Disclaimer: Alle Charaktere gehören nicht mir, außer der Leute von der Aquila, der hier auftauchende Wirt und natürlich einiger Gegebenheiten, wie die Insel, auf die keiner gelangen kann und die Kneipe usw.

A/N: Hier endlich das nächste Kapitel! Ich hoffe es gefällt euch. Ihr musstet lange darauf warten, aber es ist auch nicht gerade kurz, zumindest für meine Verhältnisse! Viel Spa?!

Kapitel 5: Wiedersehen in Tortuga „Meinst du, wir werden Captain Morgan irgendwann wiedersehen?", wollte Will am nächsten Morgen von seinem Kapitän wissen. Die beiden standen an der Reling auf dem Mitteldeck und beobachteten den Sonnenaufgang. „Möglich wäre es. Aber warum denkst du so viel über das Mädchen nach? Hast du deine Elizabeth etwa schon vergessen?! Warum hattest du dich bereits erklärt abermals unter meiner Flagge zu segeln? Du wolltest mir helfen Port Royal ebenso unbemerkt zu verlassen, wie ich es betreten habe; doch das war nicht der einzige Grund, oder?", erwiderte Jack, wandte seinen Blick allerdings nicht vom Horizont ab. Irrte er sich oder hatte er wirklich für einen winzigen Augenblick die grauen Segel der Aquila gesehen? Oder war es nur ein Trugbild gewesen? „Deine Gedanken drehen sich auch hauptsächlich um sie. Außerdem denke ich darüber nach, an wen mich ihr Gesicht erinnert. Warum ich mit dir segele? Eigentlich wollte ich dich wirklich nur sicher zurück zur Pearl bringen, ich hatte nicht vor Port Royal zu verlassen. Als dann auch noch Captain Morgan in Browns Schmiede hereinstolperte, blieb mir kaum eine Wahl. Ich hätte euch unmöglich eurem Schicksal überlassen können!", erklärte der eigentliche Waffenschmied. Der Kapitän der Black Pearl nickte, dann gab er zu: „Ja, ichdenke an sie und ihr sonderbares Verhalten!"„Dass du dich wegen diesem Flittchen so dämlich benimmst, ist absolut lächerlich! Du und einen auf nachdenklich!", meinte Anamaria, als sie an den beiden Männern vorbeiging. Jack reagierte gar nicht. Er war zwar wenig begeistert über ihre Worte, aber er wandte seien Aufmerksamkeit lieber in eine andere Richtung. Ihm war aufgefallen, dass die Segel, die er eben schon am Horizont gesehen zu haben meinte, tatsächlich real und immer wieder für wenige Augenblicke zu erkennen waren.

Seine Gedanken drehten sich nur um den weiblichen Piratenkapitän und was diese nun vielleicht vorhatte. Zu gern würde er mehr über sie erfahren. Er musste zugeben, sie hatte seine Neugier geweckt. Auch auf der Aquila waren Segel am Horizont gesichtet worden, aber nicht nur von einem Schiff.

„Die schwarzen Segel vor uns gehören zur Pearl. Soviel ist klar. Schwarze Segel hat nur das Schiff von Captain Sparrow. Doch die weißen Segel hinter uns, bereiten mir Sorgen, Jimbo. Auf das Schiff müssen wir acht geben. Gib Pete das Fernglas. Er soll das Schiff im Auge behalten. Wenn etwas ist, ich bin in meiner Kabine und rechne durch, was wir alles aus Tortuga brauchen!", meinte Captain Morgan zu ihrem Ersten Maar. Dieser hatte sie vor wenigen Minuten geholt, damit sie eine Entscheidung wegen der gesichteten Schiffe fällte. Am liebsten hätte Jimbo seinen Kapitän gar nicht benachrichtigt, da sie so erschöpft ausgesehen hatte, als sie ihm die Tür geöffnet hatte.

Noch immer wirkte Captain Morgan müde, aber sie war mittlerweile nicht mehr verschlafen. Sie bemerkte den besorgten Blick des ziemlich großgewachsenen Mannes. „Es geht mir gut! Mach dir keine Sorgen, mein Freund! Ich werde mich später noch ein wenig ausruhen und heute nichts anstrengendes machen", beruhigte sie ihn lächelnd. Jimbo nickte erleichtert und rieg Pete zu, er solle das Schiff hinter ihnen beobachten. Sie kehrte derweil in ihre Kajüte zurück. Sie hatte in gewisser Hinsicht eben gerade gelogen. Ihr ging es nicht wirklich gut. Sie fühlte sich schwach und ihre Verletzung schmerzte sehr. Ihr ging es allerdings unter diesen Umständen noch recht gut. Als sie das letzte Mal angeschossen worden war, hatte sie eine ganze Woche das Bett nicht verlassen können. Bei der Erinnerung an dieses Geschehen musste sie lächeln. Damals war Black Harry noch Kapitän der Aquila gewesen und sie nur sein Maat.

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„Nimm südlichen Kurs auf! Mir ist zu Ohren gekommen, dass dort eine Insel existiert, die für keinen zugänglich ist. Sie würde den idealen Heimathafen für uns darstellen!", befahl Black Harry seinem Ersten Maat. „Aye Captain!", erwiderte sie und änderte den Kurz um einige Grad. Bald würde die Sonne untergehen und sie konnte endlich ins Bett. Seit dem Mittag stand sie am Ruder, vorher hatte sie allerdings schon mehrere Stunden im Ausguck verbracht. Sie war mittlerweile extrem müde und könnte im Stehen einschlafen.

Sie konnte es sich allerdings nicht leisten nun unaufmerksam zu werden, das konnte sich eigentlich kein Pirat leisten. Doch sie hatte nicht ihr eigenes Leben im Sinn, um welches sie sich sorgte. Sie trug jetzt seit vier Jahren die Verantwortung für das Leben eines kleinen Jungen – Pete. Er war nun sieben Jahre alt und heckte ständig etwas aus. Aus diesem Grund musste sie im Grunde immer hellwach sein. Dies war sie im Moment hingegen nicht gerade. Das bereute sie wenige Augenblicke später.

Sie hatte nicht bemerkt, was Pete gerade auf dem Mitteldeck tat. Der siebenjährige Junge stand vorne am Bug mit einer Pistole. Er wollte schießen lernen; sein Ziel war eine Holzlatte, die er von einem der Männer am Hauptmast hatte befestigen lassen. Pete versuchte zu zielen und drückte ab. Er verfehlte sein Ziel. Die Kugel ging genau am Mast vorbei und traf sie.

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Die Kugel hatte sie damals direkt unter die unterste Rippe getroffen. Glücklicherweise war die Narbe von dieser Verletzung nur klein und fiel nicht auf. Insgesamt hatte Captain Morgan nur wenige Narben und noch weniger waren deutlich erkennbar.

Müde und ohne große Rücksicht zog sie wieder ihre Stiefel aus und legte sich in ihr Bett. Es dauerte ziemlich lange, bis die junge Frau eingeschlafen war. Vorher hatte sie genug Zeit gehabt, so dass ihre Gedanken immer wieder zur Black Pearl, William Turner und vor allem zu Jack Sparrow abgeschweift waren. Besonders der Kuss, das Gefühl seiner warmen Lippen beschäftigten sie häufig.

„Captain Morgan, Käp'n aufwachen! Tortuga ist in Sicht"; weckte Pete sie Tage später. Es waren jetzt mehr als 48 Stunden vergangen seit sie wieder auf die Aquila geholt worden war. Dem Jungen war aufgefallen, dass sie versuchte ihren rechten Arm zu schonen. Sie hatte sogar ihr Fechttraining ausfallen lassen. Dennoch wusste er nicht, was sie genau hatte. „Ist ja gut, ich bin schon wach! Geh und sag Jimbo, dass ich bald oben bin. Ich muss vorher noch etwas vorbereiten", wies sie an und stand auf. Kaum hatte der Junge die Kajüte verlassen, quälte sich der Kapitän der Aquila aus ihren Kleidungsstücken und in saubere, auch ihren Hut setzte sie wieder auf. Ihre Schulter bereitete ihr große Schmerzen, doch die Wunde brach nicht wieder auf. Diesmal schnallte sie nicht nur ihren Säbel an ihren Gürtel, sondern auch eine Pistole und einen Dolch. Außerdem hatte sie noch je ein Messer in jedem Stiefel. Als sie das letzte Mal in Tortuga gewesen war, hatte es Schwierigkeiten gegeben und sie hätte es wegen fehlender Waffen beinahe nicht geschafft die Pirateninsel lebend wieder zu verlassen.

„Hoffentlich geht alles gut", murmelte Captain Morgan, während sie zum Mitteldeck hinaufschritt. Sie hatte ein schlechtes Gefühl, was dieses zweite Schiff anging. Sie hatte genug Feinde, um ihre Sorge zu begründen. „Da bist du ja. Wie ich sehe, hast du deine Waffentruhe fast komplett ausgeräumt. Erwartest du Ärger?", begrüßte Matthew seinen Kapitän. „Ich verlassen mich darauf, dass du und Jinbo euch um die Einkäufe kümmert. Hier ist die Liste und Geld. Nimme dir noch drei Männer und kauft was benötigt wird. Pete, Timothy, Phil und Duke bleiben hier und bewachen das Schiff. Die übrigen haben Urlaub", meinte Captain Morgan, ohne richtig auf die Worte des Zweiten Maats zu achten. „Sie sollen allerdings wachsam sein!", kam dann der Befehl, der Matthew verriet, dass sie wirklich mit Schwierigkeiten rechnete. „Ist gut. Verlass dich auf uns! Vergiss aber nicht dich selbst vorzusehen, Käp'n!", versprach er und beobachtete mit ihr, wie die Mannschaft, ungefähr eine halbe Meile vor Tortugas Küste die Segel einholte und die Anker fallen ließ. Dann wurden drei Beiboote zu Wasser gelassen und fast die gesamte Crew setzte zur Pirateninsel über.

Kaum legten die drei Boote am Kai an, verließ Captain Morgan ihre Mannschaft und schlenderte durch die Straßen. Sie wollte zu einer der Tavernen. Ihr Ziel war „Zum vollen Krug". Sie bevorzugte diese Kneipe, da man dort einen Tisch und auch ein Zimmer extra für sie als Stammgast eingerichtet hatte. So brauchte sie nicht ständig darauf achten, dass man ihr Gesicht nicht erkennen kann. Nicht nur der Wirt nahm Rücksicht auf ihre Wünsche, sondern auch die Kellnerinnen. Man ließ sie allgemein in Ruhe.

Der weibliche Kapitän erregte viel Aufmerksamkeit bei den Leuten auf den Straßen. Da sie ein Geheimnis aus ihrem Aussehen und ihrer genauen Identität machte, war sie oft und ziemlich viel Thema der Gespräche unter den Menschen in Tortuga; aber die Gerüchteküche wurde auch jedes Mal bei ihrem Auftauchen auf der Insel angeheizt. So auch dieses Mal. Wo sie auch langging, hinter ihr, spätestens, begannen die Leute zu tuscheln. Das störte Captain Morgan allerdings überhaupt nicht, zumindest meistens nicht. Einem Gerücht hatte sie vor wenigen Monaten ein Ende bereiten müssen. Eine der unzähligen Rinnsteinschwalben hatte behauptet sie im Kampf mit dem Stilett gefordert und besiegt zu haben. Sie hatte die Straßendirne deswegen vor Publikum zum Duell gefordert und sie besiegt. Dennoch wusste sie bis heute nicht den Grund, warum diese eine solche Lüge verbreitet hatte.

„Ah Captain Morgan, schön Sie zu sehen! Setzen Sie sich, Ihr Tisch ist wie immer frei. Ich lasse auch Ihr Zimmer vorbereiten!", wurde sie vom Wirt der Kneipe „Zum vollen Krug"bei ihrem Eintreten begrüßt. Sie nickte nur und begab sich zu ihrem Tisch in einer Nische in einer hinteren Ecke des Schankraumes. Von dort kam sie im Notfall schnell zur Treppe in den ersten Stock, sie konnte die Eingangstür beobachten, ihr Rücken war gedeckt, da sie mit selbigem zur Wand saß und es fiel ihr in der Nische leichter ihr Gesicht zu verborgen zu halten.

Kaum hatte sie Platz genommen, stand der Wirt auch schon wieder vor ihr und stellte einen Becher und eine Flasche seines besten Rums auf den Tisch. „Danke Fred!", meinte der Kapitän der Aquila nur und widmete sich der Beobachtung der anderen Gäste. Obwohl es noch nicht einmal Mittag war, befanden sich viele Leute in der Schenke. Die meisten waren noch oder schon völlig betrunken und versuchten niedrige Preise bei den Huren zu bekommen oder diese zu beeindrucken.

Captain Morgan bedachte nicht, dass sie noch nicht gefrühstückt hatte, als sie die Rumflasche entkorkte und ihren Becher füllte. Nach einem Schluck musste sie lächeln. Der Wirt hatte ihr eine Flasche seines allerbesten Rums gegeben, wie immer. Sie hatte ihm bei ihrem ersten Besuch hier in der Schenke die Warnung zukommen lassen ihr nicht den gepanschten Rum andrehen zu wollen. Wenn er dies doch täte, würde er Probleme bekommen mehr Becher zu tragen, wie er mit einer Hand halten kann. Seit dem Tag hatte sie nur seinen Rum, den er für private Zwecke lagerte, getrunken. Sie fand Fred ganz sympathisch und sie schenkte ihm so viel Vertrauen, wie keinem anderen, der nicht zu ihren Leuten gehörte. Der Grund dafür war recht simpel. Er war Smutje auf der Aquila gewesen, als sie das Schiff das erste Mal betreten hatte. Black Harry hatte sich dann Jahre später zur Ruhe gesetzt und Fred, eigentlich Fredricks, tat es ihm gleich. Vermutlich gab er ihr deswegen den besseren Rum, nicht wegen ihrer Drohung.

„Käp'n Morgan, es gibt noch eine Frage", meinte auf einmal jemand. Hal stand vor ihr am Tisch. Außerdem konnte sie noch mehrere von ihrer Crew im Schankraum sehen. Sie befanden sich an der Theke und schienen auf etwas zu warten. „Um was geht es denn?", erkundigte sich der weibliche Kapitän. Hal nickte und wollte dann wissen: „Wie lange werden wir denn hier in Tortuga bleiben? Ich frage, damit wir uns darauf einstellen können, wann wir wieder nüchtern sein müssen."Sie zögerte einen Moment und dachte nach: „Die Männer haben sich so lange abgemüht."Dann erst antwortete sie ruhig: „Ihr habe den ganzen Tag, um euch zu betrinken. Morgen kurz von Sonnenuntergang geht es dann weiter."Hal und die anderen Matrosen der Aquila verließen mit guter Laune den „vollen Krug".

Captain Morgan beobachtete die Leute, die sich im Raum befanden, und trank ihren Rum. Nebenbei schweiften ihre Gedanken zur Black Pearl. Es hätte ihr nicht gerade missfallen einige Zeit auf dem Schiff zu verbringen, allerdings hätte sie das nur gemacht, wenn sie ihre Leute und ihr Schiff in Sicherheit gewusst hätte. Unter den Umständen, um die es sich tatsächlich gehandelt hatte, war ihr dies ja nicht vergönnt gewesen. Vielleicht hatte sie später irgendwann noch mal die Möglichkeit ein paar Stunden auf dem Schoner des Captain Sparrow zu sein und sich alles genau anzusehen, wobei sie sich auch liebend gerne mit dem Kapitän unterhalten würde.

Captain Morgan achtete nicht darauf, dass Fred immer dafür sorgte, dass die Rumflasche auf ihrem Tisch, sobald sie leer war, gegen eine neue ausgetauscht wurde. Dafür achtete sie allerdings darauf, wie viel sie trank. Sie wollte sich zwar entspannen und ihre Sorgen für eine kleine Weile vergessen, aber deswegen betrankt sie sich nicht gleich haltlos. Das könnte sie auch am Abend noch. Jetzt musste sie ihre Sinne halbwegs beisammen halten. Es wäre unklug in Gesellschaft Fremder unaufmerksam zu werden, dazu hatte sie einfach zu viele Feinde.

Dennoch verlor sie nach dem Mittagessen immer mehr ihrer Aufmerksamkeit. Sie wurden nicht nur unachtsam sondern auch müde. Daran trug der Rum nur wenig Schuld. Ihre Schulter schmerzte und der Blutmangel schwächte sie. Um den Schmerz zu betäuben griff sie erneut nach ihrem Becher und trank. „Du solltest dich nicht zuschütten, Captain Morgan!", wurde sie unvermutet angesprochen. Die Stimme klang belustigt und kam ihr gut bekannt vor. Erstaunt blickte sie den Sprecher an.

Ich hoffe es hat euch gefallen und warte schon gespannt auf eure Reviews. Ich werde versuchen mich mit dem nächsten Kapitel zu beeilen, aber versprechen kann ich nichts dergleichen. ABER: Mir spukt da so ein NC17 Kapitel im Kopf herum.

VarieFanel