An Sailam: Weil ich es so will ;).
An Manik-Xolo: Ja, ich sagte schon: Sie dürfen leiden…
An GefallenerEngel: Dann dürfte dir meine nächste Idee für diese FF gefallen. Abgedrehter geht's kaum noch.
Klappe: die Dritte
James Gehirn setzte tatsächlich für einen Moment aus. Er konnte an nichts anderes mehr denken, als an die rothaarige junge Frau, die ihn ja eigentlich hasste und sich jetzt an ihn drückte, ihn leidenschaftlich küsste und mit einer Handbewegung ihr Haar öffnete. Es fiel ihr locker über die Schultern. Er schob erst seine Zunge in ihren Mund, dann seine Hand unter ihre Bluse. Eine weitere Handbewegung ihrerseits und die beiden letzten Druckknöpfe, die das Kleidungsstück geschlossen hielten, waren offen. Sie zog ihren Rock ein paar Zentimeter runter und –
– stieß ihn weg. „Was wagst du es dich, Potter?!", schrie sie ihn an. James war vollkommen verwirrt. „Potter! Miss Evans. Was geht hier vor?", hörte er dann die harsche Stimme seiner Hauslehrerin aus Richtung der Tür. Dann das leise Geflüster von Schülern. Plötzlich überblickte James die Situation mit erschreckender Klarheit. Sie waren im Verwandlungsklassenzimmer. Professor McGonagall stand dort. Hinter ihr die Erstklässler aus Slytherin. Lily hatte mit einem Typen – ihm – rumgeknutscht. Ihr BH und ihr Slip waren, zumindest teilweise, sichtbar. Sie hatte ihre Aufgabe gelöst. Und ihn benutzt.
„Er… er", würgte Lily grade hervor. James fröstelte. Das durfte jetzt nicht war sein. Das tat sie nicht. So fies war Lily wirklich nicht. „Potter, zum Schuldirektor. SOFORT! Miss Evans, Sie gehen bitte in den Unterricht", befahl die Lehrerin grade. Lily nickte brav und James folgte ihr automatisch. Draußen beugte sie sich mit einem diabolischen Grinsen zu ihm herüber: „Ich wollte nur nicht, dass du Snape küssen musst, weil ich die sein würde, die dich danach küsst." Damit drehte sie sich um und ging, ohne noch einmal zurück zu blicken, zum Klassenzimmer für VgddK. James seufzte und ging zu Dumbledores Büro. Es wartete ein ganz schön hartes Stück arbeit auf ihn.
Als Lily das Klassenzimmer betrat, sahen zehn fragende Gesichter sie an. Lily ignorierte die ersten neun und wandte sich direkt an Professor Grippin: „Lily Evans mein Name. Es tut mir schrecklich Leid, dass ich zu spät bin, aber ich hatte noch eine ‚Unterredung' mit Professor McGonagall. Ich soll auch James Potter entschuldigen, er ist noch beim Schulleiter und ich weiß nicht, ob er diese Stunde noch mal aufkreuzt." Der Lehrer nickte etwas irritiert, zum Zeichen, dass er verstanden hatte. Lily lächelte und setzte sich.
Sekunden später flog ein Zettel zu ihr herüber. Von Black. (Sirius, Lily) Wo ist James? Bei Dumbledore, dass sagte ich doch schon. Wieso? Naja, ich sage nur: drei zu drei. Du hast nicht… Hab was? So getan als hätte er dich… naja, ‚gezwungen'? Ich habe gar nichts gemacht. Wieso ist der dann bei Dumbi? Prof. M.G ist nun mal etwas reizbar… Du holst ihn da wieder raus, Evans! Wieso? Denk an deine Regeln. Keinen Ärger mit der Schule. Er kriegt keinen Ärger. Vorher greife ich ein. Schwöre! Ich VERSPRECHE es. Schwöre es! Mein Versprechen sollte dir genügen. Tut's aber nicht. Mehr bekommst du nicht. Sicher?Ja. Und jetzt: ciao. Bye, bye my love.
James stieß erst wieder beim Mittagessen auf seine Freunde. „Und?", fragte Sirius sofort. James antwortete ruhig: „Alles in Ordnung. Er hat's geschluckt." „Gut", Sirius wirkte zufrieden, „sonst hätte Evans dich da raushauen dürfen." Grade als James sich aufregen wollte, unterbrach Remus ihn: „Dumbledore hat WAS geschluckt?" „Naja, dass mit der Wette", James schien sich zu wundern, dass sein Freund nicht sofort verstand. Remus stöhnte gequält: „Du hast ihm nichts von unserer Wette mit den Mädchen erzählt, oder?" „Sag mal, wofür hälst du mich?", empörte sich James, „ich habe gesagt, ich hätte mit Evans gewettet, dass sie sich ‚das' nicht traut. Dass ihr auch was damit zu tun habt, weiß er nicht." Remus nickte befriedigt und Sirius nahm sich noch ein Brötchen, dann stand er auf. Auf die fragenden Blicke seiner Freunde erklärte er: „Peter ist dran."
Draußen am See sahen sie schon Lily und Sara am Ufer sitzen und sich kichernd unterhalten. James war sich sicher, dass seine Schwester die Situation von eben grade in allen Einzelheiten geschildert bekam. Die drei Marauder blieben in der Mitte der Wiese stehen und warteten auf den vierten von ihnen. Sie mussten sich nicht lange gedulden. Peter kam langsam die Treppe herunter, gefolgt von einer Menge Schülern, die wohl von Andy, Candy und Emmy ‚angeworben' worden waren. Alle hatten schon längst raus, dass da eine Wette lief und Peters Aufgabe versprach interessant zu werden. Oder besser: ob er sie löste.
Der jüngste Marauder ging also nur mit einer Badehose bekleidet runter zum See. Dort zog er sie sich tatsächlich aus. Feuerrot im Gesicht und krampfhaft bemüht so wenig wie möglich ‚zur Schau zu stellen', aber er zog sie aus. Lily und Sara stellten derweil mit einem kurzen – sehr kurzen! – Blick sicher, dass er wirklich nichts drunter trug. Peter warf also seine Badehose in den See und sprang hinterher. Das Problem allein war, dass er Recht gehabt hatte: Er konnte nicht schwimmen.
Zwar versuchte er sich krampfhaft über Wasser zu halten, doch schon hier scheiterte er und an schwimmen, bzw. die Badehose hoch tauchen war nicht mehr zu denken. James, Sirius und Remus wechselten einen Blick. Entweder sie ließen Peter da draußen wirklich in Gefahr geraten oder sie gaben die Wette verloren. Es war ja immerhin noch möglich, dass Sara es vermasselte und es ein Stechen gab. Sie sahen, wie sie und Lily am See aufgestanden waren und besorgt zu Peter rüber sahen. Eingreifen würden sie nicht, sonst gingen sie die Gefahr ein, dass sie Jungen ihnen ihre Niederlage vorwerfen würden.
In dem Moment entschlossen diese sich zu handeln. James und Sirius streiften gleichzeitig ihre Umhänge ab und liefen zum Wasser. Remus kam hinterher, er trug die Umhänge auf dem Arm, um nachher Peter darin einzuwickeln. Er sah zu, wie seine Freunde ins Wasser sprangen, zu Peter schwammen, ihn an den Armen nahmen und zum Ufer zogen. Dort kletterte James als erster raus, half Peter an Land und Remus gab ihm die drei Umhänge, damit die Ratte sich darin einwickeln konnte. Sirius war derweil auch aus dem Wasser geklettert.
Keiner der vier merkte, dass Lily und Sara näher gekommen waren. Beide hatten ihre Umhänge ebenfalls ausgezogen und reichten sie nun am James und Sirius weiter. Es war zwar an sich sehr warm, aber vom Wasser des Sees konnte man das nicht grade behaupten und so zitterten und froren beide. Ein kurzer Blick, dann zogen beide ihre Oberteile aus (das Gewisper der zusehenden Mädchen war deutlich hörbar, Lily und Sara hatten aber nicht einmal einen Blick dafür) und nahmen die Umhänge an sich. Trotz der ganzen Aufregung bemerkte Remus, dass James sich den von Lily genommen hatte. Ihr fiel es ebenfalls auf, doch anstatt ein wütendes Gesicht zu machen, lächelte sie leicht, kaum merkbar. Remus grinste.
„Du kannst nicht schwimmen?", fragte die Rothaarige jetzt Peter. Der sah sie fast schon erschrocken an. Sie hatte ihn wohl noch nie so direkt und freundlich angesprochen. „Nein…", murmelte er. „Es tut mir Leid, denn wenn wir das gewusst hätten, hätte er eine andere Aufgabe bekommen, aber da ihr nicht bescheid gesagt habt, muss ich die Aufgabe leider für verloren erklären." Lilys Worte waren für die Marauder wie ein Schlag ins Gesicht. Aber sie verstanden es. Peter hatte es mehrmals gesagt und die älteren hatten ihn ignoriert. Das war jetzt die Quittung. War nur zu hoffen, dass Sara ihre Aufgabe versaute. Doch die blickte relaxt und zuversichtlich um sich.
Beim Abendessen entschied es sich dann also. Peter, James und Sirius waren trocken, untersucht und mit sauberen Klamotten angetan und warteten jetzt zusammen mit Remus gespannt darauf, wie es sich entscheiden würde. Lily und Sara hatten ihre Umhänge wieder und Letztere ging jetzt auf den Lehrertisch zu. „Professor Grippin?", fragte sie schüchtern. Der Lehrer drehte sich um: „Ja, Ms. Potter?" „Ähm, ich wollte sie um einen Gefallen bitten. Kennen sie Romeo und Julia von Shakespeare?" Grippin nickte und sie fuhr fort: „Könnten sie mit mir eben die Balkonszene durchspielen? Ich wäre ihnen wirklich dankbar. Ich sage ihnen auch nachher wieso."
Kurz wirkte der Lehrer überrascht, dann stand er tatsächlich auf und ging auf eine freie Fläche vor dem Lehrertisch. Sara lächelte ihn die ganze Zeit freundlich-schüchtern an. Sie war wahrlich eine gute Schauspielerin. Grippin kniete vor ihr nieder und so führten sie die berühmte Balkonszene aus dem wohl berühmtesten Liebesdrama der Geschichte auf. Die Gesichter der Marauder wurden länger und länger. Wieder ein Luftloch. Normalerweise gab es so etwas bei ihnen nie. Doch jetzt hatten die Mädchen überall ein Schlupfloch gefunden. Wie entehrend!
„Ich will nicht", grummelte Remus. „Was?", kam es dreistimmig zurück. „Naja", antwortete der Werwolf langsam, „Andromeda hat Sirius blamiert, Emily Peter, Lily James und Sara wird jetzt unweigerlich MICH blamieren. Auch wenn ich keine Ahnung habe wie." Die Frage sollte ihm sofort beantwortet werden. Sara und der Professor hatten ihr kleines Theaterstück beendet und tosender Applaus brannte in der Halle auf. Nachdem er sich gelegt hatte, bedankte sich das Mädchen überschwänglich bei ihrem Lehrer. „Und wofür war das jetzt, Ms. Potter?", fragte der schmunzelnd.
Sara öffnete den Mund und Remus rutschte schon mal vorsorglich unter den Tisch, als sie mit einer Gegenfrage antwortete: „Meinen Sie, ich wäre eine schlechte ‚Julia'?" „Nein, eine sehr gute sogar, wieso?", wollte der Lehrer wissen. „Es ist so", begann Sara, „Remus Lupin meinte, er würde nie mit mir ausgehen, weil sein herz bereits an Julia Capulet vergeben wäre und ich niemals auch nur annähernd an sie heran kommen würde." Zum zweiten Mal innerhalb von vierundzwanzig Stunden richteten sich alle Blicke auf Remus. Auch die der fünf Mädchen, zu denen sich Sara, nach einem weiteren ‚danke' an Grippin, gesellt hatte. „Drei zu vier für uns", stellte Lily mit einem unschuldig-teuflischen Unterton in der Stimme fest, „plant schon mal eure Beerdigung."
