A/N: Gestern noch hat ff.net herumgezickt, sodass ich schon befürchtete, dass das heutige Update ausfallen müsste. Aber glücklicherweise hat es sich wieder eingekriegt ;) Ja, morgen hol ich nur mein Studienbuch und dann heißt es erst einmal Sommerferien. Ich habe keinen längeren Urlaub geplant, was bedeutet, dass ich euch immer artig mit Kapiteln beliefern können dürfte. Mensch, danke für eure zahlreichen Kommentare und Meinungen, die sind mir sehr wichtig :) Und schaut mal...noch 18 bis zu einer von mir noch nie erreichten Zahl (es gar nicht auszuschreiben wagt)...da geht doch was, oder?
Im Übrigen gibt es nun endlich eine Umfrage online bezüglich weiterer Fanfiction-Projekte nach dem Abschluss von „SüI". Es geht darum, zu welchem Themenbereich ihr euch eine FF wünschen würdet. Bitte nehmt daran teil, eure Meinung ist mir wichtig! Ihr findet die Umfrage unter www.mallaldeon.de/stoffiumfrage.html (auch in meinem ff.net Profil verlinkt, zwischen "stoffi" und "umfrage" kommt noch ein langer unterlegter Strich, aber ff.net retuschiert den dauernd weg =grml=)
Danke (:
Disclaimer: Tolkien war eigentlich strikt gegen so etwas, das ich betreibe...Verschandlung seines Werkes. In ewiger Demut werde ich nach Besserung streben!
Achtung: Die Fäden fügen sich so nach und nach zusammen...
Die Gezeiten des Lebens waren ein beständiger Wechsel von stürmischer Brandung und karger Ebbe, höchster Freude und zutiefst empfundener Trauer, sinnlichster Liebe und zerstörerischstem Hass. Und wenngleich es das Schicksal von Zeit zu Zeit hart mit uns meinen mag, so können wir uns dessen jedoch gewiss sein, dass nach jeder Ebbe wieder eine Flut folgen wird, die jene Erschütterung unseres Gemüts mit kleinen Glücksmomenten zu heilen vermag.
Es war der zweite Tag der Frist ins Land gezogen, die Aragorn aus Planungsgründen erstellt hatte und noch immer lag die Verzweiflung über die Ratlosigkeit bezüglich der weiteren Unternehmungen wie ein Leichentuch über dem guten Willen der Gemeinschaft. Man verbrachte die Sonnenstunden der Tage damit, nach möglichst begehbaren Wegen zu forschen und nachts, wenn die Grillen zirpend in den Wiesen lauerten, saß man beieinander und steckte die Köpfe zusammen, beriet sich über diese oder jene Versuche, Rhûns Gebirgsfront mit den Pferden zu passieren. Doch wollte man nicht recht klug werden. Daelior ließ zwar verlauten, dass er einen Pfad kenne, dass dieser jedoch zu beschwerlich wäre, als dass man ihn mit so wenig Mitteln, wie sie dem König und dessen Freunden zur Verfügung standen, hätte bestreiten können. Als der Abend über dem Gebirge dämmerte und sich Regen über den hohen Gipfeln zusammenbraute, saß Tari an Eldarions Seite und vertrieb sich ein wenig die Zeit und innere Unruhe mit einseitigen Gesprächen.
„Was glaubst du, wie es den anderen jetzt ergeht?", fragte Tari leise, seinen Blick nicht von dem offenen Bruch Eldarions abwenden könnend. „Ich weiß es nicht", murmelte der Prinz sichtlich erschöpft. Seine grauen Augen, die denen seines Vaters verblüffend ähnlich waren, wurden von dunklen Ringen umsäumt. Aragorn hatte ihn angewiesen, flach auf dem Boden liegen zu bleiben und andere um Hilfe zu bitten, wenn ihm nach etwas, wie einem Schluck Wasser oder dergleichen, verlangte. Wirkliche Schelte hatten die beiden Jungen noch nicht erhalten, aber dass sie letztlich nicht ausbleiben würde, dessen waren sich Tari und Eldarion einig. „Ich hoffe, dass sie Filegon und Selina finden, bevor ihnen etwas zustößt", flüsterte Aragorns Sohn, den Kopf müde zur Seite lehnend, sodass das braune, leicht gewellte Haar wie goldbraune Herbstblätter über seine Kehle strichen. Ihm war deutlich anzumerken, dass er genug von diesem Abenteuer hatte und sich nach nichts anderem als Ruhe sehnte, Ruhe, die er damals mit Langeweile zu assoziieren gepflegt hatte. „Was wird aus Jolly? Wir...wir können ihn doch nicht einfach so zurücklassen...", murmelte Tari, der einerseits Eldarion verstehen konnte, andererseits jedoch nicht einmal mit dem Gedanken spielen wollte, auch nur einen seiner besten Freunde zu verlieren.
Kleine Tropfen schwebten gen Erde, gebrechliche Perlen aus klarstem Kristall. Eldarion antwortete nicht. Rufus' Sohn verbarg sein sommersprossenbesprenkeltes Gesicht hinter den zerkratzten Händen, ein Verband aus robustem Leinen, den ihm Lalaithwen angelegt hatte, sollte dazu dienen, die tieferen narbenbildenden Wunden vor Entzündungen zu bewahren.
Er wäre vor wenigen Tagen gestorben, hätten die suchenden Eltern Zakwa nicht in letzter Sekunde erlegt. Reevo, der seinen schweren Verletzungen zu erliegen drohte, wurde ständig von den Wächtern umsorgt. Seine gerechte Strafe sollte ein Richter über ihn fällen, nicht die eisige Klinge der Gleichgültigkeit. Naru hatte man begraben, kleinere Dinge auf der lockeren Erde niedergelegt, als seien sie Grabbeigaben für einen tapferen Krieger. Tari fühlte, wie ein Tropfen auf seinem Schoß landete. Der Regen – so dachte er. Doch waren es die eigenen Tränen, die aus ihm hervorbrachen und gegen die er nichts auszurichten vermochte. Warum hatten sie sich nur unerlaubt aus Minas Tirith entfernt? Eines Schatzes wegen? Kein Juwel der Welt, nicht einmal ein Ring der Macht war nur annähernd so viel wert wie das Leben. Edelsteine mochten in ihrem koketten Glanz verzaubern, ein Schönheitsideal aufkeimen lassen. Doch ihr Träger war deswegen längst nicht dessen mächtig, Leben zu schenken oder wiederzugeben. Obschon umringt von den Soldaten Gondors und den Elben von Prinz Legolas' Gefolge, fühlte sich Tari einsam und schutzlos, so schrecklich verlassen, dass er sich ganz fest zusammenkauerte, die Hände um seine Knie klammerte, als würden sie, wenn er es nicht täte, wie leinenlose Segel mit dem Wind fortziehen.
„Wir können nur beten und hoffen", wisperte Eldarion und legte eine Hand auf die des Jungen, eine freundschaftliche und tröstliche Geste, die Tari dankbar empfing. „Ich wünschte, wir wären niemals aufgebrochen...ich wünschte, das alles würde nicht geschehen", flüsterte Tari mit tränenerstickter Stimme. Thíluil, der seinen kleinen Schützling so bekümmert da hocken sah, bislang aber noch keine Gelegenheit gefunden hatte, mit ihm zu sprechen, gesellte sich zu den beiden Jungen und kommentierte mit leisen Worten die letzten Sätze, die er von Tari vernommen hatte: „Alles was wir tun, hat einen bestimmten Grund, Tari. Nichts wird zufällig unternommen...von niemandem"
„Ihr meint, es war vorbestimmt, dass sich all das hier zuträgt?", schniefte Tari, beschämt zu dem edlen Elben aufschauend, der nun neben ihm saß und sanftmütig lächelte. „So ist es...auch wenn wir glauben, die Fäden in der Hand zu halten und selbst unser Dasein bestimmen zu können, gibt es für jeden von uns einen Plan."
„Einen...Plan?", wiederholte Tari verwundert und nun wohnte auch Eldarion mit größerem Interesse der Unterhaltung bei. „Ja. Keiner von uns vermag in die Zukunft zu blicken und Dinge zu ändern, die uns an einem späteren Tage zum Verhängnis werden könnten...und selbst wenn wir dazu fähig wären, hielte das Schicksal unseren unumkehrbaren Weg parat. Das bedeutet nicht, dass allein das Schicksal hieran Schuld trägt...ihr habt einen dummen Fehler gemacht und euch der Anordnung des Königs widersetzt...aber schlussendlich...hätte euch euer Weg früher oder später hier hergeführt. Haltet euch das vor Augen.", Thíluil hielt einen Moment lang inne, ehe er hinzufügte: „Und wer weiß, wohin uns euer Abenteuer noch führen mag..." Eldarion stützte sich mühsam auf die Ellenbogen und legte den Kopf schief. „Wie meint Ihr das?" Legolas' Bruder lächelte und sagte: „Wie ich es sagte, mein Prinz. Nichts geschieht ohne Grund...doch fühle ich, dass noch längst nicht alles gesagt und getan ist..." Thíluil endete seine Ausführungen überraschend mit einem lauten Auflachen. „Verzeiht, wenn ich euch beide mit solch philosophischem Wortgehalt verwirrt habe, denn das oblag nicht meiner Absicht. Im Übrigen könnt ihr euch auf ordentliche Rüge gefasst machen, sobald wir nur wieder vollzählig in Minas Tirith sind. Strafarbeit im Pferdestall sind das mindeste, womit ihr rechnen müsst meines Erachtens nach."
Tari schluckte, doch war es ihm ganz egal, welche Art der Bestrafung auf ihn warten würde. Er hatte seine Lektion aus all den Geschehnissen gelernt und würde so schnell nicht mehr auf die Idee kommen, kopflos ins Ungewisse aufzubrechen. „Tari, schau nur nicht so dumm aus der Wäsche, so schlimm wird es schon nicht werden...", lächelte Eldarion. „Das denkst du vielleicht, werter Prinz...aber ich sah schon, wie sie die Zangen über dem Lagerfeuer schüren, um euch anschließend damit die Ohren lang zu ziehen" Thíluil musste sich all die Selbstkontrolle auferlegen, die er jemals besessen hatte, um nicht laut loslachen zu müssen. Die beiden Jungen wurden noch blasser als sie ohnehin schon waren und ihre Unterkiefer klappten kraftlos nach unten.
„Thíluil, welchen Unsinn erzählst du den Kindern denn schon wieder?", seufzte Lalaithwen, die zwei Tonschalen auf den Stein niederlegte, in welchen deftige Suppe vor sich hin köchelte. „Nichts, was nicht der Wahrheit entspräche, geliebte Schwägerin", entgegnete der Elb schelmisch lächelnd. „Die Zange, alberner Schwager...", begann Lalaithwen foppend, während sie den beiden Knaben jeweils eine Schüssel reichte, „...schürten wir für nichts anderes als für einen imaginären Elben, der wie ein Waschweib Gruselmärchen erzählt, damit wir ihm, wenn er denn wieder vorlaut und unbedacht redet, die Zunge lang ziehen können" Natürlich hatte man die kleine Zange, die tatsächlich bei dem Lagerfeuer in einem kupferfarbenen Behältnis lag, nur dazu benutzt, frische Holzscheite in die hungrigen Flammen zu werfen und das Holz zu bearbeiten, aber Lalaithwen gedachte, Thíluil mit seinen eigenen Waffen zu schlagen.
Thíluil hielt sich verspielt den Mund mit beiden Händen zu und schielte gespielt ängstlich zu der Verlobten seines Bruders hinauf. „Esst, solange es warm ist...und versucht dann ein wenig zu schlafen...wenn wir morgen keinen anderen Pfad finden und noch kein Zeichen von den anderen hören sollten...brechen wir zu dem von Daelior vorgeschlagenen Weg auf. Ihr beiden werdet zwar hier bleiben, aber trotz allem werden die nächsten Tage noch recht anstrengend für euch", prophezeite Lalaithwen dann in einem ernsteren Ton, warf Thíluil noch einen vielsagenden Blick zu und ließ sich neben Legolas am Feuer nieder, lehnte mit dem Kopf an seiner Schulter, worauf er seinen Arm um sie legte und ihr leise Zärtlichkeiten ins Ohr flüsterte.
Thíluil lächelte warmherzig, war ihm ein solcher Anblick doch mehr als angenehm. Wenigstens zwischen Legolas und ihr schien wieder alles in geordneten Bahnen zu verlaufen. Sein älterer Bruder hatte so lange nach ihr gesucht, sich dreißig Jahre lang nach ihrer Nähe gesehnt und nun sollten sie auf immer vereint sein. Während der Elb so seinen Gedanken nachging, löffelten die beiden Freunde gierig ihr Abendessen hinunter und bald schon lagen leere Schalen zu Thíluils Füßen. Seufzend bückte er sich und hob sie auf, stellte sie ineinander und blickte fürsorglich zu Tari. „Hast du noch Hunger?" Der Rotschopf schüttelte den Kopf und Thíluil fiel das zerrissene und schmutzige Hemd des Jungen ins Auge, das an seiner geschundenen Haut klebte. Wie sehr musste er sich nach einem heißen Bad und frischer Kleidung sehnen!
„Werden wir hier verweilen müssen, bis Eldarions Papa wiederkehrt?", fragte der frühere Naseweis, der auf Thíluil erschreckend müde und krank wirkte.
„Ich weiß es nicht, Tari...aber es sieht ganz danach aus. Wir sind zu wenige, als dass wir gleichzeitig euch nach Hause bringen und mit anderen nach Filegon suchen können.", er reichte ihm mit einer geschwinden Bewegung eine Wasserflasche, damit er sich wenigstens ein bisschen waschen konnte. „Ihr habt gehört, was die Hohe Frau zu euch sagte", zwinkerte er den Jungen anschließend in gewohnt fröhlicher Gestikulierung zu, „schlaft ein wenig, ihr werdet eure Kräfte noch brauchen" Schnell war Thíluil aufgestanden, sein goldenes Haar schimmerte prachtvoll in der unermüdlichen Dunkelheit der Nacht. Noch immer regnete es leicht, doch wollte sich keiner so recht daran stören. Die maroden Äste der alten Bäume wogten knarrend im Wind, Wasser drang in die hölzernen Fasern des Gezweigs ein, schwemmte es auf und würde dazu führen, dass der Baum nach und nach verfaulte, seinen letzten Lebenshauch ausblies und das noch vor dem übernächsten Winter.
Thíluil hatte sich dazu bereit erklärt, die Nachtwache zu übernehmen und somit Daelior abzulösen, der nun immer mehr in sich gekehrt war und noch weniger als zuvor mit anderen sprach. Der Teil in dem Drachensohn, den seine Zuneigung zu Lalaithwen geboren hatte, verfiel immer rascher wie das welke Laub von Grünwalds Eichen, das durch den eisigkalten Atem des Winters erstarrte und letztlich dahinstarb. Nicht nur Thíluil war dieser schlagartige Wandel Daeliors aufgefallen – auch Aragorn ließ den vernarbten Elben mit dem Haar, das aussah, als wäre es aus Sternenschein selbst gewebt, nicht aus den wachsamen Augen. Doch lange blieb Thíluil nicht allein auf seinem Posten. Ruhe war unlängst in das Lager eingekehrt und nur der Mond war es, der dem elbischen Wächter Gesellschaft leistete – vorerst zumindest. Im strahlenden Silberlicht wirkte Thíluils Gestalt wie ein in Marmor gemeißeltes Engelsbild – regungslos, doch gleichzeitig so edelmütig und formvollendet, dass ein jeder Künstler sich dessen rühmen wollte, der Schöpfer dieses perfekten Bildnisses zu sein. „Man könnte meinen, ihr Elben würdet stehend schlafen, so teilnahmslos könnt ihr wirken", brummelte eine kleine Gestalt, die Thíluil aus dem Augenwinkel wahrgenommen, doch schon viel früher schnaufen gehört hatte. „Meister Zwerg! Keinesfalls ist es Teilnahmslosigkeit, die wir ausstrahlen, sondern vielmehr eine vollendete Form der Gelassenheit...", Legolas' Bruder drehte sich nur ein klein wenig zur Seite, um von Gimlis Miene lesen und sich darüber amüsieren zu können.
Wie er es erwartet hatte, barg Gimlis Gesicht einen mürrischen Ausdruck. Langsam aber sicher wurde Thíluil bewusst, was es war, das die Freundschaft seines Bruders mit dem Zwerg ausmachte – obgleich Gimli selbst das ruhigste elbische Gemüt zur Weißglut bringen konnte, wusste er einen doch stets zu erheitern und mit seiner unbewusst komischen Art aufzumuntern. „Es ist doch eh' nichts zu erspähen, Spitzohr...wir sind hier in einer elenden Einöde gelandet und können den Zug der Wolken beobachten...aber das ist auch schon das höchste aller Gefühle..."
„Was schlägst du also vor, Gimli?", grinste Thíluil, als der Zwerg direkt neben ihn trat und nachdenklich an seinem vollen rotbraunen Bart zupfte. „Gegen ein Bier hätte ich nichts einzuwenden, nein, nein...aber nicht einmal das haben wir hier", ein grunzendes Knurren folgte, dann schwieg Gimli. Bis die Morgendämmerung ihren gräulichen Schleier emporhob, standen Elb und Zwerg nebeneinander. Ab und an war der Zwerg eingenickt, doch immer wenn ihn Thíluil auf seine Müdigkeit hinwies, wehrte Gimli grummelnd und in seinem Stolz verletzt ab und blieb allein aus Protest an Thíluils Seite, anstatt sich in sein Nachtlager zu begeben. Erst als die ersten Strahlen der Sonne zu Beginn des dritten Tages die Nase des Zwerges kitzelten, rappelte er sich auf, um auf sein wohlverdientes Frühstück zu warten, das die Männer Gondors bereits eifrig zubereiteten. Thíluil lächelte über Gimlis Hartnäckigkeit und wollte sich eben von seinem Wachposten abwenden, als er am noch trüben Horizont etwas in die Höhe ragen sah.
Um besser zu erkennen, um was es sich genau handelte, stieg der Elb eilig auf einen der höher gelegenen Felspartien. Das Herz schlug ihm höher, als seine scharfen Elbenaugen tatsächlich Banner in die Lüfte ragen sah – denn es waren jene seiner Heimat. Die Banner Eryn Lasgalens.
Der Regen hatte noch vor Sonnenaufgang aufgehört und Pfützen aus klarem Wasser säumten die Kuhlen des Gebirges, spiegelten glitzernd das seichte blasse Morgenlicht auf ihrer flüssigen Oberfläche wider. Selina fror. Völlig erschöpft war sie auf dem kalten felsigen Untergrund eingeschlafen, doch war das Erste, was sie tat, als sie aufwachte, bitterliches Weinen. In ihren Träumen hatte sie wieder und wieder das grausame Bild vor sich gesehen, das Filegon zeigte. Ihren Filegon. Wie er fiel und fiel und im nirgendwo weit unten in der Finsternis aufschlug. Sie konnte und wollte sich nicht regen, unfähig dazu, auch nur einen zitternden Muskel anzuspannen, um sich zu erheben. Selina glaubte, in ihrem eigenen Tränenmeer ertrinken zu müssen, doch war ihr das eigene Schicksal ganz egal. Filegon war nicht mehr da, und sie allein trug Schuld daran. Ihr Gewissen wurde von Schuldgefühlen zerfressen wie Aas von hungrigen Hyänen. Der Kummer und die Trauer um den Verlust ihres Freundes raubte ihr den Atem, erschwerte es ihr, überhaupt einen Gedanken daran zu verschwenden, selber weiterzuleben.
Mutterseelenallein lag sie also auf dem harten Stein, ihre Füße wund und aufgeschürft vom Klettern, ihr Gesicht barg noch Male von Tränen, die dessen nicht müde zu werden schienen, rastlos ihre Augen zu nässen. Rot und blutunterlaufen, entzündet von den Stunden, die sie mit Weinen und Schreien zugebracht hatte, blinzelten ihre Augen müde gegen das Sonnenlicht. Es war, als hätte ihr jemand einen Teil ihrer selbst geraubt, gewaltsam die Hälfte ihres Herzens aus ihrer kindlichen Brust gerissen. „Filegon", hauchte sie, erschrocken über den rauen, kratzigen Ton ihrer eigenen Stimme. Immer wieder hatte sie sich einreden wollen, alles nur geträumt zu haben und am nächsten Morgen wohlbehütet in den Armen des Elben aufzuwachen. Geschah es in Märchen nicht immer so? In Abenteuern, von denen ihr ihre Mutter des öfteren vor dem Einschlafen vorgelesen hatte und bei welchen sie stets danach gehungert hatte, mehr zu erfahren, unbedingt hatte wissen wollen, wie die Geschichte endete? Jetzt aber wollte Selina nicht wissen, wie dieses Wagnis ausgehen würde.
Sie war allein und musste es akzeptieren. Doch was ihr noch viel schwerer fiel als diese Erkenntnis, war der Gedanke, Filegon für immer verloren zu haben. Dies war zu viel, als dass eine Sechsjährige es mit einem Male hätte begreifen, verkraften und hinnehmen können.
Mühselig quälte sich das kleine Mädchen auf ihre schmerzenden Füße, musste sich an der nahen Felswand festhalten, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, wenn sie ihre wunden Sohlen belastete. Bei Tageslicht wirkte die Umgebung viel weniger erschreckend, die Spukgestalten aus der stürmischen Nacht waren von der Magie des Lichtes verjagt worden, aber der kalte, zerfurchte Schieferfels verriet, dass sie noch in seinem Inneren hausten und an ihren Ketten zurrten, bis sie bei Abenddämmerung endlich auf ein weiteres Mal entlassen wurden. Selina lehnte mit dem Rücken gegen den uralten schlummernden Fels, starrte apathisch auf den Schlund des Gebirges, der vor ihr alles zu verschlucken drohte, was sich ihm auch nur auf einen Fuß näherte. Ihre kindischen Hoffnungen hielten daran fest, dass in jedem Moment Filegons Hand über den Klippenrand erscheinen würde und sich der schöne Elb erschöpft aber guter Gesundheit auf das Plateau retten würde.
Ganz gleich jedoch, wie lange Selina an Ort und Stelle verweilte – Filegon kam nicht mehr. Die Realisierung des Passierten brach mit solcher Bitterkeit und Gewalt auf sie ein, dass Selina von diesem übermächtigen Gefühl größter Trauer und Verzweiflung in die Knie gezwungen wurde. Ich passe auf mich auf´, hatte er gesagt und sie war so blauäugig gewesen und hatte auf sein elbisches Geschick vertraut. Hätte sie nur auf ihren Instinkt gehört und beharrlich dagegen gesprochen, dass sie die Gebirgswand erklommen. Vielleicht wäre Filegon noch am Leben, hätte sie ihm nicht nachgegeben. „Das hab ich nicht gewollt", wimmerte sie, keine tröstende Hand streichelte ihren durchnässten Schopf, kein sanftes Wort der Anteilnahme wurde gesprochen. Einzig der Gebirgswind, der zu solch früher Stunde bereits scharf um die Ecken blies, als könne er somit die Luft in Scherben zerschneiden, leistete ihr spärliche Gesellschaft. „Ich habe das alles nicht gewollt", wiederholte sie, als legte sie Rechenschaft dem unsichtbaren Scharfrichter gegenüber ab.
Heldinnen weinen nicht´, hörte sie plötzlich Filegons weiche, bezaubernde Stimme und aufgeschreckt sah sie sich um, sprang auf, auch wenn ihre Beine sich derartiger Anstrengung erwehren wollten. Wo war er? Sie hatte seine Stimme ganz nah gehört, als stünde er direkt neben ihr. Doch egal wohin sie auch sah, nichts als matter, grauschwarzer Fels erwiderte ihre hilfesuchenden, panischen und von naiver Hoffnung erfüllten Blicke. Selina hatte sich seiner Worte erinnert, die er am vergangenen Abend noch zugeflüstert hatte und jetzt, wo sie verlassen darum bangte, ihren Verstand zu verlieren, erschien der Sinngehalt dieser Worte noch schwieriger nachvollziehbar.
Auf merkwürdige und unerklärliche Weise gaben ihr Filegons Worte auch Kraft. Die Kraft, weiterzugehen, weil ihr Bruder sich immer noch in den Fängen der Ostlinge befand. Die Kraft, trotz Filegons Verlust nicht die Hoffnung und den Glauben zu verlieren. Die Kraft, weiterzuatmen, auch wenn die Luft zu schwer und schwarz war, als dass man von ihrer Essenz hätte kosten können.
Schleppend zwar, aber mit ein wenig mehr Selbstvertrauen, tastete sich Selina voran. Sie musste ihren Bruder Jolly finden. Allein um Filegons Willen. Obwohl der Kummer an ihrem Herzen nagte und ihr jedwede Form kindlicher Unbeschwertheit auf immer zu entreißen drohte, zwang sie sich dazu, sich nicht mehr umzuwenden, nicht mehr zurückzublicken auf den Abgrund, der ihr den genommen hatte, der ihr am liebsten gewesen war. Schritt um Schritt, Meter um Meter bewegte sich Selina vorsichtig voran, sich dessen gewahr, bald wieder klettern zu müssen, denn die schmale Kante, auf welcher sie sich beschwerlich vorankämpfte, mündete bald in einer weiteren Schlucht. Sie wusste nicht, wohin sie gehen oder klettern sollte, hatte jegliche Orientierung mit ihrem Elben verloren. Ganz egal, wohin ihr Weg sie führte, alles war besser, als an der Absturzstelle Filegons zu sitzen und zu warten, bis Traurigkeit und Schmerz gänzlich von ihr Besitz ergriffen.
Eines der Bänder, das Filegon einst in ihr Haar geflochten, löste sich aus dem sich endgültig lockernden Zopf, und flog frei und im Winde flatternd der aufgehenden Sonne entgegen... .
„Wie lange ist er jetzt schon da drin?", fragte Hyon furchterfüllt nach, als die Jungen versammelt vor dem geheimen Schacht standen und auf Jolly warteten. „Mindestens acht Stunden...wenn mein Zeitgefühl mich jetzt nicht schon völlig trügt", mutmaßte Ophédor, eine störende Strähne des blonden Haares hinter das Ohr streifend. „Wir müssen raus...sonst bekommen wir nichts zu essen", stellte Hawarh fest. Zwei Tage lang verfuhren sie schon nach der Vorgehensweise, dass Jolly in den engen Stollen kletterte und immer behänder und eifriger an dem Fluchtschacht grub, während die anderen Jungen Acht gaben auf eventuelle ungebetene Besucher und ihre Edelsteinration aus dem Fels schlugen. Von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde gelangte Jolly immer weiter in den Schacht. Der Spalt, der anfangs so schmal gewesen war, dass nicht einmal Hyons Hand hindurch gepasst hätte, hatte sich inzwischen so stark geweitet, dass man, wenn auch nur mit größter Anstrengung und Vorsicht, seinen Kopf hindurch stecken konnte und den Luftzug von der anderen Seite viel stärker zu spüren vermochte. Zwei Tage, höchstens drei, dann werden wir vielleicht schon fliehen können´, hatte Jolly optimistisch verlauten lassen. Er arbeitete mit solchem Ehrgeiz, dass er abends, wenn sie aus dem Schacht gelassen wurden, oftmals sogleich einschlief und gar nicht mehr zum Essen kam.
Natürlich, und dies sehr zum Missfallen Keans, gewann Jolly immer mehr an Ansehen und Zuspruch, je länger und erfolgreicher er am Schacht grub. Mehr noch als der Gedanke des Entkommens, zählte für Kean die Behauptung gegenüber dem Fremdling. Sein Stolz wollte es nicht ertragen, dass Jolly mehr und mehr geachtet und beinahe verehrt wurde von den anderen. Immer hieß es Jolly hier, Jolly dort...kein lobendes Wort wurde ihm zuteil, der Tag für Tag rackerte und schuftete, um den Anteil an wertvollem Erz für diesen Wichtigtuer zu erhalten. Die Gedanken der anderen waren so mit der Flucht vernebelt, dass sie nicht mehr weiterzudenken vermochten. Was wäre, wenn sie tatsächlich aus dem Stollen entschwinden könnten? Sie wüssten doch nicht einmal, wo sie sich befanden, geschweige denn wohin sie gehen sollten ohne Wasser und Proviant.
Und die Frage nach demjenigen, der ihnen das Werkzeug hatte zukommen lassen, wurde nicht einmal mehr erwähnt. Der Zorn Keans schwoll mit jedem Fortschritt Jollys an und drohte überzuschwappen wie glühende Lava aus einem ausbruchsgefährdeten Vulkan.
Endlich erschien Jollys dunkelhaariger Schopf am Eingang des Schachtes, erschöpft, aber mit einer gewissen Routine in seiner Art sich zu bewegen, stieß er sich an der Unterkante des Gesteins ab und glitt fast elegant aus dem Aushub in den Kessel. Nachdem er wieder zu Atem gekommen war, wischte er sich mit der Handkante den Schweiß von der Stirn und verkündete lächelnd: „Ich wäre fast mit den Schultern hindurch gekommen. Morgen, Freunde...morgen ist vielleicht schon unser großer Tag gekommen!" Einen Jauchzer und Jubelruf aus lauter Vorfreude und unfassbarem Glück konnten weder Ophédor noch Hawarh oder Hyon zurückhalten. Schulterklopfend halfen sie Jolly auf die zugegebenermaßen etwas wackeligen Beine und ließen Lobeshymnen über ihn verlauten. Kean, der noch ein wenig hinter den anderen zurückblieb, die sich sogleich fleißig daran machten, aus dem Arbeitsschacht mit der ausgegrabenen Ration zu klettern, ballte die Hände zu Fäusten und funkelte wütend Jolly hinterher. Nein, er traute ihm nicht...und es war zum Besten aller, dass er Jolly eine Falle stellte... .
Das Lager war in heller Aufruhr. Kein Stock noch Stein blieb unbewegt, alles, sogar die Elemente, schienen mit den aufgewachten Gefolgsleuten des Königs von Gondor in Bewegung versetzt worden zu sein. Thíluil hatte das Gesehene sogleich an die Soldaten weitergegeben, die schon seit den frühen Morgenstunden ihre Zeit damit zubrachten, das Frühstück zuzubereiten und die schlafenden Herrschaften zu bewachen. Nun aber war keine Rede mehr von morgendlichem Frieden und Geruhsamkeit, man machte sich eiligst daran, sämtliche Mitglieder der Gemeinschaft zu wecken und von der aufsehenerregenden Neuigkeit zu berichten.
Legolas und Lalaithwen, bereits durch das gleißende Licht der aufgehenden Sonne geweckt, blinzelten einander verwundert an, als sie nur teilweise die Hektik wahrnahmen, die mit ihrer Hast und Unruhe es unmöglich werden ließ, auch nur in ruhigem und regelmäßigem Rhythmus zu atmen, selbst wenn man als Unbeteiligter noch gar nicht wusste, was ihr Auslöser gewesen war. Noch ein wenig von Schläfrigkeit befallen, fragte Lalaithwen ihren zukünftig Angetrauten, ob er wüsste, was der Grund für all die Nervosität im Lager wäre, doch auch Legolas schüttelte unwissend den Kopf, presste ihr einen liebevollen Kuss auf den Mund und versprach ihr, die Beweggründe sogleich in Erfahrung zu bringen.
Kaum war der Elbenprinz aufgestanden, schon hastete sein junger Bruder auf ihn zu, schien völlig aufgelöst zu sein, sodass sich Legolas' Herzschlag automatisch beschleunigte. „Was ist geschehen? Nähert sich der Feind? Habt ihr eines der verschollenen Kinder gesehen? Sprich, Thíluil", forderte Legolas, von der Verschwiegenheit seines Bruders mehr als beunruhigt. „Setz dich lieber, Bruderherz...", empfahl Thíluil mit einem schiefen Lächeln und wenn auch zögerlich, befolgte Legolas die Anweisung des Elben und ließ sich auf einem Felsvorsprung nieder. Lalaithwen, deren Neugierde entfacht worden war, trat an seine Seite. „Jetzt spann uns nicht so auf die Folter...was ist? Gibt es eine Spur von Filegon?", fragte Lalaithwen bangend, ihre blauen Augen waren auf Thíluil fixiert und verrieten, wie sehr sie sich um ihren Sohn sorgte.
„Leider nein...", begann Thíluil mit gedämpften Ton und erstmals zweifelte, ob er ihnen wirklich die Neuigkeit überbringen sollte, gleichzeitig wusste er aber, dass es nun kein Zurück mehr gab, „Legolas...ich sah eine Elbenschar in unsere Richtung reiten...unter dem Banner unseres Vaters..."
„Was?", stieß Legolas entsetzt aus und sprang wie von einer Tarantel gestochen auf, „Das ist unmöglich, Thíluil...und das weißt du...Vater...Vater hat sich schon vor langer Zeit von mir abgewandt", verbitterte Resignation belegte die schöne Stimme des Elben, was Lalaithwen einen Stich ins Herz versetzte. Die alten Schuldgefühle keimten in ihr auf und nun musste sie damit rechnen, mit dem Manne konfrontiert zu werden, dessen Familie sie entzweit hatte. „Ich kann es mir auch nicht erklären, Legolas...aber sieh selbst, du wirst grün-goldene Banner im Winde aufgeregt flattern sehen...die Banner Eryn Lasgalens" Eine Beklommenheit ergriff von Lalaithwen so plötzlich Besitz, dass sie zu sprechen nicht länger in der Lage war. Was hatte es mit Thranduils Reiterei auf sich? Woher wussten sie, wo sich Legolas befand, oblagen doch sämtliche Eingeweihte absoluter Diskretion, was die Suche nach den Kindern anbelangte. Sie schaute zu ihrem Verlobten, der den Blick nervös von einer Seite zur anderen richtete, von einem Bein auf das andere trat. „Weit sind sie nicht entfernt, wir rechnen mit einer Stunde, bis sie unser Lager erreichen...König Elessar ist bereits über alles informiert", sagte Thíluil vorsichtig, ahnte er schließlich, dass Legolas von dieser Meldung förmlich überfahren wurde und mit gemischten Gefühlen seinem Vater begegnen würde.
Lalaithwen knapp zunickend, begab sich Thíluil zu den anderen, die das Lager für die Neuankömmlinge herrichteten und die Pferde versorgten. Wie es schien, brachte Thranduil bewaffnete Unterstützung mit sich.
Lalaithwen ergriff Legolas' Hand aus zweierlei Gründen – einerseits, um ihm ihren Beistand zu garantieren, ihn zu bestärken, und andererseits um selbst Halt an ihm zu finden, denn sie fürchtete, dass nun die nächste Feuerprobe auf sie wartete, der sie sich stellen musste. Es galt nun nicht mehr, sich vor dem Elbenkönig zu verstecken wie ein scheues Reh. „Was kann er hier wollen?", fragte Legolas tonlos, nicht recht verärgert, aber doch deutlich aus dem Gleichgewicht gebracht. Dahin war nun jegliche Ruhe, die er noch zu besitzen geglaubt hatte. Was hatte Thíluil gesagt? Eine Stunde? War es nicht seltsam, wie quälend langsam die Zeit in ihrem Trott dahinschlich, wenn man eine wichtige Prüfung zu bestehen hatte? „Jemand muss ihm Botschaft überbracht haben..."
„Warum aber kommt er mit Waffenunterstützung...mir...mir kommt es fast vor, als wusste er von allem, bevor wir es auch erahnen konnten.", nervös ging er umher, setzte sich, um sich nur wenige Sekunden später wieder aufzurichten. „Was ist denn mit dem Elben los? Hat er denn Hummeln in der Hose?", spottete Gimli, als er den sonst so beherrschten Legolas unruhig auf und ab gehen sah. „Nein, aber einen Zwerg an seinem Bein", lenkte Thíluil Gimli von seinem Bruder ab. Ohnehin war es schon schwer fassbar, dass sein Vater, mit dem er seit dreißig Jahren bereits keinen Kontakt mehr pflegte, irgendwo im Nirgendwo zu ihm stieß – da musste nicht auch noch der Zwerg seine altklugen Floskeln äußern.
Schließlich wurde es selbst Lalaithwen zu viel und sie zog Legolas bestimmend zu sich herab, sodass er mehr oder weniger unfreiwillig neben ihr zum Sitzen kam. „Wir werden schon früh genug erfahren, was ihn dazu bewegte, hier her zu reiten. Bleib ruhig, bitte...", bat sie ihn, sich schutzsuchend an ihn lehnend. Legolas nahm sie in die Arme und nickte, obgleich es ihn viel Überwindung kostete, bei ihr zu bleiben und nicht seinen Füßen zu folgen, die ihn durch ziellose Schritte fort führen wollten. Was wollte er von ihm? Die alten Vorwürfe aufrollen und ihm ein schlechtes Gewissen einreden? Der Elb vergrub sein Gesicht in Lalaithwens vollem Haar, sog den blumigen Duft gierig ein, als wäre er ein Schmetterling, der sich am reichen Nektar der buntesten Blüten ergötzte. Vielmehr tat es Legolas aber, um sich abzulenken.
Aragorn nahm die baldige Ankunft der Grünwaldelben mit größerem Wohlwollen auf, als das Elbenpaar und auch die beiden Kinder waren aufgeregt, hatten sie noch nie so viele Elben auf einmal erblickt. Hätte Eldarion laufen können, wäre er aufgesprungen und den Elben entgegengelaufen, wenngleich er dabei mehrere Meilen hätte zurücklegen müssen. So musste er neidisch Tari hinterher sehen, der trotz einiger Blessuren zu Thíluil geeilt war und wissbegierig auf ihn einredete, als platzte er in jedem Moment vor Neugierde, wenn der Elb ihm nicht alles erzählte, was er wusste. „Ist das wirklich Euer Vater? Ist er wirklich ein König? Sind das alles elbische Krieger?", sprudelte es nur so aus dem rotblonden Jungen heraus, sodass Thíluil Mühe hatte, Tari die Antworten in einem Atemzug zu nennen. Einzig Daelior ließ die ganze Szenerie herzlich kalt.
Mit einer Seelenruhe schärfte er seinen Dolch und wischte die blanke Klinge mit seinem Mantel mehrmals ab, bis sie majestätisch wie ein diamantener Juwel im Sonnenlicht glänzte.
Das Grün seiner Augen glomm in mystischem Schein auf, als sein Blick eher zufällig Lalaithwen streifte, und sogleich ermattete der Schimmer, als er sah, wie Legolas sie küsste. Ein jeder ist seines Schicksals eigener Schmied. Wie dumm von ihm, dass er Lalaithwen als Kleinkind niedergelegt hatte. Sicher, vielmehr hätte er eine Vaterrolle für sie eingenommen als die des Liebhabers, doch dies hätte trotzdem bedeutet, dass sie bei ihm gewesen wäre und die grausame Einsamkeit ihn nicht andauernd heimsuchte. Aber nun war alles dahin, worauf er jemals zu hoffen gewagt hatte, was Drúsella ihm versprochen hatte, war nichts als ein Nebelstreif einer Illusion, welche die Realität unbarmherzig zerschmettert hatte.
Nach einer guten Viertelstunde konnte Tari schließlich auch die stolzen Fahnen erkennen und, wenn alles ganz still um ihn gewesen wäre, hätte er sogar das Hufgetrappel der Pferde hören können. Zur Begrüßung der Elben gesellte sich Aragorn an die Seite Thíluils und des kleinen Jungen, abschätzend und hoffnungsvoll war sein Blick. Die bisherige Zeit des jungen Tages hatte er an der Seite seines Sohnes zugebracht, sich um seine Wunde gesorgt und auf ihn eingeredet. Wichtig war, dass Eldarion gesund wurde, über eine Strafe konnte man später noch diskutieren.
„Legolas...willst du deinen Vater nicht begrüßen?", rief ihm Aragorn zu und unwillkürlich zuckte der Elb zusammen, presste die Lippen aufeinander. „Komm, wir sind keine Feiglinge", flüsterte er dann Lalaithwen zu, „Es wird Zeit, dass er dich kennen lernt", mit diesen Worten zog er die Elbe mit sich, deren Herz bis zum Halse schlug, als sie endlich neben Aragorn zu stehen kam. „Was ist? Fast scheint es mir, du freutest dich gar nicht darauf, deinen Vater wiederzusehen", äußerte Aragorn seine Eindrücke, als er Legolas unruhige Mimik und Gestik bemerkte. Der König, der nichts von der Heftigkeit des Bruches zwischen Legolas und Thranduil wusste, musterte seinen elbischen Freund verwundert.
„Es...es gab zwischen uns gewisse Differenzen", brachte Legolas endlich hervor und drückte Lalaithwens Hand fester. Aragorn beschloss, nicht weiter darauf einzugehen, da es Legolas unangenehm zu sein schien, darüber zu sprechen. Kurz darauf erschien Thranduils stolze Gestalt in aller Blickfeld und jegliches Augenmerk galt dem König. Legolas wagte es nicht, seinem Blick zu begegnen. Es war feige und dumm, aber er fürchtete sich vor dem, was er erblicken würde. Warum musste der letzte Gesichtsausdruck, den Legolas von Thranduil gesehen hatte, auch ein zorniger gewesen sein? Lalaithwen war an seiner Seite, hielt seine Hand. Die kleine Liebelei, wie Haldir einst über Legolas' Zuneigung zu ihr gesprochen hatte, war zu einer innigen Liebe herangereift, wogegen selbst Thranduil niemals etwas würde ändern können.
„Seid gegrüßt, König unter Eiche und Buche", sagte Aragorn laut, als sich der Trab des königlichen Pferdes merkbar verlangsamte und das schöne Tier stehen blieb. Thranduil nickte ihm ehrerbietend zu, ließ seinen Blick dann über die gesamte Gemeinschaft streifen. Taris Mund stand so weit offen, dass diese Geste des Staunens beinahe einer Unhöflichkeit gleichkam, die Thranduil aber zu ignorieren wusste. Menschen reagierten beinahe immer so, wenn sie Elben sahen. „Lange haben wir einander nicht gesehen, Herr Aragorn", sprach er in ruhigem, dennoch respektheischendem Ton. „Umso mehr überrascht es mich, Euch hier anzutreffen und nicht in meinem Palast bei einem guten Glas Wein", entgegnete der Menschenkönig.
Gimli räusperte sich unauffällig und Thíluil konnte sich ein wissendes Grinsen schwerlich verkneifen. „Vielleicht wäre es nie zu diesem Treffen gekommen...", begann Thranduil, als er seinen ältesten Sohn unter den anderen ausmachte, dieser aber stur zu Boden blickte. Nicht einmal den Schneid hatte er, ihm nach dieser Schmach in die Augen zu sehen. Der Elbenfürst musste sich zusammennehmen, um seinen Satz zu Ende zu sprechen: „...Dankt Haldir o Lorien...denn er informierte mich über Eure missliche Lage" Bei der Nennung seines Namens ritt Haldir aus einer der hinteren Reihen nach vorn, sprang von seinem Pferd und begrüßte seine Freunde herzlich. „Haldir? Was tust du hier? Und woher...?", Aragorns Verwirrung kannte keine Grenzen, doch der lorische Elb klopfte ihm auf die Schulter und sagte: „Das ist eine längere Geschichte...nun lasst uns mit der Erlaubnis König Thranduils ein richtiges Lager errichten", schlug Haldir vor, dem Elbenfürst einen fragenden Blick zuwerfend. Von einem ohnmächtigen Schmerz überwältigt, weil Legolas noch immer keine Regung zeigte, nickte Thranduil nur abwesend, schwang sich dann vom Rücken seines Pferdes.
Gerade als sich Thranduil von Legolas abwenden wollte, um Aragorn zu folgen, löste sich Lalaithwen plötzlich von der Seite des Elben, weil sie die Spannung zwischen ihm und seinem Vater nicht mehr ertragen konnte, und eilte am König vorbei, ging vor ihm auf die Knie, senkte das Haupt.
Thranduil hielt überrascht inne, hatte er das Elbenmädchen in seiner Enttäuschung über Legolas nicht einmal wahrgenommen. Die anderen schwiegen, angespannt verfolgten Legolas, Haldir und Thíluil die sich ihnen darbietende Szenerie. Selbst Daelior, der mit Desinteresse aus den Augenwinkeln die Ankunft des Elbenheeres mitbekommen hatte, kam nicht umhin, Lalaithwen verwundert und mit einer nicht unbegründeten Sorge zu mustern. „Mein Herr", begann sie leise und schluckte, um das Zittern ihrer Stimme zu verdrängen. „Lalaithwen", brachte Legolas hervor und wollte zu ihr treten, als Thíluil ihn zurückhielt. „Nein, Bruder...es ist gut, wenn sie ihm allein gegenübersteht"
Thranduils wachsame Augen betrachteten sie eindringlich und nicht minder kritisch. Dies war also die Frau, die so plötzlich in Legolas' Leben getreten war und ebendieses auf den Kopf gestellt hatte. So sehr er sich auch darum bemühte, es fiel dem König schwer, seine Souveränität zu bewahren, all den Schmerz und Streit zu vergessen, den sie durch ihr Tun herausbeschworen hatte. Die Sekunden der Stille waren unerträglich, Lalaithwen fühlte sich, als läge sie ihrem Henker zu Füßen und winselte um Gnade. „Bei aller Verachtung, die Ihr mir entgegenbringen mögt, bitte ich Euch, Euren Sohn nicht zu verurteilen", sagte sie und Thíluil konnte Legolas nur gewaltsam zurückhalten, denn der Elbenprinz wollte nicht, dass Lalaithwen ein Schuldbekenntnis aussprach, um Thranduil in seinem Denken nur zu bestätigen. Doch reagierte Thranduil anders, als es sich Legolas jemals ausgemalt hätte.
Er schlug seinen Mantel beiseite, streckte eine Hand aus und legte zwei seiner Finger unter Lalaithwens Kinn, um es sacht anzuheben. „Sieh mich an!", forderte der König streng und Lalaithwen war angst und bange, als ihre Augen den seinen begegneten. „Wie kommst du darauf, dass ich mein eigenes Kind verurteile?", fragte er und sie musste sich dazu zwingen, seinem direkten Blick standzuhalten, zwar Ehrfurcht und Respekt zu vermitteln und trotzdem die geringe Charakterstärke zu bewahren, die ihrer noch zuteil wurde. „Weil er meinetwegen auf die Thronfolge verzichtete", sagte sie und verwundertes Raunen ging durch die Menge. Daeliors Herz verkrampfte sich derweil, als ihm gewahr wurde, wie viel Legolas auch für sie aufgegeben hatte.
„Du bist also Lalaithwen", sprach Thranduil vielmehr zu sich selbst, als zu ihr. „Ja, mein Herr", ihre Stimme drohte unter dem Druck zu zerbrechen, dem sie ausgesetzt war. Warum konnte er ihr nicht einfach sagen, wie sehr er sie hasste? Warum musste er ihre Folter nur unnötig in die Länge ziehen? „Ein hübscher Name"
Sie zuckte zusammen, als hätte er sie soeben aufs Derbste beleidigt. Und auch Legolas glaubte, sein Gehör hätte jegliche Feinheit verloren und ihn getäuscht. „Erhebe dich, Lalaithwen", bat er, seine strenge Miene blieb unverändert, doch erklang seine Stimme sanfter. „Du sollst nicht für meinen Sohn sprechen", fuhr er fort und blickte über seine Schulter zu Legolas, der regungslos wie eine Wachsfigur da stand und seinen Vater ansah, als wollte er ihm so vieles sagen, aber als hätte er seine eigene Zunge verschluckt. Ohne weiteres zu ergänzen, schritt er an Lalaithwen vorbei und folgte, wie er es geplant hatte, Aragorn, um mit ihm und Haldir alle Umstände zu klären und sich zu beraten.
Während sich Legolas und Lalaithwen noch immer wie benommen gegenüberstanden, begrüßten die Soldaten Grünwalds ihre beiden Prinzen und machten sich daran, die Zelte aufzubauen, die sie mit sich geführt hatten. Legolas spürte die Dringlichkeit, mit welcher er mit seinem Vater sprechen musste, aber bohrte Unsicherheit ein tiefes Loch in sein sonst so wagemutiges Herz... .
Ohne Flügel vermag selbst ein Engel nicht zu fliegen. Hatte man ihm einmal seine Schwingen gebrochen, so stürzte er, wann immer er auch nur dazu ansetzte, sich in die Lüfte zu erheben. Nie wieder konnte er dann wieder die Wolken berühren, nie wieder auf ihren weißen daunenweichen Gefilden wandeln. Aber so gedemütigt der Engel auch sein mochte, die glückliche Hand seines Herren weilte noch immer schützend über ihm.
Filegon fühlte, wie eine unglaubliche Leichtigkeit seinen Körper erfasste und mit sich riss. Nicht länger war er umgeben von schwarzem Schiefer und totem Holz, entkommen war er aus der Kälte des strömenden Regens. Doch wo befand er sich? Was war geschehen? Ein Strom von Sternen zog vor seinem inneren Auge vorbei, bildete drehende Wirbel und führte ihn in eine andere Welt, jenseits von jener, die er einst die seine zu nennen pflegte. Ein farbloser Schleier lag über seinen Augen, hinderte ihn daran, seine Umgebung richtig auszumachen. Mit einem Male war es ihm, als barg sein Gedächtnis keinerlei Erinnerung mehr, als wäre alles ausgelöscht, was ihn mit seiner Vergangenheit verband. Schatten umhüllte ihn, doch fühlte er die Wärme eines verborgenen Lichts. Sein Name war ein Teil dieses Verhüllten, dieses Unantastbaren, das zum Greifen nahe, doch so schwerlich zu erreichen war. Er kannte seinen eigenen Namen nicht mehr, und obschon ihn diese Erkenntnis verschreckte, ahnte er aber gleichzeitig, wie unbedeutend so etwas wie ein Name war, machte schließlich nicht nur ein Wortlaut die Gesamtheit eines Lebewesens aus.
Wo bin ich?´, hauchte er, ohne seine Lippen zu bewegen. Seine eigene Stimme schien aus seinem Inneren zu sprechen und keine Verwendung mehr für die müden Stimmbänder zu finden. Ein leises Rauschen, das ihn mit äußerstem Frieden erfüllte, erreichte glockenklar seine Ohren, und wie ein Raunen flüsterte es ihm zu: „Zwischen dem, was deinesgleichen Arda nannte...und dem, das deine Bleibe sein wird, wenn alles endet..."
Ein seliges Lächeln ruhte auf seinen Lippen und Filegon wollte nachgeben, nicht länger dem widerstehen, das ihn in seine letzte Zuflucht zu tragen versuchte. Kein Schmerz war dort, keine Trauer, keine Angst und keine Sorge. Der Nebel aus Schatten lichtete sich nach und nach, die Konturen dreier Gestalten wurden ihm sichtbar. „Wer bin ich?", fragte der Elb kraftlos, ihm war, als würde er in jedem Moment in einen tiefen Schlaf hinübergleiten, der großen Erschöpfung unterliegen. Er erhielt keine Antwort, fragte wieder und wieder, aber nichts als das einschläfernde Rauschen ward ihm als Entgegnung gereicht. Kurz bevor er die Lider schloss, fühlte er die Nähe des Lichts, das Ziel seiner langen und beschwerlichen Reise.
Doch plötzlich flackerte ein letztes Bildnis in Filegons sterbendem Geist auf. Es war das Bild eines Mädchens, das weinend und zitternd inmitten eines bedrohlichen Gebirges lag und mit schrecklich hysterischer Stimme rief. „Filegon", schrie sie in die sie verschlingende Nacht, „lass mich nicht allein"
„Selina!", stieß der Elb aus, Erinnerungen jagten in Windeseile an ihm vorüber, deutlicher und detaillierter denn je. Filegon. Das war sein Name. Und Selina rief nach ihm, bedurfte seiner Hilfe. Sie waren geklettert...in schwindelerregender Höhe und er...er war gefallen... . Die Schatten fielen von ihm, als er endlich die Lider öffnete und das schillernde Licht der Sonne seine geplagten Augen kurzzeitig blendete. Ihm war, als hätte er viel zu lang den Atem angehalten und könne nun, kurz bevor seine Lungen vor dem Zerbersten waren, wieder tief Luft holen. Doch mit dem Gefühl des Lebens kam auch der Schmerz, mit den Erinnerungen die Angst. „Selina", wisperte er mit rauer Stimme und wollte sich aufrichten, als eine stechende Pein an seiner Wirbelsäule hinabfuhr, jeden Versuch des Bewegens noch in seinem Beginn lähmte. Stöhnend schloss er die Augen, darauf wartend, dass der Schmerz endlich vorüber war, von seinem brennenden Leib abließ. Langsam, aber mit peinvoller Intensität entsann er sich dessen, was geschehen war, dem Absturz, dem alles vernichtenden Aufschlag.
Aber er war nicht tot. Dafür war alles, was auf ihn einwirkte, zu lebendig. Er konnte die vielseitige frische Konsistenz der Gebirgsluft schmecken, den Geruch des Regens riechen, der von seltsam metallischer Art war, das heulende Wehen des Windes hören.
Nachdem sich seine Augen an das Licht gewöhnt hatten, vermochte er sogar erkennen, wo er sich befand. Sein Körper, der mit Sicherheit völlig zerschmettert und leblos in den bodenlosen Tiefen der Schlucht hätte liegen müssen, fand sich auf einem engen sandigen Steg aus Stein wieder, einem brückenartigen Einschnitt im Fels, der seinen Sturz gebremst haben musste. Dennoch hätte er unmöglich überleben können. War es die Gunst der Valar gewesen, die ihm zuteil geworden war? Hatten sie ihn verschont, weil seine Zeit noch nicht gekommen war? „Selina", sprach er erneut den einzigen Gedanken aus, der sich gegen alle anderen behaupten konnte und wieder versuchte er sich aufzurichten, mit weitaus größerem Erfolg als zuvor. Er konnte sie nicht im Stich lassen, durfte es nicht. Filegon hatte Selina sein Wort gegeben. Und solange er dazu in der Lage war, würde er es nicht brechen.
Der junge Elb brauchte geraume Zeit, um seine genaue Position zu lokalisieren und auszumachen, wo in etwa der Steilhang lag, den er mit Selina zu erklimmen versucht hatte. Sein Kopf schmerzte fürchterlich und Filegon schmeckte das trockene Blut, das an seiner Unterlippe klebte, auch seine Mundhöhle ausgefüllt hatte. Seine rechte Schulter erfuhr ähnlich stechenden Schmerz wie sein Rücken und Filegon glaubte, daran scheitern zu müssen, auf die Beine zu kommen. Tatsächlich rann ihm die Zeit wie Sand zwischen den Fingern hindurch, aber war seine Vision des Todes noch zu nah, als dass er sogleich hätte in Eile verfallen können, zumal seine körperliche Kondition dies noch nicht ermöglichte. Als er endlich auf die Füße kam, seine Knie jedoch so stark zitterten, dass er zusammenzubrechen fürchtete, fühlte er, wie sich etwas um seinem Hals löste und in sein Hemd rutschte. Das Medaillon. Seine silberne Kette war durch den Aufprall gerissen, aber das unfehlbare Silber, das kunstvoll zu einem Schmuckstück verarbeitet worden war, war heil geblieben.
Die Finger seiner rechten Hand tasteten danach und als er das Medaillon, das ihm seine Mutter einst geschenkt hatte, endlich zu fassen bekam, durchströmte ihn eine befriedigende Erleichterung, weil er es nicht verloren hatte. Hurtig verstaute er es in der Tasche seiner Hose, suchte ein weiteres Mal nach Halt, weil ihm furchtbar schwindlig war, und machte sich dann unter größten unerträglichen Schmerzen auf, Selina zu finden, bevor es jemand anders tat, der ihr alles andere als wohlwollend begegnen würde... .
Es war ein schönes Gefühl, wieder unter den wärmenden Strahlen der Sonne wandeln zu dürfen und die triste Finsternis der Minen hinter sich zu lassen. Ostling hin oder her, selbst einem abgeklärten Krieger wie Pejou schlug die andauernde Dunkelheit und Stickigkeit der Schächte auf das Gemüt. Hier draußen, auch wenn die militaristische Note stets durch die Tatsache vorhanden blieb, dass sie sich auf dem Exerzierplatz befanden, vermochte man freier zu atmen und die bedrückende Last sowie das Schuldgefühl abzulegen, das man bei dem Anblick der aberhunderten Sklaven empfand. Pejou war seit jeher dagegen gewesen, Kinder zu rauben und sie für die rebellischen Pläne der Ostlinge zu missbrauchen, doch hatte sein widerstrebendes Wort kein Gehör gefunden. Er selbst war bereits als kleiner Knabe dazu gezwungen worden, in die wieder anwachsende Armee der Ostlinge einzutreten und die Schmach durch Aragorn durch einen geschickten Streich zu begleichen, den König von Gondor zu stürzen und den Menschen des Ostens die Macht über Mittelerde zu verleihen.
Nichts davon war je aus freiem Willen seinerseits geschehen. Weigerte er sich, würde er erdolcht oder in einen Turm gesperrt, um dort elendig zu verhungern. Einzig dadurch, dass er einst Larn vor langer Zeit das Leben rettete, als dieser von einem wildgewordenen Warg angefallen wurde, eröffnete sich ihm die Option, auch seine kritische Meinung zu äußern und teils zuwider der Obrigkeit zu agieren.
Dennoch ward ihm durch diese Tat längst nicht so große Macht zuteil, wie sie Larn über die Männer hatte. Mit missmutigem Blick aus kühlen grauen Augen verfolgte er den gleichmäßigen Marsch, den die Truppen wieder und wieder zurücklegten, einzig das entfernte Rauschen des Meeres zerfurchte den bedrängend monotonen Klang der kraftvollen Schritte. Wohin würde dies alles noch führen? Zu keinem guten Ende, so viel wusste Pejou schon jetzt zu sagen. Seine rauen, aber recht schmalen Hände trugen einen eisernen Helm, dessen Visier hinuntergeklappt worden war und lose wie zermürbtes Gebein hinabhing, kraftlos und plump. Das Wappen der Ostlinge war in mühevoller Kleinstarbeit hineingraviert worden, sodass die Soldaten selbst im Angesicht des Todes noch ihr Vaterland preisen konnten. Die Schlange, für welche viele schon ihr Leben gelassen hatten und noch sterben würden, wand sich in gebogenen Linien um ein blankes Schwert.
Wie einfältig, für solch ein Volk zu sterben. Pejou seufzte leise, schüttelte dann den Kopf über sich selbst. Blieb denn einem von ihnen eine andere Wahl? Verwehrte man den Militärdienst, galt man als Ausgestoßener, als Abtrünniger und Verräter gegenüber dem eigenen Volk. Längst war aller Glanz und alle Glorie einem matten bleiernen Schleier gewichen, der bestimmend über allem ragte und jeden friedlichen Gedanken mit der eisernen Faust zu zerschlagen wusste. Die dunklen Wolkenmassen über Gondor mochten schon jahrzehntelang der Vergangenheit angehören; über dem Gebirge von Rhûn würden sie noch bis ans Ende Ardas auf den hohen Gipfeln thronen – unnahbar und angsteinflößend in ihrer Mächtigkeit. „Was steht er da so sinnierend? Ist er denn mit dem lahmen Trott seiner Soldaten zufrieden?", hörte er Larn spöttisch hinter sich reden.
Nur einen kurzen Blick über die Schulter riskierend, zog er die Stirn kraus und murmelte, als sein Hauptmann auf gleicher Höhe mit ihm stand: „Keinesfalls...dennoch ändert meine Unzufriedenheit nichts daran, dass sie müde sind" Larn überblickte das Feld kritisch, verfolgte mit den Augen den gleichmäßigen Marsch der Krieger, die schon seit jähem Anbeginn des Tages diszipliniert den Exerzierplatz kreuzten. Andere schulten sich im Schwertkampf, ließen sich deftige Standpauken und Beleidigungen zähneknirschend gefallen, alles, um sich optimal auf den bevorstehenden großen Tag vorzubereiten.
Larn murrte etwas Unverständliches vor sich hin, die Falten, die seine Augen umringten, als er gegen das grelle Sonnenlicht blinzelte, verrieten sein fortgeschrittenes Alter. Wohlmöglich war die bevorstehende Schlacht die letzte, die er jemals ausfechten würde. „Wann denkst du, dass sie marschbereit sind?"
„Gegen Gondor?", fragte Pejou etwas atemlos zurück und empfing Larns misstrauischen Blick aus zusammengekniffenen Augen. „Ich rechne mit etwa vier Tagen, aber nur, wenn wir den Soldaten Ruhe gönnen. Sie werden zu nichts nütze sein, wenn wir jetzt schon alle Kräfte von ihnen fordern, in deren Besitz sie sind.", riet Pejou, mimte den Konzentrierten, obwohl er in Gedanken ganz abwesend war, darüber grübelte, wie es wohl Jolly ergehen mochte. Er wusste nicht, weshalb er dem Jungen so viel Sympathie entgegenbrachte, zumal er alles andere als stark und rebellisch war. Doch etwas an ihm, mochte es seine Ausdauer oder seine Kraft, auch Demut üben zu können, sein, erinnerte Pejou an sich selbst, als er noch jung war und seine Hände noch nicht mit Blut besudelt worden waren. Vielleicht hatte er ihm geholfen, ihn nicht bei Reißer gemeldet, weil er nicht wollte, dass Jolly dasselbe Schicksal ereilte, wie ihn damals. Doch dies waren nur vage Vermutungen. So recht wusste Pejou nicht einmal selbst, warum er sich hatte erweichen lassen.
„Etwas ist seltsam, mein Freund...", begann Larn und holte Pejou mit seiner tiefen harschen Stimme in die Wirklichkeit zurück. „Was?", fragte der Soldat von schmaler und kleiner Statur. „Reißer trat gestern Abend zu mir und meldete mir, dass einer der Jungen, die im Schacht graben, zu ihm gekommen sei und etwas von neuem Werkzeug und dem Verdacht auf einen Fluchtversuch seiner Kameraden erzählt hätte...kannst du dir das erklären?", Bei Larns Worten schnürte sich Pejou die Kehle zu. Das Werkzeug. Warum zum Henker hatte einer von den Rotznasen geredet? Das, was er ihnen zum Vorteil hatte reichen wollen, verwendeten sie nun gegen ihn und zu ihrem eigenen Schaden. Jolly konnte nicht so dumm sein, nein! Einer der anderen musste diese Meldung geäußert haben, weswegen auch immer. „Warum sollte einer der Jungen von einem Fluchtweg plaudern, aus dem er selbst entkommen könnte? Das ergibt keinen Sinn in meinen Augen"
Larn legte den Kopf schief und die Art, mit der er Pejou musterte, voller Misstrauen und der Aufmerksamkeit, mit der ein Luchs seine Beute beschattete, ehe er sich auf sie stürzte und zerriss, beunruhigte den Ostling immens. „Da hast du Recht...aber die erste Frage, die mir in den Sinn gekommen ist, als ich von dem Ereignis erfuhr, war die, woher die Kinder neues Werkzeug haben mochten...", fast spitzbübisch grinste der Hauptmann Pejou an, in dessen Hals sich ein dicker Kloß bildete, der ihm das Atmen erschwerte. „Du musst mir nichts vorspielen, Pejou...wir beide wissen, wie das Werkzeug dahin gelangte..."
„Was immer Reißer dir auch erzählt haben mag; du wirst ihm doch nicht mehr trauen als mir?", Pejou wollte noch lange nicht daran denken, seine Karten offen auf den Tisch zu legen, riskierte er damit schließlich sein Leben. „Willst du damit sagen, er belog mich geflissentlich, um dir eins auszuwischen?", fragte Larn, sein Tonfall hatte einen weitaus ernsteren Klang angenommen. Pejou nickte schwach, fuhr dann fort: „Du weißt, wie feindselig er mir gegenüber gesinnt ist, da ich...gewisse Vorzüge meiner Position wegen genieße" Larn erwiderte nichts und sein Stillschweigen machte Pejou ungeheuer nervös. „Wie auch immer, Pejou...wir müssen diese Warnung ernst nehmen, auch wenn sie von einem der Jungen selbst stammt...egal, wer ihnen das Werkzeug zukommen ließ...wir müssen diesen Fluchtversuch noch im Keim ersticken und den Weg ausfindig machen, den sich diese kleinen Biester wohlmöglich gegraben haben."
Unregelmäßig blies Pejou seine Atemluft aus, erfüllt war er von tiefstem Hass demjenigen gegenüber, der seine eigenen Kumpanen verraten hatte und ihn nun dazu zwang, die Konsequenzen zu tragen.
„Du weißt, was du zu tun hast", war das Einzige, was Larn ihm noch zuraunte, ehe er sich von ihm abwand und den Weg zurück in die Minen bestritt. „Ja", flüsterte Pejou zu sich selbst, seine eigenen Worte wurden vom schwerfälligen Stampfen der Soldatenfüße begleitet, „Ich weiß, was ich zu tun habe...doch will es mir nicht gefallen..."
Flüssigem Feuer gleich ergoss sich das rotbronzene Abendlicht über die Westfront des Rhûngebirges, sodass es den Anschein hatte, als blutete das Schiefergestein aus den schroffen Poren und sammelte sein Herzblut zu einem augenscheinlichen Meer aus Purpur. Mit schlichter Eleganz ragten nun Zelte aus dem gräsernen Boden hinauf in den apokalyptisch brennenden Abendhimmel. Über jeder Zeltmitte thronte ein Banner Eryn Lasgalens, bedrohlich und zugleich sanftmütig floss der mit Feingefühl gewebte Stoff mit dem lauen Strom des frühen Nachtwindes, als würde er von ihm fortgerissen und doch noch rechtzeitig von seiner Verankerung daran gehindert werden, wie eine Feder dahinzufliegen.
In einem der kleineren Zelte hatte man ein weiches Krankenbett für Eldarion aufgestellt, an dem ihm Tari beständige Gesellschaft leistete und ab und zu auch Gimli oder die Hobbits zur Unterhaltung des geschwächten Prinzen beitrugen.
Im größten und zentral gelegenen Zelt brachten Aragorn, Haldir und Thranduil bereits die längste Zeit des Tages beratend und diskutierend zu, bis zur Übereinkunft aller Beteiligten eine kurze Pause verordnet wurde. „Weshalb hatte meine Frau eine solche Vision?", fragte Aragorn nachdenklich, als er an einem Glas frischem Wasser nippte und Haldir, der ihm gegenüber saß, fragend musterte. „Ich weiß es nicht. Aber ihre Befürchtungen waren erschreckend und sie wollte nicht eher nachgeben, ja sogar selbst an König Thranduils Hof reisen, bis ich mich dazu bereit erklärte, die Botschaft zu überbringen", sprach der lorische Elb, der dem gondorischen König, gemeinsam mit Thranduil, die Hintergründe des Erscheinens eines Heeres dargelegt hatte. „Wofür ich dir sehr dankbar bin, Haldir", endete Aragorn und an den Elbenherrscher gerichtet, sagte er: „Und auch Euch gilt mein Dank. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass Ihr mir Eure Hilfe zukommen lasst" Der edle Elb nickte abwesend, schien er in Gedanken seit seiner Ankunft nicht mehr so recht bei der Sache zu sein. Für den größten Teil ihres Gespräches hatte der Elbenkönig Haldir sprechen lassen. Aragorn entging natürlich die Unachtsamkeit Thranduils nicht, doch empfand er es als unhöflich und unpassend, ihn darauf hinzuweisen, zumal Aragorn sich die Ursache dieses Verhaltens gut selbst erschließen konnte. Er selbst war enttäuscht von Legolas' Zurückhaltung. Zwar wusste der König nicht, weswegen es exakt Auseinandersetzungen zwischen Vater und Sohn gegeben hatte, dennoch sollte primär Filegons Wohl für Legolas zählen und nicht der eigene Stolz, der durch die Anwesenheit des Vaters untergraben wurde.
Selbst Lalaithwen hatte dies eingesehen und einen Schlichtungsversuch herbeiführen wollen, wenngleich dazu nur Legolas und Thranduil selbst in der Lage waren.
„Also sei es beschlossene Sache, morgen brechen wir in aller Frühe auf. Daelior, unser Fährtenleser und Führer, verwies uns kürzlich erst auf einen Pfad, der für schlecht ausgerüstete Truppen schier unbegehbar wäre...aber dank Eurer militärischen Unterstützung könnten wir es wagen, auf diesem Wege in den inneren Ring des Gebirges vorzustoßen... . Wenn wir wahrhaft auf Abwehr von Truppen der Ostlinge stoßen sollten, wird unser eigentliches Ziel, also das Auffinden der Kinder, leider in den Hintergrund treten müssen. Hoffen wir, dass dies nicht der Fall ist, denn mit jeder verlorenen Sekunde gewinnen die Kinder an Vorsprung..."
Thranduils Mimik änderte sich nicht, was Aragorn, hätte er das Wesen der Elben nicht seit seiner Kindheit her gekannt, beinahe glauben ließ, er hätte ihm überhaupt nicht zugehört. „Im Morgengrauen brechen wir auf, die Kinder bringt ein Teil Eurer Männer sicher nach Imladris zu meiner Gemahlin...", fasste Aragorn zusammen, den Becher mit Wasser auf einen kleinen Tisch abstellend. „Euer Majestät", wurde Aragorn unerwartet von einem der Tawarwaith unterbrochen, der vor dem Zelt Wache hielt. „Sprich", sagte Thranduil tonlos, die sitzende Position beibehaltend und keinerlei Gemütsregung verzeichnend.
„Prinz Legolas erwünscht, mit Euch zu sprechen", berichtete der Elb und Aragorn glaubte, die Andeutungen eines Lächelns auf den Zügen des Wächters zu erkennen. Wie sehr musste sich Thranduils Volk nach einer Aussöhnung von Vater und Sohn sehnen! Thranduils anmutiges Gesicht verlor endlich an Ignoranz und arroganter Desinteresse. Allein seine Augen trugen einen bewegenden Schimmer, der einer verbale Antwort nicht mehr bedurfte, um seine Freude über die plötzliche Bereitschaft Legolas' mit ihm zu sprechen auszudrücken. Aragorn lächelte, deutete Haldir, dass es wohl besser wäre, den König allein mit seinem Sohn zu lassen. „Ich muss meinen Sohn noch darüber informieren, wie die nächsten Tage für ihn ablaufen werden", entschuldigte sich Aragorn, Thranduil zunickend und gemeinsam mit dem wortkarg gewordenen Haldir aus dem Zelt tretend, wo Legolas mit angespannter Miene auf eine Erlaubnis, eintreten zu dürfen, wartete.
„Mein Prinz", sprach der Wächter gutmütig lächelnd und schlug den dichten Stoff des geräumigen Zeltes zurück, damit Legolas eintreten konnte. Legolas nickte knapp, trat dann ein und sah seinen Vater, der mittlerweile aufgestanden war, an der anderen Seite stehen. Er hatte das Gesicht von ihm abgewandt, hielt die Hände auf dem Rücken verschränkt.
Und Legolas wusste, dass jene Worte, die er nun mit Thranduil wechseln würde, entscheidend sein würden für den weiteren Lauf ihrer beider Leben.
Strumpfhase: Hey, Erste :) =Lorbeerkranz aufsetz= Och, ich mache dich depressiv, obwohl ein leckerer Eisbecher vor dir steht? Ich hoffe, den hast du gleich darauf verspult, damit du wieder fröhlich bist ;) In diesem Kapitel erfährst du ja nun, ob ich wirklich so gemein bin oder doch ein Herz für Filegons habe :) Danke nochmals, dass du dir die Mühe gemacht hast und die Umfrage auf mallaldeon gestopft hast! =umknutsch= HDL!
HexenLady: Ich hoffe, 10 Tage Abstand sind dir schnell genug, denn schneller kann ich nicht schreiben ;) Boah, zu faul, eine Review dazulassen? Wäre ich zu faul zum Schreiben wäre ich schon reif für den Stoffpferdeschlachter =lol= Aber das mit dem „Keine Zeit" kenne ich nur zu gut...komme kaum noch dazu, meine Lieblings-FFs zu lesen, auch wenn ich jetzt mehr Zeit hab als zuvor. =seufz= Hab mich sehr über deinen Kommentar gefreut!
Jathy: Wow, vielen lieben Dank für diese Hammer-Review =freu= Leider warst du nicht die Erste, aber aufs Treppchen hast du's noch geschafft =lach= Freut mich, dass mein Schreibstil nicht von heute auf morgen nachlässt :) Ja, mit Jolly und Co lass ich euch gern noch etwas zappeln. Ich weiß auch nicht, woher der plötzliche Cliffhangerandrang kommt, aber immer wieder ende ich damit...tut mir leid :) Aber das wird das Ende vielleicht versüßen. Du hast die Geschichte ein zweites Mal gelesen? O.o Wow! Hihi, mit dem FF-Lesen ist es meist so, wie mit dem Filme-Ansehen: beim zweiten Mal fallen einem Kleinigkeiten auf :) Es ehrt mich sehr, dass du dir das Ganze noch ein zweites Mal zu Gemüte geführt hast :) Hihi, einen Hund wollte ich früher auch immer haben, aber wir wohnen in einer zu kleinen Wohnung, sodass ein putziger Hamster genügen muss :P Aber glaub mir, das tut er! Danke für die Review =knuff=
Donsiwe: Hihi, ich werde es dokumentarisch festhalten, bei welchem Update du wie schnell reviewt hast :) Aber es kommt nicht auf die Schnelligkeit, sondern auf die Qualität der Kommentare an ;) Aber du, mein Groupielein, bist was ganz Besonderes, weil – einziges Groupielein und daher immer in Ehren gehalten :) Danke für die Review =knuff=
Goldmond: Du hast es schon wieder getan! Und dabei sage ich mir immer wieder „Gewöhn dich besser nicht dran" =lach= Aber gut, auch wenn du wegen Daelior nörgelst, soll es mir recht sein ;) In einen Drachen verwandeln? Hm...kann sein...oder auch nicht :) Glaub mir, du wirst es früh oder besser „spät" genug erfahren! =lol= ein bisschen mehr Taktgefühl, was Filegon angeht, ja? Darüber zu spekulieren, wie zermatscht er aussehen müsste, ist nicht sehr nett =lach=...aber vielleicht ist er ja gar nicht tot?! Oh ja, wir nähern uns einem Showdown =zitter= und was nachher? =besorgt dreinschau= Freue mich jedenfalls immer über dein Feedback =umärmel=
Soraya: Teeren? Federn? Schütteln? Dann lieber hassen =lach= Nein, du musst mich nicht siezen, nur das Alter macht nicht den Status des Erwachsenseins aus =lol= (das kann bei mir noch etwas länger dauern) Ui, du hast dir ein Matchbox 20 Album gekauft? Cool :) (ist stolz auf ihren Nebenjob als Schleichwerbungstante) Empfehlenswert sind auch die früheren Exemplare „Yourself or someone like you" und „Mad Season" =breitgrins= Hihi, das find ich ja cool, dass meine Musiktipps ab und an fruchten :P Dein Geburtstag ist registriert und wird demnächst angemerkt =g= Hab mich sehr über deine Review gefreut =knuff=
Serena: Aaawww, vielen lieben Dank für die nachträglichen Glückwünsche! Ich hoffe doch sehr auf meine Muse :) Ich frage mich immer wieder, ob denn meine Leser spätere Geschichten verfolgen werden, auch wenn sie vielleicht einem anderen Themenbereich angehören =sinnier= Ja, ich habe dir doch versprochen, dass Legolas zu sich findet. Tari hat ihm aber auch nen ordentlichen Anstoß dafür gegeben ;) Tja...Filegon tot oder nicht? In diesem Kapitel steht's geschrieben :) 10 lange Tage? Für mich sind die immer viel zu schnell rum =lach=...aber es ist gut, sich einen kleinen Updaterhythmus angelegt zu haben, weil man dann gar nicht erst in Versuchung gerät, über andere Geschichten nachzudenken :) Danke für dein Feedback, freue mich immer „diebisch" (hihi, was für ein Wortspiel) darüber!
BlackPearl: Unsinn, ich hasse dich doch nicht O.o Eva, komm bloß nie auf solche Gedanken! Ich hoffe, das Kapitel hat dir halbwegs zugesagt? :/ Und, den ganzen Abitrubel gut überstanden? Beim letzten Schultag unser Abiturienten haben die so richtig die Sau rausgelassen (wie es an unserer Schule Tradition ist) und mir ist im Publikum erst mal klar geworden, dass ich dort im nächsten Jahr herumspringen werde und um meine Abiergebnisse bange =zitter= Danke nochmals für dein schönes Geschenk, ich schaue es mir immer und immer wieder an :) =umärmel=
Lalaithwen: Den Namen kannst du ruhig verwenden :) Was dagegen hätte ich nur dann, wenn ihn Charaktere in deiner FF tragen würden. Cool, wenn ich Zeit hab, schau ich da mal vorbei :) Ich hoffe, du konntest trotz der Ereignisse um Filegon gut schlafen? In diesem Kapitel findest du endlich Gewissheit :) Ja, Selina ist wirklich arm dran! Muss sich ganz allein durch ihr so fremdes Terrain kämpfen. Ich bin wirklich gemein zu meinen Helden =feststell= Wie auch immer, vielen lieben Dank für deine Review :) =knuffel=
Cula: =lol= wow, was für eine Drohung! Was, wenn Filegon nun doch tot ist? Was würdest du dann mit mir tun? Ich hätte ja dann niemals mehr eine Chance, mein Vergehen wieder gut zu machen. Freut mich, dass dir das Kapitel trotzdem gefallen hat :) Ich sehe, du hast dich nun auf ff.net angemeldet! Darf man nun auf schriftstellerische Ergüsse deinerseits hoffen oder hast du dich nur angemeldet, weil manche Autoren keine anonymen Reviews akzeptieren? =neugierig sei= Wie geht's eigentlich deinem Fuß? Hab mich jedenfalls sehr über deine Review gefreut! =knuff=
Kat: =tadelnd mit dem Huf schwenk= nanana, man wird doch nicht im Unterricht Fanfictions lesen? =lach= Ok, ich nehme mir auch immer anderweitige Lektüre mit, aber hab ja bald Ferien! Wow, du und deine Freundin habt ja richtige viel von mir gelesen =freu= Finde ich klasse, dass ihr euch / bzw. du dich hier äußert/äußerst. Zumindest die Frage um Laiths Eltern könnte ich dir andeutungsweise verraten ;) Als Daelior die kleine Laith fand, war die Elbensiedlung niedergebrannt, d.h. niemand anderes überlebte...woher sollte Daelior also ihre Eltern kennen? Ich hoffe, das genügt dir als Antwort :) Hihi, ich hoffe, du bleibst auch in den Ferien dran =lach= Vielen lieben Dank für die Review und Grüße an deine Freundin und Mitleserin ;)
Sina: Ja, ich weiß, ich scheine mich auf den Namen „Filegon" eingeschossen zu haben :P Und Legolas hat nun um seinen Jungen zu bangen. Tja, ich bin böse und gemein und fies und all das, was ich mir in diesen 10 Tagen anhören durfte =lach=...aber nichts ist unmöglich, so viel sei gesagt :) Danke auch für deine nachträglichen Glückwünsche, mit 18 sieht die Welt nicht sonderlich anders aus, außer, dass man fies zu kleinen Kindern hinabgrinsen kann, wenn es ums Alkoholkaufen oder Kinobesuche geht :) Hach...herrlich :P Hab mich sehr über deine Review gefreut!
Pony: =lol= Du kannst dich echt mit Goldmond zusammentun! Ihr mit euren sadistischen Vorstellungen...Filegons zermatschter Leichnam...tz =grins= Nein, den „Wixxer" hab ich nicht gesehen, war aber heute in „Shrek 2" und hab Tränen gelacht! Sehr, sehr cooler Film! Jaja, du mit deiner Pejou-Vorliebe :) Dafür gibt's nun nen Extraabschnitt mit Pejou für dich :) Hoffe, du bist zufrieden. Danke für deine Review :) =knuff=
Mystica89: =lol= Das wird immer genialer, diese „Sidestory" in der Review :) O weh, jetzt baust du mich auch noch ein =lach=...übrigens sehr getroffen dargestellt, ich watschel tatsächlich immer in Dinotretern auf und ab, wenn ich über neuen Ideen brüte :) Aber hey, wer hat mich denn da hineingeschubst? =empörtsei= Ich seh schon, meine Charaktere dürsten nach Rache! Ja, der absolute Showdown steht noch bevor, in dem sich so einiges entscheiden wird =seufz=...nicht vergessen, wir nähern uns dem Ende. Noch 7 Kapitel warten darauf, geschrieben und gelesen zu werden :) Danke für deine superlustige und äußerst kreative Review, über die ich mich immer wieder zerkringele vor Lachen =umärmel= HDL
Dana: Ja, ff.net hatte in letzter Zeit mit ganz schön viel Traffic zu tun, daher lud es mal diese, mal jene Seite nicht hoch =seufz= hihi, ich wusste, dass ich für diesen Cliffhanger gehasst werden würde. Filegon und Selina waren zuvor in einer Höhle, das ist richtig, dann jedoch hat sie ihr Weg nach draußen geführt und eine Steilwand hinauf...den Rest muss ich nicht noch mal erzählen, oder? :) Tjaaa...wer ist der Spitzel =geheimnisvoll tu= Lass dich überraschen! Ich hab nur noch die Zeugnisausgabe zu überstehen, dann ist auch für mich Feierabend =yayness= Hab mich mal wieder sehr über deine Review gefreut =knutsch=
Helene: =lach= Was stellt ihr eigentlich alle mit mir an? Ihr teert mich, ihr federt mich, setzt mich meinen wütenden/neugierigen Charakteren hilflos aus, bewerft mich mit Nahrungsmitteln und lasst mir sogar Morddrohungen zukommen! Wahnsinn! Was für eine Resonanz auf den Cliffhanger! Im heutigen Kapitel stellt sich heraus, ob ihr euch alle bei mir entschuldigen müsst oder ob ihr noch mehr auf mich werfen solltet :P Hey, aber mit Nahrungsmitteln spielt man nicht =g= Freue mich sehr, dich schon ein zweites Mal unter den Reviewern begrüßen zu dürfen :)
