Disclaimer: Siehe 1.Chapter
*~*
So, da bin ich wieder. Hat etwas gedauert, tut mir total leid, aber wie ich auch schon am Anfang meines neuen Chapters von 'Das andere Ich' geschrieben habe, musste ich mich mit einer Magen- und Darmgrippe, ein paar Klausuren und einem Referat herumschlagen und hab es einfach nicht früher geschafft mich um meine Storys zu kümmern. Ich hoffe, dass ihr meine Story trotzdem weiterverfolgt und ich nicht alle Reviewer verloren habe. *hoffnungsvoll schaut* Eine Packung Kekse für jeden, der mich weiterhin mit Reviews erfreut! Mal sehen, ob euch das neue Chapter gefällt, würde mich freuen!
*~*
An dieser Stelle möchte ich mal eine kleine Info reinstellen und ein
wenig Werbung für eine neue Story machen, die Curlylein und ich zusammen
geschrieben haben. Wir haben uns zu den Mondkühen zusammengeschlossen und
passend zu dem Namen sind unsere leicht verrückten Gedanken zu einer (wie
ich hoffe) lustigen Geschichte zusammengeflossen. Sie heißt 'Therapie
gefällig?', ist eine HG/SS-Story und ihr findet sie bei den 'Mooncows'.
Der direkte Link befindet sich in meiner Bio.
Schaut doch einfach mal vorbei! *Kekse zur Belohnung verspricht*
Danke an alle von euch, die sie sich schon durchgelesen und uns eine Review
geschickt haben! *Kekse wie versprochen an alle 'Tg?'-Reviewer verschickt*
*~*
Nun ein heftiges *knuddel* an Curlylein, die auch für dieses Chapter wieder die Beta-Arbeit übernommen hat. HDL
*~*
Jetzt komm ich zu meinen lieben Reviewern:
@Curlylein: Ja, Entscheidungen treffen ist schon schwierig... *g*
Das mit der Vorrede ist doch Ehrensache! Komm, so schlimm hast du nun auch wieder
nicht an der Story rumgemeckert und das, was du als Änderungen vorgeschlagen
hast, fand ich sehr gut, hat die Story noch besser gemacht! *für die Hilfe
mal ganz doll knuddelt*
Ja stimmt, die Beiden kabbeln sich so schön, macht auch immer wieder Spaß
so etwas zu schreiben!
*versucht die Haare nach dem Durchwuscheln wieder irgendwie zu bändigen*
Auch wenn ich dich ja wie du weiß sehr gern hab, mach das nie, nie und
nochmals nie wieder! *grummelig schaut aber ganz schnell wieder grinst*
Ansonsten: *hugs&kisses sendet* HDGDL
@Blimmchen: Danke für das Lob! *dich dafür ganz doll knuddelt* Ich hoffe, du hast auch Spaß am neuen Teil! Mal sehen ob ich die Spannung da auch aufrechterhalten konnte.
@Jo05: Danke für das Lob! * ganz doll knuddel*
Ja, ein Cliffhanger, aber kein so ganz schlimmer, oder? Glaub mir, ich könnte
durchaus noch gemeinere liefern, mal sehen, ob ich das beweisen werde...
Snape und Hermine aneinander gefesselt...stimmt, es regt zu Fantasien an...völlig
unbeabsichtigt natürlich...*unschuldig schaut* Was, das glaubst du mir
jetzt nicht? Kann ich gar nicht verstehen... *g*
Mal sehen, wie du das neue Chap findest. Ich hoffe gut!
@Herm84: *sich für die offizielle Begrüßung bedankt*
*ganz doll knuddel*
Bin froh, dass ich deine Erwartungen erfüllt habe! Ja, ich find es auch
immer gut, wenn sich Sev und Herm streiten, macht auch super viel Spaß
zu beschreiben! Wird in dieser Story wohl auch noch so einige Zeit der Fall
sein, dass sie sich kabbeln. Und du willst ein Happy End?
Ob ich wirklich ein Happy End ans Ende packe... Schon gut, ich kann es ja eh
nicht verheimlichen, also sag ich mal es könnte sein... (sieh das als fast
ja an...)
Ansonsten: *den Dominostein und das Ferrero Küsschen dankbar annimmt* Lecker!
Für den Fall, dass du mich mit so etwas bestechen möchtest um schneller
ein neues Kapitel zu bekommen, versuch es gerne... *auf mehr Leckereien hofft*
*g*
*hugs&kisses sendet*
@ Tinuviel Morgul: *erleichtert aufatmet* Danke, dass du dich fürs
Loben entschieden hast! *dich mal ganz doll dafür knuddelt*
O.k., das Chap war nicht soooo lang, aber mal sehen, ich glaub das neue ist
länger.
Du findest es gut, wenn die beiden sich kabbeln? Es macht mir auch immer am
meisten Spaß darüber zu schreiben! Und man sieht, dass sie zusammen
gehören? Ob sie auch wirklich zusammen kommen... *böse g* O.k., zugegeben,
könnte wohl so sein... *sich darüber ärgert, dass sie nicht besonders
gut verheimlichen kann, dass sie Happy Ends liebt*
Ein Film mit Handschellen? Hm, könnte sein, vielleicht hab ich den auch
schon mal gesehen, aber als ich die Idee zu der Story hatte, hab ich nicht daran
gedacht, höchstens im Unterbewusstsein.
Ansonsten freut es mich, dass ich auf deiner Author Alert bin! *als Dankeschön
Kekse rüberschiebt*
@Miyazawa: *Keks und Schokolade dankbar und freudig verspeist* Danke
für das Lob *sich geehrt fühlt* *ganz doll knuddel* Du willst mich
beschützen? Cool, ich hab nen Bodyguard! *g*
Ob ich deinen Vorschlag umsetzen werde, weiß ich noch nicht, mal sehen,
generell find ich es gut aber ich weiß noch nicht, ob es reinpasst. Ich
werd es beim Schreiben sehen. Aber ansonsten freu ich mich natürlich immer
wieder über Anregungen, also immer her mit den Ideen! Jetzt aber erstmal
viel Spaß mit dem neuen Chap!
@Vengari: Tz tz tz, ja, ja, vorher meine Geschichte nicht lesen...*sich
in einem bösen Blick versucht, ihn aber nicht recht zustande bekommt*
*die abgefallenen Blätter mit Uhu wieder anklebt* Hab's übrigens überlebt
*g* *zurück knuddel* Zumindest besser als die 'Crucios'... *schon mal vorsichtshalber
vor dem nächsten in Deckung geht*
Ich warte auf ein nächstes Chap von 'Heute Hogwarts morgen die ganze Welt'.
Sag mal, wann geht es eigentlich mit 'Episoden der Scheinheiligkeit' weiter?
Da würd ich gerne mal wieder etwas von lesen... *Dackelblick aufsetzt*
Freut mich, dass dir der Schlagabtausch von Herm und Sev gefallen hat, ich hoffe,
dass er deinen Erwartungen auch in diesem Chap gerecht wird.
Tja, die Idee mit dem Band. Ich dachte, dass es doch lustig wäre, wenn
Herm und Sev ein wenig aneinander 'gefesselt' wären und da kam mir diese
Idee... Ich hab dadurch einen relativ hohen SPC garantiert... Und ja, das mit
der 'Verteidigung gegen die Dunklen Künste' schürt Neid! *diabolisch
g* Tja, man muss halt die nötigen Grundverhältnisse schaffen, wäre
doch nur halb so schön wenn sie nicht genug Gründe hätten sich
so richtig zu zoffen!
Hm, wie ich sie dann letztendlich doch noch nach den vielen Streitereien dazu
bringe ihre Meinung gegenüber einander zu ändern? Meinung ändern
*versucht unschuldig auszusehen* - wer hat gesagt, das sie ihre Meinung ändern?
*sich das Grinsen nicht mehr verkneifen kann* O.k., vielleicht hast du Recht
und sie werden wohl vielleicht unter Umständen sich zum Schluss mehr mögen,
mal sehen, ob ich sie zusammenbringe... (als ob ich was anderes als ein Happy
End draus machen würde...)
*hugs&kisses sendet*
@Irena2003: Meine Story 'eine der witzigsten HGSS-Storys, die du gelesen hast'? *ungläubig schaut* *total stolz und überglücklich ist* Man, das ist ein riesiges Kompliment, danke! *ganz doll knuddel* Ich hoffe, du hast auch Spaß am neuen Chap!
@Koryu: *für die Review knuddelt* Freut mich, dass ich dich zum
Lachen bringen konnte, ich hoffe, dass das auch auf das neue Chap zutreffen
wird!
@Mylanka: Du fandest es wirklich 'super'? Danke! *für das Lob knuddelt* Ich hab etwas gebraucht aber nun ist das neue Chap ja fertig! Ich hoffe, dass es dir gefallen wird!
*~*
So, jetzt genug der Vorrede, hier kommt das neue Chapter. Viel Spaß dabei!
*~*~*
2. Kap.: Der Schlüssel zur Lösung?
Die Gänge waren dunkel und wie ausgestorben. Nur die Lichter von Kerzen
und Fackeln tanzten und brachten etwas Bewegung in das sonst recht trostlose
Bild.
Hermine und Snape liefen dicht nebeneinander um sicherzugehen, dass sie auf ihrem Weg nicht durch unangenehme 'Gummibandeffekte' von einem gleichmäßigen und somit möglichst schnellen Vorankommen abgehalten würden. Dicht nebeneinander - sehr viel dichter als es ihnen unter normalen Umständen je hätte recht sein können. Keiner der beiden fand es sonderlich angenehm und so versuchten sie jeweils auf ihre eigene Art ihre Gedanken von der aktuellen Situation abzulenken.
Hermine dachte an die nächsten Tage. Wenn sie wieder eigene Wege gehen
konnte - was hoffentlich sehr bald der Fall sein würde - würde sie
Weihnachten genießen. Es war eine der Zeiten, die Hermine im Jahr am meisten
mochte, vor allem weil sie da nach all den vorangehenden stressigen Tagen endlich
wieder einmal entspannen konnte. Sie liebte es, wenn es überall glitzerte
und funkelte, es gab nichts Schöneres für sie als durch die Straßen
zu gehen, die Gegend um sie herum mit Schnee bedeckt und einige Schneeflocken
ins Gesicht gepustet zu bekommen. Sie machte für gewöhnlich lange
Einkaufsbummel und erfreute sich an den herrlichen Schaufensterdekorationen,
die zu Weihnachten immer mit besonders viel Liebe zum Detail gestaltet waren.
Überhaupt war alles schön geschmückt und es gab so viele interessante
Dinge zu bestaunen und zu kaufen wie zu keiner anderen Jahreszeit.
Hermine malte sich aus wie sie wieder durch die Läden schlendern würde,
überlegte wem sie alles etwas schenken wollte und dachte darüber nach,
wie es wohl sein würde das erste Mal Weihnachten als Professorin hier in
Hogwarts zu erleben. Das letzte Mal als sie Weihnachten hier verbracht hatte,
war schon lange her und außerdem war sie damals um einiges jünger.
Nun würde sie es aus einer völlig neuen Perspektive erleben und sie
freute sich schon unheimlich darauf.
Snapes Gedanken hingegen drehten sich um seine Arbeit - das einzige, was ihn in dieser schrecklichsten Jahreszeit irgendwie ablenken konnte. Er dachte an die vielen Tränke, die er noch fertig zustellen hatte, die Zutaten, die er dafür brauchte, vor allem an die, die er noch besorgen musste und an die Besonderheiten, die jeder zu brauende Trank mit sich brachte. Ja - hier war er in seinem Element, niemand konnte ihm auf diesem Gebiet etwas vormachen. Der Gedanke daran erfüllte ihn mit einer Zufriedenheit, die ihn diesen grausig langen Weg mit dieser schrecklichen Person einigermaßen ertragen ließ.
Trotz aller Ablenkungsversuche kam es beiden wie eine Ewigkeit vor bis sie
endlich die Kerker erreichten. Der Weg war bisher relativ ruhig gewesen, es
gab keine Vorkommnisse. Doch als sie die letzten Stufen hinunter schritten stolperte
Hermine. Sie griff reflexartig nach dem am nächsten liegenden Halt und
da sie in der Mitte der Treppe lief war das unweigerlich Snapes Arm. Auch er,
der gerade in Gedanken dabei war einen Schlaftrunk zu brauen - denn im Moment
wollte er nichts sehnlicher als allein in seinen Gemächern in sein Bett
fallen und sich von all dem Stress erholen - , geriet ins Schwanken und konnte
noch gerade so an dem Geländer zu seiner Rechten Halt finden.
Einige Augenblicke standen sie so da, Snape sich ans Geländer und Hermine
sich an seinen Arm klammernd. Hermine war etwas weiß im Gesicht vor Schreck,
denn dieser Fast-Sturz war so plötzlich und unvorhersehbar gekommen, dass
sie völlig unvorbereitet auf solch eine Situation war.
Anscheinend hatten weder sie noch Snape vollständig realisiert wie sie so dastanden.
- Bis plötzlich ein Geistesblitz durch Snape zu fahren schien und er entrüstet und wütend "Lassen Sie mich sofort los!" schrie um sie im selben Augenblick von sich wegzustoßen.
Hermine wankte einige Schritte rückwärts und stabilisierte ihren
Stand wieder. Etwas durcheinander brachte sie ein knappes "Oh...ähm...'tschuldigung..."
heraus.
Irgendwie war sie verwirrt.
'Ich hab mich einfach nur erschrocken' versuchte sie sich einzureden, doch
im Grunde wusste sie, dass da noch etwas anderes gewesen war. Etwas, das sie
nicht deuten konnte, oder vielleicht auch nicht wollte.
'Reine Einbildung' schallt sie sich selbst. Sie gab sich innerlich eine Ohrfeige,
um sich endgültig von diesen unsinnigen Gedanken, die sich um angenehme
Düfte ('Trägt er ein Aftershave?'), Wärme und die Frage 'Warum
hat er mich nicht schneller von sich weggestoßen?' drehten, loszulösen
und dann mit mehr beherrschter Stimme zu sagen: "Wir sollten weitergehen,
die Kerker liegen direkt vor uns."
In seinen Augen, in denen zuvor kurz etwas nicht zu deutendes geblitzt hatte, zeigte sich nun wieder eine eisige Kälte und auf seine gewohnt abfällige Art antwortete er barsch: "Da ich noch keine Brille brauche, sehe ich dies durchaus. Wenn Sie uns nicht weiter aufhalten würden, könnten wir noch vor dem Morgengrauen ankommen."
Ihre Miene verfinsterte sich. Für den Fall, dass der kleine 'Zwischenfall'
in Hermine so etwas wie Zweifel daran, ob er wirklich von Grund auf ein fieser
Mistkerl sei, geweckt haben sollte, da sie vielleicht kurz das Gefühl gehabt
haben mochte, dass er ihr Halt geboten hatte, dass es ihm nicht egal war wenn
sie auf dem Boden landen würde und sich bei dieser Treppe wohlmöglich
etwas Schmerzhaftes zuziehen würde, so waren diese wieder wie weggeblasen.
'Etwas Gutes hat es: Nun weiß ich mit Sicherheit, dass es nur Einbildung
war!'
Beide setzten sich wieder in Bewegung und so liefen sie die letzten Schritte bis zu dem angestrebten Raum in den Kerkern, in dem sich alle benötigten Zutaten für Tränke befanden - also Snapes Büro - wie zuvor nebeneinander her.
Snape murmelte etwas Unverständliches - wahrscheinlich das Passwort mit dem er sein Büro sicherte - und öffnete die Tür mit einem Ruck, sodass sie aufschnellte und mit aller Wucht gegen die angrenzende Wand knallte.
'Was ist bloß in mich gefahren?' fragte er sich immer wieder. Er ärgerte
sich innerlich unendlich darüber, dass er sie nicht sofort weggestoßen
hatte und fand keine Erklärung für sein Verhalten. 'Im Grunde ist
es auch egal, was es war, viel wichtiger ist es, dass es nie wieder vorkommt'
Er hatte die Kontrolle zurück gewonnen, nachdem sie ihn darauf hingewiesen
hatte, dass sie ihren Weg in die Kerker fortsetzen sollten. Er würde die
Kontrolle nicht noch einmal verlieren, das schwor er sich.
"Was?" fragte er Hermine genervt, nachdem er ihren argwöhnischen Blick bemerkt hatte.
"Mussten Sie die Tür so knallen lassen? Sie wollen wohl um jeden Preis dafür sorgen, dass man bis in die kleinste Ecke Hogwarts mitbekommt, dass wir hier sind."
"Im Gegenteil" gab er böse funkelnd zurück. "Sie wollen doch, dass alles so unauffällig wie möglich ist, damit wir ungestört an einer Aufhebung dieses verdammten Fluches arbeiten können und da ich sonst immer alle Türen auf- oder zuknallen lasse, vor allem wenn ich keine gute Laune habe..."
'Hat er je gute Laune gehabt?'
"...und somit dann jeder weiß, dass man mich besser in Ruhe lässt, habe ich im Grunde nur in Ihrem Sinne gehandelt. Dass Sie die Tür leise geschlossen haben, war der Sache allerdings weniger dienlich..."
Hermine vermied es darauf etwas zu antworten, denn alles, was sie im Stande gewesen wäre zu sagen, hätte die Situation nur verschärft.
So begann er dann irgendwelche Zutaten herauszusuchen, machte Feuer unter einigen Kesseln und braute die verschiedensten Tränke.
Hermine mischte sich erst gar nicht darin ein. Sie hätte ihm genauso gut
dabei helfen können, da ihr aber bewusst war, dass er sicherlich niemanden
an seine 'Heiligtümer' heranlassen würde, hatte sie für
sich beschlossen lieber noch ein paar Zaubersprüche auszuprobieren.
Während sie, wie auch schon im Lehrerzimmer, die verschiedensten Zauber
auf das samtene Armband an ihrem Handgelenk abfeuerte, schaute Hermine sich
in Snapes Büro genauer um. Es war das erste Mal, dass sie sich seit dem
Abschluss in Hogwarts und dem damit verbundenen Verlassen der Schule wieder
in diesem Raum befand. Sie hatte die letzten Monate keineswegs Wert darauf gelegt
ihm einen erneuten Besuch zu erstatten, jetzt jedoch, wo sie schon mal hier
war, begutachtete sie alles mit Neugierde. Es hatte sich im Grunde nichts verändert.
Es standen noch immer Regale mit zum Teil zugestaubten Büchern und Gläsern
mit nicht sonderlich angenehm anzusehenden Wesen und Pflanzen darin an den Wänden.
Überhaupt wirkte alles ziemlich zugestaubt. Hermine mochte die herrschende
Atmosphäre nicht im Geringsten. Sie war kalt, düster und ein wenig
unheimlich, obwohl ihr die meisten ausgestellten Kreaturen bekannt waren. Sie
selbst hätte sich diesen Kram auf jeden Fall nicht ins Büro gestellt,
so viel war sicher. Sie hätte sie in einem Nebenraum gelagert, oder zumindest
in Schränke gepackt, die keine Glastüren hatten. Was noch dazu kam
war das schummerige Licht, das nur durch die Fackeln an den Wänden, die
Feuer unter den Kesseln und eine Kerze, die auf Snapes Bürotisch stand
und ihm dazu diente seine Schriften mit den Zutaten für Tränke lesen
zu können, annähernd vorhanden war.
Wäre es für Hermine nicht unmöglich gewesen zu fliehen und wäre
der Aufenthalt in diesem Raum nicht eine gute Chance gewesen sie von ihren Fesseln
zu befreien, so hätte sie ihn mit Sicherheit schnellst möglich verlassen.
"Autsch!"
Hermine drehte sich um, um zu sehen, was passiert war. Snape fluchte vor sich
hin, hielt sich einerseits die rechte Hand und suchte nebenbei verkrampft nach
irgendetwas. Um die Stelle, an der das Armband saß, hatten sich Blasen
gebildet, die die in diesem Raum fehlende Weihnachtsbeleuchtung fast wieder
wettmachten. Sie leuchteten abwechselnd in rot, blau, grün und gelb und
pulsierten unablässig. Im Gegensatz zu Snapes Arm hatte das Samtband jedoch
keinerlei Schaden genommen.
Hermine schluckte die aufkommende Schadenfreude herunter. Ihm - dem 'Meister'
des Zaubertränkebrauens überhaupt - war ein Trank misslungen. Nun
ja, vielleicht nicht misslungen, aber er hatte zumindest nicht ganz den Erfolg
gehabt, den sich der werte Professor wohl erwünscht hatte.
"Kann ich Ihnen helfen?" fragte sie mittlerweile etwas besorgt, denn die Blasen breiteten sich langsam über den ganzen Arm aus und waren im Begriff auch den restlichen Körper in Besitz zu nehmen, während Snape immer verzweifelter zu suchen schien.
"Kümmern Sie sich lieber um die Zaubersprüche!" raunzte er zurück, jedoch mit einem etwas gequälten Unterton.
Hermine überging diese Aussage, schnappte sich ein paar Lavendelblätter, ein Glas mit Einhorntränen, Wurzeln der blauen Lise, gab sie in einen freien Kessel mit heißem Wasser und gab noch eine Prise gemahlene Phönixfedern hinzu, rührte das ganze Gemisch um und suchte nach einem bestimmten Oil, dass die Mischung komplett machen sollte.
Snape, der noch immer alle möglichen Zettel durchforstete, fuhr Hermine
an:
"Weg von meinen Kesseln!"
"Regen Sie sich wieder ab! Ich versuche gerade Ihnen zu helfen..."
"Ich brauche keine Hilfe und schon gar nicht von Ihnen!"
"Ja genau, danach sieht es aus. Im Übrigen mache ich das nur, weil wir gemeinsam wahrscheinlich schneller eine Lösung aus unserm Problem finden werden, als wenn Sie nachher bewusstlos sind."
"Als ob ich hiervon bewusstlos werden würde! Sie wissen ja noch nicht einmal von welchem Trank das kommt!" jaulte er und schwankte etwas wobei ihm etliche Zettel aus der Hand rutschten und sich im Raum verteilten.
"Das hat der letzte, der sich vor meinen Augen diesen Trank übergekippt hat, auch gesagt und da er sich nicht hat helfen lassen und zum Schluss am ganzen Körper mit diesen Blasen übersäht war, durfte er mehrere Wochen im St.Mungos verbringen, da hat der Gegentrank nämlich leider nicht mehr gewirkt und es bedurfte einer weitaus komplizierteren und zeitaufwendigeren Behandlung, er wirkt schließlich nur bei geringer Ausbreitung. Da ich nun wirklich keinerlei Interesse daran habe meine nächsten Wochen mit Ihnen im St.Mungos zu verbringen, sagen Sie mir am besten, wo ich das Pfauenrankenoil finde, damit ich den Trank fertig stellen kann."
Er schaute sie hasserfüllt an, jetzt machte sie ihm auch noch seine Stellung in Sachen Tränkebrauen streitig. Da auch er jedoch wohl einsehen musste, dass Widerstand in diesem Fall nicht sinnvoll war, sagte er widerwillig: "Dritter Schrank rechts, mittlere Schublade"
Hermine fand das Gesuchte auf Anhieb und gab 5 Tropfen zu ihrem bisher farblosen Trank. Dieser färbte sich daraufhin orange und nachdem Hermine zweimal rechtsherum und dreimal linksherum gedreht hatte, tauchte sie ein Leinentuch, das sie zuvor in einer anderen Schublade gefunden hatte, in die orange Flüssigkeit. Sie wickelte das Tuch um Snape Arm, auf dem sich die Blasen sogleich zurückzubilden begannen.
Missmutig und doch etwas erleichtert blickte Snape umher, während Hermine die herumfliegenden Zettel einsammelte.
Nachdem sämtliche Blasen verschwunden waren und alle Zettel sich wieder an ihrem Platz befanden, begannen die beiden Professoren erneut mit ihren Experimenten.
Snape ließ nichts, was auch nur annähernd an ein 'Danke' hätte erinnern können, verlauten, doch Hermine hatte nichts anderes erwartet. Sie war froh darüber, dass er sich wenigstens ziemlich ruhig verhielt und sie so ihrer Arbeit nachgehen konnten.
Nach einigen Stunden reichte es Hermine. Sie war es leid immer wieder neue Versuche zu starten, die eh alle nichts brachten. Keines der Armbänder sah auch nur im Geringsten danach aus, als hätte man versucht ihm Schaden zuzufügen, es wollte einfach nichts klappen.
Somit sagte sie vorsichtig, bemüht einem Streit so gut es ging aus dem Weg zu gehen: "Ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen, möchte ich kurz anmerken, dass unsere Bemühungen wohl nicht sonderlich viel bringen..."
"Ihre vielleicht, aber meine..."
"WÜRDEN SIE MICH VERDAMMT NOCH MAL ENDLICH MAL AUSREDEN LASSEN? GUT, DANKE! Also, da unsere Bemühungen nicht sonderlich viel bringen, schlage ich vor, dass wir uns in Dumbledores Büro begeben. Er ist vielleicht noch nicht zurück, aber irgendwann wird er es sein und da ihm schließlich der Schlüssel gehörte, wird er wohl auch hoffentlich wissen, wie wir aus dieser verfluchten Bindung wieder freikommen."
"Meinetwegen, " knurrte Snape.
Er räumte die umherstehenden Kessel und Zutaten mürrisch weg und verließ dann sein Büro mit Hermine.
Sie stiegen die Treppen hoch - Hermine zufrieden, dass sie sich wieder durchgesetzt hatte, Snape sauer, dass er mehr und mehr die Kontrolle über die ganze Situation zu verlieren begann.
Während sie so eine um die andere Stufe nahmen wurde Hermine unangenehm bewusst, dass sie es wohl nicht mehr vermeiden konnte, so unangenehm es auch war. Als die Beiden einen der elend langen Flure Hogwarts durchquerten, hielt sie plötzlich in ihrer Bewegung inne und versuchte in einem möglichst gelassenen Ton zu sprechen:
"Ich müsste mal, wo wir schon gerade bei den Toiletten vorbeikommen, können wir dorthin auch einen kurzen Abstecher machen."
"Ich hoffe, dass sollte lustig gemeint sein, obwohl es nicht gerade meinen Geschmack trifft."
'Als ob er überhaupt irgendetwas je lustig gefunden hätte'
"Nein, sollte es nicht. Haben Sie ein Problem damit?" Sagte sie wieder in einem betont ruhigen Ton, denn sie wollte ihn keineswegs erkennen lassen, dass es ihr zutiefst unangenehm war mit ihm gemeinsam auf eine Toilette zu gehen.
"Allerdings! Ich werde nicht mit Ihnen auf eine Toilette gehen, unter keinen Umständen!!!"
"Aber ich muss."
"Dann halten Sie es an!"
"Kann ich nicht"
"Stecken Sie sich meinetwegen einen Stöpsel hinein, aber Sie werden mich nicht mit auf die Toilette zerren!"
"Das ist ja wohl die Höhe! Mir ist es ja wohl auch nicht gerade angenehm mit ausgerechnet Ihnen auf die Toilette zu gehen, aber es geht nun mal nicht anders!"
"Es wird gehen müssen, ich müsste im Grunde auch, aber ich bin trotzdem nicht so unverschämt und will Sie ins nächste Klo verschleppen!"
Hermine wurde langsam verzweifelt, ihr Bedürfnis wurde immer dringender
und dieser Trottel war zu stolz um mit ihr aufs Klo zu gehen.
Mittlerweile leicht hysterisch erwiderte sie: "Ich werde mich hier keinen
Millimeter wegbewegen bevor wir nicht da 'reingegangen sind!" Sie deutete
demonstrativ auf die Damentoilettentür, die sich in unmittelbarer Nähe
befand.
"Ich gehe nicht auf eine Damentoilette!"
"Verflucht noch mal, jetzt stellen Sie sich doch nicht so an! Dann gehen wir halt auf ein Herrenklo, das ist mir ehrlich gesagt verdammt noch mal egal!"
Die besagte Toilette lag direkt neben der anderen.
"Na gut, Sie Quälgeist!" gab er endlich nach.
'Es hat wohl keinen Zweck - die gibt nicht eher Ruhe!'
Also gingen sie zu dem von nicht beiden Parteien gleich stark ersehnten Ort. Hermine war froh als sie endlich die Tür eines abschließbaren Klos erreicht hatte und wollte die Tür zumachen. Der ausgetestete Abstand reichte durchaus dazu aus, allerdings schlug die Tür geräuschvoll wieder auf, nachdem sie sie zugemacht hatte.
"Wollen Sie nun oder nicht?" fragte er unwirsch.
Sie versuchte es noch einmal, wieder das gleiche.
"Da kann ich nichts für, die geht immer von alleine wieder auf!"
"Geben Sie schon her!" stöhnte er genervt und ergriff die Türklinke, schob die Tür gewaltsam zu, doch schon in einem Bruchteil einer Sekunde war sie wieder offen.
"Das darf jetzt echt nicht wahr sein, nicht auch noch das!" jammerte Hermine. "Was starren Sie so blöd? Drehen Sie sich gefälligst um, oder glauben Sie, ich muss durch einen glücklichen Zufall auf einmal nicht mehr?"
"Und was wenn jemand herein kommt?"
"UMDREHEN SAGTE ICH!!!"
"Ist ja gut, " brummte er und kehrte ihr den Rücken zu.
'Man ist das ein blödes Gefühl die Hose herunter zu ziehen, wenn er
so dicht vor mir steht, was mach ich bloß, wenn er sich auf einmal umdreht?
- Na ja, ich muss es riskieren...'
Hermine war in Rekordschnelle fertig und als sie wieder vollständig angezogen war, war sie heilfroh.
"Ich bin fertig, Sie können sich wieder umdrehen. Außerdem wollten Sie nicht auch..." sagte sie während sie an Snape vorbei schritt um sich ihre Hände zu waschen.
"Nur über meine Leiche"
"Ihnen ist klar, dass ich nachher nicht extra Professor Dumbledores Büro verlasse nur weil Sie es sich dann anders überlegt haben."
"Wie wäre es, wenn wir jetzt gehen?" sagte er abwehrend und versuchte Hermine dazu zu bewegen mit ihm in den Flur zu treten.
"Ich finde das äußerst albern, Sie tun gerade so als ob ich Ihnen etwas weggucken könnte, " Hermine grinste unweigerlich. "Ich dreh mich schon nicht um. Jetzt sehen Sie schon zu, ich hab keine Lust mir nachher Ihr Gejammer anzuhören."
"Ich würde mich nie dazu herablassen so wie Sie zu jammern."
Ihre Miene verfinsterte sich kurz doch sie musste relativ schnell wieder grinsen, da ein Snape, der derart seltsam von einem Fuß auf den anderen wippte, sehr seltsam aussah.
"Ich dreh mich jetzt um und hoffe, dass Sie sich beeilen."
Schon hatte Hermine sich so hingestellt, dass Snape die Toilette vom Abstand her ohne Probleme erreichen konnte und ihm den Rücken zugekehrt.
Eine kurze Pause entstand in der es totenstill war. Dann hörte man das Ratschen eines Reißverschlusses und ein Plätschern.
'Ob ich mich nicht doch ganz kurz...nur gaaaanz kurz...nein, das kann ich nicht machen...obwohl...'
Doch schon war erneut der Reißverschluss zu hören.
Snape öffnete den Wasserhahn und ließ eiskaltes Wasser über
seine Hände laufen.
'Ruhe, ich brauche Ruhe. Lange halte ich das nicht mehr aus.'
Langsam durchlief das Blut in seinem Körper wieder gleichmäßig
seine Bahnen.
'Ob sie sich umgedreht hat...' schoss es ihm durch den Kopf.
Bei diesem Gedanken wurde ihm ganz anders, was für eine Demütigung!
Er drehte den Wasserhahn zu.
'Bald ist es bestimmt vorbei, vorbei, ich muss mir das immer wieder sagen, vorbei...'
Als wären sie stumm setzten sie ihren Weg bis zu Dumbledores Büro fort.
"Zischende Zauberdrops"
Der Wasserspeier sprang beiseite und sie fuhren die Treppe bis zu dem Raum, in dem an den Wänden die Portraits der ehemaligen Schulleiter hingen, hoch.
"Niemand da - leider" sagte Hermine enttäuscht. Sie hatte nicht wirklich damit gerechnet Dumbledore anzutreffen, schließlich konnte ein Treffen unendlich viel Zeit in Anspruch nehmen, doch es war bereits weit nach Mitternacht und sie hatte es insgeheim trotz allem gehofft.
Snape nickte nur mit einem unergründlichen Ausdruck und sie setzten sich auf zwei bequeme Sessel vor Dumbledores Schreibtisch. In den Portraits begann es zu tuscheln und manche in ihnen zu sehenden Personen warfen zeitweise immer wieder verwunderte und neugierige Blicke zu den eben Eingetretenen.
Irgendwann wurde es Snape zu bunt.
"Habt ihr nichts Besseres zu tun? Verschwindet!" raunzte er die daraufhin böse schauenden Gestalten an. Sie entfernten sich zum Teil, lugten allerdings des Öfteren auffällig unauffällig aus den Bilderrahmen heraus.
Die Uhr tickte. Die Zeit rann dahin doch Dumbledore tauchte einfach nicht auf.
3 Uhr morgens.
4 Uhr.
5.
6.
Hermine gähnte. Ob es überhaupt noch einen Zweck hatte hier zu bleiben? Sie war unendlich müde und die herrschende Stille machte es nicht unbedingt besser.
"Vielleicht sollten wir es aufgeben, vielleicht sollten wir lieber morgen..." begann sie, doch weiter kam sie nicht.
"Vergessen Sie's! Ich habe nicht die ganze Zeit hier verbracht um jetzt wegzugehen! Irgendwann muss er auftauchen! Außerdem - wie stellen Sie sich das mit 'morgen' denn bitteschön vor? Wo sollten wir hingehen? Es hat eh keinen Zweck! Ich gehe hier erst wieder weg, wenn ich allein weggehen kann!" entgegnete Snape mürrisch, doch auch er kämpfte mit der Müdigkeit. Seine Augenlieder wollten immer wieder zufallen und er hatte Mühe dagegen anzugehen.
7 Uhr.
Hermine war mittlerweile eingeschlafen und schlummerte in dem Sessel ruhig vor sich hin. Snape hatte sich eine Schreibfeder in die Hand genommen und wirbelte sie hin und her, er drehte sie in alle möglichen Richtungen, stand zeitweise auf und lief im Raum ungeduldig umher um sich dann wieder in den Sessel zurückfallen zu lassen. Zu allem Überfluss bekam er langsam Kopfschmerzen, die sich Minute um Minute verschlimmerten.
7.30 Uhr.
Snape saß in seinem Sessel, die Ellenbogen auf seine Knie gestützt und sich die Schläfen mit einem mehr als gequälten Gesichtsausdruck massierend, während Hermine weiterhin schlief. Sie hatte sich inzwischen mehr oder weniger auf dem Sessel zusammengerollt.
8 Uhr.
Hermine gähnte und reckte sich. Es brauchte eine Weile bis sie begriff
wo sie war und vor allem warum. Neben ihr saß ein Mann in einem Sessel.
Er war schwarz gekleidet und sein Gesicht war sehr blass, wären die Wände
dieses Raumes weiß gewesen so hätte man es kaum von ihnen unterscheiden
können. Er starrte unentwegt auf ein Glas in einer Vitrine, sein Blick
war leer und es sah so aus als wenn er sich sehr anstrengen musste um die Augen
offen zu halten. Er fuhr mit seinen Fingern in kreisenden Bewegungen über
seine Schläfen. Ringe zeichneten seine Augen. Wenn man ihn so betrachtete,
sah er aus, als wenn er die letzten drei Monate keine Sekunde Schlaf gehabt
hatte.
Langsam kam die Erinnerung zurück. Snape, ja genau, der Mann vor ihr war
Snape. Sie erinnerte sich an das Geschehene und schaute an ihr rechtes Handgelenk,
um sich zu vergewissern, dass alles auch real gewesen war und nicht nur ihrer
Fantasie entsprungen. Sie richtete sich im Sessel auf und saß nun so,
dass sie Snape noch besser begutachten konnte. Er schien keine Notiz von ihr
zu nehmen, wahrscheinlich ging er davon aus, dass sie noch schlief. Sie musste
einfach so eingeschlafen sein.
'Wie es aussieht hab ich aber wohl nichts verpasst'
Hermine schaute sich Snape genauer an. Wie er so dasaß machte er einen
ziemlich heruntergekommenen Eindruck, einen, der einen schon fast zu Mitleid
verleiten konnte. Und so kam es, dass sie in ungewollt freundlicher, fast besorgter
Stimme fragte:
"Sind Sie die ganze Zeit wach gewesen?"
Snape drehte sich zu ihr. Sein stechender Blick durchbohrte Hermine.
"Haben Sie denn gut geschlafen? Ich hoffe Sie haben sich erholt, " fragte er. Inhaltlich war dies eine Frage, die freundlich erschien und normalerweise von netten, umgänglichen Menschen gebraucht wurde, also etwas, was so nie aus seinem Mund kommen würde. Wenn man jedoch den Inhalt zusammen mit dem Tonfall betrachtete, wusste man woran man war. Er hatte es derart gehässig gesagt, dass Hermine sprachlos war. Einerseits war sie unendlich wütend, denn sie hatte es wirklich nicht böse gemeint, sie hatte gar Mitleid mit ihm gehabt und überhaupt war es ja wohl nicht verboten zu schlafen, ob sie nun wach war oder schlief würde das Auftauchen von Dumbledore nicht beeinflussen. Andererseits fragte sie sich, wie man nur so sein konnte wie er. Er hätte ihr doch auch einfach wie ein normaler Mensch antworten können. Warum machte er es sich selbst bloß so schwer? Sie vermied es etwas zu entgegnen und beobachtete den Himmel, den sie durch das Fenster sehen konnte. Der Morgen graute bereits, Hermine hatte zwar keine Ahnung, wie spät es war, sie hatte den Überblick etwas verloren und sie konnte auch keine magische Uhr in diesem Raum finden, aber es war wahrscheinlich schon so weit, dass das Frühstück bald beginnen würde oder vielleicht bereits vorbei war.
- knnaaaaaaaarrrrrrrrrrrzzzzzzz -
Hermine und Snape drehten sich um.
Professor Dumbledore war eingetreten. Als er seine beiden Gäste erblickte lächelte er vergnügt.
"Was verschafft mir die Ehre?"
Snape funkelte ihn nur böse an. Hermine ergriff das Wort, musste sich unter den gegebenen Umständen allerdings zu einem Lächeln zwingen, was ihr aufgrund ihrer noch immer vorhandenen Müdigkeit und dem Gedanken, dass Dumbledore dies alles vielleicht so bezweckt hatte, nicht so recht gelingen wollte.
"Wir wollten die Truhe aufstellen, wie Sie uns gebeten hatten..."
"Das freut mich."
"...doch der Schlüssel hat sich innerhalb einer...ähm...kleinen Meinungsverschiedenheit in Luft aufgelöst."
"Oh." Dumbledore schaute verwundert, was allerdings nicht sonderlich überzeugend wirkte, um dann erneut mit einem warmen Lächeln fort zu fahren: "Nun, da konnten Sie sie wohl nicht aufstellen. Nun gut, es ist schade aber dann hole ich das gleich nach."
Dumbledore schritt zu dem Schränkchen, in dem sich die Truhe befand, hinüber, holte einen Schlüssel aus seiner Hosentasche und öffnete die Tür.
Hermine wollte weiterreden, doch Snape war schneller. Er sagte äußerst gereizt in einem sarkastischen Ton: "Wir hätten da nur ein geringfügiges Problem. Seit der Schlüssel verpufft ist befinden sich seltsame Armbänder an unseren rechten Handgelenken und irgendein Zauber sorgt dafür, dass wir magisch aneinander gebunden sind."
In den Portraits wurde das Getuschel wieder lauter.
"Magisch aneinander gebunden?" wiederholte Dumbledore und setzte dabei erneut ein betont überraschtes und unschuldiges Gesicht auf.
"Ja, verflucht!" erwiderte Snape nun völlig ungehalten. "Es ist, als wenn wir aneinander gekettet wären. Wenn einer von uns versucht wegzugehen, ohne das der andere ihn begleitet, wird er zurückgezogen!"
Dumbledore tat nachdenklich und meinte: "Das ist mir ein Rätsel."
Snape schaute ihn vorwurfsvoll an.
Auch Hermine war nun ziemlich sicher, dass Dumbledore diese Bindung mit Absicht
verursacht hatte. Sie war ärgerlich und fragte sich, was er bloß
mit diesem Unsinn bezwecken wollte.
'Er wird uns aber doch wohl nicht eine längere Zeit 'fesseln', oder?' dachte
sie verzweifelt.
Dementsprechend war ihre Tonlage, als sie sagte: "Aber es muss doch eine Möglichkeit geben das wieder zu beenden! Der Schlüssel gehörte doch Ihnen, kennen Sie denn nicht irgendwelche Besonderheiten von ihm, an denen das hier liegen könnte?"
"Mir fällt so nichts ein. Zeigen Sie doch mal die Armbänder her, vielleicht frischt das ja meine Erinnerung auf."
Dumbledore schritt zu Hermine herüber und studierte eindringlich das Band.
"Hm, irgendwie kommt mir das bekannt vor."
"Ja?" Hermines Hoffnung stieg.
"Obwohl...ja, das könnte...nein, dann wäre es nicht schwarz...aber -"
Dieses hin und her machte sie wahnsinnig.
Snape war wohl ebenfalls nicht in der Lage noch sehr viel länger zu warten, er machte den Eindruck als ob er jeden Augenblick explodieren würde. Er hatte erneut die Schreibfeder gepackt und spielte nervös und entnervt damit.
"Ich glaube, ich weiß, was es ist, " sagte Dumbledore endlich und Hermine seufzte vor Erleichterung. Auch in Snapes Augen funkelte die Hoffnung auf baldige Erlösung.
"Und wie kann man den Bann brechen?" fragte Hermine ungeduldig.
"Nun, das wird etwas schwierig..."
"Wie meinen Sie das?" fragte Snape hellhörig in böser Vorahnung.
"Ich will es mal so sagen, mit einem normalen Zauberspruch, Trank oder Ähnlichem ist da nicht viel zu machen."
Snape brach die Feder vor Entsetzten entzwei.
Die Personen in den Portraits grinsten vergnügt, wohl glücklich darüber eine derartige Neuigkeit als erstes zu erfahren.
Hermine blieb fast das Herz stehen. Sie sollte nicht wirklich für immer
an ihn gebunden sein, oder?
'Das kann nicht wahr sein, das darf nicht wahr sein!!!'
"Aber es muss doch eine Möglichkeit geben, " entgegnete sie panisch.
Tausend Gedanken schossen durch Snapes Kopf. Ewig an die gebunden? Unmöglich!
Unerträglich! Was sollte er dann bloß machen?
'Gerade sie!'
Aber andererseits war es offensichtlich, dass Dumbledore nur so unschuldig tat.
Das alles war eindeutig von ihm beabsichtigt gewesen und er würde sie nicht
wirklich für immer aneinander ketten. Er erteilte gerne Lektionen, aber
selbst er würde ihn nicht derart bestrafen, oder? Eine Folter wäre
eine reine Erholung verglichen mit dem, was diese unsichtbaren Ketten mit sich
bringen würden.
Dumbledore antwortete besorgt klingend: "Es handelt sich um einen uralten und sehr starken Zauber. Er beruht nicht auf irgendwelchen durch zeitweise vorliegende Emotionen hervorgerufenen Flüchen oder Ähnlichem, sondern auf tief liegenden Grundgefühlen. Es handelt sich bei dem Schlüssel um einen Hüter der Gemeinschaft, der Nächstenliebe. Der Zauber, der auf ihm liegt, soll eine friedliche, gut funktionierende, harmonische Gesellschaft garantieren. Zu Weihnachten wird die Wirkung noch verstärkt, es ist nun mal die Zeit der Nächstenliebe schlechthin und sowieso eine magische Zeit. Sie müssen schon mehr als eine kleine Meinungsverschiedenheit gehabt haben um den Zauber hervorzurufen und sich innerlich von Grund auf nicht sonderlich mögen."
"Nun, vielleicht haben wir etwas heftig gestritten..." gab Hermine etwas kleinlaut zu, ihr missfiel es, dass sie mit Schuld an ihrem Dilemma war. "Das heißt also, dass wir einander nie wieder loswerden?" fuhr sie völlig verzweifelt fort.
Sie und Snape waren mit ihren Nerven am Ende. Bis ans Ende ihrer Tage aneinandergefesselt. Für beide war das das Aus, der Untergang.
Dumbledore ergriff erneut das Wort: "Also mit den üblichen Wegen ist nichts zu machen. Allerdings gäbe es da eine einzige Möglichkeit..."
*~*~*
Zu Ende, an dieser Stelle? Ja... Ich weiß, ein gemeiner Cliffhanger... Teert und federt mich meinetwegen dafür, aber ich mag diesen Cliffhanger einfach! *g* Und ihr müsst zugeben, es hält die Spannung ein wenig aufrecht, oder? Ihr könnt ja ein wenig spekulieren, was diese 'einzige Möglichkeit' wohl sein könnte, ich hab mir da was Böses ausgedacht, mal sehen ob ihr darauf kommt... Also ich bin mal gespannt, wie ihr das Chapter fandet, würd mich über Rückmeldungen freuen! *auf Reviews hofft*
