A/N: Ich muss sagen, dass ich völlig geplättet bin von euren lieben Reviews! Vielen Dank, ich freue mich immer wie bescheuert darüber! Nach diesem folgen nur noch 2 Kapitel und ein Epilog, wir nähern uns also dem großen Finale :) Beim nächsten Update werde ich übrigens wieder die Schulbank drücken...wäh...letztes Jahr...aber ich werde ich trotzdem fleißig mit Kapiteln beliefern, versprochen! So...es könnte sein, dass die Review – Funktion außer Kraft setzt, weil die n Upgrade vornehmen...wäre euch sehr verbunden, wenn ihr mir (falls der Fall eintreten sollte) trotzdem später was da ließet! Danke :)

Disclaimer: Tolkien ist das Genie, ich leihe mir nur ein paar seiner Charaktere aus.

Achtung: Fasten your seatbelts, ladiesder Showdown ist gekommen. =verteilt Popcorn, Softdrinks und 3D-Brillen unter den Lesern= Ich hoffe, das Warten hat sich für euch gelohnt.

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Kapitel 35: Drachenfeuer

Dôl Gobel wurde in dieser Nacht auch von einem gewaltigen Sturm heimgesucht, der die hölzernen Außenfassaden der Häuser bedrohlich knarren und knirschen ließ, als risse er sie in jedem Moment mit sich und zerfetze sie an den nackten Kämmen des Weißen Gebirges. Drúsella saß wie sooft in ihrem alten Sessel, in ein zerlumptes Mäntelchen gehüllt, das ihre alten, frierenden Knochen vor dem zugigen Wind bewahren sollte, der durch einige Risse in der dichten, schweren Holztür in ihr Kämmerchen eindrang. Ein kleines Feuer flackerte in dem Kamin, der in den Frühjahres- und Sommermonaten immer seltener in Gebrauch genommen worden war. Nun erfreute er sich des bevorstehenden Wechsels der Jahreszeiten, der seinem müden, aschigen Geist neues Leben einhauchen würden, wenn erst einmal junges Feuer in ihm aufloderte. Stumm und reglos, als seien sie nur ausgestopfte Zierde, saßen ihre Krähen auf beiden Lehnen des Sessels, traten mit den breiten Zehen auf und ab, als wollten sie ein kleines Nest ins wollene Futter treten.

Drúsellas krumme, arthritische Finger ruhten in ihrem Schoß, ihr Kopf, der vom schlohweißen Haar bedeckt war, ruhte auf der Brust. Sie schlief nicht, obwohl man dies von ihrer Körperhaltung her hätte erahnen können. Aber so oft wurde das Auge durch Äußerlichkeiten getrogen, war sie schließlich nicht nur ein greises Mütterchen, sondern der Voraussicht fähig. Es lag lange Zeit zurück, seit sie Daelior zum letzten Mal gesehen hatte. Widerwillig und, dessen war sie sich sicher, nur um ihrem Wunsch nachzugehen, war er mit den Fremden gegangen. Wohin mochte ihn sein Weg nun geführt haben? Natürlich gen Rhûn.

Drúsella fragte sich, ob Daelior schon dahinter gekommen war, dass die Elbenfrau jenes Kind gewesen war, das er einst an Loriens Grenzen abgelegt hatte. Nie hatte er ihr davon erzählt, aber sie vermochte es von seinen Gedanken abzulesen. Und obwohl sie fast völlig erblindet war, hatte sie ab und zu, wenn der Elb in ihrer kleinen Stube saß und nachdenklich ins Leere blickte, einen verträumten Schimmer in seinen grünen Augen gesehen. Es brach ihr das Herz, den Elben so einsam und vergrämt zu sehen, denn obgleich er kaltherzig und egoistisch erscheinen mochte, war er gleichsam so edel und großmütig. Daelior, der Drache naht...du musst ihn nur noch rufen", sagte sie laut und die Vögel flatterten aufgeregt mit den Flügeln, weil sie beim krächzenden Klang der Stimme der Alten erschraken. Sie schlug die faltigen Lider zurück und starrte mit milchig-trübem Blick in das prasselnde Kaminfeuer. Regen peitschte nun gegen die Tür und wenn man ganz still saß, konnte man fühlen, wie sich der Nachtwind drängend um den Giebel des Daches schmiegte.

Du musst ihn rufen", murmelte die Greisin, Wie das Mädchen die Krähen rief, musst du nun den Drachen rufen", wiederholte sie wieder und wieder und in immer unverständlicheren Silben. Bevor alles zu spät ist", flüsterte sie, bevor ein wüstes Grollen die Höhenzüge erschütterte und der Sturm seinem Höhepunkt entgegenstrebte. Drúsella spürte, dass Daelior und die, die er begleitete, in großer Gefahr schwebten im Tal der Ostlinge. Und nur das Drachenfeuer würde in der Lage sein, sie alle zu retten.

Verzweifelt versuchte Drúsella, ihren Schützling zu erreichen, doch mit dem wolkenverhangenen Himmel schien auch eine Barriere in ihren Gedanken aufgekommen zu sein. Lange, bis spät in die Nacht, saß sie da und versuchte, mit Daelior in Kontakt zu treten, bis ihr ausgemergelter Leib seiner Schwäche erlag und im traumlosen Schlaf Trost suchte.

Trost für das, was kommen und geschehen mochte, wenn Daelior sie nicht erhörte.

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Angst begleitete sie auf jeden Meter, den sie sich vorwärts kämpften durch den hinderlichen Schlamm und Dreck, der ihnen den Weg blockieren wollte, als warnte er sie vor dem, was in den Tiefen der Schlucht auf sie wartete. Ein jeder hatte mit der Gefahr einer Belagerung durch Ostlinge gerechnet, dennoch hatte der plötzliche Angriff die Elben ein wenig aus der Fassung gebracht und die Hobbits gleichsam der Pferde äußerst nervös gemacht. Der vor ihnen liegende Pfad schien sich zu verflüssigen, was zuvor noch fester, harter Boden gewesen war, wich einer reißenden Lawine aus Matsch und Regenwasser. Nur beschwerlich und langsam kamen sie zu Pferde voran. In den weisen Augen des Elbenkönigs wohnte Unruhe und Grimm gegen die Ostlinge, hatten jene es schließlich vermocht, sein Elbenheer einem solchen Debakel entgegenzustellen. Zwar hatten die Soldaten unter dem Befehl Thranduils erbittert gekämpft und die Feinde zurückdrängen können – aber wer wusste mit Sicherheit, ob sich die Ostlinge nicht geflissentlich in ihre Reihen zurückgezogen hatten, nur damit sich die Elben in tückischer Sicherheit wiegten?

Daelior, der fast völlig in seinen nachtdunklen Mantel vermummt war, ritt langsam zurück, vorbei an den Reitern, die hintereinander den Pfad bestritten, als wären sie Perlen, die auf eine Kette aufgefädelt werden würden. Legolas hatte sich ebenfalls an seines Vaters Seite gesellt und obwohl dieser ihm strafende Blicke zuteil werden ließ, weil er sich gegen seine Befehle erhoben hatte, äußerte Thranduil keine Worte der Enttäuschung.

Der Regen strömte noch immer auf sie herab, Aragorns Mantel war so durchnässt, dass man ihn hätte auswringen und einen halben Eimer mit der herausgepressten Flüssigkeit hätte füllen können. Der Menschenkönig beobachtete mit wachsendem Unmut die Einengung der Schlucht, die es kaum erlaubte, dass sich zwei Reiter gleichzeitig den Weg teilten. Schweigen hieß das Gift, dass die Gefährten durchdringend lähmte und ausgerechnet der zurückhaltende Daelior war es, der das Gegenmittel hierzu war. Wir müssen die Kämme absichern. Sie könnten immer wieder von dort angreifen und uns in die Knie zwingen!", rief er aus, ein Blitz glitt wie ein Peitschenschlag über das schwarze Firmament, hellte das Gesicht des Elben geisterhaft auf, stellte seine markanten Narben bloß. Lagor schüttelte unruhig die Mähne, rollte die Augen in den Höhlen, als erkannte er einen unsichtbaren Angreifer, der sich aus dem unheilsumwitterten Dunkel heranschlich. Die Nüstern blähten sich wieder und wieder ungestüm auf und ein widerwilliges Schnauben vollendete dieses Bild eines verängstigten Hengstes. Stürme wie dieser eigneten sich nicht für Pferde – und noch weniger verdienten es diese braven Tiere, dem kriegerischen Treiben der Menschen zu unterliegen.

Er hat Recht, Adar", pflichtete Legolas rasch bei und überraschte nicht nur den Drachensohn selbst mit dieser Aussage, sondern auch Gimli und Thíluil, die schon am eben Gehörten zu zweifeln wagten. Wer ist das überhaupt, mein Sohn?", verlangte Thranduil zu wissen, mit misstrauischen Blicken den Fremden musternd. Wie der Vater, so der Sohn. Dieser Ausspruch schien sich immer wieder zu bewahrheiten. Sein Name ist Daelior, Vater. Er führte uns nach Rhûn und hat stets ein gutes Gespür für...Gefahren...bewiesen", nicht ohne Grund betonte Lalaithwens Verlobter dieses Wort und schaute dabei Daelior starr in die Augen, Schicke einige Männer unter meinem Befehl über den linken Flügel der Schlucht, solange es uns noch möglich ist, die Hänge zu besteigen. Lass Ifideès Bogenschützen den rechten im Auge behalten", schlug Legolas vor.

Der Plan könnte aufgehen. Wir brauchen Rückendeckung von den Höhenzügen, ganz gleich, aus welcher Richtung die Ostlinge angreifen, wir wären allemal gut abgesichert", versuchte nun auch Aragorn den unschlüssigen Elbenkrieger zu überzeugen, dessen Rüstung ihre metallenen Fangzähne bleckte, als ein weiterer Blitzschlag jeglichen Schatten für den Bruchteil einer Sekunde zunichte machte. Wagen wir es", stimmte der König des Nördlichen Waldlandreiches nach kurzem Überlegen zu und betrachtete seinen ältesten Sohn eindringlich. Da man dich sowieso nie von dem abhalten kann, was du zu tun gedenkst, um deinen Willen durchzusetzen, sollst du den linken Flügel anführen. Aber Legolas...", rief der König aus, als Legolas schon mit Thíluil und Daelior im Schlepptau davon stieben wollte, sich dann aber durch den Ausruf des Vaters noch einmal umdrehte, ...sei vorsichtig"

Simple Worte, die so bedeutungsschwer ausgesprochen wurden, dass Legolas einen Moment lang vor Rührung innehielt. Erst jetzt, im Regen und im Angesicht des Feindes, wurde ihm die innige Liebe seines Vaters wirklich bewusst.

Legolas nickte jedoch nur, warf dann Daelior einen fragenden Blick zu, doch dieser scherte sich nicht darum, ob der Elbenprinz mit ihm über den Kamm ritt, in seinem Sinne stand es nur, die Vielzahl an Elben, und vor allen Dingen Lalaithwen, vor einer Katastrophe zu bewahren. Legolas rief eine etwa zwanzig Mann starke Truppe, darunter Haldir und sein treuer Bote und Freund Ferrél, zusammen und ritt anschließend ein Stück weit den anderen entgegen, bis zu jenem Steilhang, an dem sie zuvor schon den Kamm erklommen hatten. Lalaithwen drängte sich an den Dutzenden Elben vorbei, um zu Legolas zu gelangen. Wohin wollte er? Welchen tollkühnen Plan hatte er sich nur jetzt schon wieder einfallen lassen? Sie konnte die ständige Sorge um ihn nicht länger ertragen, trieb sie allein schon die Sorge um Filegon beinahe in den Wahnsinn. Und warum unternahm Thranduil nichts gegen die Kampfeslust seines Sohnes? War er nicht derjenige gewesen, der ihn zuvor noch an seine Verantwortung als Familienvater erinnert hatte? Jetzt schien er in einem plötzlichen Sinneswandel Legolas forsches Handeln zu dulden.

Legolas!", rief sie mehrmals und fühlte schon bald, dass ihre Stimme heiser war und vom prasselnden Regen übertönt wurde. Er schien sie nicht zu hören oder wenn er es tat, beachtete er sie nicht. Verletzt und machtlos saß die Elbe auf ihrem Pferd, unlängst hatte der Niederschlag den seidenen Stoff ihrer Kapuze durchdrungen. Ungehindert fiel er in Sturzbächen aus einem Meer von Wolken, die nur widerwillig den trübseligen Mond freigaben, wenn der Wind sie in seinem immerfortwährenden Appell vorantrieb. Einer Mitternachtssonne gleich warf der Mond immer dann sein kühles Licht auf die schlafende Silhouette der Steine, als leuchtete er einem Wanderer den Weg durch dieses Labyrinth aus Fels. Lalaithwen kam sich jämmerlich vor in ihrer Hilflosigkeit. Einzig Daelior war es, der ihr einen verstohlenen Blick zuwarf und es war Lalaithwen, als schimmerte das Smaragdgrün seiner Augen in der Finsternis mystisch auf. Sie konnte in ihnen nicht lesen, wie ein versiegeltes Buch präsentierten sie sich ihr, tief und geheimnisvoll glimmend wie Irrlichter in einem nachtdunklen Moor.

Und während er sie so kurz, durch gleichzeitig intensiv anblickte, fröstelte es ihr, ein Schauer schlich sich an ihrer Wirbelsäule hinab. Plötzlich hatte sie eine zwingende, atemraubende, ja fast panische Angst. Angst um Legolas.

Abermals rief sie nach ihm, nachdem sich Daelior als letzter der Gruppe angeschlossen hatte und Lagor schon angestrengt schnaufend den steilen Pfad erklomm, doch erreichte ihr Wehklagen seine feinen Ohren nicht. Lalaithwen wurde das immense Gefühl der Furcht nicht los, das sie ergriffen hatte, als Daeliors kalte Augen im Mondlicht aufgeblitzt hatten. Nur keine Sorge, Herrin", sprach Ifideè sie plötzlich an und sie nahm erst gar nicht recht wahr, dass sie mit dieser noblen Anrede gemeint war, Prinz Legolas ist ein erfahrener Krieger. Ihm wird nichts zustoßen" Der Tawarwaith ritt unmittelbar neben ihr. Auch er hatte die ihm untergebenen Streitkräfte mit sich in die Nachhut gezogen, um den rechten Flügel zu überwachen. Lalaithwens Blick schweifte über die Unmenge von Elben, die sie umgaben und ihr Wohl sicherten. Sie, eine Elbe, die sie nicht einmal kannten, die den Ruf trug, den ehemaligen Keil zwischen Vater und Sohn getrieben zu haben, beschützten sie mit ihrem eigenen Leben? Ich weiß, dass er schon reichlich Kriegserfahrung hat...aber...ach, ich wünschte, das alles wäre nie so weit gekommen" Ifideè sah sie lange von der Seite an und lächelte dann: Wisst Ihr, was man sagte, als der Prinz die Vermählung mit Frau Celendra abschlug?" Lalaithwen schaute zu ihm auf und war überrascht, ihn sanft lächeln zu sehen, Alle waren traurig und auch verärgert darüber, dass der Prinz so willkürlich entschieden hatte. Aber niemand hegte einen Vorwurf gegen Euch. Man sagte, dass Legolas Gründe gehabt haben musste, um die Hochzeit abzusagen, triftige Gründe. Und Ihr seid dieser triftige Grund, wenn ich mir das zu sagen erlauben darf, Herrin. Er liebt Euch und vertraut Euch. Und Ihr solltet Euch nicht davor fürchten, ihm zu vertrauen"

Lalaithwen fühlte, wie das Blut in ihre Wangen schoss, als Ifideè diese Worte sprach. Ihr habt Recht, Ifideè...ich...ich bitte Euch dennoch, mich nicht Herrin zu nennen...ich bin keinesfalls so edel, wie Ihr es vermuten mögt"

Nichts für ungut, Herrin", zwinkerte der Hauptmann schelmisch, aber das seid Ihr sehr wohl", und machte sich daran, seine Truppen auf den Kamm zu dirigieren. Ich danke Euch", sagte Lalaithwen, der die Trostworte zumindest ein wenig Mut zusprechen konnten. Man gab ihr das Gefühl, willkommen zu sein, ganz unabhängig von ihrer Vergangenheit. Und Lalaithwen erkannte darin, dass es vielleicht auch an ihr war, sich von der schmerzhaften Vergangenheit abzunabeln, ihre Furcht zurückzustecken und an das Gute zu glauben, an Legolas zu glauben. Hoffnungsvoll sah sie auf zu dem Kamm, den ihr Verlobter mit seinen Gefährten bestiegen hatte und von wo er weit über das Heer seines Vaters blicken konnte. Es war zweifellos ein dunkler Tag in der Geschichte, doch lernte Lalaithwen endlich zu vertrauen. Dies mochte nichts an ihrer Hilflosigkeit ändern, aber half es ihr, diese schweren Stunden zu überstehen.

Die elbischen Soldaten und wenigen Menschen ritten immer tiefer in das Herz der Schlucht, während der Regen etwas abschwächte. Wenn der Wind für Sekunden sein jaulendes Wehen unterbrach, konnte man bereits die schweren stapfenden Schritte der Ostlinge hören, die, in metallene Rüstungen gekleidet, sich auf sie zu bewegten und die Erde dröhnen und erzittern ließen. König Thranduil und König Elessar ritten Seite an Seite der Schlacht entgegen, Anspannung verrieten ihre beiden Augen. Obschon sie beide tapfere Krieger waren und so manche Schlacht geschlagen hatten, entfachte die Nervosität immer wieder ein brennendes Feuer der Furcht in ihren Herzen. Möge es das letzte Mal sein, dass wir die Schwerter für den Frieden ziehen müssen", sagte Aragorn und eine abrupte Windböe strich über sein allmählich ergrauendes Haar.

Möge es das letzte Mal sein, dass überhaupt Schwerter gezogen werden müssen. Seit Arda existiert, wurde diese Welt von Kriegen erschüttert und nicht nur die Elben sind der ewigwährenden Schlachten müde. Unsere Kinder sowie die nachfolgenden Generationen sollten nicht in einer solchen Welt leben, in der Macht und Tyrannei die Oberhand über Nachsicht und Frieden gewinnen", antwortete Thranduil und Aragorn nickte ernst. Es ging keinesfalls nur um seine Position als König von Gondor, sondern um die der unschuldigen Bevölkerung, die nun einer neuen Gefahr ausgesetzt zu werden drohte. Ein Regime der Ostlinge würde von Unterdrückung und Angst geprägt sein. Warum hatte Aragorn nur nicht schon während der Friedensverhandlungen die aufrührerischen Gedanken der Ostlinge bemerkt? Weil auch er kein Übermensch war, sondern sterblichen Geblüts. Demnach irrte er wie ein jeder Mensch, glaubte vielleicht auch ein wenig zu sehr an das Gute in jedem Lebewesen.

Aragorn wurde in jenem Augenblick schroff aus seinen Gedanken gerissen, als ein riesiger Feuerball wie aus dem Nichts aus unbekannten Höhen auf Thranduils Heer hinabsauste und seine tödliche Glut in seinem Sturzflut wie eine brennende Saat verstreute. Die Stunde war endlich angebrochen, in der die letzte Entscheidung um die Führung Gondors gefällt werden sollte. Den Feuern und Aschen aus jenem Kampfe sollte der rechtmäßige König Gondors entsteigen wie der sagenumwobene Feuervogel Phoenix. Der schwarze, regendurchtränkte Himmel stand in Flammen und keine Wasser Ardas vermochten diese zu löschen, selbst der unnachgiebige Niederschlag nicht, der in jener Nacht fiel und fiel und doch niemals die Pfade der Cúron Thanc in einen reißenden Fluss hätte verwandeln können.

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Der eingepferchte Vogel weiß kein Lied über die Freiheit zu singen. Und umso bedrängender und spottender erschallt der fröhliche Gesang der freien, unbändigen Amsel, der durch die schmalen Gitterstäbe zu ihm herübertönt.

Jolly und seine Gefährten schienen weder der eingesperrte Vogel noch die lebensfrohe Amsel zu sein, denn hungrig und halb totgeprügelt schleppten sie sich müde in dem Fluchtschacht voran, darauf hoffend, bald dem hellen Schein des Tageslichts entgegenblinzeln zu können. Ophédor erging es immer schlechter. Zwar behauptete er immer wieder, dass es ihm gut ginge, doch Kean, Jolly, Hawarh und Hyon bemerkten, wie sehr sich ihr Anführer quälte. Wie weit sie schon gekommen waren, konnten sie schlecht einschätzen, da das mühsame Vorankriechen beschwerlich war und Zeit somit ein wandelbarer Faktor geworden war, den man unmöglich hätte länger kalkulieren können. Gut möglich, dass sie bereits Tage unterwegs waren, vielleicht waren es aber auch nur Stunden, die sich zäh dahinzogen, als wären sie in eine neue, größere Einheit zusammengefasst worden als in Minuten.

Was, wenn wir im Kreis laufen? Wenn wir irgendwann wieder in unserem Kessel landen?", fragte Hyon müde. Die Wasserration war knapp, würde nicht mehr ausreichen, um den brennenden Durst der Jungen zu stillen. Von Hunger wollten sie gar nicht erst sprechen. Spart eure Kräfte lieber für das Weitergehen, anstatt euch in wilden Spekulationen zu verlieren. Wenn wir über alles nachdenken würden, das schief gehen könnte, würden wir vor Verbitterung irgendwann den Mut verlieren, weiter zu ziehen", sprach Jolly, der immer öfter Ophédor stützen musste, wenn die Höhlendecken hoch genug waren, dass sie aufrecht gehen konnten. Was glaubt ihr, ist aus Pejou geworden?", fragte Kean plötzlich, der sich in den vergangenen Stunden sehr zurückgehalten hatte, wenn die Jungen ein Gespräch führten. Er mochte mit ihnen auf der Flucht sein, das hieß jedoch noch lange nicht, dass sie ihm seinen Betrug verziehen. Ich weiß es nicht. Ich glaube aber kaum, dass er es vertuschen konnte, dass er uns zur Flucht verholfen hatte, Kriegspläne der Ostlinge hin oder her...", mutmaßte Jolly mit gedämpfter Stimme, als fürchtete er, dass böswillige Ohren seinen Worten lauschen könnten. Aber ich hoffe...es geht ihm gut" Die anderen nickten zustimmend, setzten sich nach und nach wieder in Bewegung. Sie gönnten sich selten eine Pause, doch schienen ihre Entbehrungen beinahe vergeblich. Unendlich schien sich das Geflecht aus düsteren Gängen und Schächten fortzusetzen, gleich einem Spinnennetz, auf dessen Bahnen man orientierungslos umherirrte, gerieten sie von einer Höhle in die nächste, stets dem leichten Luftzug folgend, der sie dem Ausgang entgegenlockte.

Jolly hoffte, dass Ophédor durchhalten würde. Sie waren alle geschwächt und verletzt und es war nur eine Frage der Zeit, wann sie letztlich zusammenbrechen würden. Mit dem blonden Jungen hatte es angefangen. Wer von ihnen würde der nächste sein, der nur noch kriechend und keuchend vorankommen könnte?

Jolly, der ihnen allen vorauskletterte, machte an einer Steigung des Geländes Halt. Der Schacht schien immer enger zu werden und in einem Loch zu münden, das gerade mal groß genug war, dass sich die Knaben hindurchzwängen konnten. Aber etwas war merkwürdig. Der Luftzug war hier nicht mehr nur ein schwindender Hauch, eine Illusion von einer tatsächlichen Regung des Windes, nein, hier strömte so viel Luft hindurch, dass man glauben konnte, schon längst an der Oberfläche zu wandeln und es nur noch nicht realisiert zu haben. Jolly, ist alles in Ordnung?", fragte Hawarh besorgt nach, der als Erster zu Jolly gestoßen war. Hörst du das?", fragte Jolly und deutete mit zittriger Hand auf die vor ihnen liegende Dunkelheit, Aus dieser Richtung?" Hawarh kniff die Augen zusammen, versuchte verzweifelt etwas zu erkennen, sich zu konzentrieren und angespannt zu lauschen, schüttelte letztlich jedoch den Kopf. Was soll ich hören?"

Das Rauschen der See", kam Ophédors müdes Flüstern, Wir müssen dem Meer ganz nahe sein!"

Ja!", stieß Jolly aus, der sich so beschwingt von der ihn übermannenden Freude fühlte, dass er sich an der Wand festhalten musste, um Haltung zu bewahren. Nur noch durch diesen engen Kanal und sie würden den süßen Duft der Freiheit riechen können. Kommt, wir haben es fast geschafft", ermutigte Jolly seine Freunde und kroch voran. Gerade als er etwa die Hälfte des Schachtes passiert hatte, und schon die kühle Brise des Nachtwindes seine Nase kitzelte, ertönte Hawarhs erschrockenes Rufen, das Jolly zusammenschrecken ließ.

Jolly", rief der ältere der Zwillingsbrüder, worauf sich der angesprochene Junge hastig durch die Felsenenge zurückquälte. Was ist? Was ist passiert?", fragte Jolly, dem der hysterische Klang von Hawarhs Stimme die nackte Panik ins Herz trieb. Ophédor. Er ist ohnmächtig geworden!"

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Die Nacht war auch über den Braunen Landen hereingebrochen. Die steppengleiche Ebene, die Eryn Lasgalen von den Hügelländern Rhûns trennte, schien der einzige Ort in ganz Mittelerde zu sein, an dem es zu jenem Zeitpunkt nicht regnete. Die Sterne waren ungewöhnlich klar und hell war ihr Schein, der über dem samtenen, indigogetränkten Firmament flimmerte und funkelte, als wären die Gestirne nichts anderes als glattpolierte Diamanten, die sich glitzernd von dem matten Dunkel des Abendhimmels abhoben. Ein kühler Wind floh rasch über das Land, als wäre er geschäftig und hätte anderswo Wichtigeres zu erledigen. Die Hufe der Pferde schlugen dumpf gegen den harten Boden, verursachten leise Geräusche, die in der verschwiegenen Nacht widerhallten. In der Zeit der Abenddämmerung war die Trage des verwundeten Reevos in Brüche gegangen, als sich eine der Holzplatten beim Überqueren eines Flüsschens gelöst hatte. Man hatte ihn notdürftig auf eines der Pferde gehoben, das von einem wachsamen Elben geführt wurde. Sicherlich war diese Form des Transports wenig förderlich für die Heilung des Verwundeten, doch wussten sich die Diener Thranduils nicht anders zu helfen.

Tari und Eldarion, die jeweils vor einem der Tawarwaith auf den Pferden saßen, waren bereits eingeschlafen, lehnten mit den Köpfen gegen den Brustkörben der Elben, die sie sicher festhielten. In Begleitung dieser graziösen Wesen waren sie in Sicherheit und würden Bruchtal, wenn sie diese Rittgeschwindigkeit beibehalten konnten, in weniger als vier Tagen erreichen.

Yúrith, an dessen Brust Tari friedlich schlummerte, sah sich aufmerksam in der Umgebung um und sagte leise zu seinem Freund Escator: Das Gelände wächst. Ich spüre, wie sich die Erde wölbt und sehe entfernt die südliche Grenze unserer Heimat."

Escator nickte, blickte über die Schulter auf den zurückgelegten Weg zurück und antwortete: Grünwalds Pferde gehören zwar nicht der edlen Rasse der Maearas an, aber zu galoppieren wissen sie allemal" Diese Worte genügten, um die Pferde ohne weitere Befehle anzutreiben. Es war, als wollten die braven Tiere ihren Herren beweisen, wie hurtig sie das flachwellige Land passieren konnten. Ihre Mähnen flatterten frei und lang im Wind, den Atem stießen sie hastig schnaubend aus, während ihre Hufe kaum den Boden berührten, so schnell jagten sie über das Land. Weder Eldarion noch Tari bekamen hiervon sonderlich viel mit. Tief und fest schlafend träumten sie von jenem Tag in der Bibliothek von Minas Tirith, in welcher ihr Abenteuer begonnen hatte. Weitab, über hundert Meilen östlich von ihnen, fochten Aragorn, Legolas und Thranduil samt dessen Truppen eine letzte Schlacht aus. Der kalendarisch letzte Tag des Sommers brachte nicht nur einen Wandel der Jahreszeiten mit sich, sondern einen denkwürdigen Tag für alle Beteiligten.

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Da sind sie, riegelt den Flügel ab!", schrie Legolas aus vollem Halse, dirigierte die Elben zu Pferde über den Kamm, der vom Regen völlig durchweicht war und dessen Wege glitschig und gefährlich uneben waren. Fast erinnerte dieses Mistwetter den Elbenprinzen an jenen schwülen Tag in Minas Ithil, an dem er zum ersten Mal seinem Sohn begegnet war. Viel Zeit blieb ihm wahrlich nicht, um in Erinnerungen zu schwelgen, denn die Ostlinge, die tatsächlich den Versuch gestartet hatten, einen Ring um das Elbenheer zu ziehen, ließen ein Höllenfeuer auf die Elben niederregnen. Weit am anderen Ende der Schlucht hatte sich ein Heer von unglaublich gewaltiger Zahl gesammelt und von einem Feuerkreis, den sie aus Fackeln errichtet hatten, entzündeten sie ihre Pfeile, die sie gezielt auf ihre Gegner abschossen. Recht hilflos war Thranduils Heer in der Enge der Schlucht, zumal keiner der Elben das steinerne Tal überblicken konnte und somit kaum für den Angriff aus der Luft gewappnet war. Hätten sie nicht das Heer geteilt und wie Daelior es vorgeschlagen hatte, die Männer über die Kämme verteilt, hätten Aragorn und Thranduil wenig mit taktischer Kriegsführung in diesem Kampf wenden können. Der Sieg der Ostlinge wäre so sicher gewesen, wie das Ableben eines jeden Menschen.

So aber waren die Elben im Vorteil, erwiderten das Feuer aus den Höhenlagen, von woher sie noch leichter ihre Ziele lokalisieren konnten. Die Ostlinge hatten sich in Reihen angeordnet und sperrige Schilde streckten sie dem gegnerischen Pfeilhagel entgegen, was allerdings nur den wenigsten nützte. Kein menschliches Geschick konnte die Kunst des Bogenschießens eines Elben übertreffen.

Aus der Ferne würde diese Schlacht jedoch nicht nur gefochten werden, denn auch die Ostlinge schickten ihre sicherste und vielleicht auch tödlichste Waffe in den Kampf – die Wargreiter. Warge waren bei dieser Witterung nicht nur die schnelleren Reittiere, sondern gleichzeitig eine Waffe an sich. In dem unsicheren Terrain bewegten sie sich geschmeidig wie Raubkatzen, sprangen von Felsvorsprüngen hinab und rissen Reiter und Ross zu Boden. Warge, sie haben Warge!", schrie Aragorn, der sich nur allzu sehr an die Situation auf dem Weg von Edoras nach Helms Klamm erinnert fühlte, als der Hinterhalt von Sarumans Wargreitern ihnen aufgelauert und die Anzahl der Reiter stark dezimiert hatte. Bogenschützen! Zielt auf die Warge, zielt auf die Warge!", rief Thranduil Ifideè zu, der den Befehl sofort an seine Soldaten weiterreichte und kurz darauf Pfeile niederhagelten, als wollten sie in Konkurrenz mit den Regentropfen treten, die unablässig auf die Männer hinabfielen. Wenige Warge fielen. Zu wenige. Geschickt und schnell, als hätte eine teuflische Macht ihnen Flügel verliehen, wichen sie dem Großteil der Pfeile aus oder wurden durch die überall aufragenden Steine gedeckt. Gebt ihnen Deckung!", befahl Legolas, der die Misere erkannte, als die Ostlinge das Feuer erwiderten und sich zugleich Warge auf die elbischen Kameraden stürzten.

Haldir ließ von den Zügeln seines Pferdes ab; in einer Reihe mit den anderen Elben stehend, spannte er seinen Bogen und feuerte Pfeile blitzschnell auf die Feinde ab, die nicht auch noch mit einer Belagerung des linken Kammes gerechnet hatten. Dennoch waren es zu viele Soldaten, die sich ihnen entgegenstellten. Pfeile waren nicht unbegrenzt vorhanden und erfüllten nicht immer ihren Zweck, zu töten.

Daelior löste sich aus der Reihe, erkannte keinerlei Vorteil mehr darin, dass Dutzende Pfeile aus einer Richtung auf die Schlucht herabgeschossen wurden. Er trieb Lagor an, führte ihn über einen schmalen Pass entlang des Kammes, der zu beiden Seiten steil abfiel. Ein Fehltritt und beide stürzten metertief auf nichts anderes als blanken Stein. Daelior, wo willst du hin?", rief Legolas, der zuerst bemerkte, dass sich der Elb mit dem silbern glänzenden Haar von den anderen gelöst hatte. Der Wind heulte und blies dem Sohn Thranduils scharf entgegen. Daelior!", rief er diesmal lauter, doch der in einen dunklen Mantel gehüllte Elb zeigte keinerlei Reaktion. Legolas verharrte unschlüssig, wusste zum Einen, dass, wenn er seine Position hier aufgab und Daelior folgte, der Druck der Ostlinge Erfolg haben würde und die Unterstützung des Kammes einbrechen würde, zum Anderen wurde er sich der Tatsache bewusst, dass er etwas anderes unternehmen musste, damit sich das Geschick seiner Leute in diesem Kampfe wendete. Lass ihn Junge, die brauchen uns hier!", brummte Gimli, der Legolas Gedanken gelesen haben musste. Was sollen wir tun, Legolas, sie verbreiten sich rasch wie eine Seuche! Von hier aus ist es uns unmöglich, noch die Warge zu erreichen, der Kamm fällt trichterförmig ab und sie bewegen sich direkt unter uns!", rief Haldir aus, der sich nun notgedrungen darauf spezialisiert hatte, die Ostlinge vorderster Front zu erlegen.

Legolas schaute Daelior abermals hinterher. Alles drohte außer Kontrolle zu geraten. Thíluil, ziehe dich mit sechs Leuten zurück, Vater braucht deine Unterstützung!"

Was hast du vor, Bruder?", Thíluil musste fast schreien, um das lärmende Unwetter und Kampfesgeschrei der Ostlinge zu übertönen. Von hier aus können wir nicht effektiv genug angreifen...wir müssen den Flügel durchbrechen", antwortete Legolas und Haldir sah ihn erschrocken an und stieß entgeistert aus Du willst absichtlich Lücken in unsere Verteidigung schlagen?" Legolas verzog die Mundwinkel, sah hinab in die Schlucht, wo unzählige Elben von Pfeilen durchbohrt wurden und fielen, Pferde sich aufbäumten und in Todesangst wieherten. Da unten war Lalaithwen. Zwar in der Nachhut, doch würde es nur eine Frage der Zeit sein, wie lange das Heer diesem Druck Stand halten können würde. Das erscheint mir tragbarer, als dass wir uns völlig zurückdrängen lassen!", entschied Legolas knapp und lenkte sein Pferd entlang des schmalen Passes, den Daelior Minuten vor ihm bestritten hatte. Thíluil und Haldir tauschten fragende Blicke, ehe Haldir rief: Dein Bruder hat Recht, wir müssen es versuchen. Mach schon!", dann stob auch er im prasselnden Regen davon. Thíluil hatte Mühe, dem Bombardement aus Feuerpfeilen auszuweichen und wäre um ein Haar getroffen worden, hätte er sich nicht geschickt abgeduckt.

Die Ostlinge hatten sich auf ihre Angreifer fixiert, wussten nun, aus welchen Winkeln geschossen wurde und fanden rasch Deckung in natürlichen Einkerbungen und Höhlen im schiefergrauen Fels. Donner schmetterte abermals nieder, war ein grollender Aufschrei des geballten Hasses, den die Ostlinge gegen Gondor hegten.

Schwerter ziehen!", brüllte Aragorn, als die ersten Warge die Vorhut zu zerbrechen drohten. Ifideès Bogenschützen erlegten gut acht der großen Wölfe, die mit gefletschten Zähnen auf die Tawarwaith zugestürmt waren. Mindestens genauso viele rückten jedoch nach, setzten zum Sprung an und rissen alles auf Gedeih und Verderb nieder, was sich ihnen in den Weg stellte. Es war nicht länger eine Schlacht der Bogenschützen – was nun entschied, waren die Fertigkeiten der Soldaten im Nahkampf. Metallisches Klirren ertönte, als die ersten Ostlinge mit den Elben zusammenstießen, die von ihren Pferden gestürzt waren.

In Windeseile sprangen drei Warge über die Felsvorsprünge, als nutzten sie diese nur als Anlauframpen für viel tödlichere Sätze. Thranduils Schwert schlug jeden Ostling nieder, der es auch nur wagte, in die Nähe des Königs zu treten. Blutrot schimmerte bald seine silberne Klinge, wann immer das grellweiße Licht der Blitze am Himmel zuckte. Ein Warg riss zwei Elben zu Boden, ehe er Aragorns Pferd attackierte und dem wehrlosen Tier die Kehle zerbiss, sodass der verblutende Leib des Pferdes zusammenbrach und Aragorn rücklings gegen die Felswand geschleudert wurde. Pfeile surrten erneut über den rechten Flügel hinab, denn Ifideè hatte den Sturz des Menschenkönigs gesehen und versuchte nun, so gut es ihm möglich war, Aragorn Rückendeckung zu geben, solange er wehrlos am Boden lag. Gleich zwei Warge sprangen auf Aragorn zu, der nur schwerfällig aus seiner vom Sturz bedingten Benommenheit erwachte und nur auf gut Glück sein Schwert dem Tier entgegenstreckte, das durch die königliche Klinge gepfählt wurde. Der andere Warg ließ sich nicht lang bitten und hätte Aragorn mit Sicherheit vorzeitig zu seinen Ahnen geschickt, hätte ihn nicht der starke Hieb mit der scharfen Klinge von Thranduils Elbenschwert enthauptet.

Stöhnend kämpfte sich ein angeschlagener Aragorn auf die Beine zurück und ergriff die Hand des Elbenkönigs, die Thranduil ihm reichte und ihn somit auf den Rücken seines Pferdes zog.

Ich...danke Euch", keuchte Aragorn, als er hinter Legolas Vater zu sitzen kam. Wir sind Brüder in diesem Kampf, Estel, ich sehe nicht tatenlos zu, wenn meine Verbündeten in Gefahr schweben!", entgegnete der König unter Eiche und Buche, bevor er mit seinem Pferd dem gegnerischen Heer entgegenpreschte, um seinen Gefolgsleuten Unterstützung zu bieten.

Die Enge erlaubte es den Elben nicht, weitgefächert zu operieren, immer wieder mussten sie sich zurückdrängen lassen, um dem heftigen Ansturm der Wargreiter widerstehen zu können.

Derweil hatte Thíluil alle Hände voll zu tun, um die Ostlinge abzuwehren, die den Kamm zu ersteigen drohten. Viele von ihnen hatten sich in Scharen gesammelt und waren ausgeschwärmt, nicht wenige hatten die Felsvorsprünge eingenommen. Wir können nicht gegen diese Übermacht ankommen´, flammte es in Thíluils Gedanken auf, während er angestrengt versuchte, sein Pferd im Zaum zu halten. Der Elb spähte hinauf zu den Hängen, an denen die breiten, schwarzen Silhouetten der Ostlinge entlang huschten. Irgendwo da oben war sein Bruder, in der Nähe dieses seltsamen Elben, schlimmstenfalls umzingelt von Ostlingen. Thíluil presste die Lippen zusammen und bat die Valar um Beistand. Lange würden er und seine Kameraden dieser Belagerung nichts entgegenbringen können. Er sah noch, wie sich das Pferd seines Vaters wild wiehernd aufbäumte, er und Aragorn Mühe hatten, sich auf dem Pferderücken zu halten, ehe der Kammwall endgültig von Ostlingen besetzt wurde und Thíluil und seinen Mannen kaum etwas anderes übrig blieb, als den Rückzug vorzubereiten... .

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In den Stunden größter Not lernt man jenes zu verteidigen, das einem am liebsten ist. So manchem Menschen ist dies das eigene, kostbare Leben, das, wenn es einmal genommen wurde, unwiderruflich in den Tiefen der Unendlichkeit versinkt. Es ist ein Geschenk, das nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt wird, und wenn es doch einmal in Gefahr gerät, rebellieren Körper und Geist gegen die eigene Vernichtung.

Filegon brach zusammen. Wie ein Strohhalm knickten seine zitternden Beine unter dem eigenen Körpergewicht weg, und er schlug hart mit den Knien auf, die seinen Fall zwar bremsten, gleichzeitig jedoch jedes Gelenk seines jungen Körpers aufs Schwerste stauchten. Irgendwie war es ihm noch möglich, Selina, die in seinen Armen lag, festzuhalten und an sich zu pressen. Sie wimmerte, er keuchte schwer, schloss angespannt die Lider, um den Schmerz besser verkraften zu können, der eine Sternenexplosion vor seinen Augen zu verursachen schien. Oh, ihm war so schwindlig, so unerträglich schlecht. Sein Rücken jaulte unter der Belastung von Selinas Gewicht vehement auf, jeder einzelne seiner angegriffenen Knochen schien protestierend gegen das umgebende Fleisch zu pulsieren wie ein eigenständig lebender Organismus. Er stöhnte, japste beinahe nach Luft wie ein Hund, den man zu ersticken versucht hatte. Selinas Kopf lehnte an seiner Schulter, ihre Arme lagen schlaff um dem schlanken Hals des Elbenjungen. Sie war noch bei Bewusstsein, schwebte aber immer nahe an der Grenze der Ohnmacht.

Eru, steh mir bei", flüsterte Filegon in die einsame Dunkelheit. Einsam? Oh nein, er und Selina waren keinesfalls allein. Die Krähen beobachteten sie. Filegon spürte ihre kalten, ausdruckslosen Knopfaugen, die auf ihn gerichtet waren, ihn durchbohrten, ihn verfolgten. Sie warteten nur darauf, dass Selina in seinen Armen dahinschied, dass er sie endlich preisgeben musste. Ihnen, den Totenvögeln. Er tastete mit einer unsicheren Hand nach seiner Tasche und zog die Feldflasche daraus hervor. Die eigene Kehle brannte vor Durst und flehte nach Flüssigkeit. Dieser Drang, jeden Tropfen selbst zu trinken, wurde nur noch stärker, als er die Flasche mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand entkorkte. Das Mädchen, das er im Arm hielt, war jedoch viel ärmer dran als er selbst. Hier, Selina...trink...du...du musst trinken", wies er sie heiser an und rüttelte etwas unsanft an ihrer schmalen Schulter, bis sie endlich den Kopf hob und die Lider halb öffnete, sodass das Braun ihrer Augen wie zwei bernsteinfarbene Halbmonde erstrahlte. Sei vorsichtig, dass du...nichts verschüttest...Selina, wir haben...wir haben nicht mehr viel.", Filegon schluckte, um seiner Stimme zu einem halbwegs normalen Klang zu verhelfen, doch sendete die Wunde Haut in seinem Rachen ein feuerndes Signal des Schmerzes an sein Gehirn, das von dort an jede Region seines Körpers weitergeleitet wurde.

Sie trank die wenigen Tropfen, die ihr zustanden und hielt die Flasche dann dem Elben hin. Du aber auch...", flüsterte sie leise, doch Filegon schüttelte den Kopf, schenkte ihr ein gekünsteltes Lächeln. Ich bin nicht durstig", krächzte er. Ha! Er war mittlerweile unter die Witzbolde gegangen. Genauso gut hätte ein Mûmakil die graue Farbe seiner ledernen Haut verleugnen können.

Er zwang sich dazu, nicht schwach zu werden und den restlichen Verbleib des Trinkwassers als absolute Notration aufzubewahren. Nachdem er die Feldflasche also wieder erfolgreich verstaut hatte, kämpfte er sich auf die Beine zurück, begleitet vom pochenden Zucken seiner Knie. Filegon...wie...wie weit noch?", murmelte Selina schläfrig, als wäre sie eines unendlich langen Fußmarsches müde. Ich weiß es nicht", antwortete Filegon aufrichtig, innerlich darum bangend, dass Selina, wenn sie erst einmal einschlief, nicht wieder aufwachen könnte. Seit Stunden, vielleicht schon einen Tag lang, kämpfte sich Legolas Sohn durch die Höhlen Rhûns. Er hatte jegliche Orientierung verloren. Werden wir das Binnenmeer sehen, Filegon?", nuschelte sie immer leiser. Ja, Selina...ja, das werden wir", erwiderte Filegon, der nicht bemerke, wie taube Tränen der Angst und Verzweiflung ihren Weg an seinen wohlgeformten Wangenknochen hinabsuchten, über die geschmeidige Haut rollten und letztlich von seinem Kinn tropften.

Aber du musst wach bleiben, hörst du?", flüsterte er und versuchte, schneller zu gehen, als brächte ihn das der Lösung aller Probleme näher. Ich bin sooo müde", murmelte sie leise. Ich weiß, Liebes...ich...ich weiß", ein trockenes Husten ließ sein Zwerchfall zusammenkrampfen, Aber du kannst jetzt noch nicht...noch nicht schlafen", er hasste sich dafür, dass seine Stimme sich so weinerlich anhörte, aber er konnte nicht mehr die Kraft aufbringen, seine Furcht vor ihr zu verbergen. Der Elbenjunge stolperte fast über die eigenen Füße und just in dem Moment, in dem er auszugleiten drohte, vernahm sein ausgezeichnetes Gehör ein Rauschen aus nicht all zu großer Distanz. Es ist soweit, jetzt bildest du dir schon Geräusche ein´, dachte sein Verstand an der Schwelle des Durchdrehens. Aber als Selina leise murmelte: Hörst du das auch? Das Meer...ist es das...Meer?", wurde ihm klar, dass er nicht halluzinierte. Ja, Kleines,...ja", brachte er hervor und schloss die Augen, ließ sich vom beschwingenden Klang der Wellen leiten, die ihn durch die Gänge manövrierten wie ein Hund den Blinden durch die allüberdauernde Finsternis.

Filegon vermochte nicht zu sagen, wie lange es gedauert hatte, aber als er die sprühende Gischt des Wassers auf seinem Gesicht spürte und das nahe Rauschen zu einem mitreißenden, ohrenbetäubenden Gesang der Wellen wurde, wagte er es, die Lider zurückzuschlagen und einem grauenden Morgen entgegenzublinzeln, der ihn mit seinen bleichen Armen umfing. Über dem graublauen Schleier der See kündigte sich schon das flimmernde Rot des Sonnenaufgangs an. Filegon lachte laut und ungestüm auf und weinte gleichzeitig, ein Tränengemisch aus Freude und so lang verdrängter Angst brach aus ihm hervor. Er setzte sich behutsam nieder, hielt Selina noch immer sicher und beschützend in den Armen, wiegte sie seicht darin.

Selina, schau...Kleines, das musst du dir ansehen...die Sonne...die Sonne geht bald auf...", hauchte er mit tränenerstickter Stimme und lächelte, als sie erschöpft zu ihm hinaufblinzelte und bald darauf sein Lächeln erwiderte. Kann ich jetzt ein bisschen schlafen, Filegon?", flüsterte sie und Filegon, von anfänglicher Panik erfasst, atmete mehrere Male tief durch, bevor er antwortete: Solange die Sonne über Ithilien scheint, werde ich über deinen Schlaf wachen, Liebes"

Selina lächelte ein weiteres Mal, kuschelte sich dann an seine Brust und fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Filegon presste sie an sich, wiegte sie beständig wie ein Kleinkind in den Armen. Auch wenn sie nun aus diesem steinernen Gefängnis entkommen waren, hieß das nicht, dass sie sich außer Gefahr wissen konnten. Selina brauchte noch immer rasche Hilfe. Und Filegon war sich nicht länger sicher, ob er ihr diese Hilfe geben konnte. Er konnte nicht mehr, war am Ende seiner Kräfte angelangt. Auf einer kleinen Klippe saß er und weinte, weinte als hätten alle Sturzbäche dieser Welt in seinen Augen ein Zuhause gefunden. Und das Licht der Morgensonne, die vorsichtig über den Horizont blinzelte, spiegelte sich in seinen klaren Tränen wider.

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Zuerst hatte es in Strömen gegossen, dann hatte ein seichter Sprühregen die Luft mit abertausenden kleinen Nadeln zerstochen und letzten Endes war vom großen Unwetter nichts anderes mehr übrig als die seengleichen Pfützen, die sich in den Senken gebildet hatten. Es sah so aus, als hätte der Regen den Himmel gereinigt, denn schwarz und makellos erstreckte sich die Nacht über ihnen und der Mond schien mit seiner Sternenschar der einzige Zeuge dieser erbitterten Schlacht zu sein.

Die Ostlinge hatten sich erfolgreich vorangekämpft und verhindern können, dass die Elben aus der Enge entwischen konnten. Zwar ließ Ifideè beharrlich ein Trommelfeuer an Pfeilen auf die Menschen los, doch war deren Anzahl so enorm, dass es ihm niemals möglich gewesen wäre, sie alle zu erlegen. Dadurch, dass auch noch der Regen aufgehört hatte, konnten die Menschen des Ostens ungehindert ihre Feuergeschosse durch die Lüfte jagen. Thranduil und Aragorn dirigierten verzweifelt die elbischen Truppen in Reihen, die jedoch immer wieder durch heranstürmende Warge oder durchgehende Pferde durchbrochen wurden. Thíluil und seine Kameraden kämpften bis zur Erschöpfung gegen die Belagerung des Kammes, gaben nicht auf, obwohl ihre Pfeile längst verschossen waren und sie in den Nahkampf übergehen mussten. Behände stob der jüngste Sohn Thranduils durch die Reihen der Ostlinge, schwang seine säbelartigen Messer und stach seine Angreifer nieder. Gegen Warge, so wusste er jedoch sicher, würde er in diesem Gelände wenig Glück haben.

Sein Bruder hatte sich derweil fast auf die Spitze des Kammes hinaufgekämpft, begleitet von Haldir, der wieder und wieder die Position wechselte, um die Wölfe zu erlegen. Legolas, wie weit willst du dich noch vorwagen?", fragte der Galadhrim, der verbissen jene Menschen niederschlug, die den Kamm von der anderen Seite bestiegen hatten und in ungeordneten Scharen auf die Elben losstürmten. Wir können nicht mehr viel weiter, sonst werden wir von Ostlingen eingekesselt...sie haben Vaters Heer so weit zurückgedrängt, dass wir der Gefahr entgegensehen, dass dieser Kamm bald eine Insel für uns im Meer der Ostlinge wird", stellte Legolas erschüttert fest, hätte er es schließlich nie für möglich gehalten, dass die Ostlinge eine derart starke Streitmacht führten. Was also sollen wir tun? Uns zurückziehen?", fragte Haldir, obgleich ihm noch im Fall seiner Worte dieser Vorschlag missfiel. Der Elbenprinz suchte die Schlucht nach seinem Vater ab, auf dessen Pferd zu Legolas Überraschung Aragorn saß. Er kämpfte tapfer, wie es einem König gebührte, doch war sich Legolas sicher, dass auch er wusste, dass sie gegen diese Übermacht keinen Sieg erringen konnten.

Legolas!", rief Haldir ungeduldig aus, als ihm der jüngere Elb noch immer nicht antwortete. Haltet Stand, solange es noch geht. Dann reitet ihr zurück!", befahl er dann endlich und fasste die Zügel fester.

Was soll das heißen ihr´ ? Was hast du vor? Wo willst du hin?", dem lorischen Elb gefiel das waghalsige Glimmen in den Augen seines Freundes ganz und gar nicht, als dieser entgegnete: Ich muss Daelior suchen...er ist zu weit über den Kamm geritten. Er wird eingekesselt, ehe er sich versieht" Haldir hob die Brauen und rief: Und? Dann trägt er selbst die Schuld für sein Tun?" Legolas presste die Lippen zusammen und zischte zornig: Noch nie habe ich einen meiner Gefährten im Stich gelassen, Haldir. Er hat so viel für uns getan, an unserer Seite gekämpft"

Er hat sich unerlaubt aus der Reihe gelöst!", bellte Haldir Legolas an, weil er nicht wollte, dass Legolas sein Leben für diesen Aufschneider von einem Elben riskierte. Vielleicht hat er sich auch davon gemacht, Legolas...wie willst du ihn in diesem Gedränge finden, ohne hinterrücks erschossen zu werden? Ich lasse nicht zu, dass du gehst!" Legolas Augen verengten sich, dann wendete er sein Pferd und rief: Wie willst du mich aufhalten, Haldir? Du musst mich schon erschießen!", dann preschte er zu Pferde über den Kammwall und weiter hinauf, um Daelior wiederzufinden. Verfluchter Tawarwaith!", schrie ihm Haldir erzürnt hinterher, doch blieb ihm nichts anderes übrig, als Legolas ziehen zu lassen. Wenn er ihm nun folgte, würde die letzte Verteidigung an den Hängen fallen. Energisch schlug der Angreifer nieder, denn nun war es an ihm, die Männer zu befehligen und die Verteidigung zu koordinieren.

Legolas schlug mit seinem Bogen zwei Ostlinge nieder, vier weitere erdolchte er mit seinen Langmessern. Der Bergesrücken war nur noch über einen schmalen Pfad zugänglich. Irgendwo dort musste Daelior doch sein! Daelior!", rief Legolas laut aus, das blonde Haar klebte in seinem Nacken, hing wirr und durchnässt über seinen Schultern, einzig durch den strengen Kriegerzopf zusammengehalten. Daelior!", rief er abermals und drehte sich um, suchte mit seinen scharfen Augen die Felsenwände ab. Er konnte unmöglich abgesessen haben. So wenig er auch über den seltsamen Elben wusste, so glaubte Legolas wenigstens zu wissen, dass er seinen treuen Hengst nicht würde allein zurücklassen. Daelior mochte arrogant und eigenbrötlerisch sein, aber er war alles andere als feige. Daelior!" Seine Rufe wurden vom Kampfesgetöse verschluckt. Falls dich auch meine Meinung interessiert, Legolas", begann Gimli plötzlich, der dazu verdammt war, der Willkür seines besten Freundes Folge zu leisten, da er auf dessen Pferd saß, Ich hätte zwar nie gedacht, dass ich das jemals sagen würde, aber Haldir hat Recht. Dieses Narbengesicht ist bestimmt schon über alle Berge, wir sollten zurück, solange wir noch können!" Sechs Ostlinge stürmten aus einem Hinterhalt auf sie zu, mit erhobenen Schwertern und Äxten rannten sie auf das Pferd zu. Ihr habt Äxte? Nun gut, aber meine ist zweischneidig!", brüllte Gimli kampfeslustig, Legolas, lass mich herunter, auf diesem Pferderücken bin ich nur halb so gefährlich, wie ich es normalerweise wäre!" Gimli rutschte so unruhig hinter Legolas herum, dass er von ganz allein herunterfiel. Gimli!", stieß Legolas erschrocken aus, doch der kleine Zwerg schwang schon mutig die Axt, dass bald darauf Köpfe rollten. Reite, wenn du unbedingt deinem Starrsinn folgen willst, Legolas...ich versuche, dir Rückendeckung zu geben!", rief Gimli aus und stürmte johlend auf drei der Ostlinge zu, die regelrecht unbeholfen der kurzbeinigen Gefahr entgegensahen.

Bist du sicher?", wollte Legolas wissen, der nicht riskieren wollte, dass Gimli etwas zustieß. Du hast das Wort eines Zwerges, Legolas! Was willst du mehr?!"

Der Elb half seinem Freund noch mit der Abwehr der Ostlinge, ehe dieser ihn jedoch schnaubend dazu drängte, Daelior zu suchen, anstatt ihn zu bemuttern, als könne er sich nicht selbst helfen. Hurtig trieb er also sein Pferd voran, bis es ihm nicht mehr möglich war, über das scharfkantige Gelände zu reiten. Er sprang geschickt vom Rücken des Tieres und suchte sich seinen Weg über den Hang, rief immer wieder nach dem Drachensohn, bis er sich schon so weit von Gimli entfernt hatte, dass er, wenn er in die Schlucht hinabsah, fast nur noch Menschen in jenen Rüstungen sah, die das Zeichen der gelben Schlange auf dem Brustharnisch trugen. Fast wollte er seine Suche aufgeben, als ein tiefes Knurren seine Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Legolas blickte auf die Spitze des Kammes, auf dem ein reiterloser Warg hockte und ihn mit hungriggelben Augen anblitzte. Rasch zückte er seine Messer und schleuderte diese auf den Wolf, eines traf das Tier am Vorderlauf, das andere bohrte sich in die Brust des Warges, als dieser zum Sprung ansetzte. Er war schon tot, als er Legolas zu Boden riss, dennoch vermochte es die Wucht seiner Gewichtskraft, den Elben für Bruchteile von Sekunden außer Gefecht zu setzen.

Legolas schlitterte über den Fels und glitt auf dem glitschigen Hang aus, verlor das Gleichgewicht und stürzte rücklings. Er wäre im Angesicht des sicheren Todes über den Kammwall gefallen, hätte seine Hand nicht noch rechtzeitig Halt an einer verdorrenden Wurzel gefunden, die wie ein lebloser Arm aus dem Fels wucherte. Legolas versuchte sich hinaufzuziehen, doch spürte er, wie sich die Wurzel bei jeder seiner geschmeidigen Bewegungen lockerte und zu reißen drohte.

Plötzlich erschien die robuste Sohle eines Stiefels über dem Klippenrand, trat mächtig auf die Wurzel, sodass die Pflanze ein leises Knirschen von sich gab. Legolas starrte entsetzt zu Daelior hinauf, der vor ihm stand und nur noch mit seinem Fuß Legolas vor dem Absturz bewahrte. Daelior...bitte...hilf mir!", rief Legolas, der nun ganz Daeliors Willkür unterlag. Die grünen Augen des Elben funkelten wild und kalt, als sie denen des Elbenprinzen begegneten. Die Narben, die sein schönes Gesicht entstellten, gruben dunkle Furchen in seine bleiche Haut, ausdruckslos war sein Antlitz, als er Legolas ansah. Daelior fragte sich, warum der Prinz ihm gefolgt war; gab es denn nicht genug mit der Verteidigung des Kammes zu tun? Sollte er nicht lieber seine Verlobte beschützen, die irgendwo in der Tiefe der Schlucht um ihr Leben bangen musste? Zorn erfüllte den Drachensohn, das seidene Silberhaar wurde vom Wind aus der Kapuze gedrängt und wehte lose wie ein Band gewebt aus Sternenschimmer in der Nacht. Lalaithwen. Seit dem Tag, an dem er sie geküsst hatte, verließ ihn der Gedanke an ihre weichen, warmen Lippen nicht mehr, das vertraute Leuchten in ihren blauen Augen, das ihm so viele Worte entlockt hatte, die er zuvor nie zu sagen geglaubt hätte. Daelior kniff die Augen zusammen, wie Smaragde leuchteten sie im fahlen Mondlicht. Lalaithwen war für ihn bestimmt gewesen, nicht für diesen eitlen Elbenprinzen, der hilflos wie ein jämmerlicher Mensch an dieser Klippe vor ihm hing und dann in die Tiefe stürzte, wenn es Daeliors Wille war.

Legolas sah Daelior durchdringend an, schien die Gedanken des Fremden zu erraten. Sie wird dich nicht lieben, nur weil ich tot bin...", flüsterte Legolas und Daelior war von seinen Worten überrascht. Verletzt blitzte er ihn wütend an, verzog die Mundwinkel zu einer furchterregenden Grimasse. Sie liebte Legolas. Und sein Tod würde ihr Herz brechen lassen. Die Sekunden, die ins Land zogen, kamen Legolas wie Stunden vor und als Daelior niederhockte und den Unterarm des Elben ergriff, ihn mit einem kräftigen Ruck zu sich hinaufzog, wich die Todesangst einer Welle der Erleichterung.

Danke", keuchte Legolas, als er wieder festen Boden unter den Füßen spürte. Ich habe es nicht Euretwegen getan...sondern nur für Lalaithwen", gestand Daelior kalt und wandte sich von Legolas ab. Wo willst du hin, Daelior? Wir brauchen deine Hilfe..."

Ich bin hier her gekommen, um Hilfe zu rufen!", fauchte der vernarbte Elb und sprang auf eine Anhöhe, starrte gen Norden über die karge Steppe. Legolas runzelte die Stirn, riss seine Langmesser aus dem Leib des toten Warges, wischte das Blut von den Klingen und sah zu Daelior hinauf, der starr wie eine in Stein gemeißelte Statue im Wind stand. Er hätte ihn töten können, wenn er es gewollt hätte und nur seine Liebe zu Lalaithwen hatte ihn davon abgehalten. Legolas erschauerte, ein eiskalter Wind ließ ihn frösteln. Welche Hilfe sollten wir ausgerechnet von hier aus erhoffen?", fragte Legolas, der schon damit rechnete, keine Antwort zu erhalten, als der Elb leise murmelte: Ihr werdet schon sehen..."

Und dann, so leise, als ob der Wind es ihm zuraunen würde, ertönte Daeliors Stimme, heiser und tief. Fast klangen seine Worte wie ein Lied, eine trauervolle Ballade, die plötzlich den Lärm der Schlacht zu übertönen vermochte.

Durch Feuersturm und Wind,

Am Ende deiner Zeit,

Strecke deine Schwingen, weit,

Und eil zu deinem Kind"

Beschwörend klang Daeliors Stimme und so viel Macht und Magie lag darin, dass Legolas in diesem Moment nur regungslos stehen und Daelior anstarren konnte. Daelior...was...?", murmelte der Prinz leise, als der Elb den Vers wiederholte und plötzlich die Arme seitlich ausstreckte, als wären es Flügel. Der Wind schien stärker zu werden und gräserne Partikel führte er mit sich, die in der Luft wie winzige Fallschirme tanzten.

Die Blicke der Ostlinge schnellten gen Himmel, als ein unheilsvolles Kreischen den Nachthimmel in tausend Scherben zu zerschmettern drohte. Was geht da oben vor sich?", rief Lalaithwen, die mit der Nachhut des Elbenheeres immer weiter rückwärts gedrängt worden war und mit den beiden Hobbits gemeinsam diese schrecklichen Stunden zu überstehen suchte. Ich weiß es nicht...bei Eru, hoffen wir nur, es sei zu unserem Vorteil gereicht", entgegnete einer der Elben. Lalaithwen glaubte, einen Mann auf dem höchsten der Felsen zu sehen, von wo sich der Wind in Wirbeln zu verlieren begann. Die Schwärze der Nacht wurde erhellt durch den aufkeimenden Schein der Morgendämmerung und wie erschraken sie alle entsetzlich, als eine riesige, hünenhafte Gestalt das noch schwache Licht des neuen Tages mit dem eigenen Schatten abdunkelte!

Die Elben hielten den Atem an, niemand, nicht einmal die Ostlinge selbst, die panisch umherzulaufen begannen, konzentrierte sich länger auf das Gefecht, das die Ostlinge zu gewinnen drohten. Aragorn und Thranduil blickten mit vor Ungläubigkeit geöffneten Mündern hinauf zu den Hängen. Riesige schwarze Schwingen erhoben sich in die Lüfte, ließen das erhabene Gesteinsmassiv des Gebirges regelrecht mickrig aussehen. Ein langer, rotschwarzer Leib erhob sich, ein feuerroter Schweif schwang bedrohlich mit jedem mächtigen Flügelschlag in der Luft. Als der Drache den riesigen Schädel streckte und ein weiteres, markerschütterndes Grollen alle Krieger lähmte, ließ sich das riesige Ungetüm direkt vor dem Mann auf der Klippe nieder. Pferde scheuten und gingen durch und selbst der Mut der Warge schien in jenem Augenblick ein jähes Ende zu finden. Gimli, der an den Bergeshängen gekämpft hatte, starrte hinauf zu dem nur etwa hundert Meter entfernten Plateau, auf dem der Drache thronte und ließ in Trance seine Axt fallen, die mit einem metallenen Klirren auf den Stein fiel. Legolas legte den Kopf in den Nacken zurück und starrte den Drachen mit weit geöffneten Augen an. Das riesige Wesen öffnete das Maul, das mit unzählig vielen, scharfen Zähnen besetzt war, die gespaltene, fast schlangenartige Zunge schoss dazwischen hervor, gleichsam eines schwefelerstickten, kochendheißen Atems.

Daelior", hauchte Lalaithwen, als sie den Drachen erblickte. Es musste jenes Wesen sein, das ihn vor so vielen Jahren so zugerichtet hatte.

Daelior, pass auf!", rief Legolas dem Elben zu, doch jener hielt sogar die rechte Hand dem Drachen entgegen, berührte dessen Schnauze, die lang und breit und mit silbernen Schuppen besetzt war. Es schien fast, als streichelte er das Ungetüm zärtlich. Dann, ganz leise und in dem ähnlich beschwörenden Tonfall von vorhin sprach Daelior in einer seltsamen Sprache zu ihm, Legolas kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Hatte er diesen Drachen gerufen? War das die Hilfe, die er ihm versprochen hatte? Flieg!", forderte Daelior dann mit lauter Stimme und gehorchend hob das Tier die fächerartigen Schwingen, welche die Luft erzittern ließen, wann immer es sie auf und nieder schlug. Ein weiterer kreischender Laut rollte aus dem gigantischen Maul heraus, grüne und goldene Flammen züngelten aus seinem Rachen. Feuert! Erschießt dieses Ungeheuer!", schrie Larn, der sich schon seines Sieges sicher gewesen war und mit wachsender Wut mit ansehen musste, wie feige seine Männer davonliefen und den hart erkämpften Vorteil verspielten. Auch Ifideès Bogenschützen sahen eine Gefahr in dem Drachen, konnten schließlich nicht ahnen, dass er auf ihrer Seite stehen würde.

Daelior, der sich dessen bewusst wurde, rief Legolas zu: Grünblatt, sag den Elben, sie sollen auf keinen Fall schießen! Er wird ihnen nichts tun!" Der Prinz, der zuvor noch wie erstarrt dastand, regte sich plötzlich, warf einen erschrockenen Blick auf die Schützen, deren Bogen bereits bis zum Anschlag gespannt worden waren. Eiligst sprang er von der Felsenhäufung, rannte über den Pfad zurück, auf dem er sich bis zu Daelior vorgekämpft hatte und schrie dem kreidebleichen Gimli zu: Schnell, mellon nîn! Gib Thíluil Bescheid, dass keinesfalls auf den Drachen geschossen werden soll!" Dem Zwerg quollen fast die Augen aus den Höhlen, als er die Aufforderung seines Freundes vernahm und rief zurück: Wie bitte? Was schlägst du als nächstes vor? Dass wir uns alle untereinander selbst erdolchen, bevor uns der Drache fressen kann?" Legolas war auf den Rücken seines Pferdes gesprungen und schnellte an Gimli vorbei, schrie ihm noch zu: Tu es einfach", ehe er über den Kamm zurückstob, um seinen Vater zu sprechen. Murrend trat der Zwerg unschlüssig von einem Fuß auf den anderen, ehe er leise grummelte: Ach, was solls, mir war klar, dass ich früher oder später abtreten müsste, wenn ich länger mit diesem Spitzohr zusammenblieb!" Hastig stapfte Gimli also entlang eines Felsvorsprungs und rief Thíluil, der ebenfalls vor Schreck vollkommen erstarrt war, zu: Hey, Junge! Sag deinen Freunden, sie sollen nicht auf den Drachen schießen!"

Doch gerade als Thíluil diese merkwürdige Aufforderung vernommen hatte, surrten Pfeile dem Drachen entgegen, die jedoch an seinen grausilbernen Panzerplatten wie stumpfe Stöcke abprallten. Nicht! Ifideè! Nicht schießen!", hallten Thíluils Schreie über die Schlucht hinweg und irritiert blickte der Hauptmann zu seinem König hinunter, der einen fragenden Blick mit Thíluil wechselte und als Legolas zu ihm gelangte und hektisch auf ihn einredete, hob Thranduil den Kopf, sah Ifideè an und schüttelte heftig mit dem Kopf, brüllte: Feuer einstellen!", was die verdutzten Elben nicht richtig zu verstehen glaubten. Die Ostlinge feuerten unermüdlich auf den Drachen, der dadurch nur noch aggressiver wurde und sich wie ein riesiger geflügelter Schatten über die Schlucht erhob, bald seine langen Klauen ausstreckte, den Hals hinabsenkte und sein tödliches Feuer den Menschen entgegenspie.

Was für ein teuflisches Geschick eilt uns da zur Hilfe?", fragte Aragorn, aus dessen sonst so ruhigen Zügen blankes Entsetzen sprach. Daelior. Er hat den Drachen gerufen!", entgegnete Legolas außer Atem, in dessen tiefblauen Augen das Drachenfeuer reflektiert wurde. Daelior?", wiederholten Aragorn und Thranduil im Chor. Wo ist er?", fügte Aragorn seinem Ausruf leiser an. Auf dem Kamm", antwortete Legolas und deutete mit der rechten Hand auf die Erhöhung. Der Elb stand mit flatterndem Gewand auf der Spitze des Kammes, die Kapuze war in seinen Nacken gefallen und hatte das silbergraue Haar schimmernd entblößt. Er hielt den Kopf gesenkt, starrte hinab in die Feuerwalze, die nun über die hilflosen Ostlinge und deren Wargbrut rollte.

Das Chaos brach innerhalb der Reihen der Ostlinge los, Menschen liefen schreiend und panisch ziellos durch die Enge, manche rannten in ihrer Orientierungslosigkeit gar den Elben in die Arme, welche jene sofort in Gewahr nahmen.

Das ist unglaublich!", murmelte Thranduil, als er sah, wie der Drache einen Sturzflug vornahm und die Schlucht ausräucherte, Gesteinsbrocken mit seinen kräftigen Schwingen streifte und zum Zerbrechen brachte. Lange wurde das Geschlecht der Drachen für ausgestorben erklärt", murmelte Aragorn. Die Elben stürmten nach vorn, als der Drache den Weg freigeräumt hatte, nahmen Ostlinge gefangen, die sich widerstandslos ergaben. Zu wenige von ihnen waren noch übrig, als dass es sich gelohnt hätte, sich gegen die Elben aufzulehnen. Vor dem Drachen hielten sie jedoch alle vorsichtig Abstand, war er nichtsdestotrotz eine feuerspeiende Gefahr, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen konnte. Seid vorsichtig und haltet euch vom Drachen fern!", befahl Thranduil seinen Soldaten, als sie zu Pferde nach vorn preschten und die glimmende Asche aufwirbelten.

Legolas!", hörte der Elb eine vertraute, helle Stimme rufen. Der Prinz erblickte Lalaithwen, die von ihrem Pferd abgestiegen war, ihren Rock gerafft hatte und so schnell wie es ihr nur möglich gewesen war zu ihm eilte. Laith!", entgegnete er erfreut lächelnd, sprang von seinem Pferd und fing die Elbe auf, die ihm entgegensprang, hielt sie in seinen Armen und drehte sich mit ihr um die eigene Achse, küsste sie stürmisch vor den Augen seiner Untergebenen, die nur freudig lächelten, als sie das Paar erblickten. Du verrückter reinblütiger Elb, du!", lachte sie und drückte ihn fest an sich, als er sie wieder auf ihre Füße abgesetzt hatte. Ich und verrückt? Das musst du wohl Daelior an den Kopf werfen", antwortete Legolas und umarmte sie abermals innig.

Nein, Legolas Grünblatt, die Ehre des Verrückten gebührt ebenso dir!", rief Haldir lachend aus, als er gemeinsam mit Gimli und Thíluil vom Kamm herunterstieg. Alle lachten auf, nicht nur aus Amüsement, sondern vor allen Dingen aus Erleichterung, dass sich ihr Schicksal in dieser Schlacht so günstig gewendet hatte. Seht nur, der Drache!", rief Ifideè aus und deutete mit ausgestrecktem Arm zum Himmel hinauf, wo der Drache mit lockerem Flügelschlag zu thronen schien. Und ihr seid euch sicher, dass er uns jetzt nicht alle brät?", brummte Gimli misstrauisch, zwischen Legolas und Thíluil stehend und zu beiden abwechselnd aufschauend. Nein...das glaube ich nicht", murmelte Legolas, der zur Kammspitze aufschaute, wo nun niemand mehr stand. Wo ist Daelior?", fragte Aragorn, doch niemand wusste diese Frage zu beantworten.

Wenig später erschien die verhüllte Gestalt des Drachensohnes vor ihnen in der Schlucht. Staubteilchen schwebten zwischen den Felswänden, als wollten sie dies noch für die nächsten Jahrhunderte zu tun pflegen. Keiner sagte ein Wort, alle hatten ihre Blicke nur stumm auf den Elben gerichtet, der gute hundert Fuß vor ihnen stand, Leichen von Wargen, Menschen, aber auch Elben säumten seine schlanke, zierliche Gestalt. Er stand dem Drachen am nächsten und als er zu dem Wesen aufschaute, ließ sich dieses nach und nach vor dem Elben nieder, musste die Flügel eng an den schlanken, langen Körper legen, um nicht in der Gesteinsmulde festzustecken. Es ließ sich auf alle vier Gliedmaßen nieder, einzig das schuppige Haupt hielt es erhoben. Ich danke dir", sprach Daelior leise und berührte mit der vernarbten Hand den Hals des Drachen, worauf sämtliche Narben an seinem Leib kurzzeitig rot aufzuglühen schienen, dann aber jedoch ihre gräuliche Farbe wieder annahmen.

Amlugion", entwich es Lalaithwens Kehle und Legolas schaute sie fragend an, als sie jedoch nichts hinzusetzte, ließ er das Gesagte auf sich beruhen. Der Drache gab einen fauchenden Laut von sich, drehte den Kopf und blies eine Wolke schwefligen Dampfes aus.

In Ehrfurcht und Dankbarkeit umringten die Elben den Drachen, als sie sich dessen vollkommen sicher sein konnten, dass er ihnen nichts antun würde. Daelior?", begann Thranduil leise, der auch von seinem Ross gestiegen war und als Erster dem Elben näher kam. Der vernarbte Drachensohn zeigte keine Reaktion, kehrte dem edlen König noch immer den Rücken zu. Ich bin Euch zu tiefstem Dank verpflichtet. Ich verbeuge mich vor Euch", sagte er und ging vor ihm auf die Knie, worauf die Elben erstaunt dreinschauten, sich dann aber ebenfalls niederließen. Daelior schielte überrascht über die Schulter zurück, verweilte einen Augenblick unschlüssig in dieser Haltung, ehe er sich endlich gänzlich umwandte und der Blick aus grünen Augen über die Elben wanderte, die ihn feierlich und in Dankbarkeit verbunden umgaben. Die Sonne ging hinter dem Schatten des Drachen auf, blendend weiß war ihr Schein, rot und orange glühte der Himmel, als brannte in ihm das Drachenfeuer weiter. Dankt nicht mir, sondern dem Drachen", murmelte Daelior leise und fast scheu senkte er sein Haupt. Ein leises Rauschen erfüllte die nun eingetretene Stille und Lalaithwen hob den Blick, fragte zögerlich: Sind wir schon am Binnenmeer angelangt?"

Es liegt gut vier Meilen östlich von hier", antwortete Daelior, ohne ihrem durchdringenden Blick zu begegnen.

Dort könnten wir ein Lager aufschlagen und die Verwundeten versorgen", merkte Aragorn an und Thranduil nickte, erhob sich wieder und beäugte den Drachensohn verwundert, dessen Blick fast beschämt auf dem Boden haftete. Vielleicht finden sich dort auch Spuren von meinem Enkelkind", fügte er hinzu und berührte mit einer Hand Daeliors Arm, worauf dieser zusammenzuckte, als hätte man ihm unerwartet einen Schlag versetzt. Würdet Ihr uns dorthin führen?", fragte der Elbenkönig mit ruhiger Stimme. Daelior nickte, sagte: Es könnte Stunden, gar Tage dauern, bis Ihr das Gebiet um das Meer nach den Kindern abgesucht habt...lasst mich mit dem Drachen über das Meer fliegen und die Felsenketten absuchen!"

Thranduil wandte sich zu Legolas und Lalaithwen um, in deren Augen Hoffnung aufflammte. Ich werde ihn begleiten", äußerte Legolas und trat an Daeliors Seite, was in jenem sichtbares Unbehagen auszulösen schien. Und ich begleite euch", sagte Lalaithwen schnell und erntete verdutzte Blicke der Elben. Ihr habt noch nie auf einem Drachen gesessen", murmelte Daelior leise. Dann werden wir es eben zum ersten Mal tun. Sechs Elbenaugen sehen besser als zwei", entgegnete Lalaithwen keck, worauf Daelior sie lange und undeutbar ansah. Meinetwegen...aber haltet euch gut fest...", mit diesen Worten schwang er sich auf den Rücken des Tieres, das die Fremden mit einem argwöhnischen Fauchen bedachte, jedoch willens genug war, auch sie aufsteigen zu lassen. Wir folgen euch zum Meer, wenn die Sonne vollends aufgegangen ist", versprach Aragorn.

Genau...bis dahin müssen wir mal wieder die Drecksarbeit erledigen und aufräumen", grummelte Gimli und stieß mit dem Fuß gegen den toten Leib eines Wargs. Amüsiertes Lachen drängte aus den Reihen zu ihm vor, worauf der Zwerg entrüstet schnaufte: Na ist doch wahr"

Der Drache erhob sich auf seine vier Läufe, schlug zweimal mit dem Schweif auf den aschebedeckten Untergrund, als wolle er geheime Klopfzeichen verlauten lassen und erhob sich dann flügelschlagend in den Himmel. Lalaithwen legte die Hände um Legolas Taille, der hinter Daelior saß und sich am schuppigen Drachenpanzer festzuhalten ersuchte. Gemeinsam erhoben sie sich in die Höhe, Merry und Pippin starrten mit offenen Mündern dem Ungetüm hinterher. Was habt ihr, kleine Hobbits? Würdet ihr auch gern auf dem Rücken eines Drachen reiten?", fragte Ferrél lächelnd, als er an die Seite der beiden Hobbits trat. Freiwillig nicht, so viel steht fest", war Merrys einzige Antwort.

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Trübe Wolken schimmerten gräulich, als das erste Licht des Tages die See küsste und Sonnenstrahlen tanzend über die Wasseroberfläche glitten, lustig funkelten wie unzählige kleine Perlen. Ich habe einen Weg gefunden, der direkt zur Küste hinunterführt", japste Kean erschöpft, als er sich neben Hyon und Jolly auf den Stein niedersinken ließ. Hawarh bettete Ophédors Kopf auf seinem Schoß, fühlte abwechselnd die Stirn des Jungen und überprüfte seinen Herzschlag. Nacheinander waren sie aus dem dunklen Schacht gekrochen, Jolly hatte den besinnungslosen Ophédor an den Armen gehalten und vorsichtig herausgezogen, während Hawarh mit Hyons Hilfe die Beine des blonden Knaben nach draußen bugsierte. Einige Zeit war schon verstrichen, doch hatten die Jungen zunächst keine Kraft mehr gefunden, die Umgebung zu erkunden. Erfreut, frische und reine Meeresluft zu schmecken, hatten sie sich nebeneinander und schwer atmend niedergelassen und den Sonnenaufgang abgewartet. Sie waren sich dessen einig geworden, dass es vonnöten war, Ophédors Wunden zu waschen und sie somit einen Zugang zur Küste finden mussten, der möglichst ohne Klettereinlagen überwindbar war.

Kean hatte diese Entdeckung gemacht und zeigte sie Jolly. Wie geht es Ophédor?", fragte Selinas Bruder an Hawarh gewandt, der unsicher mit dem Kopf hin- und herwiegte und schließlich sagte: Er braucht Ruhe. Wir sollten ihn nicht wecken. Vielleicht sollten wir nach einer Gelegenheit suchen, das Wasser hier herzubringen, solange er bewusstlos ist"

Jolly nickte zustimmend und sagte zu Kean: Begleitest du mich nach unten?" Willig nickte Kean und führte Jolly den Weg hinab, begleitet von Hawarhs misstrauischen Blicken. Es war eine Wegstrecke von gut fünf Minuten und als Jolly seine nackten Füße auf den schwarzen Steinstrand setzte, verbrannte er sich fast die Sohlen, so sehr waren die Gesteinsbrocken bereits von der Sonnenwärme aufgeheizt. Halte nach Muscheln oder dergleichen Ausschau...darin könnten wir vielleicht Wasser transportieren", schlug Jolly vor, der bereits rege den Untergrund absuchte. Kean blieb hinter ihm wie versteinert stehen, machte keinerlei Anstalten, ihm zu helfen. Was ist? Komm schon, ich weiß, du bist müde, das sind wir alle. Aber wenn du mir hilfst, geht alles viel schneller", murrte Jolly und als von Kean immer noch keine Unterstützung ausging, drehte sich der Junge verärgert um, nur um einen bleichen, entsetzt dreinschauenden Kean zu erblicken. Was ist?" Keans einzige Antwort war ein tonloses Krächzen und ein zum Himmel gerichteter, glasiger Blick.

Kean...", murrte Jolly genervt und erhob sich, drehte sich endlich um und wusste, weswegen Kean zu keinem vernünftigen Wort mehr fähig war. Am Himmel, ganz nah von ihnen, flog ein riesiger Drache über das Meer und direkt auf sie zu. Auf seinem Rücken schienen einige Gestalten zu sitzen. Siehst du das, was auch ich sehe, Jolly?" Der andere Knabe nickte nur tranceartig. Ich wusste, dass Ostlinge im Besitz gezüchteter Warge sind...aber dass sie auch Drachenreiter haben, ist mir neu...", flüsterte Kean. Wie angewurzelt blieben die beiden stehen, unfähig, auch nur eine Bewegung zu machen. Der Drache minderte seine Flughöhe, schien sich für eine Landung auf dem Landstreifen vor ihnen bereit zu machen. Ich glaube, das sind keine Ostlinge, Kean...", stammelte Jolly, der dem Glauben nahe war, nur zu träumen. Keine Ostlinge? Wer...wer denn dann?"

Der Drachen landete im seichten Gewässer etwa eine halbe Meile von ihnen entfernt und Jolly schrie laut jubelnd aus: Elben! Es sind Elben!", sodass Kean erschrocken zusammenfuhr und nur noch verwirrt Jolly hinterher schauen konnte, der wie neu geboren durch das tiefer werdende Wasser watete, um dem Drachen entgegen zu laufen. Der Drache erhob sich kurz in die Luft, nur um nach einigen Flügelschlägen wieder zu landen. Eine Frauenstimme rief Jollys Namen und Kean entdeckte wirklich drei Elben auf dem Rücken des Ungetüms. Die Elbenfrau, die Jolly erblickt hatte, sprang von dessen Rücken und lief Jolly entgegen und fiel ihm um den Hals, als er endlich in ihrer Reichweite war.

Kean stand staunend da, ehe er kraftlos auf die Knie sank und Freudentränen über seine Wangen rollten. Danke...", flüsterte er heiser, als die Elben gemeinsam mit Jolly auf ihn zugelaufen kamen, danke..."

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Hach...nun ist schon wieder ein Kapitel vorbei. Ich hoffe, ihr hattet genauso viel Spaß beim Lesen wie ich beim Schreiben dieses Teils ;) Lasst mir doch bitte eure Meinung da :) Das nächste Update folgt wieder im 10-Tage-Rhythmus, also am 27.8.

HexenLady: Jaja, ich schreib schon weiter, keine Sorge :) Ich durfte nicht in die pralle Sonne, weil mein Tattoo noch nicht verheilt war. (Farbe hätte ausbleichen können) Jetzt ist es verheilt und die Sonne scheint nicht =lach= Ironie...nun ja... . Danke für deine Review :)

Lucky-Ann: =lach= Ich habe in Erwägung gezogen, einen 3. Teil zu schreiben, aber sicher ist noch gar nichts. Warum Thranduil so oft böse" ist? Im Kleinen Hobbit" wird er als sehr strenger, aber gerechter König charakterisiert, daher denke ich mir, dass viele diese Charakterzüge falsch verstehen. =lach= Ich hab Herr der Ringe" mehrmals gelesen und auch gesehen, aber ich glaube nicht, dass man Tolkienpurist sein muss, um ne ordentliche FF auf die Beine zu stellen ;) Danke für deine liebe Review =freu=

BlackPearl: Wow, was für eine Review! Jaja, also so ziemlich viele Antworten auf deine Fragen wirst du in diesem Kapitel finden, deshalb kommentiere ich das jetzt nicht weiter =g= Ich hoffe nur, der Showdown wird dich nicht enttäuschen. Hab das Kapitel in einem Ruck durchgeschrieben und hatte einen Riesenspaß ;) Ich mag eben Action =lach= Danke für deine Review! =knuff=

Nirvanya: Schön, dass dir das Kapitel gefallen hat, ich versuche immer wieder mich zu verbessern! Was du lesen wirst, wenn die Geschichte zuende ist? Nun – es gibt Fanfiction wie Sand am Meer und viele darunter sind sicherlich auch lesenswert :) Sonne über Ithilien" wird nicht die letzte FF von mir sein, vielleicht schaust du ja später noch mal bei mir vorbei? =g= Danke für deinen Kommentar, hab mich sehr gefreut!

Pauleschwein: =lach= Du und deine Trilogiewünsche ;) Na mal sehen...aber eine Daelior-FF? Meinst du nicht, das gleitet dann zu sehr ins AU ab? Hält dann kaum noch an HdR fest. Na mal sehen ;) Ach ja, der Spannungsbogen...um den mach ich mir immer so meine Sorgen – bin eigentlich in den seltensten Fällen zufrieden mit dem, was ich fabriziere. Wenn dann aber so ein liebes Feedback wie von dir kommt, freue ich mich immer wie blöd! Das Ende steht ja nun unmittelbar bevor und ich hoffe, euch gefällt, was ich mir vorgenommen habe ;) Danke nochmals!

Rayo: =lach= Noch jemand, der einen dritten Teil wünscht! Hach...ihr bringt mich aber auch in eine Zwickmühle! Cool, die Idee mit den Mangabildern gefällt mir! Caro und ich hatten schon mal geplant, so etwas wie ne FanArt" Ecke auf der FC-Page aufzubauen, da würden deine Bilder sicherlich gut reinpassen :) Leider gibts mit der Page so einige Probleme, sodass ich mich freuen würde, wenn du mir trotzdem schon das ein oder andere Kunstwerk zuschicken könntest! Meine E-Mail Addy lautet: Ich freu mich schon, vielen Dank :)

Soraya: Wow! 16 Stunden Busfahrt und dann sitzt du wieder und liest? =lol= Ich kenne das, hab letztes Jahr eine 21- stündige Busfahrt überlebt, aber mein Hintern hat sich nachher nicht besonders gut angefühlt. Ja, ich musste mal Jolly und Co rauslassen, weil das Kapitel sonst den Rahmen gesprengt hätte. Aber in diesem gibt es ja wieder genug von denen ;) Ach, ich muss auch bald wieder in die Schule =grummel= Geht der olle Schulstress wieder los...na ja. Welche ff auf bloominius meinst du? Die RPS? Muss mal wieder weiterschreiben, finde momentan keine Zeit dafür. Danke für deine liebe Review =freuknuff=

Mallhawien: Tja...wird jemand sterben? Vielleicht sogar mehrere? Wer weiß, wer weiß =fies grins= Lass dich überraschen :) Ich habe mir eine Krähe auf den Rücken stechen lassen – passend zu dieser Geschichte =lach= Auf welcher Seite hast du denn vorher gelesen? O.o Danke für deine Review =freu=

Jathy: Wie? Du warst auch im Sea-Life in Dresden? Cool! Ja, ich fand es schon ganz nett, aber recht spärlich für die horrenden Eintrittspreise. Hatte es mir irgendwie größer vorgestellt. Na ja. Von Daelior wirst du hier (hoffentlich) genug lesen können :) Und ja, XXL-Kapitel sind auch schon in Arbeit, wollte das Ende nicht in kleine Häppchen zerteilen :) Du willst dir auch n Tattoo stechen lassen? Dann kann ich dir das auch in Dresden empfehlen, sehr billig da! =weise nick= Danke für die Bitter Lemon, die ist mir immer willkommen :) Ich hoffe, der Showdown gefällt dir! =knuff=

Anne: Also in diesem Kapitel gibt es Action en masse, aber das ist auch nicht unbedingt für jeden so das Richtige :) Ich hoffe trotzdem, dass es dir gefällt. Wird es eine Hochzeit geben? Lass dich überraschen! Danke für dein Lob =freu=

Strumpfhase: The Return of the Karnickel! Aaawww, du wirst traurig, wenn die Geschichte zuende geht? Hey, ich schreib das ganze, weißt du wie ich da sitzen werde? Wie ein Fisch auf dem Trockenen! Schließlich habe ich über ein Jahr an dieser Fanfiction gearbeitet. =hach= Wegen neuen Projekten werde ich sicherlich erst im Epilog etwas genaueres sagen können, aber keine Sorge, ich belästige das Internet noch weiter mit meinen chaotischen Ergüssen. Ich hoffe, du hattest einen prima Urlaub! Wenn du meine Hilfe wegen mallaldeon brauchst, sag einfach Bescheid! HDL =knuddel=

CrazyTear: Ach herrje, bei solch einem Lob kann man ja gar nicht anders als rot werden! Es verwundert mich immer wieder, wie manche Leser es tatsächlich schaffen, in einem Lesemarathon all das durch zu schwarten, was ich fabriziert habe! Das ehrt mich ungemein! =ganz verlegen sei= Und dass dir alles bisher so gut gefallen hat, freut mich noch mehr! Die letzten Kapitel werden dir hoffentlich auch zusagen! Vielen lieben Dank für dein liebes Feedback!

Laith: Ja, Filegon hat Selina zwar gefunden, aber die beiden stecken immer noch in Gefahr ;) Du meinst die FC-Page? Ja, Caro schlägt sich gerade mit einem Serverumzug für die Seite herum, das kann noch ein Weilchen dauern. Sobald man aber wieder drauf kann, gebe ich Bescheid, keine Sorge :) Danke für deine Review!

Narwain: =platt sei= Wow, schon wieder solch ein Lob! =aus dem rot werden gar nicht mehr herauskommt= Schöneres Feedback kann man doch kaum bekommen! Es macht mich sehr glücklich (und verschafft mir auch Erleichterung), dass dir diese Geschichte(n) so gut gefällt/gefallen. Diese FF ist eigentlich von Mal zu Mal gewachsen, ursprünglich war nie eine Fortsetzung geplant, aber hier sieht man ja, wozu einen Leser bewegen können :) Vielen, vielen Dank, kann ich nur sagen, ich bin ganz sprachlos!

KayaUnazuki: =lach= Ich glaube, die wenigsten Leser mögen Cliffhanger, aber bald ist ja Schluss mit dem ganzen Hin und Her ;) Egal ob kurz oder lang – ich liebe Reviews, damit kannst du mich immer glücklich machen :) Dankeschön!

Mystica89: Duuuhuuuu? Ich glaube, wir müssen eine neue Liste anlegen: Sidestory-Vorschläge =g=Wow, eine Tour durch Kanada? =beneid= war bestimmt schön, oder? =lol= Jaaa, würde gern das Hörspiel haben! Hihi, das Therapy-Centre war mal wieder geil! Hab Tränen gelacht, vor allen Dingen an der Stelle mit dem Bobby Car! Herrlich! Danke dafür, einfach genial! =knuddel= HDL!

Serena: Na, wie war der Urlaub? Hoffentlich schön? Meine Ferienzeit neigt sich auch so langsam dem Ende zu =sniff= Na ja...ein wenig Stress muss auch mal sein. Ja, der Showdown in diesem Kapitel war hoffentlich actionreich?! Und es ist nie zu spät, um irgendeinem meiner Charaktere etwas anzutun =lach= Na mal sehen, ob ich das wirklich mache... ;) Vielen Dank für deine Review!

Goldmond: Du schon wieder =lach= So langsam machst du mir Angst! So...hier nun der lang erwartete Showdown, der dich hoffentlich nicht enttäuscht hat?! Japp, hab erst mal den Jolly-Part außen vor gelassen, weil das sonst den Kapitelrahmen gesprengt hätte, hier aber mehr von den Jungs ;) Tja...mal sehen, wie alles endet, ich hoffe nur, es ist zu deiner Zufriedenheit ;) =knutsch= Danke fürs reviewen!

Donsiwe: Wann du lesen sollst? =lol= Ganz einfach, aller 10 Tage ;) Ich freu mich, dass mein Groupielein mich nicht im Stich lässt ;) Hoffe, das Ende wird dir gefallen! Fühl dich geknuddelt!

Cula: =lach= Warum fragen mich eigentlich alle, ob jemand sterben wird? Bin ich denn so sadistisch, dass ihr einen Charaktertod in jedem Kapitel erwartet? =g= Nun ja, vielleicht ist das ja berechtigt ;) Ich mag auch keinen Krieg, aber für nen Showdown ist das gut geeignet =lol= Hoffe, es gefällt dir trotzdem! =knuddel=

Erunin: Schon wieder die Wird jemand sterben?" – Frage ;) Eigentlich müsste doch klar sein, dass ich das nicht beantworte, würde ja alles schon im Voraus verraten ;) Lass dich einfach überraschen! Danke für die Review =freu=

Dana: Ja, is schon ein gar wunderliches Gebilde. Das mit den Krähen hast du richtig verstanden ;) Du bist auf das Ende gespannt, und ich bin gespannt, wie ihr es alle finden werdet! Wie heißt es im Geheimen Fenster"? Das Ende ist der wichtigste Teil einer Geschichte. Danke für deine Review =knuddel=