Glaubt es ruhig, es geht weiter!!!! Sorry für die längere Pause.
Vicky23 - Verzeih mir, dass ich dich so lange warten ließ ;)
nachtschatten - Bergil nochmal verarschen, och der Arme, ich glaube der hat erstmal genug.
Sarista - ganz besonderen Dank für dein Review. Das hat mich eigentlich dazu veranlaßt nochmal richtig Gas zu geben und das 10. Kapitel rauszubringen, weil es in einem Moment kam, wo ich alles ziemlich hängen lassen hab.
allen anderen Reviewern natürlich auch meinen dicken, fetten Dank!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Das Ultimatum
Als Valanya am Abend wieder in Bruchtal eintraf, eilte ihr Gorath bereits mit finsterer Miene entgegen.
„Willkommen zurück, Valanya, ich hoffe du hattest Erfolg."Nachdem er einen Moment herumgedruckst hatte fuhr er fort: „ich muß dir leider gestehen, dass es Probleme gibt."
„Probleme?"fragte Valanya erschrocken „Orks?"
„Nein, eher im Bezug auf Bergil", meinte er etwas hilflos.
„Was ist los, rück endlich raus mit der Sprache?"fragte sie leicht gereizt.
„Er ist gleich in der Nacht, nachdem du das Lager verlassen hast, verschwunden. Leider bevor ich ihn aufklären konnte."
Valanya verzog das Gesicht und vergrub es in ihren Händen.
„Übel"sagte sie bestürzt „Was habt ihr unternommen?"
„Wir wollten warten, bis du zurückkommst"antwortete Gorath unsicher.
„Hm, entweder wir schicken einen Boten, oder ich gehe selbst, oder wir warten, was kommt und klären dann das Ganze. Was hältst du denn für das Beste?"fragend sah sie ihn an.
„Wir sollten morgen in aller Früh einen Boten losschicken. Klären müssen wir es. Soll ich einen der Männer auswählen?"
„Du solltest sie besser fragen, wer die Botschaft überbringen möchte"antwortete Valanya.
Gorath nickte, dann erkundigte er sich bei ihr über die Reise: „Hattet ihr Erfolg bei König Thranduil?"
Valanya grinste jetzt: „Kannst du dich an die ganzen furchtbaren Geschichten über König Thranduil erinnern?"
Gorath nickte wieder: „Natürlich"
„Sie sind alle wahr." Sie lachte etwas bitter: „Er ist arrogant, stolz, total von sich eingenommen und kann Menschen nicht ausstehen."
„Also war der Weg umsonst?"fragte Gorath missmutig.
„Würde ich so nicht sagen."Sie lächelte wissend: „Hast du schon mal von seinem Sohn gehört? Prinz Legolas?"
Er überlegte kurz: „In Verbindung mit dem Ringkrieg denke ich, die Gefährten, die auszogen den Ring zu vernichten. Was ist mit ihm?"fragte er.
„Ich habe ihn kennengelernt. Er scheint mir völlig anders als sein Vater zu sein. Durchaus brauchbar. Ich habe mich einige Zeit mit ihm unterhalten, ihm alles erzählt und ich denke er wird das Richtige tun. Ein kluger Mann übrigens. Wenn er so alt aussehen würde, wie er ist, würde ich ihn sogar durchaus als weise bezeichnen."Sie lächelte wieder.
„Oh"sagte Gorath nur.
„Oh?"Valanya grinste.
„Gut", meine ich. „Freut mich, dass du Erfolg hattest."Er wollte sich zum Gehen wenden, als sie ihn an der Schulter hielt.
„Was ist los, Gorath?", fragte sie nachdrücklich.
„Nichts besonders" wiegelte er ab: „Man sagt nur über diesen Prinzen er solle umwerfend gut aussehen?"Er versuchte seine Stimme dabei so harmlos wie möglich klingen zu lassen.
„Ach das?"Valanya grinste: „Ja, das stimmt."
„Oh"meinte Gorath wieder nur kurz.
„Obwohl ich mehr den dunklen, verwegenen Typ bevorzuge"Valanya konnte sich nicht mehr halten, sie musste losprusten, erst recht als sie eine leichte Röte in Goraths Gesicht aufsteigen sah.
Gorath schaute etwas betroffen: „Du weißt schon, dass ich das eben nicht ernst gemeint habe?"
„Natürlich"sagte Valanya mit einer Betonung, die alles andere, als die Aufrichtigkeit dieser Aussage vermuten ließ. Dann grinste sie wieder spöttisch, „komm laß uns lieber was essen gehen", packte den - immer noch konsternierten- Waldläufer am Ärmel und zog ihn einfach mit sich.
Am nächsten Morgen setzte Valanya ein Schriftstück für den König auf, in dem sie den Spaß, den sie sich mit Bergil erlaubt hatten zu erklären versuchte, was alles andere als leicht war. Schnell ward auch ein Bote ausfindig gemacht, der mit dem Auftrag, die Schriftrolle nur dem König persönlich auszuhändigen, auf den Weg geschickt wurde.
Die nächsten Tage verliefen ruhig und man war weitestgehend mit der Beschaffung von Vorräten beschäftigt, die man hauptsächlich durch Tauschhandel mit verschiedenen Höfen rund um Bree, erwarb.
Am 5. Tag, nach Valanyas Rückkehr aus dem Düsterwald, schlug einer ihrer Posten der Trollhöhen plötzlich Alarm.
„Reiter, über ein Dutzend, sie befinden sich schon fast an der Brücke."rief ihr der Mann beim Entgegenreiten atemlos zu.
Valanya beorderte ihre Männer sofort zu den Waffen und befahl ihnen sich an Fixpunkten an der Westgrenze Bruchtals zu postieren. Sie selbst eilte in den Stall um Nahar zu holen und wies Gorath und Horgalf an, sie zu bekleiden.
Sie waren gerade unterwegs zum Bruinen, als ihnen ein berittener Mann, in schwarzer Rüstung entgegenkam.
Er stoppte sein Pferd und schaute die drei, die ihm bewaffnet entgegenkamen und jetzt die Pferde jäh stoppten, befangen an: „Seid ihr Valanya?"fragte er schließlich unsicher.
„Wer will das wissen?" Valayas Stimme verriet keine Regung.
Der Mann straffte sich: „Ich bin Angehöriger der Palastwache Gondors, ich überbringe eine Nachricht des Königs."
Valanya zog die Augenbraue hoch und hielt wortlos die Hand vor ihm auf. Der Bote legte die Schriftrolle in ihre Hand und sie öffnete langsam das Siegel: „Wartet!"wies sie den Boten dabei an, während dieser sich verkrampft umschaute.
Sie öffnete die Rolle. Es handelte sich um ein Ultimatum, dass sie sich innerhalb von 2 Wochen aus Bruchtal zurückzuziehen haben und nie wieder einen Fuß nach Arnor oder Gondor setzen dürften, ansonsten würde diese Forderung mit Waffengewalt durchgesetzt werden.
Wut kochte wieder einmal in ihr hoch. Sie runzelte die Stirn, dann zerriß sie langsam die Rolle in viele kleine Schnipsel und drückte sie dem Boten in die Hand: „Meine Antwort"sagte sie nur kurz und schickte ihn zurück.
Hinter ihr wagte Gorath kaum zu atmen, während Horgalf trotz der Gefahr, in die sie sie jetzt gebracht hatte, grinsen musste.
„Ich glaube nicht, dass das sonderlich klug war"sagte Gorath schließlich bedrückt, als er endlich seine Sprache wieder gefunden hatte.
„Aber Courage habt ihr, das muß man euch lassen."Sagte Horgalf darauf zustimmend.
„Das könnte Krieg bedeuten"entgegnete Gorath bedächtig.
„Hätte es sowieso, ich denke, er ist so verbohrt, dass er nicht mit sich reden lassen hätte. Oder möchtet ihr vielleicht in den Norden zurückkehren?", entgegnete Valanya kühl. Sie grübelte einen Moment, dann sagte sie: „Aber gut, Gorath, gehen wir deinen Weg und versuchen es."Mit diesen Worten setzte sie sich in Bewegung und Gorath und Horgalf folgten ihr irritiert.
Aragorn hatte, nachdem er sich entsetzt den Bericht von Bergil angehört hatte, nicht lange gezögert und 15 Männer vom Herr und der Palastwache in die Rüstkammer befohlen. Er wollte das Problem, welches schwerwiegender war, als er angenommen hatte, jetzt selbst und endgültig lösen. Er war es Sam schuldig, dass er die Bande, auf ihren Plünderungszügen zum Auenland, stoppen musste. Er selbst legte seine Rüstung an und darüber den schwarzen Überwurf auf dem ein weißer Baum abgebildet war, über dem sieben Sterne standen, über denen eine hohe Krone prangte.
Als sie angekommen waren, ließ er seine Männer auf dem Feld vor den Trollhöhen wohlweislich stoppen, denn Bergil hatte ihm berichtet, dass dort oben Wachen und Bogenschützen postiert waren. Einen seinen Männer schickte er deshalb mit der vorbereiteten Schriftrolle ins Lager, während die anderen in sicherer Entfernung warteten. Es dauerte nicht lange, bis der Bote zurückkam, vermutlich musste er schon abgefangen worden sein, bevor er ins Lager kam. Mit gedrückter Miene kam er auf Aragorn zu und drückte ihm die Papierschnipsel in die Hand.
„Die Antwort, mein König"sagte er.
Aragorn atmete tief durch und seine Augen funkelten erzürnt, diese Leute hatten anscheinend keinen Funken Anstand im Leib: „Dann ist es also beschlossen", sagte er schließlich. „In zwei Wochen werden wir mit einem Aufgebot zurückkehren und wenn sie dann noch da sind, bleibt uns nichts anderes übrig als..."
„Mein Gebieter, seht!" sagte einer seiner Männer und deutete nach vorn.
Valanya, Gorath und Horgalf kamen ihnen entgegengeritten.
„Sollen wir...."Einer der Männer wollte sein Schwert greifen.
„Nein, wartet"sagte Aragorn, „sie sehen nicht aus, als wollten sie uns angreifen."
Die drei Reiter, die auf sie zukamen, waren ein imposantes Gespann. Valanya stolz und aufrecht auf Nahar, der ihr noch zusätzliche Anmut und Würde verlieh. Gorath, mit seinen feinen vornehmen Zügen und Horgalf der zerfurchte, verwegene Hühne. Die Männer die in Aragorns Begleitung waren, verstummten erstmal, so erstaunt waren sie.
Der König war zu voreingenommen und zu erzürnt um das Aussehen irgendwelcher Unruhestifter überhaupt wahrzunehmen und so schleuderte er ihnen einen abweisenden Blick entgegen.
Valanya störte sich reichlich wenig daran: „Ich will mit euch reden", sagte sie hochmütig.
Gorath verdrehte leicht die Augen hinter ihrem Rücken: ‚Soviel zur Diplomatie, Valanya'
„Es gibt nichts zu bereden, ihr habt die Forderungen gehört. Erfüllt sie, oder tragt die Konsequenzen."Er warf ihr einen eisigen Blick zu.
„Ihr wollt uns nicht einmal anhören? Das widerspricht dem, was ich über euch gehört habe. Ich scheint eurem Ruf wohl nachzustehen. Wirklich Schade."Sie wirkte jetzt tatsächlich enttäuscht. „Es gibt etwas, dass ihr vielleicht wissen solltet, ich denke unser Bote hat euch verfehlt und..."
Aragorn fiel ihr ins Wort: „Ich weiß, bereits alles, was ich wissen muß und es gelüstet mich nicht mehr zu erfahren."
„Ach ihr meint sicher die Informationen von Bergil"meinte Valanya spöttisch, „keine Minute hat er Zeit gehabt echte Informationen zu sammeln, denn genau solange hat es gedauert ihn zu enttarnen. Ihr enttäuscht mich, königliche Hoheit, wenn ihr solche Maßnahmen nötig habt und wie es scheint, fehlt es euch zudem noch an geeigneten Personal."Valanya schaute ihn dabei mitleidig an, während Gorath sich fassungslos auf die Lippe biß.
Aragorns Lippen wurden schmal und sein Blick wäre wohl beinahe fähig zu töten, während seine Gesicht die Farben stetig wechselte. Anscheinend war er sich nicht sicher, ob er eher peinlich berührt sein sollte oder empört über die Unverfrorenheit dieser Person. Er rang um Fassung und nahm sich deutlich sichtbar zusammen: „Das ändert nichts an der Sache. Ihr belagert Bruchtal, fallt in das Auenland ein und ich bin nicht gewillt euch länger hier zu dulden.
„Und unsere Gründe wollt ihr nicht erfahren?"Valanya spürte wieder Wut aufsteigen über soviel Halsstarrigkeit. Dass sie im Moment keinen Deut besser war, war ihr natürlich nicht bewusst.
„Seid ihr nicht gewillt euch zurückzuziehen, seht ihr euch in Kürze meiner Armee gegenüber."
„Ihr würdet euch gegen eure eigene Sippe stellen?"fragte Valanya provokativ, „oder habt ihr die Bande gelöst als ihr auf den Königsthron gestiegen seid?"
Weitere Zornesfalten bildeten sich auf des Königs Gesicht: „Meine Sippe?"er lachte schließlich bitter. „meine Sippe besteht nicht aus Plünderern und Gesetzesbrechern? Spart euch eure Worte, mein Entschluß steht fest. Ihr habt die Gegend lange genug verpestet"Der König hatte die Fassung vollends wiedergewonnen und seine Stimme klang jetzt fest und erhaben.
Gorath schloß für einen Moment die Augen vor Entsetzen, denn er ahnte was jetzt kommen würde. Nur zu gut kannte er Valanya.
„Verpestet?"fragte sie scharf. „Ich habe doch gerade richtig gehört?" Aufgebracht schaute sie ihm in die Augen, dann fasste sie die Zügel fester und nahm Nahar leicht herum. Als sie nach diesem kleinen Manöver den Kopf wieder zum König drehte, war die Wut aus Ihrem Blick verschwunden. Eher traurig schaute sie ihn an und sagte mit ruhigem Ton, in dem trotzdem die Verbitterung mitschwang: „Ihr wisst gar nichts von uns, wann wart ihr denn das letzte Mal hier? Wann hat eure Klinge zum letzen Mal Orks oder Trolle gesehen? Wie viele Jahre ist es her? Und jetzt kommt ihr hierher und fuchtelt mit dem Szepter einer längst vergessenen, verlorenen Stadt herum und wollt uns irgendwelche Auflagen stellen? Uns gar drohen? Vernebelt euch euer Elfenbeinturm nun auch den Verstand, so dass ihr die wahren Feinde nicht mehr erkennt? Nichts habt ihr gemein, mit dem Aragorn, den ich aus den Geschichten und Legenden kenne. Enttäuschend! Wirklich enttäuschend!"
Einer der Männer fiel ihr entsetzt ins Wort: „Ihr vergesst mit wem ihr redet, vor euch steht euer König!"
Valanyas Gesicht versteinerte sich: „Ich habe keinen König!"sagte sie betrübt und andächtig zugleich, dann riß sie Nahar vollständig herum und ritt davon. Horgalf schloß sich ihr sofort an, während Gorath weiß wie eine Kalkwand und völlig bewegungsunfähig verharrte.
Dem König stand der Mund offen, er rang jetzt sichtlich nach Fassung. Schließlich, nach einem längeren Moment der absoluten Stille und Bewegungslosigkeit, wendete er seinen Blick langsam zu Gorath: „Wir sehen uns wieder"sagte er bestimmt: „besser ihr tut wie euch geheißen."
Gorath senkte verlegen den Blick: „Verzeiht"sagte er betreten und wollte sich zum Gehen wendet, als Aragorn sich wieder an ihn wandte.
„Ihr seht mir, wie ein vernünftiger Mensch aus, warum empfangt ihr eure Befehle von dieser Frau, die euch scheinbar ins Verderben führt. Ihr und alle Männer unter euch, die noch etwas Ehre im Leib haben, solltet euch gut überlegen, wem ihr folgt. Wählt ihr den Untergang oder wählt ihr einen Ausweg."Und sehr eindringlich dann:"Redet mit den Männern, lasst sie entscheiden."
Gorath überlegte einen Moment, dann lächelte er sanft: „In einem hat sie Recht. Ihr kennt sie nicht. Indem ich mit Valanya gehe, wähle ich die Hoffnung. Doch ich würde ihr auch in jedwedes Ende folgen, selbst wenn es der Untergang wäre. Schade, dass ihr euch ein so falsches Bild gemacht habt. Lebt wohl, mein König, ich hoffe, wir erhalten irgendwann Gelegenheit uns unter besseren Umständen wieder zu begegnen."
Gorath verneigte sich und ritt Valanya und Horgalf hinterher.
Aragorn schaute eine Weile grübelnd hinterher, dann schüttelte er leicht den Kopf und sagte zu Wolgur, einem der Männer seiner Palastwache: „du nimmst die Männer hier und reitest nach Gondor. Rufe dort alle Männer zusammen, die sich entbehren lassen. In zwei Wochen treffen wir uns wieder an diesem Ort hier."
Wolgur fragte erstaunt: „Und ihr, mein König, werdet ihr uns nicht begleiten?"
Aragorn schüttelte den Kopf: „Ich für meinen Teil werde zuerst ein paar alte Freunde besuchen und dann noch etwas Zeit am Nenuial verbringen."
„Aber mein Gebieter, ihr könnt nicht allein gehen."entgegnete Wolgur etwas erschrocken.
Der König lächelte: „Schon so oft bin ich diesen Weg allein gegangen", sagte er wehmütig. "Ich denke er ist jetzt nicht gefährlicher als damals."
