Disclaimer: Blubb
Warning: SLASH -- OOC
Pairing: Remus/ Luca; harhar
grins
Wir kommen langsam, aber sicher zum Ende, ich hoffe, ihr seid alle mit dabei. Da es mir vor allem in diesem Chapter sehr bewusst geworden ist, dachte ich, sollte ich meine Gedanken mit euch teilen; ja, es stimmt Sirius ist in seiner Gedankenwelt manchmal "etwas" mädchenhaft und zickig, aber bedenkt nach außen hin gibt er sich noch immer obercool, ich werde versuchen, dass noch mehr rauszustreichen. Ich habe schon die Rohfassung des Endes und ich bin zufrieden, zumindest noch, wir werden dann ja sehen, was ihr davon haltet, dass es so ausgeht. Als Letztes, sei gesagt, dass ich mich entschieden habe, eine Fortsetzung zu starten, jedoch nur unter der Bedingung, dass dies ausdrücklich gewünscht wird.
Ich danke all den lieben reviewern. Hoffe ihr bleibt mir noch gaaanz lange erhalten. Knuddl euch alle.
Kynny (Na-na-na, Sirius steht das schon durch.), Kira, SiriBlack (räusper Danke für das Lob.), Lady-Dione (lach "Nicht gleich rumkriegt"? Wer sagt, dass Sirius ihn überhaupt rumkriegt?), Aisa (In gewisser Weise muss ich dir recht geben, das letzte war das traurigste Kaptiel bis jetzt.), Jinx heledir (Mhm, eigentlich mag ich englische Filme und den Humor darin viel lieber, zum Beispiel "Ganz oder gar nicht" oder "Calender girls" lach. Es ist die erste Geschichte, die ich veröffentliche, geschrieben habe ich auch vorher.), Taetzchen (Das könnte ganz zufällig der Fall gewesen sein, ja gg), Howling-at-the-Moon, Syra (Mhm, endlich mal ein Kompliment an uns Mädels gg), arves.badhron, DarkVelvet, Jinxx (Sorry, Remus und Luca stecken nicht unter einer Decke, aber hey, vielleicht weiß Remus trotzdem mehr, als er zugibt. sigh), Manya und ginger ale (Solange du auf englisch schimpfst, mach ich mit, for fuck´s sake.)
HOW TO BECOME GAY IN TEN DAYS
…
Sixth day; Part II: Everybody´s darling
Seventh day: What best friends are good for
..
I´m a strong person in many ways - but definitely not in this one.
.
Gütiger Gott, warum werde ich bloß das Gefühl nicht los, dass in den...na sagen wir mal, letzten sechs Tagen an jeder Ecke böse Überraschungen auf mich lauern. Eh, hallo?
In welchem (grottenschlechten) Film bin ich jetzt schon wieder gelandet? Als, wäre das langsame, qualvolle Auslöschen bzw. verglühen meines Herzens bzw. meiner Liebesfähigkeit noch nicht genug! Nein! Da wartet gleich der nächste Kinnhaken.
Habe ich schon mal erwähnt, dass ich in schwierigen Situationen dazu neige, abzulenken? Es ist nicht so wie in all diesen unrealistischen Filmen und Büchern, in denen die Menschen jeder neuen Herausforderung meisterlich und erhobenen Hauptes entgegentreten. Also ich bin manchmal schon die Type Weichei, aber Leute, ich bin wenigstens Mensch genug das zuzugeben. Die meisten Softies, und ich meine richtige Softies, pissen da ja stundelang herum, anstatt mal darüber reden, schießen sie lieber ein paar schwangere Frauen nieder.
Na, das nenn ich dann Stressbewältigung.
Zum Beispiel Rambo. Dieser Muggelkämpfer, da. Ich meine, ich kenne seine Vorgeschichte ja nicht gut genug, aber wie oft denkt ihr hätte der sich gewünscht mal losflennen zu dürfen oder sich mal so ordentlich einen zu wichsen und dabei ungestraft an seinen Erzfeind zu denken?
Gutes Argument, was?
Ich bin ein starker Mensch, ich ertrage schließlich meine Mutter und meinen Vater in einem Raum, aber so stark, dass ich diese Mini-Brust Tussi mit der Ansage „Och, sorry, ich weiß schon, dass du gerne meinen Freund durchvögeln würdet." ohne weiteres wegstecken konnte, war ich doch noch nicht.
Und wieder mal, wäre der Beweis erbracht, dass Zorn doch zu etwas gut ist.
...
Ich atmete rasselnd aus. Puh-di-duh!
"Was?", fragte ich schließlich und ruckte mit dem Kopf unkontrolliert nach vorne. Kann auch sein, dass ich ein bisschen zu oft zwinkerte, aber hey das ist ja wohl Ansichtssache.
„Nun...", stotterte Luca und lief dabei knallrot an. Ihre, bis dato um die Beine geschlungenen, Arme zappelten unwirsch in der Luft herum. „Ich dachte es eben.", sagte sie dann etwas erschlagen, nachdem ihr wohl nichts besseres eingefallen war.
„Hmpf...", machte ich und quetschte mein Kinn gegen den Hals, was die Wahrscheinlichkeit meines verfrühten Doppelkinns wieder mal um 2,7% erhöhte. Aber bitte, nun ging´s um wichtigeres als Zahlen. Streckte den Kopf trotzdem wieder artig nach vorne.
„Es wäre kein Problem.", setzte Miss- Flach-Titte von neuem an. Och, wie süß, na genau es wäre kein Problem.
Ich zog überrascht meine Augenbrauen nach oben. Oh, welche Augenbrauen überhaupt? So ein seltsam angenehmes Gefühl der absoluten Taubheit nahm von mir Besitz. Hui, meine Beine waren ganz leicht, vielleicht schwebte ich ja gerade. Oder ich lag blutüberströmt in einem Leichenhaus. Wer wusste das schon?
„Also, ich meine wäre es schon.", verbesserte sich Luca zum x-ten mal und fuhr sich nervös übers Gesicht. Schatz, das wird deinen Falten nicht gut tun. „Nur, ich will...nun...nur wissen...ob es denn..." Sie sah mich verzweifelt an, als wüsste ich was sie von mir wollte.
Weich, weicher, Sirius. Höhö. Ich war wohl am kompletten verblöden, aber dazu hatte ich auch jedes Recht!
„Es wäre nur wichtig...", sie schien jedes Wort abzuwägen, um mich auf keine falschen Gedanken zu bringen. Leute, für mich gab es gar keine richtigen Gedanken mehr. Schon lange nicht mehr. „...ob es denn tatsächlich so ist?"
Sie schloss ihre Augen, flüsterte leise vor sich hin, sprach sich wohl Mut und Selbstvertrauen zu. Was hatte sie denn bitte? Ich meine, es war nicht so als wäre ich Konkurrenz gewesen, oder so? Sie hatte ihn ja schon, Himmel weiß, sie hatte ihn.
In meiner Vertrottelung, die wie immer auf meine Schocks in der letzten Zeit zurückzuführen war, grinste ich sie dämlichst an und erwiderte. „Und wenn's so wäre?" Ich gab meiner Stimme gegen Ende hin noch einen extra nervigen Tonfall ungefähr „..wenn´s soooo wääääärrrr?" Nicht schön, aber lustig. Statt auf ihr entsetztes Gesicht zu achten, beschäftigte ich mich lieber wieder mit meinen tauben Gliedern. Ob das wohl auf für ihn galt? Har.Har.
„Dann hätte ich nur eine Möglichkeit...", nuschelte Luca und nickte sich selbst zu.
Weia!
War als hätte mich jemand mit Eiswasser übergossen, war quasi ein begossener Pudel. Es kribbelte und hibbelte und schmerzte schon wieder in mir. Die Starre löste sich. Kennt ihr das, wenn einem die Füße einschlafen? Kein Scherz, aber so e-hein unerträgliches Ziepen und Zupfen hatte ich am ganzen Körper.
Ierks.
Ich schluckte hart, versuchte nicht an eigenen Säften (egal welcher Art, uäh) zu ersticken...und siegte. Mein Herz beruhigte sich, oh hi, meine Arme und Beine taten wieder was ich wollte und so hatte mein Geist und mein Gehirn (oder was davon noch nicht verschwunden war) den verdammten Anstand sich zu wundern.
Das Erste, was mir bewusst wurde, war, dass sie keine Drohung ausgesprochen hatte, oh nein, ich kannte Drohungen in jeder Form, aber Luca, hatte nur verzweifelt und hilflos gewirkt. Bloß, warum?
„Und die wäre?", fragte ich leise zurück und mir wurde richtig bewusst, dass ich Angst vor ihrer Antwort hatte...
Sie sah mich kurz mit ihren blauen Augen an. Es waren im Grunde schöne Augen, glasklar, ohne eine Trübung. Ihr zartes Gesicht, so schmal und weiblich spiegelte Sorge wieder. Die ersten Sonnenstrahlen schienen sie von hinten an und warfen dunkle Schatten auf ihre Gesichtszüge. Warum war mir denn auf einmal so kalt?
Sie seufzte.
Und das war das traurigste was ich je gehört hätte. Als müsste sie jeden Moment für immer gehen, weg von hier, von dieser Welt. Ohne Rückkehr.
„Ich müsste aufgeben.", flüsterte sie und Tränen traten in ihre großen schönen Augen. Sie zog ihre Nase hoch und sah mich schuldbewusst an. Sie tat mir leid. Ich konnte sie nicht hassen, niemals, dafür war sie...war sie...
„Du müsstest nicht aufgeben.", erwiderte ich belegt, meine Zunge war so schwer und ich vergaß für einen Augenblick was ich hier eigentlich tat. Meine Augen schlossen sich, doch ehe ich mich entspannen konnte, öffneten sie sich wieder. Zwangen mich sie anzusehen.
„Es gibt...Dinge, gegen die ich keine Chance habe.", murmelte sie leise und presste ihre Lippen zusammen, als müsse sie sich zwingen nicht weiter zu reden. Seltsam, nicht?
Ich lächelte. Nur der Himmel weiß, warum ich es tat, aber es schien mir so natürlich, so höflich, so richtig. Ich hatte ihr in meinen Gedanken, dass Schlimmste an den Hals gewünscht, sie gehasst und verachtet und nun, da...da konnte ich es nicht mehr.
Ich mochte sie nicht, oh nein, aber zwischen uns, so schien es mir zumindest, war nun etwas. Keine Freundschaft, aber so etwas wie gegenseitiges Vertändnis. Mann, wie doof.
„Ich sollte jetzt mal nach Remus sehen.", sagte sie, nach einer längeren Pause. Sie klang nicht wirklich überzeugt, doch ich war dankbar, dass sie ging.
„Wir sehen uns dann später.", verabschiedete sie sich, hob kurz ihre Hand und schlich dann ausgesprochen leise hoch in unsere Schlafsaal.
Ich saß noch länger da und dachte über Luca nach. Was hatte sie mit Es gibt Dinge, gegen die ich keine Chance habe gemeint?
Vielleicht wusste sie ja von Remus Verwandlungen.
Ja, ja genau, sie wusste, dass er ein Werwolf war und ihr war klar geworden, dass sie das für immer trennen würde. Schwachsinn natürlich, aber sie musste das wohl denken. Ich meine, es ist selbstverständlich nicht gerade ein Zuckerschlecken einen Werwolf als festen Freund zu haben, aber und da würde ich meine Hand ins Feuer legen...es war machbar.
Und im Grunde traute ich ihr den Mut zu es zu schaffen. Mit Remus.
Da war etwas an ihr, jetzt wo ich mir ihre Augen, diese schönen Augen, wieder bewusst ins Gedächtnis rief, etwas, dass...anders war. Ich wusste nicht, wie ich es umschreiben sollte, ich konnte es nicht vermitteln oder erklären, ich wusste es eben nur.
Sie war besonders.
...
Ging dann alleine frühstücken, überhaupt sah ich weder Remus, noch Luca, noch James an jenem Schultag besonders oft.
Ich wollte einfach mal meine verdammte Ruhe haben!
Ich hatte -und das sage ich ohne zu dramtasieren, was ich ja gelegentlich gerne mache- in den letzten Tage wirklich viel um die Ohren gehabt und das Alleinsein half mir meine Gedanken ein wenig zu sortieren.
Ließ alles Revue passieren und versuchte einen Sinn im Ganzen zu sehen.
1. Ich war schwul; 2. Remus hatte eine Freundin; 3. Ich war alleine und, wie so oft, der Doofe.
Diese drei Grund-Erkentnisse schmetterten mich, milde gesagt, mächtig zu Boden. So viel Pech durfte eine einzelne Person doch gar nicht haben, oder?
War ja nicht so, dass mich 1. so dermaßen gestört hätte, klar Vorurteile gab´s überall, auch unter den ach-so-toleranten Zauberern, aber es war noch zu früh sich darüber den Kopf zu zerbrechen. 2. tat wirklich weh, Luca war...Luca eben, was auch immer das hieß, ich wusste nur, dass ich sie nicht hasste. Schlimm genug.
Was alles jedoch noch toppte war 3. Einsam sein ist grausam, böse, schmerzt und argh...ist einfach widerlich. Ich war alleine obwohl es endlich einmal so aussah, als hätte ich ihn gefunden. Verrückte Sache!
Das hatte mich nun nicht wirklich weitergebracht, nicht wahr?
Aber was half es schon groß über etwas nachzudenken, wenn man nicht handelte? Ich konnte die ganze Geschichte jahrelang analysieren und in bestimmte Kategorien, was die Boshaftigkeit mir gegenüber anging, einteilen, doch es würde doch viel mehr bringen, wenn ich einfach...
...
"Remus, warte!", keuchte ich und kam atemlos neben ihm zum stehen. War das ertse Mal, dass ich ihn heute sah und...gggrrr...er sah gut aus.
Mitternacht war schon um. Wir hatten gerade Astronomie im Nordturm gehabt, sehr schön...sehr langweilig...Ich war schon nach den ersten fünf Minuten weggepennt. Wie dem auch sei, nun brauchte ich Remus Notizen, denn sogar ich hatte begriffen, dass die ZAG´s näher waren, als mir vielleicht lieb war.
Er gähnte mich nur herzhaft an.
„Ich...hab nicht aufgepasst, Sirius, frag doch bitte James, ja?", nuschelte er mir unverständlich entgegen und wischte sich müde über die Augen.
„Na, du bist mir ein toller Streber.", neckte ich ihn.
„Luca und ich, wir waren ein bisschen spazieren, du weißt schon...", entgegnete Remus lässig. Mein Magen machte eine saubere Schraube mit Abschlusssalto. Ich knuffte ihn kumpelmäßig in die Seite, als Ansporn weiter zu reden. Ich war so ein Masochist, es ist ungalublich.
„Nicht, dass was du denkst.", antwortete Remus kühl und fixierte mich mit seinen hellen Augen. „Wir bleiben sauber."
Ich schnaubte auf. „Heißt dass etwa, ich bin versaut?"
Er sah mich kurz prüfend an, drehte sich kurz um, ob niemand direkt neben uns ging. „Sirius...", schnurrte er erschreckend anziehend. „Du bist der Inbegriff des Versauten...und ich meine jetzt nicht Dreck...", fügte er dunkel hinzu und wieder überfiel mich dieser plötzliche Drang ihn sofort an die Wand zu pinnen und bis zur Besinnungslosigkeit zu v-
Ein hohes, zuckersüßes Lachen riss mich jäh aus meinen Nachträumen. Remus lachte. Und es schien, als wolle er sich gar nicht mehr einkriegen. „Du hättest dein Gesicht sehen sollen, Sirius, als hätte ich dir einen Heiratsantrag gemacht."
Oh-ha, wie witzig.
Ich schwieg mich beleidigt aus, die Müdigkeit war wohl ganz plötzlich von ihm abgefallen, nun wie dem aus sei, zumindest besaß er den Anstand nichts weiter zu sagen und dezent seinen Mund, den ich so gerne..., zu halten.
Wir gingen eine Weile schweigend nebeneinander her. James blieb seltsamerweise verschwunden, aber ich konnte mir vorstellen wo er war...
Die Schüler um uns herum wurden immer weniger, neben der Statue von Boris dem Bekloppten trennte sich cirka die Hälfte von uns. Schließlich mussten die Hufflepuffs noch einen Stock tiefer. Die meisten anderen, wie ich nicht unamüsiert feststellte, waren auch schon ziemlich müde, hey, Molly taumelte richtig vor uns herum.
Entweder zuviel Bier gekostet...oder zuviel Arthur.
...
Der nächste Tag war...ereignislos. Na ja, fast.
Nahm alle drei Hauptmahlzeiten brav zu mir, spielte perfekt meine Rolle als Unbeteiligter, während Luca und Remus turtelten.
Übrigens, Luca schien unser frühmorgendliches Gespräch sehr schnell wieder vergessen zu haben, argh, sie machte keine Andeutungen, sah mich weder böse, noch traurig an, ja sie wirkte richtig ausgelassen.
"Wer von euch kommt nun mit zum Traning?", fragte James, während wir vier auf dem Weg nach draußen zu Pflege magischer Geschöpfe waren. Kurz vorm Schlosstor hielten wir allerdings noch einmal an. Luca hatte jetzt Zaubertränke in den Kerkern; ergo: große Verabschiedung.
"Eigentlich wollten wir ja mitgehen.", sagte Remus und legte einen Arm sanft um Lucas Schultern. Uäh.
"Aber im Grunde haben wir...", redete Luca bedächtig weiter und sah Remus tief, sehr tief in die Augen.
"...was anderes vor.", improvisierte er schnell und sah uns beide entschuldigend an. Mir entging nicht, dass Lucas Hand auf seinem Hintern lag. Argh.
"Wie ihr meint.", sagte James und zuckte mit den Schultern. Dann gingen wir beide raus.
...
Es war knapp nach zehn Uhr, das Traning beendet und immer noch angenehm warm. Ein leichter Wind strich durch die Bäume und wirkte seltsam erfrischend auf mich.
James hatte eine ordentlich Show abgeliefert und ich meinte wirklich eine Show. Ich kannte ihn und die Quidditchregeln lange genug um zu wissen, dass es im eigentlichen Sinne nicht notwendig war, wie ein Model -die Haare durch den Wind nach hinten zerzaust- auf seinem Besen stehend über die Tribünen hinweg zu fegen.
Ich wusste auch, dass er sich solche Mühe im Grunde nie gab, und vor allem nicht, wenn ein wichtiger Wettkampf -wie die Schulmeisterschaft- kurz bevor stand.
Jedoch, und das wusste ich noch viel besser als alles andere, es gab immer Ausnahmen.
Lily war so eine Ausnahme.
Ich hatte in meinem Leben noch kein nervtötenderes Mädchen kennen gelernt. Sie war der Typ Kratzbürste²...und uäh, ich übertrieb hier nicht. Vom ersten Moment an, in dem Potty sie gesehen hatte, war er nun...fasziniert.
Er hatte oft versucht es mir zu erklären, vor allem da er trotzdem keine Probleme zu haben schien, sich anderweitig, das zu holen, was er brauchte, „aber...", predigte er mir nun schon seit Jahren vor, „wenn ich nur einmal eine Chance bei ihr hätte, ich würde sie nicht mehr hergeben. Sie ist das, was ich spontan als Traumfrau betiteln würde." Ich hatte seine kleine Vernarrtheit in diese Irre nie verstanden, also erst recht nicht, als er gerade heute Abend wieder heftigst begann mit ihr zu flirten.
Ich sage das nun ganz unschwul, quasi als fremder Außenstehender: James ist attraktiv. Das konnte ich nie bezweifeln, er hatte seinen Charme und seine Reize, aber bei Lily Evans prallte er (noch) gegen eine Betonwand.
Sie konnte ihn nicht leiden, das war wie das Amen im Gebet. Sie hasste ihn, er verzehrte sich nach ihr. Sie fand ihn widerlich, er wollte ein Date. Ziemlich verfahrene Situation also, nun jedenfalls schien James geglaubt zu haben, dass Lily ihn doch wollte, da sie uns am heutigen Abend mit ihrer Anwesenheit beim Training erfreute. Sehr untypisch.
Wiederum nicht so untypisch, dass ich auf Verliebtheit geschlossen hätte. Aber Liebe macht blind –und blöd.
„Was seufzt du denn so hilflos durch die Gegend?", kicherte James unerwartet hinter mir und holte nun auch schnell den letzten Rest zu mir auf. Seine Lippen waren seltsam rot.
„Ich seufzte nicht und schon gar nicht hilflos...", konterte ich gelassen.
James schulterte seinen Besen locker. „Hach, ich wusste es ja immer schon."
Ich sah ihn einen Moment stumm an, ahnte Schlimmstes. „Häh?"
„Oh...", sagte er besonders langgezogen und sah betont lässig zum Schloss direkt vor uns hoch. Er wollte mich neugierig machen. Gelang ihm auch.
„Was denn nun?", fuhr ich ihn gereizt an und ich hatte schlagartig die böse Vermutung, dass es etwas mit seinen Lippen zu tun hatte.
„Sie kann küssen.", grinste er begeistert und ein versonnener Gesichtsausdruck stahl sich auf sein Gesicht. „Ihre Zunge, Sirius, das lässt auf mehr hoffen." Er knurrte begierig.
„Evans.", antwortete ich schlicht.
„Himmel, ja.", hauchte James und biss sich selbst auf die Lippen. „Ich schwöre, sie schmeckt so gut."
„Will ich wissen, was du alles schon von ihr gekostet hast?", fragte ich rhetorisch, konnte mir trotzdem ein kleines Lächeln nicht verkneifen. War ja logisch gewesen.
„Nichts wofür ich mich schämen müsste, ich bin schließlich nicht so versaut wie du...", lachte James überschwänglich und kniff mir mehr hart, als zart in die Wangen.
„Pah!", rief ich. „Warum glaubt ihr alle, ich wäre versaut. Hallo? Ich bin der Einzige, der von euch solo ist!" Ich schüttelte verständnislos den Kopf, war ja echt wahr.
„Alle?", fragte James verwirrt. Er klang, als redete er mit einem Idioten. „Ich bin alleine, Sirius." Ich stockte kurz, oops, hatte wohl für Remus mitgeschimpft.
„Oh, verstehe...", sagte James, „Remus hat dir das auch schon erzählt, was?" Etwas in seiner Stimme gefiel mir nicht. Absolut nicht.
„Und wenn es so wäre?", fragte ich vorsichtig und wappnete mich innerlich.
„Dann würde ich sagen, dass er recht hat. Ich sage nur: ein schöner Morgen in Remus Bett." Das Ende des Satzes sprach er ganz außergewöhnlich gedehnt und langsam aus. Und seine Worte verfehlten ihre Wirkung keineswegs.
Gaaaaah!
Er hatte es nicht vergessen, er wusse es, oh Gott, James WUSSTE ES.
„Die letzten paar Tage, habe ich mich zu Beobachtungszwecken etwas zurückgehalten, aber im Grunde...war es ja klar." Er sah mich beinahe fröhlich an. Ich brach beinahe zusammen. „Ich werde nichts sagen, nichts andeuten, nichts fragen, nur beobachten...und mich in meinem stillen heimlichen Kämmerchen über eure Ungeschicktheit schieflachen. Du musst wissen, du bist nämlich,", er schien selbst überrascht, „entgegen all meiner Erwartungen, nicht der einzige Idiot unter meinen besten Freunden."
Ich glotzte ihn nur entgeistert an. Was?
„Denk mal darüber nach.", forderte mich James schließlich, mit erhobenem Zeigefinger auf. „Denk wirklich gut nach."
Dann ließ er mich einfach im Dunkeln stehen. Sprichwörtlich.
...
t.b.c.
Ziemlich lang geworden, nicht? Tja-ja, der siebte Tag ist sicherlich der Kürzeste..und doch nicht minder wichtig im Gesamtbild. Har.Har.
Soll ich mir "uäh" patentieren lassen?
Reviews nicht vergessen.
