Anmerkung: Hier ist also das nächste Kapitel, in dem uns zwei gute alte Bekannte begegnen. In diesem Kapitel passiert zwar nicht viel, aber es ist für den Fortlauf der Handlung wichtig. Ich hoffe, dass es euch trotzdem gefällt.
@amicahelena: ich hab auch erst beim Schreiben bemerkt, dass Gorath mir ganz gut gefällt *lach*. Danke für dein liebes Review.
@vicky: wenn man von den Generationen von über 3000 Jahren absieht, die zwischen der direkten Blutsverwandtschaft liegen, dann würde ich sagen: Ja, sie sind verwandt *gg*.
Vielen Dank auch diesmal und ich hoffe dir gefällt das nächste Kapitel.
@Sonnenstaub: nein, wir sind in keinster Weise gespalten ;)) Danke, und viel Spaß mit den nächsten Kapiteln.
Disclaimer: ist und bleibt der gleiche, wie im ersten Kapitel!
3. Aglarond
So schnell hatte Legolas den Zwerg schon lange nicht mehr laufen sehen. So schnell hatte er überhaupt noch nie einen Zwerg laufen sehen: ‚Ich wusste, dass ich dieses Versprechen noch einmal bereuen würde.' Legolas seufzte kaum merklich. Bei der Begeisterung, die Gimli an den Tag legte, erwartete er nicht, das Tageslicht bald wieder zu Gesicht zu bekommen.
„Du wirst doch jetzt nicht schlapp machen" dröhnte Gimlis tiefe Stimme von oben an sein Ohr.
Legolas grinste: „Einen Zwerg beim Ausritt zu oft vom Boden aufklauben zu müssen, kann aber auch sehr an den Kräften zehren."
Er hörte ein Fauchen von oben: „Zwerge sind einfach nicht für Pferderücken geboren. Außerdem hatte dieser Gaul etwas gegen mich."
Galant nahm Legolas ein paar Felsvorsprünge: „vermutlich konnte er dein Fluchen nicht mehr ertragen."
„hrrrrmm" Gimli wollte gerade ein paar neuerliche Flüche ausstoßen, als er im Fels den Eingang zur Glitzerhöhle von Aglarond ausmachen konnte. Sofort war er versöhnlicher gestimmt: „Legolas, was du gleich sehen wirst, wird alles bisher Gesehene in den Schatten stellen."
Legolas' Gesichtsausdruck ließ vermuten, dass er davon wohl noch nicht so ganz überzeugt war. Doch ein Versprechen war nun mal ein Versprechen.
Endlich standen sie beide vor dem Eingang.
„Ich lasse dir den ersten Schritt" Gimli deutete mit seiner Hand auf den Eingang. Schließlich ist das ein feierlicher Moment."
„Feierlich?" Legolas konnte die Aufregung seines Freundes immer noch nicht richtig verstehen.
„Nun" Gimli war betont, seine Stimme würdevoll klingen zu lassen „schließlich bist du der erste Elb, der die heiligen Höhlen betritt."
Legolas senkte die Stimme und sagte mehr zu sich selbst: „Vermutlich werde ich auch der letzte sein."
„Das habe ich gehört, Langohr" fauchte Gimli und jetzt rein mit dir.
Legolas betrat die Grotte und eine angenehme ruhige Atmosphäre umfing ihn sofort. Er atmete tief ein. Die Luft war hier nicht so stickig, wie in anderen Höhlen und das Tageslicht, welches durch den Eingang fiel, tauchte die Höhle in ein angenehmes Dämmerlicht.
Im Lichtschein konnte er an den Wänden Edelsteine in vielen verschiedenen Farben funkeln sehen, die sich mit dem Licht ein facettenreiches Widerspiel lieferten.
Er kannte Edelsteine in dieser Fülle nur aus den Schatzkammern seines Vaters und hatte sich auch nie sonderlich für sie interessiert.
Doch hier schien es, als wenn die Wände lebendig wären und jedem einzelnen Stein war ein Leuchten inne, welches er bei noch keinem Edelstein zuvor gesehen hatte.
„Na, was sagst du?" schnaubte Gimli plötzlich hinter ihm.
„Nett" Legolas lächelte spöttisch.
„Nett?" Gimli täuschte einen Wutanfall vor. „Oh, du unverbesserlicher….."
er hielt kurz inne: „Obwohl, aus deinem Munde muß ich das wohl sogar für ein Kompliment halten."
Legolas setzte ein strahlendes Lächeln auf: „aber unbedingt!"
Diese Grotte war schöner als alle Höhlen die er vorher gesehen hatte und auch als alle, die er sich vorgestellt hatte. Aber das musste er diesem Zwerg ja nicht gleich auf die Nase binden, sonst würde er es bis an das Ende ihrer gemeinsamen Tage zu hören bekommen.
Gimli war immer noch begeistert und lief herum, wie ein aufgescheuchtes Huhn.
„Spürst du diese Harmonie, diese Lebendigkeit, diese Musik, diese…."
„Musik?" unterbrach Legolas ihn.
„Natürlich Musik" grummelte Gimli „sag bloß du hörst nicht die Klänge, die von den Steinen ausgehen."
Legolas lachte, er war sichtlich amüsiert von der Begeisterung seines Freundes, die sogar dessen Sinne zu berauschen schien.
„Ach diese Musik meinst du."
„Jaaaa" Gimli schrie nun fast „du hörst es also?"
„Nein" Legolas setzte ein verschmitztes Lachen auf.
„Ach" brummte Gimli „Ihr Elben seid einfach zu unmusikalisch."
„Das wird es wohl sein" sagte Legolas, immer noch amüsiert.
Sie kamen jetzt in einen großen Hohlraum, an dessen Wänden sich vorwiegend Smaragde befanden. In der Decke gab es eine Öffnung, die einen Lichtstrahl hinein ließ, der das Licht der Edelsteine brach, so dass alles in ein sanftes grünes Farbenspiel getaucht war. In der Mitte gab es einen kleinen, sehr klaren unterirdischen See. Das Ganze bot einen solch harmonischen und wunderschönen Anblick, dass selbst Legolas ganz bewegt war.
Als der Zwerg das bemerkte, setzte er ein selbstgefälliges Grinsen auf.
„Na endlich" sagte Gimli sichtlich erleichtert.
Legolas schaute eine Weile verträumt, dann sagte er:
„Wenn ich jemals eine Elbin oder auch eine Menschenfrau finden sollte, mit der ich bis ans Ende der Tage glücklich sein möchte, dann soll dies unser Altar sein."
Gimli stand der Mund offen. Zufrieden nickte er dann.
„Na, dann hast du wohl noch keine Zwergenfrau kennen gelernt" sagte er mit einen breiten Grinsen."
„Zumindest keine, die ich für eine Frau gehalten hätte" Legolas tauschte sein verträumtes Grinsen wieder gegen ein verschmitztes ein.
„Außerdem könnte ich mir gut vorstellen, dass so ein Bart ziemlich lästig beim Küssen sein dürfte."
Gimli lachte auf: „Ihr Elben habt doch keine Ahnung von der Liebe."
„Ich hatte es fast befürchtet." Legolas bemühte sich betroffen zu schauen, was ihm nur teilweise gelang.
„Nun ich denke ich werde dich in der Zukunft mit einigen charmanten Zwergenfrauen bekannt machen müssen."
„Oh!"
Darüber wollte Legolas lieber nicht genauer nachdenken, er hoffte mal inbrünstig, der Freund hätte die Worte nur im Scherz gesprochen.
Sie durchliefen die Grotte schließlich in drei Tagen, und in Helms Klamm traten sie wieder ans Tageslicht. Gimli war sichtlich zufrieden und auch Legolas konnte sich durchaus mit der Schönheit dieses Ortes anfreunden. Sie waren sichtlich erholt, denn ihre Nachtlager waren in der Abgeschiedenheit des Berges ruhig und friedlich und kein Laut durchdrang die Stille um ihre Ruhe zu stören.
„Wir sollten ein Stück zurück reiten und König Eomer einen Besuch abstatten." sagte Legolas plötzlich.
Gimli stöhnte. Jeder Ritt mehr war für ihn ein Ritt zu viel. Mittlerweile hatte er zwar sein eigenes Pferd, das ruhigste und kleinste Pferd, was sich wahrscheinlich in Mittelerde finden ließ, aber er hatte immer noch Schwierigkeiten, sich überhaupt im Sattel zu halten.
„Wenn es denn sein muß" schnaubte er.
Legolas grinste belustigt, schließlich wusste er genau, worin die Zurückhaltung seines Freundes resultierte: „na, dann los!"
Fluchend schwang sich Gimli aufs Pferd und blieb diesmal glücklicherweise beim ersten Mal schon oben. Nach ein paar Stunden und drei Abstürzen seitens des Zwerges, kamen sie mehr oder minder wohlbehalten in Edoras an.
Sie bekamen sofort Einlaß in die goldene Halle und drinnen eilte ihnen Eomer, der neue König der Riddermark, schon entgegen.
„Seid mir gegrüßt, meine Freunde." Er neigte leicht den Kopf. „Kommt ihr direkt aus Minas Tirith? Wie geht es König Elessar? Ihr, als seine Freunde, könnt……"
„Dem König?, Aragorn?" fuhr Legolas verwirrt dazwischen „was ist mit dem König? Sprecht schnell!"
„Kommt ihr denn nicht direkt aus Minas Tirith?" fragte Eomer vorsichtig.
„Wir kamen auf Umwegen" sagte Legolas, dem der Schreck sichtlich in die Glieder gefahren war. „Also berichtet, was mit Aragorn ist."
Eomer atmete tief ein: „vor einigen Tagen erreichte mich ein Bote aus Minas Tirith."
Er stockte, da es ihm sichtlich unangenehm war, weiter zu erzählen.
„Er brachte schlechte Kunde. Es geht um die Königin. Der Bote berichtete, sie sei bei der Geburt ihres Kindes verstorben."
„Arwen" Legolas schloß fassungslos die Augen „oh, Eru." Er sackte zusammen. Auch Gimli suchte sich eine Ecke hinter einer Säule, wo er allein sein konnte.
Legolas rang sichtlich mit der Fassung.
„Wurde auch über den König berichtet, wie er es aufgenommen hat?"
„Nein" Eomer schüttelte den Kopf. „Ich hoffte, ihr würdet es mir sagen können."
Legolas schluckte: „Entschuldigt mich, ich muß allein sein."
Er ging nach draußen vor die Halle und lehnte sich gegen die Mauer. Er wusste nicht was er denken sollte, was er tun sollte. Er fühlte sich einfach nur elend. Er wusste nicht wie lange er dort gestanden hatte, waren es Stunden oder nur Minuten? Er hatte auch nicht bemerkt, dass sich Gimli neben ihn gestellt hatte. Als er ihn endlich wahrnahm schaute er fest zu ihm herab:
„Wir müssen zurück, nach Minas Tirith…..er braucht uns jetzt."
Gimli nickte nur, der gleiche Gedanke war ihm auch schon gekommen und so beschlossen sie am nächsten Morgen umgehend nach Minas Tirith aufzubrechen.
So, das war das dritte Kapitel, über Reviews wäre ich dankbar;)
