Disclaimer: Tja, so gut wie nicht gehört mir, nur die Aquila, deren
Besatzung und noch ein paar klitzekleine Sachen. Außerdem verdiene ich mit
dieser FanFic rein gar nichts und bekomme nur wunde Finger und eine
Tastatur, deren Tasten sicher bald anfangen zu rauchen.
A/N: So hier endlich das eigentliche erste Kapitel. Ich sage euch dieses Kapitel innerhalb von zwei Stunden abzutippen, nachdem ich es wochenlang handschriftlich zusammengepuzzelt habe, war gar nicht so einfach, aber ich hatte ja die Bitte erhalten endlich das erste Kapitel zu posten. Ich hoffe, dass es euch gefällt, viel Spaß!
Kapitel 1: Das falsche Schiff
(Port Royal, 3 Monate und 2 Wochen nach Jacks zweiter Flucht aus der Stadt) "Cap, ich habe gerade gehört, dass man einen Jungen beim Klauen erwischt hat und dass er deswegen noch heute hängen soll!", berichtete ein dunkelhäutiger, regelrechter Riese mit einer langen Narbe von der linken Schläfe bis zum Kinn hinunter seinem Kapitän. Der Kapitän des Piratenschiffes wirkte mit seinen 1, 72m winzig neben dem 2.08m großen Mann. "Danke Jimbo! Ich werde mir das Ganze mal anschauen. Phil, Duke, Samo, Matthew und du kommt mit in die Stadt. Beeilt euch! Wir müssen uns gut verborgene Plätze nahe dem Galgen suchen. Wir wollen doch nicht unnötig früh von der Marine entdeckt werden. Bereite alles vor, mein Freund!", befahl der Piratenkapitän und schritt durch seine Kajüte aufs Deck hinaus.
Das Schiff, die Aquila, ankerte nicht direkt im Hafen von Port Royal sondern ein Stück entfernt von der Bucht, die den Hafen der Stadt bildete. Matthew ließ bereits eins der Beiboote zu Wasser, um in die Stadt zu gelangen. "Wir werden nicht alle gemeinsam fahren. Wenn wir zu sechst in die Stadt kommen, wäre das zu auffällig und ein Verdacht könnte aufkommen!", meinte der Kapitän und Jimbo ließ ein zweites Boot zu Wasser.
Eine knappe halbe Stunde später mischten sich fünf Piraten, über den ganzen Platz verteilt, unter die Bewohner der Stadt. Der Kapitän musste sich als einziger von ihnen versteckt halten.
Seit zwei Monaten terrorisierte die Mannschaft der Aquila die Marine. Ihr Kapitän war bisher als einziger der Piraten schon gesehen worden, doch trug der Kapitän der Aquila stets einen großen schwarzen Hut mit langen Federn daran. Der Hut warf immer einen Schatten auf das Gesicht des Piraten und so war das Gesicht niemandem außer der Crew bekannt.
So war es nicht ganz ungefährlich für den Captain durch die Straßen von ort Royal zu laufen, aus diesem Grund nutzte er die Straßen der Diebe (=die Dächer), um Wachposten der Marine zu umgehen. Am großen Platz mit dem Galgen sah der Kapitän keine Möglichkeit wie die anderen sich zwischen die Zuschauer zu stellen und machte es sich auf einer der Wehrmauern bequem. Er war gut versteckt vor den Wachen; nur wenn er es wollte und zuließ, konnte man ihn sehen. Matthew stand nahe dem Galgen, Jimbo an einer Hausecke neben der Straße zum Gouverneurshaus, die anderen hatten sich in der Menge verteilt. Allerdings hatten auch sie sich Plätze gesucht, von denen aus sie leicht zu einer Gasse und somit einem Fluchtweg gelangen konnten.
Der Kapitän saß bequem da, hielt in der rechten Hand eine geladene Pistole und in der anderen einen Beutel, den er ständig hochwarf und wieder auffing.
Dann kamen weitere Soldaten auf den Platz und brachten einen ungefähr vierzehn Jahre alten Jungen mit Kinnlangen schwarzen Haaren, die ihm wirr ins Gesicht hingen. Seine schwarze Hose war knapp unter den Knien abgerissen, er ging barfuß und sein Hemd hing ihm in Fetzen um den schmalen Körper. Er gab einen erbärmlichen Anblick ab und fast alle auf dem Platz zogen entsetzt den Atem ein, als sie den zerschundenen Rücken des gefesselten Knaben sahen.
"Dieser Junge, ein Mitglied einer Diebesbande, hat es gewagt zusammen mit anderen mich auszurauben; erwurde gefasst, seine Kumpane allerdings nicht! Schon seit drei Wochen verschwinden täglich immer mehr Gegenstände aus meinem Haus, nun wurde endliche einer der Täter gefasst. Das Diebesgut hatte er nicht bei sich und es wurde noch nicht gefunden. Wegen schweren Diebstahls wird der Dieb heute durch den Strick hingerichtet!", rief der Commodore laut, während der Junge auf den Galgen geführt wurde.
Was Norrington gesagt hatte, konnte der Kapitän der Aquila großteils bestätigen. Um den Commodore zu ärgern, war der Capitain jede Nacht im Haus des Befehlshaber der Soldaten eingebrochen und hatte ein paar Sachen mitgenommen, während Jimbo und Matthew mit einem Beiboot an einer versteckten winzigen Bucht unweit der Stadt gewartet hatten.
Der Henker wollte dem jungen gerade die Schlinge um den Hals legen, als eine Stimme oben vom Wehrgang her ertönte: "Ich hätte nicht gedacht, dass Ihr tatsächlich einen kleinen Jungen für solche Taten für schuldig haltet! Ich hätte geglaubt der Commodore hätte mittlerweile eingesehen, dass wirklich ich hinter dieser professionellen Arbeit stecke und nicht ein kleiner Bengel! Dass Ihr solche Unterschiede nicht sehen könnt, spricht nicht gerade für Eure Fähigkeiten die Gerechtigkeit zu repräsentieren!" Alle auf dem Platz blickten erstaunt auf die Person, die lässig auf der Mauer saß und gleichzeitig so dreist mit Commodore Norrington sprach. Jeder hatte die Stimme einer Frau gehört, doch diese Gestalt, die dort saß, war ein Pirat, allerdings mit recht weiblichen Körper, dessen Hutfeder im Wind wippten. Der Hut warf einen Schatten über das ganze Gesicht der Person.
"Wer seid Ihr, dass Ihr dergleichen behauptet?", verlangte Norrington wütend zu wissen. Nun erklang ein Lachen, das den Piraten tatsächlich als Frau identifizierte. "Das muss Captain Morgan von der Aquila sein! Sie ist der einzige weibliche Piratenkapitän!", hörte man jemanden sagen. "So ein Unsinn! Das kann nicht sein!", erwiderte der Gouverneur Swann ungläubig; er hatte die ganze Zeit reglos vor Schrecken neben dem Commodore gestanden. Die Frau auf der Wehrmauer tat so als hätte sie dies alle nicht gehört. "Verzeiht meine Unhöflichkeit, ich vergaß mich vorzustellen! Ich bin Captain Morgan, und ich dulde nicht, das meine Taten einem kleinen Bengel angeschrieben werden!", meinte sie und man hörte regelrecht, dass ein breites Grinsen ihr Gesicht zierte.
"Der Kapitän der Aquila!", "Die Frau ohne Seele!", "Die Piratenlady!", so und ähnlich hörte man die Leute murmeln. "Soll das heißen der Junge ist unschuldig?", hakte Gouverneur Swann erschrocken nach. "Aber natürlich!", antwortete sie und warf wieder den kleinen Beutel hoch. Er beinhaltete einen kleinen Teil des Diebesgutes aus Norrintons Haus. Diesmal fing sie ihn nicht auf, sondern ließ ihn wie zufällig auf den Boden vor der Mauer zwischen einige Soldaten fallen. Das Zugband des Beutels ging auf und ein paar Schmuckstücke eines Mannes rollten über die Steine. Entsetzt sprang Norrington vor und sammelte sein Habe wieder ein.
"Lasst den Jungen frei und schnappt euch diese Frau! Und sucht die Stadt nach weiteren Piraten ab!", befahl der Commodore, als er seine kleinen Wertgegenstände wieder in den kleinen Beutel gesammelt und diesen an seinem Gürtel befestigt hatte. Ohne das weitere Geschehen abzuwarten, kam Captain Morgan schnellst mögliche auf die Füße und eilte über die Mauern und die Dächer der Stadt fort vom Platz. Lächelnd lief sie bis zur Mitte der Stadt über die Dächer, dann ließ sie sich an einem großen Baum auf die Straße hinab. Ihr Plan hatte funktioniert; wieder hatte sie Norrington nicht nur blamiert und ihn bis aufs Blut gereizt, sondern auch noch den Jungen vorm Strick bewahrt.
Plötzlich hörte sie, wie mehrere Personen sich dem Marktplatz, an dessen Rand sie ja stand, näherten. Schnell flüchtete sie in eine Gasse in ihrer Nähe, da sie noch zu weit vom Hafen entfernt war für ein Wettrennen mit den bewaffneten Soldaten. Zu ihrem Leidwesen erklangen auch vom Ende der schmalen Straße die Geräusche von Schritten. "Verdammt, müssen das denn immer so viele Soldaten in den Städten sein!?", fluchte der weibliche Piratenkapitän und blickte sich nach einem Fluchtweg um. Neben ihr fand sie eine Tür, die einen Spalt offen stand. Schnell schlüpfte sie hinein und verriegelte hinter sich die Tür.
Als sie sich umdrehte, erkannte sie wo sie sich versteckte; sie befand sich in einer Schmiede, einer Waffenschmiede, wie sie an den Degen, Säbeln und ähnlichen Waffen überall erkannte. "Na, habt Ihr Euch verlaufen?", erklang auf einmal eine belustigte Männerstimme aus einer Ecke der Schmiede. Erschrocken blickte Captain Morgan in die Dunkelheit der besagten Ecke. Daraus traten zwei Männer hervor. Der eine war gekleidet wie ein Gentleman, mit braunen schulterlangen Haaren, die zum Zopf gebunden waren, der andere, definitiv ein Pirat, mit langen schwarzen Dreadlocks und einem rote Kopftuch um die Stirn. Ihr stockte der Atem, als sie erkannte, dass diese zwei direkt vor einer zweiten Tür standen, die eine Gefahr wie auch ihren einzigen Fluchtweg für sie darstellte.
"Er sieht aus wie...", dachte die Piratenkapitänin und schaute sich dann, augenscheinlich gelassen, um. Es blieb ihr keine Wahl, sie musste an den Männern vorbei. "Ich würde nicht sagen "verlaufen", sondern eher, dass ich einen außerplanmäßigen Umweg machen musste. Wenn ihr mich nun bitte entschuldigen und vorbeilassen würdet, werde ich auch nicht länger eure Zeit in Anspruch nehmen", erwiderte sie schließlich und betrachtete ihre Gegenüber eingehend. "Kann es wirklich sein?", überlegte sie und wartete darauf, dass die Männer etwas taten Doch dazu kamen sie gar nicht.
Jemand polterte laut gegen die verriegelte Tür hinter ihr und rief: "Mr. Brown, öffnen Sie die Tür! Wir sind auf der Suche nach Piraten und müssen jedes Haus durchsuchen!" Erschrocken sprang Captain Morgan ein Stück von der Tür weg. Dann bemerkte sie endlich einen weiteren Kerl in einer Ecke der Schmiede. Er hing regelrecht, statt zu sitzen, auf einem Stuhl, neben ihm lag eine Rumflasche. Bei diesem Kerl handelte es sich um Mr. Brown, den Inhaber der Schmiede. Der schien aus dem Alkohol-Koma aufzuwachen und stand schwankend auf. Nun bemerkte er die drei anderen Personen und er stolperte ängstlich zurück, dabei fiel er über den hinter ihm stehenden Stuhl. Die zwei Männer und die Frau wollten am liebsten lachen, doch das Poltern an der Tür hatte zugenommen. Jemand versuchte die Tür aufzubrechen.
"Am besten verabschieden wir uns mal! Ich habe noch einiges zu erledigen!", meinte der Pirat an der Hintertür und er und sein Freund flüchteten auf den Hinterhof. Captain Morgan folgte ihnen.
"Wir sehen und später wieder, Will! Ich bleibe bei der Dame!", rief der mit den Dreadlocks seinem Kumpan zu, packte sie am Handgelenk und zog sie hinter sich her. Der andere trennte sich von ihnen, während sie dem Weg zu einem alten, nicht mehr benutzten Kai folgten. "Loslassen! Ich werde von meinen Leuten erwartet!", versuchte der weibliche Piratenkapitän sich von der Hand des anderen freizumachen. "Die müssen warten. Oder willst du lieber mit den Soldaten einen kurzen Besuch beim Galgen machen, dann könnten deine Leute lange warten!?", erwiderte dieser und verstärkte seinen Griff um ihren Arm. Erbarmungslos zerrte er sie hinter sich her. Warum er sie nicht ihrem Schicksal überlies, wusste er nicht. Er vermutete, dass es daran lag, dass sie nun mal eine Frau war, und die musste er als Mann doch beschützen.
"Du musst wohl mit mir auf die Black Pearl kommen, zumindest vorerst! Aber mach dir keine Sorgen, dir wird nichts geschehen, meine Crew weiß sich meistens zu benehmen!", meinte er unvermittelt. Sofort verstärkte Captain Morgan ihren Widerstand. Jetzt wusste sie von wem sie da durch die Straßen geschleppt wurde. Der Pirat war Captain Jack Sparrow von der Black Pearl. "Somit war der andere wirklich.William Turner!", schoss ihr auf einmal die Erkenntnis durch den Kopf. Diese Tatsache ließ sie ihre Gegenwehr vergessen. Glücklicherweise trug sie immer noch ihren Hut und dieser verdeckte ihr Gesicht, ansonsten hätte man Fassungslosigkeit in ihren Gesichtszügen lesen können.
Völlig in Gedanken bemerkte sie erst, dass sie am alten Kai ankamen, als das morsche Holz bereits unter ihren Füßen knirschte. Jack zerrte sie zu einem kleinen Ruderboot, in dem bereits zwei Männer saßen. Einer von den beiden war Will Turner. Erschrocken starrte sie ihn an und versuchte wieder sich von Captain Sparrows Hand zu befreien. Doch wieder erlahmte ihre Gegenwehr, diesmal aber aus einem anderen Grund. Die Soldaten der Marine hatten sie soweit eingeholt und schossen auf die fliehenden Piratenkapitäne. "Nun komm, beeil dich Mädchen! Ich will nicht als Sieb enden!", trieb Jack Captain Morgan an und sprang in das kleine Boot. Kaum berührten die Füße des Kapitäns der Black Pearl den Boden des Beiboots, drehte er sich um und hob sie einfach vom Kai zu sich herunter. William und der andere Mann legten sich sofort in die Riemen und ruderten sie schnellst möglich von Port Royal fort.
Captain Morgan war nur darum bemüht ihr Gesicht im Schatten des Hutes zu halten. Ihr Blick schwenkte allerdings immer von Will Turner zu Jack Sparrow und zurück zum Kai zu den schießenden Soldaten. "Seltsam Leutnant Gilette und der liebe Commodore sind gar nicht da! Das ist kein gutes Zeichen!", murmelte der Kapitän der Aquila und machte somit auch den anderen Piratenkapitän darauf aufmerksam. Der zog eine Augenbraue hoch und wandte sich nach einem Moment wieder vom Kai ab.
"Bist du verletzt, Mädchen?", erkundigte sich Jack bei ihr und betrachtete sie eingehend. Noch immer war ihr Gesicht völlig durch den Hutschatten verborgen, doch suchte er nach Anhaltspunkten ihres Aussehens auch in ihrer Kleidung. "Ich bin unverletzt. Aber ich möchte Sie bitten, CAPTAIN Jack Sparrow, mich mit ein wenig Respekt zu behandeln und mich CAPTAIN Morgan zu nennen!", erwiderte sie. Ihre Stimme klang unnachgiebig, aber dennoch höflich. "Verzeih, aber irgendwie ist es mir unmöglich eine Frau Captain zu nennen! Ich werde mir aber in Zukunft Mühe geben deinem Wunsch nachzukommen!", meinte der Piratenkapitän der Pearl. Dieser kleine Zwist entlockte Will ein breites Grinsen, welches seinen Kapitän etwas ärgerte. Will hatte bisher nur wenige Personen getroffen, die Jack so deutlich die Meinung sagten.
Captain Morgan sah sich um. "Wo rudern die eigentlich hin? Ich muss zur Aquila; Jimbo und die anderen werden hoffentlich trotz meines Fehlens Port Royal verlassen!", dachte sie betrübt. Dann entdeckte sie plötzlich das Ziel der Männer und ihres unfreiwilligen Gastes. Dort, auf der anderen Seite der Bucht von der Aquila aus gesehen, ankerte es, das Schiff des Captain Jack Sparrow - die Black Pearl.
Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen und ihr erweist euch mit einer kleinen Review erkenntlich (*hoffnungsvoll umseh*).
Schöne Grüße an Honigkuchenpferd! Bitte schreib ganz schnell weiter ich möchte wissen wie es weitergeht! Und noch ganz herzlichen Dank für deine Review, ich habe sehr gut verstanden, was du sagen wolltest! Es wird bald alles aufgeklärt, auch warum das mit der Ausdrucksweise so ist!
VarieFanel
PS: Ich hoffe du hattest auch viel Spaß beim Lesen Finlass!
A/N: So hier endlich das eigentliche erste Kapitel. Ich sage euch dieses Kapitel innerhalb von zwei Stunden abzutippen, nachdem ich es wochenlang handschriftlich zusammengepuzzelt habe, war gar nicht so einfach, aber ich hatte ja die Bitte erhalten endlich das erste Kapitel zu posten. Ich hoffe, dass es euch gefällt, viel Spaß!
Kapitel 1: Das falsche Schiff
(Port Royal, 3 Monate und 2 Wochen nach Jacks zweiter Flucht aus der Stadt) "Cap, ich habe gerade gehört, dass man einen Jungen beim Klauen erwischt hat und dass er deswegen noch heute hängen soll!", berichtete ein dunkelhäutiger, regelrechter Riese mit einer langen Narbe von der linken Schläfe bis zum Kinn hinunter seinem Kapitän. Der Kapitän des Piratenschiffes wirkte mit seinen 1, 72m winzig neben dem 2.08m großen Mann. "Danke Jimbo! Ich werde mir das Ganze mal anschauen. Phil, Duke, Samo, Matthew und du kommt mit in die Stadt. Beeilt euch! Wir müssen uns gut verborgene Plätze nahe dem Galgen suchen. Wir wollen doch nicht unnötig früh von der Marine entdeckt werden. Bereite alles vor, mein Freund!", befahl der Piratenkapitän und schritt durch seine Kajüte aufs Deck hinaus.
Das Schiff, die Aquila, ankerte nicht direkt im Hafen von Port Royal sondern ein Stück entfernt von der Bucht, die den Hafen der Stadt bildete. Matthew ließ bereits eins der Beiboote zu Wasser, um in die Stadt zu gelangen. "Wir werden nicht alle gemeinsam fahren. Wenn wir zu sechst in die Stadt kommen, wäre das zu auffällig und ein Verdacht könnte aufkommen!", meinte der Kapitän und Jimbo ließ ein zweites Boot zu Wasser.
Eine knappe halbe Stunde später mischten sich fünf Piraten, über den ganzen Platz verteilt, unter die Bewohner der Stadt. Der Kapitän musste sich als einziger von ihnen versteckt halten.
Seit zwei Monaten terrorisierte die Mannschaft der Aquila die Marine. Ihr Kapitän war bisher als einziger der Piraten schon gesehen worden, doch trug der Kapitän der Aquila stets einen großen schwarzen Hut mit langen Federn daran. Der Hut warf immer einen Schatten auf das Gesicht des Piraten und so war das Gesicht niemandem außer der Crew bekannt.
So war es nicht ganz ungefährlich für den Captain durch die Straßen von ort Royal zu laufen, aus diesem Grund nutzte er die Straßen der Diebe (=die Dächer), um Wachposten der Marine zu umgehen. Am großen Platz mit dem Galgen sah der Kapitän keine Möglichkeit wie die anderen sich zwischen die Zuschauer zu stellen und machte es sich auf einer der Wehrmauern bequem. Er war gut versteckt vor den Wachen; nur wenn er es wollte und zuließ, konnte man ihn sehen. Matthew stand nahe dem Galgen, Jimbo an einer Hausecke neben der Straße zum Gouverneurshaus, die anderen hatten sich in der Menge verteilt. Allerdings hatten auch sie sich Plätze gesucht, von denen aus sie leicht zu einer Gasse und somit einem Fluchtweg gelangen konnten.
Der Kapitän saß bequem da, hielt in der rechten Hand eine geladene Pistole und in der anderen einen Beutel, den er ständig hochwarf und wieder auffing.
Dann kamen weitere Soldaten auf den Platz und brachten einen ungefähr vierzehn Jahre alten Jungen mit Kinnlangen schwarzen Haaren, die ihm wirr ins Gesicht hingen. Seine schwarze Hose war knapp unter den Knien abgerissen, er ging barfuß und sein Hemd hing ihm in Fetzen um den schmalen Körper. Er gab einen erbärmlichen Anblick ab und fast alle auf dem Platz zogen entsetzt den Atem ein, als sie den zerschundenen Rücken des gefesselten Knaben sahen.
"Dieser Junge, ein Mitglied einer Diebesbande, hat es gewagt zusammen mit anderen mich auszurauben; erwurde gefasst, seine Kumpane allerdings nicht! Schon seit drei Wochen verschwinden täglich immer mehr Gegenstände aus meinem Haus, nun wurde endliche einer der Täter gefasst. Das Diebesgut hatte er nicht bei sich und es wurde noch nicht gefunden. Wegen schweren Diebstahls wird der Dieb heute durch den Strick hingerichtet!", rief der Commodore laut, während der Junge auf den Galgen geführt wurde.
Was Norrington gesagt hatte, konnte der Kapitän der Aquila großteils bestätigen. Um den Commodore zu ärgern, war der Capitain jede Nacht im Haus des Befehlshaber der Soldaten eingebrochen und hatte ein paar Sachen mitgenommen, während Jimbo und Matthew mit einem Beiboot an einer versteckten winzigen Bucht unweit der Stadt gewartet hatten.
Der Henker wollte dem jungen gerade die Schlinge um den Hals legen, als eine Stimme oben vom Wehrgang her ertönte: "Ich hätte nicht gedacht, dass Ihr tatsächlich einen kleinen Jungen für solche Taten für schuldig haltet! Ich hätte geglaubt der Commodore hätte mittlerweile eingesehen, dass wirklich ich hinter dieser professionellen Arbeit stecke und nicht ein kleiner Bengel! Dass Ihr solche Unterschiede nicht sehen könnt, spricht nicht gerade für Eure Fähigkeiten die Gerechtigkeit zu repräsentieren!" Alle auf dem Platz blickten erstaunt auf die Person, die lässig auf der Mauer saß und gleichzeitig so dreist mit Commodore Norrington sprach. Jeder hatte die Stimme einer Frau gehört, doch diese Gestalt, die dort saß, war ein Pirat, allerdings mit recht weiblichen Körper, dessen Hutfeder im Wind wippten. Der Hut warf einen Schatten über das ganze Gesicht der Person.
"Wer seid Ihr, dass Ihr dergleichen behauptet?", verlangte Norrington wütend zu wissen. Nun erklang ein Lachen, das den Piraten tatsächlich als Frau identifizierte. "Das muss Captain Morgan von der Aquila sein! Sie ist der einzige weibliche Piratenkapitän!", hörte man jemanden sagen. "So ein Unsinn! Das kann nicht sein!", erwiderte der Gouverneur Swann ungläubig; er hatte die ganze Zeit reglos vor Schrecken neben dem Commodore gestanden. Die Frau auf der Wehrmauer tat so als hätte sie dies alle nicht gehört. "Verzeiht meine Unhöflichkeit, ich vergaß mich vorzustellen! Ich bin Captain Morgan, und ich dulde nicht, das meine Taten einem kleinen Bengel angeschrieben werden!", meinte sie und man hörte regelrecht, dass ein breites Grinsen ihr Gesicht zierte.
"Der Kapitän der Aquila!", "Die Frau ohne Seele!", "Die Piratenlady!", so und ähnlich hörte man die Leute murmeln. "Soll das heißen der Junge ist unschuldig?", hakte Gouverneur Swann erschrocken nach. "Aber natürlich!", antwortete sie und warf wieder den kleinen Beutel hoch. Er beinhaltete einen kleinen Teil des Diebesgutes aus Norrintons Haus. Diesmal fing sie ihn nicht auf, sondern ließ ihn wie zufällig auf den Boden vor der Mauer zwischen einige Soldaten fallen. Das Zugband des Beutels ging auf und ein paar Schmuckstücke eines Mannes rollten über die Steine. Entsetzt sprang Norrington vor und sammelte sein Habe wieder ein.
"Lasst den Jungen frei und schnappt euch diese Frau! Und sucht die Stadt nach weiteren Piraten ab!", befahl der Commodore, als er seine kleinen Wertgegenstände wieder in den kleinen Beutel gesammelt und diesen an seinem Gürtel befestigt hatte. Ohne das weitere Geschehen abzuwarten, kam Captain Morgan schnellst mögliche auf die Füße und eilte über die Mauern und die Dächer der Stadt fort vom Platz. Lächelnd lief sie bis zur Mitte der Stadt über die Dächer, dann ließ sie sich an einem großen Baum auf die Straße hinab. Ihr Plan hatte funktioniert; wieder hatte sie Norrington nicht nur blamiert und ihn bis aufs Blut gereizt, sondern auch noch den Jungen vorm Strick bewahrt.
Plötzlich hörte sie, wie mehrere Personen sich dem Marktplatz, an dessen Rand sie ja stand, näherten. Schnell flüchtete sie in eine Gasse in ihrer Nähe, da sie noch zu weit vom Hafen entfernt war für ein Wettrennen mit den bewaffneten Soldaten. Zu ihrem Leidwesen erklangen auch vom Ende der schmalen Straße die Geräusche von Schritten. "Verdammt, müssen das denn immer so viele Soldaten in den Städten sein!?", fluchte der weibliche Piratenkapitän und blickte sich nach einem Fluchtweg um. Neben ihr fand sie eine Tür, die einen Spalt offen stand. Schnell schlüpfte sie hinein und verriegelte hinter sich die Tür.
Als sie sich umdrehte, erkannte sie wo sie sich versteckte; sie befand sich in einer Schmiede, einer Waffenschmiede, wie sie an den Degen, Säbeln und ähnlichen Waffen überall erkannte. "Na, habt Ihr Euch verlaufen?", erklang auf einmal eine belustigte Männerstimme aus einer Ecke der Schmiede. Erschrocken blickte Captain Morgan in die Dunkelheit der besagten Ecke. Daraus traten zwei Männer hervor. Der eine war gekleidet wie ein Gentleman, mit braunen schulterlangen Haaren, die zum Zopf gebunden waren, der andere, definitiv ein Pirat, mit langen schwarzen Dreadlocks und einem rote Kopftuch um die Stirn. Ihr stockte der Atem, als sie erkannte, dass diese zwei direkt vor einer zweiten Tür standen, die eine Gefahr wie auch ihren einzigen Fluchtweg für sie darstellte.
"Er sieht aus wie...", dachte die Piratenkapitänin und schaute sich dann, augenscheinlich gelassen, um. Es blieb ihr keine Wahl, sie musste an den Männern vorbei. "Ich würde nicht sagen "verlaufen", sondern eher, dass ich einen außerplanmäßigen Umweg machen musste. Wenn ihr mich nun bitte entschuldigen und vorbeilassen würdet, werde ich auch nicht länger eure Zeit in Anspruch nehmen", erwiderte sie schließlich und betrachtete ihre Gegenüber eingehend. "Kann es wirklich sein?", überlegte sie und wartete darauf, dass die Männer etwas taten Doch dazu kamen sie gar nicht.
Jemand polterte laut gegen die verriegelte Tür hinter ihr und rief: "Mr. Brown, öffnen Sie die Tür! Wir sind auf der Suche nach Piraten und müssen jedes Haus durchsuchen!" Erschrocken sprang Captain Morgan ein Stück von der Tür weg. Dann bemerkte sie endlich einen weiteren Kerl in einer Ecke der Schmiede. Er hing regelrecht, statt zu sitzen, auf einem Stuhl, neben ihm lag eine Rumflasche. Bei diesem Kerl handelte es sich um Mr. Brown, den Inhaber der Schmiede. Der schien aus dem Alkohol-Koma aufzuwachen und stand schwankend auf. Nun bemerkte er die drei anderen Personen und er stolperte ängstlich zurück, dabei fiel er über den hinter ihm stehenden Stuhl. Die zwei Männer und die Frau wollten am liebsten lachen, doch das Poltern an der Tür hatte zugenommen. Jemand versuchte die Tür aufzubrechen.
"Am besten verabschieden wir uns mal! Ich habe noch einiges zu erledigen!", meinte der Pirat an der Hintertür und er und sein Freund flüchteten auf den Hinterhof. Captain Morgan folgte ihnen.
"Wir sehen und später wieder, Will! Ich bleibe bei der Dame!", rief der mit den Dreadlocks seinem Kumpan zu, packte sie am Handgelenk und zog sie hinter sich her. Der andere trennte sich von ihnen, während sie dem Weg zu einem alten, nicht mehr benutzten Kai folgten. "Loslassen! Ich werde von meinen Leuten erwartet!", versuchte der weibliche Piratenkapitän sich von der Hand des anderen freizumachen. "Die müssen warten. Oder willst du lieber mit den Soldaten einen kurzen Besuch beim Galgen machen, dann könnten deine Leute lange warten!?", erwiderte dieser und verstärkte seinen Griff um ihren Arm. Erbarmungslos zerrte er sie hinter sich her. Warum er sie nicht ihrem Schicksal überlies, wusste er nicht. Er vermutete, dass es daran lag, dass sie nun mal eine Frau war, und die musste er als Mann doch beschützen.
"Du musst wohl mit mir auf die Black Pearl kommen, zumindest vorerst! Aber mach dir keine Sorgen, dir wird nichts geschehen, meine Crew weiß sich meistens zu benehmen!", meinte er unvermittelt. Sofort verstärkte Captain Morgan ihren Widerstand. Jetzt wusste sie von wem sie da durch die Straßen geschleppt wurde. Der Pirat war Captain Jack Sparrow von der Black Pearl. "Somit war der andere wirklich.William Turner!", schoss ihr auf einmal die Erkenntnis durch den Kopf. Diese Tatsache ließ sie ihre Gegenwehr vergessen. Glücklicherweise trug sie immer noch ihren Hut und dieser verdeckte ihr Gesicht, ansonsten hätte man Fassungslosigkeit in ihren Gesichtszügen lesen können.
Völlig in Gedanken bemerkte sie erst, dass sie am alten Kai ankamen, als das morsche Holz bereits unter ihren Füßen knirschte. Jack zerrte sie zu einem kleinen Ruderboot, in dem bereits zwei Männer saßen. Einer von den beiden war Will Turner. Erschrocken starrte sie ihn an und versuchte wieder sich von Captain Sparrows Hand zu befreien. Doch wieder erlahmte ihre Gegenwehr, diesmal aber aus einem anderen Grund. Die Soldaten der Marine hatten sie soweit eingeholt und schossen auf die fliehenden Piratenkapitäne. "Nun komm, beeil dich Mädchen! Ich will nicht als Sieb enden!", trieb Jack Captain Morgan an und sprang in das kleine Boot. Kaum berührten die Füße des Kapitäns der Black Pearl den Boden des Beiboots, drehte er sich um und hob sie einfach vom Kai zu sich herunter. William und der andere Mann legten sich sofort in die Riemen und ruderten sie schnellst möglich von Port Royal fort.
Captain Morgan war nur darum bemüht ihr Gesicht im Schatten des Hutes zu halten. Ihr Blick schwenkte allerdings immer von Will Turner zu Jack Sparrow und zurück zum Kai zu den schießenden Soldaten. "Seltsam Leutnant Gilette und der liebe Commodore sind gar nicht da! Das ist kein gutes Zeichen!", murmelte der Kapitän der Aquila und machte somit auch den anderen Piratenkapitän darauf aufmerksam. Der zog eine Augenbraue hoch und wandte sich nach einem Moment wieder vom Kai ab.
"Bist du verletzt, Mädchen?", erkundigte sich Jack bei ihr und betrachtete sie eingehend. Noch immer war ihr Gesicht völlig durch den Hutschatten verborgen, doch suchte er nach Anhaltspunkten ihres Aussehens auch in ihrer Kleidung. "Ich bin unverletzt. Aber ich möchte Sie bitten, CAPTAIN Jack Sparrow, mich mit ein wenig Respekt zu behandeln und mich CAPTAIN Morgan zu nennen!", erwiderte sie. Ihre Stimme klang unnachgiebig, aber dennoch höflich. "Verzeih, aber irgendwie ist es mir unmöglich eine Frau Captain zu nennen! Ich werde mir aber in Zukunft Mühe geben deinem Wunsch nachzukommen!", meinte der Piratenkapitän der Pearl. Dieser kleine Zwist entlockte Will ein breites Grinsen, welches seinen Kapitän etwas ärgerte. Will hatte bisher nur wenige Personen getroffen, die Jack so deutlich die Meinung sagten.
Captain Morgan sah sich um. "Wo rudern die eigentlich hin? Ich muss zur Aquila; Jimbo und die anderen werden hoffentlich trotz meines Fehlens Port Royal verlassen!", dachte sie betrübt. Dann entdeckte sie plötzlich das Ziel der Männer und ihres unfreiwilligen Gastes. Dort, auf der anderen Seite der Bucht von der Aquila aus gesehen, ankerte es, das Schiff des Captain Jack Sparrow - die Black Pearl.
Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen und ihr erweist euch mit einer kleinen Review erkenntlich (*hoffnungsvoll umseh*).
Schöne Grüße an Honigkuchenpferd! Bitte schreib ganz schnell weiter ich möchte wissen wie es weitergeht! Und noch ganz herzlichen Dank für deine Review, ich habe sehr gut verstanden, was du sagen wolltest! Es wird bald alles aufgeklärt, auch warum das mit der Ausdrucksweise so ist!
VarieFanel
PS: Ich hoffe du hattest auch viel Spaß beim Lesen Finlass!
