Disclaimer: J.K. Rowling
Pairing: Remus/Sirius
Warning: SLASH, OOC (dieses mal eigentlich alle )
James sucks! ...sehe ich das hier richtig? Aber keine Sorge Sirius und er kriegen schon noch ihre gerechte Strafe...in welcher Art und Weise...mhm...das werden wir dann ja noch herausfinden eg. Es ehrt mich ja über alle Massen, dass euch die Titel, bzw.- Untertitelidee gefällt, dass ist für mich auch der zweitgrößte Spaß, direkt nach dem reviews lesen...
Ich bedanke mich herzlichst bei:
Maia May, Bluey1, Siri, steff, Alenia, ginger ale, Leonie und Blackharpie. Ich knuddle euch alle ganz doooll.
HOW TO BECOME GAY IN TEN DAYS
...
Second day: Let it all out!
..
Sexy, everything about you so sexy...
.
Uuuhhh starrte ich Remus etwa noch immer an?
Schnell wandte ich meinen Blick ab und versuchte mich wieder auf...ja genau...auf James zu konzentrieren. Der war inzwischen vollkommen in das Betrachten seines Putztuches vertieft. Ich musste mir erst gar nicht sein verbissenes Gesicht oder die verkrampften Hände ansehen, um zu wissen, dass mein liebster Jamesie gerade einen bitteren Kampf mit seinem schwersten Feind ausfocht. Seinem Gewissen.
Ich war mir aber nicht sicher, um es dabei eher um „Vergeben wir Remus, oder nicht?" oder eher um „Schlagen wir Remus blutig, oder nicht?" ging. Doch mich beschlich das Gefühl, dass ich nicht mehr lange auf die Antwort warten müssen würde...
Vorsichtig blickte ich zu Remus, der noch immer auf uns beide herabsah, ein bisschen verloren wirkte er schon, so alleine und verlassen stand er da...armer, armer, Liebling...
Gerade als ich anfing, mir ernsthafte Sorgen über meinen Gemütszustand zu machen, siehe oberen Absatz, gurgelte James laut und hob ruckartig den Kopf. Seinen Gesichtsausdruck konnte ich dabei nicht so recht einordnen, es war eine Mischung zwischen zielloser Verbissenheit und unbändigem Zorn.
Keine gute Mischung.
„Weißt du, was ich nicht verstehe, Remus?", begann James und quetschte das Tuch in seiner Hand so fest, dass die Knöchel weiß hervor traten...also ich meinte die von James, ein Tuch hat ja keine Knöchel...Wäre ja schwachsinnig...oh James redete weiter...
„Hättest du es nicht gleich zu Anfang sagen können? Ich meine, warum hast du solange gewartet?", fragte James und zuckte erwartend mit den Schultern. „Was war so schwer?"
Ich fixierte meinen Blick weiterhin auf James. Ein paar Sekunden lang herrschte wieder diese Totenstille, doch dann atmete Remus tief ein und antwortete erstaunlich gefasst: „Ich konnte es nicht...weil...weil das mein Leben war und noch immer ist. Ihr kanntet mich doch gar nicht, ich k-konnte euch doch nicht ohne weiteres in mein Leben lassen. Euch all die Dinge sehen und erleben lassen, die mich so schwach machen. Ich konnte Fremde doch nicht in meine Welt ziehen, oder?" Er wackelte hilflos mit den Händen herum.
Mich musste er schon längst nicht mehr überzeugen. Ich hatte vergeben. Die Frage war nur, ob Remus das auch konnte?
James verzog unwillig das Gesicht. Als wollte er gar nicht hören, was Remus zu sagen hatte. Ihm war es wohl zuwider ihm zuzuhören, war damit ja die Gefahr gegeben, etwas könne sich an seiner festgefahrenen Meinung ändern und er dann den Fehler bei sich hätte suchen müssen. Dummer männlicher Stolz.
„Wir waren deine Freunde, verdammt, wir waren für dich da, du hättest uns alles erzählen können.", rechtfertigte sich James, er klang dabei aber nur halbherzig, wollte die Diskussion wohl nur so schnell wie möglich beenden.
„Konnte ich eben nicht!", widersprach Remus lautstark. James und ich zuckten ein wenig zurück, nun sah auch ich ihn wieder an. Aber dieses mal war mir gar nicht nach erotischen Gedankengut zumute. Sein Anblick tat mir einfach nur weh. Wie dieser verletzte Junge da stand, die Hände wütend zu Fäusten geballt und die Wuttränen in den Augen.
„Ich konnte es nicht.", wiederholte er leiser und zog kurz die Nase hoch. „Ich weiß ja nicht wie du Freundschaft definierst, aber das was wir hatten, hätte auch damals die Belastung meiner Wahrheit nicht standgehalten." Er schüttelte langsam den Kopf, dabei fielen Strähnen seines inzwischen schulterlangen Haares in sein Gesicht. „Es kommt nicht drauf an, wann ich es euch gesagt hätte, die Reaktion wäre die gleiche geblieben."
Mein Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen, da war wieder dieser widerliche Knoten in meiner Brust, ich wollte mich schütteln und drehen und wenden, nur damit dieser Druck von mir genommen würde. Ich atmete schwer ein, aber es änderte nichts.
James schien ehrlich erschrocken. Er strich sich ganz zerstreut ein paar Haare aus der Stirn und schob sich die Brille wieder zurecht. Machte wieder Anstalten zu sprechen, öffnete den Mund und bildete bereits die ersten Silben, doch irgendwie versagte ihm jedes mal wieder die Stimme.
„Ich...", brachte ich schließlich, fast unter Schmerzen hervor, unbewusst wanderte meine Hand zu meinem Herzen, „...es tut mir leid." Zu mehr war ich nicht mehr fähig, er hatte nicht viel gesagt und ja wohl auch nichts weltbewegendes.
Ich brauchte ein paar Momente bis ich begriff, dass es gar nicht Remus Worte gewesen waren, nicht der Zusammenhang oder die genaue Bedeutung...sondern der Schmerz in seiner Stimme. Der ängstliche, anklagende, traurige, enttäuschte und zornige Tonfall, das alles in einem. Und es raubte mir fast den Atem, dass nur James und ich daran schuld gewesen waren.
„Habt ihr eine Vorstellung davon, was ich in den Sommerferien gemacht habe?", fragte Remus, ohne groß auf meine Worte zu achten. „Hm?"
Ich schüttelte nur den Kopf. „Nein.", antwortete James.
„Nichts.", murmelte Remus, hob seinen Kopf ein wenig und breitete seine Arme wie Engelsflügel aus. „Ich bin nur herum gesessen und habe gewartet." Er legte den Kopf in den Nacken. „Habe darauf gewartet, dass ich mich besser fühle oder das ihr euch meldet." Er lachte künstlich. „Habt ihr aber nicht."
Ich stützte mich mit beiden Händen am Boden ab.
„Du bist ein Werwolf.", sagte James einfach.
Aus den Augenwinkeln sah ich wie Remus sein Arme kraftlos wieder sinken ließ. „Was?"
„Die ganzen Ferien über, habe ich darüber nachgedacht dich anzurufen, weißt du. Ich hab die Tatsachen abgewogen, hab mir sogar eigene Pro und Kontra Listen geschrieben, überlegt, bin aber immer nur zu dem Schluss gekommen: Du bist ein Werwolf." James zuckte entschuldigend mit den Schultern.
„Ich dachte, du hättest mich verletzt, mich beleidigt und mir weh getan. Ich hab mich in den Glauben geflüchtet, dass du daran schuld hast, was dir passiert ist." Was er gerade sagte, schien James selbst wahrscheinlich am meisten zu überraschen. "Glaub mir, wenn man will kann man sich viel einreden. Er ist ein Werwolf, wurde zu meinem Leitsatz, wenn es darum ging Entschuldigungen oder besser Erklärungen für mein Verhalten zu suchen."
Meine Rede.
„Jedoch war es trotzdem irgendwann soweit, dass ich den Gedanken, dass es meine Schuld war und ist, nicht mehr wegschieben konnte, ich musste quasi darüber nachdenken. Und glaub mir das Ergebnis gefiel mir nicht." James wagte es nicht Remus in die Augen zu sehen. Ich auch nicht.
„Warum habt ihr euch dann nicht entschuldigt?" Es konnte wohl nur für Remus sprechen, dass er ohne zu zögern auch gleich von mir mit sprach, wusste wohl dass ich genauso fühlte.
„Stolz.", beantwortete ich seine Frage ohne zu zögern.
„Dummheit.", fügte James hinzu.
„Oh...", sagte Remus und er klang irgendwie verstört.
„Und ich dachte es wäre etwas ernstes gewesen..."
...
James und ich hoben langsam unsere Köpfe, es war fast so als würden wir uns durch etwas dickflüssiges hindurchbewegen, so langsam waren unsere Regungen und Gedanken. Vorbei an den staubigen Pokalen, der nackten schwarzen Wand, hin zu Remus, der...lächelte?
Ich blinzelte kurz. Sah noch mal hin.
Er grinste noch immer.
„Worauf wartet ihr?", fragte er und hob eine Augenbraue.
Ich glaube, so schnell war ich im meinem Leben noch nicht auf den Beinen. Meine Hände zitterten, meine Lippen noch schlimmer. Ich konnte gar nicht richtige sprechen und nur aus den Augenwinkeln sah ich wie James direkt neben mir stand.
Ohne zu überlegen umarmte ich Remus. Diesen viel dünneren und kleineren Körper. Seine Haare kitzelten an meiner Nase, sein Geruch war süßlich und lullte mich regelrecht ein. Hinter mir spürte ich einen Ruck, als James uns beide im Doppel umarmte.
Der Krampf in mir lockerte sich, ich konnte spüren, wie mit jeder Sekunde, die ich Remus länger im Arm hielt, immer ein kleiner Knoten des Ganzen sich aufdrosselte, einer nach dem anderen...bis ich endlich wieder frei atmete.
Irgendwann dann hüstelte Remus leise unter der Belastung. „Hab schon verstanden, es tut euch fürchterlich leid.", grinste er und dieses Grinsen machte mich sehr glücklich.
Wir ließen ihn beide wieder los, traten ein paar Schritte zurück.
James lachte. „Ganz fürchterlich, wir haben die Hälfte der Zaubersprüche die du uns gezeigt hast schon wieder vergessen." Er wuschelte sich wieder verlegen durch die Haare.
Ich hatte beide Hände tief in den Hosentaschen vergraben und wusste nicht so recht, was wir jetzt weiter tun sollten. Ich sah kurz zu ihm auf und erwischte ihn gerade noch wie er mich ganz seltsam grinsend beobachtete.
„Was denn?", fragte ich darauf hin ein wenig ungeduldig.
Doch Remus schüttelte nur den Kopf, was dafür sorgte, dass ihm noch mehr hellbraune Strähnen ins Gesicht fielen. „Nichts, Sirius, nichts." Er grinste. „Aber es hat doch schon fast so ausgesehen, als würdest du gleich losheulen. Vorhin meine ich, als du dir so herzergreifend an die Brust gefasst hast." Er machte meine Gestik leider viel zu gut nach.
„Ich hätte nicht losgeheult.", widersprach ich trotzig und blinzelte ein paar mal.
James sah mich mitleidig an. „Freund, du hättest fast losgeheult. Ich hab es ja gesehen." Er schüttelte unverbesserlich den Kopf, als ich zu einem erneuten Erklärungsversuch ansetzte.
Geschlagen beschränkte ich mich schließlich darauf James mit runter zu ziehen. „Und du? Du hattest bei deinem Geständnis auch beinahe Tränen in den Augen..." Ich sah ihn herausfordernd an, doch er schmunzelte nur überlegen.
Schnell legte er einen Arm um Remus Schulter und zwitscherte zuckersüß: „Ich hab ihn auch vermisst."
Eine Niederlage konnte ich mir jetzt nicht leisten, also stieg ich auf James Spiel ein.
„Schwachsinn! Ich habe ihn sicherlich mehr vermisst.", sagte ich und trat nun ebenfalls auf Remus zu. Ich klang dabei wohl sehr überzeugend, denn ich erntete von James und Remus ein paar verwunderte Blicke. „Ja was denn? Stell dir mal vor, du musst zwei Stunden lang zu sehen wie James einen Schnatz immer wieder von neuem fängt, Peter dabei begeistert klatscht...und sich beinahe in die Hosen macht.", fügte ich lachend hinzu.
„Tztz...", machte Remus, „Sieht so aus als hätte Sirius gewonnen...ich bin ihm wichtiger als Peter Pettigrew, ein kleiner dicker Vollidiot."
Meine Rede.
„Hey..", entrüstete sich James, „Er ist doch nett."
„Schwach...", sagte Remus sachlich kühl und stupste mich in die Seite, damit ich ihm zustimmte.
Ein kleiner, winziger, fast mikroskopisch kleiner Stich durchfuhr mich in der Magengegend, als Remus mich so knuffte. Hatte ich mir wahrscheinlich sowieso nur eingebildet.
James schob trotzig seine Unterlippe vor. „Fein, fein, fein wenn du mir nicht glaubst....Ich geh wieder putzen." Übertrieben weiblich schlenderte James zurück zu seinem Presstuch und begann tatsächlich wieder einen der Pokale abzuwischen.
„Ich glaube ja fast, er ist beleidigt.", sagte Remus grinsend. Ich sah ihn an und merkte, dass wohl er derjenige war, der am ehesten vor Glück geheult hätte. Seine Gesichtszüge wirkten entspannt und locker. Es war schön, das zu sehen.
Ich nickte nur.
Auf einmal löste sich Remus wider aus unserer „Umarmung", tänzelte ebenso galant wie James zuvor auf diesen zu, zog seinen Zauberstab...Moment... zog seinen Zauberstab?
„Remus?", fragte ich irritiert.
James ignorierte uns beide noch immer.
„Woher-"
„Ach, ich hab Filch einfach einen Falschen gegeben...ein bisschen was hab ich schon von euch gelernt.", erwiderte Remus. Nun hatte er auch wieder James Aufmerksamkeit.
Leise flüsterte Remus den Reinigungsspruch, wischte einmal provisorisch mit dem Zauberstab durch den Raum. Sekunden später schoss aus dessen Spitze ein blassgelber Strahl, verteilte sich schnell auf den ganzen Regalen, überflutete alles... kurze Zeit später blitzte alles vom feinsten gesäubert.
James drückte Remus wieder an sich, küsste ihn auf den Kopf und hauchte theatralisch: „Sirius, das ist unser Junge. Siehst du, die Durchtriebenheit in seinem Plan, Filch einfach zu bescheißen. Köstlich. Du hast eine große Zukunft vor dir, junger Jedi."
Remus verbeugte sich nur leicht.
Mit einem kleinen Alohomora ließ sich die Tür problemlos öffnen und so waren wir schon viel früher als vorgesehen wieder in unseren Betten. Wäre es nicht schon halb drei Uhr gewesen, wären wir wahrscheinlich noch ein wenig herum gewandert, aber irgendwie waren James, Remus und ich uns einig, genug für den...gestrigen Tag erlebt zu haben.
...
Als ich am Morgen wieder aufwachte, fühlte ich mich fein ausgedrückt: etwas gerädert...
Ich brauchte ein paar Sekunden, um mir die letzten Stunden wieder ins Gedächtnis zu rufen...verschlafen taumelte ich ins Badezimmer, wobei ich beharrlich einen Blick in den Spiegel vermied...wo war ich? Ach ja wir hatten von Filch eine Strafarbeit aufgedrückt bekommen...hatten sie auch zum Teil erledigt...dann...
Remus...
Ich brummte selig, während ich mir die Zahnbürste in den Mund steckte.
Hatten uns wieder vertragen. Gleich wieder herumgeblödelt.
Er hatte gut ausgesehen...wirklich gut...so wie immer eigentlich...ja die langen Haare standen ihm schon bedeutend besser, ich erinnerte mich noch an Zeiten, in denen er sie ganz kurz gehabt hatte, das war...ich glaube sogar noch in der Ersten, okay klar da hatte er auch noch die selbstgestrickten Pullover seiner Großmutter angehabt.
Aber im Laufe des Jahres hatten sie ihm beinahe bis zu den Ohren gereicht...die Sonne hatte sie ein wenig ausgebleicht und mehr Farbe in sein Gesicht getrieben...er war ja immer blass gewesen. Leider war er dann nach den Ferien wieder mit diesen fürchterlich kurzen Haaren zurück gekommen, die betonten seinen Kopf ganz falsch, damit sah er fast aus Arthur Weasley. So glatt und verweichlicht.
Ich grinste unwillkürlich.
Im zweiten Jahr hatte er dann sogar Weihnachten in Hogwarts verbracht, erinnerte mich, dass seine Mutter ziemlich sauer war und auch Remus war nicht ganz glücklich. Hatte es aber gut verborgen. Komischerweise waren seine Haare am Anfang der dritten Klasse noch immer lang...war wohl unser guter Einfluss gewesen...
„Was grinst du denn so?", fragte auf einmal James dicht neben meinem Ohr. Erschrocken verschluckte ich ein bisschen von der Zahnpasta. Während ich röchelnd versuchte, dass Zeug wieder aus meinem Körper zu hsuten, ging James an mir vorbei, Richtung Duschen. Er hatte nur ein Handtuch um die Hüften gebunden, so wie ich auch.
„Remus schläft noch.", sagte er und warf das Handtuch achtlos zu Boden.
Mhm...ich hatte James schon oft nackt gesehen, und an all die weiblichen Leser hier, jaaaa er ist gut bestückt, aber trotzdem nicht mal jetzt, da ich mich bald als schwul outen würde, erregte er mich in irgendeiner Form. Klar, er war schlank und auch nicht klein, neeein ich meinte nicht seine Körpergröße und doch irgendwie unpassend.
Ich beobachtete noch kurz, wie er vergeblich versuchte sich am Rücken zu kratzen, dabei wackelte einiges und auch so wirkte er nicht sehr sexy. Aber, bitte vor mir musste er ja nicht geil aussehen...
Nachdem ich auch den letzten Rest Zahnpasta wieder hervorgewürgt hatte, löste auch ich langsam den Knoten von meinem Handtuch. Der war insofern besonders, da er verhinderte, dass das Handtuch einfach so aufging. Ist mir oft genug passiert, oh ja das war damals peinlich...wie auch immer ist ein ganz cooler Za-
„Morgen...", nuschelte Remus verschlafen und streckte sich ausgiebig.
Aaahhh...
Unnötig zu erwähnen, dass auch er nur ein Handtuch trug, oder? Ein viel zu enges und kurzes Handtuch...und irgendwie durchsichtig...nein, dreh dich noch mal so, Remus...jaaa...es war durchsichtig...eindeutig.
Hinter mir hörte ich wie James wegen dem zu heißen Wasser herumfluchte.
"Morgn...", lallte ich wie ein Betrunkener vor mich hin.
Extrem langsam und mit dem extrem durchsichtigen Handtuch ging Remus auf das Wachbecken zu, uh-oh bückte sich, holte seine Zahnbürste aus der Tasche, quetschte den letzten Rest blauer Zahnpasta drauf, dabei spannten sich die Muskeln seiner Unterarme wundervoll an...Er schüttelte seinen Kopf und warf so die Haare wieder nach hinten, führte die Zahnbürste zum Mund, öffnete eben diesen, fuhr sich unbewusst mit der Zunge über die roten Lippen, befeuchtete sie, Himmel das glitzerte schön bei dem Licht...
„Sirius?", brüllte James und trat nackt aus der Dusche.
„Hm?", erwiderte ich mit offenem Mund.
„Ja, hilfst du mir jetzt, oder wie?"
„Klar.", keuchte ich, wandte widerwillig meinen Blick vom zähneputzenden Remus, der von meinen Voyeurmachenschaften gar nichts mitbekommen hatte und ging zu James.
„Das Handtuch solltest du schon ausziehen.", tadelte James mich kopfschüttelnd. Ich nickte nur geistesabwesend und zog das Handtuch von meinen Hüften. „Schau!", meckerte James gleich drauf los und zog mich zu sich in die Dusche. „Erklär mir, warum das so heiß sein muss, geht das nicht kühler?"
Ich sah ihn nur kurz an, lachte dann siegessicher und begann an dem Duschhahn herumzudrehen. Ging aber irgendwie nicht.
„Ha!", rief James triumphierend. „So weit war ich auch schon..."
Etwas verstört nahm ich nun beide Hände und drehte ihn kräftig nach links, aber es ließ sich keinen Millimeter bewegen. Zum Glück standen James und ich nicht direkt unter dem Duschstrahl, der mittlerweile schon zu qualmen begann.
„Scheiße!", fluchte ich und nahm nun all meine Kräfte zusammen um es zu drehen. Klemmte jedoch weiterhin.
"Kannst es nicht, kannst es nicht.", feixte James schadenfroh.
"Kann ich wohl!", erwiderte ich geistreich.
„Was macht ihr denn da?", fragte plötzlich Remus hinter uns und mir wurde schmerzlichst bewusst, dass ich noch immer nackt da stand. Er musste eine ziemlich gute Aussicht auf meinen Hintern haben...uäh...
„Dieser Wasserhahn, lässt sich nicht umdrehen. Sirius schaffte es auch nicht. Vielleicht kriegst du es ja hin...", grinste James verhalten mit einem sehr netten Seitenblick auf mich. Fast war ich versucht „Neeeeinnnn" zu brüllen, aber ich riss mich dann doch noch mal zusammen, murmelte stattdessen: „Von mir aus."
„Dann lasst mal sehen.", sagte Remus und eine Sekunde später hörte ich das dumpfe Geräusch, dass auf den Boden geworfene Handtücher für gewöhnlich machen. Jetzt. War. Er. Nackt.
Ich spürte wie er hinter mich trat, wagte es aber nicht mich um zu drehen. Er musste sich dicht zu James und mich stellen um nicht von dem heißen Strahl getroffen zu werden. Glühende Schauer rasten meinen Rücken entlang, warum war es hier drin denn so verdammt heiß?
Scheiße...scheiße... „Lass mich doch mal hierher.", forderte Remus mich auf und legte mir seine wundervolle, kühlende Hand auf den Rücken. Ich spürte deutlich jede Kontur dieser langen, feingliedrigen Finger, seine Nägel kratzten ein bisschen an meiner Haut...oh ja...
Ich machte schnell Platz.
Wandte meinen Blick auf die weiße Fliesenwand, immer darauf bedacht nichts zu sehen, was ich nicht sehen durfte, das würde mir nur zum Verhängnis werden, Peter im Lackanzug, Dumbeldore nackt, Snape...mit einem Erschaudern stellte ich fest, dass das alles nichts half... meine Augen wanderten tiefer...und tiefer...bis sie seine blasse Haut erreicht hatten....
Oh!
Remus Rückrat zeichnete sich durch die nach vorne gebeugte Haltung allzu deutlich ab, sein Hintern...so perfekt...seine langen Beine, viel fester, als man bei seinem restlichen Körperbau erwartet hätte...die Füße....Himmel, seit wann fand ich sogar Füße so sexuell erregend...vielleicht seit es Remus Füße waren...er war ja nicht direkt naß, aber durch das Verdampfen des Wassers bildeten sich diese herrlichen, winzigen, die ich am liebsten einzeln abgele- ...wo war ich ich?...ja da bildeten sich eben n´paar Wassertropfen...
„Aaahhh...", stöhnte Remus genervt auf, so dunkel und kehlig und tief...und auch ich stöhnte.
Ohne einen klaren Gedanken zu fassen, wandte ich mich blitzartig um und flüchtete aus dem Bad...mein kleines Problem war unübersehbar...und es war nur durch Remus entstanden...
Schnell ließ ich mich auf mein Bett sinken, meine Haare klebten regelrecht an der Stirn und mein Atem ging flach und irgendwie nur keuchend...ich zog hastig die Vorhänge zu, meinen Zauberstab hatte ich ja noch nicht zurück...verdammt, dann musste ich wohl oder übel ganz leise sein...
Meine Hände fanden ohne große Umschweife ihr Ziel...ich beherrschte mich, biss mir fest auf die Lippen, nur nicht wild aufzustöhnen...bei dem Gedanken, es könnten Remus Hände sein, die das für mich taten und ich im Gegenzug für sie, brauchte ich keine Minute...
...
Kräuterkunde, Geschichte der Zauberei und Zauberkunst (wir hatten zum Glück tatsächlich wieder Freistunde) waren reine Langeweile.
Ich musste mich zwingen, dem Unterricht in irgendeiner Form zu folgen, wäre ja etwas auffällig gewesen, wenn ich nur sabbernd dagesessen wäre...das Gefühl, diese kleine Explosion in meinem Magen war noch immer so präsent und mit ein bisschen Vorstellungskraft konnte ich sie mir immer wieder ins Gedächtnis rufen...
In der Freistunde erledigte ich dann mit James meine Hausaufgaben, Remus las derweil nur irgendein Buch, er hatte den Aufsatz selbstverständlich schon längst geschrieben. Er kam außerdem nicht umhin, uns wegen unser Faulheit und Nachlässigkeit zu tadeln, fast so wie in alten Zeiten, am Ende erbarmte er sich jedoch trotzdem und korrigierte die gröbsten Fehler.
Nach dem Mittagessen gingen wir drei dann direkt zu Filch um unsere Zauberstäbe abzuholen.
„Wie seit ihr rausgekommen?", knurrte uns Filch zur Begrüßung entgegen, als wir in sein, wie immer, verdunkeltes Büro traten. Er saß hinter seinem Schreibtisch und sortierte ein paar alte Pergamente.
Natürlich hatten wir uns schon eine passende Ausrede überlegt, also eigentlich war das Remus gewesen, aber egal...
„Nachdem wir fertig geputzt hatten, ging die Tür von alleine auf.", erklärte James unschuldig, alle drei hatten wir die Arme artig hinter dem Rücken verschränkt. Sahen beinahe aus wie Tenöre.
Filch warf einem nach dem anderen misstrauische Blicke zu, doch wir alle hielten ihnen stand. Er kam um den Tisch herum auf uns zu gehumpelt, stellte sich möglichst aufrecht vor uns. Ich war der einzige, der größer war als er. „Wenn ich herausfinde, dass ihr kleinen Mistratten lügt," Er kniff sein linkes Auge zusammen, „dann seit ihr endgültig dran. Ich lass euch auf den Daumen aufhängen und in den Kerkern verhungern." Er lachte boshaft. Arschloch.
„Wir würden es auch nicht besser verdienen.", sagte James und nickte bekräftigend.
Widerwillig wandte sich Filch wieder ab, schritt an seine Konfiszierte Gegenstände Schublade und zog unsere Zauberstäbe hervor. Remus´ war viel heller, als unsere beiden, aber das schien Filch herzlich wenig zu kümmern. „Hier!", grummelte er ordentlich gesäuert, dass er uns zum guten Abschluss nicht doch noch ein paar Foltern anhängen konnte.
Eilig verließen wir sein Büro.
„Wisst ihr was, ich brauch noch ein paar Bücher aus der Bibliothek, ihr könnt ja alleine raus gehen. Treffen wir uns dann zum Abendessen, ja?", sagte ich als wir schon die Eingangshalle erreicht hatten. Mir war plötzlich wieder etwas eingefallen. Eigentlich war es ja ziemlich riskant die Bibliothek zu erwähnen, da dabei die Gefahr, dass Remus einen gleich begleiten wollte, ziemlich groß war. Wie auch immer, mir war das Glück hold und die beiden verschwanden nach draußen.
Nachdem James mich gestern in der Bibliothek besucht hatte, hatte ich es ganz vergessen. Hastig lief ich an Madame Pince vorbei (sie rief mir nur ein entrüstetes "Tsas!" nach), nach hinten in den dunklen Winkel, in den ich mich gestern verkrochen hatte. Das Buch hatte ich vorsichtshalber an einen falschen Platz zurückgestellt, damit niemand es sich ausborgen konnte.
Aber als ich nachsah, war es weg.
Nun, ein wenig verzweifelt begann ich dann mich sinnloserweise im Kreis zu drehen, als würde mir das Buch so zufliegen...Ich kam mir seltsam beobachtet vor, als ich leise wieder zurück zu Pince schlich, wenn es nicht mehr dort war, war sie wohl die einzige Person die wissen konnte wo es war...
Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen, atmete tief durch, strich meinen Umhang glatt, meine Haare ebenfalls. Ich wollte gut aussehen, wie ein braver, unverdächtiger, nicht schwuler...ah Moment, wenn ich nicht schwul aussehen wollte, musste ich mir die Haare doch etwas zerzausen...
„Chrm, chrm.", machte ich leise und verschaffte mir so ihre Aufmerksamkeit. Sie hob überrascht ihre Augenbrauen, ihre braunen Augen beobachteten mich sorgfältig durch die dicken Brillengläser. „Hi."
„Was für eine seltene Ehre.", sagte sie und presste ihre faltigen Lippen zu einem Lächeln zusammen. Oh, sehr sympathisch, die Lady.
„Ja", erwiderte ich und sah mich fast ängstlich nach ungebetenen Zuhörern um. „Ich wollte sie fragen...ob...nun..." Ich brach kurz ab und rief mich selbst zur Beherrschung. Komm schon, Sirius, so schwer war das hier auch wieder nicht.
Doch.
Es war ganz leicht, sag nur wonach du suchst, sie denkst sich sicher nichts dabei, sie ist zu alt um sich dabei etwas zu denken.
Doch.
„Ich würde ein bestimmtes Buch suchen.", brachte ich schließlich mühseligst lächelnd hervor.
„Tatsächlich?", fragte sie sarkastisch zurück. Haha, Witze passten zu keinen Mumien.
„Ja und zwar ein Buch...über Liebe..."
Nun hatte ich sie wohl endgültig überfordert. „Ein Buch über Liebe? Für Sie?"
...
„Natürlich und zwar über eine ganz bestimme Art von Liebe.", fuhr ich gezwungen ruhig fort und strich mir wieder den Umhang glatt.
„Wir führen kein Kamasutra.", sagte sie schlicht, rückte ihre Brille wieder zurecht und wandte sich erneut ihren Notizen zu.
„Aber, nein...", rief ich nach ein paar verwirrten Sekunden, nun ein wenig übeschwänglich zurück. „Ich meinte ein Buch..." Beugte mich über ihren Tisch hinweg und kam ganz nahe an sie heran... „über nun ja..." Senkte meine Stimme noch weiter und wisperte: „Homosexualität."
„Homosexualität?", kreischte sie und sah mich dümmlich an.
"Schhhh...", zischte ich und sah mich erschrocken um, aber anscheinend hatte niemand etwas bemerkt. "Na, hören sie mal.", entrüstete sich Pince gleich lautstark, "sie sind sicher der Letzte der mir den Mund verbietet. Frechheit!"
"Entschuldigung, entschuldigung.", flötete ich falsch lächelnd, "natürlich sie haben recht, ich hatte nicht das Recht dazu, sie so zu behandeln. Entschuldigung."
"Wohl wahr.", sagte sie sichtlich erfreut darüber, dass ich dummer Junge zumindest fähig war meine Fehler ein zu sehen. Sollte ich es nochmal versuchen?
"Also, Madame?", fragte ich überfreundlich.
Sie sah mich einen Moment lang stumm an, dann: „Hm...ist ausgeborgt."
„Was?", kreischte ich nun. Das durfte nicht sein. Ich brauchte dieses Buch, es war meine einzige Chance, nun, um etwas mehr über es herauszufinden...über mich und meine Möglichkeiten... Ich brauchte es jetzt! Sofort!
„Ja, Mister Black.", sagte sie und sah mich nicht mal mehr an, „und nun können sie wieder gehen. Es ist das einzige dieser Art, dass ich habe."
„Ich weiß, ich weiß.", stöhnte ich und sah mich hilfesuchend um. „An wen denn?", fragte ich schließlich, denn nun ja wer immer es sich ausgeliehen hatte musste a) ziemlich viel Mut haben b) keine Angst vor etwaigen Enthüllungen haben, aber vor allem c) schwul sein.
"Das geht sie meines Wissens nichts an.", gab sie spitz zurück. Danke, du schrumplige Pflaume.
"Es ist ausgesprochen wichtig.", sagte ich gedehnt, und lehnte mich wieder nach vorne. Ich lächelte mein Eventuell-wenn-ich-nichts-anderes-wichtigeres-vor-habe-hättest-du-eine-Chance-bei-mir... "Bitte, Miss..."
Einen Moment sah sie mich ganz verkniffen an, sie schien die Möglichkeiten abzuwägen...schließlich sie räusperte sich leise...das "Miss" hatte sie wohl ziemlich beeindruckt...sie trommelte ungeduldig mit ihren langen dunkelrot lackierten Fingernägeln (wuähh) auf ihrem Tisch herum, dann beugte auch sie sich nach vorne...uh Mungeruch...
"Aber das muss unter uns bleiben, Mr. Black.", antwortete sie zögerlich und zwinkerte mir verschwörerisch zu.
"Selbstverständlich.", hauchte ich angespannt.
"Nun, das Buch wurde gestern von...Mr Lupin ausgeliehen."
t.b.c.
Und ist das ein review wert?
