Disclaimer: as usual

Hallo, nach einiger Zeit der ff.net-Abstinenz melde ich mich auch mal wieder zurück. In den letzten Wochen hielt mich der Stress erfolgreich in Ketten, deshalb geht es erst jetzt weiter. Ich möchte mich ganz doll für all die lieben Reviews bedanken und traue mich kaum euch anzusprechen, denn ich habe euch so lange warten lassen. *sichversteckt* Sorry!

In nächster Zeit wird es schneller weitergehen. Indianerehrenwort! Ein großes Dankeschön an meine super Betas oFlowero und Vengari. Ihr seid die Besten, Mädels.

Viel Spaß mit dem neuen Kapitel:

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Der richtige Weg?

Kapitel 2: Problemlösung(en)?

Warum habe ich mich breitschlagen lassen? Und ausgerechnet bei Snape. Das Einzige wäre vielleicht - Nein, Gedanken beeinflussen war eh nie meine Kunst und Snapes Geist ist zu geschult, um es nicht zu merken. Mist! Mist! Mist! Obwohl - die Fähigkeit Gedankenmanipulationen zu erkennen könnte mir doch nützlich sein...'

Sie stellte erschreckt fest, wie nah er dem Schrank bereits war.

Meine letzte Chance. Konzentrier dich, Hermine!'

Sie schloss die Augen und richtete ihre Gedanken auf Snape.

Ja Snape, gehe nur weiter auf den Schrank zu. Genau... auf den Schrank... nicht in den Klassenraum neben deinem Büro. Genau der Schrank. Der Schrank ist richtig. So ist es vernünftig. Da möchtest du hin...'

Snape hielt in seiner Bewegung inne. Er sollte also nicht in den Klassenraum? Wer auch immer hier war, wenn er gedacht hat, er könne seine Gedanken manipulieren, dann hatte er sich geschnitten...
Mit schnellen Schritten verließ er das Büro und machte sich auf den Weg in den anliegenden Klassenraum.

Hermine atmete tief durch.

Ein schwerer Brocken, aber dass du darauf reinfällst, hätte ich nicht gedacht, Sevilein. Egal, wer weiß, wie lang, also sollte ich mich lieber zurückziehen'

Schnell und dennoch lautlos glitt sie aus Schrank und schlich zum Fenster.

Da quäle ich mich nicht noch einmal durch, aber wozu bin ich Animagus.'

Mit einem Schlag ihrer schwarzen Federn flog Hermine in Form einer tiefschwarzen Krähe aus dem Büro.

Wir sehen uns wieder'

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"Hier, deine heiße Schokolade"

Jeremy reichte Hermine einen dampfenden Becher. Hermine hatte sich auf dem Sofa in eine Decke eingemummelt, so dass nur ihr Gesicht zu sehen war. Jetzt jedoch, entwand sie sich dieser, nahm den Becher entgegen und klopfte mit der freien Hand auf den Platz neben sich.

"Bitte setz' dich, du kannst mich wärmen."

Jeremy tat wie ihm geheißen und Hermine lehnte sich an ihn.

"Ich hasse das Fliegen. Ich friere mich jedes Mal halb tot und mein Hals ist trocken, weil ich die Tasche im Schnabel tragen muss."

"Armer Schatz"

Lächelnd strich er über ihre Haare.

"Ja, armer Schatz. Du kannst mich ruhig bedauern."

"Du tust mir ja soooooo leid."

"Schon besser"

"Aber du musst zugeben, dass dir dein Krähendasein schon häufig geholfen hat"

"Du hast ja Recht, aber ich kann es trotzdem nicht leiden. Irgendwie will mir die Verwandlung nie so recht glücken."

"Willst du deinen Lehrer etwa schlecht machen?" fragte Jeremy mit gespielter Entrüstung.

"Nein, du hast mir das alles ganz gut beigebracht" winkte Hermine ab, "nur manchmal denke ich, dass ein richtiger Animagus-Lehrgang besser gewesen wäre..."

"Dann hätte dich dein Lehrer allerdings am Ende angemeldet, somit wäre dein Krähengefieder ministeriumsbekannt und du könntest dir die unerkannte Flucht an den Hut stecken."

"Ja schon, aber weißt du zum Beispiel noch als ich dieses rote Kleid anhatte und mich verwandelt habe?"

"Wie könnte ich das vergessen?"
Ein breites Grinsen breitete sich über Jeremys Gesicht.

"Das ist nicht komisch. Mein Gefieder hatte rote Flecken. Eine Rabenkrähe mit roten Flecken ist etwa so unauffällig wie ein fliegender Teppich bei einem Treffen der Besenfreunde in Edinburgh!"

"Na und? Mittlerweile hast du ein tiefschwarzes Gefieder."

"Ja, weil ich bei meinen Aufträgen nur schwarz trage."

"Apropos Aufträge, meinst du, man könnte es bei Snape schaffen?"

"Wahrscheinlich schon. Leider ist er jetzt gewarnt, denn unauffällig waren meine Gedankentricks nicht. Dafür meine ich zu wissen, wo ich suchen muss. Dumm nur, dass er seine Formeln in einer silbernen Schatulle aufbewahrt. Silber ist so magiebeständig, aber das knacke ich schon noch. Ich hoffe nur, dass er seine Schutzzauber nicht verstärkt, denn dass ein Einbrecher den Tutamentum totalis übergangen hat, wird ihn misstrauisch machen."

"Tutamentum totalis, also entweder übertreibt er absolut oder du hast Recht und er besitzt mehr als wir uns zu träumen wagen."

"Wenn ich ihm das nächste Mal einen Besuch abstatte, kann ich mich ja mal ein wenig genauer umsehen."

~*~*~*~*~*~*~*~


Von einem herrlichen Kaffeeduft, der sie in der Nase kitzelte, erwachte Hermine aus erholsamem Schlaf. Gähnend streckte sie sich ausgiebig und warf einen Blick auf die andere Seite des Bettes, die verwaist war.
Durch das Fenster fiel das schwache Licht des Herbsttages. Die Decke von sich werfend, schwang sie ihre Beine aus dem Bett und horchte auf.

Durch die Wand drangen zwei Stimmen, Jeremys und die einer Frau. Aufhorchend bei deren nächsten Worten erkannte sie diese, als die ihrer Freundin Amanda.
Ein Blick auf die Uhr verriet ihr die morgendliche Zeit. Sie zog die Stirn in Falten. Warum war Amanda hier und vor allem, warum um diese Uhrzeit?
Schnell zog sie sich Socken an und schlang sich in ihren Morgenmantel, bevor sie, über den Holzboden gleitend, die Tür öffnete und den Stimmen folgte.

In der Küche saßen Jeremy und Amanda am Küchentisch, der mit einem ausgiebigen Frühstück belegt war.
Jeremy im Vorbeigehen einen Kuss auf die Wange drückend, begrüßte Hermine ihre Freundin mit einer Umarmung.
Danach nahm sie einen Becher aus dem Schrank und füllte ihn mit der schwarzschimmernden Flüssigkeit, die ihren Morgen versüßen sollte.
Während sie sich auf einen dritten Stuhl schob, musterte Hermine den besorgten Gesichtsausdruck ihrer Freundin.

"Was ist los?"
Jeremy sah Amanda auffordernd an. Diese warf ihr rotbraunes Haar nach hinten, streckte ihren Rücken und bedachte Hermine mit einem ernsten Blick aus ihren grünen Augen.

"Ich habe das Gefühl, dass man uns auf die Schliche kommt."
Hermines Miene versteinerte, nach einer kurzen Pause fuhr Amanda fort.

"Vielleicht ist es nur eine Einbildung, aber ich glaube, man verfolgt mich."
Hermines Augen wanderten zu Jeremy, der ein ebenso ernsthaftes Gesicht zeigte, bevor sie die beherrschende Frage in den Raum stellte:

"Und was wollen wir jetzt machen?"

"Ich denke, ich ziehe mich für einige Zeit aus dem Geschäft zurück. Bin nicht mehr die Halbtagseinbrecherin, sondern nur noch die Ganztagskellnerin. Irgendwann werden sie es aufgeben. Ich werde euch nur noch selten kontaktieren. Allerdings sollte dies nicht ganz aufhören, sonst fällt sofort der Verdacht auf euch. Aber letztendlich liegt die Entscheidung bei Jeremy. Er ist schließlich der Boss."

Jeremy räusperte sich.

"Wir haben das alles besprochen, ich meine, uns bleiben nicht viele andere Möglichkeiten. Ich möchte es noch mit den anderen durchsprechen, ich habe sie bereits über ein Treffen heute Abend verständigt."
Sie sprachen noch einige Zeit bis sich Amanda verabschiedete und Jeremy und Hermine allein zurückblieben.

"Ich denke, ich werde heute Harry noch besuchen."

"Schon wieder?" Jeremy versuchte sein Missfallen keinesfalls zu verstecken.

"Warum denn nicht? Er hat doch außer mir kaum Besuch und das Treffen ist erst heute Abend."

"Er hat außer dir keinen Besuch? Als ob er mitbekommen würde, wenn jemand da ist. Er sitzt stur auf seinem Bett mit glasigem Blick. Er ist nicht mehr ganz dicht."

"Er ist mein Freund."

"Nein, er war dein Freund. Der oder das, was dort vor sich hinvegetiert, hat mit Harry doch nichts mehr zu tun."

"Das ist mir egal. Er ist der Einzige, der mir wirklich geblieben ist. Ron, Lavender, Parvati - sie sind alle im Kampf gegen Voldemort gestorben und ich wäre es vielleicht auch, wenn Harry ihn nicht schließlich besiegt hätte."
"und dabei vollkommen durchgeknallt ist."

"Mach es ihm nach und wir würden sehen, wie es dir danach geht."

Mit einem lauten Knall ließ Hermine die Küchentür hinter sich zufliegen. Tränen rannen über ihre Wangen. Warum konnte er sie nicht verstehen?

~*~*~*~*~*~*~*~

Ihre Schritte hallten an den langen Steinwänden wieder. Staubige Fenster tauchten den Krankenhausflur in irreales Licht. Hermine hatte sich beruhigt. Sie kannte Jeremy und konnte ihn durchaus verstehen, sie hätte sich nur das Gleiche von ihm gewünscht.
Bei jeder Bewegung schwang ein kleiner Korb in ihrer Hand mit, der einige Bananen und Äpfel enthielt. Dies war einer ihrer Bräuche, die sie seit Jahren schon pflegte. Ein jedes Mal brachte sie Harry frisches Obst mit, in der Hoffnung sie könnte wenigstens Etwas für ihn tun. Und dennoch war sie sich keinesfalls sicher, dass er aus seiner Monotonie erwachen würde, um sich ein Stück Banane zu nehmen. Sie hatte den Verdacht, dass die Schwestern und Pfleger das Obst regelmäßig verschwinden ließen, um sie zu beruhigen.
Nun ja, dann würde es wohl anderen Patienten zu Gute kommen.
Die Oberschwester - eine kleine, dominante, jedoch gutherzige Medihexe - kreuzte ihren Weg und begrüßte sie mit einem Lächeln. Sie kannte Hermine und bewunderte, wie ausgiebig diese sich um ihren Freund kümmerte.

Hermine bog in ein Zimmer und erkannte Harry. Er saß auf seinem Bett, war in Schatten, die einer seiner Vorhänge warf, getaucht und richtete seinen ausdruckslosen Blick auf ein Bild, das die bereits gelbliche Raufasertapete schmückte. Ein paar spielende Hundewelpen boten darauf einen recht putzigen Anblick.
Hermine lächelte. Wenn Harry auf dieses Bild sah, schien es nicht so hoffnungslos, war er nicht so von der Außenwelt isoliert, als wenn sein starrer Blick an der weißen Decke hing. Ihr Lächeln wich aus dem Gesicht. Schon so oft hatte er diese Fotografie betrachtet. Es hätte sie beruhigt, wenn die Hunde sich, wie auf normalen Zaubererfotos, bewegt hätten, doch dies vermied man in dieser Abteilung des St. Mungos. Es würde die Patienten zu sehr aufregen, war die langläufige Begründung.
Eine andere Möglichkeit wäre, dass du es so schreibst:
Mit "Hallo Harry" begrüßte sie ihn freundlich und schritt auf sein Bett zu.
Keine Reaktion.
"Ich habe dir Obst mitgebracht"
Sie hob anschaulich ihren Korb und schritt auf die Schale zu, die wie immer leer auf einem Tisch stand.
Keine Reaktion.
"Du hast ja alle Früchte gegessen, haben sie denn geschmeckt?"
Sie spielte ihre Rolle.
Keine Reaktion.
Sie streifte ihren Umhang ab, legte ihn über die Stuhllehne des einen Stuhles, um danach den zweiten Stuhl an Harrys Bett zu ziehen.
Keine Reaktion.
Das Halbdunkel schluckte sie.
"Und wie geht es dir so?"
Keine Reaktion.
Sie nahm seine Hand und strich vorsichtig über die trockene Haut.
Harry schloss die Augen.
Ein zufriedener Ausdruck wanderte über Hermines Gesicht und sie begann in ruhigem Ton zu erzählen. Ein jedes Mal lief es so ab. Sie erzählte all das, was ihr passierte und erinnerte ihn an ihre Vergangenheit, ihre Zeit in Hogwarts, ihre Zeit mit Ron, ihre Kindheit. Ein jedes Zeichen, das ihr zeigte, dass ihre Anwesenheit registriert wurde, beglückte sie. Doch immer wieder rannen ihr Tränen über die Wangen, erkennend, dass es nie wieder so sein würde wie früher.

Ein Gesicht sah zur Tür herein. Es war die Oberschwester.

"Na, bist du immer noch bei ihm, Hermine?"

Hermine blickte auf ihre Uhr.

"Oh mein Gott, es ist ja schon so spät. Ich muss los, Maria."
Sie gab Harry vorsichtig einen Kuss auf die Stirn und warf sich ihren Umhang über.

Maria begleitete sie noch ein Stück des Flures.

"Er freut sich auf deine Besuche, Hermine."

Hermine zeigte einen resignierten Gesichtsausdruck.
"Manchmal denke ich, es hat keinen Sinn, er ist so..."

"Glaube mir, es bringt ihm was, ich merke so etwas."

"Wenn du meinst."

"Ich denke allerdings auch, dass du aufpassen musst, dass du dich nicht vergisst."

"Ach was."

"Du bist blass."

"Nicht der Rede wert."

Maria wollte schon zu einer Gegenrede ansetzen, als ein junges Mädchen, das scheinbar eine Ausbildung zur Medihexe machte, sie mit verzweifelter Miene unterbrach:
"Maria, Mr. Dawson hat es schon wieder getan."

"Was denn?"

Die junge Frau hob anklagend ein kleines silbernes Kästchen hoch.

"Nicht weiter schlimm."

"Aber er hat seinen Zimmerschlüssel hineingelegt und ich bekomme sie nicht mehr auf."

Maria hatte Hermines forschenden Ausdruck bemerkt und erklärte:
"Mr. Dawson ist ein Ex-Auror, wie so viele hier, und versteckt gern seine Sachen in dieser magischen Dose. Sie ist aus seiner aktiven Zeit und hat einige Schutzzauber. Leider bekommt er sie selbst nicht mehr auf. Man sollte sie ihm wegnehmen, aber das wäre, nun ja..."

"Und was machen sie wegen dem Silber, ich wüsste nicht, wie ich eine geschützte Silberschatulle aufbekommen sollte."

Maria lächelte wissend.
"Es ist ganz einfach. Wir sind durch Zufall darauf gestoßen. Mein Mann - Gott hab ihn selig - wollte mir einen Gefallen tun und das Silber putzen. Er war ein Muggel und nahm ein gewöhnliches Muggel-Mittel um Silber zu reinigen. Unser Besteck ließ sich auf einmal nicht mehr mit Magie waschen - ich habe ihn verflucht dafür, aber dann habe ich herausgefunden, dass dieses Mittel jegliche Zauberkraft aus Silbergegenständen zieht und dann brauchen Sie bei einer solchen Dose nur noch eine Haarklammer und ein wenig Geschick."


Mit einem fiebrigen Ausdruck verließ Hermine die Klinik. Jetzt wusste sie, was sie bei Snape zu tun hatte. Sollte Jeremy noch einmal behaupten, ihre Besuche bei Harry brächten nichts...

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Wie immer: Eine kleine Bitte um Reviews, damit ich weiß, ob es euch gefällt!