Disclaimer: Muss ich diese schmerzliche Tatsache wirklich noch einmal wiederholen? Ja, alles rund um Harry Potter gehört Joanne K. Rowling. Auch Remus. Zufrieden? „Communication"gehört The Cardigans.
Anmerkung: Erst mal werfe ich mich vor euch auf den Boden um meine Dankbarkeit für eure lieben Reviews auszudrücken! Dann entschuldige ich mich, dass es so lange gedauert hat, es kam stets was dazwischen. Und als ich es dann endlich hochladen wollte, ging auch immer was schief. Irgendetwas scheint gegen dieses Kapitel zu sein... Aber dafür ist es für meine Verhältnisse auch ein relativ langes Kapitel. g Die Liedstücke stammen beide aus „Communication" von den Cardigans. Ich liebe dieses Lied und ich fand es passt irgendwie... Ich habe mich mit diesem Kapitel ziemlich schwer getan und hoffe es ist nicht allzu holprig geraten und die Figuren handeln nicht zu sehr gegen ihren Charakter! Es mag vielleicht aussehen, als ginge das ganze einen Schritt zurück, aber ich denke, es muss so sein.
Jinxxx: Ich weiß gar nicht wie ich dir danken soll!
CeeLeStInE: Auch nochmals Danke. Ich fand den Film-Lupin auch scheußlich. Allein der Schnurrbart und dann rennt er mit Harry durch die Pampa als wären sie verabredet usw. „Meinen"Remus stell ich mir anders vor...
SiriBlack: Vielen Dank, ich hoffe, ich hab mich mit diesem Kapitel nicht allzu sehr verschlechtert!
pathie12000: Vielen Dank. Leider entwickelt sich in diesem Kapitel alles wieder ein bisschen anders...
TatzesMoony: Hi! Vielen lieben Dank! In der Nacht ist eigentlich nichts weiter passiert, als dass sie sich noch über so unverfängliche Dinge wie die Party unterhalten haben. Sirius verändertes Verhalten lässt sich vielleicht dadurch erklären, dass er im 3. Kapitel ein wenig wütend auf Remus war, weil er sich bewusst „in Gefahr"gebracht hat, während Remus im vierten Kapitel bereits die Folgen tragen musste. Es ist vielleicht wie bei Eltern, die wütend auf dich sind, wenn du dich in Gefahr bringst, wenn dir aber dabei etwas passiert, ganz lieb und fürsorglich sind. Beide Verhaltensmuster entspringen zwar aus Sorge, haben aber unterschiedliche Grundvorraussetzungen. Falls das keine gute Begründung ist, ist es mein Fehler, dass Sirius sich anders benimmt! schäm Falls du etwas anderes in seinem Verhalten meinst, kannst du es mir ja schreiben, vielleicht (hoffentlich) habe ich eine Begründung dafür...
So, ich hoffe, dieses Kapitel enttäuscht euch nicht zu sehr!
OOOOOOOOOOOOOOOO
Kapitel 5 (Einweihungsparty)
OOOOOOOOOOOOOOOO
I'll never really learn how to love you
But I know that I love you
Through the hole in the sky
Where I see you
Remus' Grippe war in ein paar Tagen auskuriert. Und so konnte wie geplant am Samstag der kommenden Woche die Einweihungsparty stattfinden. Wäre es nach Remus gegangen, wären nur die engsten Freunde eingeladen worden, doch Sirius vertrat die Ansicht: Wenn schon feiern, dann richtig. Also waren neben James, Lilly, Peter und dessen Freundin Cynthia (ja, Peter hatte eine Freundin!) auch Jordan, Pollux, Rebecca, Marsha, Susan und Aurora, die sie noch von Hogwarts her kannten, und ein paar von Sirius Arbeitskollegen eingeladen. Marsha und Susan gehörten zum Kreis der Mädchen mit denen Sirius einst liiert gewesen war. Die Trennung mit Susan lief im beiderseitigen Einvernehmen ab. Im Gegensatz zu den meisten anderen von Sirius' Beziehungen. Susan hatte Remus einmal den Grund genannt: „Sirius ist einfach noch nicht reif für eine Beziehung. Oder zumindest für keine mit mir.". Mit Marsha war es ein wenig anders gewesen. Doch als sie schließlich in Pollux den richtigen Partner fand, war sie bereit für eine Freundschaft mit Sirius. „Es war ein Traum, der einfach nicht für die Wirklichkeit geschaffen war.", sagte sie später über ihre Beziehung zu ihm. Remus konnte das nur zu gut nachvollziehen. Die beiden anderen Mädchen gehörten zu der auserlesenen Gruppe der Hogwartsschüler, die einfach nie Interesse an einer Beziehung mit Sirius Black gehabt haben, wie immer ihnen das auch gelang. Doch wahrscheinlich war das der Hauptgrund dafür, dass er sich immer so gut mit den beiden verstand.
Sirius hätte auch noch Luca Steele hinzugebeten, woraufhin Remus jedoch nur irgendetwas unverständliches murmelte, woraufhin Sirius überraschend schnell, und zu Remus' Erleichterung, nachgab. Schließlich bat Lilly noch ihre Freundin Harriet mitbringen zu können, die im Augenblick bei den Potters zu Besuch war. Sie kannten die junge Frau bereits von der Hochzeit und willigten ein.
Nach und nach trafen also die ersten Gäste ein. Der Alkohol floss fröhlich, die Stimmung war gut. Es wurde getanzt, geredet und gelacht – teilweise sogar gesungen. Auffällig war das Sirius kein Wort mit Peter sprach. Es erklärte auch, warum Sirius darauf bestanden hatte, dass Remus Peter einlud. Als Remus ihn fragte was los sei, erwiderte Sirius erneut: „Meinungsverschiedenheiten.", und fügte noch hinzu „Nichts was dich beunruhigen sollte.". Doch gerade diese Aussage sorgte für Remus Beunruhigung, besonders weil er die „Meinungsverschiedenheit"in der letzten Vollmondnacht noch nicht vergessen hatte. Doch im Laufe des Abends beobachtete er eine Versöhnung, als Sirius und Peter sich die Hand schüttelten. während sich auf Peters Gesicht die blanke Erleichterung spiegelte. Remus beschloss Peter mal darauf anzusprechen. Aber nicht an diesem Abend, er wollte schließlich nicht die Stimmung verderben.
Remus entging auch nicht, dass Harriet sich immer in seiner Nähe aufhielt. Was sehr ungewöhnlich war. Normalerweise beobachtete er wie Mädchen Sirius' Nähe aufsuchten. Im Grunde störte sie ihn aber gar nicht. Wenn da bloß nicht diese Möglichkeit wäre, das es mehr bedeutete. Aber warum sollte sie sich für ihn interessieren?
Harriet war ein nettes Mädchen mit dem man sich durchaus gut unterhalten konnte. Sie war klein, blond, ein bisschen mollig, aber mit einem hübschen, liebenswerten Gesicht. Natürlich nicht der Typ Mädchen mit dem sich Sirius treffen würde. Und da war er schon wieder, der allgegenwärtige Mr. Black. Er konnte nachdenken, worüber er wollte, es würde ihm wohl immer etwas über Sirius dazu einfallen. Am liebsten hätte sich Remus auch mit Sirius unterhalten, doch der war gerade sehr damit beschäftigt James, Pollux und Jordan unter den Tisch zu saufen. Plötzlich stand Lilly neben ihm.
„Und ich dachte, sie wären aus dem Alter raus.", entgegnete sie trocken, als sie seinem Blick gefolgt war. Dann fuhr sie ohne weiteren Übergang fort: „Wie findest du eigentlich Harriet?". Remus Befürchtungen wurden größer.
„Sie ist nett.", sagte Remus vorsichtig.
„Nett?", fragte Lilly neckend, „Nur nett?".
„Genau das.", erklärte er nun mit liebenswürdigem Lächeln, sein Blick wandte sich wieder den vier jungen Männern am Küchentisch zu. Sirius kippte gerade ein weiteres Glas Schnaps. James rief mit angetrunkener Stimme: „Okay, ich gebe auf.", stand auf und schwankte auf sie zu.
„Aber was stimmt denn nicht mit ihr?".
James hatte sie erreicht.
„Lilly, Mäuschen.", sagte er, während er einen Arm um seine Frau legte. Dann küsste er sie.
Remus sah seine Chance. Er „floh"aus dem Wohnzimmer, das ihnen als Partyraum diente, in sein eigenes Zimmer. In letzter Zeit hatte ihm dieser Raum ja häufiger als Zufluchtsort gedient. Den brauchte er auch, denn die Euphorie, die sich in seinem fiebrigen Körper nach Sirius' Kuss auf die Stirn ausgebreitet hatte, war gänzlich unbegründet gewesen, wie er nach seiner Genesung erkannte. Sirius war wie immer und zeigte keine Anzeichen von Gefühlen, die über seine bisherigen hinaus gingen. Alles was er tat, geschah aus Freundschaft. Bei hellem Tageslicht betrachtet, schien es Remus auch albern jemals auch nur daran gezweifelt zu haben. Er lies sich auf sein Bett sinken, als die Tür aufging. Sein Oberkörper schoss wieder hoch, so dass er auf seinem Bett saß. Die Tür schloss sich wieder.
„Harriet.", sagte er überrascht. „Ist dir die Musik drüben zu laut?".
„Remus...", sie stand immer noch an der Tür und schien unsicher, was sie weiter tun sollte. Remus blickte sie aufmerksam an und wartete ab, jedoch hoffte er, dass er sich mit seinem Verdacht, warum sie hier war, irrte.
„Ich wollte nur...", zögernd trat sie näher und setzte sich neben ihn aufs Bett. „Weißt du... seit der Hochzeit...", er ahnte was sie sagen wollte. Und er wollte es nicht hören, er wollte ihr nicht das Herz brechen. Es reichte schon, dass er unglücklich war. Er wollte niemanden mit hineinziehen. Doch hatte er eine Wahl?
„Kurz: ich habe immer nur an dich gedacht.", Harriet blickte ihn erwartungsvoll an. Remus schluckte erst mal. Er wollte nicht daran denken, wie Sirius' reagieren würde, wenn er-.
„Harriet, ich... ich kann deine Gefühle nicht erwidern. Ich bin... in jemand anderen verliebt.", wisperte er kaum hörbar.
Sie wirkte traurig, aber nicht überrascht.
„Es ist Sirius, nicht?". Es war an Remus überrascht zu sein. Als er sich von seinem Schock erholt hatte, hatte er das Gefühl ihr eine ehrliche Antwort schuldig zu sein.
„Ja.", er hatte es das erste Mal jemandem gesagt. Na gut, er hatte nur Harriets Frage beantwortet, aber trotzdem: Er hatte es das erste Mal vor jemandem eingestanden.
„Ich habe dich beobachtet. Wie oft du zu ihm hingesehen hast. Und wie du zu ihm hingesehen hast. Wie ein verlorener Hund, der zu seinem Herrchen möchte. Ich hatte schon so eine Vermutung. Aber ich dachte, ich versuch es mal. Was habe ich schon zu verlieren?", sie versuchte ein Lachen, aber es klang bitter und in ihren Augen glitzerten Tränen.
„Es tut mir leid.", doch sie schüttelte den Kopf.
„Man kann sich schließlich nicht aussuchen, wen man liebt.", sagte sie leise mit einem traurigen Lächeln. Dann stand sie auf. An der Tür drehte sie sich noch einmal um.
„Viel Glück.", sagte sie, bevor sie wieder ins Wohnzimmer trat.
Remus starrte auf die Tür. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, wie Harriet sich fühlte. Viel zu gut. Er wünschte er könnte es ändern. Es wäre alles so einfach, wenn er sich in Harriet verliebt hätte. Man kann sich nicht aussuchen, wen man liebt...
LLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLL
Als Remus wieder nach draußen trat, waren alle in Aufbruchstimmung und verabschiedeten sich fleißig. Einige der Gäste waren etwas zu alkoholisiert um allein heimzukommen, doch entweder sie hatten jemanden, der dafür sorgte, dass sie sich nicht in Einzelteile apparierten, oder es erklärte sich jemand dazu bereit diese Arbeit zu übernehmen. Harriet schenkte ihm zum Abschied ein tapferes Lächeln.
Schließlich war er wieder mit Sirius allein. Der saß auf der Couch, die sie für die Party ganz an die Wand geschoben hatten, und klopfte auf den Platz neben sich. Remus folgte der Aufforderung und setzte sich.
„Keine üble Party, was?", fragte Sirius in einer Stimme, die es schwer machte einzuschätzen, ob er schon so betrunken war, dass er keine Kontrolle mehr darüber hatte was er tat und sagte, oder nicht. Remus nickte, ohne wirklich dieser Meinung zu sein. Es folgte eine Pause.
„Remus?".
„Hmm?".
„Mal angenommen, also... wenn du die Wahl hättest zwischen, sagen wir, zwischen mir und James... wen... wen würdest du nehmen?".
„Dich.", sagte Remus ohne zu überlegen.
„Sagst du das nur so, um mich nicht zu kränken, oder-?", Remus war dieses Gespräch unangenehm, aber ihm fiel keine diplomatische Lösung ein um es zu beenden, also antwortete er.
„Ich meine es so."
„Warum?". Ja, warum?
„Na, weil...", Remus beschloss ins kalte Wasser zu springen. „Du bist intelligent, du siehst gut aus, du bringst mich immer zum lachen, selbst wenn ich versuche meine schlechte Laune aufrecht zu erhalten.", er grinste einen Moment, dann fuhr er fort: „Du hast ein gutes Herz... Vielleicht ist James auch einfach nicht mein Typ.", fügte er noch schnell hinzu um sich abzusichern. Es sollte schließlich nicht klingen, als wäre er irgendwie an Sirius interessiert.
Sirius starrte ihn an und Remus hatte das Gefühl, dass sich seine Eingeweide unter seinem Blick wild verknoteten und sein Herz einen Moment stehen blieb. Er riss sich von diesem Blick los, von diesen undurchdringlichen grauen Augen, bevor er darin ertrank und vergass, dass es keine Chance gab, dass-. Er stand auf.
„Ich gehe dann schlafen. Es ist schon spät. Gute Nacht, Tatze.".
„Nacht, Moony.", murmelte Sirius.
And that's not an invitation
That's all I get
If this is communication
I disconnect
I've seen you, I know you
But I don't know
How to connect
So I disconnect
MMMMMMMMMMMMMMMMM
Als die beiden Freunde am nächsten Morgen beim Frühstück saßen, machte sich eine nur zu gut spürbare Spannung breit. Sirius aß nichts und war äußerst schweigsam und Remus wurde das Gefühl nicht los, dass ihn irgendetwas beschäftigte.
„Alles klar, Tatze?", fragte er nach einer Weile.
„Oh ja, sicher. Ich habe nur einen Kater, das ist alles.", sagte Sirius. Er war ein ausgesprochen guter Lügner, aber Remus kannte ihn lange und gut genug um diese Lüge als solche zu entlarven. Schließlich hatte er Sirius oft genug dabei beobachtet, wie er den Lehrern etwas vormachte. Trotzdem beschloss er nicht weiter in seinen Freund zu dringen. Sirius war sicherlich der Letzte den man zu einer Aussage zwingen konnte. Wenn er soweit war, dann würde er mit ihm über seine Sorgen sprechen, er wusste das Remus für ihn da war. Mehr konnte er im Augenblick nicht tun.
„Ich hole dir etwas gegen das Kopfweh.", erklärte Remus nichtsdestotrotz und ging in die Küche. Als er zurückkam reichte er seinem Freund ein Glas mit roter Flüssigkeit.
„Danke Moony.", Sirius tat einen Schluck und verzog das Gesicht.
„Tomatensaft.", beantwortete Remus mit einem warmen Lächeln die unausgesprochene Frage. „Ein Muggelmittel gegen Kater.", Sirius nickte und starrte erneut vor sich hin, während Remus versuchte weiterzuessen. Doch Sirius wirkte so verloren... und Remus bekam keinen Bissen mehr hinunter. Er begann also den Frühstückstisch abzuräumen. Wenn er nur wüsste was los war... Er rätselte während er die Küche aufräumte. Hatte es vielleicht mit Peter zu tun? Aber war er nicht gestern erste Zeuge ihrer Versöhnung geworden? Was war letzte Nacht geschehen, dass Sirius so beschäftigte?
Als er fertig war, fragte Remus seinen Freund, ob sie etwas unternehmen wollten, doch Sirius erklärte, er wäre von seinem „Kater" ziemlich erledigt und wolle sich für die Arbeit am Abend ausruhen. Daraufhin verzog er sich in sein Zimmer. Remus blieb im Wohnzimmer (in der Hoffnung, dass Sirius aus seinem Zimmer kommen, ihn sehen und beschließen würde mit ihm zu reden), machte es sich im Sessel gemütlich und las. Oder besser gesagt: Er versuchte es. Immer wieder drifteten seine Gedanken ab. Eine Weile später kam Sirius dann tatsächlich aus seinem Zimmer. Aber nur um ihm mitzuteilen, dass er zu James ging. Remus war ein wenig enttäuscht. Sirius suchte also bei James Hilfe, nicht bei ihm. Natürlich war ihm klar, dass das nur logisch war, schließlich war James sein bester Freund. Doch manchmal schmerzte es „nur" die Nummer zwei zu sein. Denn Sirius war schon immer Remus bester Freund gewesen. Denn Sirius verstand. Er verstand Remus' Verhalten und wusste damit umzugehen. Und er kam von Beginn an mit der Tatsache zurecht, dass Remus ein Werwolf war: „So, du verwandelst dich also einmal im Monat in ein wildes Tier? Aber wer tut das nicht hin- und wieder?".
Der beste Freund stammt häufig aus einem größeren Freundeskreis in dem alle gleichwertig sind. Doch irgendetwas bringt zwei Freunde näher zusammen, stärkt ihr Vertrauen und ihre Intimität miteinander. Meistens kann man im Nachhinein nicht einmal mehr sagen, was zu dieser Veränderung des Verhältnisses geführt hat, aber plötzlich ist dieser eine Freund ein wenig wichtiger als alle übrigen. Bei Remus war dieser besondere Freund nun einmal Sirius. Er war für Remus schon immer etwas Besonderes gewesen. Es gab durchaus ein paar attraktive Schüler in Hogwarts, neben Sirius. Man denke nur an James. James besaß zwar nicht Sirius' Eleganz, war aber auf seine Art sehr attraktiv. Die beiden waren sich in so vielem so ähnlich und doch nahm Sirius' immer eine Sonderstellung ein. Im Gegensatz zu James wusste Sirius wie man andere Leute einwickelte und er wusste diese Eigenschaft zu vervollkommnen. Doch das war es auch nicht, was ihn in Remus Augen so besonders machte. Es war etwas, dass er nicht fassen konnte, etwas das Sirius durchdrang und Remus brauchte Jahre um zu erkennen, was es war. Und als er es dann erkannte, war er verloren. Denn irgendwann trat eine Änderung ein, die ihn verwirrte. Er brauchte eine Weile, bis er erkannte, dass sein immer wiederkehrender Wunsch, Sirius' besondere Anerkennung zu erlangen, die Freude, die ihm sein Anblick bereitete und viele andere Kleinigkeiten, nicht reiner Freundschaft entsprangen. Zuerst stempelte er es als Schwärmerei ab, später musste er es als Verliebtheit akzeptieren und schließlich, überschritt er die Schwelle zur großen Liebe. Es war nicht gerade so, dass er sie mit offenen Armen empfing, aber er sah sie als das was sie war: kompliziert, hart, aber unmöglich zu verdrängen. Längst waren es nicht mehr nur Sirius' Stärken, die er liebte, sondern vielleicht gerade seine „Schwächen", oder das was Sirius selber vielleicht als seine Schwächen bezeichnen würde. Sirius' Fröhlichkeit machte es leicht ihn zu mögen, seine Kontaktfreudigkeit machte es leicht Freundschaft mit ihm zu schließen, und auch die Tatsache, dass er viel Schabernack im Kopf hatte, war wohl bekannt. Aber Remus kannte auch die Seiten seines Freundes, die er normalerweise zu verbergen suchte: Er kannte den Jungen, der auf der einen Seite seine Familie hasste, aber sich im Grunde nichts sehnlicher wünschte, als das sie ihn annehmen und ihm die Liebe geben würden, die sie ihm so sehr verwehrten. Er kannte Sirius' Stolz, wusste, dass er keine Schwäche zeigen wollte, keine Angst und auch alles versuchte um nicht um Hilfe bitten zu müssen. Er wusste das Sirius zwar sehr intelligent war, aber häufig handelte ohne zu überlegen. Das er um seine Freunde zu schützen alles tun würde, aber dabei auch so dumme Sachen tat, wie Snape den Weg in die Heulende Hütte zu zeigen und dadurch fast das Gegenteil erreicht hätte. Er wusste, dass Sirius' manchmal sehr arrogant war und er kannte seinen Sturkopf. Er kannte Sirius' Selbstgerechtigkeit und seinen Hang dazu im Mittelpunkt stehen zu müssen. Das alles waren Aspekte, die Sirius ausmachten und es waren nicht nur positive. Doch Remus liebte sie, liebte Sirius vielleicht gerade wegen diesen kleinen Schatten in seinem Wesen. Denn letztlich waren sie es, die Sirius ausmachten. Und es gab nichts, dass Remus an ihm ändern wollte.
Zum Abendessen kam Sirius nicht nach Hause. Es war anzunehmen, dass er gleich von den Potters aus zur Arbeit gehen würde. Der verlorene Ausdruck in Sirius Augen an diesem Morgen ging Remus nicht aus dem Sinn.
Wenn er nur eine Möglichkeit hätte Sirius zu helfen...
In einem erneuten Versuch sich abzulenken, griff Remus wieder zum Buch. Doch die letzte Nacht hing ihm noch nach und bald klappten ihm die Augen zu.
SSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSS
Als Sirius von der Arbeit nach Hause kam, schlief Remus im Sessel. Sirius breitete eine Decke über ihm aus und betrachtete ihn dann einen Moment lang. Gleichmäßige Atemzüge. Und Remus Gesicht so friedlich wie er es selten zu sehen bekam. Erste, viel zu frühe, graue Strähnen zogen sich durch sein hellbraunes Haar. Unwillkürlich kam er zu dem Schluss, das Remus es nicht verdient hatte, das seine Gefühle unerwidert blieben. Und doch, er hielt an ihnen fest. Er war schon damals in ihrem letzten Schuljahr in Severus verliebt gewesen sein, vermutlich sogar sehr viel länger. Und obwohl von Severus nichts zurückkam, hatte er seine Gefühle aufrecht erhalten. Er hatte sich der Liebe gestellt. Sirius konnte das nicht gerade von sich behaupten.
Es war nicht so, dass er nicht an die Liebe glaubte. Ganz im Gegenteil. Aber er gehörte zu der Sorte Menschen, die ein sehr gespaltenes Verhältnis zur Liebe haben. Auf der einen Seite sehnte er sie herbei, doch sobald auch nur das kleinste Anzeichen auftauchte, dass er sein Herz verlieren könnte, schob er diesen Gedanken von sich. Dann sagte er sich, dass er sich irrte, das diese oder jene Empfindung nichts bedeutete, das er nicht mehr für diese Person empfand, als für andere, oder das er sowieso keine Chance haben würde. Denn Liebe, das heißt lieben und geliebt werden. Wenn man sich verliebt, möchte man natürlich auch, das diese Gefühle erwidert werden. Doch was, wenn dies ausbleibt? Was, wenn der andere gar mit diesen Gefühlen spielt? Sie ausnutzt? Oder damit etwas anderes zerstört? Eine Freundschaft vielleicht? Jemandem seine Liebe zu gestehen, bedeutet auch ihm Macht über einen zu verleihen. Man ist ihm, seinen Empfindungen und seiner Reaktion auf diese Offenbarung hilflos ausgeliefert. Sirius hasste es, wie wahrscheinlich jeder Mensch, hilflos zu sein. Stattdessen flüchtete er sich in kurze Abenteuer mit Mädchen, die für ihn keine Bedeutung hatten und von denen er sicher war, das sie auch nie welche haben würden. Die Mädchen gaben ihm die Liebe nach der er sich sehnte und er musste sich niemandem auf Gedeih –und Verderb ausliefern. Doch irgendwann reichte diese einseitige Liebe nicht mehr. Und irgendwann wurden selbst für Sirius die Zeichen zu überdeutlich um sie zu verdrängen. Irgendwann musste selbst Sirius Black sich seinen Gefühlen stellen. Doch es war bereits zu spät, viel zu spät.
Viel, viel Sirius in diesem Kapitel und ich hoffe ich habe es nicht vermasselt.
Wenn es euch immer noch gefällt, dann heißt es bald „Malta sehen und lieben"!
Für meine liebe Sybill. Sozusagen als nachträgliches Geburtstagsgeschenk! g (Also die Geschichte im Gesamten, nicht das du denkst...)
„Ein Freund ist jemand, der die Melodie deines Herzens kennt und sie dir vorsingt, wenn du sie vergessen hast."