An VamHex: Ich versuche es zumindest.

An Romi: Zitat. „Also du im ersten chap geschrieben hast das sie einen Tanzwettbewerb machen woll, hab ich gedacht" Zitat Ende. Was hast du gedacht, wenn man fragen darf?

An GefallenerEngel: Fantasie…

An AdicctedtoCookies: Was meinst du, wieso die FF so heißt?

An Manik-Xolo: Schon da.

An Melli: Mal sehen. In ‚A moment in infinity II' ist das weiter ausgebaut, falls es dich interessiert.

Über die Schmerzgrenze

Der nächste Tag war ein Mittwoch und als Emmy alleine den Schlafsaal der Siebtklässlerinnen betrat, fand sie ihn leer vor. Lediglich ein Zettel lag auf Andys Bett, der an sie adressiert war. ‚An Emily. Wir sind in Lilys ‚Privatunterkunft'. Komm einfach zum Portrait von Alchiba der Schönen im vierten Stock und klopfe dreimal kurz und dreimal lang auf die Mauer RECHTS daneben. Andromeda.' Emmy hatte in der siebten Stunde Muggelkunde gehabt, weshalb sie wieder nach ihren Freundinnen frei hatte. Lily hatte nach der sechsten (Alte Runen) und Andy sogar schon nach der fünften Stunde frei gehabt. Dafür hatte Emmy heute in der vierten eine Freistunde gehabt, was auch nicht schlecht gewesen war.

Wie sie angewiesen worden war, machte Emmy sich also auf den Weg in den vierten Stock. Es schien, als wären die Schulsprecherräume jetzt beziehbar. Am Montag, ihrem ersten Tag im neuen Schuljahr, hatte Peeves sie verwüstet, weshalb Lily bisher noch mit in ihrem Schlafsaal gewohnt hatte. Das würde sich ja jetzt anscheinend ändern. Schade irgendwie, aber schlecht war es auch nicht, einen Platz zu haben, wo sie sich alle fünf, oder mit Bertha sechs, ungestört treffen konnten. Ehe sie sich versah, war Emmy beim Portrait von Alchiba der Schönen angekommen. Sie wollte grade die Hand heben und klopfen, als ihr auffiel, dass sie links neben dem Portrait stand. Im Brief hatte eindeutig rechts gestanden. Kurz musterte Emmy das Portrait. Alchiba nahm keine Notiz von ihr, sondern war damit beschäftigt ihr Kleid glatt zu streichen. Madame schien eitel zu sein, aber schön war sie zweifelsohne. Etwas blass. Schwarzhaarig und mit ebenso schwarzen Augen. Schlank und wohl recht groß. An irgendjemanden erinnerte sie Emmy, aber dem Mädchen fiel beim besten Willen nicht ein, an wen.

Nachdem Emmy dreimal kurz und dreimal lang auf die Mauer rechts neben dem Portrait geklopft hatte, geschah erstmal einige Sekunden gar nichts, dann hörte sie Schritte. Wenige Augenblicke später öffnete sich das Portrait und sie sah in die Gesichter von Lily und Andy. „Hey, komm rein", begrüßte die Rothaarige sie und Emmy betrat den Aufenthaltsraum der Schulsprecher. Sie war sprachlos. Gegenüber der Tür prasselte ein munteres Feuer in einem großen Kamin, darüber hing ein Gemälde von allen vier Hogwartsgründern. Davor stand ein weinrotes Sofa mit zwei passenden Sessel und einem kleinen Tisch aus Kirschbaumholz davor. Die ganze linke Seite war ausgefüllt mit dunklen, hohen und bis zum Überquellen mit Büchern voll gestellten Regalen. Auf der rechten Seite standen, unter dem mittleren der drei großen Fenster, zwei Schreibtische, die so gestellt waren, dass man sich gegenüber saß. Die Stühle waren, wie die Tische, aus dunklem Edelholz und hatten weinroten Bezug. Auf der einen Seite der Schreibtische befanden sich weitere Regale mit allen möglichen Gerätschaften, Tränken und Zutaten, auf der anderen Seite merkwürdigerweise ein Klavier, eine Harfe und eine Staffelei mit Farbe. Anscheinend wollte irgendjemand die Schulsprecher zum kreativ sein anregen. Der Boden war aus Holz und ausgelegt mit weinroten Teppichen.

„Kommst du?", riss Andy ihre Freundin aus ihrem Staunen. Emmy nickte und folgte ihr und Lily in den hinteren Teil des Raumes. Erst jetzt sah sie die beiden Wendeltreppen, die sich in den Nischen rechts und links vom Kamin befanden und zu zwei Portraits führten. Lily ging zielstrebig auf die rechte zu. Vom Portrait blickte ihr ein hübscher Phoenix entgegen, auf dem anderen, welches wohl den Eingang zu Potters Zimmer bildete, war ein schwarzer Drache. Ein ungarischer Hornschwanz, aber dass erkannte Emmy nicht. Lily blieb vor dem Gemälde stehen, murmelte leise etwas, anscheinend das Passwort und das Portrait schwang mit einem leisen Krächzen zur Seite.

Abermals sah Emmy sich interessiert um. Die Tür war in der rechten Ecke, in der linken stand ein Schreibtisch. Mindesten die Hälfte der linken Seite wurde von einem großen Fenster eingenommen, vor dem ein Sessel und ein Beistelltischchen mit einem Fernseher und einem Videorekorder drauf (verzaubert), standen. Neben dem Fenster befand sich eine Kommode mit einem Spiegel darüber, daneben wiederum ein Schrank. In der rechten hinteren Ecke war ein Doppelbett, allerdings lag nur einmal Bettzeug drauf, dessen Kopfende gegenüber zur Tür lag. Die andere Hälfte der rechten Wand wurde von zwei Regalen eingenommen, die fast ausschließlich mit Büchern voll waren. Lilys Bücher, wie Emmy erkannte. Auf einem Regalbrett stand auch eine, anscheinend verzauberte, Musikanlage mit Radio, Plattenspieler und Kassettendeck (CD gab's damals wohl noch nicht) Hinter der Tür waren einige Haken, an denen Jacken und Taschen hingen. Die Möbel waren aus hellem Holz, der Boden aus Parkett, die Vorhänge, der Teppich, der Sessel und das Bettzeug weiß. Anders als der etwas düstere Aufenthaltsraum, in dem alles aus dunklem Holz und weinrotem Stoff befand, war es hier hell und freundlich.

„Nett hast du es hier", stellte Emmy fest und ließ sich in den höchst bequemen Sessel fallen. Andy setzte sich auf den Schreibtisch, den Stuhl davor geflissentlich ignorierend, und ließ die Beine baumeln. Lily legte sich derweil bäuchlings aufs Bett und stützte den Kopf in die Hände. Sie redeten über Gott und die Welt und als es schließlich zu ihrem liebsten Hassthema kam, Marauder, fragte Emmy: „Sag mal, Lils, hast du keine Angst, dass sie lauschen oder irgendwas mit deiner Tür anstellen." Lily fauchte wie eine gereizte Katze und rollte sich auf den Rücken. Sie ließ offen, ob es an den verhassten Spitznamen, den Maraudern im Allgemeinen oder der Vorstellung, sie könnten lauschen, im speziellen lag. „Sie hat das Gemälde eben impertubiert", erklärte Andromeda an ihrer statt. Emmy war nicht schlauer als vorher: „Imertu-was?" „Im-per-tu-biert", wiederholte Andy, „der Imperturbatio-Zauber verhindert, dass etwas besagten Gegenstand berühren kann. Wirf nachher mal was von draußen gegen das Portrait und du wirst sehen, dass der geworfene Gegenstand die Tür nicht berühren kann und nicht wird."

Um kurz vor sieben machten sich die drei auf den Weg in die große Halle zum Abendessen. Hausaufgaben waren dieser Tage noch nicht viele und insofern hatten sie alle schon in den Freistunden erledigt. Heute gab es irgendeinen mysteriösen Eintopf. Während Lily und Emmy zu essen begannen, stocherte Andromeda nur auf ihrem Teller herum. Sie war schwierig mit dem, was sie aß und dieser Eintopf sah für sie eher so aus wie pures Gift, anstatt Essbares. „Wir können ja gleich in die Küche gehen", schlug Lily ihr leise vor und schlagartig hellte sich Andys Gesicht auf. Emmy verputzte die Portion der Braunhaarigen noch mit und nachdem alle drei Teller leer waren standen sie auf und gingen zum Ravenclawtisch.

Der Anblick der sich ihnen dort bot, war verblüffend. Candy saß vor einem vollkommen unangerührten Essen und schien mit den Tränen zu kämpfen. Sara redete beruhigend auf sie ein und schob sich zwischendurch immer mal wieder einen Löffel Eintopf in den Mund. „Was ist los, Candy?", wollte Andy wissen und sah die Jüngere besorgt an. Candy antwortete nicht, also erklärte Sara mit gedämpfter Stimme: „Black!" Das sagte alles. Emmys Augenbrauen schnellten in die Höhe, Andromeda schien ihrem Cousin am liebsten den Hals umdrehen zu wollen und Lilys Augen sprühten Funken in Richtung Marauder. Lupin sah auf, begegnete ihrem Blick und sagte daraufhin irgendwas zu Black. Dieser hob den Kopf, sah Lily in die Augen, grinste sie dreckig an und wandte sich wieder seinem Essen zu.

„Er wird bezahlen, versprochen, Süße", erklärte Andy derweil bestimmt und ihre Stimme zitterte vor unterdrückter Wut. „Und vorher", wandte Lily sich mit sanfter Stimme an Candy, „ist erstmal Ladies Night angesagt. Rotwein, Schokolade und ein paar Kitschfilme, dann sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Ich geh das Zeug eben besorgen. Kommt in einer Viertelstunde hoch. Ihr wisst ja, rechts klopfen, dreimal kurz, dreimal lang. Wenn ihr links klopft, dann wird das bei Potter gemeldet und das wollt ihr sicher nicht." Mit den Worten verschwand sie in Richtung Küche.

Fünfzehn Minuten später führte Lily ihre Freundinnen in ihr Zimmer. Auf dem Fernseher lagen fünf Videokassetten, auf dem Schreibtisch standen ebenso viele Flaschen teurer Rotwein, daneben ein Repertoire an Schokolade und Chipstüten. Auf dem Bett lagen etwa ein Dutzend kleine, bunte Kissen und für jeden eine Wolldecke (das Bettzeug war vorübergehend in den Schrank verbannt worden). „Perfekt!", stellte Emmy fest und krallte sich sofort die Filme. „Nur mit dir – denn es zählt nur, wer an deiner Seite ist. Titanic. Romeo und Julia. Stadt der Engel. Pearl Harbour.", las Andromeda über ihre Schulter mit. Auf Saras Gesicht breitete sich ein verträumtes Lächeln aus: „Alles WUNDERSCHÖNE Filme. Und sooooo traurig."

Sie guckten die Filme in der Reihenfolge, wie Andy sie vorgelesen hatte und nachdem „die ganze Familie vereint vor dem Hinkelstein" gestanden hatte (Emmys Wortwahl) und Lily den Videorekorder ausschaltete, war Candy dran zu erzählen, was passiert war. Sara, die es anscheinend auch wusste, war entschieden zu besoffen, um noch irgendetwas mitzukriegen und auch Andromeda war schon mehr als angeheitert. Candy riss sich so grade zusammen und einzig Lily und Emmy waren noch vollkommen Herrinnen ihrer selbst. Als Candy beginnen wollte zu erzählen, brach sie erstmal in einen Heulkrampf aus, der allerdings mit gutem Zureden, zwei weiteren Gläsern Rotwein und einer ganzen Tafel Vollmilchschokolade bald beendet war.

„Also, gestern… gestern Abend kam er… ihr wisst schon: ER… zu mir und fragte, ob ich… ob ich mit rauskommen würde… er sagte, dass er… mit mir reden müsste. Ich… ich ging mit. Draußen fing er dann an… er fing an, mir Dinge zu sagen… dass ich ihn… ich ihn faszinieren würde und… dass ihn die anderen nie… hört ihr: NIE… interessiert hätten… und dann… hat er mich… geküsst. Dabei… blieb es nicht. Er hat mich in… in einem Raum gezogen und… naja… ihr könnt… ES euch ja denken. Nach… nachher kam dann plötzlich… Potter… wie es aus dem Nichts und meinte… er meinte zu IHM… dass ER gewonnen hätte… und ER sagte… sagte zu mir… es wäre nur eine… eine Wette gewesen…", unter Schluchzern erzählte Candy die Story und Lily fühlte Hass in sich aufsteigen. Die süße, naive Candy, bis dato noch Jungfrau, war von Sirius Black aufgrund einer Wette mit Potter entjungfert und dann sitzen gelassen worden. „Keine Angst, Candy, er wird bezahlen. Am besten sie beide", hörte Lily Emmy wispern und nickte leicht. „Sie werden bezahlen. Und sie werden den Tag verfluchen, an dem sie geboren wurden", fauchte sie, „sie werden leiden… dafür!"