Kapitel 6

Die Sonne war noch nicht einmal aufgegangen, als Legolas aus einem unruhigen Schlaf erwachte. Wirre Träume hatten seine Nachtruhe gestört und immer wieder war Elenael darin aufgetaucht. Der letzte Traum handelte von ihrem Lied und der Geschichte, und zuletzt war Legolas in den See gesprungen, so wie der Königssohn in dem Märchen. Doch was ihn danach erwartete, blieb ihm verborgen, denn in dem Moment, als sein Körper das eiskalte Wasser berührt hatte, war Legolas aufgewacht. An Schlaf war nicht mehr zu denken, denn die Gedanken, die ihm bereits den ganzen Rest des gestrigen Tages durch den Kopf geschossen waren, wären in den Träumen unkontrollierbar, und so entschloss er sich, nach seinem Pferd zu sehen. Sicherlich wurde gut für seinen Hengst gesorgt, doch könnte Legolas so die Zeit bis zum Frühstück überbrücken. Das Beste wäre, wenn er den Tag nutzen würde, um noch einmal genauer mit Elrond über die Nachrichten an Thranduil zu sprechen und dann so schnell wie möglich abzureisen. Es hatte ja doch keinen Sinn mehr, hier zu bleiben.

Der Stall am Rande der Elbensiedlung lag in Stille, als Legolas dort ankam, und die Sonne hatte gerade erst begonnen, das Tal in ein sanftes Rot zu tauchen. Sein Pferd schnaubte leise, als es durch die Berührung von Legolas' Hand geweckt wurde, doch war es ruhig, als es spürte, dass es sein Herr war, der ihn aus dem Schlaf gerissen hatte. Legolas begann nun, den Hengst ausgiebig zu striegeln, seine Mähne und seinen Schweif zu bürsten und dann die Hufe mit einem besonderen Fett einzureiben, das den Horn festigte und stärkte. Er hatte sich viel Zeit damit gelassen und leise mit seinem Tier gesprochen, das allein auf seine Worte hin die Beine hob, wenn er sich daran machte, die Hufe zu säubern und einzufetten.

Als Legolas sein Werk beendet hatte, das ihn einige Zeit von unliebsamen Gedanken abgelenkt hatte, erwachte Bruchtal zum Leben und überall begannen die Bediensteten ihre Arbeiten.

Schließlich machte er sich auf zu Elronds Haus, wo in dieser Stunde das Frühstück serviert wurde. Die Sonne schien sein Gesicht zu streicheln, als sie warm und hell auf ihn schien, und Legolas lächelte ein wenig, als er die zarte Berührung der Strahlen genoss.

Langsam schlendernd bog er um eine Häuserecke und war nur noch wenige Schritte vom Eingang des Hauses entfernt, als sich plötzlich aus einem Fenster, das etwas höher auf halbem Stockwerk lag eine riesige Menge Wasser über Legolas Haupt ergoss und ihn von Kopf bis Fuß nass werden ließ. Er schloss die Augen, als das Wasser an ihm herunter tropfte und blieb einfach nur an der Stelle stehen, tief Luft holend. Das konnte doch einfach nicht passiert sein! 

Langsam öffnete er wieder die Augen und blickte hinauf zu dem Fenster, aus dem der plötzliche Platzregen gekommen war, und dort stand, mit einem Eimer in der Hand und einem erschrockenen Gesichtsausdruck, Elenael.

Denselben Absichten wie Legolas folgend, hatte Elenael sich an diesem Morgen bereits früh an die Arbeit gemacht, um alle möglichen anderen Gedanken zu verbannen. Es war leichter, an etwas anderes zu denken, wenn man beschäftigt war und sich nebenbei noch mit anderen Elben unterhalten konnte. Sie war gerade mit Tarawen in einem der benutzten Schlafräume und die beiden waren dabei, ihn, wie fast jeden Morgen, aufzuräumen.

Und, wie fast jeden Morgen, hatte Elenael den Eimer mit Waschwasser einfach aus dem Fenster geschüttet, da dort unten nur selten um die Zeit überhaupt jemand war und es in Bruchtal allgemein bekannt war, dass man um diese Zeit eben dieses Fenster besser meiden sollte. Als ihre Ohren wahrnahmen, dass das Wasser auf etwas anderem landete als auf dem Boden, erstarrte Elenael für einen Augenblick, wand sich dann aber wieder um und sah aus dem Fenster nach unten. Dort stand der Prinz Düsterwalds, von oben bis unten tropfend, mit durchnässter Kleidung und nassem Haar. Als er seinen Blick zu ihr hob, stieß Elenael einen leisen Laut aus und wäre am liebsten weggelaufen, wenn ihre Beine es zugelassen hätten.

Legolas stand nur da und starrte zum Fenster. Er hatte es für wahrscheinlich gehalten, Elenael noch einmal zu sehen, jedoch hätte er sich denken sollen, dass es wieder eine dieser unangenehmen und peinlichen Situationen sein würde. Kurz überlegte er, einfach weiter zu gehen und zu seinem Gemach zu eilen, um sich abzutrocknen und die Kleider zu wechseln, doch dann wollte er das Beste aus der Situation machen. Wenn es noch eine Möglichkeit gab, wenigstens die Freundschaft zu Elenael zu retten, dann musste er jetzt etwas sagen.

„Danke. Ich komme gerade aus den Stallungen und glücklicherweise werde ich nun nicht mehr nach Pferd riechen, wenn ich mit Elrond frühstücke. Allerdings weiß ich nicht, was er dazu sagen wird, wenn ich seine Teppiche voll tropfe." Ein Schmunzeln lag auf seinen Lippen, das den Sarkasmus in seinem Ton entschärfte und seine Aussage als Witz enttarnte.

Tarawen hatte inzwischen herausgefunden, was geschehen war und konnte sich das Lachen kaum verkneifen, noch weniger, als sie Legolas' Worte hörte. Elenael schien sich noch immer nicht rühren zu können und so war es schließlich ihre Freundin, die ihr ein Handtuch in die Hand drückte und sie sanft anstieß.

„Na los, er wird dir schon nicht den Kopf abbeißen", flüsterte sie Elenael lächelnd zu, die sich schließlich doch zusammenriss und, ihre Wangen glühend rot, sich auf den Weg zu Legolas machte.

Sie wagte es kaum, ihm in die Augen zu sehen, als sie bei ihm ankam. „Es tut mir leid ..."

Dankbar nahm Legolas den trockenen Stoff entgegen, und begann, wenigstens sein Gesicht und sein Haar ein wenig zu trocknen. Die Kleider würde er vor dem Frühstück doch noch wechseln müssen.

„Nun, ich denke, wir sind jetzt quitt", sagte er lächelnd, auch wenn es in gewisser Weise merkwürdig war, Elenael nun gegenüber zu stehen, so als läge plötzlich eine tiefe Kluft zwischen ihnen, seit dem, was gestern geschehen war. Doch nun, als er wieder in ihr liebreizendes Gesicht blickte, fasste er den festen Entschluss, diese Kluft zu überwinden.

„Und außerdem sollte ich mich für etwas entschuldigen. Ich … Können wir einen Augenblick in Ruhe reden?"

Elenael schluckte. Sie hatte irgendwie gehofft, dass es nicht zu diesem Gespräch kommen würde und dennoch wusste auch sie, dass es wohl nötig war.

„Natürlich", erwiderte sie leise, noch immer vermeidend, ihm direkt in die Augen zu sehen. Jetzt, ihm wieder so nah, spürte sie, wie sich eine Gänsehaut auf ihrem Körper ausbreitete und sie erschauderte leicht. Elenael hoffte, dass Legolas es nicht bemerkte.

Sie waren ein paar Schritte vom Weg fort gegangen und standen nun unter einer großen Esche, deren Blätter fröhlich in der leichten Briese tanzten. Legolas holte tief Luft, bevor er begann zu reden.

„Ich wollte sagen … nun, wegen gestern. Es tut mir wirklich leid, dass es soweit gekommen ist. Ich weiß nicht, wie es passieren konnte, doch möchte ich auch nicht darüber nachdenken. Ich denke, wir sollten einfach versuchen, es zu vergessen, denn ich möchte nicht, dass irgendetwas zwischen uns steht."

Er suchte ihren Blick, der immer noch gen Boden gerichtet war, und endlich schaute sie zu ihm auf mit ihren glänzend grauen Augen, die nun irgendwie traurig wirkten. Konnte es etwa sein, dass auch sie Gefühle für ihn hatte? Doch selbst wenn, so gingen diese nicht so weit wie die zu Elrohir, und schließlich konnte es einmal passieren, dass man sich zu etwas hinreißen ließ und verwirrt war, obwohl das Herz bereits einen Platz hatte.

„Du bist mir in den letzten Tagen wirklich ans Herz gewachsen, Elenael, und ich möchte, dass wir Freunde sind, sofern auch du das wünschst. Ich hoffe es jedenfalls sehr, denn es täte mir leid, wenn ich deine Freundschaft wegen dieses Ausrutschers verlieren würde."

Elenael hatte Legolas' Worten stumm gelauscht und versucht, ihn dabei so wenige von ihren Gefühlen wie möglich sehen zu lassen, obwohl sich in ihr eine tiefe Traurigkeit ausbreitete – warum wusste sie überhaupt nicht. Ihr war doch klar, wie es um seine Gefühle stand.

„Meine Freundschaft wirst du nie verlieren, Legolas, durch so etwas doch nicht. Ich bin es, die sich bei dir entschuldigen sollte …"

Ein sanftes Lächeln legte sich bei ihren Worten auf seine Lippen, auch wenn er tief in seinem Inneren immer noch Schmerz spürte, dass er sie nicht haben konnte.

„Entschuldige dich nicht", sagte er. „Deine Freundschaft zu behalten ist mir mehr als genug. Und doch, wenn du wirklich um Verzeihung bitten willst, dann vielleicht für die unfreiwillige Dusche von eben."

Er zwinkerte ihr zu, als das Lächeln auf seinen Lippen sich verbreitete. Zwar war ihm nicht wirklich nach Späßen zu Mute, jedoch wollte er auch sie aufheitern.

Erneut röteten sich Elenaels Wangen bei seinen letzten Worten. „Das tut mir wirklich leid … Ich denke, du willst dich vor dem Frühstück sicher noch umziehen?", fragte sie ein wenig kleinlaut. „Ich werde Herrn Elrond Bescheid sagen, dass du etwas später kommst."

Legolas lachte kurz auf und winkte ab. „So habe ich es gar nicht gemeint. Aber gib es zu, es hat doch etwas komisches, dass diesmal ausnahmsweise du hier die Ungeschickte warst und nicht ich, auch wenn ich es wieder einmal ausbaden musste … im wahrsten Sinne des Wortes."

Gegen ihren Willen musste Elenael kurz lachen. „Das ist wohl wahr … aber ich wette, für dich war es alles andere als unangenehm, mal nicht derjenige zu sein, der am liebsten im Boden versinken würde …"

Legolas verzog die Stirn kurz grübelnd. „Nun ja, ich weiß nicht so recht, was mir gerade in diesem Moment lieber wäre, denn meine Kleider fühlen sich sehr schwer und nass an … was sie ja auch sind. Aber du hast vermutlich Recht. Es ist doch etwas angenehmer, als derjenige zu sein, der über sein eigenes Handtuch stolpert oder dem Herrn von Bruchtal ein Stück Geflügel auf den Kopf wirft … oder einer wirklich liebreizenden Elbin den Schädel einrennt."

Elenael lächelte leicht. Die Erinnerung an Legolas, mit nichts als einem Handtuch bekleidet, tat ihr in diesem Moment überhaupt nicht gut, wie sie feststellen musste – jetzt auch nur ein Wort darüber zu verlieren, dass sie überhaupt nichts dagegen hätte, würde er sich hier auf der Stelle seiner Kleidung entledigen, wäre sicherlich nicht das, was hier angebracht wäre.

„Ich danke dir", antwortete sie stattdessen.

Auch Legolas lächelte. „Ich bin froh, dass nichts mehr zwischen uns steht. Doch nun muss ich wirklich zu meinen Gemächern zurück und mich für das Frühstück umziehen. Auf Wiedersehen."

„Wir werden uns sicher wieder über den Weg laufen … obwohl ich nicht weiß, ob ich mich darauf freuen oder es fürchten soll", antwortete Elenael schmunzelnd.

Ein herzliches Lachen entkam Legolas Kehle. „Oh, fürchte dich. Ich werde ab jetzt immer einen Eimer Wasser mit mir herum tragen."

„Dann werde ich mich wohl fürchten müssen", seufzte Elenael und lächelte ihm dann zu. „Auf Wiedersehen."

„Auf Wiedersehen", sagte er noch einmal und wandte sich dann zum Gehen. Er war wirklich froh, dass sie dies hatten klären können, auch wenn immer noch dieser bittere Beigeschmack da war. Nun fragte sich Legolas, ob er wirklich schon so bald wie möglich nach Düsterwald zurück reiten sollte, oder nicht doch noch ein wenig hier bleiben könnte. Er durfte einfach nur nicht mehr anders an Elenael denken als nur an eine gute Freundin.

…….

Während des Frühstückes bei Elrond wurde Legolas von seinen Gedanken ein wenig abgelenkt, denn die Details der Botschaft an Thranduil wurden nochmals besprochen, doch schlug Elrond Legolas vor, er solle noch eine weitere Woche bleiben, da eine Gewitterfront über dem Nebelgebirge aufzog und die Reise über den Pass erschweren würde. Zwar war über Imladris noch strahlender Sonneschein, doch konnte man bereits den leicht verdunkelten Himmel über den Bergen im Osten erkennen. Elrond und Erestor hatten das Frühstück früher beendet und entschuldigten sich dann, da sie noch einige Briefe von Galadriel zu beantworten hatten, und Legolas blieb mit Glorfindel allein in dem Raum zurück.

Lange hatte Glorfindel den jungen Prinz Düsterwalds während dem Frühstück beobachtet. Irgendetwas schien ihn zu bedrücken, da er den Blick meistens auf sein Essen gesenkt hatte und an diesem Morgen seltener lachte als Glorfindel es in Erinnerung hatte. Nachdem Elrond und Erestor schließlich verschwunden waren und Legolas noch immer auf seinem Platz saß, als starre er in die Ferne, beschloss der große, goldblonde Elb, endlich etwas zu tun.

„Legolas?"

Legolas sah aus seinen Gedanken hochschreckend zu Glorfindel auf.

„Ja?" fragte er, und versuchte die Tatsache zu verstecken, dass er in Geiste die ganze Zeit über wo anders gewesen war.

„Was bedrückt dich?" fragte Glorfindel, die Stirn ein wenig runzelnd, als er Legolas so sehr hochschrecken sah. Irgendetwas war ganz und gar nicht in Ordnung und er war fest entschlossen, es herauszufinden.

Nun war Legolas wirklich überrascht. Eine so direkte Frage hätte er nicht erwartet, und auch nicht, dass es so offensichtlich war, dass ihm etwas auf dem Herzen lag. Er wollte zunächst abwinken, sagen, es sei nichts, doch an dem beinahe durchbohrenden Blick des älteren Elben erkannte er, dass er ihm wohl nichts vormachen können würde. Er seufzte tief.

„Nun, es ist alles ein wenig kompliziert", begann er.

Elrohir war auf dem Weg, auch endlich sein Frühstück einzunehmen. Er wusste, dass er reichlich spät war, kümmerte sich aber weiter nicht darum, da er wusste, dass ihn deshalb niemand ausschimpfen würde. Er wollte gerade die leicht angelehnte Tür zum Speiseraum öffnen, als seine Ohren leise Worte auffingen, die von drinnen kamen. Er erkannte Legolas' Stimme. Neugierig blieb er stehen und begann zu lauschen, sich weiterhin ebenso wenig darum kümmernd, dass dies nicht gerade der feinste Zug war.

Glorfindel blickte Legolas nur ernst an, ein offenes Ohr für all das habend, was immer ihm der Prinz auch berichten würde. Er selbst hatte gelernt, wann Diskretion nötig war und wie man damit umzugehen hatte.

Legolas senkte wieder den Blick und stand dann von seinem Platz auf, um in dem Raum auf und ab zu laufen.

„Ich, nun ja, wie soll ich es sagen", sagte er zögernd, doch fasste dann neuen Mut. „Ich habe mich verliebt … in jemanden, den ich nicht lieben darf."

Wieder runzelte Glorfindel die Stirn. „Den du nicht lieben darfst? Was kann an Liebe falsch sein, egal welcher Art und zu wem?" Als er Legolas' Gesichtsausdruck sah, überkam ihn tiefes Mitgefühl. Oh Eru, so jung und doch schon so verzweifelt …

Legolas schüttelte nur den Kopf. „Es ist einfach nicht möglich, denn dieser jemand, nun … diese Person erwidert meine Gefühle nicht", sagte er traurig. Warum musste Glorfindel ihn darauf ansprechen? Nun, da er es ausgesprochen hatte, kam ihm die Realität noch grausamer vor. Und wie konnte er nur so egoistisch sein? Er sollte sich für Elrohir freuen, und sich nicht wünschen, an seiner Stelle zu sein.

„Woher weißt du das?", fragte Glorfindel nun sanft. „Hast du die Person darauf angesprochen und gefragt?" Er konnte sehen, dass Legolas wirklich darunter zu leiden schien und war fest entschlossen, ihm irgendwie zu helfen.

Wie erstarrt lauschte Elrohir dem, was er dort drinnen hörte. Legolas, verliebt? In eine Person, die seine Gefühle nicht erwiderte? Das war ihm völlig neu – er hatte keine Ahnung gehabt, wie es um die Gefühle seines Freundes stand. Begierig, mehr zu hören, lauschte er weiter.

Legolas schüttelte den Kopf. „Nein, direkt gefragt habe ich nicht, aber das kann ich auch nicht. Ich bin mir der Antwort sicher."

Elrohir hatte eine Hand auf die Tür gelegt und sich so dicht wie möglich an sie herangestellt, um möglichst viel mit anhören zu können. Eine leichte, unbeabsichtigte Bewegung reichte aus, um ein leises Quietschen hervorzurufen. Erschrocken sprang Elrohir einen Schritt zurück, zwang sich jedoch, sofort den Raum vor sich zu betreten, damit es nicht so aussah, als ob er gelauscht habe, sondern eben erst hier angekommen sei. Sehr unschuldig, jedoch etwas unbeholfen, lächelte er Legolas und Glorfindel zu.

„Guten Morgen. Wie ich sehe, bin ich wiedermal der letzte, der sich entscheidet, frühstücken zu gehen."

Legolas starrte Elrohir wie versteinert an. Hatte er etwas von dem Gespräch gehört? Und selbst wenn nicht, er konnte dem Zwilling in diesem Moment nicht in die Augen blicken, da er gerade dabei gewesen war, Glorfindel zu gestehen, dass er sich in Elenael verliebt hatte. Er spürte, wie die Röte ihm ins Gesicht stieg.

„Verzeiht, aber ich muss jetzt gehen", murmelte er heiser und verließ dann so schnell er konnte den Raum, um zu seinen Gemächern zurück zu eilen. Falls Elrohir etwas gehört hatte, so hoffte Legolas, er würde nicht die falschen, oder viel mehr richtigen Schlüsse ziehen.

Erstaunt beobachtete Glorfindel, was sich nun vor seinen Augen abspielte. Er hätte gerne mehr von Legolas gehört, doch Elrohirs Ankunft hatte dies unmöglich gemacht, da Legolas den Raum fast schon fluchtartig verlassen hatte. Langsam zog Glorfindel eine Augenbraue hoch und sah zu dem jüngeren Zwilling.

Elrohir wusste beim besten Willen nicht, was er sich auf Legolas' Reaktion denken sollte. Nicht nur, dass er seinem Blick ausgewichen war, er war auch noch so rot geworden wie er es in den letzten Tagen nur gesehen hatte, als er Legolas bei dem Fest auf seine unliebsame Bekanntschaft mit dem Kerzenständer angesprochen hatte. Er spürte Glorfindels Blick auf sich und zuckte nur ein wenig hilflos mit den Schultern, obwohl ein Gedanke in seinem Kopf herumspukte, den er erst als absolut absurd abtat – dann jedoch überrascht noch einmal darüber nachdachte. Nein, das konnte nicht sein – oder doch? Legolas' Reaktionen passten … er konnte nicht selbst die Person sein, in die Legolas sich verliebt hatte … nein, das war vollkommen unmöglich … Und doch wurde er den Gedanken nicht los.

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…. TBC …..

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Danke für die (wenn auch echt sporadischen) Reviews. Ich hoffe, noch mehr Leute lesen diese Geschichte. Wenn ja, dann sagt uns doch bitte, wie sie euch gefällt. Jeder Fanfiction-Autor braucht Feedback, und es ist wirklich schade, wenn man so wenige Reviews bekommt, weil man dann gar nicht weiß, ob es den Leuten überhaupt gefällt oder nicht. Konstruktive Kritik ist genauso erwünscht wie Lob, nur schreibt was!