Disclaimer:
Alle Rechte an den Originalcharakteren aus „Der Herr der Ringe"liegt natürlich bei
J.R.R. Tolkien, bzw. seinen Nachkommen.
Wir, die Autoren, erheben nur Ansprüche auf unsere gaaaanz eigenen Persönlichkeiten g
Und dass sich mit diesem Werk kein Geld verdienen lässt, ist doch wohl auch klar, hm? ;-)
Sarah: Och, auch ein kurzes Review spornt ungemein an! ;-) Ich fürchte du hast recht, der Kampf ist noch nicht vorbei, aber lies selbst g
Da wünschen wir dir viel Erfolg mit deinen Klausuren und zur „Entspannung" kommt gleich mal ein neues Kapitel! ï
SORGEN UND ÄNGSTE
Zu seinem Bedauern
musste der Elb am nächsten morgen feststellen, dass es wieder
Grund zur Sorge gab. Zwar schien die Bauchverletzung im Moment keine
Schwierigkeiten zu machen, aber das Fieber, welches Ameron befallen
hatte, blieb, es stieg sogar noch an, was Legolas gar nicht gefiel.
Ameron zitterte, obwohl seine Haut beinahe unerträglich heiß
war.
Legolas konnte jedoch nichts anderes tun, als dem jungen
Hauptmann etwas Wasser einzuflößen und die Wunde am
Oberschenkel erneut auszuwaschen, denn er vermutete, dass von daher
die Entzündung herrührte.
Am frühen Vormittag
betrat Aragorn das Zimmer und erkundigte sich nach allem, was
geschehen war. Legolas berichtete ihm besorgt vom Fieber und Aragorn
ließ nur ein Seufzen vernehmen. Er löste den Elb ab und
hielt von nun an an Amerons Seite Wache.
So ging es eine ganze
Zeit lang. Nichts geschah. Das Fieber wollte nicht sinken und Legolas
war sich bald nicht mehr sicher, ob er überhaupt noch darauf
hoffen sollte, dass Ameron die Wunden und das Fieber überleben
würde. Es sah immer noch nicht gut aus, das bemerkte auch
Aragorn und die Hobbits bekamen es ebenso mit. Liliane und Frodo
versuchten Legolas und Aragorn so viel wie möglich zur Hand zu
gehen und kümmerten sich zusammen mit Sam um die Kinder. Der
Rest der Kinderschar zusammen mit Rosie war immer noch bei Bauer
Kattun. Sam hatte sich dazu entschlossen die Kinder erst wieder zu
holen, wenn es besser mit Ameron aussah.
Aragorn und Legolas wechselten regelmäßig ihre Wache, und Aragorn bestand irgendwann darauf immer die Tagesschichten zu übernehmen und Legolas die Nächte zu lassen, weil er merkte, dass dem Elb die dunkle Hobbithöle sehr zusetzte. So konnte Legolas tagsüber an der Luft und der Sonne sein und der Elb war sehr dankbar dafür. Legolas hingegen kehrte immer so in die Höhle zurück, dass noch ein paar Strahlen der Sonne auf die Erde fielen, damit auch Aragorn sie noch ein bisschen genießen konnte.
So zog es sich über eine
Woche hin. Ameron war nicht einmal in der Zeit aufgewacht, nur einmal
hatte er in einem Dämmerzustand die Augen leicht geöffnet
gehabt, aber Legolas wollte das nicht mal als wach durchgehen lassen.
Das war eher ein Zufall gewesen, leider.
An einem Abend löste
der Elb seinen Freund wieder bei der Wache ab. Legolas war heute
etwas früh, es herrschte erst Dämmerung und so kam es, dass
Aragorn sich noch, nachdem Legolas die Wache übernommen hatte,
für ein Weilchen zusammen mit Frodo nach draußen stellte
und sich unterhielt. Legolas führte bei Ameron seine
allabendliche Untersuchung durch und gab ihm dann ein paar Kräuter
zur Schmerzstillung. Er stellte schließlich fest, dass die
Schale, in der eigentlich Wasser hätte sein sollen leer war und
beschloss welches aus der Küche zu holen. Der Elb nahm die
Schale, ging aus dem Zimmer, zog danach die Tür hinter sich ran
und verschwand dann in der Küche, wo er Liliane traf und sich
ganz kurz mit ihr unterhielt.
Als Legolas zurückkehrte,
bemerkte er die offenstehende Tür zu Amerons Zimmer. Er stutzte,
denn er war sich ziemlich sicher, dass er sie geschlossen hatte. Ein
Blick aus dem Fenster sagte ihm, dass Aragorn mit Frodo noch draußen
im Garten stand und Liliane hatte er gerade in der Küche
angetroffen. Also musste jemand anderes in Amerons Zimmer sein!
Er
betrat den Raum und sah sofort, die kleine Gestalt, die unsicher im
Zimmer stand.
"Mariel, du solltest nicht hier sein",
sagte er streng und mit einem vorwurfsvollen Blick, der ihm sofort
wieder leid tat.
Das Mädchen sah ihn
ängstlich an und drückte ihre Puppe an sich. "Nicht
böse sein, aber ich wollte doch so gerne einmal zu Ameron",
piepste sie.
"Schon gut, aber das nächste Mal musst du
fragen, ja", antwortete der Elb und lächelte.
Das
Mädchen nickte eifrig und nuckelte an einem ihrer Finger. "Darf
ich bitte zu Ameron", fragte sie ganz leise und ihr Blick war so
bittend, dass Legolas es leid getan hätte, wenn er es verboten
hätte. Ameron war vorhin bei der Untersuchung recht ruhig
gewesen und Legolas hoffte, dass das auch jetzt so sein würde,
denn Mariel sollte sich nicht erschrecken.
"Du musst aber
leise und vorsichtig sein, er ist immer noch sehr krank",
erklärte der Elb nach einer kurzen Bedenkzeit und sah das
Mädchen glücklich nicken. Er nahm Mariel an die Hand und
führte sie zu Amerons Krankenlager. Das Mädchen sah mit
großen, fragenden Augen zu ihm hoch und Legolas ließ ihre
Hand los. Nach kurzem Zögern tapste sie auf Ameron zu und
betrachtete ihn sich eingehend. Legolas stand ein Stück hinter
ihr und beobachtete sie sorgfältig. Ihre dunklen Augen
schweiften neugierig über Amerons Körper und musterten
alles. Der junge Mann lag auf dem Rücken und atmete ruhig.
Mariel ging erst in die Hocke
und ließ sich dann auf ihre Knie plumpsen. Ihr Blick war wie
gebannt auf die vielen Verbände gerichtet und blieb schließlich
endgültig auf Amerons gebrochene Rippen ruhen. Sie legte den
Kopf schief und betrachtete sich die dunkle Färbung. Mariel
erinnerte sich an die dunklen Flecken, die Kandor ihr an ihrem Arm
zugefügt hatte. Sie wusste, dass so etwas weh tat und zog die
Stirn kraus. Onkel Aragorn hatte gesagt, dass Kandor Ameron weh getan
hatte, aber seine Strafe erhalten hatte und das nie wieder tun
konnte. Mariel zog den Mund schief und rieb sich den Arm, so als
hätte Kandor sie eben erst daran gepackt. "Es ist gut, dass
er bestraft wurde", dachte sie.
Er würde nicht mehr
wiederkommen und sie musste keine Angst mehr vor ihm haben.
Das
kleine Mädchen musterte Ameron weiter. Ihr blick fiel auf seine
geschienten Finger und Mariel fragte sich, wozu das war. Dem kleinen
Mädchen war der Raum unheimlich. Es roch so seltsam nach
Pflanzen, die Luft war irgendwie stickig und sie spürte, wie der
große Mann mit den spitzen Ohren sie beobachtete.
Mariel war klein, doch sie verstand, dass die Situation ernst war. Sie sah in Amerons Gesicht und stellte fest, dass es sich etwas verändert hatte. Es war weiß, seine Haut glänzte ungewöhnlich und ein roter Strich über seinem Mund, zog ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich. Mariel erkannte Amerons liebenswürdige Gesicht und fühlte sich in seiner Gegenwart trotzdem er schlief, geborgen. Er war der erste Mann, der nett zu ihr gewesen war und Mariel hatte sofort großes Vertrauen zu ihm gefasst. Doch nun machte es ihr das kleine Herzchen schwer, dass er sich gar nicht bewegte. Gewöhnlich hätte er mit ihr geredet oder sie gestreichelt, das wollte Mariel jetzt. Sie vermisste das und wünschte sich so sehr, dass er ihr wieder seine Zuneigung gab.
Zögernd und ganz langsam
streckte Mariel ihre kleine Hand aus und berührte Amerons
Oberarm. Sie strich über seine Haut und spürte die
ungewöhnliche Hitze, doch sie wusste nicht, wie gefährlich
sie war. Ameron seufzte im Schlaf bei ihrer Berührung und
erschrocken zog sie die Hand zurück und drehte sich ängstlich
zu Legolas um.
"Habe ich ihm weh getan? Ich wollte nicht...
Ich habe nur..."
"Du hast ihm nicht weh getan",
antwortete Legolas mit mitleidigem Blick, "du darfst nur nicht
an seine Verbände kommen", fügte er hinzu.
Etwas erleichtert drehte sich
Mariel wieder um und sah Ameron traurig an. "Wird er wieder
wach", fragte sie ganz leise und setzte sich neben ihm auf den
Boden, so dass sie auch Legolas anschauen konnte.
Der Elb atmete
geräuschvoll aus und rang im Inneren mit sich. Er wollte nicht
lügen, doch die Wahrheit wollte er auch nicht sagen. Amerons
Zustand war nicht gerade gut und das Fieber machte Legolas große
Sorgen. Wenn er Pech hatte, konnte es ihm ganz schnell den Tod
bringen, doch das wollte der Elb dem kleinen Mädchen, dass ihn
so hoffnungsvoll ansah nicht sagen. Sie würde es ohnehin nicht
verstehen. Aber sollte er ihr Hoffnung machen? Wenn Ameron dann
wirklich sterben würde, würde Legolas sich ewig Vorwürfe
machen und Mariel würde es wahrscheinlich nicht verstehen und
denken, er hätte sie angelogen.
Mariel sah ihn fragend an und
wartete auf eine Antwort, die Legolas ihr nicht so schnell
gab.
Schließlich sagte er: "Ich weiß es nicht,
Mariel."
"Aber warum? Onkel Aragorn hat gesagt, du
hilfst Ameron..."
"Das... Ich... Das ist nicht so
leicht. Ich versuche es, aber... aber ich kann ihn nicht alleine
wieder gesund machen, dass muss auch er selber tun." Legolas war
mit seiner Antwort nicht sehr zufrieden, aber wie sollte er es dem
Mädchen sonst erklären?
"Will er denn nicht wieder
gesund werden", fragte die Kleine vorsichtig.
"Doch, das
will er, aber das braucht seine Zeit."
Mariel legte wieder
den Kopf schief. "Aber er schläft schon so lange! Wenn ich
krank war, dann hat Mama immer gesagt, soll ich mich ins Bett legen
und dann wird es spätestens am nächsten Tag wieder besser.
Ist das denn bei Ameron nicht so?"
Legolas schüttelte
den Kopf. "Nein, leider nicht."
Mariel senkte traurig
den Blick und sah Ameron lange an, ehe sie fragte: "Geht er
dahin, wo Mama hingegangen ist?"
"Möglich",
antwortete Legolas und verfluchte sich innerlich dafür. Wieso
hatte er das so schnell und so selbstverständlich gesagt?
Mariel schniefte einmal.
"Aber dann kommt er ja nicht mehr wieder", überlegte
sie. Das kleine Mädchen dachte an ihre Oma. Mama hatte ihr
erzählt, sie sei eingeschlafen und nicht wieder aufgewacht. Sie
sei fortgegangen. Obwohl Mariel das nicht verstand, wie man schlafen
konnte und dabei gleichzeitig fortgehen konnte, war wie sie nur eine
Tatsache von Bedeutung: Sie hatte ihre Oma nie wieder gesehen,
genauso wenig, wie ihre Mutter. Würde sie Ameron jetzt auch nie
wieder sehen? Ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie
schluchzte einmal laut. "Aber... Wieso gehen denn alle weg?
Mögen sie mich nicht mehr", fragte sie und ihre Stimme
wurde von Schluchzern fast erstickt.
Legolas wusste nicht, was er
sagen sollte. Er begann einen Satz, doch brach er ab und sah nur das
schluchzende Kind vor sich. Er hatte einen Fehler gemacht, er hätte
Mariel nicht hierher bringen dürfen, sie verstand die Sache
völlig falsch.
"Mariel, Ameron mag dich sehr. Er hat
dich sehr lieb, und er wird bestimmt nicht gehen, wenn er es nicht
muss...", erklärte Legolas, nachdem er endlich ein paar
Worte wiedergefunden hatte.
"Aber er muss doch nicht
gehen, er kann doch hier bleiben..."
Mariel sah den Elb groß
an und Legolas blickte nur zurück, doch das Mädchen
verstand, dass es nicht an Ameron lag, ob er gehen musste oder
nicht.
Große Tränen liefen ihre Wange hinunter und
benetzten ihre Wange. "Aber er... Er hat doch gesagt, dass er
mich beschütz, wie soll er das denn machen, wenn er geht? Er
wollte mir Spielsachen kaufen und...", weiter kam Mariel nicht,
denn sie weinte bitterlich und brachte keinen Ton mehr heraus.
Legolas sagte nichts, sondern
ging einen Schritt auf sie zu, um sie auf den Arm zu nehmen und
hinauszutragen. Mariel jedoch kümmerte nicht, was er tat. Ihr
ganzer Körper bebte vom Weinen und sie nahm Amerons große
Hand und legte sie sich auf die Wange, so als wolle sie von ihm
gestreichelt werden. "Papa, wach doch bitte wieder auf, du
kannst mich doch nicht alleine lassen, wo soll ich denn Nachts hin,
wenn ich Angst habe? Du hast es mir doch versprochen", wimmerte
sie und wiegte sachte hin und her.
Sie hatte viel Mühe
Amerons große Hand zu halten, wogegen ihr Gesicht fast klein
wirkte.
"Bitte Papa, geh nicht weg, ich hab dich doch so doll
lieb...", sagte sie kläglich und ihre Tränen rollten
über Amerons Hand. Legolas stand wie angewurzelt da und fühlte
wie ein Brennen in seine Augen stieg und wie sich ein Kloß in
seinem Hals bildete. Er schaffte es nicht, trotz aller Vernunft das
Mädchen aus dem Zimmer zu bringen, sondern beobachtete nur stumm
die Szene, die sich ihm bot.
Mariel schloss die Augen und
flehte immer wieder, ihr Papa möge doch aufwachen. Sie war so
verzweifelt, dass sie gar nicht merkte, wie Amerons Hand plötzlich
leichter wurde. Erst, als sein Daumen über ihre Wange strich und
ihr die Tränen wegwischte schlug sie verdutzt die Augen auf.
"So
ein hübsches Mädchen weint doch nicht", flüsterte
Ameron schwach und sah sie mit glasigen Augen an. In ihnen blitze
jedoch etwas, das wie Freude aussah.
"Papa! Du darfst nicht
weggehen, bleib bei mir, ich bin doch sonst ganz allein, ich..."
"Wie
hast du mich genannt", unterbrach Ameron sie mit kratziger
Stimme und sah sie liebevoll an.
"Sie hat dich Papa
genannt", antwortete Legolas an ihrer Stelle und konnte kaum
glauben, was er da sah.
"Meine Kleine...", stammelte
Ameron und fuhr ihr durch die Haare. Dann zog er sie zu sich runter
und nahm sie so gut es ging in die Arme. Er hatte sich das schon so
lange gewünscht und sein Herz schlug gleich schneller, als er
seine Tochter in den Armen hielt. Ihm war es egal, ob sie durch die
Umarmung an seine Wunden kam, er wollte sie nur in den Armen halten,
er war so glücklich in dem Moment, dass ihm eine Träne aus
dem Augen lief, seine Schläfe hinunterrann und in seinen
schwarzen Haaren verschwand. Er hatte sich so gewünscht seine
Tochter sehen zu dürfen und er war glücklich, dass ihm
dieser Wunsch erfüllt wurde. Schon alleine deswegen hatte es
sich gelohnt zu kämpfen, er liebte sie so sehr. Und sie hatte
ihn "Papa" genannt, Ameron spürte förmlich, wie
das Leben in ihn zurückkehrte und wie die Dunkelheit immer mehr
verschwand. Er genoss diese Momente, in denen er seine Tochter in den
Armen hielt, sie gaben ihm mehr Kraft, als alle Medizin der Welt.
Das
Mädchen kuschelte sich an ihn und er konnte spüren, wie sie
noch immer zitterte vom Weinen und wie immer noch ein paar Tränen
aus ihren Augen liefen. "Nicht weg gehen, Papa, bitte",
flehte sie wieder und war so froh, dass ihr Papa endlich wieder wach
war. Sie fühlte sich so sicher, als er ihr über den Rücken
streichelte und sie in seinen Armen hielt, sie wollte keinen anderen
Papa mehr.
"Ich geh nicht weg, Mariel, hör auf zu
weinen", sagte Ameron leise und Mariels Augen begannen zu
leuchten.
"Du bleibst bei mir", fragte sie
sicherheitshalber noch einmal.
Der junge Mann nickte. "Wie
könnte ich dich alleine lassen, meine Kleine?"
Mariel kuschelte sich an ihn und Ameron hielt sie fest. Er spürte ihre Wärme und erst jetzt wurde ihm bewusst, wie kalt ihm doch war. Erst jetzt fiel ihm auch auf, wie sein Unterkiefer bebte, diese erbärmliche Kälte durchflutete seinen ganzen Körper, doch er spürte auch den Schweiß auf seiner Haut. Sein Oberschenkel schmerzte ziemlich stark, aber er wollte seine kleine Tochter trotz alledem einfach nicht loslassen. Es war das schönste Geschenk für ihn, sie in den Armen halten zu können.
Schließlich richtete
Mariel sich wieder auf und sah ihn freudestrahlend an. Ameron
lächelte schwach zurück und hustete einmal, was Legolas
endlich aus seiner Starre riss.
"Mariel, könntest du
hinaus in den Garten gehen und den Onkel Aragorn holen? Ich glaube,
er freut sich bestimmt, wenn er erfährt, dass dein Papa wach
ist", sagte er.
Das Mädchen nickte eifrig, stand dann
schnell auf und stürmte aus dem Zimmer.
"Wie geht es
dir, Ameron", fragte der Elb, nachdem Mariel aus dem Zimmer
verschwunden war.
"Soll ich ehrlich sein",
fragte der junge Mann zurück und setzte ein gequältes
Lächeln auf.
Er brauchte Legolas nichts weiter erklären.
Der Elb nickte nur mit dem Kopf, eigentlich war es eine törichte
Frage. "Hast du Schmerzen", wollte er wissen.
Ameron sah
ihn mit großen Augen an und musterte ihn lange, was Legolas im
ersten Moment nicht ganz verstand. Der junge Mann öffnete den
Mund, als wollte er etwas sagen, dann schüttelte er leicht den
Kopf. "Nein", flüsterte er und Legolas wusste sofort,
dass es gelogen war.
Ameron schloss die Augen und
war sich im ersten Moment selber nicht ganz darüber im Klaren,
warum er gerade gelogen hatte. Denn das hatte er. Nicht nur sein Bein
bereitete ihm Qualen, auch sein Bauch schmerzte stark, die Rippen
stachen bei jeder kleinen Bewegung, die Schulter tat weh, einzig die
Peitschenhiebe und Schnitte waren nicht mehr ganz so schlimm. Ameron
konnte nicht mal ganz ruhig liegen und unterdrückte mehrere Male
ein Stöhnen, weil der Schmerz dermaßen durch seinen Körper
jagte, aber dennoch wollte er Legolas das nicht sagen. Und er wusste
auch, woran es lag, doch war er selbst nicht ganz glücklich über
diese Erkenntnis. Er hatte Angst. Jetzt wo Mariel aus dem Zimmer war,
schlich sich die Angst wieder in sein Verstand und wollte ihn nicht
loslassen. Er wusste, dass Legolas ihm nie etwas tun würde, doch
er hatte Angst von ihm berührt zu werden. Er wollte nicht, dass
der Elb, wenn er zugab, dass er Schmerzen hatte, seine Wunden besah
oder gar berührte, er wollte am liebsten jede Berührung
vermeiden, er fürchtete sich davor. Es war schlimm, Ameron
konnte nichts dagegen tun, ein unbeschreiblich beängstigendes
Gefühl beschlich ihn, als Legolas nur auf ihn zu kam, so dass
Ameron krampfhaft die Augen schloss und seine Finger in der Decke
vergrub. Er verstand sich selbst nicht mehr, Mariels Berührungen
hatten ihm Kraft gegeben, vor Legolas´ ängstigte er sich,
vielleicht lag es daran, dass der Elb einem erwachsenen Mann glich.
Ameron schämte sich dafür, er wollte es nicht sagen, aber
als er Legolas´ Nähe nicht mehr ertrug, platzte es einfach
so aus ihm heraus. "Nicht anfassen, bitte!"
Legolas sah
ihn verwirrt an, er hatte nicht vorgehabt Ameron zu berühren,
aber selbst diese Reaktion von ihm ließ ihn einen sorgenvollen
Blick annehmen. Er ahnte langsam, warum Ameron log, er hatte Angst
von ihm angefasst zu werden.
"Ich hatte nicht vor, dich zu
berühren", sagte er ruhig.
Ameron setzte einen
schuldbewussten Blick auf, er verfluchte sich und seine Angst.
"Es
tut mir leid", flüsterte der junge Mann und zog die Decke
um sich. Einerseits hoffte er, sie würde ihm Wärme spenden,
andererseits fühlte er sich etwas sicherer unter ihr. Er wusste,
er verhielt sich wie ein kleines Kind, doch er konnte einfach nicht
dagegen ankämpfen.
Legolas bemerkte sein schutzsuchendes
Verhalten, er wollte Ameron gerne helfen, aber er wusste nicht wie.
Er blieb in einiger Entfernung stehen und musterte den jungen Mann
nur mitleidig.
Schließlich betrat
Aragorn das Zimmer und sah Legolas fragend an, als er Amerons
ängstlichen Blick erkannte und Legolas in der weiten Entfernung
stehen sah. Ameron warf dem Elb einen hilfesuchenden Blick zu, als er
Aragorn sah und Legolas sagte daraufhin: "Aragorn, du solltest
hier stehen bleiben und nicht weiter zu Ameron gehen, er kommt mit
unserer Nähe nicht zurecht."
Mariel kam hinter Aragorn
ins Zimmer und setzte sich wie selbstverständlich neben Ameron,
was er auch sofort duldete. Er warf Aragorn einen entschuldigenden
Blick zu und bemerkte wie unangenehm ihm diese äußerst
dumme Situation war.
"Das verstehe ich", sagte Aragorn
selbstverständlich und lächelte ihn freundlich an. Ameron
fasste es als eine Wohltat auf, dass Aragorn ihn verstand und das so
ohne weiteres sagte. Das war beruhigend.
"Ich bin froh, dass du
wieder unter uns bist", stellte Aragorn fest.
"Es tut
mir so leid", flüsterte Ameron und Aragorn wusste sofort,
was gemeint war.
"Du solltest dir um nichts was geschehen ist
Gedanken machen, mein Freund. Konzentriere dich darauf gesund zu
werden, alles andere ist nicht von Bedeutung", sagte Aragorn
ruhig und ließ seinen Blick über Amerons Gesicht
schweifen. Der junge Mann schloss schwach die Augen, er war dankbar
für diese Worte.
Mariel bat darum sich neben Ameron legen zu
dürfen und kuschelte sich eng an ihn, als man es ihr erlaubte.
Die Angst wich, als Mariel neben ihm lag und er war froh die Kleine
bei sich zu haben.
Legolas und Aragorn verließen
irgendwann den Raum und stellten sich mit besorgten Gesichtern vor
die Tür.
"Was glaubst du, sollen wir jetzt tun? Er will
nicht, dass wir zu ihm gehen und er will sich nicht anfassen lassen,
aber das wird sich wohl nicht vermeiden lassen", fragte
Aragorn.
Der Elb nickte.
"Ich halte es aber für sehr
falsch ihn zu zwingen, ich glaube, das zerbricht ihn nur noch mehr,
aber wir können die Wunden nicht unbehandelt lassen...",
fuhr Aragorn fort.
"Das stimmt, zwingen wäre falsch, er
darf sich nicht von uns bedroht fühlen. Ich schlage vor, wir
machen gar nichts", antwortete der Elb.
"Wie meinst du
das? Seine Oberschenkelwunde und seine Bauchverletzung müssen
unbedingt weiter behandelt werden, sonst stirbt er", sagte
Aragorn und sah Legolas fragend an.
"Ich weiß. Glaub
mir, wir werden sie bald behandeln können, viel Zeit wird nicht
verstreichen."
Aragorn sah den Elb erwartungsvoll an.
"So
hart das jetzt klingen mag, aber er wird bald von ganz alleine
kommen. Ich sehe schon jetzt, wie er sich quält und ich habe ihm
während er schlief ständig Schmerzmittel eingeflößt.
Spätestens wenn sie ihre Wirkung gänzlich verlieren, wird
er seine Angst überwinden, glaub mir."
Aragorn senkte
bedrückt den Blick. "Das ist keine schöne
Lösung."
"Ich weiß, aber ich glaube, anders
geht es nicht, es sei denn du behandelst ihn mit Gewalt und davon
würde ich dir wirklich abraten."
Aragorn nickte ergeben
und ließ die Schultern etwas hängen.
Als die beiden nach einer kleinen Weile das Zimmer wieder betraten, bemerkten sie, wie Ameron zusammenzuckte, ignorierten das jedoch. Der junge Mann sah sie unsicher an, in der Hoffnung, sie würden jetzt nicht zu ihm kommen. Mariel war gerade dabei in einen tiefen Schlaf hinüberzugleiten und nuckelte zufrieden an ihrem Daumen. Legolas machte eine Bewegung, die Ameron verstehen ließ, dass er nicht vorhatte irgendetwas zu tun, doch der junge Mann wollte das nicht recht glauben. Ameron versuchte sich immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, dass er hier seine Freunde vor sich hatte, aber es wollte ihm nicht helfen. Er konnte überhaupt nichts dagegen tun, die Anwesenheit der Beiden bereitete ihm großes Unbehagen und er wollte am liebsten mit Mariel ganz allein sein. Er beobachtete so gut er konnte jede Bewegung, die einer der Beiden machte und wurde sehr nervös, als er Legolas und Aragorn nicht gleichzeitig im Blick haben konnte.
"Ich werde dann mal
wieder hinausgehen", flüsterte Aragorn aus Rücksicht
auf Mariel und verschwand wieder aus der Tür, nachdem er ein
paar Gegenstände aufgesammelt hatte und diese mit hinausnahm.
Legolas ordnete ebenfalls ein paar Sachen und huschte gelegentlich
durchs Zimmer. Dabei achtete er sorgsam darauf immer wieder so dicht
wie möglich an Ameron vorbeizulaufen. Die ersten Male
erschreckte sich Ameron sichtlich dabei, doch nach ein paar weiteren
Malen gewöhnte er sich daran, dass der Elb an ihm vorbeilief und
obwohl er ihn immer noch misstrauisch beobachtete, war er nicht mehr
ganz so nervös dabei.
Legolas bemerkte schnell seinen kleinen
Erfolg, genau das hatte er beabsichtigt.
Nach einer ganzen Weile,
Legolas saß in einem Sessel und musterte aufmerksam eine kleine
Skulptur, die im Regal stand, erhob er sich und ging auf Ameron zu.
Der junge Mann war in einen Dämmerzustand gefallen, war aber
sofort wieder hellwach, als er die Nähe des Elben spürte.
"Ich will nur Mariel in ihr Bett bringen", sagte Legolas
ruhig und erntete von Ameron hektische Blicke.
Obwohl Ameron nichts sagte,
wusste Legolas sofort, was in ihm vorging. "Ameron, ich schwöre
dir, ich werde dich nicht anfassen, lass mich nur das Kind ins Bett
bringen, bitte. Du zitterst vom Fieber und weckst sie doch nur auf,
morgen früh kann sie wieder zu dir, ich verspreche es!"
Ameron
schluckte. Legolas hatte Recht, doch Mariel gab ihm auch ein Schutz,
den er damit verlor. Er wusste Legolas und Aragorn würden ihn
wohl kaum gegen seinen Willen behandeln, wenn die Kleine neben ihm
lag. Doch jetzt wollte der Elb sie ihm wegnehmen, tat er das wirklich
nur aus Besorgnis, damit sie nicht wach wurde oder hatte er etwas
anderes vor? Ameron war verzweifelt. Aber er allein war der Grund
dafür. Er fragte sich, was nur mit ihm los war. Er wusste, er
würde keine Ruhe haben, solange der Elb im Raum war, doch er
wusste auch, er würde sie auch nicht haben, wenn Legolas den
Raum verlassen würde. Wieso hatte er solche Angst vor seinen
eigenen Freunden? Ohne ihre Hilfe würde er jetzt nicht mehr
leben und er würde ihre Hilfe noch weiter brauchen wenn er leben
wollte, doch er hatte solche Angst. Er konnte sie nicht unterdrücken,
sie kam einfach.
Legolas zögerte erst, doch dann setzte er vorsichtig ein paar Schritte in Amerons Richtung und ging dann langsam in die Knie. Amerons Augen waren teils ängstlich, teils unbeschreiblich leer und er starrte den Elb einfach nur an, als dieser vorsichtig seine Hände unter Mariel schob und sie sanft auf den Arm hob. Er verließ ohne ein weiteres Wort das Zimmer und ließ Ameron allein.
Einsamkeit, auch das war etwas das Ameron fürchtete. Was fürchtete er eigentlich nicht? Er konnte nicht allein sein, doch wenn jemand da war, ertrug er es auch nicht, es sei denn es war Mariel. Ameron fühlte sich schrecklich und starrte mit feuchten Augen die Decke an. Er fühlte sich so unwohl, wollte sich so gerne entschuldigen bei seinen Freunden für sein misstrauisches Verhalten und spürte immer noch die Angst, besonders als Legolas das Zimmer wieder betrat.
Legolas ignorierte Amerons
ängstlichen Blick und setzte sich stillschweigend zurück in
seinen Sessel.
"Ich... es ist... Ich kann einfach nicht...".
begann Ameron zu stottern, als er die Stille nicht mehr ertrug, doch
Legolas schüttelte nur den Kopf.
"Fang nicht schon
wieder an dich zu entschuldigen, niemand erwartet das von dir."
Über
Amerons Gesicht huschte ein Lächeln. Dann schloss er die Augen,
denn er rang schon seit einiger Zeit mit der Müdigkeit. Er
öffnete sie jedoch schnell wieder und wollte Legolas etwas
fragen, doch er hatte einfach nicht den Mut dazu.
"Also, wenn du dich
jetzt fürchtest, dass ich zu dir komme, während du
schläfst, dann kann ich dich beruhigen. Das werde ich gewiss
nicht, du solltest davor keine Furcht haben", sagte Legolas, der
mal wieder Amerons Sorge genau erkannt hatte.
"Ich danke dir,
ich weiß es ist töricht...", begann der junge
Mann.
"Ameron, ob es töricht ist oder nicht spielt keine
Rolle. Wenn du es nicht willst, werde ich es nicht tun! Ich bin
lediglich hier, falls du deine Meinung änderst. Ich werde nur
etwas tun, wenn du es mir sagst, du brauchst vor nichts weiter Angst
zu haben und musst nicht glauben, dass ich nur auf eine Gelegenheit
warte. Ich gebe dir mein Wort darauf", unterbrach Legolas ihn.
Seine Stimme klang entschlossen und Ameron wusste, dass er es ernst
meinte. Die Angst verflog zwar nicht völlig, aber die Worte des
Elben ließen ihn ruhiger werden.
Er schloss die Augen und
schlief endlich ein.
Mitten in der Nacht zuckte
Ameron heftig zusammen. Aber nicht, weil er sich erschrocken hatte,
sondern weil der Schmerz beinahe unerträglich durch seinen
Körper jagte. Sein Körper zog sich zusammen und es brauchte
eine Weile, bis Ameron erkannte, dass er nicht mehr im Wald war,
sondern in der Hobbithöhle. Die Furcht wich für kurze Zeit
wieder, doch das Fieber trübte seinen Verstand. Obwohl er sich
eigentlich sicher war nicht mehr im Wald zu sein, fürchtete er
vielleicht zu träumen. Vielleicht war er doch noch dort bei
Kandor?
Er vergrub seine Hand in die Decke und starrte in das
schummerige Licht des Raumes. Er erkannte Legolas in einiger
Entfernung und endlich wich die Angst, aber der Schmerz blieb. Der
Schmerz, den er so sehr fürchtete. Ameron drehte sich unruhig
hin und her, er war wieder an einem Punkt angekommen, wo er merkte,
dass er die Schmerzen nicht mehr ertrug, doch er wollte dem Elb
nichts sagen. Noch immer dominierte die Angst vor seinen Berührungen,
er wurde sie einfach nicht los. Der junge Mann ließ ein paar
Mal ein leises Keuchen verlauten, er unterdrückte den Drang zu
Stöhnen und biss fest die Zähne zusammen.
Legolas hatte es gewusst. Es tat ihm sehr leid einfach nur dazusitzen und zu warten, doch er hatte sein Versprechen gegeben, nichts anderes zu tun und er wusste, dass es auch richtig war. Trotzdem war es nicht gerade leicht für ihn. Er wartete im Grunde nur darauf, bis Amerons innere Mauer einstürzte und das tat ihm wirklich leid. Der Elb beobachtete den jungen Mann sorgsam und wurde mehrere Male beinahe dazu verlockt sein Versprechen zu brechen, denn er sah, wie Ameron sich quälte, es aber nicht eingestehen wollte. Er wollte seine Hilfe immer noch nicht, er hatte noch immer Angst davor.
Ameron versuchte krampfhaft nicht zu zeigen, dass es ihm gar nicht gut ging, doch irgendwann konnte er es nicht mehr verbergen. Die Schmerzen nahmen überhand und stöhnend krümmte er sich auf seinem Lager. Doch kein Wort verließ seine Lippen, er konnte einfach nichts sagen, auch wenn er sich langsam dabei ertappte, dass die Versuchung groß war, um Hilfe zu bitten. Er legte den Arm vor den Bauch und versuchte durch Bewegungen dem Schmerz Luft zu machen. Er spürte, wie ihm der Schweiß den Rücken runterlief, und sein Atem beschleunigte sich nahezu rasend. Wieder merkte er, wie ihn langsam die Kräfte verließen und die Schmerzen wurden immer größer, bis er zusammengekrümmt einmal kläglich aufschrie.
Legolas hatte genug gewartet,
er spürte, dass der Schmerz Ameron in die Knie gezwungen hatte
und ging langsam auf ihn zu. In der Hand hatte er eine Flasche, er
hatte sie schon die ganze Zeit gehabt, denn er wusste, dass er sie
brauchen würde. Der Elb konnte nicht mal sagen, dass er kein
schlechtes Gewissen hatte, aber es gab keine andere Möglichkeit,
dass Ameron ihn wieder an sich ran ließ.
Zögerlich kam
Legolas auf den jungen Mann zu. Ameron hatte noch kein Wort gesagt,
aber Legolas spürte, dass er das gerne wollte. Der Elb wollte
nicht bis ganz zum Äußersten warten, er wollte nicht um
Hilfe angefleht werden.
Legolas ging vor Ameron in
die Knie und sah in Amerons vom Schmerz gezeichneten Augen. Er
berührte ihn aber noch nicht, auch wenn er sich fast schon
sicher war, dass Ameron es zugelassen würde. Der junge Mann
stöhnte heftig und setzte einen hilfesuchenden Blick auf.
"Warum
quälst du dich so? Ich weiß, dass du Angst hast vor den
Schmerzen, aber meine Hilfe wird dir sicher weniger Qualen bereiten,
als das, was du jetzt durch machst. Warum erduldest du den Schmerz,
obwohl du ihn so sehr fürchtest", fragte Legolas ruhig.
Von
Ameron kam keine Antwort, er schloss nur die Augen und keuchte
wieder.
"Lass mich dir helfen, ich tu dir gewiss nichts",
erklärte der Elb vorsichtig und erkannte, wie Ameron endlich
nickte. Seine Innere Mauer war gefallen.
Legolas kniete sich auf den
Boden und drehte Ameron vorsichtig wieder auf de Rücken. Dann
zog er ihn ganz sanft hoch, so dass er ihm die Schmerzmittel
einflößen konnte. Es dauerte nur wenige Minuten, da wurde
Ameron wieder ruhiger und sein Körper entspannte sich wieder
etwas. Legolas bettete ihn wieder auf seine Decken und fühlte
seinen Herzschlag, er schien sich langsam wieder zu beruhigen.
Vorsichtig machte Legolas sich danach daran den Verband um Amerons
Oberschenkel zu lösen. Der junge Mann ließ es ohne
Widerstand zu und Legolas war froh, dass sein Plan, wenn er auch
nicht gerade schön gewesen war, aufgegangen war.
Das Fieber,
das Ameron hatte rührte wirklich fast ausschließlich von
der Oberschenkelwunde her, so wie Legolas vermutete. Fortwährend
lief ein Gemisch aus Wundwasser, Eiter und Blut aus ihr hinaus, sie
wollte sich einfach nicht richtig schließen und die Entzündung
wollte nicht weichen. Legolas behandelte sie mit Athelas Salbe und
legte danach wieder einen festen Verband an.
Als er danach mitbekam wie
Ameron fror, hüllte er ihn wieder in eine Decke ein und gab ihm
noch etwas zu trinken. Ameron fühlte sich wesentlich besser und
schloss erschöpft die Augen.
"Ich bin so ein Narr...",
flüsterte er.
"Nein, ganz und gar nicht. Du solltest so
etwas nicht sagen", antwortete Legolas und legte Ameron seine
Hand auf den Arm.
"Ich danke dir", murmelte der junge
Mann und fühlte zum ersten mal wieder, dass er keine Angst vor
der Berührung von Legolas hatte. Er war froh, dass er da war und
dass er nicht alleine sein musste in diesem Raum.
"Schlaf jetzt, du brauchst Ruhe", erklärte Legolas und setzte sich zurück in den Sessel. Er konnte beobachten, wie Amerons Atemzüge bald wieder ruhig und gleichmäßig wurden und er wusste, dass der junge Hauptmann wieder eingeschlafen war.
