Jetzt kommen die Reviewantworten mal vorher, weil dies das letzte Kapitel ist, danach kommt nur der Epilog:
Ele: Danke für dein Review Süße, fühl dich weggeknuffelt. Nun, lies einfach selbst, was passiert, wenn Gwiwileth erwacht. Bei Galadriel… ich dachte, sie kann einfach in die Herzen der anderen sehen…
Narwain: auch die vielen Dank fürs Rev… fühl dich in den Boden geknuffelt. Das Ende… nun, hier ist es, viel Spaß beim Lesen. Das mit dem Update… naja, es dauert so lange, bis wir ein Kapitel von unserem betaleser zurückhaben… und die war in den letzten zwei Wochen beschäftigt…
Galu: Danke auch dir für dein Rev, nun wird sich zeigen, wie richtig du mit deinen Vermutungen liegst ;). Fühl dich mal plattgeknuffelt ;). Sie haben Legolas nichts gesagt, weil sie es Gwiwileth versprochen haben… und es ihre Entscheidung war… sie haben sich da herausgehalten… konnten nicht eingreifen, so sehr sie es auch wollten. Wenn du Bildchen gebastelt hast, herzeigen!!!!
Und nun viel Spaß mit dem letzen Kapitel:
Kapitel 15: Nacht
Es war mitten in der Nacht, als Gwiwileth erwachte, da das Kind in ihren Armen leise maunzte. Zuerst war die Elbenmaid ohne Orientierung, wusste nicht, wo sie war, bevor sich ihr Blick fokussierte, und sie das kleine Wesen erblickte, welches die winzigen Fäuste geballt hatte und ein wenig wimmerte, um nach seiner verdienten Mahlzeit zu verlangen.
„Schhhh, schhh", machte Gwiwileth und strich ihm sanft über die Wange, bevor sie sich das Kind an die Brust legte, um es zu stillen. Liebevoll beobachte sie, wie das Neugeborene zu saugen anfing.
Leise Geräusche rissen Legolas aus seinem Schlaf, und nur sehr langsam erkannte er Gwiwileth, die gerade ihre Tochter stillte.
„Liebste…", flüsterte er verschlafen und strich ihr etwas schlaftrunken über die Wange.
„Verzeih, Legolas, ich wollte dich nicht wecken", erwiderte Gwiwileth leise, ohne die Augen von ihrer kleinen Tochter zu lassen, die nun zu Ende gesaugt hatte und zufrieden auf ihrer Brust lag. „Schlaf nur wieder, es ist nichts."
Noch einmal strich er kurz über den Haarflaum seiner Tochter und fuhr Gwiwileth über die schön geschwungenen Lippen.
„Ich liebe dich, mein Licht. Mehr als alles auf dieser Welt", sprach er leise und glitt dann wieder hinüber in die Welt der Träume.
Traurig blickte Gwiwileth auf den schlafenden Legolas und dann auf das Kind an ihrer Brust.
Das Glücksgefühl, das sie noch vor wenigen Stunden erfüllt hatte, war gänzlich gewichen, und nun kannte sie nur noch die bittere Realität, welche die Liebe zu Legolas nie zulassen würde. Und den Elb nicht lieben zu dürfen, war für Gwiwileth genauso schlimm, als wenn sie nicht mehr hätte atmen können. Und wenn ihr Legolas genommen wurde, dann würde sie zweifelsohne langsam und qualvoll ersticken.
Verzweifelt schüttelte Gwiwileth den Kopf. Sie hielt es nicht mehr aus in diesem Gemach, mit Legolas an ihrer Seite, der immer noch unwissend und glücklich schlief. Sie musste weg, weg aus dem Gemach und von dem Elben.
Eine einzelne Träne rann über Gwiwileths Gesicht, als sie ihre nun ebenfalls zufrieden schlafende Tochter vorsichtig in Legolas' Arme bettete, bevor sie die Beine vom Bett herunter schwang und vorsichtig aufstand. Ein wenig Kraft war zurückgekehrt, und so vermochte die Elbenmaid zu stehen, ohne zu schwanken.
Dann ergriff Gwiwileth einen Gegenstand, der auf der Kommode am Bettende lag. Kühl und angenehm lag er in ihrer Hand, als sie einen letzten Blick auf Legolas und das Kind warf.
„Verzeiht mir bitte, verzeiht mir...", flüsterte sie mit bebender Stimme, bevor sie sich auf der Stelle umwandte und das Zimmer verließ, so schnell es ihr möglich war.
Ihre Füße trugen die Elbenmaid die Gänge hinunter bis zu dem Tor, das nach draußen führte. Nach einem kurzen Zögern durchschritt sie es entschlossen, packte den kühlen Gegenstand noch fester, nur um ihn nicht zu verlieren.
Die Nacht war angenehm kühl, ein sanfter Wind wehte durch die Haare Gwiwileths, als sie barfuß über den Weg in die Gärten eilte. Ihr leichtes Nachtgewand umwehte sie, wie ein heller Schleier, und verwandelte ihre Erscheinung in ein fast geisterhaftes Trugbild.
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Nur widerwillig hoben sich die Schleier des Schlafes und sein Bewusstsein brauchte lange, um zur Gänze zu registrieren, dass etwas nicht stimmte. Mit einem Male war er hellwach und blickte auf die Stelle, an der eben noch Gwiwileth gelegen hatte.
„Nein, nein… Das darf nicht sein", murmelte er und starrte mit aufgerissenen Augen auf die leere Stelle neben ihm und das kleine Wesen, das er in seinen Armen hielt. „Wo ist sie nur hin?".
Panik machte sich in ihm breit, und mit seiner Tochter auf dem Arm eilte er zu den Gemächern seiner Eltern, wild anklopfend blieb er davor stehen.
Laurelin, die in dieser Nacht nur in einen unruhigen Schlaf verfallen war, wachte bei dem heftigen Klopfen an der Tür ihres Gemaches sofort auf. Schnell war sie aus dem Bett gestiegen und öffnete die Tür. Was sie erblickte, ließ sie erbleichen.
„Legolas, was ist geschehen, dass du um diese Nachtzeit hier so aufgelöst erscheinst?"
Erst dann fiel ihr Blick auf das kleine Wesen in den Armen ihres Sohnes.
„Bei den Valar...", entfuhr es der Elbenfrau und sie sah ihren Sohn ein wenig ungläubig an, nur um ihn im nächsten Moment noch heftiger auf eine Antwort zu drängen. „Legolas!"
„Gwiwileth… Sie… Unsere Tochter… Danach… Einfach… Verschwunden…", stammelte er und hielt seiner Mutter das schlafende Kind hin. „Ich muss sie suchen… Bitte achte solange auf meine Tochter." Sein Herz schlug immer noch schnell und voller Angst, doch zuerst musste er sich um das kleine Wesen kümmern, das in so kurzer Zeit sein Herz erobert hatte.
Unwillkürlich und ohne zu überlegen, streckte seine Mutter die Arme nach dem Kind in seinen Armen aus.
„Ich werde aufpassen... Aber nun... such Gwiwileth!"
Laurelins Stimme war leise, doch leicht zitternd, sie hatte kein gutes Gefühl dabei, dass Gwiwileth verschwunden war, nur konnte die Elbenfrau sich nicht erklären, warum.
Unsicher stand Legolas vor der Tür, seine Kehle schnürte sich zusammen vor Angst, doch noch wusste er nicht, wo er suchen sollte. Tief atmete er ein und überlegte, seine Gedanken wirbelten umher, wollten sich nicht klären. Aus den untersten Ebenen seines Bewusstseins schlich sich jedoch eine Erinnerung empor an etwas, das Erestor einmal erzählt hatte. Keine weitere Sekunde zögerte er, und gehetzt rannte er die langen Korridore entlang in die Richtung, in der die Gärten lagen.
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Dunkel und trügerisch ruhig, schimmerte das Wasser des Teiches in der Nacht, vor dem sich die verzweifelte Gwiwileth niedergekniet hatte und nahezu wie in Trance auf die Wasseroberfläche starrte, während die Tränen über ihr Gesicht rannen.
Eine ganze Weile kniete sie so da, innerlich in Aufruhr, bevor ihr Blick sich auf den Gegenstand richtete, den sie ergriffen hatte, und der nun, gehalten von ihrer linken Hand, auf der Innenseite ihres anderen Armes ruhte. Kurz zögerte die Elbenmaid, doch der Gedanke an Legolas wischte dies hinweg, wie der Wind ein einzelnes Blatt. Warum sollte sie hoffen, wenn es keine Hoffnung mehr gab und wohl auch nie gegeben hatte? Sie konnte nicht leben und es ihm verschweigen, doch genauso wenig konnte Gwiwileth es ihm sagen. Unweigerlich würde es ihre Trennung bedeuten, von der die Elbenmaid ein gebrochenes Herz zurückbehalten würde. Nahezu ohnmächtig und verzweifelt gegenüber der Hilflosigkeit ihrer Situation kannte Gwiwileth nur noch diesen einen Ausweg. Niemand konnte ihr mehr ihre Qual nehmen, auch sie selbst nicht, das Einzige, was ihr möglich war, das Einzige, was sie tun konnte, war ihr Leid zu verkürzen.
Gwiwileth spürte das kalte Metall auf ihrer Haut kaum, ebenso nahm sie den Schmerz kaum wahr, als das rote Blut über ihren schneeweißen Arm lief.
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Sein Atem ging kurz und keuchend, sein Herz hämmerte gegen seine Brust, er rannte, wie noch nie zuvor in seinem Leben. Doch obwohl er regelrecht durch die Gänge flog, hatte er nicht den Eindruck, vorwärts zu kommen. Sein Instinkt sagte ihm, dass die Zeit ihm davon lief, unerbittlich, Schritt um Schritt.
Die blonde Elbenmaid beherrschte seine Gedanken und er musste kurz innehalten, als er die Gärten erreichte. Alles um ihn herum drehte sich, und kleine Pünktchen flackerten vor seinem Blick. Kurz musste er warten, bis sich sein Körper beruhigt hatte, dann setzte er seinen Weg fort, doch nun wesentlich langsamer.
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Das warme Gefühl an den Handgelenken verschwand so schnell, wie die Elbenmaid ihre Arme in das Wasser getaucht hatte. Gwiwileth spürte, wie ihr das Herz bis zum Halse pochte, als die Wasseroberfläche sich um ihre Hände und Unterarme schloss, gegen die helle Haut wogte, und sie sah, wie das kühle Nass sich langsam schwarz färbte, während es das Leben aus ihrem Körper sog. Doch Gwiwileth fühlte nichts, außer dem Wasser. Innerlich abgestumpft gegen ihre Verzweiflung starrten die tränenverschleierten Augen der Elbenmaid ins Leere.
Es war, als würde der Körper der Elbenmaid ebenso erkalten, wie die Luft und das Wasser um sie herum.
Die Bäume flogen nur so an ihm vorbei, und das Gefühl der Dringlichkeit nahm stetig zu. Vor ihm kamen bereits die Büsche in Sicht, die den kleinen Teich verdeckten, an dem er Gwiwileth das erste Mal geküsst hatte.
Seine Schritte wurden langsam, als er eine blasse Gestalt im Mondlicht schimmern sah. Sie kniete vor den pechschwarzen Wassern, deren leichte Wellen das Licht Ithils reflektierten und den Platz in ein geisterhaftes Licht tauchten.
Tausende Insekten schienen über ihm und in ihm zu krabbeln, als er Gwiwileth näher musterte, während er sich ihr lautlos näherte. Etwas stimmte nicht, doch er konnte nicht sagen, was es war.
„Liebste…", hauchte er neben ihr, sah auf ihr bleiches Gesicht und wusste nichts zu sagen.
Erst als sie Legolas' Stimme vernahm, schien die Leere Gwiwileths sich wieder zu füllen. Ihr Herz krampfte sich beim Klang der geliebten Stimme verzweifelt zusammen, und die Elbenmaid nahm zum ersten Mal den Schmerz wahr, der in ihren Handgelenken pochte.
„Legolas..."
Erschrocken zuckte die Elbenmaid zusammen und wollte sich im nächsten Moment umdrehen, doch die Kraft hatte sie verlassen, ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, und ihre Arme erschienen ihr nun wie bleiern.
Der Klang ihrer Stimme erschreckte den jungen Elben, und er sah sie durchdringend an. Erst jetzt nahm er die wächserne Blässe ihres Gesichtes war, die fast toten Augen, denen jegliches Funkeln fehlte, blickte an ihr hinab und erkannte im nachtschwarzen Wasser ihre Arme, die Wunden.
„Nein… Geliebte…", wimmerte er und riss sie zu sich, umarmte sie mit aller Kraft. „Nein… Warum…?" Schon wollte er sie hochheben, zu den Heilern tragen, als sein Verstand ihm sagte, dass es zu spät war. Tränen traten ihm in die Augen.
„Ich… Ich liebe dich doch… Warum?"
„Verzeih... Verzeih, Legolas. Ich... halte das nicht mehr aus... Ich zerbreche daran... Verzeih mir... Ich kann nicht mehr."
Gwiwileths Stimme war nicht mehr als ein leiser Windhauch, fast folgte sie schon dem Ruf von Mandos Hallen, welcher ihren immer schwächer werdenden Körper anzog. Die letzte Verzweiflung loderte in ihr hoch, als sie das Gesicht des geliebten Elben sah, doch es war nicht mehr als ein letztes Ankämpfen gegen ein längst besiegeltes Schicksal.
„Verdammt… Warum? Weswegen kannst du nicht mehr?" Legolas' Stimme überschlug sich, und sein ganzer Körper bebte, hoffte auf ein Wunder, hoffte darauf, dieses unsinnige Schicksal abwenden zu können. „Verstehst du nicht, dass egal, was ist, ich dich immer lieben werde… bedingungslos?", fragte er tonlos und drängte die Tränen zurück, er wollte sie sehen, wollte sie festhalten, irgendwie.
„Ich... auch... aber... darf nicht..." Kraftlos brachte Gwiwileth diese Worte hervor, vermochte sich kaum noch gegen den Ruf der Hallen Mandos zu wehren. Unaufhörlich rann das Blut über ihre Arme, verließ ihren Körper und mit ihm der letzte Lebenshauch, der letzte Lebenswille. „...du... mein Bruder... aber... ich... liebe dich."
Es waren die letzten Worte, die über Gwiwileths Lippen kamen.
Er hörte ihre Worte, sah wie ihre Augen blicklos wurden. Die Zeit schien still zu stehen, nichts nahm er mehr wahr, als das leere Gesicht in seinen Armen. Immer wieder und wieder hallten die Worte in seinem Gehirn nach.
„Das wäre unwichtig gewesen…", flüsterte er, und dann zersprang die Blase, die ihn umhüllt hatte. All die Verzweiflung, all der Schmerz und all die Liebe lagen in seiner Stimme, als er nur ein Wort schrie, nur ein Wort, das sein ganzes Elend ausdrückte, als sein Herz zersprang.
„NEIN!"
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Erestor rannte durch den Garten, dicht gefolgt von Laurelin und Thranduil, als ein lauter Schrei die Stille zerriss.
„Legolas…", flüsterte Thranduil entsetzt, und sofort rannten die drei älteren Elben zu dem Teich, von dem der Noldo gesprochen hatte. Das Bild, das sich ihnen bot, ließ ihnen das Blut in den Adern gefrieren. Legolas lag gebeugt über der leblosen Elbenmaid, in seinen Augen glühte die Marter, der seine Seele ausgesetzt war, und nur Laurelin wagte es, einen Schritt auf ihren Sohn zuzugehen.
„Bei den Valar... Gwiwileth", hauchte die Elbenfrau, während sie mit aufgerissenen Augen neben ihrem Sohn in die Knie sank, einen Arm hilflos um seine Schultern legte, seine ganze Verzweiflung und das Zittern spürte und nur noch starr auf den toten Körper in Legolas' Armen sah, zu entsetzt, um ein weiteres Wort herauszubringen.
Warme Arme schlossen sich um ihn, und die ersten Tränen begannen, seine Wangen hinab zu perlen, erst eine, dann immer mehr. Bebend klammerte er sich an seine Mutter, nahm den vertrauten Geruch war.
„Es wäre egal gewesen… Es hätte mir nichts bedeutet…", sprach er gequält und weinte hemmungslos, bis ihm etwas auffiel. Selbst in einem Moment der tiefsten Pein gab es noch etwas für ihn, das wichtig war.
„Meine Tochter…?"
„Erestor hat sie", flüsterte Laurelin, die versuchte, sich gefasst zu halten. Dennoch konnte die Elbenfrau nicht verhindern, dass ihre Augen verdächtig glitzerten und ihr Körper zu zittern begann, als sie die Qual ihres Sohnes spürte.
„Sie… Sie hat noch keinen Namen", flüsterte Legolas und seine trüben Augen richteten sich auf Erestor und auf das kleine Geschöpf in dessen Armen. Etwas in ihm flog seiner Tochter entgegen, und er wusste, wie er sie nennen würde.
„Sie ist alles, was mir von Gwiwileth geblieben ist… Sie ist ein Licht in der Dunkelheit… Caladúneth", erklärte er mit klarer Stimme und dann, nicht länger fähig, den Schmerz in seinem Inneren zu ertragen, schwanden ihm die Sinne.
Alles um ihn herum wurde schwarz.
An angelface smiles to me
Under a headline of tragedy
That smile used to give me warmth
Farewell - no words to say
beside the cross on your grave
and those forever burning candles
Needed elsewhere
to remind us of the shortness of our time
Tears laid for them
Tears of love, tears of fear
Bury my dreams, dig up my sorrows
Oh, Lord why
the angels fall first?
Nightwish.- Angels Fall First
X.X.X.X.X
A/N: ihr glaubt ja nicht, wie sehr wir geflennt haben, als wir das geschrieben haben, wie heftig die letzten Kapitel für uns waren. Erestor und die anderen Erwachsenen mögen nun etwas kurz gekommen scheinen, aber sie sind nicht wirklich wichtig mehr. Sie werden darunter auch leiden, doch sind sie alt genug, um damit leben zu lernen. Sie konnten es nicht verhindern, sollten es auch nicht, selbst wenn Legolas es gewusst hätte, er hätte Gwiwileth nicht erreichen können… es war wie eine fixe Idee… es hätte keinen Unterschied gemacht, ihr dunkles Schicksal war schon besiegelt, sonst hätte Erestor es nicht sehen können ;). Wir hoffen euch hat die FF bis hierhin gefallen, und ihr habt genauso mit gelitten wie wir Schreiberlinge.
