen? Danke auf jeden Fall, sehr hübsche Bilder von einem hübschen Hasi ;) Ich dachte schon, die Geschichte verliert ihre Leser, weil immer weniger Stammleser reviewt haben. Du hast mich eines besseren belehrt :) Danke! HDL =knuddel=
Soraya: Du hast schon Ferien? Schweinerei! Ich torkle noch zwei Wochen hin, um diverse Aufgaben zu vergleichen, bis ich endlich meine Ruhe hab! Deine Träume machen mir ehrlich gesagt ein wenig Angst =lol= Solltest mal zu einem Traumdeuter gehen. Ui, wann hast du denn Geburtstag? (das mal festhalten sollte) Ja, ich weiß, ich hab schon wieder gecliffhangert (uaaah, Denglisch)...und irgendwie scheine ich süchtig danach zu werden =lol= Ja, armer Naru...eigentlich wollte ich ihn nicht sterben lassen, aber ich hatte es schon sehr früh geplant. Bin eben böse. Danke für die Review =freuknuff=
Serena: Ja, ich bin am Samstag dem Club der 18-jährigen beigetreten :) Viel mehr Lebenserfahrung? Wie alt hattest du mich denn geschätzt? =lach= Hm, ich habe ein ziemlich großes Personenensemble, sodass es schwierig wird, sich auf zwei Personen zu beschränken. Aber keine Sorge, mit Legolas und Lalaithwen gibt es demnächst wieder mehr zu lesen :) Und ja, er wird sich seiner Vaterrolle noch bewusst werden, so viel verspreche ich schon jetzt. Vielen Dank für die Review! =freu=
Goldmond: Oh ja, du wirst zur Wiederholungstäterin =g= nicht, dass ich da irgendwas dagegen hätte =lach= Nein, ich freue mich immer wieder über deine Einschätzungen :) Mehr über Daeliors Superkräfte" wirst du im entscheidenden Moment erfahren, sagen wir in 4-5 Kapiteln (ja, ich heb ihn mir für den großen Showdown auf). Wird ja mal Zeit, dass die Bösen" was auf den Deckel kriegen, was? ;) Kann ja nicht alle meine Helden bis zum geht-nicht-mehr foltern. Obwohl...ich könnte schon, aber das würde irgendwann zu einseitig werden =lach= Danke übrigens noch mal für die Erwähnung im Samstagsupdate :) =knutsch=
Vilandra: =lach= für die Cliffhanger wird man mich noch an den Plüschhufen aufhängen! Tut mir leid, wenn ich dich so quäle, aber wie ich schon zu meiner Verteidigung vorbrachte, ist das nicht immer Absicht! Ich bin auch schrecklich neugierig und verzweifle immer an Cliffhangern, bei denen man sich die nachfolgende Handlung nicht unbedingt denken kann. Ich scheine mich an diesem Autorenvirus angesteckt zu haben :P Ich schreibe so schnell ich kann, versprochen :) Hab mich sehr über deine Review gefreut!!!
Pony: Hey, ich benehme mich doch immer =unschuldigpfeif= Ja, Naru und Tari können einem Leid tun, aber nun sind ja wenigstens die Eltern zum Trost spenden da. Über Pejou erfährst du wohl erst in den nächsten Kapiteln mehr, aber dafür umso mehr! Ja, unlateinische Grüße sind mir lieb, da ich ja nun nie wieder Latein habe! =muhahahaha= Irgendwie werden mir aber diese Schlafstunden in einem ungelüfteten Zimmer fehlen :) Dankäää für die liebe Review! =knuff=
Airihnaa: Schande über mich, ich werde noch zum Cliffhangerfetischisten! Wow, du schmierst mir ja Honig ums Plüschmäulchen! Da werde ich doch ganz verlegen =rotwerd= Oh, im nächsten Kapitel wird es Thranduil/Haldir-Szenen en masse geben! Schön, dass dir auch der Arwen-Teil so gut gefallen hat, hab erst ein wenig hin- und herüberlegen müssen, ob ich ihn denn mit hineinpacken sollte. Aber scheint sich ja gelohnt zu haben :) Hihi, danke für deine Glückwünsche und die liebe Review! =knuffz=
Finda: Evi Hase! =lol= wer sagt denn, dass ich eine genaue Interpretation der Kapitel verlange? Es freut mich einfach nur, wenn man mir seine Meinung mitteilt :) Dass du wenig Zeit hast, glaub ich dir gern, bei deinem Unternehmungsdrang! Vor einigen Wochen war hier in Deutschland von einer Zikadenbelagerung in Washington die Rede, hast du von den Krabbeltierchen was mitbekommen? Uah, musste gleich mitleidsvoll an dich denken :) Und jetzt, wo der Marine-Bubi in Deutschland ist, hast du endlich freie Bahn zum Schreiben =lach= Ich hoffe, wir sehen uns mal wieder im OBL-Chat :) Pass auf dich auf, Süße =knuffel=
Mystica89: Jaaaa, ich liebe diese Therapie-Episoden! Das ist immer noch so lustig wie Teil 1, sehr, sehr cool! Woher nimmst du nur die Einfälle? Und eine Extra-FF muss unbedingt her (Mysticas Muse erpress) Jo, wir haben bei unserem geplanten HdR-Triple allerdings nur" die ersten beiden Extendeds geschafft, ich glaube, schuld war der Wein/Irish Cream – Likör. Trotzdem sahen wir am nächsten Morgen ziemlich zerknittert aus =lach= Freut mich, dass dich das Kapitel so gefesselt hat. Ja, ich dachte später auch, dass der Arwen-Teil recht beruhigend wirkt und daher gut reinpassen könnte. Dankäää nochmals =knuddel= HDL :)
Lalaithwen: Nochmals kein Problem, helfe dir doch gern :) Auf welcher Seite erscheint denn deine Geschichte? Du musst absolut nicht neidisch sein, sieh mal, du hast doch erst mit Schreiben angefangen...das pendelt sich schon ein, glaub mir ;) Ja, dass Legolas nicht mehr der perfekte Elb ist, hast du richtig erkannt. Allerdings war er das für mich nie so wirklich. Ihm werden schon noch die Augen geöffnet :) Freut mich sehr, dass dich das Kapitel so sehr bewegt hat! Vielen lieben Dank! =knuff=
Anne: Ui, wie schön, wieder von dir zu hören :) Und noch schöner, dass dir alle Handlungsstränge zusagen! Ich denke, auf den Auftritt" der Eltern werden die meisten gewartet haben, nun, hier ist er =g= Keine Sorge, so kurz" vor Schluss werde ich bestimmt nicht damit anfangen, die FF hängen zu lassen, dafür hat sie viel zu viel Zeit von mir abverlangt :) Hab mich total über die Review gefreut, danke vielmals =knuddel=
Estya: Oho, noch ein neues Gesicht im Lesergespann =freu= Ja, bei Elronds-Haus häng ich ein wenig mit den Updates hinterher, sollte demnächst mal wieder Nachschub hinschicken :) Die 10-Tage-Norm einzuhalten gestaltet sich schon recht schwierig, weil man schließlich nicht nonstop schreiben kann, aber ich persönlich finde es besser, wenn es ein geregeltes Update gibt, an dem sich Leser orientieren können :) =lach= ich werde deine Meinungen an meine Listenführerin Mystica weiterreichen! Das Ende? Oh, das ist schon lange in meinem Kopf abgespeichert, spontan überlege ich mir eigentlich nur die Übergänge zu den einzelnen Großereignissen" in der Story, die ich mir vorher durch eine kleine FF-Übersicht setze. Eigentlich habe ich schon alle folgenden Kapitel durchgeplant, ich hoffe, alles auch so umsetzen zu können :) Mal sehen! Ich danke dir auf jeden Fall sehr für die Review! =freu=
HexenLady: =lol= kurz und prägnant, was für eine Review! :) Hab schon n Weilchen nichts mehr von dir gehört! Freu mich deshalb umso mehr, dass du noch am Ball bist! Ich schreib immer weiter, keine Sorge ;)
Seniwallenstein: Ach Seni, ich häng ja schon ewig in deinen FFs hinterher =seufz= Das ärgert mich schrecklich, aber wenn man mehrere Lieblingsstories hat, kommt man kaum mit dem Lesen hinterher! Ich hab aber bald Ferien, dann bekommst du endlich wieder Reviews zu jedem versäumten Kapitel von mir! Aaawww, dass du so mit den Charakteren mitleidest! Schmeichelt mir ein wenig :) Ein bisschen Ähnlichkeit mit seinem Vater hat doch so ziemlich jeder Sohn =g= und wir wollen ja nicht, dass Legolas Zweifel aufkommen ;) Danke vielmals für deine Reviews und entschuldige, dass ich mal wieder hinterher hänge! =schäm= Du hörst von mir =droh= =knuff=
Jathy: Wow, was für eine lange Review! =freu= Vielen lieben Dank, auch für deinen Extra-Geburtstagsgruß :) Oh ja, Tiere wachsen einem mit der Zeit ans Herz, selbst wenn es nur ganz kleine sind (schielt zu ihrem Hamster und hofft, dass er noch ein Weilchen mitmacht). Noch dazu gehörte Naru ja Taris Vater, dem er den Tod des treuen Tieres ja auch noch erklären muss. =lach= Schön, dass du es mir nicht übel nimmst, dass ich DLL vernachlässigt habe, aber ich denke, dass, wenn alle Handlungsstränge irgendwann zueinander finden sollen, nicht nur in einem Handlungsstrang umhergedümpelt werden kann. Was ich nach SüI" machen werde, steht noch in den Sternen. Habe viele unterschiedliche Ideen/Projekte ins Auge gefasst und wollte aber, wenn die Zeit ran ist, eine Leserumfrage machen, was denn gern gelesen werden würde :) Wow, dass dich die Geschichte so fesselt, macht mich ganz verlegen! Danke nochmals, vielen, vielen Dank!
Helene: Ui, noch ein neuer Leser? Freut mich sehr, dass du mir einen Kommentar dagelassen hast! Ich hoffe, du bleibst bis zum Ende dran :) Dankeschön!
